[0001] Die Erfindung betrifft eine Lehre zum Montieren von Verriegelungsbeschlaggarnituren
für Schiebeflügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, wobei jede Verriegelungsbeschlaggarnitur
einen Verriegelungsbeschlag mit einem Riegel und ein mit dem Riegel im Verriegelungszustand
zusammenwirkendes Schließstück aufweist.
[0002] Es ist bekannt, zum Montieren einer Verriegelungsbeschlaggarnitur, die einen Verriegelungsbeschlag
mit einem Riegel und ein mit dem Riegel im Verriegelungszustand zusammenwirkendes
Schließstück aufweist, zunächst den Verriegelungsbeschlag am Schiebeflügel zu montieren.
Bei der Montage des Schließstücks am Blendrahmen der zugehörigen Schiebetür, des zugehörigen
Schiebefensters oder dergleichen wird die Position des Schließstückes meist mittels
eines Meterstabs bestimmt, das heißt, der Monteur misst zunächst am Verriegelungsbeschlag
die Position des Riegels aus und wendet die Messergebnisse bei der Montage des Schließstücks
an, indem er die Vertikalposition und gegebenenfalls auch die Horizontalposition des
Schließstücks unter Zuhilfenahme des Meterstabs anreißt und dann das Schließstück
entsprechend montiert, insbesondere festschraubt. Oftmals sind mehrere Justierungen
und Einstellschritte erforderlich, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegt,
bei dem der Riegel einwandfrei in das Schließstück einschnappt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage von Verriegelungsbeschlaggarnituren
zu vereinfachen und zu beschleunigen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Lehre ein entsprechend
dem Riegel oder einem Bereich des Riegels ausgebildetes, am Verriegelungsbeschlag
anstelle des Riegels oder eines Bereichs des Riegels entsprechend anordenbares erstes
Ende aufweist und dass die Lehre ein zweites Ende aufweist, das mit dem Schließstück
anstelle des Riegels entsprechend zusammenwirken kann, wobei die beiden Enden aufgrund
eines Lehrenzwischenstücks einen Montageabstand voneinander aufweisen. Aufgrund der
erfindungsgemäßen Lehre ist die Verwendung eines Meterstabs nicht mehr erforderlich.
Vielmehr ist mittels der erfindungsgemäßen Lehre eine sehr einfache, schnelle und
passgenaue Montage der Verriegelungsbeschlaggarnitur, insbesondere von dem Schließstück
geschaffen. Die passgenaue Zuordnung der genannten Teile lässt sich in nur einem kurzen
Arbeitsgang realisieren. Die Lehre weist ein erstes Ende auf, das an die Stelle des
Riegels oder eines Bereichs des Riegels tritt. Bei der Montage des Verriegelungsbeschlags
wird der Riegel entfernt, um den Beschlag in eine in der Schiebeflügelebene liegende
Öffnung einschieben zu können. Der Schiebeflügel weist eine falzseitige Öffnung auf,
aus der - im fertig montierten Zustand - der Riegel herausragt. Da - wie erwähnt -
die Montage des Verriegelungsbeschlags zunächst ohne Riegel erfolgt, ist von der Falzseite
des Schiebeflügels durch die Öffnung die Riegelaufnahme eines Riegelträgers des Verriegelungsbeschlags
zugänglich. Bei der Riegelaufnahme handelt es sich vorzugsweise um ein Schlitz im
Riegelträger, in den der Riegel mit einem Befestigungsende eingeschoben und dann mittels
mindestens einer Madenschraube oder dergleichen seitlich zur Fixierung beaufschlagt
wird. Solange der Riegel noch nicht eingebaut ist, wird - im Zuge des erfindungsgemäßen
Vorgehens - in die erwähnte Riegelaufnahme das erste Ende der Lehre eingeschoben,
wodurch diese lage- und stellungsrichtig entsprechend der späteren Position des Riegels
