[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft,
mit zumindest einer in einer Seitenfläche des Schaftes angeordneten Profilnut und
mit einem die Profilnut teilweise übergreifenden und einen Hinterschnitt erzeugenden
Profilfortsatz.
[0002] Ein solcher Schlüssel ist beispielsweise aus der
DE 44 22 571 B4 bekannt und hat zwei Teilschäfte. Einer der Teilschäfte weist einen Schlüsselrücken
auf, während eine Schlüsselbrust mit Schließkerben an dem anderem der Teilschäfte
angeordnet ist. Die Teilschäfte sind an der Profilnut miteinander verbunden. Einer
der Teilschäfte übergreift einen Teilbereich von etwas über 50% der Profilnut und
erzeugt damit einen vorgesehenen Profilquerschnitt des Schaftes des Schlüssels. Der
Profilquerschnitt lässt sich wegen der Übergreifung der Profilnut von mehr als 50%
nicht mit einem Fräswerkzeug fertigen, da der dem Profilfortsatz abgewandte Bereich
der Profilnut von dem Fräswerkzeug zerstört werden würde. Hierdurch weist der Schlüssel
einen sehr großen Schutz gegen ein unberechtigtes Kopieren auf. Die Zusammenstellung
des Schlüssels aus den Teilschäften ermöglicht eine einfache Zusammenstellung einer
großen Anzahl von Schlüsselvariationen.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Schlüssel ist jedoch, dass die beiden Teilschäfte sehr
enge Toleranzen benötigen und der Schlüssel daher sehr aufwändig zu fertigen ist.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass er einen besonders hohen Kopierschutz aufweist und möglichst
kostengünstig zu fertigen ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Leiste seitlich an
dem Schaft befestigt ist und dass der Profilfortsatz auf der Leiste angeordnet ist.
[0006] Durch diese Gestaltung lässt sich der Schlüssel mit einem durchgehenden Schaft fertigen
und anschließend eine entsprechend der vorgesehenen Profilnut geformte Leiste an dem
Schaft befestigen. Die Befestigung der Leiste an dem Schaft gestaltet sich deutlich
einfacher als die Fügung zweier Teilschäfte. Der erfindungsgemäße Schlüssel lässt
sich daher besonders kostengünstig fertigen. Dank des durch die Leiste und den Schaft
erzeugten Hinterschnitts weist der erfindungsgemäße Schlüssel einen besonders hohen
Kopierschutz auf. Durch unterschiedlich geformte Leisten lässt sich zudem eine große
Anzahl von Schlüsselvariationen erzeugen. Selbstverständlich kann der Schaft dennoch
Teilschäfte aufweisen, wenn durch Zusammenstellung unterschiedlich gestalteter Teilschäfte
eine große Anzahl von Schlüsselvariationen erzeugt werden soll.
[0007] Die Position einer mit einer Reihe von Schließkerben versehenen Schlüsselbrust zu
einem Schlüsselrücken ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
unabhängig von der erzeugten Profilnut, wenn die Leiste an einer einen Schlüsselrücken
und einer eine Reihe von Schließkerben aufweisenden Schlüsselbrust verbindenden Seitenfläche
des Schaftes angeordnet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass durch die Befestigung
der Leiste oder dem Profil der Leiste an dem Schaft die Position des Schlüsselrückens
gegenüber der Schlüsselbrust nicht verändert wird.
[0008] Die Leiste lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einfach gegenüber übrigen Bereichen des erfindungsgemäßen Schlüssels ausrichten, wenn
die Leiste einen in einer Nut des Schaftes angeordneten Fuß hat. Durch diese Gestaltung
lässt sich die Leiste bei ihrer Montage einfach in die Nut eindrücken und befestigen.
Anschließend ist die Leiste wie vorgesehen ausgerichtet.
[0009] Der erfindungsgemäße Schlüssel gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn
die Nut die vorgesehene Breite der Profilnut und des Fußes der Leiste hat.
[0010] Zur weiteren baulichen Vereinfachung des erfindungsgemäßen Schlüssels trägt es bei,
wenn die Leiste im Querschnitt zwei Schenkel aufweist, wobei einer der Schenkel als
Fuß und der andere Schenkel als Profilfortsatz ausgebildet ist.
[0011] Bei einem mehrere Teilschäfte aufweisenden Schaft trägt es zur Vereinfachung des
Aufbaus des erfindungsgemäßen Schlüssels bei, wenn die Leiste mit einem Teilbereich
zwischen zwei Teilschäften des Schaftes angeordnet ist.
[0012] Die Leiste vermag zur Positionierung des erfindungsgemäßen Schlüssels in einem Schließzylinder
beizutragen, wenn die Leiste kürzer ist als der Schaft und mit ihrem Ende von einer
Spitze des Schaftes beabstandet ist. Hierdurch erstreckt sich die Leiste nur über
einen Teilbereich der Länge des Schaftes. Dies trägt zur weiteren Erhöhung des Kopierschutzes
des erfindungsgemäßen Schlüssels bei, da bei einem Kopieren nicht nur die Form, sondern
auch die Position der Leiste übertragen werden muss.
