[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ueberführung von in beabstandeten Klammern
eines umlaufenden Förderorgans auf einem Förderweg quer zur Förderrichtung hängend
transportierten Druckprodukten an einen unterhalb des Förderorgans etwa gleichsinnig
und synchron angetriebenen, in regelmässigen Abständen Greifer aufweisenden Transporteur,
und mit einer die Druckprodukte auf einem Ueberführungsabschnitt begleitenden Führungsanordnung
sowie Betätigungsvorrichtungen zum Oeffnen der Klammern und zum Schliessen der Greifer.
[0002] Die
EP 0 380 921 A2 vermittelt eine Vorrichtung zur Uebernahme von hängend an einem ersten Fördersystem
nach einer ersten Richtung transportierten Druckbogen und zur Weitergabe an ein zweites,
die Druckbogen einzeln übernehmendes und in einer zweiten Richtung transportierendes
Fördersystem. Damit eine störungsfreie Uebernahme und Uebergabe der Druckbogen erfolgen
kann, ist ein zwischen die Fördersysteme geschaltetes Fächerrad vorgesehen, das durch
öffen- und schliessbare Fächer zur Aufnahme von Druckbogen ausgebildet ist, wobei
die Druckbogen nach dem Wenden in das zweite Fördersystem übergeben werden.
[0003] Die Druck- und Verlag, Neu-Isenburg, Deutschland produzierte seit 1989 mit einer
Einsteckmaschine EM 40 der Müller Martini-Gruppe Druckerzeugnisse wie beispielsweise
Zeitungen, Zeitschriften etc. die mit einem Auslage-Transporteur aus dem Verarbeitungsprozess
ausgelagert werden. Zur Stabilisierung und Positionierung der flachen Druckerzeugnisse,
die in dem Auslage-Transporteur hängend gehalten sind, werden über einen bestimmten
Abschnitt der Förderstrecke Führungselemente in den Förderstrom eingeführt und in
Förderrichtung mitbewegt, so dass die Druckprodukte auf dem Abschnitt der Förderstrecke
durch die Führungselemente derart geführt sind, dass sie an einer Stelle eine definierte,
stabile Lage einnehmen.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat sich mit der gestellten Aufgabe einen anderen Weg zur
Erzielung einer stabilen Lage der in einem Förderstrom transportierten Druckprodukte
gesucht, um letztere von einem umlaufenden Förderorgan an Greifer eines Transporteurs
überführen zu können.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Führungsanordnung jeweils
seitlich in die durch die Klammern des Förderorgans gebildeten Räume zwischen den
Druckprodukten eintauchende, in Förderrichtung wirksame Wendelabschnitte eines wendelartig
ausgebildeten Rotors aufweist. Mit dieser konstruktiven Massnahme lässt sich eine
exakte und schonende Ueberführung der Druckprodukte bewerkstelligen.
[0006] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Einrichtung,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung in einer geänderten Verarbeitungsposition,
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäss Pfeilrichtung F der in Fig. 11 dargestellten Einrichtung und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Führungsanordnung.
