(19)
(11) EP 1 834 804 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.2007  Patentblatt  2007/38

(21) Anmeldenummer: 07004990.3

(22) Anmeldetag:  10.03.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42C 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.03.2006 DE 102006011430

(71) Anmelder: Kolbus GmbH & Co. KG
D-32369 Rahden (DE)

(72) Erfinder:
  • Rygol, Dirk
    49074 Osnabrück (DE)
  • von Freden, Christoph
    27252 Schwafördern (DE)
  • Walther, Andreas
    31655 Stadthagen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Anlegen eines Umschlags


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anlegen eines Umschlags (10, 11, 12, 13) bei der Herstellung von klebegebundenen oder drahtgehefteten Büchern, Broschuren, Magazinen oder dgl. Druckprodukten (14, 15), mit einem Innenteil (2) bestehend aus einer Kollektion von Falzbogen, Lagen und/oder Einzelblättern und einem Umschlag (10, 11, 12, 13), welcher um das Innenteil (2) gelegt und mit diesem verbunden wird. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass eine Rolle (3) einer aufgewickelten Umschlagbahn (4) bereitgestellt wird, dass die Umschlagbahn (4) abgerollt wird, und dass ein Umschlagbogen (10, 11, 12, 13) in gewünschter Formathöhe von der Umschlagbahn (4, 8) abgetrennt und dem Innenteil (2) zum Umlegen und Verbinden zugeführt wird. Hierdurch wird ein zuverlässiges und einwandfreies Zuführen der Umschläge zu den Innenteilen ermöglicht und der Bedienungsaufwand für das Umschlaganlegen verringert sich.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Anlegen eines Umschlags bei der Herstellung von klebegebundenen oder drahtgehefteten Büchern, Broschuren, Magazinen oder dgl. Druckprodukten, aufweisend einem Innenteil bestehend aus einer Kollektion von Falzbogen, Lagen und/oder Einzelblättern und dem Umschlag, welcher um das Innenteil gelegt und mit diesem verbunden wird.

[0002] In einem Klebebinder zum Herstellen von klebegebundenen Büchern, Broschuren oder Magazinen werden zusammengetragene Blätter oder Falzbogen in Buchblockzangen eines Transportsystems mit einem definierten Aushang transportiert und durch Auftragen eines Klebstoffs auf den bearbeiteten Blockrücken zu einem Buch- oder Broschurenblock verbunden. Mit einer Umschlaganlege- und -anpresseinrichtung erfolgt das Verbinden eines gerillten Umschlags mit dem Buch- oder Broschurenblock, wobei der Umschlag während der kontinuierlichen Bewegung des Buch- oder Broschurenblocks an den Blockrücken sowie angrenzende Seitenbereiche gepresst wird.

[0003] Sammelhefter dienen der Herstellung drahtrückstichgehefteter Magazine und Zeitschriften. Ineinander gesteckt gesammelte Falzbogen werden gemeinsam mit einem Umschlag von außen nach innen durch den Rücken mit Drahtklammern formschlüssig verbunden. Der Umschlag wird zuvor über einen Umschlagfalzanleger der Falzbogenkollektion zugeführt, indem der Umschlag gefalzt und taktsynchron auf eine die Falzbogenkollektion transportierende Sammelkette abgelegt wird.

[0004] Je nach Art der Bereitstellung bzw. Bevorratung der Umschläge gibt es Umschlaganleger als Flachstapelanleger, Stehendbogenanleger oder Schuppenanleger. Allen gemein ist, dass die Umschläge stapelweise von Hand in die Magazine bzw. auf die Schuppenanlegebänder geladen werden müssen. Für ein zügiges und einwandfreies Beladen sind Geschick und Erfahrung im Umgang mit den großflächigen Umschlagbogen erforderlich. Bei Klebebindern und Sammelheftern im oberen Leistungsbereich muss dabei meist eine Arbeitskraft allein für das Beladen der Umschlaganleger abgestellt werden.

[0005] Beim Vereinzeln der Umschläge im Umschlaganleger kann es mitunter zu Fehl- oder Doppelabzügen kommen, ein Problem das bei besonders ausgeführten Umschlägen, wie Umschlägen mit eingeschlagenen Klappen, aufgeklebten Beilagen, Perforierungen oder Ausstanzungen oder Umschlägen gebildet aus zwei, über einen Fälzelstreifen miteinander flachgeklebten Vorsätzen, sogenannten Combined Endsheets, verstärkt auftritt und seine Ursache häufig in verlagerten oder aneinanderhaftenden Umschlägen hat. Das Beheben solcher Störungen und dadurch induzierter Folgestörungen an anderen Stellen des Klebebinders bzw. Sammelhefters ist mit nicht unerheblichen Zeitaufwänden verbunden und reduziert die Nettoleistung der Klebebinde- bzw. Sammelheftanlage.

