[0001] Die Erfindung betrifft eine Luftanschlusseinheit für ein Luftfiltergehäuse mit wenigstens
einem Stutzen, in den wenigstens eine Wartungsintervallanzeige oder ein Wartungsschalteranschluss
integriert ist und der in einer Ausnehmung im Luftfiltergehäuse drehbar zu lagern
ist, und mit einem sich an den Stutzen anschließenden Luftleitungselement.
[0002] Luftfilter werden über Luftführungsteile, z.B. Rohre oder Schläuche, mit dem Ansaugsystem
verbunden. Nachteilig hierbei ist, dass darin integrierte Wartungsschalteranschlüsse
stets in der gleichen, fixen Position sind. Auch ergibt sich bei der Verwendung von
abgewinkelten Anschlüssen immer eine feste relative Stutzenposition zwischen Rohluft
und Reinluft. Da es aber je nach Motorraum und Einbausituation erforderlich ist, die
Lage der Stutzen und der Wartungsschalt.eranschlüsse zu variieren, müssen für jeden
Fahrzeugtypen individuell angepasste Bauteile bereitgestellt werden.
[0003] Aus der
US 5,882,367 ist eine gattungsgemäße Luftanschlusseinheit mit einem drehbar zu lagernder Winkelstutzen
für ein Luftfiltergehäuse bekannt, in welchen ein Wartungsschalteranschluss integriert
ist. Allerdings ist hierbei die Position des Wartungsschalteranschlusses abhängig
von der Lage des Anschlussstutzens. Zudem wird für jeden benötigten Winkel ein angepasster
Stutzen benötigt. Hinzu kommen noch technisch bedingte Toleranzen bezüglich der Lage
und Distanz der Anschlussgeometrie sowie eventuell vorhandener Motoranbauteile in
unmittelbarer Nähe. Bei nicht korrekter Einbaulage und/oder zu großen Toleranzen ergeben
sich bei der Montage sehr große Kräfte, die die Bauteile über die gesamte Lebensdauer
belasten können.
[0004] Es gilt somit die Aufgabe zu lösen, das Ansaugsystem eines Verbrennungsmotors so
mit dem Luftfilter verbinden, dass Länge und Winkel des Reinluftanschlusses variiert
werden kann, und die Lage des Wartungsschalteranschlusses variieren zu können.
[0005] Gelöst werden kann die Aufgabe durch eine Luftanschlusseinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Als "Wellrohr" werden im Sinne der Erfindung gewellte Rohre wie auch Rohre mit einer
Faltengeometrie bezeichnet, die Biegungen erlaubt, ohne dass es zum Einknicken bzw.
Einschnüren des Rohrmantels kommt.
[0007] Durch die Drehbarkeit des Stutzens kann die Lage des Wartungsschalteranschlusses
frei gewählt werden. Die Position des Reinluftanschlusses kann unabhängig hiervon
gewählt werden. Hierdurch sind Lage, Länge und Winkel des Anschlusses frei wählbar.
[0008] Durch die Ausbildung des Luftleitungselement bzw. Teilen davon als Wellrohr ist eine
flexible Leitungsverlegung auch bei begrenzten Platzverhältnissen, z.B. in einem Motorraum,
möglich.
[0009] Zudem ist das System unempfindlich bezüglich eventueller Toleranzen der Distanzen
zu den anzuschließenden Bauteilen oder deren Lage. Gleichgültig ob die Position oder
der Abstand variiert, lässt sich der bewegliche Stutzen mit wenig Kraftaufwand an
das Saugsystem anschließen. Die
[0010] Rückstellkräfte auf die Bauteile sind hierbei auch auf Dauer nur gering, wenn das
Wellrohr elastisch verformt wird oder verschwinden ganz, wenn bei einer Knickfaltengeometrie
eine bestimmte Konfiguration eingestellt ist.
[0011] Der als Wellrohr ausgebildete Winkelabschnitt des Luftleitungselements sollte im
kräftefreien Zustand einen Winkel von 45° bis 150°, insbesondere 90°, einschließen.
Aufgrund der Flexibilität des Wellrohrbereichs können die meisten einfachen Umlenkungen
des Luftleitungselements realisiert werden.
