[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammentragen flacher Druckprodukte,
insbesondere von gefalzten bzw. ungefalzten Bogen, Karten oder dergleichen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Herstellung von Druckerzeugnissen, wie Zeitschriften, Magazine, Broschüren oder
dergleichen werden üblicherweise mehrere Falzbogen, Karten, Einlagen oder ähnliches
flächiges Druckmaterial zusammengestellt, bevor diese in einer Heftmaschine zu dem
Endprodukt, d.h. einer Broschüre, eines Buchs oder Magazins geheftet werden. Für diesen
Herstellungsprozess werden sogenannte Sammelhefter verwendet, bei denen über sogenannte
Anleger die einzelnen flachen Produkte auf eine Transportvorrichtung übergeben werden,
die üblicherweise als Sammelkette ausgebildet ist. Der Transport verläuft entlang
mehrerer Anleger, von denen jeder ein entsprechendes flaches Produkt, z.B. einen Falzbogen
in der gewünschten Reihenfolge übergibt, so dass das Endprodukt, z.B. eine Broschüre
oder dergleichen vor dem Heften gestapelt auf der Transportvorrichtung liegt. Solche
Vorrichtungen sind beispielsweise in der Druckschrift
DE 197 52 015 A1 oder der
EP 0 915 965 A1 beschrieben.
[0003] In der Druckschrift
EP 1 285 872 B1 wird eine derartige Maschine beschrieben, bei der individuell austauschbare Anleger
vorhanden sind, wobei jeder Anleger mit einem Einzelantrieb versehen ist. Durch den
Einzelantrieb ist der Austausch besonders einfach möglich. Bei einer Vorrichtung gemäß
diesem Stand der Technik wird der Ständer eines Druckbogenanlegers in einem Gestellteil
des Maschinengestells lösbar befestigt und zwischen dem Ständer und Druckbogenanleger
eine zur Einstellung oder Änderung des Abstandes zwischen Druckbogenanleger und Fördervorrichtung
vorgesehene Verstellvorrichtung vorgesehen.
[0004] In der Druckschrift
EP 1 156 003 B1 ist ein Sammelhefter mit mobilen Anlegern beschrieben, bei dem zum Auffinden der
korrekten Position des Anlegers Mittel zum wahlweisen Verlagern oder Festsetzen der
mobilen Anleger einerseits an der Transportvorrichtung Anschläge und andererseits
an den Anlegern Führungen und/oder Anschläge als Positionierungsmittel zur lagegerechten
Anordnung und Fixierung der Anleger an der Transportvorrichtung vorgesehen sind.
[0005] Durch derartige Anschläge und Führungen an der Transportvorrichtung ist werkseitig
die vorgegebene Position von Anlegern sowie deren Dimensionierung festgelegt. Ein
Abweichen von den durch Anschläge und Führungen vorgegebenen Positionen oder Ausmaßen
der Anleger ist bei derartigen
' Vorrichtung nicht möglich.
[0006] Ausgehend davon hat die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorzuschlagen, die eine flexiblere Vorgabe der Anlegerposition sowie
eine leichte Anpassung an unterschiedliche Anlegergrößen erlaubt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0009] Dementsprechend sind bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Zusammentragen flacher
Druckprodukte von der Transportführung unabhängig positionierbare Positionierungselemente
vorgesehen, die an anlegerseitige Positionierungselemente angepasst sind.
[0010] Dadurch, dass die Positionierungselemente erfindungsgemäß nicht mehr maschinenseitig
an der Transportvorrichtung in Form von Anschlägen oder Führungen angebracht werden,
kann die Anlegerposition am Einsatzort der Maschine nach Bedarf festgelegt werden.
Durch vor Ort anbringbare Positionierungselemente ist dabei ein zuverlässiges Wiederauffinden
einer einmal eingerichteten Anlegerposition möglich. Der Einsatz mobiler Anleger in
unterschiedlichsten Positionen wird hierdurch ermöglicht. Darüber hinaus kann auch
bei Bedarf die Größe des Untergestells variiert werden, ohne dass am Einsatzort der
Maschine aufwändige maschinenseitige Anpassungen erforderlich sind.