[0006] Nachteilig ist außerdem, dass die auf Planschneidern auf das gewünschte Format zugeschnittenen Umschläge Maß- und Winkelabweichungen aufweisen können, welche am Endprodukt in einer ungenauen Position des Umschlags zum Buchblock resultieren.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anlegen eines Umschlags bei der Herstellung von klebegebundenen oder drahtgehefteten Büchern, Broschuren, Magazinen oder dgl. Druckprodukten, aufweisend einem Innenteil bestehend aus einer Kollektion von Falzbogen, Lagen und/oder Einzelblättern und einem Umschlag, welcher um das Innenteil gelegt und mit diesem verbunden wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen, die ein zuverlässiges und einwandfreies Zuführen der Umschläge zu den Innenteilen ermöglichen und einen geringen Bedienungsaufwand erfordern.

[0008] Dies wird durch die Erfindung in überraschend einfacher Weise dadurch erreicht, dass eine Rolle einer aufgewickelten Umschlagbahn bereitgestellt wird, dass die Umschlagbahn abgerollt wird, und dass ein Umschlagbogen in gewünschter Formathöhe von der Umschlagbahn abgetrennt und dem Innenteil zum Umlegen und Verbinden zugeführt wird. Der einzelne Umschlagbogen wird erst vor dem Zusammenführen mit dem Innenteil durch Abtrennen von der Umschlagbahn geschaffen. Der Vorgang des Abtrennens ist dabei wesentlich funktionssicherer und produktschonender als das Vereinzeln der Umschläge aus einem Stapelvorrat, mit der Folge deutlich geringerer Störungen wegen z.B. fehlender oder doppelter Umschläge in der Umschlagzuführung.

[0009] Es entfällt das manuelle Beladen der Magazine bzw. Schuppenanlegebänder mit Stapeln aus schwierig zu handhabenden großflächigen Umschlägen. Zudem können auf einer Rolle wesentlich mehr Umschläge gespeichert werden als in einem Stapel, sodass sich deren Handhabung und Bereitstellung am Umschlaganleger nochmals vereinfachen und eine separate Bedienperson für den Umschlaganleger nicht mehr erforderlich ist.

[0010] Das Zuschneiden der Umschläge im Planschneider entfällt. Die Umschläge werden mit hoher Genauigkeit während der Umschlagzuführung im Klebebinder hergestellt. Die Herstellung, Handhabung und Zwischenlagerung der aufgerollten Umschlagsbahn ist zudem mit verringerten Aufwänden verbunden.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform des Verfahrens wird die Umschlagbahn nach dem Abrollen bedruckt. Insbesondere einfache, z.B. unifarbene Umschläge können ohne dem Einsatz einer separaten Druckmaschine schnell und kostengünstig mit dem gewünschten Inhalt hergestellt werden. Grundsätzlich ermöglicht das Verfahren aber auch die unmittelbare Herstellung von aufwändig gestalteten, farbig bedruckten Umschlägen am Klebebinder.

[0012] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bezüglich zusätzlicher Bearbeitungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 3 bis 7. Sie sind geprägt von der Erkenntnis, dass die weiteren Bearbeitungen und Veredelungen wesentlich zuverlässiger und produktschonender an der endlosen Umschlagbahn durchführbar sind als an einem einzelnen Umschlagbogen.

[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß Anspruch 8 sieht vor, dass die sogenannten Combined Endsheets unmittelbar vor ihrem Zusammenführen mit dem Buchblock durch Abrennen von einer kombinierten Vorsatzbogenbahn abgetrennt werden.

[0014] Gemäß Anspruch 9 erfolgt das Abtrennen des Umschlagbogens erst unmittelbar vor dem Zusammenbringen mit dem Innenteil. Die abgetrennten Umschlagbogen gelangen über eine relativ kurze Förderstrecke direkt zum Ort des Zusammenfügens.

