[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster- oder Türelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Fenster und Türen mit einem automatischen Antrieb sind aus dem Stand der Technik
an sich bekannt.
[0003] Die automatischen Antriebe sind dabei derart ausgelegt und angeordnet, dass der Blendrahmen
und der Flügelrahmen durch den Antrieb bzw. durch Bauteile des Antriebes relativ zueinander
automatisch um eine Drehachse verschwenkbar sind.
[0004] Im Problemfall, wenn bei geschlossenen Elementen z.B. die Energieversorgung unterbrochen
ist oder ein Defekt des Antriebes aufgetreten ist, sollte das Element noch manuell
zu öffnen sein.
[0005] Üblicherweise werden automatische Antriebe sichtbar aufliegend an dem Blendrahmen
oder Flügelrahmen der Elemente montiert. Kommt es zu dem genannten Problem, ist der
Antrieb leicht zugänglich und kann zwischen Blend- und Flügelrahmen entkoppelt werden,
um den beweglichen Flügel öffnen zu können. Nachteilig hierbei ist die sichtbare Anordnung,
die aus optischen Gründen vielfach unerwünscht ist.
[0006] Aus der
DE 101 22 261 ist ein elektromotorischer Antrieb für ein Parallelausstellfenster bekannt, der teilweise
im Profilrahmen angeordnet ist. Der Antrieb ist mit einem Beschlagsystem gekoppelt.
Im Problemfall, bei einer Unterbrechung der Energieversorgung (Stromausfall) oder
bei einem Defekt des Antriebes, besteht die Möglichkeit, über einen sogenannten Kopplungsstift,
der von außen zugänglich ist, den automatischen Antrieb zu entkoppeln. Dies bietet
eine Möglichkeit zur Notentriegelung, bei der das Fenster- oder Türelement manuell
geöffnet werden kann. Nachteilig ist der massive Kopplungsstift, der sichtbar außen
am Flügel angeordnet ist und der die optische Erscheinung beeinträchtigt.
[0007] In der nicht veröffentlichten
DE 10 2005 006 313 wird zudem ein automatischer Antrieb für die Kippbetätigung eines Drehkippfensters
oder einer Drehkippfenstertür beschrieben. Dieser Antrieb ist zwischen dem Blend-
und dem Flügelrahmen angeordnet, wobei die eigentliche Antriebsvorrichtung mit dem
Antriebsgehäuse in vorteilhafter Art am Flügelrahmen auf der Drehachse im Eckbereich
des Flügels angeordnet ist. Die Antriebsvorrichtung ist über eine schubsteife Antriebskette
mit dem Blendrahmen gekoppelt, die es ermöglicht, den Flügelrahmen an der vom Drehlager
abgewandten - in der Regel oberen - Seite relativ zum Blendrahmen zu bewegen, wodurch
der Flügelrahmen um seine horizontale - in der Regel untere - Kippachse verschwenkt
wird.
[0008] Im Problemfall besteht die Möglichkeit dazu, den Flügel des Elementes durch ein Aufdrehen
- also ein Aufschwenken um die zur Kippachse senkrecht ausgerichtete weitere Drehachse
- manuell zu öffnen. Hierdurch ist ein Zugang zu dem automatischen Antrieb gewährleistet,
um diesen beispielsweise zu reparieren oder austauschen.
[0009] Die Konstruktion hat sich insofern an sich bewährt. Problematisch ist aber, dass
beim Einsatz des Antriebs an einem Fenster- oder Türelement, das nur eine einzige
Drehachse aufweist, bei einem Ausfall des automatischen Antriebs kein manuelles Notöffnen
des Flügels mehr möglich ist, wenn sich der Flügel in seiner geschlossenen Stellung
befindet.
[0010] Die Erfindung hat zunächst die Aufgabe, das vorstehend beschriebenen Probleme auf
einfache Weise zu lösen.
