[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuervorrichtung gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer aus der Praxis bekannten hydraulischen Steuervorrichtung für ein Forstarbeitsfahrzeug
ist das Schaltventil ein 2/2-Magnetschaltventil, das zwischen dem Auslass der Regelpumpe
und dem Lastdruckleitungszweig im Eingangsblock angeordnet ist. Zwischen dem Magnetschaltventil
und dem Lastdruckleitungszweig verbindet ein Wechselventil druckabhängig entweder
den Lastdruckleitungszweig oder den Ausgang des Magnetschaltventils mit dem Regelanschluss
(Kurzschluss-Schaltung). Das Magnetschaltventil dient zum Erzielen eines Schaltzeitgewinns,
der zweckmäßig sein kann, wenn wenn sehr lange Leitungen zu den Wegesteuerventilen
bzw. den Verbrauchern vorliegen, die das Ansprechen verzögern, ein Wegesteuerventil
ausgelenkt wird. Ferner können sich dann Druckeinbrüche oder Druckschläge im System
einstellen Deshalb wird, ehe ein Verbraucher betrieben wird, die Regelpumpe hochgefahren
und das Magnetschaltventil auf Durchgang geschaltet, so dass sich aus dem Pumpenversorgungsdruck
Steuerdruck am Regelanschluss aufbaut. Die Regelpumpe geht zunächst auf Maximaldruck
und regelt dann selbsttätig zurück. Da zu diesem Zeitpunkt kein Lastdruck im Lastdruckmeldesystem
herrscht, sperrt das Ablassventil und fördert die Regelpumpe ggfs. gegen ein Sicherheitsventil,
so dass ein sich zumindest im Wesentlichen konstanter Vordruck beispielsweise von
etwa 250 Bar einstellt. Sobald dann ein Wegesteuerventil ausgelenkt ist, wird dieser
Verbraucher zunächst mit dem Vordruck versorgt, wobei auch im Lastdruckmeldesystem
ein Lastdruck entsteht, der bei Erreichen einer gewissen Höhe entweder das Wechselventil
betätigt und den Lastdruckleitungszweig wieder mit dem Regelanschluss verbindet, und
das Magnetschaltventil abkoppelt, oder es wird dann das Magnetschaltventil wieder
in die Absperrstellung verstellt, damit der Lastdruck zum Regelanschluss gelangt.
Dann erfolgt der Betrieb mit variablem Druck der Regelpumpe, gegebenenfalls sogar
unter dem Einfluss des regelnden Ablassventils.
[0003] Im Betrieb mit dem im Wesentlichen konstantem Vordruck werden beispielsweise die
Stützen des Fahrzeugs ausgefahren, wobei dann keine andere Arbeitswerkzeuge treibenden
Verbraucher betrieben werden, bis sich die Stützen das Fahrzeug ordnungsgemäß stabilisiert
haben. Das Magnetschaltventil und seine Verschaltung bedeuten einen unerwünschten
Mehraufwand und latente Störungsquellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steuervorrichtung der
eingangs genannten Art anzugeben, die trotz eines Schaltzeitgewinns baulich einfacher
und kostengünstiger als die bekannte ist.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Das zum Erzielen eines Schaltzeitgewinns hydraulisch druckabhängig umstellbare 3/2-Wegeschaltventil
ist baulich einfach, kompakt und funktionssicher. Es benötigt keine elektrische Verschaltung,
und braucht nur eine relativ geringe Steuermenge zu verarbeiten, wodurch die Steuervorrichtung
kostengünstiger wird.
[0007] Zweckmäßig wird ein eigenes Betriebswahl-Wegesteuerventil in die Steuervorrichtung
integriert, um eine Vorauswahl zwischen unterschiedlichen Verbrauchergruppen treffen
zu können, deren jede mindestens einen Verbraucher umfasst und unabhängig von der
anderen Gruppe gesteuert wird. Es erfolgt zunächst der Betrieb mit im Wesentlichen
konstantem Versorgungs-Vordruck, um Schaltzeitverzögerungen mit den damit verbundenen
Nachteile zu vermeiden, sobald ein Verbraucher zu bewegen ist. Das Betriebswahl-Wegesteuerventil
bietet ferner den Vorteil, erst bei Betätigung die Regelpumpe vor der tatsächlichen
Steuerung eines Verbrauchers hochzuregeln, um den Versorgungs-Vordruck einzustellen.
