[0001] Die Erfindung betrifft einen Klappenhalter für eine Möbelklappe, die zwischen einer
ein Schrankfach in einem Möbelkorpus verschließenden Schließstellung und einer nach
oben bewegten Offenstellung verstellbar ist.
[0002] Aus der
DE 27 57 230 A oder der
DE 102 23 026 B3 sind Klappenhalter bzw. Beschläge bekannt, die jeweils einen Stellhebel besitzen,
der in der Gebrauchslage einerseits über eine erste Stellachse gelenkig mit einer
Seitenwand des Schrankkorpus und andererseits über eine zweite Stellachse gelenkig
mit der Klappe verbunden ist. Am an der ersten Stellachse zugewandten Endbereich des
Stellhebels ist eine zur ersten Stellachse exzentrische, das Bewegungsverhalten der
Klappe kräftemäßig beeinflussende Steuerkurve angeordnet, der ein durch eine Federeinrichtung
gegen die Steuerkurve gehaltenes Druckstück zugeordnet ist, so dass das Druckstück
ein von der Schwenkstellung des Stellhebels abhängiges Schwenkmoment auf den Stellhebel
ausübt. Bei derartigen Klappenbeschlägen kann man durch einen entsprechend gewählten
Verlauf der Steuerkurve erreichen, dass die Klappe auf ihrem Weg von der Schließstellung
in die Offenstellung praktisch in jeder Zwischenstellung von selbst hält. Dementsprechend
gering ist die von dem Benutzer für das Öffnen und Schließen aufzubringende Kraft.
Dabei wird man die Steuerkurve zweckmäßigerweise so konturieren, dass außerdem eine
die Klappe in der Schließstellung haltende Schließkraft ausgeübt wird.
[0003] In der
DE 10 2004 019 785 A1 ist ein Klappenhalter offenbart, bei dem das Druckstück an einem um eine mit Abstand
zum Druckstück angeordnete Schwenkachse schwenkbaren Druckstückträger angeordnet ist
und die Federeinrichtung gegen den Druckstückträger wirkt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Klappenhalter zu schaffen, der einen einfach
aufgebauten und kostengünstig herstellbaren Stellantrieb für einen Stellhebel der
Möbelklappe aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Klappenhalter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Klappenhalter für eine Möbelklappe vorgeschlagen, wobei
letztere zwischen einer ein Schrankfach in einem Möbelkorpus verschließenden Schließstellung
und einer nach oben bewegten Offenstellung verstellbar ist, mit wenigstens einem zweiarmigen,
am Möbelkorpus über eine Schwenkachse ortsfest angelenkten Stellhebel, dessen erster
Hebelarm über eine erste Gelenkachse gelenkig an der Möbelklappe gelagert ist und
an dessen zweitem Hebelarm über eine zweite Gelenkachse ein Betätigungshebel angelenkt
ist, der seinerseits Bestandteil eines Kniehebels ist, mit zwei über eine Mittelgelenkachse
gelenkig miteinander verbundenen Kniehebelteilen, von denen das eine vom Betätigungshebel
gebildet ist und das andere mit seinem betätigungshebelfernen Ende ortsfest gelenkig
gelagert ist, wobei zwischen der Schwenkachse des Stellhebels und der Mittelgelenksachse
des Kniehebels eine Verbindungslinie verläuft und die zweite Gelenkachse in der Schließstellung
der Möbelklappe einerseits der Verbindungslinie liegt und beim Öffnen der Möbelklappe
über eine Totpunktlage zur anderen Seite der Verbindungslinie gelangt, und wobei dem
Kniehebel eine Federeinrichtung zugeordnet ist, die bei montiertem Klappenhalter in
Schließstellung eine Zuhaltekraft und nach Überschreiten der Totpunktlage eine Kraft
in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe ausübt.
[0007] Die aus dem Stand der Technik bekannten Stellantriebe mit Steuerkurve und Druckstück
können also durch wenigstens einen federbeaufschlagten Kniehebel ersetzt werden. Im
Vergleich zu der durch ihre Konturierung doch relativ aufwändig herzustellenden Steuerkurve,
sind die Hebelteile und Gelenke des Kniehebels doch relativ kostengünstig produzierbar.
