[0001] Anwendungsgebiet und Stand des Technik Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für ein fließfähiges Medium, insbesondere
für die Applikation des Mediums in ein Auge oder eine Nase, mit einer Austragöffnung
einerseits und einem Medienbehälter oder einer Befestigungsvorrichtung für einen Medienbehälter
andererseits, die an gegenüberliegenden Enden der Austragvorrichtung zueinander entlang
einer Haupterstreckungsrichtung der Austragvorrichtung fluchtend angeordnet sind,
und einer Pumpvorrichtung mit einer Pumpkammer, die auf einer Seite durch einen Kolben
abgeschlossen ist, wobei der Kolben entlang einer Pumprichtung zur Erzeugung eines
Austragdrucks längsbeweglich ausgebildet ist und wobei die Pumprichtung mit der Haupterstreckungsrichtung
in etwa einen rechten Winkel einschließt.
[0002] Derartige Austragvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden
insbesondere für Kosmetika und Medikamente verwendet. Sie werden üblicherweise mittels
einer Betätigungsvorrichtung betätigt, die für eine Betätigung quer zur Haupterstreckungsrichtung
ausgebildet ist.
[0003] Als nachteilig an solchen Austragvorrichtungen wird angesehen, dass sie aufgrund
der in der Regel seitlich vorgesehenen Betätigungsvorrichtung zumeist nicht rotationssymmetrisch
geformt sind, was ein Problem bei der maschinellen Handhabung, insbesondere bei der
Befüllung darstellt.
Aufgabe und Lösung
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die aus dem Stand der Technik bekannten
Austragvorrichtungen insbesondere in Hinblick auf die Handhabbarkeit zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine gattungsgemäße Austragvorrichtung, bei der der
Kolben mit einer in Pumprichtung manuell eindrückbaren Betätigungsvorrichtung wirkverbunden
ist, welche in einem Lieferzustand der Austragvorrichtung durch ein Sicherungselement
in einem eingedrückten Zustand gehalten wird, in dem insbesondere die Pumpkammer ein
geringes Volumen aufweist.
[0006] Die Betätigung der Pumpvorrichtung erfolgt über die Betätigungsvorrichtung, deren
Betätigungsrichtung der Pumprichtung entspricht. Zu diesem Zweck kann die Betätigungsvorrichtung
auch einteilig mit dem Kolben ausgeführt sein. Die Haupterstreckungsrichtung verläuft
entlang einer Hauptachse der in der Regel länglich ausgebildeten Austragvorrichtung.
Bei der Anwendung wird die Austragvorrichtung vom Anwender so gehalten, dass die Haupterstreckungsrichtung
in etwa in Richtung des Auges oder einer anderen Körperpartie, auf bzw. in die das
Medium appliziert werden soll, weist. Durch die quer in der Austragvorrichtung angeordnete
Pumpvorrichtung und die in Pumprichtung bewegliche Betätigungsrichtung ist gewährleistet,
dass der Anwender nicht versehentlich die Austragvorrichtung gegen das geöffnete Auge
oder die betreffende Körperpartie drückt, wenn er die für die Betätigung der Austragvorrichtung
erforderliche Kraft aufwendet. Da die Pumprichtung nicht parallel zu einem Medienkanal
von Medienbehälter zur Pumpkammer oder zu einem Medienkanal von der Pumpkammer zur
Austragöffnung verläuft, ist eine kolbenseitige Abdichtung der Pumpkammer gegenüber
der Haupterstreckungsrichtung mit geringerem Aufwand möglich.
[0007] Die Betätigungsvorrichtung weist zur einfachen Betätigung vorzugsweise eine Rückstellfeder
auf, die die Betätigungsvorrichtung mit einer nach außen wirkenden Kraft beaufschlagt.