[0012] Das Luftleitungselement endet vorzugsweise in einem Anschlussbund. Hierbei handelt
es sich um einen endseitigen Absatz, um den einen Schlauchschelle gelegt werden kann,
mit der der Anschlussbund fest auf einen Anschlussstutzen angepresst werden kann.
[0013] Um zwei Umlenkungen am Luftleitungselement zu realisieren, solle dieses zwei Winkelabschnitte
als Wellrohr ausgebildet haben und eine S-förmige Konfiguration aufweisen, das heißt,
die gekrümmten Abschnitte liegen zwar in einer Ebene, die Ein- und Auslassöffnung
zeigen aber in verschiedene, insbesondere entgegen gesetzte Richtungen.
[0014] Durch Aneinanderreihen mehrerer Wellrohrabschnitte lässt sich das Prinzip auf nahezu
beliebig viele Umlenkungen erweitern.
[0015] Die so beschriebenen Konfigurationen gelten jeweils im kräftefreien Ausgangszustand.
Die Wellrohrabschnitte können davon ausgehend entweder dauerhaft verbogen werden oder
federnd zurück gebogen werden, um sie an den vorgesehen Leitungsweg in einem Motorraum
anzupassen.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, das Luftleitungselement zwischen den Winkelabschnitten
und auch endseitig mit einem Anschlussbund auszubilden. Einerseits kann an dem zwischen
den Winkelabschnitten liegenden Anschlussbund ein zusätzliches Verbindungselement
für die Befestigung des Luftleitungselements an einem zusätzlichen Punkt im Motorraum
vorgesehen sein. Außerdem kann bei dieser Ausführungsform eine Konfiguration hergestellt
und ausgeliefert werden, die mehrfache Umlenkungen erlaubt, je nach Bedarf aber auch
direkt hinter dem mittleren Anschlussbund abgeschnitten werden kann, sofern nur eine
einfache Umlenkung benötigt wird. Die Mehrkosten des zusätzlichen Winkelabschnitts
sind bei einem blasgeformten Kunststoffteil so gering, dass es wirtschaftlich günstiger
sein kann, diesen Abschnitt von vornherein dem Kunden mit anzubieten, als zwei verschiedene
Typen von Luftanschlusseinheiten herzustellen, zu vertreiben und für den Ersatzteilbedarf
vorrätig zu halten.
[0017] Es kann auch vorgesehen sein, die Winkelabschnitte über eine Muffenverbindung luftdicht
miteinander zu verbinden. Damit braucht das Luftleitungselement zur Anpassung nicht
mehr durchtrennt werden. Es kann vielmehr der nicht benötigte zweite Winkelabschnitt
abgezogen werden.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- ein Luftfiltergehäuse mit einer ersten Luftanschlusseinheit in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- das Luftfiltergehäuse mit der ersten Luftanschlusseinheit in seitlicher Ansicht; und
- Fig. 3a, 3b
- das Luftfiltergehäuse mit einer zweiten Luftanschlusseinheit, jeweils in seitlicher
Ansicht.
[0019] Figur 1 zeigt Ausschnitte eines Luftfiltergehäuses 20 mit einem Luftzuführstutzen
22, der in dieser Abbildung wie auch in den nachfolgenden Figuren 2 und 3 dargestellt
ist, um zu kennzeichnen, dass die Lage des Luftfiltergehäuses 20 in allen Abbildungen
unverändert ist.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein zylindrisches Luftfiltergehäuse
für einen Rundfilter, das an einem Aufnahmeflansch 21 auf der Reinluftseite eine zentrale
Ausnehmung aufweist, an die eine Luftanschlusseinheit angeschlossen werden kann, um
das Luftfiltergehäuse mit weiteren Modulen in einem Motorraum, beispielsweise mit
einem Ansaugmodul einer Brennkraftmaschine, zu verbinden.
[0021] In den Aufnahmeflansch 21 ist ein Stutzen 11 eingeschoben. Ein Teil des Stutzens
11 ist im Aufnahmeflansch 21 bzw. im Luftfiltergehäuse 20 aufgenommen und dort so
eingerastet oder in sonstiger Weise befestigt, dass zwar ein Verdrehen möglich ist,
jedoch axiale Zugkräfte am Stutzen aufgenommen werden können.
