[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türbetätigungsvorrichtung, insbesondere für
eine Drehtür, mit einer Antriebseinheit, welche mit einer Tür koppelbar ist und in
einem Gehäuse angeordnet ist, weiterhin umfassend einen Federkraftspeicher, in welchem
zumindest die zur Ausführung der Schließbewegung der Tür erforderliche Energie speicherbar
ist und welcher zumindest eine unter einer Federvorspannung angeordnete Druckfeder
aufweist, wobei die Federvorspannung der Druckfeder mittels einer Federverstellung
einstellbar ist.
[0002] Derartige Türbetätigungsvorrichtungen, welche auch als Türantriebe oder Türschließer
bezeichnet werden, sind hinreichend bekannt. Zu unterscheiden sind insbesondere Türbetätigungsvorrichtungen,
welche eine elektrohydraulische Einheit umfassen, um auch ein Öffnen der Tür über
die Türbetätigungsvorrichtung zu ermöglichen, wohingegen Vorrichtungen ohne einen
elektrohydraulischen Antrieb lediglich die Kinematik der Türschließbewegung steuern.
Jedenfalls sind in den Türbetätigungsvorrichtungen Federkraftspeicher vorhanden, welche
die für die Schließbewegung der Tür erforderliche Energie in Form mechanischer Arbeit
speichern. Die Speicherung der mechanischen Arbeit erfolgt mittels zumindest einer
Druckfeder, welche bei der Öffnungsbewegung der Tür gespannt wird, so dass die Schließbewegung
der Tür über eine Entspannung der Druckfeder erfolgt.
[0003] Die Vorrichtungen können entweder auf oder im Türrahmen eingesetzt oder auch auf
oder im Türblatt eingesetzt oder integriert werden. Beim Einsatz der Vorrichtungen
in Brandschutztüren müssen Mindestschließmomente der Türen erreicht werden, wobei
diese abhängig von der Breite und vom Gewicht der Türen sind. Dabei sind Vorgaben
einzuhalten, welche beispielsweise die Verfügbarkeit einer mechanisch gespeicherten
Energie in den Türbetätigungsvorrichtungen betreffen, so dass eine Brandschutztür
auch bei einem Stromausfall und damit einem Ausfall einer möglichen Steuerung der
Türbetätigungsvorrichtung ein selbsttätiges Schließen der Tür ausführt. Die zu lösende
Aufgabe besteht häufig darin, die Türbetätigungsvorrichtungen in ihrer Baugröße derart
zu minimieren, dass selbst eine Integration der Vorrichtung in das Türblatt möglich
wird. Um für eine Vielzahl von Varianten hinsichtlich verschiedener Türbreiten und
Türgewichte einheitliche Betätigungsvorrichtungen der Türblätter zu schaffen, werden
Federverstellungen vorgesehen, mittels der die Vorspannkraft der Druckfeder, die die
mechanische Energie zur Bereitstellung eines Mindestschließmomentes des Türblattes
speichert, verstellt werden kann.
[0004] Aus dem Gebrauchsmuster
DE 92 09 276 U1 ist eine Federverstellung bekannt, welche eine Stützscheibe umfasst, auf der die
Druckfeder endseitig aufliegt. Die Stützscheibe weist ein Innengewinde auf, in welches
eine Federverstellung eingeschraubt ist, wobei die Federverstellung axial fixiert
in einer Verschlussschraube endseitig am Gehäuse der Vorrichtung angeordnet ist. Durch
ein Verdrehen der Federverstellung wird eine axiale Bewegung der Stützscheibe hervorgerufen,
so dass die Druckfeder komprimiert bzw. entspannt wird. Dabei kann sich die Stützscheibe
mitdrehen, sofern diese nicht aufwändig im Gehäuse über entsprechende Führungsnuten
axial geführt ist. Bei einer Drehung der Federverstellung bzw. bei der axialen Bewegung
der Stützscheibe ist kein Endanschlag vorgesehen, so dass bei einer axialen Bewegung
in Kompressionsrichtung der Druckfeder die Federverstellung aus der Stützscheibe herausgedreht
werden kann und es zu einem Versagen der Vorrichtung kommt.
[0005] Die
EP 0 756 663 B1 offenbart einen Türschließer mit einer Federkraftverstellung, welche eine Einstellhülse
umfasst und so ausgebildet ist, dass in ihrem inneren Bereich ein Hohlraum vorhanden
ist, wobei diese weiterhin einen Kragen aufweist, an dem sich die Druckfeder über
eine Stützscheibe abstützen kann. Im Bereich des Kragens ist ein Durchbruch ausgebildet,
der eine entsprechend einem Mitnehmer gestaltete geometrische Form zur formschlüssigen
Verbindung zwischen dem Mitnehmer und der Einstellhülse möglich macht. Dabei taucht
der Mitnehmer entsprechend der Bewegungsrichtung durch den Durchbruch in den Hohlraum
der Einstellhülse ein. Gleichzeitig wird aber der Mitnehmer von der Druckfeder umgeben,
so dass in dem Innenraum der Druckfeder der Mitnehmer platziert ist. Um die Federkraftverstellung
auch im eingebauten Zustand verändern zu können, ist der Mitnehmer innerhalb einer
Verschlusskappe, welche endseitig im Gehäuse der Türschließvorrichtung angeordnet
ist, über eine Dichtung und zur Sicherung über eine Sicherungsscheibe platziert. Das
aus der Verschlusskappe herausragende Ende des Mitnehmers ist mit einem entsprechenden
Werkzeug zugänglich, um eine Drehbewegung in den Mitnehmer einzuleiten. Bei einer
Verdrehung der Federverstellung bis an den Anschlag einer Sicherungsscheibe, welche
an einer Verstellschraube angeordnet ist, kann es zu einem Verkontern kommen, welches
von einer Bedienung über die außenseitig am Gehäuse angeordnete Verstellschraube nicht
kontrollierbar ist und möglicherweise nicht wieder gelöst werden kann. Die Bedienung
der Federverstellung ist lediglich über die Verstellschraube möglich, welche endseitig
am längs ausgebildeten Gehäuse der Türbetätigungsvorrichtung angeordnet ist. Bei der
Einrichtung einer elektrohydraulischen Betätigungseinrichtung ist eine endseitige
Bedienung der Federverstellung nicht möglich, da an dieser Endseite am Gehäuse die
elektrohydraulische Einheit angeordnet wird.
