[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft
und mit einem in dem Schaft angeordneten Steuerglied zur Ansteuerung eines in dem
Schließzylinder angeordneten Sperrstiftes. Weiterhin betrifft die Erfindung einen
Schließzylinder für einen Schlüssel mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern, mit
einem in dem Kern angeordneten Schließkanal zur Aufnahme des Schlüssels und mit einem
in dem Kern verschieblich geführten und einer Tasche im Gehäuse gegenüberstehenden
und in den Schließkanal hinein ragenden Sperrstift.
[0002] Eine Schließeinrichtung mit einem solchen Schließzylinder und einem solchen Schlüssel
ist beispielsweise aus der
DE 35 18 743 A1 bekannt. Bei dieser Schließeinrichtung ist das Steuerglied in dem Schaft des Schlüssels
quer zur Längsachse des Schaftes verschieblich geführt. Der in dem Schließzylinder
angeordnete Sperrstift tastet ein Ende des Steuergliedes ab. Das andere Ende des Steuergliedes
wird von einem in dem Kern des Schließzylinders angeordneten Einsatzstück abgestützt.
Daher lässt sich der Schließzylinder mittels des Schlüssels nur entriegeln, wenn durch
die Position und die Länge des Steuergliedes der Sperrstift in einer vorgesehenen
Position gegenüber der Tasche des Gehäuses gehalten wird. Der Sperrstift steht einer
Seitenfläche des Schaftes gegenüber und bildet damit ein weiteres Schließgeheimnis
des Schlüssels. Zudem hat der Schlüssel eine Reihe von Schließkerben als weiteres
Schließgeheimnis zur Ansteuerung von Stiftzuhaltungen des Schließzylinders.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Schließeinrichtung ist, dass der Schlüssel und der Schließzylinder
sehr aufwändig zu fertigende Bauteile sind. Hierdurch weisen der Schlüssel und der
Schließzylinder sehr hohe Fertigungskosten auf. Weiterhin lassen sich die Position
und die Länge des Steuergliedes durch Abmessen des Schlüssels einfach ermitteln. Der
Schlüssel ist daher besonders einfach kopierbar.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass er besonders kostengünstig zu fertigen ist.
[0005] Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Steuerglied
zusammen mit einer Seitenfläche des Schaftes eine vom freien Ende des Schaftes aus
zugängliche Hinterschneidung zur Bewegung des in dem Schließzylinder angeordneten
Sperrstiftes begrenzt und sich die Hinterschneidung von dem freien Ende des Schaftes
weg verjüngt.
[0006] Durch diese Gestaltung lässt sich das in den Schließkanal eingeführte Ende des Sperrstiftes
beim Einführen des erfindungsgemäßen Schlüssels in den Schließkanal mittels der Hinterschneidung
greifen und in die vorgesehene Position bewegen. Eine verschiebliche Führung des Steuergliedes
ist dank der Erfindung nicht erforderlich. Daher ist der erfindungsgemäße Schlüssel
zudem unempfindlich gegenüber Verschmutzung und lässt sich besonders kostengünstig
fertigen. Die Verjüngung der Hinterschneidung ermöglicht es, die Sperrstift von dem
Gehäuse des Schließzylinders wegzuziehen. Weiterhin wird bei in den Schließzylinder
eingeschobenem Schlüssel der Sperrstift im Schließzylinder zuverlässig in der Hinterschneidung
gehalten. Die Position des Sperrstiftes wird zudem von der Kontur des Steuergliedes
und der Art der Verjüngung der Hinterschneidung festgelegt. Der erfindungsgemäße Schlüssel
ist daher nur schwer kopierbar.
[0007] Der erfindungsgemäße Schlüssel lässt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn
das Steuerglied fest mit dem Schaft verbunden ist. Durch diese Gestaltung benötigt
das Steuerglied keine aufwändige Führung oder Lagerung in dem Schaft. Das Steuerglied
lässt sich daher besonders einfach und kostengünstig an dem Schaft montieren.
[0008] Der bauliche Aufwand zur Erzeugung der Hinterschneidung lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn das Steuerglied
eine Rampe zur Verjüngung der Hinterschneidung aufweist.
[0009] Mechanische Belastungen des Steuergliedes während der Aufbewahrung des erfindungsgemäßen
Schlüssels in einer Tasche lassen sich einfach vermeiden, wenn das Steuerglied in
einer parallel zur Längsachse des Schaftes angeordneten Nut befestigt ist. Hierdurch
wird zudem eine Beschädigung der zur Aufbewahrung des Schlüssels vorgesehenen Tasche
oder eine Verletzungsgefahr durch das Steuerglied vermieden. Vorzugsweise befindet
sich das freie Ende des Steuergliedes auf einer Höhe mit der Seitenfläche des Schaftes.
