Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehmomentwerkzeug zum Messen und/oder zum auslösenden
Anziehen eines Drehmoments an einem Werkstück, enthaltend
- a) ein Gehäuse mit einem Griff,
- b) einen Stab zum Übertragen eines Drehmoments,
- c) ein Messelement zur elektronischen Erfassung eines Drehmoments,
- d) Mess- und Steuerelektronik zum Verarbeiten des erfassten Drehmoments,
- e) einen durch die elektronische Mess- und Steuerelektronik gesteuerten Auslöseschalter
zum Auslösen des Drehmoments bei einem Sollwert.
[0002] Die Verschraubung ist die am häufigsten genutzte Verbindung im Maschinenbau. Solche
Verbindungselemente können nur durch die Verwendung geeigneter Montagewerkzeuge wirksam
werden. Zu den hierfür geeigneten Montagewerkzeugen zählen Drehmomentwerkzeuge, wie
sie eingangs genannt sind. Drehmomentwerkzeuge werden benötigt, um an einem Werkstück
ein bestimmtes Drehmoment auszuüben. Als Drehmomentwerkzeuge sind beispielsweise Drehmomentschlüssel
oder Drehmomentschraubendreher bekannt.
[0003] Das bei der Verwendung handgeführter Werkzeuge zu übertragende Drehmoment ist hierbei
sowohl von der physischen Konstitution des Benutzers als auch von dessen subjektiven
Kraftempfinden abhängig. Drehmomentwerkzeuge werden eingesetzt, um eine Schraube mit
einer hohen Vorspannkraft zu belasten, die im elastischen Bereich der Schraube liegt
oder auch, um die Schraube mit nur geringen Vorspannkräften zu belasten. Der Einsatz
von neuen Konstruktionswerkstoffen wie z.B. Magnesium, Aluminium oder Kunststoff,
vor allem für den Leichtbau in der Automobil- oder Flugzeugindustrie lässt sowohl
den Bedarf, als auch die Anforderungen an die Drehmomentwerkzeuge ansteigen. Durch
diese neuen Werkstoffe steigt nämlich die Zahl der empfindlichen Schraubverbindungen.
Die geringere Zugfestigkeit dieser Leichtbau-Werkstoffe im Vergleich zu Stahlwerkstoffen,
würde bei einer Überbeanspruchung der Schraubverbindung zu Beschädigungen des Gewindes
führen, die diese teuren Bauteile unbrauchbar machen würden.
[0005] Aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 100 51 011 A1 ist ein auslösender Drehmomentschlüssel bekannt, der das Drehmoment elektronisch
erfasst. Mit einem Dehnmessstreifen wird das mechanische Drehmoment in ein elektronisches
Signal umgewandelt. Das so erfasste Drehmoment wird mit einem Sollwert verglichen.
Erreicht das gemessene Drehmoment den eingestellten oder vorgegebenen Drehmomentsollwert,
wird durch die elektronische Auswertung der Drehmomentschlüssel mechanisch zumindest
kurzzeitig freigegeben. Die Freigabe erfolgt hier beispielsweise durch Entkopplung
von Schlüsselgriff und Schlüsselkopf. Die Druckschrift schlägt dazu vor, dass die
Kopplung als Magnetkopplung mit elektrischen Magneten ausgebildet ist, bei der zum
Entkoppeln die Magnete ausgeschaltet werden. Alternativ verbindet ein Steckelement
in einer entsprechenden Steckverbindung den Schlüsselkopf mit dem Schlüsselgriff.
Durch Magnetkraft wird die starre Kopplung durch die Steckverbindung gelöst, so dass
der Schlüsselkopf abschwenken kann.
[0006] In der
deutschen Patentschrift DE 199 12 837 C2 wird ebenfalls ein elektronisch messender und auslösender Drehmomentschlüssel beschrieben.
Bei diesem Drehmomentschlüssel erfasst ein Drehmomentsensor das anliegende Drehmoment.
Eine Steuereinrichtung vergleicht schließlich den gemessenen Istwert mit einem Sollwert,
wobei der eingestellte Sollwert sich aus einer Analyse des jeweiligen Werkstücks ergibt.
Die Analyse des Werkstücks erfolgt dabei unmittelbar mit Hilfe einer Werkstückidentifizierungseinrichtung.
Erreicht der Istwert den vorgegebenen Sollwert, wird der Drehmomentschüssel ausgelöst.
Ein ferromagnetischer Verriegelungsbolzen verriegelt beispielsweise mit einer Drehmomentstange
in Längsachse. Die Drehmomentstange weist dazu eine geeignete Verriegelungsausnehmung
auf. Zum Auslösen des Drehmomentschlüssels wird eine den Verriegelungsbolzen umgebene
Magnetspule derart bestromt, dass der ferromagnetischer Verriegelungsbolzen gegen
eine Federkraft aus der Verriegelungsausnehmung löst. Die Federkraft dient dazu, den
Verrieglungsbolzen nach dem Auslösen wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzustellen.
[0007] Die bekannten Drehmomentschlüssel haben den Nachteil, dass die elektrisch gesteuerten
Verriegelungsmechanismen, wie sie beim Stand der Technik verwendet werden, einen hohen
Energiebedarf haben. Dies liegt daran, dass mit dem Einsatz von Spulen für die Elektromagneten
starke Energieverbraucher in dem Drehmomentschlüssel integriert sind. Mit herkömmlichen
Batterien oder Akkumulatoren können daher nur relativ wenige bzw. gar keine Auslösungen
des Drehmomentschlüssels durchgeführt werden. Die Verriegelungsbolzen müssen jedoch
ausreichend dimensioniert sein, um bei einem aufgebrachten Drehmoment nicht sofort
zu verformen. Für jede Auslösung muss dieser Verriegelungsbolzen bewegt werden. Die
Spulen der Elektromagneten müssen daher mit der entsprechenden elektrischen Leistung
versorgt werden, damit sie den Verriegelungsbolzen gegen eine auf den Verriegelungsmechanismus
wirkende Kraft und eine Federkraft bewegen können.
