[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zum Ein- und Ausziehen von
Lagern, Buchsen oder dergleichen, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich.
[0002] Im Allgemeinen existieren eine Vielzahl von Lagern, Buchsen und Dichtelementen, wie
beispielsweise Silentlager, Hydrolager, Kugellager, Simmerringe, Gummilager oder dergleichen.
Obwohl auf beliebige Lager, Buchsen, Dichtelemente und diesen zugeordnete Aufnahmen
anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrundeliegende Problematik
in Bezug auf ein Gummi-Silentlager eines Kraftfahrzeuges näher erläutert.
[0003] Augenblicklich verwenden verschiedene Kraftfahrzeughersteller verschiedenartig ausgebildete
Gummi-Silentlager. Folglich sind bei einem Ausziehen des Gummi-Silentlagers aus einer
zugeordneten Lageraufnahme zu Wartungs- oder Ersetzungszwecken und anschließendem
erneuten Einziehen des Gummi-Silentlagers in die zugeordnete Lageraufnahme fahrzeughersteller-spezifische
Spezialwerkzeuge notwendig, die an die fahrzeugspezifische Ausgestaltung des Gummi-Silentlagers
und die zugeordnete Lageraufnahme speziell angepasst sind.
[0004] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug für ein Ein- und Ausziehen
von Lagern, Buchsen und Dichtelemente oder dergleichen bereitzustellen, welches universell
für verschiedenartig ausgebildete Lager bzw. Buchsen bzw. Dichtelemente einsetzbar
ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Werkzeug mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1 gelöst.
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, dass das Werkzeug
zum Ein- und Ausziehen von Lagern, Buchsen, Dichtelementen und dergleichen ein erstes
Hülsenelement, ein zweites Hülsenelement, welches in das erste Hülsenelement einführbar
ist, eine Spindel, welche axial durch das erste Hülsenelement und das zweite Hülsenelement
hindurchführbar ist, ein erstes Druckelement, welches mit dem ersten Hülsenelement
für eine axiale Druckbeaufschlagung desselben koppelbar ist, und ein zweites Druckelement
aufweist, welches mit dem zweiten Hülsenelement für eine axiale Druckbeaufschlagung
desselben koppelbar ist, wobei zumindest eines der ersten und zweiten Druckelemente
für eine druckbeaufschlagte Verschiebung der ersten und zweiten Hülsenelemente relativ
zueinander axial entlang der Spindel verstellbar ist, und wobei das Werkzeug nach
dem Baukastenprinzip aus einer Auswahl sich unterscheidenden Hülsenelementen, Spindeln
und/oder Druckelementen aus einem Werkzeugsatz in Abhängigkeit des vorliegenden Anwendungsfalls
zusammensetzbar ist.
[0007] Somit weist die vorliegende Erfindung gegenüber dem bekannten Ansatz den Vorteil
auf, dass durch geeignete Auswahl der Hülsenelemente, der Spindeln sowie der Druckelemente
auf einfache und kostengünstige Weise ein an das fahrzeugspezifische Lager angepasstes
Werkzeug gewährleistet wird. Durch Verwendung des Werkzeugsatzes und durch geeignete
Zusammensetzung des Werkzeugs aus den einzelnen Elementen des Werkzeugsatzes kann
für jegliches gängiges Lager bzw. Buchse der verschiedenen Fahrzeughersteller das
geeignete Werkzeug auf schnelle, einfache und kostengünstige Weise bereitgestellt
werden. Demnach kann man den verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichen Lagertypen,
wie zum Beispiel Gummi-Silentlager, Hydrolager, Messingbuchsen, Kugellager, Traggelenke
oder dergleichen, mittels des aus dem Universalwerkzeugsatz zusammengesetzten Werkzeugs
gerecht werden.