Dies kann auch durch eine Kolbenfeder des mit der Betätigungsvorrichtung verbundenen
Kolbens geschehen. Das Sicherungselement hält die Betätigungsvorrichtung entgegen
der Kraft der Rückstellfeder in einem eingedrückten Zustand. Es ist insbesondere als
Transport- und/oder Originalitätsschutz zweckmäßig. Vorzugsweise ist vor Entfernen
des Sicherungselements ein Pumpvorgang dadurch unterbunden, dass der durch das Sicherungselement
begrenzte Hub des Kolbens ein Einlassventil bzw. einen Einlasskanal in der Pumpkammer
blockiert. In vorteilhafter Weise werden somit mediumführende Verbindungskanäle zwischen
Mediumbehälter und Austrittsöffnung dichtend verschlossen. Ein geringes Volumen im
Sinne der Erfindung liegt vor, wenn das Pumpkammervolumen geringer als das Maximalvolumen
der Pumpkammer ist. Vorzugsweise ist dieses geringe Volumen so gering, dass nach Entfernen
des Sicherungselements ein Unterdruck in der Pumpkammer erzeugt wird, durch den Medium
aus dem Medienbehälter in die Pumpkammer gesogen wird, so dass schon beim ersten Betätigungsdruck
nach Entfernen des Sicherungselements das Medium ausgetragen wird, ohne dass es weiterer
Schritte zur Inbetriebnahme bedarf.
[0008] Das Sicherungselement ist insbesondere in Hinblick auf die Außenform der Austragvorrichtung
von Vorteil. Im mit dem Sicherungselement gesicherten Zustand ragt die Betätigungsvorrichtung
oder ein beispielsweise knopfartiger Abschnitt verglichen mit dem ungesicherten Zustand
nicht oder in geringerem Maße radial vom Gehäuse weg. Dies führt zu einer geringeren
Größe der Austragvorrichtung im gesicherten Lieferzustand und erlaubt daher eine wirtschaftlichere
Verpackung. Des Weiteren ist die maschinelle Handhabung, insbesondere bei der Befüllung
der Austragvorrichtung oder beim Befestigen des Medienbehälters an der Austragvorrichtung
vereinfacht, wenn die Ausrichtung der Austraghandhabe von den handhabenden Maschinen
nicht berücksichtigt werden muss.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Austragvorrichtung im Lieferzustand
eine rotationssymmetrische oder nahezu rotationssymmetrische Außenform auf. Dies erlaubt
eine besonders vorteilhafte Handhabung durch Befüllungsmaschinen. Insbesondere können
Greifer mit Greifvorrichtungen verwendet werden, deren Greifvorrichtungen einen runden
Freiraum zum Ergreifen der Austragvorrichtungen aufweisen. Auch bei der Förderung
der Austragvorrichtung, beispielsweise auf Bändern, ist eine solche rotationssymmetrische
Außenform vorteilhaft, da ein Verhaken und Verkanten der Austragvorrichtung an ihren
Betätigungsvorrichtungen nicht zu befürchten ist. Bei der Verpackung erlaubt die rotationssymmetrische
Ausgestaltung eine besonders effiziente Raumnutzung.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Sicherungselement ein flexibles Sicherungsband,
welches die Austragvorrichtung zumindest im Bereich der Betätigungsvorrichtung umgibt.
[0011] Ein solches Sicherungsband ist insbesondere einfach und kostengünstig. Es kann zur
manuellen Entfernung beispielsweise eine perforierte Trennlinie oder eine Reißlasche
aufweisen oder auch mittels einer Schere entfernbar sein. Es ist vorzugsweise als
Papierband ausgebildet oder aus einem nur gering elastischen Kunststoff gefertigt.