[0006] Aus der
DE 32 24 300 C2 ist ein Türschließer mit einer einstellbaren Schließkraft bekannt. Dieser weist wenigstens
eine im Schließergehäuse angeordnete, mit einem Ende an einem verstellbaren Teller
abgestützte Druckfeder und eine von außerhalb des Gehäuses betätigbare Einrichtung
zur Tellerverstellung auf. Der Teller ist dabei auf einer drehbar gelagerten antreibbaren
Gewindespindel angeordnet, wobei der auf einer Gewindespindel angeordnete Federteller
über ein Schneckengetriebe angetrieben ist. Das Schneckengetriebe nimmt dabei einen
erheblichen Platz in Anspruch, da eine tangential zum Schneckenrad angeordnete Antriebsschnecke
nicht auf einem kleinen Bauraum integrierbar ist. Weiterhin weist auch diese Lösung
einer Federverstellung einen festen Anschlag auf, bei dem es zu einem Verkontern kommen
kann. Zudem muss der Federteller axial geführt werden, um ein Mitrotieren des Federtellers
mit der Gewindespindel zu vermeiden.
[0007] Bei dem bekannten Stand der Technik tritt daher das Problem auf, dass die Ausführungen
zur Federverstellung einen erheblichen Bauraum in Anspruch nehmen, so dass eine schmalbauende
Ausführung einer Türbetätigungsvorrichtung nicht möglich ist, um diese vorzugsweise
in ein Türblatt zu integrieren oder allgemein an einem Ort einzubauen, an dem nur
ein stark begrenzter Bauraum zur Verfügung steht. Weiterhin ergibt sich das Problem,
dass bei der Verstellung der Feder über ein axial bewegtes und zusätzlich rotierendes
Verstellelement ein Anschlag angefahren wird, bei dem es zu einem Verkontern des Verstellelements
mit dem Anschlag kommen kann. Bei nicht rotierend in axialer Richtung geführten Federtellern
entsteht das Problem, dass zur Vermeidung der Rotationsbewegung der Federteller im
Gehäuse der Vorrichtung axial geführt werden muss, was eine aufwendige Fertigung von
Nuten, Mitnehmern und ähnlichem erforderlich macht. Weiterhin können im Gehäuse Anschlagkanten
vorgesehen sein, welche als Durchmesserstufen im Gehäuse ausgebildet sind. Diese erfordern
einen erheblichen fertigungstechnischen Aufwand, wobei ein Anschlag in Kompressionsrichtung
der Druckfeder unumgänglich ist, um eine Überlast der Druckfeder zu vermeiden. Häufig
sind Federverstellungen vorgesehen, welche durch ein Bedienelement verstellt werden,
welches endseitig am längs ausgebildeten Gehäuse der Vorrichtung mittels eines Werkzeugs
bedienbar ist. Bei der Anordnung einer elektrohydraulischen Einheit, welche vorzugsweise
an der Endseite des Gehäuses erfolgt, ist eine gleichzeitige Anordnung der Bedienelemente
der Federverstellung nicht möglich. Dafür müssen die Bedienelemente der Federverstellung
seitlich am Gehäuse herausgeführt werden, was zumeist nur über sehr bauraumintensive
Schneckentriebe möglich ist.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türbetätigungsvorrichtung
mit einer Federverstellung zu schaffen, welche einen kleinen Bauraum einnimmt, seitlich
vom Gehäuse bedienbar ist sowie einen verkonterungsfreien Anschlag aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Türbetätigungsvorrichtung gemäß des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Federverstellung eine an
einer gehäusefesten Abstützhülse angeordnete feststehende Gewindespindel umfasst,
auf welcher eine Federverstellmutter mit einem Innengewinde aufschraubbar ist und
einen Federteller umfasst, auf dem die Druckfeder endseitig aufliegt, und eine Drehbewegung
über eine Federverstellhülse in die Federverstellmutter einleitbar ist, und wobei
die Federverstellmutter axialbeweglich zur Federverstellhülse angeordnet ist und die
Drehbewegung über eine formschlüssige Verbindung übertragbar ist.
[0011] Diese Lösung bietet den Vorteil, dass eine Federverstellung geschaffen wird, welche
einen geringen Bauraum einnimmt, und die aufgrund der an der Abstützhülse angeordneten,
feststehenden Gewindespindel und der um diese rotierende Federverstellmutter bzw.
der Federverstellhülse eine Verstellung der Federvorspannung möglich macht, die mittels
einer Verstellmechanik in Längsrichtung seitlich am Gehäuse bedienbar ist. Die Federverstellung
umfasst eine gehäusefeste Abstützhülse, wobei die Abstützhülse sowohl in Längsrichtung
der Vorrichtung als auch in Rotationsrichtung ortsfest zum Gehäuse angeordnet ist,
wobei diese beispielsweise ein Außengewinde aufweist, welches in ein Innengewinde
im Gehäuse eingeschraubt ist. An der druckfederseitigen Endfläche der zylinderförmigen
Abstützhülse ist eine Gewindespindel angeordnet, welche sowohl in Längsrichtung als
auch in Drehrichtung feststeht. Auf der feststehenden Gewindespindel ist eine Federverstellmutter
mit einem Innengewinde aufgeschraubt, wobei die Verstellmutter aufgrund einer Drehung
auf dem Gewinde der Gewindespindel in axialer Richtung verstellbar ist. Die Federverstellmutter
weist einen Federteller auf, auf dem die Druckfeder endseitig aufliegt. Somit kann
aufgrund einer Drehbewegung der Federverstellmutter die Vorspannung der Druckfeder
erhöht werden, indem die Federverstellmutter in Richtung der Druckfeder auf der Gewindespindel
verdreht wird, wobei die Federspannung herabgesetzt werden kann, indem die Federverstellmutter
in Richtung der Abstützhülse auf der Gewindespindel verstellt wird. Die Drehbewegung,
welche zur axialen Verstellung der Federverstellmutter notwendig ist, wird über eine
Federverstellhülse in die Federverstellmutter eingeleitet. Die Federverstellhülse
ist relativ zur Federverstellmutter axial beweglich angeordnet, wobei über eine formschlüssige
Verbindung die Drehbewegung übertragbar ist. Somit kann die Federverstellhülse in
einer axial ortsfesten Position verbleiben, wobei die Federverstellmutter die Axialbewegung
ausführt. Diese Anordnung ermöglicht die Einleitung einer Drehbewegung in einer ortsfesten,
jedoch rotierenden Federverstellhülse, wobei weiterhin eine axial fixierte sowie rotationsfeste
Gewindespindel ebenfalls ortsfest angeordnet werden kann.