[0010] Der Sperrstift in dem Schließzylinder lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung mit einer großen Formenvielfalt ausstatten, wenn die Nut
breiter ist als das Steuerglied. Dies trägt zur Erhöhung der Anzahl der möglichen
Schließgeheimnisse des erfindungsgemäßen Schlüssels bei.
[0011] Der Sperrstift in dem Schließzylinder wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung nach jedem Abziehen des erfindungsgemäßen Schlüssels zuverlässig in
die den Schließzylinder blockierende Stellung gedrückt, wenn ein Boden der Nut zwischen
dem Steuerglied und dem freien Ende des Schaftes eine wellenförmige Erhebung aufweist.
Durch diese Gestaltung benötigt der Sperrstift kein Federelement zu seiner Vorspannung
in die Grundstellung.
[0012] Eine großflächige und dauerhafte Befestigung des Steuergliedes an dem Schaft lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen,
wenn das Steuerglied einstückig mit einer Leiste gefertigt ist und wenn die Leiste
parallel zur Längsachse des Schaftes angeordnet ist.
[0013] Der erfindungsgemäße Schlüssel weist einen besonders hohen Kopierschutz auf, wenn
die Leiste mit einem Vorsprung eine zweite, quer zur Längsachse des Schaftes hin offene
Hinterschneidung begrenzt. Da die Hinterschneidung und ein in der Hinterschneidung
angeordnetes Profil der Leiste und/oder der Nut dem Schlüssel nicht ohne weiteres
ersichtlich ist, wird das Kopieren des erfindungsgemäßen Schlüssels wesentlich erschwert.
Sofern die Hinterschneidung die Nut um zumindest 50% überdeckt, kann diese zudem nicht
mehr mit einem Fräswerkzeug gefertigt werden, was zu einer weiteren Erschwerung des
Kopierens des erfindungsgemäßen Schlüssels beiträgt.
[0014] Die Leiste ermöglicht die Erzeugung eines Anschlags für den erfindungsgemäßen Schlüssel
in dem Schließzylinder, wenn das zum freien Ende des Schaftes weisende Ende der Leiste
von dem freien Ende des Schaftes beabstandet ist.
[0015] Dies trägt zur weiteren Erhöhung der Anzahl der Schließgeheimnisse des erfindungsgemäßen
Schlüssels bei.
[0016] Eine besonders feste und dauerhafte Fügung des Steuergliedes mit dem Schaft lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen,
wenn das Steuerglied mit dem Schaft verpresst oder verlötet ist.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Schlüssel mit einem Schließzylinder,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch den Schlüssel und den Schließzylinder aus Figur 1 entlang
der Linie II - II,
- Fig. 3
- eine stark vergrößerte Ansicht eines Teilbereichs des Schlüssels und eines Sperrstiftes
des Schließzylinders,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch den Schlüssel aus Figur 3 entlang der Linie IV - IV.
[0018] Figur 1 zeigt einen Schlüssel 1 und einen Schließzylinder 2. Der Schlüssel 1 hat
eine Reide 3 und einen Schaft 4 mit einer an einer Schlüsselbrust 5 angeordneten Reihe
von Schließkerben 6. Der Schließzylinder 2 hat einen in einem Gehäuse 7 drehbaren
Kern 8 und eine Reihe von Stiftzuhaltungen 9, welche in der dargestellten Stellung
die Bewegung des Kerns 8 blockieren. Die Stiftzuhaltungen 9 ragen in einen Schließkanal
10 für den Schlüssel 1 hinein. Bei in den Schließkanal 10 eingeführtem Schlüssel 1
werden die Stiftzuhaltungen 9 von den Schließkerben 6 in eine die Bewegung des Kerns
8 freigebende Stellung bewegt. In einer Seitenfläche 11 des Schaftes 4 hat der Schlüssel
1 eine Nut 12 mit einer darin befestigten Leiste 13. Die Nut 12 ist breiter als die
Leiste 13.