fixiert wird. Nunmehr kann dem zweiten Ende der Lehre das Schließstück derart zugeordnet
werden, dass es seine Einbauposition aufweist. Diese Einbauposition kann der Monteur
am Blendrahmen anreißen oder nutzen, um das Schließstück pass- und positionsgenau
zu befestigen, insbesondere zu verschrauben. Das Anreißen beziehungsweise Anschrauben
kann problemlos dadurch erfolgen, dass zwischen den beiden Enden der Lehre aufgrund
ihres Längenmaßes ein Montageabstand besteht. Zwischen den beiden Enden weist die
Lehre also ein Lehrenzwischenstück auf, das insbesondere einstückig mit den übrigen
Teilen der Lehre ausgebildet ist. Demzufolge ist der Montageort des Schließstückes
aufgrund der Verwendung der Lehre zugänglich. Ohne Verwendung der Lehre wäre diese
Zugänglichkeit nicht gegeben, weil die Zuordnung des Schließstücks zum tatsächlichen
Riegel und die notwendige Zuordnung des Schließstückes zum Blendrahmen nur bei geschlossenem
Schiebeflügel bewerkstelligt werden kann, sodass das Schließstück im Falz vom Schiebeflügel
abgedeckt ist und daher dessen Position nicht ermittelt werden kann. Die erfindungsgemäße
Lehre bildet mit dem ersten Ende ein Befestigungsende zur Befestigung an dem Verriegelungsbeschlag,
wobei das Befestigungsende dem Befestigungsende des tatsächlichen Riegels entspricht.
Das zweite Ende der Lehre bildet ein Verriegelungsende, wobei dieses Verriegelungsende
der Lehre dem tatsächlichen Verriegelungsende des Riegels entspricht. Hierbei sind
selbstverständlich gewisse Abweichungen denkbar, das heißt, das Befestigungsende der
Lehre muss nicht hundertprozentig dem Befestigungsende des Riegels entsprechen und
das Verriegelungsende der Lehre muss nicht völlig identisch sein mit dem Verriegelungsende
des Riegels, da es für das erfindungsgemäße Vorgehen ausreicht, wenn Entsprechungen
vorhanden sind, die es ermöglichen, das Schließstück aufgrund der positionsgenau ausgerichteten
Lehre in der für eine einwandfreie Funktion der Verriegelungsbeschlaggarnitur notwendigen
Stellung anzuordnen und aufgrund einer Zugänglichkeit diese Positionierung auch nutzen
zu können, um das Schließstück in der aufgefundenen Stellung zu befestigen.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Ende ein erstes
Fixierende ist. Dies bedeutet, dass der Riegel mit seinem ersten Ende am Verriegelungsbeschlag
fixierbar ist, dass er sich dort vorzugsweise (aber nicht zwingend) selbsthaltend
anordnen lässt.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite Ende ein zweites
Fixierende ist. Dies bedeutet, dass an dem zweiten Ende das Schließstück vorzugsweise
(aber nicht zwingend) selbsthaltend angeordnet werden kann.
[0007] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das erste Ende ein Riegel-Befestigungsende, insbesondere
ein Hakenriegel-Befestigungsende, ist. Dies bedeutet, dass das erste Ende der Lehre
derart ausgebildet ist, dass es einer entsprechenden Ausgestaltung des Riegels entspricht,
also
dass - ebenso wie der Riegel mit seinem Befestigungsende - auch die Lehre mit ihrem Riegel-Befestigungsende
am Beschlag, insbesondere in der Riegelaufnahme des Riegelträgers befestigt werden
kann. Für das Befestigen ist ein einfaches Einstecken ausreichend.
[0008] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das zweite Ende ein Riegel-Verriegelungsende, insbesondere
ein Hakenriegel-Verriegelungsende ist. Hieraus folgt, dass das zweite Ende der Lehre
ebenso oder entsprechend ausgestaltet ist, wie das quasi ersetzte Ende des Riegels.
