[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des
Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Aus dem Stand der Technik, nämlich aus der
EP 0 812 683 A1, ist eine Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken bekannt, wobei jedes der Druckwerke
einen Gegendruckzylinder, einen auf dem Gegendruckzylinder abrollenden Gummizylinder,
einen auf dem Gummizylinder abrollenden Formzylinder sowie ein Farbwerk und ein Feuchtwerk
umfasst. Bei der dort offenbarten Bogendruckmaschine werden die Gegendruckzylinder,
die Gummizylinder, die Farbwerke sowie die Feuchtwerke der Druckwerke von einem Hauptantrieb
angetrieben. Den Formzylindern der Druckwerke sind hingegen Eigenantriebe bzw. Direktantriebe
zugeordnet, welche die Formzylinder entkoppelt vom Hauptantrieb der Druckmaschine
eigenmotorisch antreiben. Unter Fortdruckbedingungen der Druckwerke werden die Gegendruckzylinder,
die Gummizylinder, die Farbwerke sowie die Feuchtwerke der Druckwerke vom Hauptantrieb
angetrieben, die Formzylinder der Druckwerke werden hingegen von den jeweiligen Direktantrieben
angetrieben, und zwar synchronisiert zum Hauptantrieb. Zum eigenmotorischen Antrieb
der Formzylinder ist jedem der Formzylinder neben dem Direktantrieb eine Regeleinrichtung
zugeordnet, die den Formzylinder im Fortdruckbetrieb synchron zum jeweiligen Gummizylinder
des entsprechenden Druckwerks und damit synchron zum Hauptantrieb der Druckmaschine
antreibt.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde eine neuartige
Druckmaschine sowie ein Verfahren zum Betreiben derselben zu schaffen.
[0004] Dieses Problem wird durch eine Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist zur Gewährleistung von Abbildungsfehlerkorrekturen im Mehrfarbendruck an jedem
am Mehrfarbendruck beteiligten Druckwerk zur Bildung des Lage-Sollwerts für den Formzylinder
dem Lage-Istwert des jeweiligen Gummizylinders eine Korrekturgröße überlagerbar, die
auf Basis einer Überlagerungsfunktion bestimmbar ist, deren Eingangsgröße der Lage-Istwert
des jeweiligen Gummizylinders ist.
[0005] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung können Abbildungsfehler im Mehrfarbendruck
dadurch korrigiert werden, dass Abwicklungswege zwischen dem Formzylinder und dem
jeweiligen Gummizylinder der am Mehrfarbendruck beteiligten Druckwerke variiert werden.
Hierdurch kann im Druckbild eine Verzerrung erzeugt werden, die Abbildungsfehler korrigiert.
Bei den Abbildungsfehlern kann es sich um geometrische Fehler oder auch um Bebilderungsfehler
handeln.
[0006] Das erfindungemäße Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine ist im unabhängigen
Anspruch 7 definiert.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen stark schematisierten Ausschnitt aus einer erfindungsgemäβen Druckmaschine im
Bereich eines Druckwerks;
- Fig. 2:
- ein Diagramm zur Verdeutlichung der Erfindung; und
- Fig. 3:
- ein weiteres Diagramm zur Verdeutlichung der Erfindung.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Druckmaschine im Bereich
eines Druckwerks 10 derselben, wobei das in Fig. 1 gezeigte Druckwerk 10 einen Gegendruckzylinder
11, einen auf dem Gegendruckzylinder 11 abrollenden Gummizylinder 12, einen auf den
Gummizylinder 12 abrollenden Formzylinder 13 sowie ein in Fig. 1 nicht-dargestelltes
Farbwerk sowie Feuchtwerk umfasst, die mit dem Formzylinder 13 zusammenwirken und
Druckfarbe bzw. Feuchtmittel auf eine auf dem Formzylinder 13 positionierte Druckform
übertragen. Ausgehend von einer auf dem Formzylinder 13 positionierten Druckform wird
Druckfarbe auf ein auf dem Gummizylinder 12 positioniertes Gummituch und anschließend
auf einen Bedruckstoff übertragen, der zwischen dem Gegendruckzylinder 11 und dem
Gummizylinder 12 hindurch bewegt wird.