Dies ist besonders zweckmäßig in einem Anwendungsfall, in welchem beispielsweise Stützen
eines Fahrzeugs betätigt werden müssen. Hierfür muss, den Vorschriften entsprechend,
ein Bediener mit Augenkontakt jede Stütze für sich ausfahren, was er beispielsweise
mit einem Wegesteuerventil in oder an dem Stützenzylinder mit Blick auf die Stütze
vornimmt. Von den anderen, Arbeitswerkzeuge antreibenden Verbrauchern wird keiner
gesteuert. Erst wenn die Stützen ordnungsgemäß ausgefahren und verankert sind, wird
das Betriebswahl-Wegesteuerventil in die andere Steuerstellung umgestellt, um dann
die Arbeitswerkzeuge bei abgestütztem Fahrzeug bewegen zu können, jedoch anfänglich
wiederum mit dem im Wesentlichen konstanten Versorgungs-Vordruck und einer variablen
Menge, die über das jeweilige Wegesteuerventil gesteuert wird, bis ausreichender Lastdruck
gemeldet ist.
[0008] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist das 3/2-Wegeschaltventil funktionell
dem Betriebswahl-Wegesteuerventil zugeordnet, das selektiv entscheidet, welche der
ausschließlich betreibbaren Verbraucher gesteuert werden. Sobald das Betriebswahl-Wegelsteuerventil
aus der Nullstellung in eine Schaltstellung ausgelenkt ist, wird automatisch über
das 3/2-Wegeschaltventil Vorsteuerdruck über den Vorsteuerdruckleitungszweig am Regelanschluss
angelegt, um die Regelpumpe hochzuschwenken bzw. entsprechend einzuregeln, so dass
für den Betrieb der ausgewählten Verbraucher im Wesentlichen konstanter Versorgungs-Vordruck
ansteht. Erst wenn der Lastdruck von einem Lastdruckabgriff eines der Wegesteuerventile
so weit angestiegen ist, dass er die Kraft der Feder des 3/2-Wege-Schaltventils überwindet,
schaltet dieses um, um diesen Lastdruck an den Regelanschluss der Regelpumpe zu übertragen,
so dass diese dann variablen Versorgungsdruck liefert.
[0009] Die Verbraucher, die ohnedies bei konstantem Versorgungs-Vordruck betrieben werden,
können gegebenenfalls sogar direkt an das Betriebswahl-Wegesteuerventil angeschlossen
sein. Zweckmäßig sind jedoch für diese Verbraucher ebenfalls Wegesteuerventile vorgesehen.
[0010] Um zu vermeiden, dass nach einem Betriebsende oder durch Leckage Lastdruck eingesperrt
bleibt oder sich aufbaut, ist es zweckmäßig, wenn die jeweiligen Lastdruckabgriffe
zum Tank entlastet sind.
[0011] Ein weiterer wichtiger Gedanke besteht darin, zwischen dem Lastdruckabgriff des Betriebswahl-Wegesteuerventils
und dem 3/2-Wegeschaltventil ein Lastdruckbegrenzungsventil anzuordnen, das den Lastdruck
zum Hochregeln der Regelpumpe im Hinblick auf den gewünschten, konstanten Versorgungs-Vordruck
begrenzt. Selbst wenn sich über die Betätigung des Betriebswahl-Wegesteuerventils
an dessen Lastabgriff aus irgendwelchen Gründen ein höherer Lastdruck ergeben sollte,
ist dank des Lastdruck-Begrenzungsventils dafür Sorge getragen, dass der Regelanschluss
der Regelpumpe den für den gewünschten Vordruck begrenzten Lastdruck erhält.
[0012] Ferner ist es günstig, wenn die Kraft der Feder des 3/2-Wege-Schaltventils auf eine
ausgewählte Lastdruckgrenze eingestellt ist, so dass erst dann der Lastdruck an den
Regelanschluss der Regelpumpe gemeldet wird, wenn er einen vorbestimmten Wert erreicht.
[0013] Um ein zügiges Schalten des 3/2-Wegeschaltventils sicherzustellen, sollte die Federseite
zum Tank entlastet sein.
[0014] Gewinnbringend wird die Steuervorrichtung in ein Spezialfahrzeug integriert, das
Stützen aufweist, für die zum Ausfahren der konstante Versorgungsvordruck ausreicht.