Der Stellantrieb des Klappenhalters läßt sich also aus Standard-Komponenten, nämlich
den Hebelteilen des Kniehebels aufbauen.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein mit dem am Stellhebel angeordneten
Kniehebel kraftübertragungsmä-ßig gekoppelter weiterer Kniehebel vorgesehen, der einerseits
am in Richtung Stellhebel vorgeordneten Kniehebel angelenkt und andererseits am nachgeordneten
Kniehebel oder ortsfest angelenkt ist. Es können also mehrere in Reihe hintereinander
angeordnete Kniehebel, die auch als Kniehebel-Reihe bezeichnet werden könnten, vorgesehen
sein.
[0009] In bevorzugter Weise erfolgt die Anlenkung des wenigstens einen weiteren Kniehebels
am vorgeordneten Kniehebel an der Mittelgelenkachse des vorgeordneten Kniehebels.
Alternativ ist es jedoch auch möglich, den wenigstens einen weiteren Kniehebel an
eines der beiden Kniehebelteile des vorgeordneten Kniehebels anzulenken. Die Anlenkstelle
des weiteren Kniehebels kann sich dann zwischen der Mittelgelenkachse und dem jeweiligen
mittelachsfernen Anlenkpunkt eines der beiden Kniehebelteile befinden.
[0010] In bevorzugter Weise greift die Federeinrichtung an der Mittelgelenkachse des Kniehebels,
insbesondere bei mehreren hintereinander angeordneten Kniehebeln, an der Mittelgelenkachse
des in Richtung weg vom Stellhebel letzten Kniehebels an. Prinzipiell wäre es jedoch
auch möglich, dass die Federeinrichtung nicht an der Mittelgelenkachse, sondern am
zwischen den Gelenkpunkten eines jeweiligen Kniehebels liegenden Kniehebelteilkorpus
angreift.
[0011] Die Federeinrichtung kann von wenigstens einer Druckfeder oder alternativ von wenigstens
einer Zugfeder gebildet werden. Als Federarten kommen Schraubenfeder und/oder Gasdruckfeder
in Betracht.
[0012] Es ist möglich, dass die Federeinrichtung über Verstellmittel entlang eines der beiden
Kniehebelteile des Kniehebels bzw. betreffenden weiteren Kniehebels verstellbar gelagert
ist. Die Kniehebel können derart ausgelegt sein, dass die Möbelklappe in einer beliebigen
geöffneten Zwischenstellung zwischen der Schließstellung und der Offenstellung selbstständig
stehen bleibt.
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters wobei ein einem
Schrankfach zugeordnete Möbelklappe im Vertikalschnitt gezeigt ist und der Klappenhalter
in Draufsicht erscheint (die Möbelklappe befindet sich in ihrer Schließstellung),
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus Figur 1,
- Figur 3
- eine Darstellung der Einzelheit X aus Figur 1, wobei sich die Möbelklappe in der Offenstellung
befindet,
- Figuren 4A bis 4C
- eine schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels des Klappenhalters,
wobei in Figur 4A die Schließstellung, in Figur 4B eine Zwischenstellung und in Figur
4C die Offenstellung der Möbelklappe dargestellt ist,
- Figuren 5A bis 5C
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters, wobei hier eine
Zugfeder am Außenwinkel des Kniehebels sitzt und wobei die Figur 5A die Schießstellung,
die Figur 5B eine Zwischenstellung und die Figur 5C die Offenstellung der Möbelklappe
zeigt,
- Figuren 6A bis 6C
- ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters, mit einer am
Innenwinkel des Kniehebels sitzenden Zugfeder, wobei die Figur 6A die Schließstellung,
die Figur 6B eine Zwischenstellung und die Figur 6C die Offenstellung der Möbelklappe
zeigt,
- Figuren 7A bis 7C
- ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters, mit zwei hintereinander
angeordneten Kniehebeln, wobei die Figur 7A die Schließstellung, die Figuren 7B eine
Zwischenstellung und die Figur 7C die Offenstellung der Möbelklappe zeigt und
- Figuren 8A bis 8C
- ein fünftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters, mit drei hintereinander
angeordneten Kniehebeln, wobei die Figur 8A die Schließstellung, die Figur 8B eine
Zwischenstellung und die Figur 8C die Offenstellung der Möbelklappe zeigt.