Offenbarung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Leistungsbedarf eines elektronisch gesteuerten
Drehmomentwerkzeugs zu optimieren, damit der Energiebedarf reduziert wird. Damit soll
die Anzahl der Auslösungen des Drehmomentschlüssels, insbesondere auch mit herkömmlichen
Batterien oder Akkumulatoren, erhöht werden bzw. überhaupt ermöglicht werden.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Drehmomentwerkzeug
zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments an einem Werkstück
der eingangs genannten Art
f) ein Leistungs- und/oder Spannungsverstärker zur Verstärkung der mechanischen und/oder
elektrischen Leistung bzw. Spannung für den elektronisch bzw. mechanisch gesteuerten
Auslöseschalter vorgesehen ist.
[0010] Für das Auslösen eines Drehmomentwerkzeugs mit einem elektronisch gesteuerten Auslöseschalter
wird eine hohe Leistung benötigt, damit der Auslöseschalter eine Auslösung durchführen
kann. Diese Leistung können herkömmliche Batterien oder wiederaufladbare Akkumulatoren
praktisch nicht liefern. Es wäre natürlich denkbar, ein Drehmomentwerkzeug an das
Stromnetz über ein Kabel anzuschließen, um die gewünschte Leistung zu erhalten. Dies
würde aber bedeuten, dass das Drehmomentwerkzeug nicht mehr frei benutzt werden kann.
Es ist dafür dann immer eine Steckdose erforderlich. Da die Leistung nur für einen
ganz kurzen Augenblick benötigt wird, nämlich den, in dem das Drehmomentwerkzeug auslöst,
wird mit vorliegender Erfindung hierfür ein Leistungs- und/oder Spannungsverstärker
zur Verstärkung der mechanischen und/oder elektrischen Leistung bzw. Spannung für
den elektronisch bzw. mechanisch gesteuerten Auslöseschalter vorgeschlagen. Damit
wird erreicht, dass die erforderliche Leistung, um ein Drehmomentwerkzeug auszulösen,
vorhanden ist, die von herkömmlichen Batterien oder Akkumulatoren in der gewünschten
Form nicht geliefert wird. Die erforderliche Leistung wird oft nur für einen Sekundenbruchteil
benötigt. Es ist daher vorteilhaft die Leistung der Batterie bzw. der Akkumulatoren
mit einem Leistungsverstärker zu verstärken.
[0011] Als elektrischer Leistungsverstärker käme beispielsweise ein schnell entladender
Kondensator in Frage. Dieser Kondensator würde relativ langsam mit einer Batterie
bzw. einem Akkumulator aufgeladen werden. Durch schnelle Entladung des Kondensators
erhält man eine ausreichend hohe Leistungsspitze, die zum Schalten des Auslöseschalters
notwendig ist. Im Falle einer mechanischen Lösung ist eine mechanische Leistungsverstärkung,
beispielsweise mit einer vorgespannten Feder vorteilhaft denkbar.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs ist
der elektronisch gesteuerte Auslöseschalter als Magnetschalter ausgebildet. Der Magnetschalter
lässt sich auf einfache Art elektronisch, beispielsweise durch Elektromagneten, ansteuern.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs ist
der elektronisch gesteuerte Auslöseschalter als Piezoschalter ausgebildet. Auch bei
einem solchen Schalter lässt sich die elektronische Ansteuerung relativ leicht realisieren.
Durch Anlegen von elektrischer Spannung wird in einem solchen Schalter ein Piezokristall
verformt. Dies löst einen Schaltvorgang aus.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden erzielt, indem der Auslöseschalter
als Hydraulik-, Pneumonik- und/oder Pneumatikschalter ausgebildet ist. Damit werden
weitere bevorzugte Schaltervarianten für den Auslöseschalter zur vorteilhaften Verwirklichung
des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs angeboten.
[0015] Eine vorteilhafte Alternative zu den genannten Auslöseschaltern lässt sich dadurch
erreichen, dass der Auslöseschalter einen Elektromotor enthält. Durch einen geeigneten
Elektromotor, wie z.B. einen Schrittmotor, kann der Auslöseschalter ebenfalls besonders
einfach elektronisch angesteuert und ausgelöst werden. Ferner lässt sich ein solcher
Auslöseschalter wieder leicht in seine Ausgangsposition zurückstellen ohne weitere
konstruktive - z.B. federbasierte - Maßnahmen vornehmen zu müssen.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zum Erfassen
eines Drehwinkels vorgesehen. Damit lässt sich neben dem Drehmoment auch der Drehwinkel
mit einem solchen Drehmomentwerkzeug erfassen. Vorzugsweise sind dabei Mittel vorgesehen,
die das Drehmomentwerkzeug auch bei einem voreingestellten Drehwinkel-Sollwert auslösen.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs ist eine
Stellvorrichtung zur Vorgabe eines Drehmoments bzw. Drehwinkels, bei dem das Drehmomentwerkzeug
auslöst, vorgesehen. Die Stellvorrichtung kann beispielsweise als Regler oder Tastatur
ausgebildet sein, mit denen die Sollwerte für das Drehmomentwerkzeug eingegeben werden
können.
[0018] Eine vorteilhafte Ausbildung wird ferner dadurch bei einem erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs
erreicht, indem Mittel zum Vergleichen von Ist- und Sollwert vorgesehen sind. Erst
durch den Vergleich von Ist- und Sollwert lässt sich eine Auslösung des Drehmomentwerkzeugs
vernünftig realisieren. Vorzugsweise findet der Vergleich in einer elektronischen
Steuerungsschaltung statt, die schließlich auch den Auslöseschalter ansteuern kann.