[0015] Mit Vorteil werden gemäß Anspruch 10 die abgetrennten Umschlagbogen in einem Magazin gepuffert. Die Anzahl gepufferter Umschlagbogen kann dabei so gering gehalten werden, dass ein zuverlässiges Vereinzeln der Umschlagbogen im Gegensatz zu den Magazinen der aus dem Stand der Technik bekannten Umschlaganleger noch gegeben ist. Die Pufferung ermöglicht das kontinuierliche und gleichmäßige Abwickeln der Umschlagbahn, unabhängig potenziell auftretender Leistungsschwankungen am Klebebinder bzw. am Sammelhefter.

[0016] Die Ansprüche 11 und 12 geben schließlich bevorzugte Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Klebebinder bzw. in einem Sammelhefter an.

[0017] Bei der in Anspruch 13 angegebenen Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren sind eine der Umschlaganlegevorrichtung vorgeordnete Abrolleinrichtung zum Abrollen einer Umschlagbahn von einer Rolle, und ein Querschneider zum Abtrennen eines Umschlagbogens von der Umschlagbahn vorgesehen. Abrolleinrichtungen und Querschneider sind bekannte Einrichtungen in der Papierbahnverarbeitung und verfügen aufgrund ihrer einfachen Wirkprinzipien über eine hohe Zuverlässigkeit. Weitere Vorrichtungsmerkmale ergeben sich aus den weiteren abhängigen Ansprüchen.

[0018] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnungen näher erläutert. In jeweils vereinfachter perspektivischer Teilansicht zeigen
Fig. 1
einen Klebebinder mit einer Umschlagzuführung zur Herstellung einer einfachen Broschur mit einem zwei- oder vierfach gerillten Umschlag;
Fig. 2
einen Klebebinder mit einer Umschlagzuführung zur Herstellung von Lay-Flat-Broschuren mit innen am Umschlag anklebten Werbekarten;
Fig. 3
einen Klebebinder mit einer Umschlagzuführung zur Herstellung von klebegebundenen Buchblocks unter Verwendung von Combined Endsheets;
Fig. 4
einen Klebebinder mit einer Umschlagzuführung zur Herstellung von Broschuren mit eingeschlagenen Umschlagklappen.


[0019] Die Figuren zeigen jeweils eine Teilansicht eines Klebebinders 1, der ein Transportsystem 16 mit einer Vielzahl von in einer geschlossenen, ovalförmigen Umlaufbahn kontinuierlich bewegbaren und antriebsmäßig miteinander verbundenen Buchblockzangen 17 aufweist, mit einer Einfuhr zum Zuführen der aus Falzbogen zusammengetragenen Buchblocks 2 zu den Buchblockzangen 17 und mit einer Ausfuhr zum Ausführen der klebegebundenen Broschuren 14 oder Buchblocks 15.

[0020] Entlang einer ersten geradlinigen Förderstrecke des Transportsystems 16 sind Einrichtungen zur Rückenbearbeitung 18, zur Rückenbeleimung 19 und zur Seitenbeleimung 20 der Buchblocks 2 angeordnet. Entlang der zweiten geradlinigen Förderstrecke befinden sich eine Umschlagzuführung 23 a, b, c oder d und wenigstens eine Umschlaganpressvorrichtung 24, zum Anpressen eines Umschlag 10, 11, 12 oder 13 an den beleimten Buchblockrücken des Buchbocks 2.

[0021] Erfindungsgemäß weist die Umschlagzuführung 23 a, b, c bzw. d eine Abrolleinrichtung 30 zum Abrollen einer Umschlagbahn 4 auf, wobei die Umschlagbahn 4 von einem Abzugswalzenpaar 31 von der in der Abrolleinrichtung 30 aufgenommenen Umschlagrolle 3 abgezogen wird. Direkt hinter dem Abzugswalzenpaar ist erfindungsgemäß ein Querschneider 35 angeordnet, zum Abtrennen eines Umschlags 10, 11, 12 oder 13 von der Umschlagbahn 4.

[0022] Der abgetrennte Umschlag 10, 11, 12 oder 13 wird an einen Umschlagförderer 21, bestehend aus zwei parallel nebeneinander liegenden Förderriemen 21 a mit Mitnehmern 21 b, übergeben und von diesem bis zu einer Andrückrolle 22 transportiert, die den Umschlag 10,11,12 oder 13 an den Buchblockrücken drückt. Anstelle der Andrückrolle 22 kann auch eine Andrücktisch Verwendung finden. Unmittelbar hinter der Andrückrolle 22 befindet sich die Umschlaganpresseinrichtung 24, die den Umschlag 10, 11, 12 oder 13 mit umlaufenden Andrückschienen von unten und seitlich an den Buchblockrücken andrückt.