[0009] Eine Bogendruckmaschine, die dem Bedrucken bogenförmiger Bedruckstoffe dient, verfügt
über mehrere derartige Druckwerke 10, die in Transportrichtung des Bedruckstoffs hintereinander
angeordnet sind und vorzugsweise dem Bedrucken des Bedruckstoffs mit unterschiedlichen
Druckfarben dienen. Zwischen benachbarten Druckwerken ist dabei mindestens ein Transferzylinder
14 angeordnet, um den Bedruckstoff von Druckwerk zu Druckwerk und damit durch die
Druckmaschine zu bewegen. Fig. 1 zeigt einen derartigen Transferzylinder 14.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine werden zumindest die Gegendruckzylinder 11
sowie Gummizylinder 12 der Druckwerke 10 der Druckmaschine von einem Hauptantrieb
der Druckmaschine angetrieben. Den Formzylindern 13 ist hingegen ein nicht-dargestellter
Direktantrieb zugeordnet, wobei jeder Formzylinder 13 unter Fortdruckbedingungen vom
Direktantrieb synchron zum Gummizylinder 12 und damit synchron zum Hauptantrieb angetrieben
werden kann. Hierzu ist jedem Direktantrieb eines Formzylinders 13 eine Regeleinrichtung
15 zugeordnet, die auf Basis einer Regelabweichung 16 zwischen einem Lage-Istwert
17 des Formzylinders 13 und einem Lage-Sollwert 18 für den Formzylinder 13 ein Steilsignal
19 für den Formzylinder 13 erzeugt.
[0011] Unter Fortdruckbedingungen, in welchen der Formzylinder 13 synchron zum Gummizylinder
12 angetrieben werden soll, wird der Lage-Sollwert 18 für den Formzylinder 13 vom
Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12 gebildet.
[0012] Beim Mehrfarbendruck, so z. B. beim autotypischen Zusammendruck in welchem Teildruckbilder
in den Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz mit Hilfe unterschiedlicher Druckwerke
10 auf einen Bedruckstoff aufgetragen werden, können sich infolge von Abbildungsfehlern
Verzerrungen im durch den Mehrfarbendruck hergestellten Druckerzeugnis ausbilden.
Zur Gewährleistung von Abbildungsfehlerkorrekturen wird im Sinne der hier vorliegenden
Erfindung vorgeschlagen, an zumindest einem, alternativ an jedem am Mehrfarbendruck
beteiligten Druckwerk 10 zur Bildung des Lage-Sollwerts 18 für den Formzylinder 13
dem Lage-Istwert 20 des jeweiligen Gummizylinders 12 eine Korrekturgröße 21 zu überlagern.
Die Korrekturgröße 21 wird auf Basis einer Überlagerungsfunktion 22 bestimmt, wobei
eine Eingangsgröße der Überlagerungsfunktion 22 der Lage-Istwert 20 des jeweiligen
Gummizylinders 12 ist. Durch die dem Lage-Istwert 20 des jeweiligen Gummizylinders
12 überlagerte Korrekturgröße 21 können Abwicklungswege vom Formzylinder 13 bezogen
auf den Gummizylinder 12 des jeweiligen Druckwerks 10 variiert werden, um Abbildungsfehler
im Mehrfarbendruck zu korrigieren bzw. zu kompensieren.
[0013] Fig. 2 und 3 zeigen jeweils zwei Ausführungsbeispiele von Überlagerungsfunktionen
22a und 22b zur Bestimmung der Korrekturgröße 21, wobei sich die Überlagerungsfunktionen
22a und 22b gemäß Fig. 2 und 3 lediglich durch die Art ihrer Darstellung unterscheiden.
So ist in der Darstellung der Fig. 2 auf der horizontal verlaufenden Achse der Lage-Istwert
20 des Gummizylinders eines Druckwerks und auf der vertikal verlaufenden Achse eine
Differenz Δ zwischen dem Lage-Istwert 17 des entsprechenden Formzylinders 13 und dem
Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12 aufgetragen. In der Darstellung der Fig. 3 hingegen
ist auf der horizontal verlaufenden Achse der Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12
und auf der horizontal verlaufenden Achse der Lage-Istwert 17 des Formzylinders 13
aufgetragen. Die Überlagerungsfunktionen definieren gewünschte Differenzen zwischen
den Lage-Istwerten von Formzylinder und Gummizylinder.