[0007] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Einrichtung 1 zur Ueberführung von in beabstandeten
Klammern 2 eines umlaufenden Förderorgans 3 auf einem Förderweg quer zur Förderrichtung
F hängend transportierten Druckprodukten 4 an einen darunter angeordneten, im Ueberführungsabschnitt
etwa gleichsinnig umlaufenden Transporteur 5, der in regelmässigen Abständen Greifer
6 aufweist, die die Druckprodukte 4 von den Klammern 2 übernehmen. Der Ueberführungsabschnitt
ist durch eine Führungsanordnung 8 ausgebildet, welche die geförderten Druckprodukte
4 vor dem Ueberführen in die Greifer 6 in eine Ueberführungsposition versetzt und
stabil hält. Auf dem Ueberführungsabschnitt 7 verlaufen das Förderorgan 3 und der
Transporteur 5 in Förderrichtung der Druckprodukte 4 betrachtet über einen Einlaufbereich
9 schräg nach oben und nähern sich alsdann kontinuierlich. Förderorgan 3 und Transporteur
5 überwinden jeweils eine geschweifte Bahn resp. nehmen einen geschweiften Verlauf,
der in einen Auslaufbereich 10 des Ueberführungsabschnittes 7 übergeht, wobei der
Transporteur 5 in dem Auslaufbereich 10 in etwa horizontaler Richtung weiter verläuft,
wogegen der Verlauf des Führungsorgans 3 im Auslaufbereich 10 horizontal oder nach
oben gerichtet ist. Als Führungsanordnung 8 sind im ansteigenden Ueberführungsabschnitt
7 beidseits des durch die Druckprodukte 4 gebildeten Förderstromes in die durch die
Klammerabstände gebildeten Räume zwischen den Druckprodukten 4 eintauchende, in Förderrichtung
wirksame Wendelabschnitte 11 eines wendelartig ausgebildeten Rotors 12 vorgesehen,
dessen in Förderrichtung jeweils hintersten Wendelabschnitt 11 hinter jeweils einem
in einer Klammer 2 des Förderorgans 3 transportierten Druckbogen 4 in einen freien
Raum des Förderstroms eintaucht, um anschliessend von den weiteren Wendelabschnitten
begleitet und endlich in einer definierten Ueberführungslage gestützt zu werden. An
einer erreichten Ueberführungsstelle wird der Ueberführungsvorgang ausgelöst, indem
das Druckprodukt 4 von dem ihm zugeordneten Greifer 6 des Transporteurs 5 erfasst
und unmittelbar anschliessend von der Klammer 2 des Förderorgans 3 losgelöst wird.
In Förderrichtung der Druckprodukte 4 betrachtet drehen die wendelartigen Rotoren
12, 13 im entgegengerichteten Sinn, so dass ihre freien hinteren Enden in einen freien
Raum zwischen zwei Druckprodukten 4 eintauchen (siehe Pfeile P, P' in Fig. 3).
Mit zunehmender Länge und Begleitstrecke der Wendelabschnitte 11 verjüngen sich die
Rotoren 12, 13 kegelstumpfförmig (siehe auch Fig. 4).
[0008] Ebenso nimmt die Steigung unter den Wendelabschnitten 11 in Förderrichtung der Druckprodukte
4 ab. Die Wendelabschnitte 11 der Rotoren 12, 13 können aus Federstahl, Federdraht
oder Kunststoff gebildet sein.
Die,wendelartigen Rotoren 12, 13 weisen eine in Förderrichtung betrachtet schräg nach
oben ansteigende Drehachse auf, die durch eine Welle 14 gebildet ist.
[0009] Die Fig. 3 veranschaulicht die Einrichtung 1 mit beidseits der von dem Förderorgan
3 transportierten Druckprodukten angeordneten wendelartigen Rotoren 12, 13, die gegenläufig
rotierend angetrieben sind und deren gegenseitiger Abstand verstellbar ist.
[0010] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Antriebsvorrichtung 15, bestehend aus Getriebemotor
16, der durch ein Zahnriemenvorgelege 17 mit der Welle 14 verbunden ist. Antriebsvorrichtung
15 und Rotor 12, 13 sind an einem Gestell 18 der Einrichtung 1 befestigt. Zur Betätigung
der Klammern 2 des Förderorgans 3 und der Greifer 6 des Transporteurs 5 sind Betätigungsvorrichtungen
19, 20 vorgesehen, wozu das Förderorgan 3 und der Transporteur 5 zumindest auf dem
Ueberführungsabschnitt 7 formschlüssig zu führen sind, damit ein Schliessen der Greifer
6 und ein Oeffnen der Klammern 2 des Förderorgans 3 mit mechanischen Mitteln 19, 20
vorgenommen werden kann. Zur Ueberführung von Druckprodukten 4 unterschiedlicher Formatgrösse,
beispielsweise unterschiedlich langer Schenkel, ist auf dem Ueberführungsabschnitt
7 der ansteigende Führungsabschnitt versetzbar ausgebildet, so dass durch Verstellen
des Führungsabschnittes unterschiedlich grosse Druckprodukte 4 vom Förderorgan 3 an
den Transporteur 5 überführbar sind. Hierzu ist eine für den Transporteur 5 auf dem
Ueberführungsabschnitt 7 vorgesehene formschlüssige Führung 21 verstellbar angeordnet.
