Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Mischvorrichtung
für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung, einer Mischvorrichtung für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung
sowie einer Anordnung mit einer solchen Mischvorrichtung nach den Oberbegriffen der
unabhängigen Ansprüche.
[0002] Zur Verminderung der in einem Abgas eines Verbrennungsmotors enthaltenen Stickoxide
hat sich für solche Verbrennungsmotoren, die mit Luftüberschuss betrieben werden,
ein Verfahren zur selektiven katalytischen Reduktion ("SCR") als vorteilhaft erwiesen.
Bei diesem Verfahren werden Stickoxide zusammen mit Ammoniak in einem selektiven Katalysator
zu Stickstoff und Wasser umgesetzt. Das zur katalytischen Umsetzung der Stickoxide
notwendige Reduktionsmittel wird anstelle des Ammoniaks in Form einer wässrigen Harnstofflösung
in einem Vorratstank im Fahrzeug mitgeführt, aus der das Ammoniak durch Thermolyse
und Hydrolyse der Harnstofflösung in der jeweils zur Umsetzung benötigten Menge freigesetzt
werden kann. Bekannt ist, die wässrige Harnstofflösung durch eine Dosiervorrichtung
in den Reduktionskatalysator einzubringen.
[0003] Zur besseren Abmischung des Abgases mit der verdampften wässrigen Harnstofflösung
bzw. Ammoniak ist es weiterhin bekannt, zwischen dem Dosierventil und dem Katalysator
einen so genannten statischen Mischer einzubauen. Als Mischer ist üblicherweise ein
Ringelement oder ein Rohr vorgesehen, die in die Klappen eingeschweißt sind.
Vorteile der Erfindung
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Mischvorrichtung für eine
Abgasnachbehandlungsvorrichtung zum Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors
wird aus einem plattenförmigen Grundmaterial wenigstens ein Trägerelement mit wenigstens
einem einstückig angesetzten Mischelement gebildet, wobei das Mischelement und das
Trägerelement entsprechend ihrem späteren Einsatzzweck gebogen werden. Das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass beliebig komplizierten
Mischvorrichtungen, selbst solche mit sehr kompakten Bauweisen, besonders einfach
und mit der erforderlichen mechanischen Stabilität hergestellt werden können. Somit
können auch die Herstellungskosten reduziert werden.
[0005] Als plattenförmiges Grundmaterial kann beispielsweise bereits ein einfaches Biege-Stanzteil
dienen. Beispielsweise kann als Ausgangsmaterial eine ebene Blechplatte verwendet
werden, aus der das wenigstens eine Mischelement vereinzelt, beispielsweise gestanzt
oder geschnitten, wird. Besonders bevorzugt wird eine Vielzahl von Mischelementen
vereinzelt, wobei die Mischelemente vorzugsweise zungenförmig gebildet werden.
[0006] In einer Weiterentwicklung können die Mischelemente aus der Ebene des plattenförmigen
Grundmaterials gebogen werden, wobei zwischen den Mischelementen und der Ebene ein
Winkel von bis zu 180° gebildet wird. Im montierten Endzustand können die Mischelemente
bei dem vorgeschlagenen Winkelbereich sowohl in als auch gegen die Strömungsrichtung
gerichtet sein, was zu einer besonders günstigen Verwirbelung führt.
[0007] Bedarfsabhängig können die Mischelemente entlang ihrer Längsachse in sich verwunden
werden, wobei vorteilhafterweise zusätzliche Turbulenzen entstehen können, wodurch
wiederum eine besonders vorteilhafte Vermischung der in die Mischvorrichtung eingebrachten
und zu mischenden Fluide führt.
[0008] Das Trägerelement kann so zu einem Rohr geformt werden, dass die Mischelemente nach
innen in den Strömungskanal ragen, wobei eine axial verlaufende Nahtstelle gebildet
wird. Die erfindungsgemäß hergestellte Mischvorrichtung kann insbesondere für eine
Abgasnachbehandlungsvorrichtung verwendet werden, wobei Abgas mit der verdampften
wässrigen Harnstofflösung bzw. Ammoniak abgemischt wird. Die Mischvorrichtung eignet
sich jedoch auch für jede andere Anwendungsmöglichkeit.
[0009] Bei der bevorzugten Verwendung in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung wird die
Mischvorrichtung vorzugsweise zwischen dem Dosierventil und dem Katalysator in ein
Abgasrohr gesteckt. Günstigerweise kann die Mischvorrichtung über eine kraft- oder
formschlüssige Verbindung im Abgasrohr befestigt werden.
[0010] Eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung zum
Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors umfasst ein im Wesentlichen rohrförmiges
einstückiges Element, das ein Trägerelement mit wenigstens einem angesetzten Mischelement
umfasst, wobei das wenigstens eine Mischelement bedarfsabhängig nach innen gebogen
ist. Bevorzugt ist das Mischelement zungenförmig ausgebildet.
[0011] Mit dem vorgeschlagenen Mischelement wird eine besonders günstige Verwirbelung eines
Luftstroms bzw. eine Gleichverteilung mit einer weiteren Komponente erzielt werden.