[0012] Diese Anordnung ermöglicht damit eine durchrutschfreie und verkonterungsfreie Federverstellung
ohne Anschläge oder Verdrehsicherungen im Gehäuse für die Federverstellmutter. Die
drehfeste Spindel übernimmt statt des Gehäuses die Gegenmomente von der Gewindereibung
und dem Lösen aus den Endanschlägen auf.
[0013] Als eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die formschlüssige
Verbindung zwischen der Federverstellmutter und der Federverstellhülse eine in axialer
Richtung gleichförmige Polygonkontur umfasst, welche innenseitig in der Federverstellhülse
und außenseitig an der Federverstellmutter ausgebildet ist, wobei die innenseitige
und die außenseitige Polygonkontur ineinander gefügt angeordnet ist, um relativ zueinander
rotationsfest eine Axialbewegung zu ermöglichen. Als Polygonkontur kann beispielsweise
ein Sechskant vorgesehen sein, wobei ebenso ein Vierkant, ein Achtkant oder ein anderes
beliebiges Polygon vorgesehen werden kann. Ebenso ist die Anwendung einer Keilverzahnung
möglich, welche ebenfalls ein Drehmoment übertragen kann, und zugleich zwischen den
ineinander gefügten Komponenten wie der Federverstellmutter und der Federverstellhülse
eine Axialbewegung zulässt. Alternative Ausführungsformen der axial beweglichen Drehverbindung
können in der Anwendung von Nutensteinen oder Passfedern gesehen werden, welche im
Sinne einer Welle-Nabe-Verbindung ausgeführt sein kann.
[0014] Eine vorteilhafte Anordnung der Federverstellhülse kann dadurch ermöglicht werden,
dass diese an der Abstützhülse und /oder an der Gewindespindel axial fixiert drehbar
angeordnet ist und sich die Gewindespindel durch die Federverstellhülse axial erstreckt.
Die Gewindespindel ist endseitig in die Abstützhülse eingeschraubt, und weist einen
Kragen auf, welcher zwischen der Endfläche der Abstützhülse und dem Kragen selbst
die Ausbildung eines zylinderförmigen Abschnittes bietet, welcher als Gleitlager ausgebildet
ist. Die Federverstellhülse weist einen zylinderförmigen Innenabschnitt auf, welcher
auf dem Zylinderabschnitt der Gewindespindel aufgesetzt ist. Wird die Gewindespindel
nun endseitig in die Abstützhülse eingeschraubt, so ist die Federverstellhülse axial
fixiert, und aufgrund der Gleitlageranordnung drehbar gelagert. Somit ist die Federverstellhülse
koaxial mit einem Abschnitt der Gewindespindel angeordnet, wobei die Federverstellmutter
in die Federverstellhülse eintauchen kann. Mittels dieser Anordnung ist vorteilhafterweise
eine maximale Ausnutzung des Bauraums möglich, wobei sich die Gewindespindel zumindest
abschnittsweise und in Abhängigkeit von der eingestellten Position in die Druckfeder
hineinstreckt.
[0015] Als eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass mit der
Federverstellhülse ein erstes Zahnrad rotationsfest verbunden ist, über welches die
Drehbewegung in die Federverstellhülse einleitbar ist. Das erste Zahnrad steht dabei
mit einem zweiten Zahnrad im Eingriff, wobei die Rotationsebenen der Zahnräder einen
Winkel von etwa 90° zueinander einnehmen. Das erste Zahnrad kann dabei auf dem Abschnitt
des Gleitlagers zwischen der Federverstellhülse und der Gewindespindel auf der Federverstellhülse
aufgepresst sein oder ebenfalls ein Polygon umfassen, um dieses verdrehfest gegenüber
der Federverstellhülse anzuordnen. Ein zweites Zahnrad ist 90° versetzt zum ersten
Zahnrad angeordnet, wobei der Winkel die senkrecht aufeinander stehenden Orthogonalen
der Rotationsebenen der Zahnräder beschreibt. Somit kann die Drehbewegung aus einer
Richtung senkrecht zur Längsachse der Türbetätigungsvorrichtung und damit senkrecht
zur Längsachse der Gewindespindel bzw. der Federverstellung eingeleitet werden. Mögliche
Ausführungsformen der Verzahnung können eine Kegelradverzahnung sein, wobei ebenfalls
eine Kronenradverzahnung vorgesehen sein kann. Dabei ist lediglich die Übertragung
einer Drehbewegung über einen Winkel von 90° erforderlich, so dass auch jede weitere
Verzahnungsmöglichkeit im Sinne der vorliegenden Erfindung anwendbar ist.
