[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zum Schleifen des Fußes eines Keramik- oder Porzellan-Gegenstandes, wie eines Tellers
oder einer Platte.
[0002] Derartige Schleifvorrichtungen sind beispielsweise aus der
DE 38 38 898 C2,
DE 41 30 244 C1,
DE 197 16 523 C2,
DE 198 41 386 C2,
DE 91 13 561 U1 oder
DE 38 07 780 A1 bekannt. Bei diesen bekannten Schleifvorrichtungen führt die Saugeinrichtung während
des Abschleifens des Fußes des Gegenstandes eine Rotationsbewegung um eine vertikale
Achse aus. Die Schleifeinrichtung ist während des Schleifvorgangs unter dem zu schleifenden
Gegenstand unbeweglich vorgesehen. Die Rotation des zu schleifenden Gegenstandes bedingt
jedoch bei unrunden Gegenständen eine Unwucht. Diese Unwucht nimmt mit der Rotationsgeschwindigkeit
des an der Saugeinrichtung festgehaltenen Gegenstandes quadratisch zu, so dass es
problematisch ist, relativ massereiche Gegenstände während des Schleifens ihres Fußes
in eine schnelle Rotation zu versetzen. Das wirkt sich auf die Produktivität der Schleifarbeit
entsprechend nachteilig aus. Außerdem ist es erforderlich, die Saugeinrichtung am
zu schleifenden Gegenstand so gut wie möglich zentrisch zu positionieren, um eine
Unwucht so gut wie möglich zu vermeiden.
[0003] Eine solche Unwucht ist bei anderen bekannten Schleifvorrichtungen der eingangs genannten
Art unproblematisch, bei welchen nicht der zu schleifende Gegenstand sondern die Schleifeinrichtung
eine Rotationsbewegung ausführt. Bei derartigen bekannten Schleifvorrichtungen, wie
sie beispielsweise aus der
DE 101 44 986 C1 bekannt sind, ist die Schleifeinrichtung über dem zu schleifenden Gegenstand angeordnet
und der zu schleifende Gegenstand mit seinem Fuß nach oben orientiert, d.h. in Bezug
zu seiner Gebrauchslage auf den Kopf gestellt. Das bedingt eine Wendeeinrichtung,
mittels welcher der zu schleifende Gegenstand von seiner Gebrauchslage in die umgekehrte,
kopfstehende Lage verbracht wird. Bei großen, massereichen zu schleifenden Gegenständen
kann auch dieses Wenden des jeweiligen zu schleifenden Gegenstandes von der Gebrauchslage
in die kopfstehende Lage und nach Durchführung der Schleifarbeit wieder zurück in
die normale Gebrauchslage Probleme aufwerfen.
[0004] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
DE 81 29 487 U1 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um eine Glättvorrichtung
mit einer Glätteinrichtung, die von einem scheibenförmigen Belag aus einem Kunstfaservlies
gebildet ist. Der zu glättende Fuß des jeweiligen Gegenstandes liegt an dem scheibenförmigen
Belag jederzeit mit seiner gesamten Umfangslänge an.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die die Mängel der bekannten Schleifvorrichtungen, wie sie oben erwähnt
worden sind, auf einfache Weise eliminiert.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Schleifvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung weist die Vorteile auf, dass der zu schleifende
Gegenstand während des Schleifens seines Fußes sich in seiner Gebrauchslage, d.h.
mit dem Fuß nach unten, befindet und unbeweglich ist, so dass eine mögliche Unwucht
des zu schleifenden Gegenstandes keine Auswirkungen auf die Schleifarbeit hat, und
dass die Schleifeinrichtung in eine schnelle Rotation versetzt werden kann, um eine
optimale Schleifarbeit bei ausgezeichneter Produktivität der Schleifvorrichtung zu
verwirklichen.
[0008] Da die Saugeinrichtung mit dem an ihm festgehaltenen zu schleifenden Gegenstand in
Bezug zur Schleifeinrichtung quasi beliebig positioniert sein kann, weil der Gegenstand
während des Schleifens seines Fußes unbeweglich ist, ist es ohne die Notwendigkeit
einer Wendeeinrichtung möglich, den zu schleifenden Gegenstand in der Gebrauchslage
an die Schleifvorrichtung zu übergeben und nach Durchführung des Schleifvorgangs in
seiner Gebrauchslage auch wieder z.B. an eine Abtransporteinrichtung abzugeben.