[0019] Damit der Nutzer eines solchen Drehmomentwerkzeugs weiß, welches aktuelles Drehmoment
und/oder aktueller Drehwinkel anliegt, ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung eine optische und/oder akustische Anzeige vorgesehen. Die Anzeige kann dabei
auch als Vibrationssignalgeber ausgebildet sein. Die Anzeige bzw. der Vibrationssignalgeber
dienen nicht nur zur Anzeige eines Wertes, sondern auch zur Alarmierung des Nutzers
bei einem erreichten Drehmomentwert. Ferner dient die Anzeige dazu, den Nutzer bei
der Einstellung eines Sollwerts zu unterstützen.
[0020] Weiterhin lässt sich eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs
durch Fernübertragungsmittel erreichen. Diese Fernübertragungsmittel dienen zum Einstellen
des Sollwerts für ein Drehmoment und/oder für die Übermittlung von Messdaten aus einer
Entfernung. Damit können beispielsweise die Sollwerte für Drehmomentwerkzeuge mit
einem externen Gerät eingestellt werden. Entsprechend können die Messdaten oder Messprotokolle
an eine externe Auswerteeinrichtung übermittelt werden. Das Drehmomentwerkzeug ist
grundsätzlich für einen Datenaustausch mit einem externen Gerät ausgerüstet. Vorzugsweise
sind die Fernübertragungsmittel als Funk-, Infrarot- und/oder Kabelschnittstelle ausgebildet.
Gängige Standards für Funkverbindungen, wie "Bluetooth" oder "WLAN" ermöglichen geringe
Herstellungskosten. Die Kabelverbindungen können vorzugsweise als elektrische leitende
Kabel, aber auch als Lichtleiter ausgebildet sein, um eine Verbindung zu einem externen
Gerät zu schaffen.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs ist
ein Untersetzungsmechanismus vorgesehen. Der Untersetzungsmechanismus weist wenigstens
ein von dem Auslöseschalter betätigtes Stellglied auf. Der Untersetzungsmechanismus
ist dabei zwischen dem Stab zur Übertragung des Drehmoments und dem elektronisch gesteuerten
Auslöseschalter zur Auslösung des Drehmomentwerkzeugs angeordnet. Durch den Untersetzungsmechanismus
ist nur noch eine kleine Kraft erforderlich, um ein solches Drehmomentwerkzeug auszulösen.
Der Magnetschalter kann dadurch erheblich geringer dimensioniert werden, als es bei
den Drehmomentschlüsseln des Standes der Technik mit einem Verriegelungsbolzen der
Fall ist. Die von einer Spannungsversorgung angeforderte elektrische Leistung, die
zur Betätigung des Auslöseschalters benötigt wird, wird durch die verringerte Leistungsaufnahme
des Auslöseschalters reduziert. Damit lässt sich auch das von dem Auslöseschalter
betätigte Stellglied kleiner dimensionieren, als es ohne Untersetzungsmechanismus
erforderlich wäre. Die sonst so hohe Leistungsaufnahme, die für die Bewegung des relativ
groß dimensionierten Verrieglungsbolzens erforderlich war, wird nun durch den Untersetzungsmechanismus
weitestgehend kompensiert. Durch die geringere Leistungsaufnahme lassen sich nun erheblich
mehr Auslösungen des Drehmomentwerkzeuges durchführen, als es bislang der Fall war.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs enthält
der Untersetzungsmechanismus einen Schalthebel mit einer Schaltkante, der durch den
elektronisch gesteuerten Auslöseschalter angesteuert wird. Durch diese Maßnahme wird
erreicht, dass der Untersetzungsmechanismus über einen Hebel mit einer Schaltkante
verfügt, welcher auch als Stab ausgebildet sein kann, der das Drehmomentwerkzeug auslöst.
Um geringe Reibung zwischen dem Stellglied und dem Hebel zu erhalten ist eine geeignete
reibungsarme Schaltkante an dem Hebel vorgesehen. Dabei kann der Hebel beispielsweise
mit einer Feder vorgespannt sein.
[0023] Vorteilhafte Ausgestaltungen, die bei einem erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeug
eingesetzt werden können, werden dadurch erzielt, dass der Untersetzungsmechanismus,
der durch den elektronisch gesteuerten Auslöseschalter angesteuert wird, auf einen
Kniehebel, auf einen Kippwürfel oder auf eine Nockenscheibe wirkt. Durch diese Maßnahmen
wird das Drehmomentwerkzeug in bevorzugter Weise ausgelöst.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs
weist der Untersetzungsmechanismus wenigstens einen Untersetzungshebel auf, der durch
einen Schalthebel auslösend betätigt wird. Durch den Untersetzungshebel wird die Kraft,
die aufgebracht werden muss, um das Drehmomentwerkzeug auszulösen, entsprechend dem
Untersetzungsverhältnis reduziert. Dabei kann der Untersetzungshebel beispielsweise
mit einer Feder vorgespannt sein.
[0025] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs
ist zwischen einem Schalthebel und einem Untersetzungshebel eine Rolle, eine Kugel
und/oder ein Keil mit Selbsthemmung vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird erreicht,
dass die Reibung die zwischen Schalthebel und Untersetzungshebel entsteht erheblich
reduziert wird. Damit wird die aufzuwendende Kraft für den auslösenden Schaltvorgang
nochmals minimiert. Die Rolle, die Kugel oder auch der Keil mit Selbsthemmung sind
vorzugsweise federbelastet, damit kein Spiel entsteht.
[0026] Es erweist sich als vorteilhaft in einer Variante des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs,
wenn die Mess- und Steuerelektronik prozessorgesteuert ausgebildet ist. Prozessoren
sind mittlerweile Massenware, so dass sich die Elektronik mit solchen Bauelementen
relativ kostengünstig in der Herstellung verwirklichen lässt.
[0027] Durch geeignete Programmierung kann eine solche Elektronik auch schnell und einfach
an sich ändernde Gegebenheiten angepasst werden.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind Speichermittel,
insbesondere zum Speichern eines Sollwerts, Messwerts und/oder Messprotokolls vorgesehen.
