[0001] Die Erfindung betrifft einen Kippschutz für Rollstühle mit einer die Antriebsräder
aufnehmenden Hinterachse.
[0002] Aus der
DE 92 17 764 U1 ist ein Rollstuhl bekannt, der an seinem hinteren Ende über die Antriebsräder hinausragende
Stützrollen als Kippsicherung aufweist. Diese Stützrollen verhindern bei einer überzogenen
Beschleunigung des Rollstuhles oder beim Anfahren am Hang ein Kippen des Rollstuhlrahmens
nach hinten. Da die Stützrollen keinen sehr großen Abstand vom Boden haben dürfen,
wenn sie ihre Abstützfunktion sicher erfüllen sollen, andererseits es aber möglich
sein muss, dass beispielsweise eine Bordsteinkante überfahren werden kann und der
Rollstuhl somit kontrolliert kippbar sein muss, ist in dem Arm, an dem die Stützrollen
gelagert sind, ein Gelenk vorgesehen, das ein Einschwenken der Stützrollen um eine
parallel zur Hinterachse verlaufende Achse gestattet. Die eingeschwenkten Stützrollen
weisen dann in Fahrtrichtung nach vorn.
[0003] Zum Transport des Rollstuhles, insbesondere wenn dessen Nutzer den Rollstuhl selbst
in einem Kraftfahrzeug verstauen muss, das er benutzt, muss der Kippschutz eingeklappt
werden können und dabei möglichst wenig Raum beanspruchen. Befindet sich der Kippschutz
unterhalb des Sitzes, ist die Handhabung unter Umständen schwierig, wenn der Rollstuhl
beispielsweise von dem bereits im Kraftfahrzeug sitzenden Benutzer in das Fahrzeug
gehoben und dabei von ihm über sich hinweggeführt werden muss, um auf der Beifahrerseite
abgestellt zu werden.
[0004] Von dieser Problemstellung ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Kippschutz für Rollstühle zu schaffen, der auf einfache Weise aus seiner Funktionsstellung
in eine Ruhestellung gebracht werden kann und in dieser Stellung möglichst wenig Platzbedarf
in Anspruch nimmt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des 1. Anspruchs.
[0006] Zur Problemlösung ist der Kippschutz mit einer Schelle schwenkbar an einem äußeren
Ende der Hinterachse befestigbar und in eine im Wesentlichen senkrecht zur Hinterachse
verlaufende Wirkstellung und eine im Wesentlichen parallel zur Hinterachse verlaufenden
Ruhestellung bringbar, wobei die Schelle mit einer Gelenkplatte versehen ist, die
zu dieser im Winkel α geneigt verläuft und in Abhängigkeit davon, an welchem äußeren
Ende (rechts oder links) der Hinterachse die Schelle zur Befestigung vorgesehen ist,
der Winkel α positiv oder negativ ist.
[0007] Durch diese Ausgestaltung können die Kippschutze parallel zur Hinterachse geklappt
werden und verlaufen durch den schrägen Winkel dann übereinander, so dass sie nur
einen geringen Platzbedarf benötigen. Da die Kippschutze parallel zur Hinterachse
verlaufen, ist der Raum unterhalb der Sitzfläche des Rollstuhles frei.
[0008] Durch die unmittelbare Befestigung an der Achse und der kurzen Gelenkplatte kann
der Rollstuhlbenutzer die Kippschutze selbst einklappen, was das Handling deutlich
vereinfacht.
[0009] Der Winkel α liegt vorzugsweise im Bereich von 8 bis 15° und beträgt insbesondere
vorzugsweise 11 °.
[0010] Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend
näher erläutert werden.
[0011] Es zeigt:
- Figur 1
- die Rückansicht eines Rollstuhles;
- Figur 2
- eine perspektivische Explosionszeichnung eines Kippschutzes;
- Figur 3
- die Ansicht der Schelle mit dem Gelenkstück;
- Figur 4
- die Ansicht gemäß Sichtpfeil IV nach Figur 3;
- Figur 5
- eine weitere Ansicht der Schelle mit dem Kippschutz;
- Figur 6
- eine Ansicht des Kippschutzes;
- Figur 7
- die Draufsicht des Kippschutzes gemäß Sichtpfeil VII nach Figur 6;
- Figur 8
- die Seitenansicht eines Rollstuhles;
- Figur 9
- eine perspektivische Teilansicht des Rollstuhles;
- Figur 10
- die Teilrückansicht des Rollstuhles.
[0012] Der Rollstuhl besteht im Wesentlichen aus dem den Sitz 2 aufnehmenden Rahmen 1 mit
der Fußstütze 18 und den an der Hinterachse 3 gelagerten Antriebsrädern 4, 5 und dem
mindestens einen lenkbaren Vorderrad 17.
[0013] An den äußeren Enden der Hinterachse 3 ist jeweils ein Kippschutz 6, 7 befestigt,
der an seinem unteren Ende mit einer kleinen Rolle 13 versehen ist.