[0016] Das zweite Zahnrad ist mittels einer Zahnradaufnahme im Gehäuse drehbar gelagert,
welches so positioniert ist, dass dieses exakt mit dem ersten Zahnrad in Eingriff
steht. Die Positionierung kann beispielsweise über eine Durchmesserstufe realisiert
werden, an die die Abstützhülse anstößt, wobei das erste Zahnrad plan an der Endfläche
der Abstützhülse anliegt. Die Zahnradaufnahme zur Aufnahme des zweiten Zahnrades im
Gehäuse ist gegenüber dem Gehäuse druckdicht ausgeführt, wobei die Abdichtung über
O-Ringe realisiert wird. Die Zahnradaufnahme kann von der Außenseite des Gehäuses
der Vorrichtung eingeschraubt werden, wobei die Positionierung zur Sicherstellung
einer exakten Verzahnung über einen Anschlagbund vorgesehen werden kann, welcher in
der Zahnradaufnahme ausgebildet ist. Die Zahnradaufnahme weist dabei eine Werkzeugaufnahme
auf, um mittels eines Werkzeugs von der Außenseite des Gehäuses die Drehbewegung in
die Verzahnung und damit in die Verstellmutter einzuleiten. Die Werkzeugaufnahme kann
dabei einen Innensechskant umfassen, so dass mit einem Inbusschlüssel die Vorspannung
der Druckfeder verstellt werden kann. Die Werkzeugaufnahme in der Zahnradaufnahme
kann dabei bündig mit der Außenseite des Gehäuses der Türbetätigungsvorrichtung abschließen,
so dass keine Komponenten aus der Vorrichtung hervorstehen, um einen Einbau beispielsweise
in ein Türblatt sicherzustellen. Beim Einbau der Türbetätigungsvorrichtung in ein
Türblatt weist die Werkzeugaufnahme beispielsweise nach oben, so dass ein Bediener
mittels eines Werkzeugs die Vorspannung der Druckfeder und damit das Rückstellmoment,
welches die Türbetätigungsvorrichtung auf das Türblatt ausübt, mittels eines Werkzeugs
von oben verstellen kann. Wird die Türbetätigungsvorrichtung beispielsweise in den
Rahmen einer Tür eingebaut, so kann die Werkzeugaufnahme in Richtung des Türblattes
angeordnet sein, so dass der Bediener die Verstellung kopfüber vornimmt.
[0017] Leitet der Bediener nun mit einem Werkzeug eine Drehbewegung in die Werkzeugaufnahme
und damit in die Zahnradaufnahme ein, so wird das zweite Zahnrad in Drehung versetzt.
Durch den Eingriff mit dem ersten Zahnrad wird die Drehbewegung über einen Winkel
von 90° auf die Längsachse der Türbetätigungsvorrichtung übertragen, so dass das erste
Zahnrad die Drehbewegung aufnimmt. Aufgrund der verdrehfesten Anordnung des ersten
Zahnrads auf der Federverstellhülse wird diese ebenfalls in Drehung versetzt. Damit
rotiert die Federverstellhülse auf der feststehenden Gewindespindel, wobei die Federverstellmutter
in der Federverstellhülse koaxial angeordnet ist. Aufgrund der formschlüssigen Verbindung
über ein Polygon zwischen der Federverstellhülse und der Federverstellmutter wird
nunmehr die Drehbewegung auf die Federverstellmutter übertragen, welche aufgrund des
Gewindelaufs auf der Gewindespindel eine Axialbewegung ausführt. Läuft die Federverstellmutter
nun entlang der Gewindespindel in Richtung der Druckfeder, so wird die Federvorspannung
erhöht, und das Rückstellmoment, welches die Türbetätigungsvorrichtung auf das Türblatt
ausübt, steigt. Weist die Drehbewegung eine Drehrichtung auf, so dass sich die Federverstellmutter
in Richtung der Abstützhülse bewegt, so sinkt die Federvorspannung, was ein niedrigeres
Rückstellmoment verursacht, welches die Türbetätigungsvorrichtung auf das Türblatt
ausübt. Somit ist es möglich, mittels einer einfachen Verstellung das Rückstellmoment
in Abhängigkeit der Türgröße, insbesondere der Türbreite und des Türgewichtes anzupassen,
so dass die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben (EN3... EN6) eingehalten werden können.
Dies gilt insbesondere beim Einsatz für Brandschutztüren, bei denen Mindestrückstellmomente
vorgegeben sind.
[0018] Vorteilhafterweise umfasst die Gewindespindel einen Federverstellanschlag, an den
die Federverstellmutter bei einer Schraubbewegung auf der Gewindespindel in Richtung
der Druckfeder anstößt und die Schraubbewegung begrenzt. Die Federverstellmutter besitzt
eine ringförmige Endfläche, welche an einer Ausformung angebracht ist, die sich über
dem Federteller hinaus in Richtung der Druckfeder erstreckt. Wird nun die Federverstellmutter
in Richtung der Druckfeder verstellt, so stößt bei Erreichen des maximalen Verstellweges
die ringförmige Endfläche der Federverstellmutter an den Federverstellanschlag an.
[0019] Aus konstruktiven Gründen ist es von besonderem Vorteil, dass der Federverstellanschlag
eine Anschlagscheibe umfasst, welche auf der Gewindespindel aufgenommen ist. Die Anschlagscheibe
weist dabei ein Axialspiel auf, wobei das Axialspiel etwa 0,1 mm bis 1 mm, vorzugsweise
etwa 0,3 mm bis 0,8 mm und besonders bevorzugt etwa 0,4 mm bis 0,5 mm umfasst. Die
Anschlagscheibe wird dabei auf die Gewindespindel aufgesetzt und mittels einer Gegenmutter
gesichert. Das genannte Axialspiel stellt sich somit zwischen einem Bund auf der Gewindespindel,
auf dem die Axialscheibe aufliegt und der Gegenmutter ein. Jedenfalls dient das Axialspiel
dazu, dass die Anschlagscheibe drehbar ist, so dass bei einem Anstoßen der Federverstellmutter
an die Anschlagscheibe kein Verkontern auftreten kann. Der wirksame Reibdurchmesser
zwischen der Anschlagscheibe und der Gegenmutter ist kleiner als zwischen der Anschlagscheibe
und der ringförmigen Endfläche der Federverstellmutter, so dass auch bei einem sehr
festen Verdrehen gegen den Federverstellanschlag jederzeit ein Lösen des Anschlags
ohne großen Kraftaufwand möglich ist. Insbesondere beim Anschlag in Richtung der Federkompression
treten vergleichsweise hohe Kräfte auf, wobei der Bediener keine Information darüber
erhält, an welcher Position sich die Federverstellmutter befindet. Daher kann es durch
ein verkonterungsfreies Verspannen der Federverstellmutter mit dem Federverstellanschlag
nicht zu einem Versagen des Systems kommen, denn zur Verstellung in Losdrehrichtung
muss keine Kraftspitze überwunden werden, da die Anschlagscheibe mitdrehen kann.