[0011] So soll zunächst das gattungsgemäße Fenster- oder Türelement derart weiterentwickelt
zu werden, dass auf besonders einfache Weise eine mechanische Entriegelung eines im
geschlossenen Zustand von außen vollständig verdeckt angeordneten Antriebs realisierbar
ist.
[0012] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
[0013] Danach ist die Kopplungseinrichtung vollständig verdeckt liegend im beweglichen Flügelrahmen,
im festen Blendrahmen oder zwischen diesen Elementen angeordnet und sie ist derart
ausgelegt, dass sie von einem Ort außerhalb des Blend- oder Flügelrahmens entkoppelbar
ist, ohne den Blendrahmen oder den Flügelrahmen zu beschädigen.
[0014] Derart tritt die Kopplungseinrichtung optischen im geschlossenen Zustand des Fensters
nicht in Erscheinung und sie ist dennoch auf einfache Weise entkoppelbar.
[0015] Die Erfindung löst die o.g. Aufgabe ferner auch durch den Gegenstand des Anspruchs
2.
[0016] Danach ist die Kopplungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass sie im geschlossenen
Zustand durch einen Spalt zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmen entkoppelbar ist.
[0017] Auch derart tritt die Kopplungseinrichtung optischen im geschlossenen Zustand des
Fensters nicht oder zumindest in einem nicht relevantem Maße in Erscheinung und es
wird ergänzend eine besonders einfache Möglichkeit zur Entkopplung realisiert, ohne
ein Rahmenteil des Fensters zum Notöffnen beschädigen zu müssen.
[0018] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Nach einer vorteilhaften Variante, die ein besonders sicheres Notöffnen gewährleistet,
ist die Kopplungseinrichtung derart ausgelegt, dass sie mit Hilfe einer mechanischen
Einrichtung, die im geschlossenen Zustand des Flügels in den Spalt zwischen Blendrahmen
und Flügelrahmen einführbar ist, manuell entkoppelbar ist.
[0020] Alternativ weist die Kopplungseinrichtung einen Aktuator auf, der vorzugsweise über
eine Fernsteuerungseinrichtung vorzugsweise drahtlos betätigbar ist und der dazu ausgelegt
ist, die Kopplungseinrichtung zu entkoppeln.
[0021] Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Aktuator als elektromotorischer oder elektromagnetischer
Aktuator ausgelegt ist.
[0022] Alternativ kann der Aktuator als fluidbetätigter, insbesondere pneumatischer oder
hydraulischer, Aktuator ausgelegt sein.
[0023] Es ist auch denkbar, dass der Aktuator der Kopplungseinrichtung kostengünstig und
einfach handhabbar als ein Elektro- oder ein Permanentmagnet ausgelegt ist.
[0024] Nach einer besonders bevorzugten, funktionssicheren Variante ist die Kopplungseinrichtung
derart ausgelegt ist, dass die Verbindung des Antriebs zwischen Blend- und Flügelrahmen
in Öffnungsrichtung (x) des Flügels entkoppelbar ist.
[0025] Sowohl nach Anspruch 1 als auch nach Anspruch 2 weist die Kopplungseinrichtung vorzugsweise
ein bewegliches Bauteil auf, welches in jedem Fall manuell - ggf. unter Zuhilfenahme
des Werkzeugs - aus einer Kopplungsstellung lösbar ist. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn das bewegliche Bauteil der Kopplungseinrichtung quer zur Öffnungsrichtung (x)
beweglich ist.
[0026] Besonders bevorzugt ist das bewegliche Bauteil der Kopplungseinrichtung ein Stift
oder Bolzen. Ein Bolzen ist ein kostengünstiges, einfach in die Konstruktion zu integrierendes
und zu handhabendes Bauelement.
[0027] Es ist zweckmäßig, wenn der Bolzen Sicherungsmittel aufweist, die ein ungewolltes
Öffnen verhindern. So bietet sich als Sicherungsmittel eine Spange am Bolzen an.
[0028] Der vorzugsweise verwendete Sicherungsstift bzw. -bolzen ist so ausgebildet, dass
er von außen zugänglich ist; vorzugsweise unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs.