Bei Verwendung eines Hakenriegels weist demzufolge der Hakenriegel ein Befestigungsende
auf, das in entsprechender Weise auch bei der Lehre realisiert ist. Das zweite Ende
der Lehre ist bei einem Hakenriegel ebenfalls hakenförmig ausgebildet und stellt demzufolge
ein Hakenriegel-Verriegelungselement dar.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn das zweite Ende mindestens zwei Formenden für das wahlweise
Zusammenwirken mit mindestens zwei verschiedenen Schließstücken aufweist. Da für den
Blendrahmen eines Schiebeflügels oftmals verschiedene Profilformen zur Verfügung stehen,
ist es erforderlich, entsprechende Schließstücke einzusetzen. Demzufolge kann es erforderlich
sein, unterschiedliche Schließstücke - je nach Anwendungsfall - einzusetzen. Um unterschiedliche
Schließstücke dem zweiten Ende der Lehre zuordnen zu können, weist dieses entsprechende,
formangepasste Ausbildungen für die unterschiedlichen Schließstücke auf. So kann eine
Lehre an seinem zweiten Ende mindestens zwei Formenden aufweisen, wobei ein Formende
für ein erstes Schließstück und ein anderes Formende für ein weiteres, abweichend
gestaltetes Schließstück geeignet ist. Insbesondere liegen die beiden Formenden einander
diametral gegenüber, sodass durch eine 180°-Drehung der Lehre, insbesondere um die
Längsachse der Lehre, die Auswahl des einen oder des anderen Formendes - je nach Anwendungsfall
- ermöglicht.
[0010] Das erste Ende einer derartigen Lehre ist hinsichtlich der Wendemöglichkeit identisch
ausgebildet, sodass sowohl in der einen als auch in der anderen Stellung stets eine
einwandfreie Zuordnung zur Riegelaufnahme gegeben ist.
[0011] Ferner ist es von Vorteil, wenn vom Lehrenzwischenstück mindestens ein Querschenkel
ausgeht, der als Werkzeug, insbesondere Demontagewerkzeug für den Verriegelungsbeschlag,
ausgebildet ist. Vorzugsweise weist die Lehre eine T-förmige Gestalt auf, wobei der
Querstrich des T's an einem Ende das erste Ende und an dem anderen Ende das zweite
Ende ausbildet und wobei der Abstrich des T's den Querschenkel bildet, der als Werkzeug
Verwendung finden kann. Im Falle eines Demontagewerkzeuges bildet der Querschenkel
mit seinem Ende ein Druckbeaufschlagungsende, mit dem der Verriegelungsbeschlag kratzfrei
und sicher, insbesondere auch abrutschsicher, mit Druck beaufschlagt werden kann,
um ihn im Falle einer Demontage aus der Öffnung des Schiebeflügels herausnehmen zu
können. Vorzugsweise wird der Verriegelungsbeschlag durch Federkraft, Rastsitz usw.
gehalten, sodass es für die Demontage erforderlich ist, zunächst eine geringfügige
Verlagerung des Verriegelungsbeschlags mittels des Demontagewerkzeugs vorzunehmen
und dann den Beschlag abzuziehen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein,
dass das Werkzeug als Schraubendreher (insbesondere Schlitz- oder Kreuzschlitzschraubendreher)
oder Innenmehrkantschlüssel (insbesondere Innensechskantschlüssel) ausgebildet ist.
Es ist auch möglich, dass zusätzlich oder alternativ das Werkzeug eine Wechselaufnahme,
insbesondere eine Bitaufnahme aufweist, sodass am Querschenkel entsprechende Bits
oder dergleichen befestigt werden können.