[0020] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Gegenmutter sieht vor, dass diese einen Zylinderabschnitt
aufweist, welcher eine Zentrierung einer in der Druckfeder angeordneten zweiten Druckfeder
ermöglicht. Die zweite Druckfeder ist koaxial mit der ersten Druckfeder angeordnet
und dient der Erhöhung der maximal möglichen Federkraft auf die Antriebseinheit. Die
zweite Druckfeder weist einen Innendurchmesser auf, welcher derart über den Zylinderabschnitt
passt, so dass die Feder durch die Gegenmutter zentrierbar ist. An der Gegenmutter
ist endseitig ein Sechskant ausgebildet, wobei zwischen dem Federanschlag und dem
Gewindeabschnitt der Gewindespindel ebenfalls ein Sechskant ausgebildet ist. Beim
Fügen der Gewindespindel in die Endfläche der Abstützhülse sowie beim Fügen der Gegenmutter
auf ein endseitig in Richtung der Druckfeder ausgebildetes Gewinde auf der Gewindespindel
können entsprechende Werkzeuge angewendet werden, um über die Sechskantausbildungen
die Gegenmutter mit der Gewindespindel zu verkontern bzw. die Gewindespindel in die
Abstützhülse fest einzuschrauben. Die zweite Druckfeder stützt sich dabei axial rückseitig
auf der Anschlagscheibe ab, so dass diese sowohl die Funktion eines Federtellers erfüllt,
als auch als Anschlag der Federverstellmutter auf der Gewindespindel dient.
[0021] Die Türbetätigungsvorrichtung kann mit einer elektrohydraulischen Antriebseinheit
versehen werden, wobei durch ein Drucköl Druckräume beaufschlagbar sind, um im Gehäuse
der Vorrichtung angeordnete axialbewegliche Kolben derart zu verstellen, dass die
Antriebseinheit zur Betätigung der Drehtür betreibbar ist. Diese elektrohydraulischen
Antriebe dienen insbesondere zur Ausführung der Öffnungsbewegung der Drehtür, wobei
zugleich die Druckfeder des Federkraftspeichers hydraulisch gespannt wird, um eine
anschließende Schließbewegung allein durch die in dem Federkraftspeicher gespeicherten
Energie auszuführen. Auch Türbetätigungsvorrichtungen ohne elektrohydraulischen Antrieb
weisen häufig ein ölhydraulisches Fluidsystem auf, welches meist einen geschlossenen
Kreislauf umfasst. Häufig werden die in den Gehäusen der Vorrichtungen axial beweglichen
Kolben wechselseitig Druck beaufschlagt, wobei das Öl über Ölkanäle, welche vorzugsweise
im Gehäuse selbst eingebracht sind, geleitet wird. Jedenfalls wird für ein geschlossenes
System eine Druckausgleichseinheit benötigt, da bei einem Temperaturanstieg aufgrund
der Ausdehnung des Öls der Öldruck im geschlossenen Fluidsystem der Vorrichtung stark
ansteigen kann. In Abhängigkeit von der auftretenden Temperatur können Öldrücke entstehen,
welche sogar eine Beschädigung des Gehäuses hervorrufen können. Druckausgleichseinheiten
weisen dabei einen Volumenspeicher auf, welcher eine Volumennachgiebigkeit bietet,
so dass sich der Volumenspeicher bei einem Ausdehnen des Öls verkleinern kann, um
die genannten Drucküberhöhungen zu vermeiden.
[0022] Daher ist als eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die
Türbetätigungsvorrichtung eine Druckausgleichseinheit umfasst, wobei die Abstützhülse
der Federverstellung als Druckausgleichseinheit ausgebildet ist. Damit nimmt die Abstützhülse
die Funktion der Aufnahme der Federverstellung im Gehäuse wahr, und dient zugleich
als Druckausgleichseinheit, da die Abstützhülse mit einem entsprechenden Volumenspeicher
ausgebildet werden kann. Diese vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung bietet eine
hohe Integrationsdichte, da Komponenten der Federverstellung zugleich die Funktion
einer Druckausgleichseinheit umfassen.
[0023] Vorteilhafterweise umfasst die Abstützhülse einen Zylinder, in welchem ein Kolben
axial beweglich aufgenommen ist, wobei die Abstützhülse weiterhin ein Verschlusselement
aufweist, um eine Druckausgleichskammer zu bilden. Die Druckausgleichskammer dient
dabei als Volumenspeicher, wobei die Kammer aus dem Innenraum des Zylinders gebildet
ist, welche einerseits durch das Verschlusselement begrenzt ist und andererseits durch
den axial beweglichen Kolben abgeschlossen ist. Dehnt sich nun das Öl im geschlossenen
System der Türbetätigungsvorrichtung aus, so bewegt sich der Kolben axial in den Zylinder
hinein, so dass sich das Volumen verkleinert. Zieht sich das Öl wieder zusammen, bewegt
sich der Kolben axial wieder aus dem Zylinder heraus, und vergrößert das Volumen der
Druckausgleichskammer. Die Druckausgleichskammer ist aufgrund einer allseitigen Abdichtung
druckdicht ausgebildet, so dass bei einer Bewegung des Kolbens in den Zylinder hinein
durch die entstehende Kompression eine Erhöhung des Innendrucks der Druckausgleichskammer
erfolgt. Diese ist meist mit Luft gefüllt, so dass die Luft komprimiert wird. Zudem
befindet sich eine Druckfeder zwischen dem Verschlusselement und dem Kolben, welche
ebenfalls komprimiert wird, und der Kolben bei einem Absinken des Druckes des Öls
in der Vorrichtung das Volumen im Zylinder wieder erhöhen kann, da die Druckfeder
den Kolben wieder aus dem Zylinder herausschiebt. Der Kolben ist mittels zumindest
eines Dichtelements dynamisch druckdicht gegen die Innenwand des Zylinders abgedichtet,
wobei die Dichtelemente vorzugsweise aus zwei Lippendichtungen gebildet sind.