An einem Übergang zwischen dem Mischelement und dem Trägerelement kann ein Bereich
ausgebildet sein, auf dem eine Sicke angeordnet ist, wobei der Bereich vorzugsweise
in dem abgewinkelten Bereich der Mischelemente liegt. Die Sicke ist günstigerweise
mittig entlang von Längsachsen der Mischelemente ausgebildet und führen vorteilhafterweise
im späteren Betrieb zu einer erhöhten Stabilität der Mischvorrichtung.
[0012] Besonders bevorzugt sind in dem Mischelement Ausnehmungen ausgebildet, die bereichsweise
oder über die gesamte Oberfläche der Mischelemente verteilt sein können. Eine günstige
Verwirbelung des Abgasstromes bzw. die Gleichverteilung einer weiteren Komponente
im Abgas, beispielsweise in Form der wässrigen Harnstofflösung, kann vorteilhafterweise
über die Formgebung der bevorzugt zungenförmig ausgebildeten Mischelemente, über eine
Verdrillung der Mischelemente und/oder über zusätzliche Ausnehmungen in Form von Löchern
in den Mischelementen erzielt bzw. bedarfsabhängig angepasst werden.
[0013] An einer axial verlaufenden Nahtstelle des rohrförmigen Elements kann auf einer Seite
ein Rastelement ausgebildet sein, das in eine entsprechende Ausnehmung auf der gegenüberliegenden
Seite eingreift. Somit wird zweckmäßigerweise eine formschlüssige, schwer lösbare
Verbindung von zwei Seitenkanten der Blechplatte zu dem rohrförmigen Element bereitgestellt.
[0014] Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung der Mischvorrichtung in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung
zum Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs wird die
Mischvorrichtung so in ein Abgasrohr eingeführt, dass das Rastelement in einem kraftschlüssigen
Verbund mit der Innenseite des Abgasrohrs steht. Das Rastelement kann dabei wie ein
Federelement dienen, das an der Nahtstelle der Mischvorrichtung von innen gegen das
Abgasrohr drückt und somit eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Mischvorrichtung
und Abgasrohr herstellt. Denkbar ist auch, dass die rohrförmige Mischvorrichtung einen
ovalen Querschnitt aufweist und somit in eine sich gegen ein ungewolltes Lösen selbst
hemmende Verbindung mit dem Abgasrohr gebracht wird.
Zeichnungen
[0015] Weitere Ausführungsformen, Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in Ansprüchen, ohne Beschränkung der Allgemeinheit aus nachfolgend
anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Im Folgenden
zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein plattenförmiges Grundmaterial zur Herstellung einer bevorzugten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des plattenförmigen Grundmaterials mit vereinzelten und gebogenen
Mischelementen gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der Mischelemente;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Mischvorrichtung im zusammengebauten Zustand mit
einer Nahtstelle; und
- Fig. 5
- eine Detailansicht der Nahtstelle gemäß Fig. 4.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0016] Gleiche Elemente werden in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein plattenförmiges Grundmaterial, das als Ausgangsmaterial
für ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
verwendet wird. Die Mischvorrichtung 10 wird bevorzugt für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung
zum Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors verwendet und in ein Abgasrohr
eingesetzt, um einerseits den Abgasstrom zu verwirbeln und andererseits den Abgasstrom
mit weiteren Komponenten, insbesondere mit einer wässrigen Harnstofflösung, zu vermischen.
[0018] Das plattenförmige Grundmaterial ist als einfaches Biege-Stanzteil aus Blech ausgebildet
und umfasst ein Trägerelement 11 mit einstückig angesetzten Mischelementen 12. Die
Mischelemente 12 werden aus dem plattenförmigen Grundmaterial vorzugsweise ausgestanzt
und sind beispielsweise zungenförmig ausgebildet. Sowohl die Mischelemente 12 als
auch das Trägerelement 11 werden dann entsprechend ihrem späteren Einsatzzweck gebogen.
[0019] In einem an den Stanzvorgang anschließenden Herstellungsschritt werden zunächst die
Mischelemente 12 aus der Ebene des plattenförmigen Grundmaterials gebogen, wie in
Fig. 2 gezeigt ist. Die Biegung der Mischelemente 12 erfolgt dabei in eine Richtung,
also in Fig. 1 nach unten. Die Mischelemente 12 werden dabei mit unterschiedlichen
Winkeln α, α' gegen die Ebene des Trägerelements 11 gebogen, wobei der Winkel α, α'
bedarfsabhängig unterschiedlich groß sein kann und von 0° bis zu 180° reichen kann.
Die einzelnen Mischelemente 12 sind in diesem Beispiels im montierten Endzustand so
gebogen, dass sie sowohl in Strömungsrichtung 21 als auch gegen die Strömungsrichtung
21 stehen.
[0020] Um eine bessere Mischwirkung durch zusätzliche Turbulenzen zu erzielen, können die
Mischelemente 12 entlang ihrer Längsachse 13 in sich verwunden werden, was aus den
Figuren nicht ersichtlich ist.