[0019] Figur 2 zeigt in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II - II durch den Schlüssel
1 und den Schließzylinder 2 aus Figur 1, dass an dem freien Ende der Leiste 13 ein
Steuerglied 14 angeordnet ist, welches mit dem Grund der Nut 12 eine Hinterschneidung
15 begrenzt. Die Hinterschneidung 15 verjüngt sich von dem freien Ende des Schaftes
4 aus gesehen. In den Schließkanal 10 des Schließzylinders 2 ragt ein Sperrstift 16
geringfügig hinein. Der Sperrstift 16 ist im Kern 8 zum Schließkanal 10 quer verschiebbar
geführt. Das in den Schließkanal 10 hinein ragende Ende des Sperrstiftes 16 ist entsprechend
dem Steuerglied 14 geformt. In der dargestellten Stellung dringt das dem Schließkanal
10 abgewandte Ende des Sperrstiftes 16 in eine Tasche 17 des Gehäuses 7 ein und blockiert
damit die Bewegung des Kerns 8 gegenüber dem Gehäuse 7. Die Bewegung des Kerns 8 wird
erst freigegeben, wenn der Sperrstift 16 aus der Tasche 17 des Gehäuses 7 heraus gezogen
wird. Die Leiste 13 ist von dem freien Ende des Schaftes 4 beabstandet. Die Nut 12
hat zwischen dem Steuerglied 14 und dem freien Ende des Schaftes 4 eine wellenförmige
Erhebung 18.
[0020] Beim Einführen des Schlüssels 1 in den Schließkanal 10 gelangt das Steuerglied 14
gegen den Sperrstift 16. Da sich die Hinterschneidung 15 durch die Form des Steuergliedes
14 verjüngt, wird der Sperrstift 16 in den Schließkanal 10 hinein und aus der Tasche
17 des Gehäuses 7 heraus gezogen. Damit wird die Bewegung des Kerns 8 gegenüber dem
Gehäuse 7 freigegeben. Diese Stellung des Steuergliedes 14 und des Sperrstiftes 16
ist stark vergrößert in Figur 3 dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass eine radiale
Verbreiterung 19 des Sperrstiftes 16, welche in der Hinterschneidung 15 gehalten ist,
von einer Einschnürung 20 des Sperrstiftes 16 begrenzt ist. Der Sperrstift 16 und
das Steuerglied 14 bilden zudem einen Anschlag beim Einführen des Schlüssels 1 in
den Schließkanal 10. Die das Steuerglied 14 aufweisende Leiste 13 hat einen Bolzen
21, mit dem sie in einer Ausnehmung 22 des Schlüssels 1 verpresst ist. Beim Herausziehen
des Schlüssels 1 aus dem Schließkanal 10 gelangt die wellenförmige Erhebung 18 gegen
den Sperrstift 16 und drückt diesen in die Tasche 17 des Gehäuses 7. Damit ist die
Bewegung des Kerns 8 wieder blockiert. In einer nicht dargestellten Ausführungsform
kann der Sperrstift 16 auch mit einem Federelement in die Tasche 17 des Gehäuses 2
vorgespannt sein. Die Leiste 13 weist eine Rampe 25 auf, welche die Hinterschneidung
15 von dem freien Ende des Schaftes 4 weg verjüngt.
[0021] Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Schlüssel 1 mit dem Sperrstift 16
aus Figur 3 entlang der Linie IV - IV. Hierbei ist zu erkennen, dass die Leiste 13
schmaler ist als die Nut 12 und mit einem Vorsprung 23 eine quer zur Längsachse des
Schaftes 4 weisende zweite Hinterschneidung 24 begrenzt. In diese zweite Hinerschneidung
24 kann ein nicht dargestellter Profilfortsatz des Kerns 8 eingreifen.
1. Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft und mit einem in dem Schaft angeordneten
Steuerglied zur Ansteuerung eines in dem Schließzylinder angeordneten Sperrstiftes,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) zusammen mit einer Seitenfläche (11) des Schaftes (4) eine vom
freien Ende des Schaftes (4) aus zugängliche Hinterschneidung (15) zur Bewegung des
in dem Schließzylinder (2) angeordneten Sperrstiftes (16) begrenzt und sich die Hinterschneidung
(15) von dem freien Ende des Schaftes (4) weg verjüngt.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) fest mit dem Schaft (4) verbunden ist.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) eine Rampe (25) zur Verjüngung der Hinterschneidung (15) aufweist.
4. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) in einer parallel zur Längsachse des Schaftes (4) angeordneten
Nut (12) befestigt ist.
5. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (12) breiter ist als das Steuerglied (14).
6. Schlüssel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Boden der Nut (12) zwischen dem Steuerglied (14) und dem freien Ende des Schaftes
(4) eine wellenförmige Erhebung (18) aufweist.
7. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) einstückig mit einer Leiste (13) gefertigt ist und dass die
Leiste (13) parallel zur Längsachse des Schaftes (4) angeordnet ist.
8. Schlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (13) mit einem Vorsprung (23) eine zweite, quer zur Längsachse des Schaftes
(4) hin offene Hinterschneidung (24) begrenzt.
9. Schlüssel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zum freien Ende des Schaftes (4) weisende Ende der Leiste (13) von dem freien
Ende des Schaftes (4) beabstandet ist.
10. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (14) mit dem Schaft (4) verpresst oder verlötet ist.