[0024] Aus konstruktiven Gründen ist es von besonderem Vorteil, dass die Federverstellung
mit der als Druckausgleichskammer ausgebildeten Abstützhülse als einzeln vormontierbare
Einheit ausgebildet ist, welche über ein Gewinde in das Gehäuse der Vorrichtung einschraubbar
ist. Das Gewinde ist dabei außenseitig an der Abstützhülse ausgebildet, wobei die
Abstützhülse ebenfalls Dichtelemente aufweisen kann, um zugleich eine Abdichtung des
Innenraums des Gehäuses der Vorrichtung mittels der eingeschraubten Abstützhülse zu
schaffen.
[0025] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder werden nachfolgend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Diese zeigen in
[0026]
- Fig. 1:
- Eine quergeschnittene Seitenansicht einer Türbetätigungsvorrichtung mit einer Federverstellung
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- einen vergrößerten Ausschnitt der Federverstellung der Türbetätigungsvorrichtung aus
Fig. 1;
- Fig. 3:
- eine Darstellung einer Federverstellung gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht der Federverstellung aus Fig. 3 in einem nicht montierten
Zustand.
[0027] In Fig. 1 ist eine Türbetätigungsvorrichtung 1 dargestellt, welche insbesondere für
eine Drehtür geeignet ist und beispielsweise in einem Türblatt oder in einen Türrahmen
eingebaut werden kann. Die Türbetätigungseinrichtung 1 umfasst eine Antriebseinheit
10, welche gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer Tür koppelbar ist.
Die Türbetätigungsvorrichtung 1 besteht aus einem Gehäuse 11, in dem ein Federkraftspeicher
12 angeordnet ist. Der Federkraftspeicher 12 ermöglicht die Speicherung einer Energie
in Form einer Federkompression, welche beim Öffnen der Tür durch die Kompression einer
Druckfeder 13 gespeichert wird. Wird nun die Tür wieder geschlossen, so wirkt der
Federkraftspeicher 12 auf die Antriebseinheit 10, welche derart mit der Drehtür verbunden
ist, dass diese eine Schließbewegung ausführt. Der Federkraftspeicher 12 umfasst eine
Federverstellung 15, mittels der die Vorspannkraft in der Druckfeder 13 einstellbar
ist. Die Federverstellung 15 ist zumindest aus einer gehäusefesten Abstützhülse 16
aufgebaut, an der eine feststehende Gewindespindel 17 angeordnet ist. Auf der Gewindespindel
17 ist eine Federverstellmutter 18 aufgeschraubt, wobei die Federverstellmutter 18
über eine Federverstellhülse 19 verstellt werden kann. Die Federverstellmutter 18
ist mit der Federverstellhülse 19 drehfest über eine formschlüssige Verbindung verbunden,
sodass diese sich zwar axial zueinander verschieben können, sich jedoch nicht gegeneinander
verdrehen.
[0028] Der elektrohydraulische Antrieb 14 umfasst einen elektrischen Spezialmotor sowie
eine Hydraulikeinheit, welche wahlweise über ein Getriebe durch den Motor angetrieben
wird. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Türbetätigungsvorrichtung 1 besitzt diese
mittels des elektrohydraulischen Antriebs 14 die Möglichkeit, auch die Öffnungsbewegung
der Drehtür selbsttätig auszuführen, wobei während der Öffnungsbewegung die Drehtür
in Bewegung gesetzt wird, sowie die Druckfeder 13 aufgrund eines sich axial bewegenden
an die Druckfeder 13 angrenzenden Kolbens 20 gespannt wird. Über die druckbeaufschlagten
Kolben 20, 21 wird dabei die Öffnungsbewegung der Drehtür eingeleitet, wobei die Antriebseinheit
10 eine Nocken-Rollen-Einheit zur Umsetzung der Axialbewegung des Kolbens 20 und 21
in eine Rotationsbewegung einer Welle 22 umfasst. Die genannten Komponenten sind innerhalb
des Gehäuses 11 angeordnet, so dass die Türbetätigungsvorrichtung 1 aufgrund der schmalen
Ausbildung mit einer Breite von beispielsweise 40 mm in eine Vielzahl von Drehtüren
innerhalb der Türblätter eingebaut werden kann. Somit besteht die Möglichkeit, die
Türbetätigungsvorrichtung von außen unsichtbar in die Tür zu integrieren. Die Kolben
20 und 21 werden über jeweils angrenzende Druckkammern mit einem hydraulischen Fluid
beaufschlagt, wobei der Fluiddruck über den elektrohydraulischen Antrieb 14 zur Verfügung
gestellt wird. Die Fluidverbindungen können in Form von Kanälen ausgebildet sein,
welche im Gehäuse 11 integriert sind.
[0029] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Türbetätigungsvorrichtung 1, so dass insbesondere
die Federverstellung 15 detailliert dargestellt ist. Die Federverstellung 15 umfasst
eine Gewindespindel 17, welche in die Abstützhülse 16 endseitig eingeschraubt ist.