[0015] Günstig ist es ferner, wenn das Betriebswahl-Wegesteuerventil mit blockierender Nullstellung
ausgebildet ist, d.h. die Hauptverbindungen in der Druckleitung und der Tankleitung
in der Nullstellung absperrt.
[0016] Baulich einfach wird das 3/2-Wegeschaltventil zusammen mit dem Lastdruck-Begrenzungsventil
in einem Zwischenblock untergebracht, der an das Betriebswahl-Wegesteuerventil und
den Eingangsblock angesetzt oder dazwischen eingesetzt ist.
[0017] Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Die Zeichnung in Fig. 1 ein Blockschaltbild der hydraulischen Steuervorrichtung mit
symbolisch angedeuteten Verbrauchern.
[0018] Die hydraulische Steuervorrichtung S wird von einer Regelpumpe R über eine Druckleitung
10 mit Druckmittel versorgt. Die Regelpumpe verfügt über einen Regelanschluss 1, der
über einen Lastdruckleitungszweig 17 mit Steuerdruck beaufschlagbar wird, um die Regelpumpe
bedarfsabhängig zu regeln.
[0019] In der Steuervorrichtung S ist ein Eingangsblock 2 vorgesehen, der mit einem Zwischenblock
3 und einem Betriebswahl-Wegesteuerventil 4 in zweckmäßiger Weise vereinigt ist (Blockbauweise),
wobei weitere parallel geschaltete Wegesteuerventile 5, 5'), beispielsweise in Reihe,
an das Betriebswahl-Wegesteuerventil 4 und den Zwischenblock 3 angebaut sind. Das
Betriebswahl-Wegesteuerventil 4 ist mit blockierender Nullstellung (wie gezeigt) ausgebildet
und an die Druckleitung 10 sowie eine Tankleitung 11 angeschlossen.
[0020] An das Betriebswahl-Wegsteuerventil 4 sind über eine Leitung 31 mehrere Verbraucher
6 angeschlossen, entweder direkt, oder über gestrichelt angedeutete Wegesteuerventile
32, und über eine weitere Leitung 35 parallel die Wegesteuerventile 5, 5', die wenigstens
eine Wegesteuerventil-Gruppe definieren, und zwar für Verbraucher 7, 8, die beispielsweise
Arbeitswerkzeuge einer Maschine oder eines Geräts antreiben. Die Verbraucher 6 sind
beispielsweise Zylinder für Stützen.
[0021] Im Eingangssteuerblock 2 ist ein Ablassventil 12 enthalten, das nach Art einer Druckwaage
arbeitet und die Druckleitung 10 entweder mit der Tankleitung 11 verbindet oder diese
Verbindung blockiert. Das Ablassventil 12 ist z.B. ein Regelventil, das in Aufsteuerrichtung
von einem Vorsteuerdruck aus der Pumpenleitung 10 und in Zusteuerrichtung von einer
Regelfeder und einem Vorsteuerdruck aus einer Vorsteuerleitung 38 beaufschlagt wird,
die von der Druckleitung 10 abzweigt und zu einem Vorsteuerdruck-Minderventil 16 führt,
das beispielsweise einen geminderten Druck für hydraulische Vorsteuerungen des Betriebswahl-Wegesteuerventils
4 und auch der anderen Wegesteuerventile 5, 5' einstellt. Ferner sind im Eingangsblock
2 eine hydraulische Dämpfvorrichtung 14 für den Lastdruckleitungszweig 17 und ein
Druckbegrenzungsventil zur Tankleitung 11 enthalten, wie auch ein Haupt-Druckbegrenzungsventil
13 zwischen der Druckleitung 10 und der Tankleitung 11. Ferner ist im Eingangsblock
2 ein Teil 18 des Lastdruckleitungszweiges 17 zum Regelanschluss 1 enthalten.
[0022] Der Teil 18 des Lastdruckleitungszweiges 17 ist an eine Lastdruckleitung 19 angeschlossen,
die von einem Schaltventil V kommt, das dazu dient, in der gezeigten Schaltstellung
einen Betrieb mit im Wesentlichen konstantem Versorgungs-Vordruck einzustellen. Das
Schaltventil V ist erfindungsgemäß als hydraulisch und druckabhängig betätigbares
3/2-Wegeschaltventil ausgebildet. Das 3/2-Wegeschaltventil 29 wird durch eine Feder
30 in der gezeigten Schaltstellung gehalten, in der es einen Lastdruckabgriff 20 des
Betriebswahl-Wegesteuerventils 4 über eine Steuerdruckleitung 21 mit der Lastdruckleitung
19 verbindet. Der an das 3/2-Wegeschaltventil 29 in der Lastdruckableitung 19 gemeldete
Vorsteuerdruck wird durch ein Vorsteuerdruck-Begrenzungsventil D begrenzt. An das
3/2-Wegeschaltventil 29 ist ferner eine Steuerdruckleitung 28 eines Lastdruckmelde-
oder LS-Systems angeschlossen, die von Lastabgriffen 25 der weiteren Wegesteuerventile
5, 5' kommt und Wechselventile 27 enthält, um den jeweils höchsten Lastdruck zu übermitteln.