Damit können die Werte über einen längeren Zeitraum im Drehmomentwerkzeug gehalten
werden. Bei Bedarf können die Speicherinhalte schließlich abgefragt werden. Dies kann
auch durch eine Fernabfrage durch externe Geräte erfolgen.
[0029] Vorteilhafterweise ist ein Energiespeicher zum Zwischenspeichern von Energie vorgesehen
ist. Dieser Energiespeicher kann seine Energie schnell freigeben, um die erforderliche
Leistung für den Auslösevorgang zu liefern.
[0030] Weitere Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie den Zeichnungen
mit den dazugehörigen Beschreibungen. Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen werden
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0031]
- Fig. 1
- zeigt in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Drehmomentwerkzeugs, bei dem
der Untersetzungsmechanismus eine Schaltkante enthält, die durch den elektronisch
gesteuerten Auslöseschalter angesteuert wird.
- Fig. 2
- zeigt in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Drehmomentwerkzeugs, bei dem
der Untersetzungsmechanismus zwischen einem Schalthebel und einem Untersetzungshebel
eine Rolle enthält.
- Fig.3
- zeigt in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Drehmomentwerkzeugs, bei dem
der Untersetzungsmechanismus von einem Keil mit Selbsthemmung angelenkt wird.
- Fig. 4a/4b
- zeigen ein Drehmomentwerkzeug, bei dem der Auslöseschalter zum Auslösen auf eine Schaltkante
wirkt.
- Fig. 5a/5b
- zeigen ein Drehmomentwerkzeug, bei dem der Auslöseschalter zum Auslösen auf einen
Kniehebel wirkt.
- Fig. 6a/6b
- zeigen ein Drehmomentwerkzeug, bei dem der Auslöseschalter zum Auslösen auf einen
Kippwürfel wirkt.
- Fig. 7a/7b
- zeigen ein Drehmomentwerkzeug, bei dem der Auslöseschalter zum Auslösen auf eine Nockenscheibe
wirkt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
[0032] In Fig. 1 wird mit 10 ein Drehmomentwerkzeug bezeichnet. Das Drehmomentwerkzeug 10
weist ein längliches Gehäuse 12 mit einem Griff 14 am einen Ende 16 des Gehäuses 12
auf. Am anderen Ende 18 ist eine Werkzeugaufnahme 20 vorgesehen. In die Werkzeugaufnahme
20 können austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge angebracht sein. Die Ein- oder
Aufsteckwerkzeuge dienen zur Aufnahme von Werkstücken, bei denen das Drehmoment und/oder
der Drehwinkel bestimmt werden müssen.
[0033] In dem Gehäuse 12 ist ein Kopfhebel 22 um einen Zapfen 24 gelagert. Der Kopfhebel
22 ist im Wesentlichen ein länglicher Stab, der ein Drehmoment überträgt. Die Werkzeugaufnahme
20 ist an dem Ende 18 mit dem Kopfhebel 22 verbunden. Am anderen Kopfhebelende 26
ist eine Absatzkante 28 vorgesehen. Der Kopfhebel 22 wird durch einen Untersetzungsmechanismus
30 angelenkt.
[0034] Der Untersetzungsmechanismus 30 enthält einen ersten Untersetzungshebel 32 und einen
zweiten Untersetzungshebel 34. Der erste Untersetzungshebel 32 ist über einen ersten
Lagerzapfen 36 und der zweite Untersetzungshebel über einen Lagerzapfen 38 gelagert.
Der erste Untersetzungshebel 32 weist auf der unteren, zur Gehäusewand 40 des Gehäuses
12 zeigenden Seite, eine Bohrung 42 auf. In der Bohrung 42 befindet sich eine Spiralfeder
44, welche sich gegen die Gehäusewand 40 abstützt und den ersten Untersetzungshebel
32 vorspannt.
[0035] Der erste Untersetzungshebel 32 weist eine Absatzkante 46 auf, die eine Vorsprungkante
48 des zweiten Untersetzungshebels 34 anlenkt. Der Kopfhebel 22, der erste und der
zweite Untersetzungshebel 32, 34 sind so angeordnet, dass sie ineinander greifen.
[0036] An dem zweiten Untersetzungshebel 34 ist ein Messelement 50 angeordnet, welches das
jeweilige Drehmoment erfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Messelement 50
um einen Dehnungsmessstreifen, welcher das jeweilige Drehmoment in ein entsprechendes
elektrisches Signal wandelt. Dieses elektrische Signal wird an eine Mess- und Steuerelektronik
52 zum Verarbeiten und Erfassen des jeweils anliegenden Drehmoments als Istwert geleitet.
Die Mess- und Steuerelektronik 52 befindet sich im Gehäuse 12 im Bereich des Griffs
14. Dort ist auch eine Spannungsversorgung 54 angeordnet, welche als wiederaufladbare
Akkumulatoren ausgebildet ist. Die Spannungsversorgung 54 versorgt neben der Mess-
und Steuerelektronik 52 einen elektrisch ansteuerbaren Auslöseschalter 56.
[0037] Die Mess- und Steuerelektronik 52 enthält einen Prozessor und einen Speicher, welche
in vorliegender Abbildung zur Vereinfachung nicht dargestellt sind. Die mit dem Messelement
50 bestimmten Drehmomente werden mit einem Sollwert verglichen. Der Sollwert ist in
dem Speicher der Mess- und Steuerelektronik 52 gespeichert. Der Sollwert kann über
eine Eingabeeinheit 58 als Stellvorrichtung manuell eingegeben werden. Die Eingabeeinheit
58 ist dabei beispielsweise als Tastatur oder als Drehregler ausgebildet.