Damit ist die Gewindespindel 17 sowohl in axialer Richtung als auch in Drehrichtung
fixiert. Über der ruhenden Gewindespindel 17 ist die Federverstellmutter 18 angeordnet,
welche sich in eine Federverstellhülse 19 hinein erstreckt. Die Federverstellhülse
19 ist verdrehfest mit einem ersten Zahnrad 23 verbunden, welches zwischen der Abstützhülse
16 und der Federverstellhülse 19 axial fixiert angeordnet ist. Das erste Zahnrad 23
ist mit einem zweiten Zahnrad 24 verzahnt, wobei die Verzahnung gemäß des vorliegenden
Ausführungsbeispiels eine Kegelradverzahnung umfasst. Damit ist eine Übertragung der
Drehbewegung über einen Winkel von 90° möglich, so dass das zweite Zahnrad 24 relativ
zum ersten Zahnrad 23 unter einem Winkel von etwa 90° angeordnet ist. Das zweite Zahnrad
24 ist in einer Zahnradaufnahme 25 aufgenommen, welche ortsfest und drehbar im Gehäuse
11 gelagert ist. Wird nun mittels eines Werkzeugs 26, welches in die Werkzeugaufnahme
27 einsteckbar ist, eine Drehbewegung in die Werkzeugaufnahme 27 und damit in das
zweite Zahnrad 24 eingeleitet, so wird die Drehbewegung über das sich im Zahneingriff
befindende erste Zahnrad 23 auf die Längsachse der Vorrichtung übertragen.
[0030] Aufgrund der verdrehfesten Verbindung zwischen dem ersten Zahnrad 23 und der Federverstellhülse
19 wird die Drehbewegung auf diese übertragen, wobei die Federverstellhülse 19 mit
der Federverstellmutter 18 über einen Sechskant verdrehfest und axial beweglich miteinander
verbunden sind. Somit wird die Drehbewegung ebenso auf die Federverstellmutter 18
übertragen, so dass diese auf dem Gewinde der Gewindespindel 17 entlang eine Axialbewegung
ausführt. Wird nun mittels des Werkzeugs 26 die Drehbewegung in einer Richtung eingeleitet,
so dass sich die Federverstellmutter 18 in Richtung der Druckfeder 13 bewegt, so wird
die Vorspannung in der Druckfeder 13 erhöht. Damit erhöht sich zugleich das Kraftniveau
auf den Kolben 20 (siehe Fig. 1), wobei über den Rollen-Nocken-Trieb das Drehmoment
auf die Welle 22 erhöht wird. Zur Unterstützung des gesamten Kraftniveaus innerhalb
des Federkraftspeichers 12 ist eine zweite Druckfeder 28 vorgesehen, welche sich innerhalb
der Druckfeder 13 koaxial erstreckt. Die zweite Druckfeder 28 stützt sich auf der
gehäusefesten Gewindespindel 17 ab, so dass diese von der Federverstellung 15 nicht
beeinflusst wird.
[0031] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen die Ansicht der Federverstellung 15, wobei diese in Fig.
3 in einer montierten Ansicht geschnitten dargestellt ist und in Fig.4 als Explosionszeichnung
im demontierten Zustand gezeigt ist. Die sich nicht drehenden, d. h. feststehenden
Komponenten der Federverstellung 15 umfassen die Abstützhülse 16, die Gewindespindel
17, sowie eine endseitig in Richtung der Druckfeder angeordnete Anschlagscheibe 29,
welche mittels einer Gegenmutter 30 an der Gewindespindel 17 angeordnet ist.
[0032] Die sich drehenden Komponenten der Federverstellung 15 umfassen hingegen das zweite
Zahnrad 24, welches in einer Zahnradaufnahme 25 aufgenommen ist, wobei die Zahnradaufnahme
25 die sich in dieser drehende Werkzeugaufnahme 27 aufnimmt, um das zweite Zahnrad
24 mittels eines Werkzeugs anzutreiben. Weiterhin umfassen die sich drehenden Komponenten
das erste Zahnrad 23, welches verdrehfest mit der Federverstellhülse 19 verbunden
ist. Diese weist einen Innensechskant auf, welcher mit dem Sechskant auf der Federverstellmutter
18 axial gefügt ist. Die Federverstellmutter 18 umfasst einen angeformten Federteller
31, auf welcher die Druckfeder 13 endseitig aufliegt.
[0033] Die Abstützhülse 16 ist als Druckausgleichseinheit 32 ausgebildet, welche einen Zylinder
33 umfasst, in dem ein Kolben 34 axial geführt ist. Um eine Druckausgleichskammer
35 zu bilden, weist die Druckausgleichseinheit 32 weiterhin ein Verschlusselement
36 auf, welches eine Gewindebohrung aufweist, in die die Gewindespindel 17 außenseitig
einschraubbar ist. Zwischen dem Kolben 34 und dem Verschlusselement 36 ist eine Druckfeder
37 angeordnet, welche im drucklosen Zustand des fluidischen Systems den Kolben 34
in eine Richtung bewegt, in der die Druckausgleichskammer 35 im Volumen vergrößert
wird. Der Kolben 34 umfasst Dichtelemente 38, wobei diese gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Lippendichtungen ausgeführt sind und zweifach radial in der Mantelfläche des Kolbens
34 angeordnet sind. Bei einer Erhöhung des Druckes des hydraulischen Fluids auf der
Außenseite der Druckausgleichskammer 35 wird der Kolben 34 in Richtung der Druckausgleichskammer
35 bewegt, so dass sich der Druck in der mit Luft gefüllten Druckausgleichskammer
35 erhöht, und sich das Volumen zugleich vermindert.