[0012] Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Montieren einer Verriegelungsbeschlaggarnitur
für Schiebeflügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit Hilfe einer Lehre,
die insbesondere wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist und mindestens zwei beabstandet
zueinander liegende Enden aufweist, wobei die Verriegelungsbeschlaggarnitur einen
Verriegelungsbeschlag mit einem Riegel und ein mit dem Riegel im Verriegelungszustand
zusammenwirkendes Schließstück aufweist, mit den Schritten: Einbau des Verriegelungsbeschlags
bei entnommenem Riegel, Einsetzen eines ersten Endes der Lehre in den Verriegelungsbeschlag
anstelle des Riegels, Zuziehen des Schiebeflügels derart weit, dass der Montageort
des Schließstücks zugänglich bleibt, wobei mit Hilfe eines zweiten, dem Schließstück
zugeordneten Endes der Lehre die Montageposition des Schließstücks ermittelt wird,
Montage des Schließstücks in der ermittelten Montageposition, Entfernen der Lehre
und Einbau des Riegels in den Verriegelungsbeschlag.
[0013] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer zwischen einem Verriegelungsbeschlag und einem Schließstück
angeordneten Lehre,
- Figur 2
- die Anordnung der Figur 1 in perspektivischer Ansicht mit Darstellung eines Bereichs
eines Schiebeflügels und eines Bereichs eines Blendrahmens,
- Figur 3
- die Anordnung der Figur 2 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel in Bezug auf die
Ausgestaltung des Schließstücks und
- Figur 4
- die Anordnung der Figur 2 mit nicht eingesetzter Lehre.
[0014] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Verriegelungsbeschlaggarnitur
1, die einen Verriegelungsbeschlag 2 und ein Schließstück 3 aufweist. Der Verriegelungsbeschlag
2 weist einen Riegel 4 auf, der - in einem aus der Figur 1 nicht hervorgehenden Verriegelungszustand
- mit dem Schließteil 3 verriegelnd zusammenwirkt. Der Verriegelungsbeschlag 2 ist
in eine Öffnung eines Schiebeflügels einer Tür (Schiebetür) eingebaut, wobei der Schiebeflügel
der Einfachheit halber in der Figur 1 nicht dargestellt ist. Das Schließteil 3 ist
in einen Blendrahmen der Tür eingebaut, wobei der Blendrahmen ebenfalls in der Figur
1 nicht dargestellt ist. Der Riegel 4 weist ein Befestigungsende 5 und ein Verriegelungsende
6 auf, wobei das Befestigungsende 5 in einer als Schlitz ausgebildeten Riegelaufnahme
7 eines Riegelträgers 8 befestigt ist. Hierzu ist das Befestigungsende 5 in die Riegelaufnahme
7 eingeschoben und seitlich mittels mindestens einer nicht dargestellten Madenschraube
beaufschlagt. Es ist auch möglich, dass anstelle einer Madenschraube eine Durchgangsschraube
verwendet wird, die eine Durchgangsbohrung des Befestigungsende 5 durchgreift. Das
Verriegelungsende 6 ist als Hakenende 9 ausgebildet, wobei eine am Hakenende 9 vorhandene
Rückhaltkante 10 im aus der Figur 1 nicht hervorgehenden Verriegelungszustand hinter
eine Gegenrückhaltkante 11 des Schließstücks 3 treten kann. Hierzu laufen Riegel 4
und Schließstück 3 mit Auflaufschrägen 12, 13 aufeinander, wodurch der gegen Federkraft
verschieblich am Verriegelungsbeschlag 2 gelagerte Riegelträger 8 in Richtung des
Pfeiles 14 verlagert wird und hierdurch der Hintergriff zwischen Rückhaltkante 10
und Gegenrückhaltkante 11 geschaffen wird. Aus alledem wird deutlich, dass die Einbaupositionen
von Verriegelungsbeschlag 2 und Schließstück 3 derart aufeinander abgestimmt sein
müssen, dass eine einwandfreie Hintergriffposition zwischen Riegel 4 und Schließstück
3 realisiert werden kann. Auch beim Entriegeln, das durch manuelle Verlagerung des
Riegelträgers 8 in Richtung des Pfeils 14 erfolgt, muss der Hintergriff ohne eine
Schwergängigekit oder dergleichen sauber aufgehoben werden, damit der Schiebeflügel
problemlos geöffnet werden kann. Die manuelle Verlagerung des Riegelträgers 8 erfolgt
mittels einer von außen zugänglichen Betätigungshandhabe.