[0014] Figur 8 zeigt die Wirkstellung der Kippschutze 6, 7, die nach hinten über die Antriebsräder
4, 5 hinausstehen, aber oberhalb der Reifenaufstandsfläche enden. Kippt der Rollstuhl
nach hinten über, weil der Fahrer beispielsweise eine zu hohe Antriebskraft auf die
Antriebsräder 4, 5 aufbringt, oder der Rollstuhl am Hang angefahren wird, stützt er
sich auf den Kippschutzen 6, 7 ab, wodurch ein Umkippen ausgeschlossen wird. Müssen
Treppen überwunden oder eine Bordsteinkante überfahren werden, können die Kippschutze
6, 7 seitlich eingeschwenkt werden, so dass sie übereinander und parallel zur Hinterachse
3 verlaufen, wie dies Figur 10 zeigt.
[0015] Jeder Kippschutz 6, 7 besteht aus der Schelle 8, mit der er an der Hinterachse 3
festgeklemmt wird, der an der Schelle 8 in einem Winkel von 11° befestigten Gelenkplatte
9, der Verriegelungseinrichtung 11 und dem Stützarm 12, der an seinem freien Ende
ein Stützrad 13 aufweist. In die Gelenkplatte 9 ist ein bogenförmiger Schlitz 10 gefräst,
in dem der Stützarm 12 über den Bolzen 14 geführt ist. Verriegelungsbohrungen 15,
16 dienen dazu, den Kippschutz 6, 7 über den federnd gelagerten Bolzen 19 in der Wirkstellung
oder der Ruhestellung zu sichern. Zum Lösen des Bolzens 19 wird auf die Verriegelungseinrichtung
11 gedrückt, die den Bolzen 19 dann anhebt, so dass der Stützarm 12 abgeknickt werden
kann.
[0016] Figur 4 zeigt, wie die Gelenkplatte 9 im positiven Winkel von 11 ° an der Schelle
8 befestigt ist. Hierbei handelt es sich um die Befestigungsvorrichtung des Kippschutzes
7 für die linke Seite an der Hinterachse 3. Die Befestigung für den Kippschutz 6 an
der rechten Seite der Hinterachse 3 ist spiegelverkehrt ausgestaltet, so dass der
Winkel α von 11 ° zwischen der Gelenkplatte 9 und der Schelle 8 negativ ist. Ansonsten
sind die beiden Kippschutze 6, 7 identisch ausgestaltet.
[0017] Die Gelenkplatte 9 ist relativ kurz ausgebildet. Dadurch liegt die Verriegelungseinrichtung
11 dicht an der Hinterachse 3, was dazu führt, dass der Rollstuhlbenutzer diese selbst
betätigen kann, um die Kippschutze 6, 7 einzuschwenken, und nicht auf fremde Hilfe
angewiesen ist.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1
- Rahmen
- 2
- Sitz
- 3
- Hinterachse
- 4
- Antriebsrad
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Kippschutz
- 7
- Kippschutz
- 8
- Schelle
- 9
- Gelenkplatte
- 10
- Schlitz
- 11
- Verriegelungsvorrichtung
- 12
- Stützarm
- 13
- Stützrolle
- 14
- Bolzen
- 15
- Bohrung
- 16
- Bohrung
- 17
- Vorderrad
- 18
- Fußstütze
- 19
- Bolzen
1. Kippschutz für Rollstühle mit einer die Antriebsräder (4, 5) aufnehmenden Hinterachse
(3) der mit einer Schelle (8) schwenkbar an einem äußeren Ende der Hinterachse (3)
befestigbar ist und in eine im Wesentlichen senkrecht zur Hinterachse (3) verlaufende
Wirkstellung und eine im Wesentlichen parallel zur Hinterachse (3) verlaufenden Ruhestellung
bringbar ist, wobei die Schelle (8) mit einer Gelenkplatte (9) versehen ist, die zu
dieser im Winkel α geneigt verläuft und in Abhängigkeit davon, an welchem äußeren
Ende der Hinterachse (3) die Schelle (8) zur Befestigung vorgesehen ist, der Winkel
α positiv oder negativ ist.
2. Kippschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α im Bereich von 8 - 15° liegt.
3. Kippschutz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α 11°beträgt.
1. Anti-tip device for wheelchairs with a rear axle (3) holding the drive wheels (4,
5), which device can be pivotably fastened to an outer end of the rear axle (3) by
a clip (8) and can be brought into an acting position extending substantially perpendicular
to the rear axle (3) and a rest position extending substantially parallel to the rear
axle (3), wherein the clip (8) is provided with a link plate (9), which extends inclined
at an angle α thereto and, depending on which outer end of the rear axle (3) the clip
(8) is provided on for fastening, the angle α is positive or negative.
2. Anti-tip device according to claim 1, characterised in that the angle α is in the range of 8-15°.
3. Anti-tip device according to claim 2, characterised in that the angle α is 11°.
1. Dispositif anti-basculement pour des chaises roulantes comprenant un essieu arrière
(3) recevant les roue motrices (4, 5), ce dispositif pouvant, à l'aide d'une bride
(8), être fixé pivotant à une extrémité extérieure de l'essieu arrière (3), et être
amené dans une position active s'étendant sensiblement perpendiculairement à l'essieu
arrière (3) et une position de repos s'étendant sensiblement parallèlement à l'essieu
arrière (3), la bride (8) étant munie d'une plaque d'articulation (9) qui est inclinée
par rapport à celle-ci d'un angle α, et l'angle α est positif ou négatif selon à quelle
extrémité extérieure de l'essieu arrière (3) la bride (8) est prévue pour être fixée.
2. Dispositif anti-basculement selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'angle α est dans la région des 8-15°.
3. Dispositif anti-basculement selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'angle α vaut 11°.