[0009] Erfindungsgemäß weist die Schleifeinrichtung ein schmales Schleifband auf, das in
seiner Längsrichtung schrittweise bewegbar ist, um ein längeres Schleifband optimal
ausnutzen zu können und somit eine lange Standzeit der Schleifeinrichtung mit gleichbleibenden
Schleifeigenschaften zu verwirklichen.
[0010] Bevorzugt kann es sein, wenn die Schleifeinrichtung an einem Drehtisch vorgesehen
ist. Bei einer solchen Ausbildung können am Drehtisch eine Anzahl Schleifeinrichtungen
vorgesehen sein, die von der Drehachse des Drehtisches radial gleich weit und in Umfangsrichtung
voneinander beabstandet vorgesehen sind. Außerdem ist es möglich, dass am Drehtisch
mindestens eine Planschleifeinrichtung zum Planschleifen des Fußes des jeweiligen
Keramik- oder Porzellan-Gegenstandes und/oder mindestens eine Wascheinrichtung und/oder
mindestens eine Abblaseinrichtung vorgesehen sein. Am Drehtisch kann außerdem beispielsweise
eine Prüfstation zum Überprüfen der zu schleifenden Gegenstände auf Anpackungen vorgesehen
sein, um das Schleifband der/jeder Schleifeinrichtung zu schonen. Wenn am Drehtisch
mehrere Schleifeinrichtungen vorgesehen sind, können die Schleifbänder dieser Schleifeinrichtungen
voneinander verschiedene Körnungen besitzen.
[0011] Dem Drehtisch ist zweckmäßigerweise eine Zulauf- und eine Abtransporteinrichtung
zugeordnet. Diese sind vorzugsweise nebeneinander und zueinander parallel angeordnet,
so dass es einer Bedienperson problemlos möglich ist, eine entsprechende Anlage zu
bedienen. Dabei können die zu schleifenden Gegenstände einzeln oder in Stapeln an
die Zulaufeinrichtung übergeben werden. An der Abtransporteinrichtung können die geschliffenen
Gegenstände ebenfalls einzeln oder in Stapeln abtransportiert werden. Bei einer Einzelaufgabe
der Gegenstände an die Zulaufeinrichtung ist ein Zentrieren der zu schleifenden Gegenstände
einfach beispielsweise durch Einschieben in ein Zentrierprisma oder dergleichen möglich.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf die Schleifvorrichtung, und
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Schleifvorrichtung in einer Schnittdarstellung.
[0014] Die Figuren 1 und 2 verdeutlichen eine Ausbildung der Schleifvorrichtung 10 zum Schleifen
des Fußes 12 eines Keramik- oder Porzellan-Gegenstandes 14 (siehe Figur 2), bei dem
es sich bspw. um einen Teller oder eine Platte handelt. Die Figur 1 verdeutlicht Gegenstände
14 mit einer ovalen Gestalt.
[0015] Mit der Bezugsziffer 16 ist eine Drehtisch bezeichnet, der eine Anzahl Saugeinrichtungen
18 aufweist, die zum Ansaugen und Halten jeweils eines zu schleifenden Gegenstandes
14 in seiner Gebrauchslage, d.h. mit dem Fuß nach unten, vorgesehen sind. Die Saugeinrichtungen
18 sind am Drehtisch 16 höhenverstellbar vorgesehen und um eine zentrale Vertikalachse
20 des Drehtisches 16 schrittweise zwischen einzelnen Stationen, ausgehend von einer
Zulaufeinrichtung 22, zu einer Abtransporteinrichtung im Kreis bewegbar. Während eines
Schleifvorgangs ist die jeweilige Saugeinrichtung 18 unbeweglich vorgesehen. Eine
der jeweiligen Schleifstation zugeordnete Schleifeinrichtung 26, die zum Schleifen
des Fußes 12 des in der Gebrauchslage befindlichen Gegenstandes 14 vorgesehen ist,
befindet sich unter dem zu schleifenden Gegenstand 14 und führt während des Schleifvorgangs
eine Rotation um eine Rotationsachse 28 aus, die zu der von dem zu schleifenden Fuß
12 des Gegenstandes 14 bestimmten Ebene senkrecht orientiert ist. Die Rotation der
Rotationsachse 28 ist in Figur 2 durch den bogenförmigen Pfeil 30 angedeutet, sie
wird durch einen Antrieb 32 bewirkt.