[0023] Eine erste in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform 23 a der Umschlagzuführung weist zusätzlich zu der Abrolleinrichtung 30, dem Abzugswalzenpaar 31 und dem Querschneider 35, ein Tänzerwalzensystem 32 und eine Rilleinrichtung 34 mit rotativen Rillwerkzeugen 34 a auf und ermöglicht die Bereitstellung und Zuführung von einfachen, zwei- oder vierfach gerillten Umschlägen 10.

[0024] Das Rillen der Umschläge erfolgt an der quasi endlosen Umschlagbahn 4, wobei durch das Tänzerwalzensystem 32 ein kontinuierlicher Transport der Umschlagbahn 4 unabhängig potenziell auftretender Leistungsschwankungen am Klebebinder gegeben ist. Dadurch dass einzelne Umschläge nicht mehr mit ihrer vorlaufenden Kante in die Rillwerkzeuge einlaufen, erfolgt das Rillen der Umschläge produktschonend und von hoher Qualität.

[0025] Eine zweite Ausführungsform 23 b der Umschlagzuführung ist in Fig. 2 dargestellt und weist neben der Rilleinrichtung 34, einen Druckkopf 36 als Druckeinrichtung, eine Längsbeschnitteinrichtung 33 mit Rotationsmessern 33 a, einen Kartenkleber 37 als Beilagenanklebeeinrichtung und eine Fälzeleinrichtung 38 auf. Die Umschlagzuführung 23 b ermöglicht die Bereitstellung und Zuführung von Umschlägen 11 mit innen im Rückenbereich aufgeklebten Fälzelstreifen 5 und innen auf einer Umschlagseite anklebten Werbekarten 6, zur Herstellung von z.B. Lay-Flat-Broschuren.

[0026] In der nicht näher dargestellten Fälzeleinrichtung 38 wird der Fälzelstreifen 5 von einer Fälzelrolle 5 a abgewickelt, mit einer Leimdüse 38 a beleimt und auf die Umschlagbahn 4 geklebt. Der ebenfalls nicht näher dargestellte Kartenkleber 37 entnimmt die Werbekarte 6 einem Stapel 6 a und legt sie, mit einer Leimspur versehen, in definierten, der späteren Umschlaghöhe entsprechenden Abständen auf die Umschlagbahn 4 ab.

[0027] Mit der Längsbeschnitteinrichtung 33 ist es möglich, in Einheitsbreiten bereitgestellte, neutrale Umschlagsbahnen 4 auf die jeweils für die Broschur erforderliche aufgeschlagenen Umschlagbreite zu beschneiden. Mit der Druckstation 36 kann eine solche neutrale Umschlagsbahn 4 mit auf die herzustellende Broschur bezogenem Inhalt bedruckt werden.

[0028] Zur Ermöglichung eines kontinuierlichen und gleichmäßigen Abwickelns der Umschlagbahn 4, unabhängig potenziell auftretender Leistungsschwankungen am Klebebinder, ist die Umschlagzuführung 23 b mit einem Puffermagazin 39 ausgestattet, in das die vom Querschneider 36 abgetrennten Umschläge 11 abgegeben werden. Dadurch dass nur eine begrenzte Anzahl Umschläge 11 zwischengespeichert werden muss, weist der Umschlagstapel nur eine geringe Stapelhöhe und eine geringe Stapellast auf, sodass es nicht zu Verlagerungen und/oder Aneinanderhaftungen zwischen den Umschlägen 11 kommt, die ein zuverlässiges Vereinzeln der Umschläge 11 aus dem Puffermagazin 39 behindern würden.

[0029] In Fig. 3 ist eine dritte Ausführungsform 23 c der Umschlagzuführung dargestellt. Sie ermöglicht die Bereitstellung und Zuführung von sogenannten Combined Endsheets 12, bestehend aus zwei parallel zueinander angeordneten und mit einem Fälzelstreifen 5 flachgeklebten Vorsatzblättern, zur Herstellung von gefälzelten und mit Vorsatzblättern versehenen Buchblocks 15.