[0008] In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
des im Schutzanspruch 1 angegebenen Werkzeugs.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist jedes Hülsenelement an zumindest einer
Stirnseite eine stufenförmige Ausdrehung für eine Aufnahme eines weiteren zugeordneten
Hülsenelementes für eine Verlängerung des Werkzeugeinsatzbereiches auf. Dadurch können
auch Lager oder Buchsen in schwer zugänglichen Bereichen auf einfache Weise nach dem
Baukastenprinzip geeignet ein- bzw. ausgezogen werden.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind die Hülsenelemente aus einem
nicht gehärteten Metall oder einem vergleichbaren Material ausgebildet. Dadurch ist
eine Nacharbeit insbesondere der Hülsenelemente durch den Benutzer gewährleistet,
so dass die Hülsenelemente an die fahrzeugspezifische Ausgestaltung der Lager bzw.
Buchsen auf einfache Weise durch den Benutzer selbst angepasst werden können.
[0011] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Spindeln jeweils mit
einem Gewinde versehen, wobei die Druckelemente jeweils eine Druckmutter aufweisen,
welche jeweils einen Druckmutterkopf und einen Druckmutterhals umfassen und mit der
zugeordneten Spindel in Gewindeeingriff bringbar sind. Die Druckelemente weisen vorzugsweise
jeweils ein Axial-Drucklager auf, welches auf den Druckmutterhals der zugeordneten
Druckmutter aufschiebbar ist. Vorteilhaft weist jede Druckmutter eine Nut zur Aufnahme
eines zugeordneten Gummirings für eine Lagesicherung des zugeordneten Drucklagers
zwischen dem Druckmutterkopf und dem Gummiring auf. Dadurch wird vorteilhaft das Drucklager
auf dem Hals des Druckelementes in Lage gehalten, so dass auch bei hohen Druckbeaufschlagungen
das Drucklager in Position verbleibt und keine Beschädigungen des Werkzeugs aufgrund
eines aus der Position geratenen Drucklagers auftreten können. Die Drucklager dienen
vorteilhaft einer Übertragung lediglich der axialen Druckkräfte und verhindern einen
Verschleiß der relativ zueinander drehenden Bauteile.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist zwischen den jeweiligen Druckelementen
und der jeweils zugeordneten Stirnseite des zugeordneten Hülsenelementes jeweils ein
Stufenscheibenelement vorgesehen, welches für eine Kraftübertragung sowohl mit dem
jeweiligen Druckelement als auch mit dem zugeordneten Hülsenelement koppelbar ist
und durch welches die Spindel hindurchführbar ist.
[0013] Der Werkzeugsatz weist vorzugsweise mehrere Stufenscheibenelemente mit sich unterscheidenden
Abmessungen auf. Vorzugsweise weist jedes Stufenscheibenelement mehrere Stufenabschnitte
für eine Wirkverbindung mit Hülsenelementen unterschiedlicher Abmessungen auf. Die
Stufenscheibenelemente stellen vorteilhaft das Koppelstück für eine Kraftübertragung
zwischen den Druckelementen und den Hülsenelementen dar. Vorteilhaft umfasst jedes
Stufenscheibenelement an der dem zugeordneten Element zugewandten Seite zumindest
eine stufenförmige Ausdrehung für eine Aufnahme des zugeordneten Axial-Drucklagers
sowie eine Senkung für eine Aufnahme des zugeordneten Gummirings des entsprechenden
Druckelementes. Dadurch wird eine stabile und wirksame Kopplung zwischen dem Druckelement
und dem zugeordneten Stufenscheibenelement bewerkstelligt.
[0014] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Werkzeugsatz beispielsweise
zwanzig sich hinsichtlich der Innen- und Außendurchmesser unterscheidende Hülsenelemente,
vier sich hinsichtlich der Stufenabmessungen unterscheidende Stufenscheibenelemente
und vier sich hinsichtlich der Gewindegröße unterscheidende Spindeln mit jeweils entsprechend
zugeordneten Druckelementen auf. Dadurch können vorteilhaft alle gängigen Kraftfahrzeuglager
verschiedener Fahrzeugfabrikate mittels einem einzigen Werkzeugsatz in die entsprechend
zugeordneten Buchsen ein- und/oder ausgezogen werden.