[0011] Vorzugsweise werden die unabhängig positionierbaren Positionierungselemente am Fußboden
des Einsatzortes befestigbar ausgebildet. Da regelmäßig derartige Maschinen dauerhaft
positioniert am Einsatzort aufgestellt werden, ist das zuverlässige Wiederauffinden
einer Anlegerposition in Relation zur Transportvorrichtung über derartige, am Fußboden
befestigte Positionierungsmittel gewährleistet.
[0012] Für die konkrete Ausgestaltung der Positionierungselemente sind unterschiedliche
Ausführungen denkbar. In einem besonders einfachen Fall werden Markierungen für die
Anlegerposition am Fußboden angebracht. Dies kann beispielsweise in Form von Farbmarkierungen
oder Markierungen mittels Klebebändern, die am Boden aufgebracht werden, realisiert
werden. Auch gegenständliche Markierungen, die am Boden fixiert, beispielsweise verschraubt
oder verklebt werden, sind denkbar. Die besonders einfache Ausführungsvariante mit
Verwendung von Markierungen ist möglich, da für einen korrekten Betriebsablauf der
Maschine Positionsschwankungen im Bereich von einigen Zentimetern in der Regel unkritisch
sind, so dass das Positionieren eines mobilen Anlegers durch eine Bedienperson mit
Hilfe von Markierungen ohne weiteres zu einer betriebssicheren Positionierung führt.
[0013] Sofern in bestimmten Ausführungsformen eine präzisere Positionierung gewünscht wird,
so können auch am Fußboden fixierbare Führungen und/oder Anschläge vorgesehen werden.
Diese können wiederum auf beliebige Weise am Fußboden angebracht, beispielsweise verschraubt
oder verklebt werden. Mit entsprechenden korrespondierenden Führungen oder Anschlägen
am Anleger ist damit eine präzise vorgegebene, Position der Anleger in Relation zur
Gesamtmaschine erreichbar.
[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung können darüber hinaus Justierelemente zur Einstellung
der Anlegerposition vorgesehen werden. Eine Justiervorrichtung ermöglicht eine bessere
und präzisere Handhabung zur Einstellung der Anlegerposition, sofern eine derartige
Präzision gewünscht wird. Die Justierelemente können dabei an den erfindungsgemäßen
unabhängig positionierbaren, beispielsweise am Fußboden angebrachten Positionierungselementen
und/oder auf Seiten des Anlegers angebracht werden. In Frage kommen dabei alle Arten
von Justierelementen, z.B. Stellschrauben, wobei diese gegebenenfalls auch mit entsprechenden
Gleit- oder Rollführungen ähnlich wie bei Manipulatoren ausgestattet werden können.
[0015] Für eine bedienerfreundliche Einstellung der Anlegerposition können derartige Justierelemente
zudem motorisch antreibbar sein, so dass die Bedienperson unabhängig von der Position
des Anlegers ihre Beobachtungsposition auffinden und durch Betätigung der Stellmotoren
die Position einstellen kann.
[0016] In einer Weiterbildung einer motorisch angetriebenen Positionsfindung können darüber
hinaus Sensoren zur . Positionserfassung vorgesehen werden, so dass letzten Endes
auch eine ganz oder teilweise selbsttätige Positionseinstellung eines mobilen Anlegers
möglich ist.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0018] Im Einzelnen zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Anlegers gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines sogenannten Umschlaganlegers für eine Vorrichtung
gemäß Figur 1,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines sogenannten Flachstapelanlegers für eine Vorrichtung
gemäß Figur 1 und
- Figur 5
- eine Detaildarstellung von erfindungsgemäß positionierbaren Positionierungselementen.