Der Lastdruckabgriff 25 beispielsweise des Wegesteuerventils 5 ist über eine Steuerdruckleitung
26 mit dem Wechselventil 27 verbunden.
[0023] Die Kraft der Feder 30, die das 3/2-Wegeschaltventil 29 in der gezeigten Schaltstellung
(konstanter Versorgungs-Vordruck) hält, ist auf eine bestimmte Lastdruckgrenze eingestellt,
unterhalb der nicht umgeschaltet wird.
[0024] An den einen Ausgang des Betriebswahl-Wegesteuerventils 4 ist die Leitung 31 zu den
Verbrauchern 6 angeschlossen, während der andere Ausgang über eine Leitung 35 zu den
Druckseiten der weiteren Wegesteuerventile 5, 5' führt.
[0025] In der gezeigten Nullstellung des Betriebswahl-Wegesteuerventils 4 wird dessen Lastdruckabgriff
20 über einen Durchgang 36 zum Tank entlastet. Ferner wird in der Schaltstellung b
über einen Durchgang 22 der Vorsteuerdruck für das Ablassventil 12 zum Tank entlastet.
Schließlich wird der jeweilige Lastdruck in der Leitung 31 oder 35 abhängig von der
Schaltstellung des Betriebswahl-Wegesteuerventils 4 über Durchgänge 24 bzw. 23 zum
Lastdruckabgriff 20 gebracht. In der Nullstellung des Betriebswahl-Wegesteuerventils
4 ist der Lastdruckabgriff 20 über den Durchgang 36 zum Tank entlastet. Ähnlich sind
auch in den weiteren Wegesteuerventilen 5, 5' Durchgänge 37 vorgesehen, um in der
Nullstellung den Lastdruckabgriff 25 zum Tank zu entlasten. An jedem weiteren Wegesteuerventil
5 5' sind die Verbraucher 7, 8 an Leitungen 33, 34 angeschlossen.
Funktionsertäuterung:
[0026] Sobald die Regelpumpe R angetrieben wird und die Wegesteuerventile 4, 5, 5' in ihren
Nullstellungen sind, wird gegebenenfalls von der Regelpumpe gelieferter Grunddruck
über das Ablassventil 12 aus der Druckleitung 10 in die Tankleitung 11 abgelassen.
Es liegt kein nennenswerter Systemdruck vor.
[0027] Sofern die Verbraucher 6 zu steuern sind, wird das Betriebswahl-Wegesteuerventil
4 in seine Schaltstellung b umgestellt (durch Proportionalmagneten mit hydraulischer
Vorsteuerung, wie angedeutet), so dass die Druckleitung 10 mit der Leitung 31 verbunden
ist, während die Druckleitung 35 entlastet wird. Aus der Leitung 31 wird der Lastdruck
abgegriffen und über den Durchgang 24 zum Lastdruckabgriff 20 gemeldet, und weiter
über die Steuerdruckleitung 21 zum 3/2-Wegeschaltventil 29 gebracht, das durch die
Feder 30 in der gezeigten Schaltstellung gehalten wird. Dieser Vorsteuerdruck kann
nur die am Lastdruck-Begrenzungsventil D eingestellte Grenze erreichen. Z.B. entsprechend
einem Versorgungs-vordruck zwischen 250 bis 300 Bar. Dieser Vorsteuerdruck wird über
die Vorsteuerleitung 19 durch den Eingangsblock 2 und den Lastdruckleitungszweig 18,
17 an den Regelanschluss 1 der Regelpumpe R übertragen. Die Regelpumpe R schwenkt
hoch, beispielsweise bis zum Maximaldruck, und dann wieder zurück, um den Versorgungsvordruck
einzustellen. Da der Durchgang 22 abgesperrt ist, baut sich auf der Schließsteuerseite
des Ablassventils 12 über die Lastdruckleitung 38 Steuerdruck auf, der das Ablassventil
12 geschlossen hält.