[0014] Bei beiden Überlagerungsfunktionen 22a und 22b beträgt gemäß Fig. 2 und 3 bei einem
Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12, der einem Druckanfang DA entspricht, eine Differenz
zwischen dem Lage-Istwert 17 des Formzylinders 13 und dem Lage-Istwert 20 des Gummizylinders
12 Null. Bei Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12, die zwischen dem Druckanfang DA
und einem Druckende DE liegen, weist die Differenz zwischen dem Lage-Istwert 17 des
Formzylinders 13 und dem Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12 einen von null abweichenden
Wert auf. Für Lage-Istwerte 20 des Gummizylinders 12, die zwischen dem Druckanfang
DA und dem Druckende DE liegen, wird im entsprechenden Druckwerk gedruckt. Für Lage-Istwerte
20 des Gummizylinders 12 hingegen, die zwischen dem Druckende DE und dem Druckanfang
DA liegen, wird nicht gedruckt, da diese Lage-Istwerte 20 dem Spannkanal des Gummizylinders
12 entsprechen.
[0015] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3 werden die Überlagerungsfunktionen 22a und
22b neben der Differenz zwischen den Lage-IstWerten 20 und 17 von Gummizylinder 12
und Formzylinder 13, die im Druckanfang DA Null beträgt, durch zwei weitere Stützstellen
bestimmt, nämlich durch eine Stützstelle im Bereich der Druckmitte DM sowie eine Stützstelle
im Bereich des Druckendes DE. Für diese Stützstellen sind jeweils Differenzen 23a,
24a bzw. 23b, 24b zwischen den Lage-Istwerten 17 und 20 von Formzylinder 13 und entsprechendem
Gummizylinder 20 des jeweiligen Druckwerks 10 vorgegeben. Für Lage-Istwerte 20 des
Gummizylinders 10, die zwischen den Stützstellen DA, DM und DE liegen, werden die
jeweiligen Differenzen zwischen dem Lage-Istwert 17 des Formzylinders 13 und dem Lage-Istwert
20 des Gummizylinders 12 durch lineare Interpolation bestimmt.
[0016] Die Überlagerungsfunktion 22a ist dadurch gekennzeichnet, dass für den gesamten Druckbereich
zwischen dem Druckanfang DA und dem Druckende DE die Differenz zwischen dem Lage-Istwert
17 des Formzylinders 13 und dem Lage-Istwert 20 des Gummizylinders 12 größer als Null
und demnach positiv ist, wodurch eine Druckbildverlängerung erzielt werden kann.
[0017] Für die Überlagerungsfunktion 22b hingegen ist diese Differenz über den gesamten
Bereich zwischen Druckanfang DA und Druckende DE negativ, wodurch eine Druckbildverkürzung
realisiert werden kann.
[0018] Bei der Überlagerungsfunktion 22a ist die Differenz zwischen den Ist-Werten 17 und
20 von Formzylinder 13 und Gummizylinder 12 an den beiden Stützstellen von Druckmitte
DM und Druckende DE gleich groß, woraus folgt, dass diese Differenz zwischen den beiden
Stützstellen DM und DE konstant ist. Zwischen Druckanfang DA und Druckmitte DM nimmt
diese Abweichung ausgehend vom Wert Null beim Druckanfang DA kontinuierlich zu, bis
sie bei der Druckmitte DM den an dieser Stützstelle vorgegebenen Wert einnimmt. Für
die Überlagerungsfunktion 22b hingegen ist zwischen dem Druckanfang DA und dem Druckende
ein kontinuierlicher Anstieg für die Differenz zwischen den Lage-Istwerten 17, 20
von Formzylinder 13 und Gummizylinder 20 festzustellen.
[0019] Die obige Anzahl an Stützstellen für die Überlagerungsfunktion ist rein exemplarisch.