[0019] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Sammelhefter 1 teilweise dargestellt. Die Transportvorrichtung
2 ist hierbei ohne die in Transportrichtung T folgenden Komponenten, wie Heftstation
und Schneidstation gezeichnet. An der Transportvorrichtung 2, die eine Transportkette
3 umfasst, sind beispielsweise drei Anleger 4 angebracht. Die Anleger 4 weisen ein
auf einem Untergestell 5 gelagertes Oberteil 6 auf. Am Untergestell 5 sind Transportrollen
7 sowie Positionierungselemente 8 vorgesehen.
[0020] Die Anleger 4 sind derart an der Transportvorrichtung 2 platziert, dass sie die zur
Transportvorrichtung 2 gehörigen Maschinengestelle 9 mit dem Untergestell 5 untergreifen
und mit dem Obergestell 6 übergreifen. Durch diese Anordnung sind die Anleger 4 in
der Lage, das zu sammelnde Material von oben auf die Transportkette 3 und seitlich
über die Transportgestelle 9 zu legen.
[0021] Die Anleger 4 sind in Figur 2 separat dargestellt, so dass insbesondere die Form
des Untergestells 5 deutlicher sichtbar wird.
[0022] Figur 3 zeigt einen sogenannten Umschlagfalzanleger 10, wie er für ungefalzte oder
besondere, gefalzte Druckbogen, beispielsweise für Umschläge Verwendung findet.
[0023] Das Oberteil 11 ruht hierbei wiederum auf einem Untergestell 12 mit Transportrollen
13 und Positionierungselementen 14. Im Unterschied zu den Anlegern 4 ist hier das
Oberteil 11 in einer anderen, um 90 Grad gedrehten Orientierung auf dem Untergestell
12 angeordnet.
[0024] Der Flachstapelanleger 15, der flache Stapel des zu heftenden Materials anlegen kann,
entspricht im Wesentlichen dem Anleger 4, weshalb hier die gleichen zugehörigen Bezugszeichen
für Untergestell 5, Oberteil 6, Transportrollen 7 und Positionierungselemente 8 verwendet
werden.
[0025] In Figur 5 ist eine Ausschnittvergrößerung des Bodenbereichs einer Transportvorrichtung
2 mit untergeschobenem Untergestell 5 eines Anlegers, beispielsweise eines Anlegers
4 dargestellt. Zur Veranschaulichung, wie von der Transportvorrichtung unabhängig
positionierbare Positionierungselemente ausgebildet sein können, sind hierbei zwei
Ausführungsvarianten dargestellt. Die erste Ausführungsvariante zeigt einen Anschlagwinkel
16, der am Fußboden 17 befestigt, beispielsweise verschraubt oder verklebt ist. Der
horizontale Schenkel 18 des Anschlagwinkels dient zur Befestigung am Fußboden 17,
während der vertikale Schenkel 19 des Anschlagwinkels 16 als Anschlag für einen Träger
20 des Untergestells 5 dient. Der Anschlagwinkel 16 dient somit als Positionierungshilfe
in Einschubrichtung E, indem er mittels dem vertikalen Schenkel 19 einen Anschlag
bildet. Darüber hinaus dient der Anschlagwinkel 16 jedoch auch als Positionierungshilfe
in Transportrichtung T, da die Breite des Schenkels 19 die mit dem Träger 20 zu treffende
Position markiert.
[0026] In einer nicht dargestellten Weiterbildung dieser Ausführungsform kann der Vertikalschenkel
19 auch noch mit Seitenstegen versehen werden, um die Endposition des Trägers 20 in
Transportrichtung T genauer festzulegen.
[0027] Als weitere Variante eines erfindungsgemäßen Positionierungselementes ist darüber
hinaus eine kreisförmige Markierung 21 am Fußboden 17 angebracht. In dieser Markierung
21 kann ein Stützteller 22 für einen Fixierbolzen 23 angeordnet werden. Der Fixierbolzen
23 kann beispielsweise als Schraubbolzen ausgeführt werden und somit zum Anheben des
Untergestells unter Loslösung der Transportrollen 7 vom Fußboden 17 verwendet werden.