[0028] Der im Wesentlichen konstante Versorgungs-Vordruck, beispielsweise 250 bis 300 Bar,
wird in der Leitung 31 zum Betätigen der Verbraucher 6, gegebenenfalls mit variabler
Menge, benutzt, gegebenenfalls mittels der Wegesteuerventile 32. Die weiteren Wegesteuerventile
5, 5' erhalten noch keinen Druck. Die hydraulische Dämpfungsvorrichtung 14 dämpft
eventuelle Druckschwankungen des Vorsteuer- oder Lastdrucks. Das Vorsteuerdruckminderventil
16 stellt den gewünschten Vorsteuerdruck für das Betriebswahl-Wegesteuerventil 4,
und auch die anderen Wegesteuerventile 5, 5' ein. Sobald die Verbraucher 6 ausgefahren
sind, beispielsweise um Stützen zu postionieren, wird das Betriebswahl-Wegesteuerventil
4 in die anderen Schaltstellung a umgestellt, um nun auch Werkzeuge betreiben zu können,
die mittels der Verbraucher 7, 8 gesteuert werden. Dies bedeutet, dass die Leitung
31 drucklos wird, während die Leitung 35 den Versorgungs-Vordruck erhält. Das Lastdruck-Begrenzungsventil
D begrenzt sozusagen den Versorgungs-Vordruck auf den gewünschten Wert, so dass in
diesem Betrieb das Haupt-Druckbegrenzungsventil 13 nicht anzusprechen braucht, weil
die Regelpumpe nur einen Versorgungs-Vordruck liefert, der niedriger ist als der am
Haupt-Druckbegrenzungsventil 13 eingestellte Druckgrenzwert.
[0029] Wird nun das Wegesteuerventil 5 (oder 5') in eine seiner Schaltstellungen a oder
b verstellt, dann wird der sich aufbauende Lastdruck am Lastdruckabgriff 25 abgegriffen
und über die Steuerdruckleitung 26 und das Wechselventil 27 sowie die Steuerdruckleitung
28 zum 2/3-Wegeschaltventil 29 gebracht. Erst wenn der abgegriffene Lastdruck die
von der Feder 30 bestimmte Grenze überschreitet, wird das 3/2-Wegeschaltventil 29
in seine andere Schaltstellung umgestellt, so dass der Lastdruck aus der Lastdruckleitung
28 über die Lastdruckleitung 19 und weiter zum Regelanschluss 1 gemeldet wird. Die
Regelpumpe R arbeitet nun mit variablem Versorgungsdruck, der sich nach dem am Regelanschluss
1 gemeldeten Lastdruck richtet. Solange das Betriebswahl-Wegesteuerventil 4 in der
Schaltstellung a ist, können demzufolge die Verbraucher 7, 8 einwandfrei gesteuert
werden (LS-Regelung).
[0030] Im Betrieb mit variablem Versorgungsdruck regelt gegebenenfalls auch das Ablassventil
12 abhängig vom Lastdruck in der Steuerdruckleitung 38 und dem aus der Druckleitung
10 gemeldeten Öffnungs-Vorsteuerdruck.
[0031] Das 3/2-Wege-Schaltventil 29 ist mit dem Lastdruck-Begrenzungsventil D zweckmäßig
in dem Zwischenblock 3 vorgesehen, der zu den anderen Komponenten der hydraulischen
Steuervorrichtung passt. Alternativ wäre es aber auch möglich, das 3/2-Wegeschaltventil
29 und das Lastdruck-Begrenzungsventil D in das Betriebswahl-Wege-Steuerventil 4 direkt
einzugliedern, oder beim Regelanschluss 1 zu platzieren.