[0015] Vorzugsweise weisen die sich unterscheidenden Hülsenelemente des Werkzeugsatzes sukzessive
ansteigende Innen- und Außendurchmesser auf. Jedes Stufenscheibenelement des Werkzeugsatzes
weist vorzugsweise mehrere Stufenabschnitte für eine Wirkverbindung mit Hülsenelementen
unterschiedlicher Abmessungen auf und jedem Stufenscheibenelement sind mehrere Hülsenelemente
des Werkzeugsatzes, beispielsweise fünf Hülsenelemente, mit unterschiedlichen Abmessungen
zugeordnet. Des Weiteren sind beispielsweise jedem Hülsenelement des Werkzeugsatzes
mehrere Stufenscheibenelemente, beispielsweise zwei Stufenscheibenelemente, zugeordnet.
Dadurch wird vorteilhaft ein Universalwerkzeugsatz für Fahrzeuge verschiedener Fabrikate
und für verschiedene Lagertypen gewährleistet, da mittels diesem Bausatz alle gängigen
Lager ein- und ausziehbar sind.
[0016] Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die Anlagefläche jedes Axial-Drucklagers
des Werkzeugsatzes an der zugeordneten Druckmutter des jeweiligen Druckelementes bei
allen Gewindegrößen der Spindeln denselben Durchmesser auf. Somit können auf allen
Druckmuttern Axial-Drucklager mit gleichen Außenabmessungen verwendet werden, da sie
einheitlich in die Ausdrehungen der Stufenscheibenelemente einsetzbar sind.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren der Zeichnung näher erläutert.
[0018] Von den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Werkzeugsatzes gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- eine Darstellung einer Druckmutter gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
- Figur 3
- eine Darstellung einer Spindel mit aufgesetztem Druckelement gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4
- eine Schnittansicht eines Stufenscheibenelementes gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 5
- eine Schnittansicht eines Hülsenelementes gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Figur 6
- eine Schnittansicht zweier ineinander setzbarer Hülsenelemente gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Figur 7
- eine Darstellung eines Werkzeuges gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung im Anwendungszustand.
[0019] In den Figuren der Zeichnung bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
[0020] Figur 1 illustriert eine perspektivische Ansicht eines Werkzeugsatzes gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welcher beispielsweise
vier Zugspindeln 1 mit jeweils zwei zugeordneten Druckelementen 2, zwanzig Druck-/Zughülsen
3 sowie vier Stufenscheiben 4 umfasst. Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass
die Anzahl der einzelnen Bauelemente selbstverständlich von der obigen angegebenen
Anzahl abweichen kann.
[0021] Die Zugspindeln 1 sind jeweils mit einem vorbestimmten Außengewinde versehen, wobei
sich die Gewinde der einzelnen Spindeln 1 untereinander vorzugsweise in ihren jeweiligen
Gewindegrößen unterscheiden. Jeder Zugspindel 1 sind beispielsweise zwei Druckelemente
2 zugeordnet, welche jeweils aus einer Druckmutter und einem Axial-Drucklager bestehen,
die im Folgenden detaillierter beschrieben werden.
[0022] Unter Bezugnahme auf die Figuren 2 und 3 wird nachfolgend eine Spindel 1 mit zugeordnetem
Druckelement gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Figur 2
illustriert dabei eine Darstellung einer Druckmutter 5 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
[0023] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, weist die Druckmutter 5 beispielsweise einen hutförmigen
Druckmutterkopf 7 und einen Druckmutterhals 8 auf. Die Druckmutter 5 ist mit einem
Innengewinde ausgestattet, welches an die Größe des Außengewindes der zugeordneten
Zugspindel 1 für einen Gewindeeingriff derselben angepasst ist. Wie in Figur 2 ferner
dargestellt ist, weist der Druckmutterhals 8 in dem von dem Druckmutterkopf 7 abgewandeten
Endbereich eine umfänglich verlaufende Nut 9 auf, welche einer Aufnahme eines zugeordneten
Gummirings dient.
[0024] Wie in Figur 3 dargestellt ist, wird ein der Druckmutter 5 zugeordnetes Axial-Drucklager
6 auf dem Druckmutterhals 8 aufgesteckt und mittels eines in die Nut 9 eingesetzten
Gummirings 10 lagegesichert. Vorzugsweise weisen die Anlageflächen der Druckmutterköpfe
7 der einzelnen Druckmuttern 5 bei einer Anlage der jeweils zugeordneten Axial-Drucklager
6 für alle Werkzeugsatzvarianten für alle Gewindegrößen der jeweiligen Zugspindeln
1 denselben Au-ßendurchmesser auf. Dadurch kann auf allen Druckmuttern 5 dieselbe
Lagergröße verwendet werden, so dass eine optimale Kopplung mit weiteren Bauelementen
des Werkzeugsatzes für alle in dem Werkzeugsatz enthaltenden Spindelabmessungen und
zugeordneten Druckelementen gewährleistet ist.