Von Vorteil ist es, wenn die Gehäusewandung der Austragvorrichtung in den an die Betätigungsvorrichtung
angrenzenden Bereichen einen größeren Umfang als im Bereich der Betätigungsvorrichtung
aufweist, so dass ein Abschieben des Sicherungsbandes von der Austragvorrichtung ohne
Verletzung des Sicherungsbandes nicht möglich ist.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Sicherungselement ein lösbarer Sicherungsabschnitt
eines Gehäuses der Austragvorrichtung. Dieser Sicherungsabschnitt wird im Zuge der
Inbetriebnahme der Austragvorrichtung entfernt. Durch die Befestigung am Gehäuse wird
wirksam vermieden, dass sich der Sicherungsabschnitt bei der Handhabung ungewollt
löst. Bei Sicherungsabschnitten, die einstückig mit dem Gehäuse verbunden sind, ist
weiterhin von Vorteil, dass diese sehr preisgünstig zu fertigen sind, da keine zusätzlichen
Bauteile erforderlich sind. Vorzugsweise ist der Sicherungsabschnitt nach erstmaligem
Lösen nicht wieder in seinen Ausgangszustand einfügbar. Es sind jedoch auch Ausführungsformen
denkbar und je nach Anwendungszweck zweckmäßig, bei denen der Sicherungsabschnitt
zerstörungsfrei lösbar und wiedereinsetzbar ist.
[0013] Bevorzugt sind Sicherungsabschnitte, die einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet sind
und über zerstörbare Verbindungsabschnitte mit anderen Abschnitten des Gehäuses verbunden
sind. Ein in das Gehäuse integrierter Sicherungsabschnitt ist insbesondere deshalb
zweckmäßig, da er nur mit hohem Aufwand wiederhergestellt werden kann und dadurch
insbesondere die Originalität der Austragvorrichtung zuverlässig gewährleisten kann.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Sicherungsabschnitt mit einem Kunststofffilm
oder dünnen Kunststoffstegen mit dem restlichen Gehäuse verbunden ist, wobei der Kunststofffilm
bzw. die Kunststoffstege so dimensioniert sind, dass die Kraft der Rückstellfeder
nicht ausreicht, um sie ohne manuelles Zutun zu durchtrennen, wobei sie aber problemlos
manuell durchtrennt werden können. Der Vorteil des Kunststofffilms ist es, dass das
Gehäuse staubdicht gehalten werden kann. Die Entfernung des Sicherungsabschnitts kann
beispielsweise durch Eindrücken des Sicherungsabschnitts erfolgen, wobei dies den
Vorteil bietet, dass dadurch auch die Betätigungsvorrichtung bis in ihre Endlage mit
dem geringsten Pumpkammervolumen eingedrückt wird, so dass nach anschließendem Loslassen
sowohl der Sicherungsabschnitt entfernt ist als auch die Pumpkammer betriebsbereit
mit dem Medium befüllt wird.
[0014] Vorzugsweise ist der Sicherungsabschnitt im Wesentlichen kreisrund ausgebildet. Ein
solcher Sicherungsabschnitt kann zum Entfernen um seine Mittelachse gedreht werden,
so dass die Sicherungsstege brechen oder der als Sicherungsfilm dienende Kunststofffilm
reisst.
[0015] Zu diesem Zweck weist der Sicherungsabschnitt vorzugsweise ein Handhabungsmittel
auf, an dem er zum Zwecke der Relativbewegung relativ zur Austragvorrichtung gehalten
werden kann. Das Handhabungsmittel ist dabei so auszugestalten, dass ein Benutzer
vorzugsweise werkzeuglos oder zumindest ohne speziell angepasstes Werkzeug eine Relativbewegung
des Sicherungsabschnitts gegenüber dem Gehäuse verursachen kann. Ein solches Handhabungsmittel
kann ein angeformter Steg sein, der mit zwei Fingern ergriffen und dann kraft- oder
momentbeaufschlagt wird.
[0016] Bevorzugt ist jedoch ein Handhabungsmittel, welches eine nicht runde Vertiefung ist,
vorzugsweise eine sich längs erstreckende Nut. Eine Vertiefung bietet den Vorteil,
dass sie Außenform nicht nachteilig vergrö-ßert. Dies ist insbesondere bei rotationssymmetrischen
Außenformen erheblich. Eine sich längs erstreckende Nut kann insbesondere zur Einführung
einer Münze dienen, mittels derer der Sicherungsabschnitt dann verdreht werden kann.