[0015] Die Anordnung ist vorzugsweise derart getroffen, dass der Betätigungsbeschlag 2 an
seinem Gehäuse 15 einen ersten Hintergriffsvorsprung 16 und einen zweiten Hintergriffsvorsprung
17 aufweist, sodass bei der Montage das Gehäuse 15 in eine in der Ebene des Schiebeflügels
liegende Öffnung eingeklipst werden kann. Dies ist deshalb möglich, weil der erste
Hintergriffsvorsprung 17 federbelastet auslenkbar ist, sodass er nach dem Einsetzen
den Öffnungsrand hintergreift. Der eingebaute Zustand des Verriegelungsbeschlags 2
geht aus der Figur 2 hervor, wobei eine Abdeckung 18 die Öffnung im Schiebeflügel
19 abdeckt. Ein Vergleich der Figuren 1 und 2 zeigt, dass - zur Verdeutlichung - der
Verriegelungsbeschlag 2 in der Figur 1 nicht in Einbauposition gemäß Figur 2 dargestellt
ist, sondern um seine Längsachse um 90° verdreht. Aus der Figur 1 wird die bereits
erwähnte Betätigungshandhabe 20 deutlich, mit der der Riegelträger 8 gegen die Kraft
einer nicht dargestellten Feder verlagert werden kann.
[0016] Die Figur 2 zeigt den in der Figur 1 nicht dargestellten Blendrahmen 21 der Tür,
der mit einer Ausnehmung zur Aufnahme des Schließstücks 3 versehen ist, wobei unterhalb
des Schließstücks 3 am Blendrahmen 21 eine Aufnahme 22 ausgebildet ist, in die das
Hakenende 3 derart weit eintreten kann, dass die Rückhaltkante 10 hinter die Gegenrückhaltkante
11 treten kann. Zur Befestigung des Schließstücks 3 weist dieses eine Befestigungsbohrung
23 auf, in die eine Befestigungsschraube einsetzbar ist, deren Kopf in einer Kopfaufnahme
24 der Befestigungsbohrung 23 einliegen kann, das heißt, der Kopf ist von außen her
zugänglich, sofern sich die Tür nicht im Verriegelungszustand befindet.
[0017] In den Figuren 1 bis 4 ist eine Lehre 25 gezeigt, die bei der Montage der Verriegelungsbeschlaggarnitur
1 verwendet wird, um die richtige Position von Verriegelungsbeschlag 2 und Schließstück
3 relativ zueinander auf einfache Weise bestimmen zu können. Mittels der Lehre 25
kann der Monteur die Relativposition bestimmen und den Verriegelungsbeschlag 2 und/oder
das Schießstück 3 am Schiebeflügel 19 beziehungsweise Blendrahmen 21 festlegen. Vorzugsweise
wird derart vorgegangen, dass zunächst der Verriegelungsbeschlag 2 eingebaut wird
und dass beim Einbau des Schließstücks 3 letzteres in seiner Position relativ zum
Verriegelungsbeschlag 2 mit Hilfe der Lehre 25 ausgerichtet wird. Das Schließstück
3 muss eine derartige Position erhalten, dass der Riegel 4 einwandfrei mit dem Schließstück
3 zusammenwirken kann, also eine sichere Verriegelungsstellung einnehmen kann und
auch einwandfrei entriegelt.
[0018] Die Lehre 25 weist einen langgestreckten, leistenförmigen Körper 26 auf, der ein
erstes Ende 27 und ein zweites Ende 28 besitzt. Zwischen dem ersten Ende 27 und dem
zweiten Ende 28 ist ein Lehrenzwischenstück 29 ausgebildet, sodass die beiden Enden
27 und 28 einen Montageabstand M voneinander aufweisen.