[0016] Die jeweilige Schleifeinrichtung 26 weist ein schmales Schleifband 34 auf, das in
seiner Längsrichtung mit Hilfe einer Reibradanstelleinrichtung 36 schrittweise vorwärts
bewegbar ist. Dabei erfolgt eine solche schrittweise Weiterbewegung des schmalen Schleifbandes
in seiner Längsrichtung nicht während der Durchführung einer Schleifarbeit sondern
während der schrittweisen Drehung des Drehtisches 16 um seine zentrale Vertikalachse
20.
[0017] Dem Drehtisch 16 ist eine Planschleifeinrichtung 38 zugeordnet, die beispielsweise
eine Diamantscheibe 40 zum Planschleifen des Fußes 12 des jeweiligen Gegenstandes
14 aufweist. Die Planschleifeinrichtung 38 ist zu der Einmündung der Zulaufeinrichtung
22 in den Drehtisch 16 benachbart. In Richtung der durch den bogenförmigen Pfeil 42
in Figur 1 angedeuteten schrittweisen Drehbewegung des Drehtisches 16 schließt an
die Planschleifeinrichtung 38 eine Trockenschleifeinrichtung 26, an diese eine Nassschleifeinrichtung
26' und an diese eine weitere Schleifeinrichtung 26" mit einer zusätzlichen Abwascheinrichtung
an. Daran schließen in Richtung der schrittweisen Drehbewegung 42 des Drehtisches
16 eine erste und eine zweite Abblaseinrichtung 44 und 46 an, die zum Trocknen der
geschliffenen Gegenstände 14 dienen. An die zweite Abblaseinrichtung 46 schließt die
aus dem Drehtisch 16 ausmündende Abtransporteinrichtung 24 an.
[0018] Figur 2 verdeutlicht einen Stapel 48 von Gegenständen 14 sowie eine Abstapeleinrichtung
50 zum Abstapeln der Gegenstände 14 und zum Schleifen der Füße 12 derselben entsprechend
dem oben erwähnten Verfahrensablauf.
[0019] Der an seinem Fuß 12 zu schleifende Gegenstand 14 wird also am Abholplatz 52 (siehe
Figur 1) mit Hilfe einer Saugeinrichtung 18 des Drehtisches 16 angesaugt und abgeholt
und mit Hilfe des Drehtisches 16 schrittweise zu den Schleifeinrichtungen transportiert.
Dieses Abholen und die Zustellung der zu schleifenden Gegenstände 14 erfolgt also
mit Hilfe der Saugeinrichtungen 18, die vor Beginn des jeweiligen Schleifvorgangs
an einem Anschlag zur Anlage kommen. Während des Schleifens ist die jeweilige Saugeinrichtung
18 unbeweglich und führt die jeweilige Schleifeinrichtung eine Rotation 30 um ihre
Rotationsachse 28 durch, wobei der zu schleifende Gegenstand 14 sich während des Schleifens
seines Fußes 16 in der normalen Gebrauchslage befindet.
1. Schleifvorrichtung zum Schleifen des Fußes (12) eines Keramik- oder Porzellan-Gegenstandes
(14), wie eines Tellers oder einer Platte, mit einer Saugeinrichtung (18) zum Ansaugen
und Halten des Gegenstandes (14) in seiner Gebrauchslage, mit dem Fuß (12) nach unten,
wobei die Saugeinrichtung (18) während des Schleifvorgangs unbeweglich ist, und mit
einer Schleifeinrichtung (26) zum Schleifen des Fußes (12) des Gegenstandes (14),
die unter dem zu schleifenden Gegenstand (14) vorgesehenen ist und während des Schleifvorgangs
eine Rotation (30) um eine Rotationsachse (28) ausführt, die zu der von dem zu schleifenden
Fuß bestimmten Ebene senkrecht orientiert ist;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schleifeinrichtung (26) ein Schleifband (34) aufweist, das in seiner Längsrichtung
schrittweise bewegbar ist.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schleifeinrichtung (26) einem Drehtisch (16) zugeordnet ist.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Drehtisch (16) eine Anzahl Schleifeinrichtungen (26, 26', 26") zugeordnet sind.
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Drehtisch (16) mindestens eine Planschleifeinrichtung (38) und/oder mindestens
eine Wascheinrichtung und/oder mindestens eine Abblaseinrichtung (44, 46) zugeordnet
ist.
5. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Drehtisch (16) eine Zulaufeinrichtung (22) und eine Abtransporteinrichtung (24)
zugeordnet sind.
6. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zulauf- und Abtransporteinrichtung (22 und 24) nebeneinander und zueinander parallel
angeordnet sind.