[0038] Der Vergleich von dem jeweiligen Istwert mit dem Sollwert wird durch den Prozessor
durchgeführt. Dafür arbeitet der Prozessor eine entsprechende Routine ab. Wenn der
Istwert dem Sollwert entspricht, erzeugt die elektronische Mess- und Steuerelektronik
52 ein Auslösesignal, welches über einen Leistungsverstärker 60 auf den Auslöseschalter
56 gegeben wird. Der Auslöseschalter 56 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als
ein elektrischer Hubmagnet ausgebildet. Andere Schaltervarianten, wie Piezoschalter,
Hydraulik-, Pneumonik- und/oder Pneumatikschalter sind ebenfalls zur Verwirklichung
eines solchen Drehmomentwerkzeugs 10 ebenfalls denkbar. Gegebenenfalls lässt sich
der Schaltvorgang auch mit einem Elektromotor durchführen. Ein solcher Auslöseschalter
56 hat, wenn auch nur während des auslösenden Vorgangs, einen hohen Leistungsbedarf.
Dieser Leistungsbedarf kann mit herkömmlichen Akkumulatoren nicht gedeckt werden.
Der Leistungsverstärker 60 liefert ausreichende Leistung, um den Schaltvorgang des
Auslöseschalters 56 durchzuführen.
[0039] Wenn der Auslöseschalter 56 durch die Mess- und Steuerelektronik 52 geschaltet wird,
wirkt er zunächst auf einen Umlenkhebel 62. Der Umlenkhebel 62 weist an seinem oberen
Ende einen Absatz 64 auf. Durch Betätigen des Auslöseschalters 56 bewegt sich der
Umlenkhebel 62 um einen Lagerzapfen 65 und lenkt einen Schalthebel 66 an. Der Schalthebel
66 besteht aus einem runden Kopfende 68 und einem länglichen Hebelende 70. Dabei wird
bei Betätigung der Schalthebel 66 um einen Lagerzapfen 72 bewegt. Der Lagerzapfen
72 befindet sich auf einer senkrechten Achse 74, welche einen Absatz 76 in einer Kante
78 des ersten Untersetzungshebels 32 schneidet. Der Lagerzapfen 72 sitzt im Bereich
des runden Kopfendes 68. Das runde Kopfende 68 verfügt über eine kerbenförmige Ausnehmung
80 die durch zwei Kreisabschnitte mit unterschiedlichen Radien entsteht, wodurch eine
Schalthebelkante 82 gebildet wird.
[0040] Auf der oberen Seite des Schalthebels 66 befindet sich eine Bohrung 84. In der Bohrung
84 befindet sich eine Spiralfeder 86, welche sich gegen die Innenwand des Gehäuses
12 abstützt und den Schalthebel 66 vorspannt.
[0041] Das längliche Hebelende 70 des Schalthebels 66 wird bei einem Schaltvorgang des Auslöseschalter
56 durch den Umlenkhebel 62 nach oben gegen den Uhrzeigersinn um den Lagerzapfen 72
bewegt. Dabei gleitet die Kante 78 des ersten Untersetzungshebels 32, vorgespannt
durch die Spiralfeder 42, von der Schalthebelkante 82 in die kerbenförmige Ausnehmung
80. Das Drehmomentwerkzeug 10 wird dadurch ausgelöst.
[0042] Eine Anzeige 88 dient insbesondere zum Darstellen des Istwertes und des eingestellten
Sollwertes. Die Anzeige 88 befindet sich dazu im Bereich des Griffs 14 des Drehmomentwerkzeuges
10.
[0043] Im Bereich des Griffs 14 ist ferner eine Funkschnittstelle 90 eingearbeitet. Die
Funkschnittstelle 90 ist mit der Mess- und Steuerelektronik 52 gekoppelt. Anstelle
der manuellen Eingabe des Sollwertes über die Eingabeeinheit 58 kann der Sollwert
auch über die Funkschnittstelle 90 übertragen werden. Die Funkschnittstelle 90 genügt
auch Anforderungen, Messwerte und/oder Messprotokolle an ein externes Gerät mit entsprechender
Schnittstelle zu übertragen. Diese können gegebenenfalls auch in dem Speicher der
Mess- und Steuerelektronik 52 zwischengespeichert sein.
[0044] In dem Drehmomentwerkzeug 10 ist ferner ein Drehwinkelgeber 92 zum Erfassen des Drehwinkels
vorgesehen. Der Drehwinkelgeber 92 übermittelt seinen jeweiligen Drehwinkel, mit dem
ein Werkstück angezogen wurde, als elektrisches Signal an die Mess- und Steuerelektronik
52. Auch bei einem festgelegten Sollwert des Drehwinkels kann das Drehmomentwerkzeug
10 auslösen. Die jeweils gemessenen Werte können unmittelbar an ein externes Gerät
weitergeleitet oder auf der Anzeige 88 angezeigt werden.
[0045] Die Ausführung gemäß Fig. 2 ist vom grundsätzlichen Prinzip genauso aufgebaut, wie
das Ausführungsbeispiel von Fig. 1. Gleiche Bestandteile werden daher mit entsprechenden
Bezugszeichen bezeichnet. Bezüglich der Ausführung kann daher auf die Beschreibung
von Fig. 1 verwiesen werden. Es soll nachfolgend nur auf die wesentlichen Unterschiede
eingegangen werden: Die Variante gemäß der Fig. 2 des erfindungsgemäßen Drehmomentwerkzeugs
10 weist nämlich einen abgewandelten Untersetzungsmechanismus 30 auf. Die Änderung
ergibt sich durch einen abgewandelten Schalthebel 94 des Untersetzungsmechanismus
30. Dieser weist nun eine Öffnung 95 auf. Eine Rolle 96 befindet sich in der Öffnung
95 und ist mit einer Feder 97 vorbelastet. Damit die Rolle 95 nicht aus der Öffnung
97 herausspringt, ist an der die Öffnung 97 eine kleine Nase 98 vorgesehen, die das
Herausspringen verhindert. Die Kontaktfläche zwischen dem Schalthebel 94 wird am Kopfende
101 nicht mehr über eine Schalthebelkante 82 gebildet, sondern nun über eine Rollfläche
der Rolle 96. Durch die Rolle wird die Reibung beim auslösenden Schaltvorgang erheblich
reduziert.