[0017] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Betätigungsvorrichtung im Lieferzustand
von ihrer eingedrückten Endlage beabstandet. Dies ermöglicht es, ein Lösen des Sicherungselements
durch Eindrücken des Sicherungselements zu bewerkstelligen. Die Beabstandung von der
Endlage sollte demnach ausreichend groß sein, um beim Eindrücken des Sicherungselements
und der Betätigungsvorrichtung bis in die Endlage ein Lösen des Sicherungselements
zu verursachen, insbesondere ein Ausbrechen des Sicherungsabschnitts. Es kann auch
eine geringere Auslenkung ausreichen, sofern diese ausreichend groß ist, um das Sicherungselement
oder dessen Befestigung derart zu schwächen, dass es anschließend unter dem Druck
einer Federbeaufschlagung der Betätigungsvorrichtung gelöst wird.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- Fig. 1a und 1b
- zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung in einer
geschnittenen Darstellung und einer perspektivischen Ansicht, und
- Fig. 2a bis 2d
- zeigen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung in einer
ungeschnittenen Seitenansicht, einer geschnittenen Seitenansicht, einer Detailansicht
eines Sicherungsabschnitts und einer perspektivischen Ansicht
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0019] Die erste Ausführungsform, die in den Fig. 1 a und 1b dargestellt ist, weist ein
Gehäuse 10 auf, welches sich im Wesentlichen in einer Haupterstreckungsrichtung 2
erstreckt. Das Gehäuse 10 ist bezogen auf diese Haupterstreckungsrichtung weitgehend
rotationssymmetrisch ausgebildet. An einem oberen Ende ist eine Austragsöffnung 12
vorgesehen und an einem unteren Ende ist eine Befestigungsvorrichtung 14 angeordnet,
in die ein Medienbehälter 40 eingeschraubt ist.
[0020] Im Gehäuse 10 sind alle wesentlichen funktionalen Elemente enthalten, die für einen
Austragvorgang erforderlich sind. Diese umfassen eine Pumpvorrichtung 20 mit einer
Pumpkammer 22 und einem Kolben 24. Die Pumpkammer ist über einer erste Förderleitung
26 mit dem Medienbehälter 40 und über eine zweite Förderleitung 28 mit der Austragöffnung
12 verbunden. Der Kolben 24 ist für eine Kolbenbewegung ausgebildet, die quer zur
Haupterstreckungsachse 2 ausgerichtet ist.
[0021] Der Kolben 24 ist fest mit einer Betätigungsvorrichtung 30 verbunden, welche in einem
nicht dargestellten Betriebszustand durch eine Ausnehmung 10a des Gehäuses 10 hindurchragt
und quer zur Haupterstreckungsachse 2 eine Betätigung der Pumpvorrichtung 20 gegen
eine Federkraft einer nicht dargestellten Rückstellfeder gestattet.
[0022] Die Darstellung der Fig. 1 a und 1 b zeigt den Lieferzustand der abgebildeten Austragvorrichtung.
Dieser ist durch ein Sicherungsband 50 gekennzeichnet, welches im Bereich der Betätigungsvorrichtung
30 um die Austragvorrichtung herumgelegt ist. Das Sicherungsband 50 ist als geschlossenes
Band ausgebildet. Zu diesem Zweck sind seine beiden Enden miteinander verbunden, beispielsweise
verklebt, und bilden eine Lasche 52. Das Sicherungsband ist so bemessen, dass es kein
Spiel oder nur geringfügig Spiel hat. Es ist ausreichend stark ausgebildet, um die
durch die Federkraft der Rückstellfeder radial nach außen kraftbeaufschlagte Betätigungsvorrichtung
in einer eingedrückten Stellung zu halten. Dadurch ist die rotationssymmetrische Austragvorrichtung
im Lieferzustand auch im Bereich der Betätigungsvorrichtung 30 weitgehend rotationssymmetrisch.
Lediglich die flexible Lasche 52 ragt radial nach außen.