[0029] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Kopplungseinrichtung auf einem Schlittenprinzip
aufbaut und dass die Kopplungseinrichtung im entkoppelten Zustand in Öffnungsrichtung
des Flügels aus einem Nutenstein herausgleiten kann. Auch diese Varianten bauen einfach
und sind funktionssicher.
[0030] Die erfindungsgemäße Notentriegelung lässt sich - was insbesondere auch aus der Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele deutlich werden wird, - konstruktiv besonders
einfach und damit kostensgünstig realisieren.
[0031] Nach einer weniger bevorzugten Ausführung ist es alternativ auch denkbar, dass der
Stift durch einen Spalt zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmen um ein kurzes Stück,
so z.B. um wenige mm, vorsteht, so dass er leicht auffindbar und auch zugänglich ist.
[0032] Die Erfindung ermöglicht derart zusammengefasst auf einfache Weise ein zerstörungsfreies
Öffnen des Flügels bei einem Ausfall des elektromotorischen Antriebs auch im geschlossenen
Zustand.
[0033] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt (oben waagerecht) durch Blend- und Flügelrahmen eines als Kippfenster
ausgebildeten Fensterelements im geschlossenen Zustand;
Figur 2 einen Schnitt (oben waagerecht) durch Blend- und Flügelrahmen des Kippfensters
aus Fig. 1 im geöffneten Zustand;
Figur 3 einen Teil des Blendrahmens mit einem Nutstein;
Figur 4 ein zum Nutstein aus Fig. 3 korrespondierendes Kopplungsteil;
Figur 5 den Nutenstein, in den das Kopplungsteil eingeführt ist;
Figur 6 die Anordnung aus Fig. 5 mit einem Sicherungsbolzen;
Figuren 7, 8 verschiedene Ansichten des Sicherungsbolzens aus Fig. 6; und
Figuren 9, 10 weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0034] Figur 1 zeigt einen Schnitt (oben waagerecht) durch ein Fensterelement, das als Kippfenster
ausgebildet ist, welches einen Flügelrahmen 2 aufweist, der an einem Blendrahmen 1
um eine in der Regel horizontale Drehachse (am unteren Teil des Fensters) schwenkbar
gelagert ist.
[0035] Der Blendrahmen 1 des Kippfensters ist starr bzw. unbeweglich mit umgebendem Mauerwerk
oder weiteren Elementen verbunden. Der schwenkbewegliche Flügelrahmen 2 nimmt in der
Regel Flächenelemente (hier nicht dargestellt), wie z. B. Glasscheiben, auf.
[0036] Zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Flügelrahmen 2 ist verdeckt liegend (d.h. im geschlossenen
Zustand von außen nicht sichtbar) ein automatischer, in der Regel mit einem Elektromotor
versehener, Antrieb 3 angeordnet.
[0037] Der Antrieb 3 weist hier in bevorzugter Ausgestaltung ein Antriebsgehäuse 25 auf,
welches den Elektromotor aufnimmt und einen Nutstein 5, wobei der Nutstein 5 und das
Antriebsgehäuse 25 über ein Antriebsmittel, insbesondere eine Kette 8, miteinander
verbunden sind.
[0038] Das Antriebsgehäuse 25 ist in einer Nut 4 des beweglichen Flügels angeordnet und
bewegt sich derart beim Öffnen und Schließen des Flügels mit dem Flügelrahmen 2 (siehe
Fig. 2).
[0039] Der Nutstein 5 des Antriebs 3 greift formschlüssig in eine Nut 26 des Blendrahmens
2 ein. Er ist mit dem Antriebsgehäuse über die Kette 8, die hier als Schubkette ausgebildet
ist, derart verbunden, dass mit der Kette 8 der Abstand zwischen dem Antriebsgehäuse
25 und dem Nutstein 5 verändert werden kann, um das Fenster zu öffnen oder zu schließen
(Fig.1, Fig. 2).