[0046] In Fig. 3 wird ein Drehmomentwerkzeug 100 gezeigt, bei dem ein Untersetzungsmechanismus
130 über einen Keil 108 mit Selbsthemmung anlenkt wird.
[0047] Das Drehmomentwerkzeug 100 weist ein längliches Gehäuse 110 mit einem Griff 112 am
einen Ende 114 des Gehäuses 110 auf. Am anderen Ende 118 ist eine Werkzeugaufnahme
120 vorgesehen. In die Werkzeugaufnahme 120 können austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge
angebracht sein. Die Ein- oder Aufsteckwerkzeuge dienen zur Aufnahme von Werkstücken,
bei denen das Drehmoment und/oder der Drehwinkel bestimmt bzw. aufgebracht werden
müssen.
[0048] In dem Gehäuse 110 ist ein Kopfhebel 122 um einen Zapfen 124 gelagert. Die Werkzeugaufnahme
120 ist an dem Ende 118 mit dem Kopfhebel 122 verbunden. Am anderen Kopfhebelende
126 ist eine Absatzkante 128 vorgesehen. Der Kopfhebel 122 wird durch einen Untersetzungsmechanismus
130 angelenkt.
[0049] Der Untersetzungsmechanismus 130 enthält einen Untersetzungshebel 132. Der Untersetzungshebel
132 ist über einen Lagerzapfen 136 gelagert. Der Kopfhebel 122 und der Untersetzungshebel
132 sind so angeordnet und ausgebildet, dass sie ineinander greifen.
[0050] An dem Untersetzungshebel 132 ist ein Messelement 150 angeordnet, welches das jeweilige
Drehmoment erfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Messelement 150 um ein Dehnungsmessstreifen,
welcher das jeweilige Drehmoment in ein entsprechendes elektrisches Signal wandelt.
Dieses elektrische Signal wird an eine Mess- und Steuerelektronik 152 zum Verarbeiten
und Erfassen des jeweils anliegenden Drehmoments als Istwert geleitet. Die Mess- und
Steuerelektronik 152 befindet sich im Gehäuse 110 im Bereich des Griffs 112. Dort
ist auch eine Spannungsversorgung 154 angeordnet, welche als wiederaufladbare Akkumulatoren
ausgebildet ist. Die Spannungsversorgung 154 versorgt neben der Mess- und Steuerelektronik
152 einen elektrisch ansteuerbaren Auslöseschalter 156.
[0051] Die Mess- und Steuerelektronik 152 enthält einen Prozessor und einen Speicher, welche
in vorliegender Abbildung nicht dargestellt sind. Die mit dem Messelement 150 bestimmten
Drehmomente werden mit einem Sollwert verglichen. Der Sollwert ist in dem Speicher
der Mess- und Steuerelektronik 152 gespeichert. Der Sollwert kann über eine Eingabeeinheit
158 als Stellvorrichtung manuell eingegeben werden. Zur Eingabe mit der Eingabeeinheit
158 werden Tasten verwendet.
[0052] Der Vergleich von dem jeweiligen Istwert mit dem Sollwert wird analog zu dem Drehmomentwerkzeug
gemäß Fig. 1 durch den Prozessor durchgeführt. Stimmen der Istwert dem Sollwert überein,
dann wird von der elektronische Mess- und Steuerelektronik 152 ein Auslösesignal generiert,
welches über einen Leistungsverstärker 160 auf den Auslöseschalter 156 gegeben wird.
Der Auslöseschalter 156 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein elektrischer
Hubmagnet ausgebildet. Der Hubmagnet besteht aus einem Eisenstab 162 mit einem keilförmigen
Ende 164 und einer den Eisenstab umgebenen Spule 163. Der Eisenstab 162 ist mit einer
Druckfeder 165 vorgespannt. Das keilförmige Ende 164 des Eisenstabs 162 verfügt über
eine Steilkante 170. Der Eisenstab 162 wird nach unten von einer drehbar gelagerten
Rolle 172 abgestützt. Der Untersetzungshebel 132 weist ferner einen Vorsprung 174
auf, in der eine Rolle 176 gelagert ist. Die Rollen 172 und 176 sind senkrecht gegenüberliegend
angeordnet. Das keilförmige Ende 164 ragt zwischen die Rollen 172 und 176. Ein weiteres
Durchgleiten des Eisenstabs 162 zwischen den Rollen 172, 176, wird durch die Steilkante
170 verhindert. Das Drehmomentwerkzeug 110 wird ausgelöst, indem der Eisenstab 162
gegen die Federkraft der Druckfeder 165 in Richtung des Griffs 112 zurückgezogen wird.
Der Untersetzungshebel 132 bewegt sich dann um den Lagerzapfen 136 im Uhrzeigersinn
und unterbricht die Krafteinleitung zur Übertragung eines Drehmoments auf den Kopfhebel
122.
[0053] Eine Anzeige 188 dient insbesondere zum Darstellen des Istwertes und des eingestellten
Sollwertes. Die Anzeige 188 befindet sich dazu im Bereich des Griffs 112 des Drehmomentwerkzeuges
110.
[0054] Im Bereich des Griffs 112 ist ferner eine Funkschnittstelle 190 eingearbeitet. Die
Funkschnittstelle 190 ist mit der Mess- und Steuerelektronik 152 gekoppelt. Anstelle
der manuellen Eingabe des Sollwertes über die Eingabeeinheit 158 kann der Sollwert
auch über die Funkschnittstelle 190 übertragen werden. Die Funkschnittstelle 190 genügt
auch Anforderungen, Messwerte und/oder Messprotokolle an ein externes Gerät mit entsprechender
Schnittstelle zu übertragen. Diese können gegebenenfalls auch in dem Speicher der
Mess- und Steuerelektronik 152 zwischengespeichert sein.