[0025] Die Axial-Drucklager 6 gewährleisten eine Übertragung hoher axialer Druckbeaufschlagungen
und schonen die Bauelemente vor einer Beschädigungen und einem Abrieb bei Verdrehungen
der einzelnen Bauteile relativ gegeneinander. Beispielsweise wird als Axial-Drucklager
6 das in Figur 3 dargestellte Kugellager verwendet.
[0026] Der Werkzeugsatz weist beispielsweise acht Druckmuttern 5, beispielsweise zwei Druckmuttern
mit Größe M10, zwei Druckmuttern mit Größe M12, zwei Druckmuttern mit Größe M14 und
zwei Druckmuttern mit Größe M16, auf.
[0027] Figur 4 illustriert eine Querschnittsansicht einer Stufenscheibe 4 gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Stufenscheiben 4 weisen jeweils
einzelne Stufen, beispielsweise fünf Anlagestufen, für eine stabile Anlage mit einer
zugeordneten Druck-/Zughülse 3 auf. Beispielsweise ist jeweils eine Stufenscheibe
4 fünf Hülsen 3 des Werkzeugsatzes zugeordnet, wobei die einzelnen Stufen der Stufenscheibe
4 die zugeordneten Durchmesser für eine stabile Aufnahme der jeweils zugeordneten
Hülsen 3 besitzen. Die Abmessungen und Toleranzen der einzelnen Bauelemente sind vorzugsweise
derart ausgebildet, dass für eine Druck-/Zughülse 3 vorzugsweise zwei der vier im
Werkzeugsatz enthaltenen Stufenscheiben 4 verwendet werden können.
[0028] Jede Stufenscheibe 4, wie in Figur 4 ferner dargestellt ist, weist einen mittigen
Durchbruch 11 für eine Aufnahme der zugeordneten Druck-/Zugspindel 1 auf.
[0029] Ferner ist in dem auf das zugeordnete Druckelement weisenden Abschnitt jeder Stufenscheibe
4 eine Ausdrehung 12 in Form einer Ausnehmung vorgesehen, welche einer Aufnahme des
Axial-Drucklagers 6 des zugeordneten Druckelementes 2 dient. Zudem kann zusätzlich
vorteilhaft eine Senkung 13 für die Aufnahme des Gummirings 10 des zugeordneten Druckelementes
2 zwischen der Ausdrehung 12 und dem Durchbruch 11 vorgesehen sein. Dadurch wird insgesamt
eine geeignete Kompatibilität der einzelnen Bauelemente des Werkzeugsatzes für einen
einfachen und dennoch passgenauen Zusammenbau des erfindungsgemäßen Werkzeuges gewährleistet.
[0030] Wie in Figur 5 ersichtlich ist, ist jede Druck-/Zughülse 3 als hohlzylinder-förmiges
Bauteil ausgebildet, wobei sich für eine universelle Anwendung des Werkzeugsatzes
die Innen- und/oder Außendurchmesser der Hülsen 3 voneinander unterscheiden. Beispielsweise
steigen die Innendurchmesser der zwanzig Hülsen 3 von einem Anfangsinnendurchmesser
von 34 mm sukzessive um jeweils 2 mm bis zu einem Endinnendurchmesser von 72 mm an.
Analog steigen vorzugsweise die Außendurchmesser der Druckhülsen 3 beginnend von einem
Anfangsaußendurchmesser von 44 mm jeweils sukzessive um 2 mm bis zu einem Endaußendurchmesser
von 82 mm an. D. h., der Werkzeugsatz umfasst beispielsweise zwanzig Druck-/Zughülsen
2, die beginnend von einer kleinsten Hülse 3 mit einem Innendurchmesser von 34 mm
und einem Außendurchmesser von 44 mm sich derart vergrö-ßern, dass die nächst größere
Druckhülse einen Innendurchmesser von 36 mm und einen Außendurchmesser von 46 mm aufweist,
und die größt mögliche Hülse einen Innendurchmesser von 72 mm und einen Außendurchmesser
von 80mm aufweist. Diese Angaben sind lediglich beispielhaft zu verstehen und die
angegebenen Abmessungen sind an gängige Lager- und Buchsenabmessungen geeignet angepasst.