[0030] Die Vorsatzblätter werden auseinandergefaltet als doppelt breite Bahn in der Abrolleinrichtung 30 abgerollt und mittels eines Längsteilers 40 in zwei Teilbahnen aufgeteilt, die im weiteren Bahnverlauf mit einer Bahnfalteinrichtung 41 zu Vorsatzbogenbahnen 7 umgefaltet werden. Mit einer unterhalb des Bahnverlaufs angeordneten Fälzeleinrichtung 38 werden die beiden, in einem definierten Abstand zueinander liegenden Vorsatzbogenbahnen 7 zu einer kombinierten Vorsatzbogenbahn 8 flachgeklebt, von der anschließend mit dem Querschneider 35 Combined Endsheets 12 in gewünschter Formathöhe abtrennbar sind.

[0031] Eine vierte Ausführungsform 23 d der Umschlagzuführung ist in Fig. 4 angegeben. Sie weist zusätzlich zur ersten, in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform 23 a eine Klappenrill- und -einschlagvorrichtung 42 auf und ermöglicht die Bereitstellung und Zuführung von Klappenumschlägen 13, bei denen die Umschlagklappen eingeschlagen sind. Das endlose Rillen der Klappenfalze und das Umfalten der Umschlagklappen an der endlosen Umschlagbahn 4 ist hierbei besonders vorteilhaft.

[0032] Die beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung beziehen sich auf die Umschlagzuführung 23 a, b, c, d in einem Klebebinder 1. Es wird hier ausdrücklich darauf verwiesen, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch an Sammelheftern Verwendung finden kann, wobei mit einer vor dem Querschneider angeordneten einfachen Rilleinrichtung der Umschlagrückenfalz geschaffen wird und die Umschlagseiten nach dem Abtrennen des Umschlags nach unten umfaltbar sind.

Bezugszeichenliste



[0033] 
1
Klebebinder
2
Buchblock
3
Umschlagrolle
4
Umschlagbahn
5
Fälzelstreifen
5a
Fälzelrolle
6
Werbekarte
6a
Stapel Werbekarten
7
Vorsatzbogenbahn
8
kombinierte Vorsatzbogenbahn
10
Umschlag, einfach
11
Umschlag, gefälzelt, mit Werbekarte
12
Combined Endsheet
13
Klappenumschlag
14
Broschur
15
Buchblock, gefälzelt, mit Vorsätzen
16
Transportsystem
17
Buchblockzange
18
Rückenbearbeitung
19
Rückenbeleimung
20
Seitenbeleimung
21
Umschlagförderer
21a
Förderriemen
21b
Mitnehmer
22
Andrückrolle
23
Umschlagzuführung (23 a bis d)
24
Umschlaganpresseinrichtung
30
Abrolleinrichtung
31
Abzugswalzenpaar
32
Tänzelwalzensystem
33
Längsbeschnitteinrichtung
33a
Rotationsmesser
34
Rilleinrichtung
34a
Rillwerkzeug
35
Querschneider
36
Druckkopf
37
Kartenkleber
38
Fälzeleinrichtung
38a
Leimdüse
39
Puffermagazin
40
Längsteiler
41
Bahnfalteinrichtung
42
Klappenrill- u. -einschlagvorrichtung



Ansprüche

1. Verfahren zum Anlegen eines Umschlags (10,11,12,13) bei der Herstellung von klebegebundenen oder drahtgehefteten Büchern, Broschuren, Magazinen oder dgl. Druckprodukten (14, 15), mit einem Innenteil (2) bestehend aus einer Kollektion von Falzbogen, Lagen und/oder Einzelblättern und einem Umschlag (10, 11, 12, 13), welcher um das Innenteil (2) gelegt und mit diesem verbunden wird, dadurch gekennzeichnet,