[0014] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenhalters
11. Der Klappenhalter 11 ist an einem Schrank, insbesondere Oberschrank, angeordnet,
der in der Höhe an einer Gebäudewand hängend befestigt wird. Der Korpus 12 des Schrankes
weist zwei einander entgegengesetzte, vertikale Seitenwände 13, von denen in der Zeichnung
nur eine sichtbar ist, eine Bodenwand 14, eine Deckenwand und eine Rückwand auf und
enthält ein von diesen Wänden begrenztes Schrankfach 15, dass durch ein Fachbrett
16 in der Höhe unterteilt sein kann. Der Vorderseite des Schrankfachs 15 ist eine
Möbelklappe 17 zugeordnet, die in ihrer aus Figur 1 hervorgehenden Schließstellung
18 eine vertikale Lage einnimmt und das Schrankfach 15 verschließt. Die Möbelklappe
17 kann aus dieser Schließstellung 18 in eine den Zugang zum Schrankfach 15 gestattende
Offenstellung 19 verstellt werden. Im Folgenden wird die Möbelklappe 17 beispielhaft
anhand einer zweigeteilten Möbelklappe 17 beschrieben, die von einem oberen Klappenteil
20 und einem unteren Klappenteil 21 gebildet wird. Prinzipiell wäre es jedoch auch
möglich, den Klappenhalter 11 an einer einteiligen Möbelklappe einzusetzen, beispielsweise
in einer aus der
DE 10 2004 019 785 A1 hervorgehenden Art und Weise.
[0015] Die beiden Klappenteile 20, 21 sind über eine Scharnierachse 22 gelenkig miteinander
verbunden. Die Scharnierachse 22 ist üblicherweise von zwei jeweils an einem der beiden
seitlichen Endbereiche der Möbelklappe 17 angeordneten Scharnieren 23 gebildet. Das
Scharnier 23 kann ein am oberen Klappenteil 20 zu befestigendes oberes Scharnierteil
und ein am unteren Klappenteil 21 zu befestigendes unteres Scharnierteil aufweisen,
die mittels eines die Scharnierachse 22 bildenden Scharnierstiftes oder dergleichen
aneinander angelenkt sind. Die beiden Scharnierteile können an der dem Schrankfach
15 zugewandten Innenseite der Klappenteile 20, 21 befestigt sein.
[0016] Das obere Klappenteil 21 ist ferner noch um eine Gelenkachse (nicht dargestellt)
verschwenkbar am Möbelkorpus 12 gelagert. Diese Gelenkachse liegt bevorzugt an der
Deckenwand des Möbelkorpus 12.
[0017] In der Schließstellung 18 schließt sich das untere Klappenteil 21 an die Unterseite
des oberen Klappenteils 20 in Verlängerung von diesem an, so dass die beiden Klappenteile
20, 21 koplanar zueinander sind. Beim Überführen in die Offenstellung 19 führen die
beiden Klappenteile 20, 21 gegensinnige Schwenkbewegungen aus, indem das obere Klappenteil
20 vom Schrankfach 15 und somit vom Möbelkorpus 12 wegschwenkt, während das untere
Klappenteil 21 aus seiner zum oberen Klappenteil 20 koplanaren Lage um die Scharnierachse
22 zum Schrankfach 15 und somit zum Möbelkorpus 12 schenkt, so dass die Möbelklappe
17 sozusagen zusammengefaltet wird.
[0018] Es ist ein Stellhebel 24 vorgesehen, der am Möbelkorpus 12 über eine Schwenkachse
25 ortsfest angelenkt ist. Der Stellhebel 24 besitzt einen ersten Hebelarm 26, der
über eine erste Gelenkachse 27 gelenkig an der Möbelklappe, insbesondere am unteren
Klappenteil 21, gelagert ist und einem zweiten Hebelarm 28, an dem über eine zweite
Gelenkachse 29 ein Betätigungshebel angelenkt ist. Der Betätigungshebel ist Bestandteil
eines Kniehebels 30, mit zwei über eine Mittelgelenkachse 31 gelenkig miteinander
verbundenen Kniehebelteilen 32, 33, von denen das eine Kniehebelteil 32 vom Betätigungshebel
und das andere Kniehebelteil 33 mit seinem betätigungshebelfernen Ende ortsfest gelenkig
gelagert ist.