Beim Anheben der Transportrollen 7 wird.das Untergestell 5 durch das Eigengewicht
des Anlegers auf dem Fußboden 17 zuverlässig fixiert.
[0028] Der Stützteller.22 kann hierbei entgegen der Darstellung gemäß Figur 5 fest am Fixierbolzen
23 angebracht werden, so dass die Markierung 21 ohne Stützteller 22 als Positionierungselement
dient.
[0029] In einer anderen Ausführungsvariante kann jedoch auch ein Stützteller 22 bodenseitig
fixiert werden und als Positionierungselement dienen. Der Stützteller 22 kann hierbei
verklebt oder verschraubt werden und dauerhaft am Fußboden 17 verbleiben. In diesem
Fall ist eine zusätzliche Markierung 21 nicht mehr notwendig.
[0030] Abweichend von Figur 5 kann in einem solchen Stützteller 22 auch ein Zentrierungskonus
angebracht werden, in die eine entsprechende Spitze des Fixierbolzens 23 einfahren
kann, so dass das Untergestell 5 präzise positioniert wird.
[0031] Alle dargestellten Positionierungselemente 16, 21, 22 sind in Kombination oder unabhängig
voneinander oder in Kombination mit weiteren Positionierungselementen verwendbar.
Auf Seiten der Transportvorrichtung 2 sind keinerlei Anschläge oder Führungen erforderlich.
Eine Veränderung der Position der Positionierungselemente 16, 21, 22 kann am Einsatzort
der Maschine ohne maschinenseitige Anpassung vorgenommen werden. Es ist darüber hinaus
jederzeit möglich, weitere, im Laufe der künftigen Entwicklung erforderliche Positionierungselemente
am Einsatzort der Maschine in beliebigen Positionen anzubringen, um beispielsweise
Anleger mit anderen Dimensionierungen im Bereich des Untergestells 5 zu positionieren.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Sammelhefter
- 2
- Transportvorrichtung
- 3
- Transportkette
- 4
- Anleger
- 5
- Untergestell
- 6
- Oberteil
- 7
- Transportrolle
- 8
- Positionierungselement
- 9
- Transportgestell
- 10
- Umschlagfalzanleger
- 11
- Oberteil
- 12
- Untergestell
- 13
- Transportrolle
- 14
- Positionierungselement
- 15
- Flachstapel
- 16
- Anschlagwinkel
- 17
- Fußboden
- 18
- Schenkel
- 19
- Schenkel
- 20
- Träger des Untergestells 5
- 21
- Markierung
- 22
- Stützteller
- 23
- Fixierbolzen
1. Vorrichtung zum Zusammentragen flacher Druckprodukte, insbesondere von gefalzten bzw.
ungefalzten Bogen, Karten oder dergleichen, mit einer Transportvorrichtung zum Sammeln
der Produkte und mit Anlegern, die im Betrieb die flachen Produkte an die Transportvorrichtung
übergeben, wobei wenigstens ein Teil der Anleger als mobile Anleger ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass von der Transportvorrichtung (2) unabhängig positionierbare Positionierungselemente
(8, 16, 21) vorgesehen sind, die an anlegerseitige Positionierungselemente (20, 22)
angepasst sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die unabhängig positionierbaren Positionierungselemente (8, 16, 21) am Fußboden (17)
befestigbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die unabhängig positionierbaren Positionierungselemente Markierungen (21) umfassen.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die unabhängig positionierbaren Positionierungselemente am Fußboden fixierbare Führungen
und/oder Anschläge (16) umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die unabhängig positionierbaren Positionierungselemente und/oder die anlegerseitigen
Positionierungselemente Justierelemente zur Einstellung der Anlegerposition umfassen.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Justierelemente motorisch antreibbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungselemente wenigstens einen Sensor zur Positionsbestimmung umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine automatische Justiervorrichtung zur Einstellung der Anlegerposition vorgesehen
ist.