[0013] Die Positionierung der Leiste gegenüber dem Schaft gestaltet sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die Leiste in Bohrungen
des Schaftes eindringende Zapfen aufweist.
[0014] Eine besonders dauerhafte Fügung der Leiste mit dem Schaft lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen, wenn die Leiste
mit dem Schaft verpresst oder verlötet ist.
[0015] Das Profil der Leiste ermöglicht die Erzeugung einer besonders großen Anzahl von
Schließgeheimnissen des erfindungsgemäßen Schlüssels, wenn die der Profilnut zugewandte
Seite der Leiste eine Stufung aufweist. Die Form und die Anzahl der Stufungen ermöglichen
die Festlegung des Schlüssels auf das vorgesehene Schließgeheimnis. Da die Stufungen
der Leiste der Profilnut zugewandt sind, kann das von den Stufungen erzeugte Schließgeheimnis
nur schwer ausgelesen werden. Dies trägt zur weiteren Erhöhung des Kopierschutzes
des erfindungsgemäßen Schlüssels bei.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- perspektivisch einen erfindungsgemäßen Schlüssel,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch den erfindungsgemäßen Schlüssel aus Figur 1 entlang
der Linie II - II,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels.
[0017] Figur 1 zeigt perspektivisch einen erfindungsgemäßen Schlüssel mit einer Reide 1
und einem Schaft 2. Der Schaft 2 hat einen Schlüsselrücken 3 und eine Schlüsselbrust
4 und in den Schlüsselrücken 3 und die Schlüsselbrust 4 verbindenden Seitenflächen
ein Profil 5. Die Schlüsselbrust 4 weist zudem eine Reihe von Schließkerben 6 auf.
An einer der Seitenflächen ist eine Leiste 7 befestigt.
[0018] Die Leiste 7 und der Schaft 2 sind in Figur 2 in einer Schnittdarstellung durch den
Schlüssel aus Figur 1 entlang der Linie II - II dargestellt. Hierbei ist zu erkennen,
dass die Leiste 7 mit einem Profilfortsatz 8 eine Profilnut 9 um mehr als 50% übergreift.
Durch den Profilfortsatz 8 hat die Profilnut 9 eine Hinterschneidung 10, welche mit
einem Fräswerkzeug nicht kopiert werden kann. Weiterhin hat die Leiste 7 an ihrer
der Profilnut 9 zugewandten Seite eine Stufung 11, welche von außerhalb des Schlüssels
nur schwierig einzusehen ist. Die Leiste 7 hat zu ihrer Positionierung auf dem Schaft
2 einen in eine Bohrung 12 des Schaftes 2 eindringenden Zapfen 13. Zur Aufnahme eines
Fußes 14 der Leiste 7 in der Profilnut 9 hat der Schaft 2 eine Nut 15. Die Form und
die Abmessungen der Leiste 7 begrenzen daher die Profilnut 9. Die Leiste 7 hat in
dem dargestellten Querschnitt zwei Schenkel 16, 17, von denen einer den Fuß 14 und
der andere den Profilfortsatz 8 bildet. Die Leiste 7 ist beispielsweise mit dem Schaft
2 verlötet oder verpresst.
[0019] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels in einer
Schnittdarstellung. Der Schlüssel weist einen aus zwei Teilschäften 18, 19 zusammengesetzten
Schaft 20 auf. Zwischen den Teilschäften 18, 19 ist eine Leiste 21 gehalten. Ansonsten
ist der Schlüssel wie der aus Figur 2 aufgebaut.
1. Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft, mit zumindest einer in einer
Seitenfläche des Schaftes angeordneten Profilnut und mit einem die Profilnut teilweise
übergreifenden und einen Hinterschnitt erzeugenden Profilfortsatz, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leiste (7, 21) seitlich an dem Schaft (2, 20) befestigt ist und dass der Profilfortsatz
(8) auf der Leiste (7, 21) angeordnet ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7, 21) an einer einen Schlüsselrücken (3) und einer eine Reihe von Schließkerben
(6) aufweisenden Schlüsselbrust (4) verbindenden Seitenfläche des Schaftes (2, 20)
angeordnet ist.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7, 21) einen in einer Nut (15) des Schaftes (2, 20) angeordneten Fuß
(14) hat.
4. Schlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (15) die vorgesehene Breite der Profilnut (9) und des Fußes (14) der Leiste
(7, 21) hat.
5. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7, 21) im Querschnitt zwei Schenkel (16, 17) aufweist, wobei einer der
Schenkel (17) als Fuß (14) und der andere Schenkel (16) als Profilfortsatz (8) ausgebildet
ist.
6. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (21) mit einem Teilbereich zwischen zwei Teilschäften (18, 19) des Schaftes
(20) angeordnet ist.
7. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7, 21) kürzer ist als der Schaft (2, 20) und mit ihrem Ende von einer
Spitze des Schaftes (2, 20) beabstandet ist.
8. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) in Bohrungen (12) des Schaftes (2) eindringende Zapfen (13) aufweist.
9. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7, 21) mit dem Schaft (2, 20) verpresst oder verlötet ist.
10. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Profilnut (9) zugewandte Seite der Leiste (7, 21) eine Stufung (11) aufweist.