[0019] Zwischen der Schwenkachse 25 des Stellhebels 24 und der Mittelgelenkachse 31 verläuft
eine Verbindungslinie 34, wobei die zweite Gelenkachse 29 in der Schließstellung 18
der Möbelklappe 17 einerseits der Verbindungslinie 34 liegt und beim Öffnen der Möbelklappe
17 über eine Totpunktlage zur anderen Seite der Verbindungslinie 34 gelangt. In der
Totpunktlage liegen Schwenkachse 25, zweite Gelenkachse 29 und Mittelgelenkachse 31
auf einer Linie.
[0020] Dem Kniehebel 30 ist eine Federeinrichtung 35 zugeordnet, die bei montiertem Klappenhalter
11 in Schließstellung 18 eine Zuhaltekraft und nach überschreiten der Totpunktlage
eine Kraft in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe 17, insbesondere auf das untere
Klappenteil 21, ausübt.
[0021] Bei dem in den Figuren 1 bis 4C ersten Ausführungsbeispiel des Klappenhalters ist
ein einzelner Kniehebel 30 vorgesehen. Die Federeinrichtung wird von wenigstens einer
Druckfeder 35, beispielsweise Gasdruckfeder (Figuren 1 bis 3), gebildet. Die Gasdruckfeder
35 ist einenends ortsfest am Möbelkorpus 12 schwenkbar gelagert und andernends im
Bereich der Mittelgelenkachse 31 des Kniehebels 30 an diesem angelenkt. Die Gasdruckfeder
35 befindet sich am durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 gebildeten Außenwinkel
des Kniehebels 30. Die Gasdruckfeder 35 kann über Verstellmittel entlang eines der
beiden Kniehebelteile 32, 33 verstellbar gelagert sein. Als Verstellmittel können
gemäß der
DE 10 2004 019 785 A1 beispielsweise eine am stellhebelfernen Kniehebelteil 33 in Verstellrichtung 36 verlaufende
Stellspindel 37 verdrehbar und in ihrer Längsrichtung feststehend gelagert sein. Die
Gasdruckfeder kann auf der Stellspindel 37 sitzen und mit dieser in Gewindeeingriff
stehen. Verdreht man die Stellspindel 37 mittels eines geeigneten Werkzeugs, beispielsweise
einem Schraubendreher, verlagert sich die Gasdruckfeder 35 entlang der Stellspindel
37. Hierdurch verändern sich die am stellhebelfernen Kniehebelteil 33 vorhandenen
Hebelverhältnisse und somit auch das vom Kniehebel 31 auf den Stellhebel 24 ausgeübte
Schwenkmoment. Alternativ ist es möglich, dass sich die Verstellmittel am korpusseitigen
Anlenkpunkt der Gasdruckfeder 35 befinden, insbesondere zwischen Gasdruckfeder 35
und einer an der Seitenwand 13 montierten Beschlagplatte sitzen.
[0022] Die Figuren 4A bis 4C zeigen gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in drei verschiedenen
Positionen des Stellhebels 24 und mithin der Möbelklappe 17 die Hebelstellungen des
Kniehebels 30.
[0023] In Figur 4A ist die Schließstellung 18 der Möbelklappe 17 dargestellt. Die Druckfeder
35 befindet sich an dem durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 gebildeten Außenwinkel
und greift an der Mittelgelenkachse 31 des Kniehebels 30 an. Dort wird eine Druckkraft
eingeleitet, die über das stellhebelseitige Kniehebelteil 32 oder Betätigungshebel
auf den Stellhebel 24 übertragen wird. Die zweite Gelenkachse 29 befindet sich diesseits
der Verbindungslinie 34 zwischen Schwenkachse 25 des Stellhebels 24 und Mittelgelenkachse
31. Der senkrechte Abstand zwischen der zweiten Gelenkachse 29 und der Verbindungslinie
34 bildet einen Hebelarm, der multipliziert mit der mittels der Druckfeder 35 aufgebrachten
Druckkraft ein resultierendes Schwenkmoment M
res ausübt und zwar zum Möbelkorpus 12 hin, hier beispielhaft dargestellt als resultierendes
Schwenkmoment M
res in Gegen-Uhrzeigerrichtung. Dadurch wird eine Zuhaltekraft auf die Möbelklappe 17
ausgeübt. In der Schließstellung 18 wird zwischen der Linie zwischen der Mittelgelenkachse
31 und der korpusseitigen Anlenkachse der Druckfeder 35 und der Verlängerung des stellhebelfernen
Kniehebelteils 33 ein Winkel α
1 aufgespannt, der im Folgenden als Federangriffswinkel bezeichnet wird.