So können die Anzahl der Stützstellen für die Überlagerungsfunktion sowie die Beträge
der Differenzen zwischen den Lage-Istwerten 17 und 20 von Formzylinder 13 und Gummizylinder
12 an diesen Stützstellen von einem Bediener frei definiert bzw. frei gewählt werden.
[0020] Überlagerungsfunktionen für die am Mehrfarbendruck beteiligten Druckwerke können
entweder vorab definiert und im Sinne einer Steuerung zur Bestimmung der Korrekturgröße
verwendet werden, andererseits ist es auch möglich, dass beim Mehrfarbendruck gedruckte
Druckexemplare erfasst und bewertet werden, um so im Sinne einer Regelung die zu überlagernde
Korrekturgröße zu ermitteln. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass im Sinne einer adaptiven
Regelung Überlagerungsfunktionen während des Mehrfarbendrucks fortlaufend angepasst
bzw. modifiziert werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 10
- Druckwerk
- 11
- Gegendruckzylinder
- 12
- Gummizylinder
- 13
- Formzylinder
- 14
- Transferzylinder
- 15
- Regeleinrichtung
- 16
- Regelabweichung
- 17
- Lage-Istwert Formzylinder
- 18
- Lage-Sollwert Formzylinder
- 19
- Stellsignal
- 20
- Lage-Istwert Gummizylinder
- 21
- Korrekturgröße
- 22
- Überlagerungsfunktion
- 22a
- Überlagerungsfunktion
- 22b
- Überlagerungsfunktion
- 23a
- Differenz
- 23b
- Differenz
- 24a
- Differenz
- 24b
- Differenz
1. Druckmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, mit mehreren Druckwerken (10), wobei
jedes Druckwerk einen Gegendruckzylinder (11), einen auf dem Gegendruckzylinder abrollenden
Gummizylinder (12), einen auf dem Gummizylinder abrollenden Formzylinder (13), ein
Farbwerk und vorzugsweise ein Feuchtwerk umfasst, wobei zumindest der Gegendruckzylinder
(11) und der Gummizylinder (12) jedes Druckwerks von einem Hauptantrieb der Druckmaschine
antreibbar sind, wobei dem Formzylinder (13) jedes Druckwerks zum eigenmotorischen
Antrieb desselben ein Direktantrieb und eine Regeleinrichtung (15) zugeordnet ist,
die den Formzylinder (13) im Fortdruckbetrieb derart synchron zum Gummizylinder (12)
des jeweiligen Druckwerks antreibt, dass der Regeleinrichtung (15) jedes Formzylinders
(13) als Lage-Sollwert (18) ein Lage-Istwert (20) des jeweiligen Gummizylinders (12)
zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Gewährleistung von Abbildungsfehlerkorrekturen im Mehrfarbendruck an jedem am
Mehrfarbendruck beteiligten Druckwerk (10) zur Bildung des Lage-Sollwert (18) für
den Formzylinder (13) dem Lage-Istwert (20) des jeweiligen Gummizylinders (12) eine
Korrekturgröße (21) überlagerbar ist, die auf Basis einer Überlagerungsfunktion (22,
22a, 22b) bestimmbar ist, deren Eingangsgröße der Lage-Istwert (20) des jeweiligen
Gummizylinders (12) ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerungsfunktion (22, 22a, 22b) die Korrekturgröße (21) derart bestimmt,
dass bei einem Lage-Istwert (20) des Gummizylinders (12), der einem Druckanfang entspricht,
eine Differenz zwischen dem Lage-Istwert (17) des Formzylinders (13) und dem Lage-Istwert
(20) des Gummizylinders (12) Null beträgt, wohingegen bei Lage-Istwerten (20) des
Gummizylinders (12), die zwischen dem Druckanfang (DA) und einem Druckende (DE) liegen,
die Differenz zwischen dem Lage-Istwert (17) des Formzylinders (13) und dem Lage-Istwert
(20) des Gummizylinders (12) einen von Null abweichenden Wert aufweist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerungsfunktion durch mindestens zwei Stützstellen (DA, DM, DE) definiert
ist, wobei jede Stützstelle für einen definierten Lage-Istwert (20) des Gummizylinders
(12) eine Differenz zwischen dem Lage-Istwert (17) des Formzylinders (13) und dem
Lage-Istwert (20) des Gummizylinders vorgibt.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für Lage-Istwerte (20), die zwischen benachbarten Stützstellen liegen, die Differenz
zwischen dem Lage-Istwert (17) des Formzylinders (13) und dem Lage-Istwert (20) des
Gummizylinders (12) durch Interpolation bestimmbar ist.
5. Druckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerungsfunktion (22a, 22b) neben dem Druckanfang (DA) durch zwei weitere
Stützstellen definiert ist, wobei eine erste Stützstelle bei einem Lage-Istwert (20)
des Gummizylinders (12), der einer Druckmitte (DM) entspricht, eine erste Differenz
zwischen den Lage-Istwerten von Formzylinder und Gummizylinder vorgibt, und wobei
eine zweite Stützstelle bei einem Lage-Istwert (20) des Gummizylinders (12), der einem
Druckende (DE) entspricht, eine zweite Differenz zwischen den Lage-Istwerten von Formzylinder
und Gummizylinder vorgibt, und wobei für Lage-Istwerte, die einerseits zwischen dem
Druckanfang (DA) und der Druckmitte (DM) und anderseits zwischen der Druckmitte (DM)
und dem Druckende (DE) liegen, die Differenz zwischen dem Lage-Istwert des Formzylinders
und dem Lage-Istwert des Gummizylinders durch Interpolation bestimmbar sind.
6. Druckmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Interpolation eine lineare Interpolation ist.
7. Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine,
wobei die Druckmaschine mehrere Druckwerke mit jeweils einem Gegendruckzylinder, einem
auf dem Gegendruckzylinder abrollenden Gummizylinder, einem auf dem Gummizylinder
abrollenden Formzylinder, einem Farbwerk und vorzugsweise einem Feuchtwerk umfasst,
wobei zumindest der Gegendruckzylinder und der Gummizylinder jedes Druckwerks von
einem Hauptantrieb der Druckmaschine angetrieben werden, wobei der Formzylinder jedes
Druckwerks über einen demselben zugeordneten Direktantrieb mit Regeleinrichtung im
Fortdruckbetrieb derart eigenmotorisch und synchron zum Gummizylinder des jeweiligen
Druckwerks angetrieben wird, dass der Regeleinrichtung jedes Formzylinders als Lage-Sollwert
ein Lage-Istwert des jeweiligen Gummizylinders zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Gewährleistung von Abbildungsfehlerkorrekturen im Mehrfarbendruck an zumindest
einem am Mehrfarbendruck beteiligten Druckwerk zur Bildung des Lage-Sollwert für den
Formzylinder dem Lage-Istwert des jeweiligen Gummizylinders eine Korrekturgröße überlagert
wird, die auf Basis einer Überlagerungsfunktion bestimmt wird, deren Eingangsgröße
der Lage-Istwert des jeweiligen Gummizylinders ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturgröße derart bestimmt wird, dass bei einem Lage-Istwert des Gummizylinders,
der einem Druckanfang entspricht, eine Differenz zwischen dem Lage-Istwert des Formzylinders
und dem Lage-Istwert des Gummizylinders Null beträgt, wohingegen bei Lage-Istwerten
des Gummizylinders, die zwischen dem Druckanfang und einem Druckende liegen, die Differenz
zwischen dem Lage-Istwert des Formzylinders und dem Lage-Istwert des Gummizylinders
einen von Null abweichenden Wert aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerungsfunktion durch mindestens zwei Stützstellen definiert wird, wobei
jede Stützstelle für einen definierten Lage-Istwert des Gummizylinders eine Differenz
zwischen dem Lage-Istwert des Formzylinders und dem Lage-Istwert des Gummizylinders
vorgibt, und wobei für Lage-Istwerte, die zwischen benachbarten Stützstellen liegen,
die Differenz zwischen dem Lage-Istwert des Formzylinders und dem Lage-Istwert des
Gummizylinders durch vorzugsweise lineare Interpolation bestimmt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturgröße im Sinne einer vorzugsweise adaptiven Regelung ermittelt wird.