[0040] Der automatische Antrieb 3 ist derart zum Öffnen und Schließen um eine horizontale
Drehachse des Flügels ausgelegt. Ein Einsatz des Antriebs zum Aufdrehen und Schlie-ßen
eines Flügels um eine vertikale Drehachse ist ebenfalls denkbar und ohne weiteres
realisierbar.
[0041] Zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Flügelrahmen 2 ist ein Spalt 6 ausgebildet, der
im geschlossenen Zustand von einer Dichtung 7 abgedichtet wird, die auch als Schaltleiste
ausgebildet sein kann.
[0042] Der Spalt 6 bietet eine Möglichkeit dazu, einen manuellen Zugang zum Antrieb zu realisieren,
ohne dass am Blendrahmen 1 oder Flügelrahmen 2 manipuliert werden muss. Ein manueller
zerstörungsfreier Zugang im geschlossenen Zustand erfolgt daher erfindungsgemäß über
den Spalt 6.
[0043] Figur 2 zeigt wie Figur 1 einen Schnitt durch ein Kippfenster (insbesondere Oberlicht-Kippfensters),
jedoch diesmal in einem geöffneten, gekippten Zustand. Der ortsfeste Blendrahmen 1
ist vorzugsweise über eine schubsteife Kette 8 des Antriebs 3 mit dem Flügelrahmen
2 fest verbunden, welche es ermöglicht, den Flügel um seine Drehachse zu bewegen.
[0044] In Fig.2 hat sich der Spalt 6 um ein Vielfaches vergrößert und dient z.B. zur Belüftung.
[0045] Die Kette 8 als Verbindungsglied ist einerseits im flügelrahmenseitig angeordneten
Antrieb 3 verankert und kann hier z.B. über ein Ritzel auf- oder abgewickelt werden.
Andererseits ist die Kette 8 über den Nutstein 5 mit dem Blendrahmen verbunden.
[0046] Konstruktionsbedingt, aufgrund der geringen Baumaße, befindet sich ein Anbindungselement
9 des Kopplungsteils 14 mit der Kette 8 auf der Blendrahmenseite relativ weit zur
Mitte des Blendrahmens hin, d. h., sie liegt relativ weit vom Spalt 6 entfernt.
[0047] Die erfindungsgemäße lösbare Kopplungseinrichtung ist nach diesem konkreten Ausführungsbeispiel
auf der Seite des Nutsteins 5 am Blendrahmen 1 angeordnet.
[0048] Hierbei ist das Kopplungsteil 14 schlittenartig ausgebildet, so dass das Kopplungsteil
14 mit dem Anbindungselement 9 in Öffnungsrichtung X des Flügels aus den Nutenstein
5 herausgleiten kann.
[0049] Figur 3 zeigt einen Teil des Blendrahmen 1, in dem der Nutstein 5 als Anbindungsteil
für den Antrieb angeordnet bzw. befestigt ist. Der Nutstein 5 ist dabei dergestalt
ausgebildet, dass er einen Nutkanal 10 in Öffnungsrichtung aufweist. Quer dazu befindet
sich eine weitere Ausnehmung 12, die - wie weiter unten beschrieben - für einen Sicherungsbolzen
ausgelegt ist.
[0050] In Figur 4 ist das zum Nutstein 5 korrespondierende Kopplungsteil 14 dargestellt.
[0051] Das Kopplungsteil 14 weist ein Anbindungselement 9 auf, das quasi als letztes Kettenglied
der Kette 8 anzusehen ist. Die Kette 8 ist also mit dem Kopplungsteil 14 über das
Anbindungselement 9 unlösbar verbunden.
[0052] Korrespondierend zu der Nut 10 des Nutsteins 5 ist das Kopplungsteil 14 mit einer
schlittenartigen Stegform 11 versehen, so dass das Kopplungsteil 14 in (bzw. entgegen
der) Öffnungsrichtung in die Nut 10 des Nutsteines 5 eingeführt werden kann. Hier
wird der gesamte Flügel mit dem Blendrahmen verbunden bzw. entkoppelt.