[0023] Der dargestellte Zustand ist in Hinblick auf die Handhabung der Austragvorrichtung
vor dem Verkauf an den Endkunden ideal. Die Außenmaßen sind gering, so dass kleine
Verpackungsgrößen verwendbar sind. Die weitgehend vollständige Rotationssymmetrie
erlaubt eine maschinelle Handhabung, die auf die Ausrichtung bezogen auf die Drehstellung
um die Haupterstreckungsrichtung 2 keine Rücksicht zu nehmen braucht. Dies ist insbesondere
beim Verbinden des Medienbehälters 40 mit dem oberen Teil der Austragvorrichtung von
Vorteil. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der gesicherte Zustand gleichzeitig
ein Zustand mit geringem Pumpklammervolumen ist. Sobald die Betätigungsvorrichtung
30 und der der Kolben 24 erstmalig radial nach außen gedrückt werden, füllt sich die
Pumpkammer 22 dadurch mit Medium, so dass ein durch den Benutzer auszuführender Leerhub
nicht erforderlich ist.
[0024] Zur Inbetriebnahme der Austragvorrichtung wird das vom Benutzer das Sicherungsband
50 entfernt. Dies kann bei der dargestellten Austragvorrichtung durch einfaches Abschieben
des Sicherungsbandes 50 in Richtung der Austragöffnung 12 erfolgen. Bei weiteren,
nicht dargestellten Ausführungsformen, wird das einfache Abschieben dadurch verhindert,
dass das Band in einem Bereich mit gegenüber Nachbarbereichen geringerem Umfang angeordnet
ist, so dass eine Zerstörung zum Entfernen erforderlich ist. Ein solches Sicherungsband
stellt dadurch einen wirksamen Originalitätsschutz dar. Die Zerstörung erfolgt dabei
vorzugsweise an eine Sollbruchstelle, beispielsweise einer Perforationslinie.
[0025] Die Ausführungsform der Fig. 2a bis 2d ist ähnlich der ersten Ausführungsform aufgebaut.
Sie weist ebenfalls ein in einer Hauptersteckungsrichtung 102 ausgerichtetes Gehäuse
110 auf, an dessen gegenüberliegenden Enden eine Austragöffnung 112 und eine Befestigungsvorrichtung
114 für einen Medienbehälter vorgesehen sind. Weiterhin umfasst diese zweite Ausführungsform
ebenfalls eine Pumpvorrichtung 120, die zwar nicht identisch mit der Pumpvorrichtung
20 der ersten Ausführungsform aufgebaut ist, jedoch bezüglich der Betätigungsrichtung
quer zu einer Haupterstreckungsachse 102 mit dieser übereinstimmt. Die Pumpvorrichtung
weist ebenfalls einen Kolben 124 auf, der mit einer quer zur Haupterstreckungsrichtung
betätigbaren Betätigungsvorrichtung 130 fest verbunden ist.
[0026] Auch die Ausführungsform der Fig. 2a bis 2d ist in einem Lieferzustand dargestellt.
In diesem Lieferzustand befindet sich die Betätigungsvorrichtung 130 in einem eingedrückten
Zustand. Sie ist dabei noch tiefer als die Betätigungsvorrichtung 30 der ersten Ausführungsform
eingedrückt. Der eingedrückte Zustand wird durch einen Sicherungsabschnitt 150 gesichert.
Dieser ist einstückig mit dem Gehäuse 110 ausgebildet und ist über Sollbruchstege
152 mit diesem verbunden. Der Sicherungsabschnitt weist eine in etwa runde Form auf
und verfügt auf seiner nach außen weisenden Seite über eine schlitzartige Ausnehmung
154.
[0027] Alternativ kann der Sicherungsabschnitt 150 durch ein Filmscharnier in Form eines
Kunststofffilmes 152 mit dem Gehäuse 110 verbunden sein, wobei die Filmstärke so gewählt
ist, dass es ein manuelles Durchtrennen mit oder ohne handbetätigtes Schneidwerkzeug
ermöglicht ist.