[0019] Das erste Ende 27 ist als erstes Fixierende 30, insbesondere als Riegel-Befestigungsende
31 ausgebildet. Der Name "Riegel-Befestigungsende" bedeutet nicht, dass daran der
Riegel befestigt wird, sondern dass das erste Ende 27 derart ausgebildet ist, das
es dem Befestigungsende des Riegels 4 entspricht, sodass also anstelle des Riegels
4 das erste Ende der Lehre 25 am Riegelträger 8 des Verriegelungsbeschlags 2 fixiert
werden kann. Das Fixieren kann insbesondere durch einfaches Einstecken in die Riegelaufnahme
7 erfolgen. Wenn gewünscht, kann auch ein Festklemmen mittels der bereits erwähnten
Madenschraube oder ein Durchgreifen eines Durchgangsloches 41 des ersten Endes 27
der Lehre 25 (Figur 4) mittels einer am Riegelträger 8 vorgesehenen Gewindeschraube
erfolgen, die normalerweise den Riegel 4 hält, jedoch im Falle der Verwendung der
Lehre 25 die Funktion des Haltens der Lehre 25 übernimmt.
[0020] Das zweite Ende 28 der Lehre 25 ist als zweites Fixierende 32, insbesondere Riegel-Verriegelungsende
33 ausgebildet. Der Begriff "Riegel-Verriegelungsende" bedeutet nicht, dass hieran
ein Riegel verriegelt wird, sondern dass das zweite Ende 28 entsprechend dem Verriegelungsende
des Riegels 4 ausgebildet ist, dass also das zweite Ende 28 der Lehre 25 eine entsprechende
Funktion auf das Schließstück 3 ausüben kann, wie es der Riegel 4 tun würde. Hierzu
weist die Lehre 25 ein Formende 34 auf, das - entsprechend dem hakenförmigen Verriegelungsende
6 des Riegels 4 - mit einer Rückhaltekante 35 hinter die Gegenrückhaltekante 11 des
Schließstücks 3 greifen kann und demzufolge das Schließstück 3 insgesamt entsprechend
positioniert.
[0021] Aus dem Vorstehenden wird deutlich, dass die Lehre 25 quasi die Funktion des Riegels
4 übernimmt, wobei jedoch aufgrund des Montageabstands M zwischen dem ersten Ende
27 und dem zweiten Ende 28 der Lehre 25 bei der Montage der Schiebeflügel 19 (wie
insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich) in Teiloffenstellung verbleibt,
die einen Zugang sowohl zum Verriegelungsbeschlag 2 als auch zum Schließstück 3 gewährleistet.
Diese Situation läge nicht vor, wenn anstelle der Lehre 25 der Riegel 4 eingesetzt
wird, da der Riegel 4 wesentlich kürzer als die Länge des Körpers 26 ist und demzufolge
die Falzseite des Schiebeflügels 19 direkt auf die Falzseite des Blendrahmens 21 tritt
und keiner der erwähnten Teile der Verriegelungsbeschlaggarnitur 1 zugänglich ist.
[0022] Insbesondere wird bei der Montage derart vorgegangen, dass zunächst der Verriegelungsbeschlag
2 in den Schiebeflügel 19 eingebaut wird. Dies erfolgt ohne Riegel 4, das heißt dieser
wird zuvor aus dem Riegelträger 8 entfernt. Anschließend wird die Lehre 25 anstelle
des Riegels 4 mit ihrem ersten Ende 27 in die Riegelaufnahme 7 des Riegelträgers 8
eingeschoben und dort gegebenenfalls befestigt. Nunmehr ragt die Lehre 25 mit dem
zweiten Ende 28 voran aus dem Falzbereich des Schiebeflügels 19 hervor. Der Monteur
schließt nunmehr den Schiebeflügel 19 derart weit, dass die Situation gemäß der Figuren
2 und 3 vorliegt, wobei er das zweite Ende 28 der Lehre 25 mit dem Schließstück 3
in Eingriff bringt. Das Schließstück 3 befindet sich innerhalb seines Sitzes am Blendrahmen
21, ist dort jedoch nicht festgelegt, sondern kann innerhalb eines bestimmten Bereiches
in der Position verändert werden. Aufgrund der Lehre 25 wird dem Schließstück 3 jedoch
die Position vorgegeben, die notwendig ist, um einwandfrei mit dem später verwendeten
Riegel 4 zusammenarbeiten zu können. Da aufgrund des Montageabstands M der Lehre 25
eine Zugänglichkeit zum Schließstück 3 besteht, kann der Monteur nunmehr das Schließstück
3 durch Einschrauben einer Befestigungsschraube in die Befestigungsbohrung 23 positionsgenau
festlegen. Anschließend öffnet der Monteur den Schiebeflügel 19 wieder und entnimmt
die Lehre 25 sowohl aus dem Schließstück 3 als auch aus der Riegelaufnahme 7 des Riegelträgers