Fig. 1 zeigt die Führung 21 in einer Position für Druckprodukte 4 mit längeren Schenkeln
als dass sie in Fig. 2 dargestellt ist. Fig. 2 zeigt eine ausgestossene Kolben-Zylinder-Einheit
22, durch die die Führung 21 im Ueberführungsabschnitt 7 nach links versetzt ist,
sodass der Abstand zwischen Förderorgan 3 und Transporteur im Ueberführungsabschnitt
7 kleiner ist als in Fig. 1.
[0011] Dadurch dass die Klammern 2 des Förderorgans 3 den kleineren Abstand als die Greifer
6 des Transporteurs 5 aufweisen, ist der Transporteur 5 mit der grösseren Geschwindigkeit
als das Förderorgan 3 angetrieben.
1. Einrichtung (1) zur Ueberführung von in beabstandeten Klammern (2) eines umlaufenden
Förderorgans (3) auf einem Förderweg quer zur Förderrichtung hängend transportierten
Druckprodukten (4) an einen unterhalb des Förderorgans (3) etwa gleichsinnig und synchron
angetriebenen, in regelmässigen Abständen Greifer (6) aufweisenden Transporteur (5),
und mit einer die Druckprodukte (4) auf einem Ueberführungsabschnitt (7) begleitenden
Führungsanordnung (8) sowie Betätigungsvorrichtungen zum Oeffnen der Klammer und zum
Schliessen der Greifer, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsanordnung (8) jeweils seitlich in die durch die Klammern (2) des Förderorgans
(3) zwischen den Druckprodukten (4) gebildeten Räume eintauchende, in Förderrichtung
wirksame Wendelabschnitte (11) eines wendelartig ausgebildeten Rotors (12, 13) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderorgan (3) und der Transporteur (5) in einem in Förderrichtung der Druckprodukte
(2) betrachteten Einlaufbereich (9) des Ueberführungsabschnittes (7) eine schräg nach
oben verlaufende Richtungsänderung aufweisen, derart, dass sich Förderorgan (3) und
Transporteur (5) kontinuierlich nähern.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Transporteur (5) auf dem Ueberführungsabschnitt (7) einen geschweiften Verlauf
aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Transporteur (5) in einem Auslaufbereich (10) des Ueberführungsabschnittes (7)
eine horizontale Laufrichtung aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wendelartig ausgebildete Rotor (12, 13) einen in Förderrichtung betrachtet sich
kegelförmig fortsetzenden Durchmesser aufweist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in die durch den Klammerabstand an dem Förderorgan (3) zwischen den hängenden
Druckprodukten (4) gebildeten Räume eintauchenden Wendelabschnitte (11) eines Rotors
(12, 13) eine in Förderrichtung der Druckprodukte (4) betrachtet abnehmende Steigung
aufweisen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine antreibbare Welle (14) des wendelartig ausgebildeten Rotors (12, 13) eine in
Förderrichtung betrachtet schräg nach oben ansteigende Drehachse aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit beidseits der von dem Förderorgan
(3) transportierten Druckprodukte (4) angeordneten, wendelartigen Rotoren (12, 13),
dadurch gekennzeichnet, dass die Rotoren (12, 13) gegenläufig angetrieben und bezüglich gegenseitigem Abstand
verstellbar angeordnet sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotoren (12, 13) mit einer Antriebsvorrichtung (15) antriebsverbunden sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Ueberführungsabschnitt (11) eine die Greifer (6) des Transporteurs (5) schliessende
und eine die Klammern (2) des Förderorgans (3) öffnende Betätigungsvorrichtung (19,
20) aufweist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Förderorgan (3) und Transporteur (5) auf dem Ueberführungsabschnitt
(11) veränderbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, bei welcher das Förderorgan (3) und der Transporteur
(5) zumindest auf dem Ueberführungsabschnitt (7) formschlüssig geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aenderung des Abstandes zwischen Förderorgan (3) und Transporteur (5) auf dem
Ueberführungsabschnitt (7) wenigstensdie Steigung der formschlüssigen Führung (21)
des Transporteurs (5) verstellbar ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (21) des Transporteurs (5) im Ueberführungsabschnitt (7) längsverschiebbar
ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der die Klammern (2) des Förderorgans
(3) einen kleineren Abstand als die Greifer (6) des Transporteurs (5) aufweisen.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Transporteur (5) eine grössere Fördergeschwindigkeit als das Förderorgan (3)
aufweist.