dass eine Rolle (3) einer aufgewickelten Umschlagbahn (4) bereitgestellt wird,

dass die Umschlagbahn (4) abgerollt wird, und

dass ein Umschlagbogen (10, 11, 12, 13) in gewünschter Formathöhe von der Umschlagbahn (4, 8) abgetrennt und dem Innenteil (2) zum Umlegen und Verbinden zugeführt wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschlagbahn (4) nach dem Abrollen bedruckt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abgerollte Umschlagbahn (4) wahlweise durch Beschichten, Rillen, Prägen, Stanzen und/oder Perforieren vorbehandelt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die abgerollte Umschlagbahn (4) durch einen ein- oder beidseitigen Beschnitt der Längsseiten auf die gewünschte Umschlagbreite verkleinert wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Beilagen, wie Werbekarten (6), CD's oder dgl., auf die abgerollte Umschlagbahn (4) aufgebracht werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fälzelstreifen (5) längs auf die abgerollte Umschlagbahn (4) angeklebt wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der abgerollten Umschlagbahn (4) ein- oder beidseitig Umschlagklappen eingeschlagen werden.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschlagbahn (8) aus zwei parallel zueinander abgewickelten Materialbahnen (7) gebildet wird, dass beide Bahnen (7) gefalzt werden, und dass die beiden Bahnen (7) mit ihren Falzkanten in einem definierten Abstand einander zugewandt von einem Fälzelstreifen (5) zu einer kombinierten Vorsatzbogenbahn (8) flachgeklebt werden.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlagbogen (10, 11, 12, 13) unmittelbar vor dem Zusammenbringen mit dem Innenteil (2) von der Umschlagbahn (4, 8) abgetrennt wird.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Umschlagbogen (11) von der Umschlagbahn (4) abgetrennt und einem Magazin (39) zur Zwischenspeicherung zugeführt werden, wobei ein Umschlagbogen (11) aus dem Magazin (39) vereinzelt und dem Innenteil (2) zugeführt wird.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in einem Klebebinder (1) zur Herstellung von klebegebundenen Buchblocks (15), Broschuren (14) oder Magazinen Verwendung findet.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in einem Sammelhefter zur Herstellung von drahtrückstichgehefteten Einlagenbroschuren, wie Zeitschriften, Verwendung findet, wobei der Umschlagbogen nach dem Abtrennen von der Umschlagbahn im Wesentlichen mittig gefalzt wird.
 
13. Vorrichtung zur Herstellung von klebegebundenen oder drahtgehefteten Broschuren, Magazinen oder dgl. Druckprodukten (14, 15), nach dem Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bestehend aus

• einer Transporteinrichtung (16) für die zu einem Buchblock (2) als Innenteil der Druckprodukte gesammelten Falzbogen, Lagen und/oder Einzelblätter und

• einer Umschlaganlegevorrichtung (21, 22) zum taktsynchronen Zuführen und Umlegen des Umschlags (10, 11, 12, 13) um den Buchblock (2),

gekennzeichnet durch

• eine der Umschlaganlegevorrichtung (21, 22) vorgeordnete Abrolleinrichtung (30) zum Abrollen einer Umschlagbahn (4) von einer Rolle (3), und

• einem Querschneider (35) zum Abtrennen eines Umschlagbogens (10,11,12,13) von der Umschlagbahn (4).


 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Druckeinrichtung (36) zum ein- oder beidseitigen Bedrucken der Umschlagbahn (4).
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Bearbeitungsstationen (34) zum Beschichten, Rillen, Prägen, Stanzen und/oder Perforieren der Umschlagbahn.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch eine der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Längsbeschnitteinrichtung (33) zum ein- oder beidseitigen Beschnitt der Längsseiten der Umschlagbahn (4).
 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch eine der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Beilagenanklebestation (37) zum Aufbringen von Beilagen, wie Werbekarten (6), CD's oder dgl., auf die Umschlagbahn (4).
 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, gekennzeichnet durch eine der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Fälzeleinrichtung (38) zum Ankleben eines Fälzelstreifens (5) auf die Umschlagbahn (4).
 
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekennzeichnet durch eine der Abrolleinrichtung (30) nachgeordnete Klappenrill- und -einschlagvorrichtung (42) zur Herstellung von ein- oder beidseitig eingeschlagen Umschlagklappen an der Umschlagbahn (4).
 
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, gekennzeichnet durch eine Abrolleinrichtung (30) zum Abrollen von zwei parallel zueinander liegenden Materialbahnen (7), durch Falteinrichtungen (41) zum Falzen der Materialbahnen (7) und durch eine Fälzeleinrichtung (38) zum Flachkleben der beiden Materialbahnen (7) mit einem Fälzelstreifen (5) zu einer kombinierten Vorsatzbogenbahn (8).
 
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, gekennzeichnet durch ein als Puffer für die Umschlagbogen (11) ausgebildetes Magazin (39) zwischen dem Querschneider (35) und der Umschlaganlegevorrichtung (21, 22).
 
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrolleinrichtung (30), der Querschneider (35) und die Umschlaganlegevorrichtung (21, 22) an einem Klebebinder (1) angeordnet sind, mit einer Transporteinrichtung (16) bestehend aus einer Vielzahl von in einer geschlossenen Umlaufbahn kontinuierlich bewegbaren und antriebsmäßig miteinander verbundenen Buchblockzangen (17).
 




Zeichnung