[0034] Damit ist sichergestellt, dass sich der Druck im geschlossenen System des hydraulischen
Fluids bei einer Temperaturerhöhung nicht übermäßig erhöht, da die Druckausgleichskammer
35 die Funktion eines Hydrospeichers erfüllt. Damit ist mit der Federverstellung 15
sowohl die Einstellung der Vorspannung der Druckfeder 13 möglich, als auch die Integration
einer Druckausgleichseinheit 32 möglich. Somit sind zwei wesentliche Einheiten einer
Türbetätigungsvorrichtung als bauliche Einheit derart ineinander integriert, dass
diese als vormontierte Einheit bei der Montage der Vorrichtung vormontiert werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Türbetätigungsvorrichtung
- 10
- Antriebseinheit
- 11
- Gehäuse
- 12
- Federkraftspeicher
- 13
- Druckfeder
- 14
- elektrohydraulischer Antrieb
- 15
- Federverstellung
- 16
- Abstützhülse
- 17
- Gewindespindel
- 18
- Federverstellmutter
- 19
- Federverstellhülse
- 20
- Kolben
- 21
- Kolben
- 22
- Welle
- 23
- erstes Zahnrad
- 24
- zweites Zahnrad
- 25
- Zahnradaufnahme
- 26
- Werkzeug
- 27
- Werkzeugaufnahme
- 28
- zweite Druckfeder
- 29
- Anschlagscheibe
- 30
- Gegenmutter
- 31
- Federteller
- 32
- Druckausgleichseinheit
- 33
- Zylinder
- 34
- Kolben
- 35
- Druckausgleichskammer
- 36
- Verschlusselement
- 37
- Druckfeder
- 38
- Dichtelement
1. Türbetätigungsvorrichtung (1), insbesondere für eine Drehtür, mit einer Antriebseinheit
(10), welche mit einer Tür koppelbar ist und in einem Gehäuse (11) angeordnet ist,
weiterhin umfassend einen Federkraftspeicher (12), in welchem zumindest die zur Ausführung
der Schließbewegung der Tür erforderliche Energie speicherbar ist und welcher zumindest
eine unter einer Federvorspannung angeordnete Druckfeder (13) aufweist, wobei die
Federvorspannung der Druckfeder (13) mittels einer Federverstellung (15) einstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federverstellung (15) eine an einer gehäusefesten Abstützhülse (16) angeordnete
feststehende Gewindespindel (17) umfasst, auf welcher eine Federverstellmutter (18)
mit einem Innengewinde aufschraubbar ist und einen Federteller (31) umfasst, auf dem
die Druckfeder (13) endseitig aufliegt, und eine Drehbewegung über eine Federverstellhülse
(19) in die Federverstellmutter (18) einleitbar ist, und wobei die Federverstellmutter
(18) axialbeweglich zur Federverstellhülse (19) angeordnet ist und die Drehbewegung
über eine formschlüssige Verbindung übertragbar ist.
2. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung zwischen der Federverstellmutter (18) und der Federverstellhülse
(19) eine in axialer Richtung gleichförmige Polygonkontur umfasst, welche innenseitig
in der Federverstellhülse (19) und außenseitig an der Federverstellmutter (18) ausgebildet
ist, wobei die innenseitige und die außenseitige Polygonkontur ineinander gefügt angeordnet
sind, um relativ zueinander rotationsfest eine Axialbewegung zu ermöglichen.
3. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federverstellhülse (19) an der Abstützhülse (16) und /oder an der Gewindespindel
(17) axial fixiert drehbar angeordnet ist und sich die Gewindespindel (17) durch die
Federverstellhülse (19) axial erstreckt.
4. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Federverstellhülse (19) ein erstes Zahnrad (23) rotationsfest verbunden ist,
über welches die Drehbewegung in die Federverstellhülse (19) einleitbar ist.
5. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zahnrad (23) mit einem zweiten Zahnrad (24) in Eingriff steht, wobei die
Rotationsebenen der Zahnräder (23, 24) einen Winkel von etwa 90° zueinander einnehmen.
6. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zahnrad (23) und das zweite Zahnrad (24) als Kegelradverzahnung ausgebildet
sind.
7. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zahnrad (23) und das zweite Zahnrad (24) als eine Kronenradverzahnung ausgebildet
sind.
8. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zahnrad (24) mittels einer Zahnradaufnahme (25) im Gehäuse (11) drehbar
gelagert ist.
9. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnradaufnahme (25) eine Werkzeugaufnahme (27) aufweist, um mittels eines Werkzeugs
(26) von der Außenseite des Gehäuses (11) die Drehbewegung in die Verzahnung und damit
in die Federverstellmutter (18) einzuleiten.
10. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (17) einen Federverstellanschlag umfasst, an den die Federverstellmutter
(18) bei einer Schraubbewegung auf der Gewindespindel (17) in Richtung der Druckfeder
(13) anstößt und die Schraubbewegung begrenzt.
11. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Federverstellanschlag eine Anschlagscheibe (29) umfasst, welche auf der Gewindespindel
(17) aufgenommen ist.
12. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gegenmutter (30) endseitig auf der Gewindespindel (17) aufschraubbar ist, um
die Anschlagscheibe (29) axial zu sichern.
13. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagscheibe (29) ein Axialspiel aufweist, wobei das Axialspiel etwa 0,1 mm
bis 1 mm, vorzugsweise etwa 0,3 mm bis 0,8 mm und besonders bevorzugt etwa 0,4 mm
bis 0,5 mm umfasst.
14. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenmutter (30) einen Zylinderabschnitt aufweist, welcher eine Zentrierung einer
in der Druckfeder (13) koaxial angeordneten zweiten Druckfeder (28) ermöglicht.
15. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Druckfeder (28) axial auf der Anschlagscheibe (29) abgestützt ist.
16. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützhülse (16) als eine Druckausgleichseinheit (32) ausgebildet ist.
17. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützhülse (16) einen Zylinder (33) umfasst, in welchem ein Kolben (34) axial
beweglich aufgenommen ist und weiterhin ein Verschlusselement (36) aufweist, um eine
Druckausgleichskammer (35) zu bilden.
18. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kolben (34) und dem Verschlusselement (36) eine Druckfeder (37) angeordnet
ist.
19. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (34) mittels zumindest eines Dichtelementes (38) dynamisch druckdicht
gegen die Innenwand des Zylinders (33) abgedichtet ist.
20. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Federverstellung (15) mit der als Druckausgleichskammer (35) ausgebildete Abstützhülse
(16) als einzeln vormontierbare Einheit ausgebildet ist, welche über ein Gewinde in
das Gehäuse (11) der Vorrichtung einschraubbar ist.