[0024] Beim Öffnen der Möbelklappe 17 muß zunächst gegen die Zuhaltekraft gezogen werden
bis die Totpunktlage erreicht ist, in der die Schwenkachse 25, die zweite Gelenkachse
29 und die Mittelgelenkachse 31 auf einer Linie liegen. Wird die Totpunktlage überschritten,
wandert also die zweite Gelenkachse 29 auf die Seite jenseits der Verbindungslinie
34, so kehrt sich das resultierende Schwenkmoment M
res um. Es wird jetzt eine Kraft in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe 17 ausgeübt,
die in Figur 4B beispielhaft in Uhrzeiger-Richtung dargestellt ist. Der Federangriffswinkel
α wird größer, es gilt also α2 > α1.
[0025] Schließlich gelangt die Möbelklappe 17 in die in Figur 4C dargestellte Öffnungsstellung
19 wobei hier durch den größer werdenden Hebelarm zwischen der zweiten Gelenkachse
29 und der Verbindungslinie 34 ein gegenüber der in Figur 4B gezeigten Stellung noch
größeres resultierendes Schwenkmoment M
res vorliegt. Auch der Federangriffswinkel wird gegenüber der in Figur 4C dargestellten
Stellung noch einmal größer, es gilt also α3 > α2.
[0026] In den Figuren 5A bis 5C ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Klappenhalters 11 dargestellt. Es unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel
dadurch, dass nunmehr eine Zugfeder 35 anstelle der Druckfeder eingesetzt ist. Die
Zugfeder 35 befindet sich am durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 gebildeten Außenwinkel
des Kniehebels 30. Die zweite Gelenkachse 29 befindet sich nunmehr nicht wie beim
ersten Ausführungsbeispiel zwischen der Schwenkachse 25 und der Mittelgelenkachse
31, sondern hier befindet sich die Schwenkachse 25 zwischen der zweiten Gelenkachse
29 und der Mittelgelenkachse 31. In Figur 5A befindet sich die zweite Gelenkachse
29 zunächst jenseits der Verbindungslinie 34, also beispielsweise unterhalb der Verbindungslinie
34. Die Zugfeder übt auf das stellhebelseitige Kniehebelteil 32 bzw. auf den Betätigungshebel
eine Zugkraft aus, die multipliziert mit dem Hebelarm zwischen der zweiten Gelenkachse
29 und der Verbindungslinie ein resultierendes Schwenkmoment M
res in Richtung auf den Möbelkorpus hin ergibt. Auch hier wandert die zweite Gelenkachse
29 beim Öffnen der Möbelklappe 1 über die Totpunktlage zur anderen Seite der Verbindungslinie
34, wobei sich eine Umkehr des Schwenkmoments M
res ergibt. Nach Überschreiten der Totpunktlage wird also auch hier eine Kraft in Öffnungsrichtung
ausgeübt. Der Federangriffswinkel α wird beim Öffnen der Möbelklappe 17 größer, es
gilt α3 > α2 > α1.
[0027] In den Figuren 6A bis 6C ist ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Klappenhalters 11 dargestellt, das sich vom zweiten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet,
dass die Zugfeder 35 nunmehr am durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 gebildeten
Innenwinkel des Kniehebels 30 sitzt. Auch hier greift die Zugfeder 35 an der Mittelgelenkachse
31 an und übt eine Zugkraft aus, wodurch der Kniehebel 30 bestrebt ist sich zu strecken.