[0053] Befindet sich das Kopplungsteil 14 formschlüssig in dem Nutenstein 5 in Solllage,
so werden beide Teile mit einem (hier nicht dargestellten) Bauteil (Sicherungsbolzen
oder Rastmechanismus) miteinander gekoppelt. Im bevorzugten Ausführungsfall wird ein
Bolzen in die Quernuten 12 und 13 eingeführt, so dass das Kopplungsteil 14 formschlüssig
mit dem Nutenstein bzw. mit dem gesamten Blendrahmen verbunden ist.
[0054] Figur 5 zeigt losgelöst in einer Seitenansicht den Nutenstein 5, in den das Kopplungsteil
14 eingeführt ist. Gut zu sehen ist die T-Nut-förmige Ausbildung der Nut 10 des Nutensteins
5, in dem in Öffnungsrichtung schlittenartig das Kopplungsteil 14 mit seinem Schlitten
(Stege) 11 eingeführt ist.
[0055] Bei Erreichen der Solllage der beiden Bauteile zueinander befinden sich die Nuten
12 und 13 auf einer Achse 15.
[0056] Figur 6 zeigt noch einmal die Figur 5, den Nutenstein 5 mit dem eingesetzten Kopplungsteil
14, wobei in dieser Draufsicht diesmal in den Nuten 12 und 13 ein Sicherungsbolzen
16 auf der Achse 15 eingeführt ist.
[0057] Der Sicherungsbolzen 16 realisiert eine formschlüssige Verbindung von Nutstein 5
zu dem Kopplungsteil 14, so dass auf einfache Weise eine sicher wirkende Kopplungseinrichtung
für den Antrieb am Fenster realisiert wird. Zum Lösen dieser Verbindung kann der Sicherungsbolzen
16 quer zur Öffnungsrichtung des Flügels herausgezogen werden.
[0058] Vorzugsweise ist der Sicherungsbolzen 16 dergestalt in Spaltnähe 6 angeordnet, dass
dieser auch bei geschlossenem Flügel leicht aus den Nuten 12 und 13 herausbewegt werden
kann. Hierdurch wird eine zerstörungsfreie Notentriegelung gewährleistet.
[0059] Die Figuren 7 und 8 zeigen noch einmal den Sicherungsbolzen 16 in einer Draufsicht,
wobei gut zu erkennen ist, dass der Sicherungsbolzen 16 zusätzlich eine Spange 17
aufweist, die endseitig eine Kröpfung 18 aufweist. Hierdurch wird ein ungewolltes
Herausgleiten des Sicherungsbolzens aus den Nuten 12 und 13 verhindert.
[0060] In einer hier nicht dargestellten Variante des Sicherungsbolzens kann dieser dergestalt
ausgebildet sein, dass der Bolzen selber durch den Spalt 6 heraustritt oder aber die
Spange 17 dergestalt ausgebildet ist, dass diese aus dem Spalt 6 heraustritt.
[0061] Hierdurch ist die Notentriegelung noch leichter zugänglich. Weitere Varianten einer
Quersicherung sind auch (Sicherungsbolzen) möglich.
[0062] Die Figuren 9 und 10 zeigen gänzlich andere Lösungen einer Quersicherung der erfindungsgemäßen
Kopplungseinrichtung zwischen Blend- und Flügelrahmen.
[0063] In Figur 9 ist der beschriebene Nutstein 5 mit seiner in Öffnungsrichtung befindlichen
Nut 10 nach Art der Figur 3 dargestellt. Wie in Fig.3 wird auch hier das Kopplungsteil
14 eingeführt. Die Sicherung erfolgt aber nicht über einen Sicherungsbolzen, der manuell
entfernt werden kann (wie beschrieben), sondern über eine elektromotorische oder eine
elektromagnetische Einheit, über die ein Bolzen 19 ein- und ausgefahren werden kann.
[0064] Die lösbare Kopplungseinrichtung besteht damit aus den Elementen Nutstein 5 mit dem
hier nicht dargestellten korrespondierenden Kopplungsteil 14, dem Bolzen 19 und dem
elektromotorischen oder elektromagnetischen Aktuator, welcher dazu ausgelegt ist,
den Bolzen 19 ein- und auszufahren.