[0031] Die Innendurchmesser der einzelnen Druck-/Zughülsen 3 sind vorzugsweise jeweils mit
einer "+ Toleranz" gefertigt, d.h. die kleinste Hülse weist beispielsweise einen Innendurchmesser
von 34,2 mm auf. Dadurch kann vorteilhaft beispielsweise ein Kugellager mit einem
standardisierten Durchmesser von 34,0 mm auf bequeme Weise durch die Hülse 3 gezogen
werden. Analog sind die Außendurchmesser der einzelnen Hülsen 3 jeweils mit einer
"- Toleranz" gefertigt. Beispielsweise weist der Außendurchmesser der kleinsten Hülse
eine Größe von 43,8 mm auf. Dadurch kann die jeweilige Hülse 3 als Druckstück für
eine Bohrung mit einem standardisierten Durchmesser von 44,0 mm verwendet werden.
Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass die Toleranzangaben lediglich beispielhaft
angegeben sind und an den jeweiligen Anwendungsfall für den Werkzeugsatz anzupassen
sind.
[0032] Wie in Figur 5 ferner ersichtlich ist, weist jede Hülse 3 vorzugsweise an einer Stirnseite
eine stufenförmige Ausdrehung 14 auf, welche einer Aufnahme einer weiteren Hülse 3'
des Werkzeugsatzes dient, wie in Figur 6 schematisch dargestellt ist. Dadurch können
mehrere Hülsen stabil aufeinander aufgesetzt werden, so dass das Werkzeug insgesamt
für spezielle Anwendungen mit der geeigneten Länge ausgebildet werden kann. Bei geeignet
ausgewählten Abmessungen und Toleranzen können die einzelnen Hülsen ohne ein Verrutschen
für eine Verlängerung des Werkzeugs gestapelt werden.
[0033] Vorzugsweise sind die einzelnen Druck-/Zughülsen 3 aus einem nicht gehärteten Metall
bzw. einem ähnlich geeigneten Material derart ausgebildet, dass sie den auftretenden
Druckbeaufschlagungen standhalten, jedoch für den Benutzer die Möglichkeit einer Nacharbeit
der einzelnen Hülsen bieten. Dadurch können die einzelnen Hülsen 3 auf einfache und
kostengünstige Weise an die jeweilige Form der ein- bzw. auszuziehenden Lager oder
Buchsen durch den Benutzer, beispielsweise durch Vorsehen geeigneter Aussparungen,
angepasst werden.
[0034] Es können mit dem Universalwerkzeugsatz der vorliegenden Erfindung verschiedene Lagertypen,
wie beispielsweise Gummi-Silentlager, Hydrolager, Messingbuchsen, Kugellager, Traggelenke,
Simmerringe oder dergleichen für Fahrzeuge verschiedener Fabrikate durch geeignete
Zusammensetzung des benötigten Werkzeuges auf einfache und kostengünstige Weise ein-
bzw. ausgezogen werden.
[0035] Figur 7 illustriert eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Werkzeuges. Obwohl Figur 7 das Ausziehen eines Lagers 15 aus einer Lageraufnahme 16,
welche zur besseren Darstellung im Schnitt dargestellt ist, illustriert, ist für einen
Fachmann selbstverständlich, dass auf analoge Weise das erfindungsgemäße Werkzeug
auch für das Einziehen eines Lagers in eine entsprechend zugeordnete Lageraufnahme
einsetzbar ist. Das vorliegende Werkzeug bzw. der Werkzeugsatz kann selbstverständlich
auch anstelle der gelieferten Zugspindeln mit beispielsweise einer hydraulischen Werkstattpresse
oder einem Pressrahmen zum Ein- und Ausziehen von Lagern, Buchsen oder dergleichen
verwendet werden. Hierbei wird die Spindel unter Umständen durch eine Spindel der
jeweiligen Apparatur ersetzt. Ferner können die einzelnen, evtl. gestapelten, Hülsen
in diesem Fall als höhenangepasste Gegendruck-Unterlage dienen.