8. Anschließend wird der Riegel 4 montiert.
[0023] Um erkennen zu können, dass die Befestigungsenden 5, 30 von Riegel 4 und Lehre 25
entsprechend gleich ausgestaltet sind, wurden in der Figur 1 beide Bauteile (Riegel
4 und Lehre 25) übereinanderliegend dargestellt. Aus der Figur 1 wird auch deutlich,
dass die Länge des Körpers 26 der Lehre 25 wesentlich größer ist als die Länge des
Riegels 4, wodurch sich die vorstehend erwähnte Zugänglichkeit bei der Montage ergibt.
Diametral gegenüberliegend zum Formende 34 weist die Lehre 25 ein weiteres Formende
36 auf, das abweichend zum Formende 34 ausgebildet ist und dazu dient, ein andersartig
gestaltetes Schließstück 3 aufzunehmen, um dieses montieren zu können. Ein derartiges
Schließstück 3 ist in der Figur 3 dargestellt. Ein Vergleich der Schließstücke 3 der
Figuren 2 und 3 verdeutlicht den Unterschied. Das Schließstück 3 der Figur 3 wird
bei einem andersartigen Profil des Blendrahmens 21 gegenüber dem Profil des Blendrahmens
21 der Figur 2 verwendet. Um das Zusammenwirken der Lehre 25 mit dem Schließstück
3 der Figur 3 bewerkstelligen zu können, muss die Lehre 25 um 180° um die Längsachse
des Körpers 26 gedreht werden. Da das erste Ende 27 zu der Längsachse symmetrisch
ausgebildet ist, ändert sich an der Befestigungsmöglichkeit des ersten Endes 27 am
Verriegelungsbeschlag 2 nichts.
[0024] Die Figuren 1 bis 4 zeigen, dass die Lehre 25 T-förmig ausgebildet ist, wobei der
Querstrich des T's vom Körper 26 mit seinen beiden Enden 27 und 28 gebildet wird.
Vom Körper 26 beziehungsweise dem Lehrenzwischenstück 29 geht quer ein Querschenkel
37 aus, der den Aufstrich des T's bildet. Der Querschenkel 37 dient als Demontagewerkzeug
38, da sein freies Ende 39 als Druckbeaufschlagungsende 40 entsprechend verrundet
ausgebildet ist, sodass auf den Verriegelungsbeschlag 2 zur Demontage ein entsprechender,
nicht kratzender Druck ausgeübt werden kann, um die Rastverbindung aufzuheben und
eine Entnahme aus der Öffnung des Schiebeflügels 19 zu ermöglichen. Zusätzlich oder
alternativ ist es auch möglich, dass am freien Ende 39 ein Werkzeug in Form eines
Schraubendrehers oder Innensechskantschlüssels ausgebildet ist, oder dass sich dort
eine Werkzeugwechselaufnahme befindet, um beispielsweise Bits aufzunehmen. Aufgrund
der T-Form lässt sich problemlos ein Drehmoment bei der Handhabung durch den Monteur
aufbringen.