[0065] Hierzu kann z.B. eine Verkabelung durch den Spalt 6 auf der Oberfläche des Blendrahmens
angeordnet werden. Im Problemfall kann dann der Bolzen 19 mit Hilfe einer Batterie
von außen leicht zurückgezogen werden.
[0066] Varianten der Stromzuführung, der Bolzenanordnung oder des Mechanismus (elektromagnetisch,
motorisch) sind ebenfalls ausführbar.
[0067] Figur 10 zeigt eine Kopplungseinrichtung, die auch ohne Strom betätigbar ist. Hierbei
wird über einen Permanentmagneten 20 aus einer Position außerhalb des Fenster- oder
Türelemente eine Wippe 21 betätigt. Die Wippe 21 ist dabei dergestalt ausgebildet,
dass sie einerseits einen Sicherungshebel 22 aufweist und andererseits einen Betätigungshebel
23.
[0068] Die Wippe 21 ist an einem Drehpunkt beweglich im Nutenstein 5 gelagert und wird über
ein Federelement 24 in einer Ausgangslage gehalten.
[0069] Das Kopplungsteil 14 (hier nicht dargestellt) kann von vorne einfach auf den Nutenstein
5 in die Nut 10 aufgeschoben werden und rastet selbstständig in Solllage ein. Dieses
ermöglicht die federbelastete bewegliche Wippe. Ein Lösen ist nur mit dem Permanentmagneten
20 möglich.
[0070] Die Wippe 21 spricht über ein magnetisches Bauteil 25, das auf dem Betätigungshebel
23 angeordnet ist, an, so dass der Sicherungshebel das Kopplungsteil 14 wieder freigibt.
Diese Ausführungsvariante erlaubt auf einfache Art und Weise ohne aufwändige Montagemittel
eine Notentriegelung des Antriebs, bzw. des Fensters.
[0071] Die Figuren 9 und 10 sind als Prinzipdarstellung zu verstehen, die die einzelnen
Varianten versinnbildlichen. Selbstverständlich können die Notentriegelungen im Detail
auch anders ausgeführt werden. Insbesondere sei hier auch die Anordnung von Bolzen
und Hebel in Profilrichtung angesprochen, die eine Bearbeitung der Profile (z.B. Bohren)
überflüssig macht.
BEZUGSZIFFERN
[0072]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügelrahmen
- 3
- Antrieb
- 4
- Nut
- 5
- Nutstein
- 6
- Spalt
- 7
- Dichtung
- 8
- Kette
- 9
- Anbindungselement
- 10
- Nut
- 11
- Schlitten
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Kopplungsteil
- 15
- Achse
- 16
- Sicherungsbolzen
- 17
- Spange
- 18
- Kröpfung
- 19
- Bolzen
- 20
- Permanentmagnet
- 21
- Wippe
- 22
- Sicherungshebel
- 23
- Betätigungshebel
- 24
- Federelement
- 25
- Antriebsgehäuse
- 26
- Nut
1. Fenster- oder Türelement, insbesondere Kipp- oder Drehfenster, mit
a. einem Blendrahmen (1);
b. einem relativ zum Blendrahmen (1) beweglichen, insbesondere kipp- oder drehbaren,
Flügel mit einem Flügelrahmen (2) und
c. mit einem automatischen Antrieb (3) zumindest zum Öffnen und ggf. zum Schließen
des Fensters, der im geschlossenen Zustand des Flügels verdeckt liegend im beweglichen
Flügelrahmen (2), im Blendrahmen (1) oder zwischen diesen Elementen angeordnet ist
und der mit einer lösbaren Kopplungseinrichtung zum Koppeln des Antriebs mit dem Blend-
und/oder Flügelrahmen versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
d. die Kopplungseinrichtung vollständig verdeckt liegend im beweglichen Flügelrahmen
(2), im festen Blendrahmen (1) oder zwischen diesen Elementen angeordnet ist und
e. dass sie derart ausgelegt ist, dass sie von einem Ort außerhalb des Blend- oder
Flügelrahmens (1,2) entkoppelbar ist, ohne den Blendrahmen (1) oder den Flügelrahmen
(2) zu beschädigen.