[0055] In dem Drehmomentwerkzeug 100 ist ferner ein Drehwinkelgeber 192 zum Erfassen des
Drehwinkels vorgesehen. Der Drehwinkelgeber 192 übermittelt seinen jeweiligen Drehwinkel,
mit dem ein Werkstück angezogen wurde, als elektrisches Signal an die Mess- und Steuerelektronik
152. Auch bei einem festgelegten Sollwert des Drehwinkels kann das Drehmomentwerkzeug
110 auslösen. Die jeweils gemessenen Werte können unmittelbar über die Funkschnittstelle
192 an ein externes Gerät weitergeleitet oder auf der Anzeige 188 angezeigt werden.
[0056] Fig. 4a und Fig. 4b zeigen jeweils einen Ausschnitt eines Drehmomentwerkzeugs 210,
bei dem ein Auslöseschalter 256 zum Auslösen auf eine Schaltkante 212 wirkt. In Fig.
4a wird der Zustand dargestellt, bei dem das Drehmomentwerkzeug 210 nicht ausgelöst
ist. In Fig. 4b wird der Zustand dargestellt, bei dem das Drehmomentwerkzeug 210 ausgelöst
ist. Eine Werkzeugaufnahme 230 ist am Ende des Drehmomentwerkzeugs 210 vorgesehen.
In die Werkzeugaufnahme 230 können austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge angebracht
sein. Die Ein- oder Aufsteckwerkzeuge dienen zur Aufnahme von Werkstücken, bei denen
das Drehmoment und/oder der Drehwinkel bestimmt werden müssen. Ein Untersetzungshebel
214 wirkt auf einen Kopfhebel 216. Der Untersetzungshebel 214 wird durch einen Schalthebel
218, welcher die Schaltkante 212 aufweist, angelenkt. Der Schalthebel 218 verfügt
dazu über ein Kopfende 220, welches aus zwei Kreisabschnitten 222, 224 mit unterschiedlichen
Radien besteht. Im nicht ausgelösten Zustand hält der Kreisabschnitt 222 mit dem größeren
Radius den Untersetzungshebel 214 des Drehmomentwerkzeugs 210, siehe Fig. 4a. Im ausgelösten
Zustand rutscht der Untersetzungshebel auf den Kreisabschnitt 224 mit dem kleineren
Radius. Ausgelöst wird das Drehmomentwerkzeug mit dem elektrischen Auslöseschalter
256, der einen Schalthebel 218 betätigt, welcher den Untersetzungshebel zum Auslösen
gemäß Fig. 4b ansteuert.
[0057] Fig. 5a und 5b zeigen jeweils ein Ausschnitt eines Drehmomentwerkzeugs 310, bei dem
der Auslöseschalter 56 zum Auslösen auf einen Kniehebel 312 wirkt. Mit Fig. 5a wird
der Zustand dargestellt, bei dem das Drehmomentwerkzeug 310 nicht ausgelöst ist. In
Fig. 5b wird der Zustand dargestellt, bei dem das Drehmomentwerkzeug 310 ausgelöst
ist. Dabei ist ein Kopfhebel 314 mit einem Untersetzungsmechanismus 316 über einen
Gelenkarm 318 verbunden. Im nicht ausgelösten Zustand gemäß Fig. 5a ist der Abstand
zwischen Untersetzungsmechanismus 316 und Kopfhebel 314 verkürzt. Es bildet sich ein
knieförmiges Gelenk. Im ausgelösten Zustand wird der Weg verlängert, so dass sich
der Gelenkarm 318 bis zu einem Anschlagzapfen 320 streckt. Eine Werkzeugaufnahme 322
ist am Ende des Drehmomentwerkzeugs 310 vorgesehen. In die Werkzeugaufnahme 322 können
austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge angebracht sein. Die Ein- oder Aufsteckwerkzeuge
dienen zur Aufnahme von Werkstücken, bei denen das Drehmoment und/oder der Drehwinkel
bestimmt werden müssen.
[0058] Fig. 6a und Fig. 6b zeigen ein Drehmomentwerkzeug, bei dem der Auslöseschalter zum
Auslösen auf einen Kippwürfel 412 wirkt. Fig. 6a zeigt den Zustand, bei dem das Drehmomentwerkzeug
410 nicht ausgelöst ist. In Fig. 6b wird der Zustand dargestellt, bei dem das Drehmomentwerkzeug
410 ausgelöst ist. Eine Werkzeugaufnahme 420 ist am Ende des Drehmomentwerkzeugs 410
vorgesehen. In die Werkzeugaufnahme 420 können austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge
angebracht sein. Die Ein- oder Aufsteckwerkzeuge dienen zur Aufnahme von Werkstücken,
bei denen das Drehmoment und/oder der Drehwinkel bestimmt werden müssen. Der Kippwürfel
412 befindet sich zwischen einem Kopfhebel 414 und einem Untersetzungshebel 416 des
Drehmomentwerkzeuges. Im nicht ausgelösten Zustand des Drehmomentwerkzeugs 410 entspricht
der Abstand zwischen den Enden des Kopfhebels 414 und dem Untersetzungshebel 416 der
Seitenlänge des Kippwürfels 412. Die gesamte Fläche einer Seite des Kippwürfels 412
steht jeweils mit dem Kopfhebel 414 und mit dem Untersetzungshebel 416 in Kontakt.
Der Kopfhebel 414 erhält dadurch auf dem Kippwürfel 412 eine stabile Lage. Im ausgelösten
Zustand gemäß Fig. 6b wird der Abstand zwischen den Enden des Kopfhebels 414 und dem
Untersetzungshebel 416 durch einen Auslöseschalter (nicht dargestellt) verlängert.