Dies ergibt eine Druckkraft am stellhebelseitigen Kniehebelteil 32. Durch die Anordnung
der zweiten Gelenkachse 29 zwischen der Schwenkachse 25 und der Mittelgelenkachse
31 ergibt sich die gleiche Situation wie beim ersten Ausführungsbeispiel, das heißt
es wird gemäß Figur 6A in der Schließstellung ein resultierendes Schwenkmoment M
res in Richtung des Möbelkorpus ausgeübt. Beim Öffnen der Möbelklappe 17 wandern die
zweite Gelenkachse wieder über die Totpunktlage auf die andere Seite der Verbindungslinie
34, was zur Umkehr des Schwenkmoments führt. Auch hier wird der Federangriffswinkel
α beim Öffnen der Möbelklappe 17 größer, es gilt α3 > α2 > α1. Ferner wird auch das
resultierende Schwenkmoment M
res nach Überschreiten der Totpunktlage größer.
[0028] In den Figuren 7A bis 7C ist ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Klappenhalters 11 dargestellt. Es ist hier ein weiterer Kniehebel 38 vorgesehen, der
den am Stellhebel 24 angeordneten Kniehebel 30 nachgeordnet ist. Die Anlenkung des
weiteren Kniehebels 38 erfolgt hier an der Mittelgelenkachse 31 des vorgeordneten
Kniehebels 30. Die Federeinrichtung wird hier von einer Zugfeder 35 gebildet, die
an der Mittelgelenkachse 40 des weiteren Kniehebels 38 angreift. Durch die Anordnung
der Zugfeder 35 am Innenwinkel des durch die Kniehebelteile 41, 42 des weiteren Kniehebels
38 gebildeten Innenwinkels wird letztendlich eine Druckkraft über das stellhebelseitige
Kniehebelteil 33 auf den Stellhebel 24 eingeleitet. Beim Öffnen der Möbelklappe 17
ergibt sich dieselbe Situation wie beim ersten Ausführungsbeispiel, das heißt die
zweite Gelenkachse 29 wandert über die Totpunktlage auf die andere Seite der Verbindungslinie
34 was zu einem Wechsel des Schwenkmoments M
res führt. In der in Figur 7B dargestellten Offenstellung 19 ist der Innenwinkel α des
durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 gebildeten Kniehebels 30 und der durch die
beiden Kniehebelteile 41, 42 des weiteren Kniehebels 38 gebildete Außenwinkel β relativ
groß, wodurch sehr große Drehmomente übertragen werden können. Der Federangriffswinkel
ist hier mit γ bezeichnet.
[0029] Schließlich ist in den Figuren 8A bis 8C ein fünftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Klappenhalters 11 gezeigt. Es sind hier zwei weitere Kniehebel 38, 39 vorgesehen,
die dem am Stellhebel 24 angeordneten Kniehebel 30 in Reihe nachgeordnet sind. Die
Anlenkung des ersten weiteren Kniehebels 38 erfolgt an der Mittelgelenkachse 31 des
stellhebelseitigen Kniehebels 30, während die Anlenkung des zweiten weiteren Kniehebels
39 an der Mittelgelenkachse 40 des ersten weiteren Kniehebels 38 erfolgt. Der stellhebelseitige
Kniehebel 30 und der erste weitere Kniehebel 38 können gemeinsam eine Art Parallelogramm-Gestänge
43 bilden. Die Federeinrichtung wird hier von einer Zugfeder 35 gebildet, die an der
Mittelgelenkachse 44 des zweiten weiteren Kniehebels 39 angreift. Durch diese Anordnung
wird ebenfalls letztendlich über das stellhebelseitige Kniehebelteil 33 eine Druckkraft
auf den Stellhebel 24 eingeleitet, die wie in Figur 8A dargestellt zu einem resultierenden
Schwenkmoment M
res in Richtung zum Möbelkorpus 12 hin resultiert. In der Schließstellung wird also eine
Zuhaltekraft auf die Möbelklappe 17 ausgeübt. Auch hier wandert die zweite Gelenkachse
29 beim Öffnen der Möbelklappe 17 über die Totpunktlage auf die andere Seite der Verbindungslinie
34, wodurch eine Umkehr des Schwenkmoments M
res erfolgt. Nach Überschreiten der Totpunktlage wird eine Kraft in Öffnungsrichtung
der Möbelklappe ausgeübt. Der durch die beiden Kniehebelteile 32, 33 des Kniehebels
30 gebildete Innenwinkel α wird beim Öffnen der Klappe immer größer, so dass relativ
große Schwenkmomente übertragen werden können. Der Außenwinkel β, der durch die beiden
Kniehebelteile 45, 46 des letzten Kniehebels 39 gebildet wird, wird beim Öffnen größer.