[0021] Aus der Detailansicht in Fig. 3 ist erkennbar, dass an einem Übergang zwischen den
zungenförmigen Mischelementen 12 und dem Trägerelement 11 ein als Halsteil ausgebildeter
Bereich 15 ausgebildet ist, auf dem jeweils eine Sicke 16 angeordnet ist. Die Sicke
16 ist dabei jeweils auf dem Halsteil 15 mittig ausgebildet und verläuft entlang der
Längsachse 13 der Mischelemente 12. Die Sicke 16 dient dabei zur Erhöhung der Stabilität.
Anstelle einer Sicke 16 kann auch eine Ausnehmung ausgebildet sein. Es können auf
den Mischelementen 12 auch Ausnehmungen in unterschiedlicher Größe und Anordnungen
ausgebildet sein, um bedarfsabhängig die Strömungscharakteristik beeinflussen. Die
Ausnehmungen sind in den Figuren nicht gezeigt.
[0022] In einem anschließenden in Fig. 4 gezeigten Verfahrensschritt wird das Trägerelement
11 entsprechend seinem späteren Einsatzzweck gebogen und dabei so zu einem einstückigen
Rohr 14 geformt, dass die Mischelemente 12 bedarfsabhängig nach innen in den künftigen
Strömungskanal ragen. Dabei entsteht eine axial verlaufende Nahtstelle 18 auf dem
Trägerelement 11.
[0023] In Fig. 5 ist eine Detailansicht der Nahtstelle 18 gezeigt, wobei auf einer Seite
ein Rastelement 19 ausgebildet ist, das in eine entsprechende Ausnehmung 20 auf der
gegenüberliegenden Seite eingreift. Damit wird eine stabile Rastverbindung an der
Nahtstelle 18 hergestellt. Als zusätzliche Stabilisierungsmittel kann ein Durchmesser
der rohrförmigen Mischvorrichtung 10 an den Durchmesser eines nicht gezeigten Abgasrohrs
angepasst werden. Bevorzugt ist der Durchmesser der rohrförmigen Mischvorrichtung
10 etwas kleiner als der Durchmesser des Abgasrohrs, in das die Mischvorrichtung 10
eingesetzt werden soll. Die Nahtstelle 18 wird dabei tangential durch die Innenseite
des Abgasrohrs abgesichert. Steht das Rastelement 19 leicht von der Oberfläche des
Rohrs 14 nach außen ab, wirkt das Rastelement 19 wie ein Federelement, wodurch ein
zusätzlicher Schutz gegen ein ungewolltes Lösen des Rohrs 14 an der Nahtstelle 18
hergestellt wird. Das Rastelement 19 steht somit in einem kraftschlüssigen Verbund
mit der Innenseite des Abgasrohrs.
1. Verfahren zur Herstellung einer Mischvorrichtung (10) für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung
zum Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem plattenförmigen Grundmaterial wenigstens ein Trägerelement (11) mit wenigstens
einem einstückig angesetzten Mischelement (12) gebildet wird, wobei das Mischelement
(12) und das Trägerelement (11) entsprechend ihrem späteren Einsatzzweck gebogen werden.
2. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Mischelement(e) (12) aus der Ebene des plattenförmigen Grundmaterials
gebogen wird/werden, wobei zwischen dem Mischelement (12) und der Ebene ein Winkel
(α) von bis zu 180° gebildet wird.
3. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischelemente (12) entlang ihrer Längsachse (13) ins sich verwunden werden.
4. Herstellungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (11) so zu einem Rohr (14) geformt wird, dass die Mischelemente
(12) nach innen ragen.
5. Mischvorrichtung für eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung zum Nachbehandeln von Abgasen
eines Verbrennungsmotors, gekennzeichnet durch ein im Wesentlichen rohrförmiges einstückiges Element (14), das ein Trägerelement
(11) mit wenigstens einem angesetzten Mischelement (12) umfasst, wobei das wenigstens
eine Mischelement (12) bedarfsabhängig nach innen gebogen ist.
6. Mischvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement oder die Mischelemente (12) zungenförmig ausgebildet ist.
7. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Übergang zwischen den Mischelementen (12) und dem Trägerelement (11) ein
Bereich (15) ausgebildet ist, auf dem jeweils eine Sicke (16) angeordnet ist.
8. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Mischelementen (12) Ausnehmungen ausgebildet sind.
9. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an einer axial verlaufenden Nahtstelle (18) des Trägerelements (11) auf einer Seite
ein Rastelement (19) ausgebildet wird, das in eine entsprechende Ausnehmung (20) auf
der gegenüberliegenden Seite eingreift.
10. Anordnung mit einer Mischvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 9 in einer
Abgasnachbehandlungsvorrichtung zum Nachbehandeln von Abgasen eines Verbrennungsmotors
eines Kraftfahrzeugs, wobei die Mischvorrichtung (10) so in ein Abgasrohr eingeführt
wird, dass das Rastelement (19) in einem kraftschlüssigen Verbund mit der Innenseite
des Abgasrohrs steht.