Damit kann der Kippwürfel 412 zum Auslösen des Drehmomentwerkzeuges auf die Würfelkante
kippen, wie in Fig. 6b dargestellt ist.
[0059] Fig. 7a und Fig. 7b zeigen ein Drehmomentwerkzeug 510, bei dem ein nicht dargestellter
Auslöseschalter zum Auslösen auf eine Nockenscheibe 512 wirkt. Dabei stellt Fig. 7a
den nicht ausgelösten Zustand und Fig. 7b den ausgelösten Zustand des Drehmomentwerkzeugs
510 dar. Eine Werkzeugaufnahme 520 ist am Ende des Drehmomentwerkzeugs 510 vorgesehen.
In die Werkzeugaufnahme 520 können austauschbar Ein- oder Aufsteckwerkzeuge angebracht
sein. Die Ein- oder Aufsteckwerkzeuge dienen zur Aufnahme von Werkstücken, bei denen
das Drehmoment und/oder der Drehwinkel bestimmt werden müssen. Der Kopfhebel 512 ist
als Nockenscheibe mit einer Ausnehmung 514 ausgebildet. An dem zur Ausnehmung 514
der Nockenscheibe 512 zeigenden Ende eines Untersetzungshebels 516 ist eine drehbare
Rolle 518 angeordnet. Die drehbare Rolle 518 ragt im nicht ausgelösten Zustand des
Drehmomentwerkzeugs 510 in die Ausnehmung 514. Beim Auslösen gemäß Fig. 7b wird der
Untersetzungshebel 516 freigegeben, so dass sich dieser ein wenig zurückschieben lässt.
Die Nockenscheibe 512 kann sich dadurch drehen.
1. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
an einem Werkstück, enthaltend
a) ein Gehäuse (12) mit einem Griff (14),
b) einen Stab (22) zum Übertragen eines Drehmoments,
c) ein Messelement (50) zur elektronischen Erfassung eines Drehmoments,
d) Mess- und Steuerelektronik (52) zum Verarbeiten des erfassten Drehmoments,
e) einen durch die elektronische Mess- und Steuerelektronik (52) gesteuerten Auslöseschalter
(56) zum Auslösen des Drehmoments bei einem Sollwert,
gekennzeichnet durch
f) einen Leistungs- und/oder Spannungsverstärker (60) zur Verstärkung der mechanischen
und/oder elektrischen Leistung bzw. Spannung für den elektronisch bzw. mechanisch
gesteuerten Auslöseschalter (56).
2. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektronisch gesteuerte Auslöseschalter (56) als Magnetschalter ausgebildet ist.
3. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektronisch gesteuerte Auslöseschalter (56) als Piezoschalter ausgebildet ist.
4. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöseschalter (56) als Hydraulik-, Pneumonik- und/oder Pneumatikschalter ausgebildet
ist.
5. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöseschalter (56) einen Elektromotor enthält.
6. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch einen Untersetzungsmechanismus (30),
- welcher wenigstens ein von dem Auslöseschalter (56) betätigtes Stellglied aufweist,
- wobei der Untersetzungsmechanismus (30) zwischen dem Stab (22) zur Übertragung des
Drehmoments und dem elektronisch gesteuerten Auslöseschalter (56) zur Auslösung des
Drehmomentwerkzeugs angeordnet ist.
7. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersetzungsmechanismus (30) einen Schalthebel (66) mit einer Schaltkante (82)
enthält, der durch den elektronisch gesteuerten Auslöseschalter (56) angesteuert wird.
8. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersetzungsmechanismus (30), der durch den elektronisch gesteuerten Auslöseschalter
(56) angesteuert wird, auf einen Kniehebel (312) wirkt.
9. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersetzungsmechanismus (30), der durch den elektronisch gesteuerten Auslöseschalter
(56) angesteuert, wird auf einen Kippwürfel (412) wirkt.
10. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersetzungsmechanismus (30), der durch den elektronisch gesteuerten Auslöseschalter
(56) angesteuert wird, auf eine Nockenscheibe (512) wirkt.
11. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersetzungsmechanismus (30) wenigstens einen Untersetzungshebel (32) aufweist,
der durch einen Schalthebel (66) auslösend betätigt wird.
12. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Schalthebel (66) und einem Untersetzungshebel (32) eine federbelastete
Rolle (96), eine Kugel und/oder ein Keil mit Selbsthemmung vorgesehen ist.
13. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (92) zum Erfassen eines Drehwinkels vorgesehen sind.
14. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch Mittel (52, 56) zum Auslösen des Drehmomentwerkzeug bei einem Drehwinkel-Sollwert.
15. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (58) zur Vorgabe eines Drehmoments bzw. Drehwinkels, bei dem
der Drehmomentwerkzeug (10) auslöst.
16. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (52) zum Vergleichen von Ist- und Sollwert vorgesehen sind.
17. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch eine optische und/oder akustische Anzeige (88) und/oder einem Vibrationssignalgeber,
insbesondere zur Darstellung von Drehmomentwerten und/oder Alarmierung bei einem eingestellten
Drehmoment.
18. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch Fernübertragungsmittel (90) zum Einstellen des Sollwerts für ein Drehmoment und/oder
für die Übermittlung von Messdaten aus einer Entfernung.
19. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernübertragungsmittel (90) als Funk-, Infrarot- und/oder Kabelschnittstelle
ausgebildet sind.
20. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess- und Steuerelektronik (52) prozessorgesteuert ausgebildet ist.
21. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch Speichermittel, insbesondere zum Speichern eines Sollwerts, Messwerts und/oder Messprotokolls.
22. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Spannungsversorgungsmittel (54) in dem Gehäuse (12) vorgesehen sind.
23. Drehmomentwerkzeug (10) zum Messen und/oder zum auslösenden Anziehen eines Drehmoments
nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Energiespeicher zum Zwischenspeichern von Energie vorgesehen ist.