[0022] Im heraus ragenden Teil des Stutzens 11 ist ein Wartungsschalteranschluss 12 angeordnet.
Hierbei handelt es sich um einen Abzweig der innerhalb des Stutzens ausgebildeten
[0023] Luftleitung, um eine dünne Schlauchleitung zu einem weiter entfernten Drucksensor
führen zu können. Möglich ist auch, einen geeigneten Sensor zur Messung eines Druckabfalls
infolge einer Verschmutzung des Luftfilters direkt am Stutzen 11 anzuordnen.
[0024] An den Stutzen 11 schließt sich ein Winkelabschnitt 14 an, der über eine Faltengeometrie
verformbar ist, so dass die Mittelachse am Ende, das als ein Anschlussbund 15 zur
Aufnahme einer Schlauchschelle ausgebildet ist, gegenüber der Mittelachse des Stutzens
11 in einem Winkel von hier etwa 45° angestellt werden kann.
[0025] Figur 2 zeigt die gleiche Ausführungsform der Luftanschlusseinheit 10, bei der der
Stutzen 11 gegenüber der Stellung in Fig. 1 so verdreht ist, dass der Wartungsschalteranschluss
12 oben liegt. Das unabhängig von der Lage des Stutzens 11 verwindbare Luftleitungselement
ist mit seinem Anschlussbund 15 um 90° nach unten gebogen.
[0026] Figur 3a zeigt eine zweite Ausführungsform einer Luftanschlusseinheit 10', bei der
das Luftleitungselement zwei Winkelabschnitte 14', 16' umfasst, die miteinander an
einem zentralen Anschlussbund 15' verbunden sind. Dort kann eine zusätzliche Befestigung
angebracht werden. Die Verbindung mit weiteren Modulen erfolgt am Anschlussbund 17'
am Ende des zweiten Winkelabschnitts 16'.
[0027] Wird der zweite Winkelabschnitt 16' nicht benötigt, kann er entlang der strichpunktierten
Linie in Fig. 3a abgetrennt werden.
[0028] Wie in Fig. 3b dargestellt, wird nach dem Abtrennen des unteren Winkelabschnitts
16' eine Konfiguration erhalten, die der ersten Ausführungsform nach den Figuren 1
und 2 entspricht. Der Anschlussbund 15' ist wie der endseitige Anschlussbund 17' ausgebildet
und kann daher über dieselben Befestigungselemente mit weiter führenden Bauteilen
verbunden werden.
1. Luftanschlusseinheit (10; 10') für ein Luftfiltergehäuse (20, 21) mit wenigstens einem
Stutzen (11), in den wenigstens eine Wartungsintervallanzeige oder ein Wartungsschalteranschluss
(12) integriert ist und der in einer Ausnehmung im Luftfiltergehäuse (20) drehbar
zu lagern ist, und mit einem sich an den Stutzen (11) anschließenden Luftleitungselement,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitungselement über wenigstens einen Teil seiner Länge als Wellrohr (14;
14', 16') ausgebildet ist.
2. Luftanschlusseinheit (10; 10') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Wellrohr ausgebildeter Winkelabschnitt (14; 14', 16') des Luftleitungselements
im kräftefreien Zustand einen Winkel von 30° bis 140° einschließt.
3. Luftanschlusseinheit (10; 10') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitungselement in einem Anschlussbund (15; 15', 17')endet.
4. Luftanschlusseinheit (10') nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitungselement in zwei Winkelabschnitten (14', 16') als Wellrohr ausgebildet
ist und eine S-förmige Konfiguration aufweist.
5. Luftanschlusseinheit (10') nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitungselement zwischen den Winkelabschnitten (14', 16') und endseitig als
Anschlussbund (15', 17') ausgebildet ist.
6. Luftanschlusseinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelabschnitte über eine Muffen verbindung luftdicht miteinander verbunden
sind.
7. Luftfiltergehäuse (20) mit einer Lagerausnehmung, in der eine Luftanschlusseinheit
nach einem der vorheri gen Ansprüche drehbar angeordnet ist.