[0025] Die Lehre 25 ist vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere als Kunststoffspritzgussteil,
hergestellt. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, die Lehre 25 aus glasfaserverstärktem
Kunststoff herzustellen. Aufgrund der mehreren Verwendungsmöglichkeiten der Lehre
25 bildet diese ein Kombinationswerkzeug, insbesondere auch aufgrund ihrer T-Form.
[0026] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das erste Ende 27 der Lehre
25 nicht nur anstelle des Riegels 4 in Aktion tritt, sondern dort zusätzlich als Werkzeug
ausgebildet ist, beispielsweise in Form eines Schlitzschraubendrehers.
1. Lehre zum Montieren von Verriegelungsbeschlaggarnituren für Schiebeflügel einer Tür,
eines Fensters oder dergleichen, wobei jede Verriegelungsbeschlaggarnitur einen Verriegelungsbeschlag
mit einem Riegel und ein mit dem Riegel im Verriegelungszustand zusammenwirkendes
Schließstück aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehre (25) ein entsprechend dem Riegel (4) oder einem Bereich des Riegels (4)
ausgebildetes, am Verriegelungsbeschlag (2) anstelle des Riegels (4) oder des Bereichs
des Riegels (4) entsprechend anordenbares erstes Ende (27) aufweist und dass die Lehre
(25) ein zweites Ende (28) aufweist, das mit dem Schließstück (3) anstelle des Riegels
(4) entsprechend zusammenwirken kann, wobei die beiden Enden (27,28) aufgrund eines
Lehrenzwischenstücks (29) einen Montageabstand (M) voneinander aufweisen.
2. Lehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende (27) ein erstes Fixierende (30) ist.
3. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende (28) ein zweites Fixierende (32) ist.
4. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende (27) ein Riegel-Befestigungsende (31), insbesondere ein Hakenriegel-Befestigungsende,
ist.
5. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende (28) ein Riegel-Verriegelungsende (33), insbesondere ein Hakenriegel-Verriegelungsende,
ist.
6. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ende (28) mindestens zwei Formenden (34,36) für das wahlweise Zusammenwirken
mit mindestens zwei verschiedenen Schließstücken (3) aufweist.
7. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Formenden (34,36) einander diametral, insbesondere diametral zur Längsachse
des Lehrenzwischenstücks (29), gegenüberliegen.
8. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vom Lehrenzwischenstück (29) mindestens ein Querschenkel (37) ausgeht, der als Werkzeug,
insbesondere Demontagewerkzeug (38) für den Verriegelungsbeschlag (2), ausgebildet
ist.
9. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Demontagewerkzeug (38) als ein Druckbeaufschlagungsende (40) für den federnd gehaltenen
Verriegelungsbeschlag (2) ausgebildet ist.
10. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug als Schraubendreher oder Innensechskantschlüssel ausgebildet ist.
11. Lehre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug eine Werkzeugwechselaufnahme, insbesondere eine Bitaufnahme, aufweist.
12. Verfahren zum Montieren einer Verriegelungsbeschlaggarnitur für Schiebeflügel einer
Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit Hilfe einer Lehre, die mindestens zwei beabstandet
zueinander liegende Enden aufweist, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Verriegelungsbeschlaggarnitur einen Verriegelungsbeschlag mit
einem Riegel und ein mit dem Riegel im Verriegelungszustand zusammenwirkendes Schließstück
aufweist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Einbau des Verriegelungsbeschlags bei entnommenem Riegel,
- Einsetzen eines ersten Endes der Lehre in den Verriegelungsbeschiag anstelle des
Riegels,
- Zuziehen des Schiebeflügels derart weit, dass der Montageort des Schließstücks zugänglich
bleibt, wobei mit Hilfe eines zweiten, dem Schließstück zugeordneten Endes der Lehre
die Montageposition des Schließstücks ermittelt wird,
- Montage des Schließstücks in der ermittelten Montageposition,
- Entfernen der Lehre und
- Einbau des Riegels in den Verriegelungsbeschlag.