[0028] Die Vorteile dieser zweiten Ausführungsform der Fig. 2a bis 2d entsprechen weitgehend
den Vorteilen der ersten Ausführungsform. Hinzu kommt, dass die Einstückige Ausbildung
des Sicherungselements 150 mit dem Gehäuse 110 eine besonders einfache und preisgünstige
Herstellung gestattet, bei der keine zusätzlichen Komponenten erforderlich sind. Des
Weiteren ist ein solches Sicherungselement 150 besonders zuverlässig und kann auch
bei rauer Handhabung der Austragvorrichtungen nicht ungewollt gelöst werden.
[0029] Die Inbetriebnahme erfolgt wie bei der ersten Ausführungsform durch Entfernen des
Sicherungsabschnitts. Dieses Entfernen wird durch ein Brechen der Sollbruchstege 152
erreicht, wobei dies bei der dargestellten zweiten Ausführungsform besonders einfach
durch Einführen eines passenden Gegenstandes, insbesondere einer Münze, in den Schlitz
154 und ein anschließendes Verdrehen des Sicherungsabschnitts 150 erreicht wird. Alternativ
kann der Sicherungsabschnitt eingedrückt werden, bis die Sollbruchstege 152 brechen.
In analoger Weise kann der Kunststofffilm durchtrennt werden, wobei als passendes,
manuell bedientes Werkzeug statt einer Münze auch ein kleines Messer oder ein ähnlicher
scharfkantiger Gegenstand eingesetzt werden können.
1. Austragvorrichtung für ein fließfähiges Medium
mit
- einer Austragöffnung (12; 112) einerseits und einem Medienbehälter (40) oder einer
Befestigungsvorrichtung (14; 114) für einen Medienbehälter (40) andererseits, die
an gegenüberliegenden Enden der Austragvorrichtung zueinander entlang einer Haupterstreckungsrichtung
(2; 102) der Austragvorrichtung fluchtend angeordnet sind, und
- einer Pumpvorrichtung (20; 120) mit einer Pumpkammer (22), die auf einer Seite durch
einen Kolben (24; 124) abgeschlossen ist, wobei der Kolben (24; 124) entlang einer
Pumprichtung zur Erzeugung eines Austragdrucks längsbeweglich ausgebildet ist,
wobei die Pumprichtung mit der Haupterstreckungsrichtung (2; 102) in etwa einen rechten
Winkel einschließt
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolben (24; 124) mit einer in Pumprichtung manuell eindrückbaren Betätigungsvorrichtung
(30; 130) wirkverbunden ist, welche in einem Lieferzustand der Austragvorrichtung
durch ein Sicherungselement (50; 150) in einem eingedrückten Zustand gehalten wird,
in dem insbesondere die Pumpkammer (22) ein geringes Volumen aufweist.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austragvorrichtung im Lieferzustand eine rotationssymmetrische oder nahezu rotationssymmetrische
Außenform aufweist.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sicherungselement (50) ein flexibles Sicherungsband (50) ist, welches die Austragvorrichtung
zumindest im Bereich der Betätigungsvorrichtung (30) umgibt.
4. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sicherungselement (150) ein lösbarer Sicherungsabschnitt (150) eines Gehäuses
(110) der Austragvorrichtung ist.
5. Austragvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sicherungsabschnitt (150) einstückig mit dem Gehäuse (110) ausgebildet ist und
über zerstörbare Verbindungsabschnitte (152) mit anderen Abschnitten des Gehäuses
(110) verbunden ist.
6. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sicherungsabschnitt (150) im Wesentlichen kreisrund ausgebildet ist.
7. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sicherungsabschnitt (150) ein Handhabungsmittel (154) aufweist, an dem er zum
Zwecke der Relativbewegung relativ zur Austragvorrichtung gehalten werden kann.
8. Austragvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Handhabungsmittel (154) eine nicht runde Vertiefung (154) ist, vorzugsweise eine
sich längs erstreckende Nut (154).
9. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungsvorrichtung (130) im Lieferzustand von ihrer eingedrückten Endlage
beabstandet ist.