2. Fenster- oder Türelement nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass sie im geschlossenen Zustand
durch einen Spalt (6) zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmen entkoppelbar ist, ohne
den Blendrahmen oder den Flügelrahmen zu beschädigen.
3. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass sie mit Hilfe einer mechanischen
Einrichtung, die im geschlossenen Zustand des Flügels in den Spalt zwischen Blendrahmen
und Flügelrahmen einführbar ist, manuell entkoppelbar ist.
4. Fenster- oder Türelement nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung einen Aktuator aufweist, der dazu ausgelegt ist, die Kopplungseinrichtung
automatisch zu entkoppeln.
5. Fenster- oder Türelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator als elektromotorischer oder elektromagnetischer Aktuator ausgelegt ist.
6. Fenster- oder Türelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator als fluidbetätigter, insbesondere pneumatischer oder hydraulischer,
Aktuator ausgelegt ist.
7. Fenster- oder Türelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung einen Elektro- oder einen Permanentmagneten als Aktuator
aufweist.
8. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass die Verbindung des Antriebs zwischen
Blend- und Flügelrahmen in Öffnungsrichtung (x) des Flügels entkoppelbar ist.
9. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung ein bewegliches Bauteil aufweist, welches manuell - ggf.
unter Zuhilfenahme des Werkzeugs - aus einer Kopplungsstellung lösbar ist.
10. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Bauteil der Kopplungseinrichtung quer zur Öffnungsrichtung (x) beweglich
ist.
11. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Bauteil der Kopplungseinrichtung ein Stift oder Bolzen (16) ist.
12. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (16) Sicherungsmittel aufweist, die ein ungewolltes Öffnen verhindern.
13. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsmittel eine Spange (17) am Bolzen (16) umfassen.
14. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (17) eine Kröpfung (18) aufweist, um ein ungewolltes Lösen des Sicherungsbolzens
(16) zu verhindern.
15. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Antrieb (3) ein Antriebsgehäuse (25) aufweist, welches einen Elektromotor als
Aktuator aufnimmt,
b. der Antrieb (3) ferner einen Nutstein (5) aufweist,
c. das Antriebsgehäuse (25) in eine Nut (4) des beweglichen Flügels eingreift, so
dass es sich beim Öffnen und Schließen des Flügels mit dem Flügelrahmen (2) bewegt,
d. der Nutstein (5) des Antriebs (3) formschlüssig in eine Nut (26) des Blendrahmens
(2) eingreift
e. der Nutstein (5) und das Antriebsgehäuse (25) über ein Antriebsmittel, insbesondere
eine Kette (8), miteinander verbunden sind, derart, dass mit der Kette (8) der Abstand
zwischen dem Antriebsgehäuse 25 und dem Nutstein 5 veränderlich ist, um das Fenster
durch ein Verschwenken des Flügels zu öffnen oder zu schließen.
16. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung auf einem Schlittenprinzip aufbaut und das sie im entkoppelten
Zustand in Öffnungsrichtung des Flügels aus dem Nutenstein (5) herausgleiten kann.
17. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutstein (5) dergestalt ausgebildet ist, dass er einen Nutkanal (10) aufweist,
der sich in Öffnungsrichtung (x) erstreckt und dass er vorzugsweise quer dazu eine
weitere Ausnehmung (12) aufweist, die zur Aufnahme des lösbaren Sicherungsbolzens
(16) ausgelegt ist.
18. Fenster- oder Türelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (14) ein Anbindungselement (9) aufweist, das als letztes Kettenglied
der Kette (8) anzusehen ist, so dass die Kette (8) mit dem Kopplungsteil (14) über
das Anbindungselement (9) unlösbar verbunden ist.