1. Klappenhalter für eine Möbelklappe (17), die zwischen einer ein Schrankfach (15) in
einem Möbelkorpus (12) verschlie-ßenden Schließstellung und einer nach oben bewegten
Offenstellung verstellbar ist, mit wenigstens einem zweiarmigen, am Möbelkorpus (12)
über eine Schwenkachse (25) ortsfest angelenkten Stellhebel (24), dessen erster Hebelarm
(26) über eine erste Gelenkachse (27) gelenkig an der Möbelklappe (17) gelagert ist
und an dessen zweitem Hebelarm (28) über eine zweite Gelenkachse (29) ein Betätigungshebel
angelenkt ist, der seinerseits Bestandteil eines Kniehebels (30) ist, mit zwei über
eine Mittelgelenkachse (31) gelenkig miteinander verbundenen Kniehebelteilen (32,
33), von denen das eine vom Betätigungshebel gebildet ist und das andere mit seinem
betätigungshebelfernen Ende ortsfest gelenkig gelagert ist, wobei zwischen der Schwenkachse
(25) des Stellhebels (24) und der Mittelgelenkachse (31) des Kniehebels (30) eine
Verbindungslinie (34) verläuft und die zweite Gelenkachse (29) in der Schließstellung
(18) der Möbelklappe (17) einerseits der Verbindungslinie (34) liegt und beim Öffnen
der Möbelklappe (17) über eine Totpunktlage zur anderen Seite der Verbindungslinie
(34) gelangt, und wobei dem Kniehebel (30) eine Federeinrichtung (35) zugeordnet ist,
die bei montiertem Klappenhalter (11) in Schließstellung eine Zuhaltekraft und nach
Überschreiten der Totpunktlage eine Kraft in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe
(17) ausübt.
2. Klappenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mit dem am Stellhebel (24) angeordneten Kniehebel (30) kraftübertragungsmäßig
gekoppelter weiterer Kniehebel (38, 39) vorgesehen ist, der einerseits am in Richtung
Stellhebel (24) vorgeordneten Kniehebel (30, 38) angelenkt und andererseits am nachgeordneten
Kniehebel (39) oder ortsfest angelenkt ist.
3. Klappenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung des wenigstens einen weiteren Kniehebels (38, 39) am vorgeordneten
Kniehebel (30, 38) an der Mittelgelenkachse (31, 40) des vorgeordneten Kniehebels
(30, 38) erfolgt.
4. Klappenhalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (35) an der Mittelgelenkachse (31) des Kniehebels (30), insbesondere
bei mehreren hintereinander angeordneten Kniehebeln (30, 38, 39) an der Mittelgelenkachse
(40, 44) des in Richtung weg vom Stellhebel letzten Kniehebels (38, 39) angreift.
5. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung von wenigstens einer Druckfeder (35) gebildet ist.
6. Klappenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung von wenigstens einer Zugfeder (35) gebildet ist.
7. Klappenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfeder (35) im Bereich des von den beiden Kniehebelteilen (32, 33; 41, 42)
des Kniehebels (30) bzw. betreffenden weiteren Kniehebels (38, 39) gebildeten Innenwinkels
angeordnet ist.
8. Klappenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfeder im Bereich des von den beiden Kniehebelteilen (32, 33; 41, 42) des Kniehebels
(30) bzw. betreffenden weiteren Kniehebels (38, 39) gebildeten Außenwinkels angeordnet
ist.
9. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung über Stellmittel (37) entlang eines der beiden Kniehebelteile
(32, 33; 41, 42) des Kniehebels (30) bzw. betreffenden weiteren Kniehebels (38, 39)
verstellbar gelagert ist.
10. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (30) bzw. der Kniehebel (30) und der wenigstens eine weitere Kniehebel
(38, 39) derart ausgebildet ist bzw. sind, dass die Möbelklappe (17) in einer beliebigen
geöffneten Zwischenstellung zwischen der Schließstellung und der Offenstellung selbstständig
stehen bleibt.