1. Hydraulische Steuervorrichtung (S) für eine Verbrauchergruppe, insbesondere für ein
Arbeitsgerät mit wahlweise ausschließlich betreibbaren Verbrauchergruppen (6, 7, 8),
mit einer Regelpumpe (R), die über einen Eingangsblock (2) mit einem Ablassventil
(12), einem Sicherheitsventil (13) und einem Lastdruckleitungszweig (17, 18) eines
Lastdruckmeldesystems zu einem Regelanschluss (1) der Regelpumpe (R) an Wegesteuerventile
(4, 5) der Verbraucher angeschlossen ist, und mit einem Schaltventil (V), das zwischen
einer Schaltstellung für einen Betrieb mit im Wesentlichen konstantem Versorgungs-Vordruck
von der Regelpumpe und einer Schaltstellung mit variablem Versorgungsdruck von der
Regelpumpe umstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (V) ein 3/2-Wegeschaltventil (29) ist, das hydraulisch und druckabhängig
gegen eine die Schaltstellung für den Betrieb mit im Wesentlichen konstantem Versorgungs-Vordruck
definierende Feder (30) in die Schaltstellung für den Betrieb mit variablem Versorgungsdruck
umstellbar ist.
2. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Reihe zwischen dem Eingangsblock (2) und stromab parallel geschalteten Wegesteuerventil-Gruppen
(5, 5', 32) ein Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) vorgesehen ist, mit dem bei Betätigung
aus einer Nullstellung über das 3/2-Wegeschaltventil (29) der Betrieb mit dem konstanten
Versorgungs-Vordruck einstellbar ist.
3. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) einen Lastdruckabgriff (20) aufweist, dass
das 3/2-Wegeschaltventil (29) zwischen dem zum Regelanschluss (1) führenden Lastdruckleitungszweig
(17, 18) und parallel dem Lastdruckabgriff (20) des Betriebswahl-Wegesteuerventils
(4) und Lastdruckabgriffen (25) wenigstens einer Wegesteuerventil-Gruppe (5, 5') angeordnet
ist und den Lastdruckleitungszweig (17, 18) im Betrieb mit konstantem Versorgungs-Vordruck
entweder mit dem Lastdruckabgriff des Betriebswahl-Wegesteuerventils (4) oder mit
den Lastdruckabgriffen der wenigstens einen Wegesteuerventilgruppe (5, 5') verbindet,
und dass das 3/2-Wegeschaltventil (29) durch Lastdruck von einem der Lastdruckabgriffe
(25) der wenigstens einen Wegesteuerventil-Gruppe (5, 5') in die Schaltstellung für
den Betrieb mit variablem Versorgungsdruck umstellbar ist.
4. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an das Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) entweder direkt oder über wenigstens ein
weiteres Wegesteuerventil (32) wenigstens ein Verbraucher (6) angeschlossen und im
Betrieb mit konstantem Versorgungs-Vordruck mit variabler Menge betreibbar ist.
5. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) und die Wegesteuerventile der wenigstens einen
Wegesteuerventil-Gruppe (5, 5') in der Nullstellung den jeweiligen Lastdruckabgriff
(20, 25) zum Tank (9) entlasten.
6. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lastdruckabgriff (20) des Betriebswahl-Wegesteuerventils (4) und dem
3/2-Wegeschaltventil (29) ein mit dem Lastdruck am Lastdruckabgriff (20, 23, 24) aufsteuerbares
Lastdruck-Begrenzungsventil (D) vorgesehen ist.
7. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft der Feder (30) des 3/2-Wegeschaltventils (29) auf eine ausgewählte Lastdruckgrenze
des Lastdrucks von den Lastdruckabgriffen (25) der wenigstens einen Wegesteuerventil-Gruppe
(5, 5') eingestellt ist.
8. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federseite des 3/2-Wegeschaltventils (29) zum Tank (9) entlastet ist.
9. Hydraulische Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (S) in einen Kran oder eine Drehleiter oder eine Betonpumpe
oder in eine Hebebühnenfahrzeug oder ein Forstarbeitsfahrzeug mit hydraulisch ausfahrbaren
Stützen und weiteren Verbrauchern (7, 8) eingegliedert ist, und dass mit dem Betriebswahl-Wegesteuerventil
(4) wahlweise im Betrieb mit konstantem Versorgungs-Vordruck die Stützen oder wenigstens
ein an die wenigstens eine Wegesteuerventil-Gruppe (5, 5') angeschlossener Verbraucher
(7, 8) steuerbar sind, und dass im Betrieb mit variablem Versorgungsdruck nur die
Verbraucher (7, 8) steuerbar sind.
10. Hydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) mit blockierender Nullstellung ausgebildet
ist.
11. Hydraulische Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das 3/2-Wege-Schaltventil (29) und das Lastdruck-Begrenzungsventil (D) in einem an
das Betriebswahl-Wegesteuerventil (4) und den Eingangsblock (2) angesetzten Zwischenblock
(3) angeordnet sind.