[0036] Wie in Figur 7 ersichtlich ist, ist das erfindungsgemäße Werkzeug derart aus dem
Werkzeugsatz zusammengesetzt, dass es für ein Ausziehen des Lagers 15 aus der Lageraufnahme
16 geeignet ist. Für die in dem vorliegenden Fall gemäß Figur 7 als Aufnahmehülse
dienende linke Hülse 3 wird aus dem Werkzeugsatz eine zugeordnete Stufenscheibe 4
als Hülsendeckel und Druckübertragungselement derart ausgewählt, dass die in Figur
7 links dargestellte Hülse 3 stabil und fest auf einer zugeordneten Stufe der ausgewählten
Stufenscheibe 4 positionierbar ist. In dem vorliegenden Anwendungsbeispiel ist die
ausgewählte linke Hülse 3 mit einem derartigen Innendurchmesser ausgebildet, dass
das auszuziehende Lager 15 in die linke Aufnahmehülse 3 drückbar ist. Des Weiteren
weist die ausgewählte Hülse 3 vorzugsweise einen Außendurchmesser auf, der sich an
der Lageraufnahme 16 abstützen kann, wie in Figur 7 dargestellt ist.
[0037] Analog wird aus dem Werkzeugsatz eine weitere Druckhülse 3', welche in Figur 7 als
rechte Hülse 3' dargestellt ist, ausgewählt, die einen geringen Außendurchmesser als
die Lageraufnahme 16 aufweist, um das Lager 15 ohne großen Kraftaufwand aus der Lageraufnahme
16 ausziehen zu können. Auch für die rechte Druckhülse 3' wird in analoger Weise eine
entsprechend geeignete Stufenscheibe 4' aus dem Werkzeugsatz ausgewählt und als Deckel
bzw. Druckelement mit der Hülse 3' gekoppelt.
[0038] Ferner wird die durch die Bohrung des Lagers 15 hindurchführbare Spindel 1 mit geeigneter
Gewindegröße aus dem Werkzeugsatz ausgewählt und in das Werkzeug mittels den zugeordneten
Druckelementen 2 und 2' eingesetzt, wie in Figur 7 dargestellt ist. Durch eine Drehung
zumindest einer der Druckmuttern 5 bzw. 5' wird die zugeordnete Druckhülse 3 bzw.
3' mit einer Druckkraft derart beaufschlagt, dass eine Relativbewegung der beiden
Hülsen 3 und 3' gegeneinander und somit ein Ausziehen des Lagers 15 aus der Lageraufnahme
16 gemäß Fig. 7 bewerkstelligt wird. Analoges gilt für das Einziehen von Lagern, wie
für einen Fachmann offensichtlich.
[0039] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen vorstehend
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
1. Werkzeug zum Ein- und Ausziehen von Lagern, Buchsen, Dichtelementen oder dergleichen,
insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, mit:
einem ersten Hülsenelement (3) und einem zweiten Hülsenelement (3'), welches in das
erste Hülsenelement (3) einführbar ist;
einer Spindel (1), welche axial durch das erste Hülsenelement (3) und das zweite Hülsenelement
(3') hindurchführbar ist; und
einem ersten Druckelement (2), welches mit dem ersten Hülsenelement (3) für eine axiale
Druckbeaufschlagung desselben koppelbar ist, und einem zweiten Druckelement (2'),
welches mit dem zweiten Hülsenelement (3') für eine axiale Druckbeaufschlagung desselben
koppelbar ist;
wobei zumindest eines der ersten und zweiten Druckelemente (2, 2') für eine druckbeaufschlagte
Verschiebung der ersten und zweiten Hülsenelemente (3, 3') relativ zueinander axial
entlang der Spindel (1) verstellbar ist; und
wobei das Werkzeug nach dem Baukastenprinzip aus einer Auswahl an sich unterscheidenden
Hülsenelementen, Spindeln und/oder Druckelementen aus einem Werkzeugsatz zusammensetzbar
ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Hülsenelement (3) an zumindest einer Stirnseite eine stufenförmige Ausdrehung
(14) für eine Aufnahme eines weiteren zugeordneten Hülsenelementes (3'') aufweist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülsenelemente (3) aus einem nicht gehärteten Metall oder einem ähnlichen Material
ausgebildet sind.
4. Werkzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindeln (1) jeweils mit einem Gewinde versehen sind.
5. Werkzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (2) jeweils eine Druckmutter (5) aufweisen, welche jeweils einen
Druckmutterkopf (7) und einen Druckmutterhals (8) umfassen und mit der zugeordneten
Spindel (1) in Gewindeeingriff bringbar sind.
6. Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (2) jeweils ein Axial-Drucklager (6) aufweisen, welches auf den
Druckmutterhals (8) der zugeordneten Druckmutter (5) aufschiebbar ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Druckmutter (5) eine Nut (9) zur Aufnahme eines zugeordneten Gummirings (10)
für eine Lagesicherung des zugeordneten Axial-Drucklagers (6) zwischen dem Druckmutterkopf
(7) und dem Gummiring (10) aufweist.
8. Werkzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den jeweiligen Druckelementen (2) und der jeweils zugeordneten Stirnseite
des zugeordneten Hülsenelementes (3) jeweils ein Stufenscheibenelement (4) vorgesehen
ist, welches für eine Kraftübertragung sowohl mit den jeweiligen Druckelementen (2)
als auch mit dem zugeordneten Hülsenelement (3) lösbar koppelbar ist und durch welches
die zugeordnete Spindel (1) hindurchführbar ist.
9. Werkzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Stufenscheibenelement (4) mehrere Stufenabschnitte für eine Wirkverbindung
mit Hülsenelementen (3) unterschiedlicher Abmessungen aufweist.
10. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkzeugsatz mehrere Stufenscheibenelemente (4) mit sich unterscheidenden Abmessungen
der Stufenabschnitte aufweist.
11. Werkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Stufenscheibenelement (4) an der dem zugeordneten Druckelement (2) zugewandten
Seite zumindest eine stufenförmige Ausdrehung (12) für eine Aufnahme des zugeordneten
Axial-Drucklagers (6) sowie eine Senkung (13) für eine Aufnahme des zugeordneten Gummirings
(10) des zugeordneten Druckelementes (2) aufweist.
12. Werkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkzeugsatz beispielsweise zwanzig sich hinsichtlich des Innen- und Außendurchmessers
unterscheidende Hülsenelemente, vier sich hinsichtlich der Stufenabmessungen unterscheidende
Stufenscheibenelemente und vier sich hinsichtlich der Gewindegröße unterscheidende
Spindeln mit jeweils entsprechend zugeordneten Druckelementen aufweist.
13. Werkzeug nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich unterscheidenden Hülsenelemente (3) des Werkzeugsatzes sukzessive ansteigende
Innen- und Außendurchmesser aufweisen.
14. Werkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Stufenscheibenelement (4) des Werkzeugsatzes mehrere Stufenabschnitte für eine
Wirkverbindung mit Hülsenelementen unterschiedlicher Abmessungen aufweist, und jedem
Stufenscheibenelement (4) mehrere Hülsenelemente (3) des Werkzeugsatzes, beispielsweise
fünf Hülsenelemente (3), mit unterschiedlichen Abmessungen zugeordnet sind.
15. Werkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem Hülsenelement (3) des Werkzeugsatzes mehrere Stufenscheibenelemente (4), beispielsweise
zwei Stufenscheibenelemente (4), zugeordnet sind.
16. Werkzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlageflächen jedes Axial-Drucklagers (6) des Werkzeugsatzes an der zugeordneten
Druckmutter (5) des jeweiligen Druckelements (2) bei allen Gewindegrößen der Spindeln
(1) denselben Durchmesser aufweisen.
17. Werkzeugsatz zum Ein- und Ausziehen von Lagern, Buchsen, Dichtelementen oder dergleichen,
insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, mit:
mehreren Hülsenelementen (3), mehreren Spindeln (1), mehreren Druckelementen (2) und/oder
mehreren Stufenscheibenelementen (4), welche jeweils nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet sind.