[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorgangs
bei einem Backofen.
[0002] Aus der
US 4,481,404 ist ein Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorgangs bei einem Backofen
bekannt, bei dem ein auf die während der Pyrolyse entstehenden Rauchgase ansprechender
Gassensor eingesetzt wird. Sobald mittels des Gassensors eine zu hohe Konzentration
an einem Rauchgas detektiert wird, wird die Heizleistung der Garraumbeheizung verringert,
um die Menge an Rauchgas zu reduzieren. Sinkt die Konzentration an Rauchgas wieder
unter den kritischen Wert, wir die Garraumbeheizung wieder mit der vollen Heizleistung
versorgt. Auf diese Weise soll eine Überlastung des Oxidationskatalysators vermieden
werden. Der verwendete Gassensor und die Auswertung von dessen Ausgangssignalen müssen
dabei auf den jeweiligen Backofentyp angepasst werden.
[0003] Die
US 4,954,694 zeigt ein Verfahren zur automatischen Beendigung eines Pyrolysereinigungsvorgangs
bei einem Backofen, wobei nach dem Einschalten der Heizquelle die Sauerstoffkonzentration
in einem Abluftweg gemessen wird und aus dem Verlauf der Messwerte die Zeitdauer des
Pyrolysevorgangs ermittelt wird.
[0004] Ferner offenbart die
DE 197 06 186 A1 ein Verfahren, bei dem die Temperatur des Katalysators mittels eines Temperatursensors
gemessen wird. Bei Überschreiten eines bestimmten Temperaturschwellwertes, was einer
bestimmten Rauchmenge entspricht, wird der Heizkörper zur Beheizung des Garraums abgeschaltet.
Der Heizkörper wird erst wieder eingeschaltet, wenn die Katalysatortemperatur unter
einen Schwellwert gesunken ist.
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorgangs
bei einem Backofen anzugeben, bei dem eine hohe Messgenauigkeit erzielt werden kann
und das auf eine Vielzahl von verschiedenen Backofentypen anwendbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine
hohe Messgenauigkeit erzielt werden kann und dass das Verfahren auf eine Vielzahl
von verschiedenen Backofentypen anwendbar ist. Durch die Messung und Auswertung der
Sauerstoffkonzentration ist eine Nachkalibrierung des als Sauerstoffsensors ausgebildeten
Gassensors ohne viel Aufwand und außerhalb des Backbetriebs oder des Pyrolysebetriebs
ermöglicht. Eine Anpassung auf voneinander verschiedene Backofentypen oder auf Gassensoren
mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten auf verschiedene Gase ist nicht erforderlich.
Stattdessen ist hier ein einfaches Verfahren mit einer hohen Genauigkeit angegeben,
das eine qualitativ hochwertige Pyrolyse und damit ein zufriedenstellendes Reinigungsergebnis
ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung eines festen Zeitintervalls I
für die durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration hervorgerufene Ausschaltung
der Heizquelle zur Beheizung des Garraums. Hierdurch ist es möglich, die fortlaufende
Messung der Sauerstoffkonzentration in diskreten Zeitabständen und nicht kontinuierlich
vorzunehmen; eine einfachere Auswerte- und Schaltungstechnik sowie ein verminderter
Energieverbrauch sind die Folge. Insgesamt ergibt sich also bei der Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine Zeit- und Energieersparnis für den Pyrolysereinigungsvorgang.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Heizquelle zur Beheizung des
Garraums alternierend während vorher festgelegter und in dem Speicher abgespeicherter
erster Zeitintervalle I
1 eingeschaltet und während zweiter Zeitintervalle I
2 ausgeschaltet wird und die Dauer des Zeitintervalls I der Dauer des zweiten Zeitintervalls
I
2 entspricht. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Verfahren auf besonders einfache Weise
realisiert.
[0009] Grundsätzlich ist der Grenzwert GW für die Sauerstoffkonzentration in weiten geeigneten
Grenzen wählbar. Zweckmäßigerweise beträgt der Grenzwert GW für die Sauerstoffkonzentration
etwa 18 Vol-%.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich während des gesamten Pyrolysereinigungsvorgangs
eingesetzt werden. Hierdurch ist es möglich, während der gesamten Pyrolysedauer die
Pyrolyse an der für eine vollständige pyrolytische Umsetzung der bei der Pyrolyse
entstehenden Rauchgase noch zulässigen Untergrenze der Sauerstoffkonzentration, Grenzwert
GW, zu betreiben, so dass eine möglichst kurze Pyrolysedauer und ein möglichst geringer
Energieverbrauch ermöglicht sind.
[0011] Zweckmäßigerweise umfasst der Pyrolysereinigungsvorgang drei Phasen, nämlich eine
Aufheizphase bis zur Erreichung einer vorher festgelegten oder während der Aufheizphase
automatisch ermittelten Pyrolysetemperatur T
P des Garraums, eine Haltephase, deren Dauer einem vorher festgelegten oder während
der Aufheizphase automatisch ermittelten Zeitintervall I
3 entspricht, während dem die Pyrolysetemperatur T
P mittels einer Temperaturregelung im Wesentlichen konstant gehalten wird, und eine
Abkühlphase zur Erreichung einer vorher festgelegten Endtemperatur des Garraums, wobei
die unter Anspruch 1 genannten Verfahrensschritte a) bis f) lediglich während der
Aufheizphase durchgeführt werden. Auf diese Weise können die nachfolgenden Pyrolysephasen,
insbesondere die Haltephase, in Abhängigkeit der während der Aufheizphase ermittelten
Sauerstoffkonzentrationen und der dadurch bewirkten Ausschaltungen der Heizquelle
hinsichtlich der Dauer der jeweiligen Phase wie auch der Temperatur in dem Garraum
während dieser Phase optimiert werden.
[0012] Eine besonders einfache Realisierung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor,
dass die Dauer der Haltephase I
3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum während der Haltephase I
3 in Abhängigkeit der Anzahl der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration verursachten
Ausschaltungen der Heizquelle während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung automatisch
ermittelt wird/werden.
[0013] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass die
Dauer der Haltephase I
3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum während der Haltephase I
3 in Abhängigkeit der über das Zeitintervall I
4, nämlich von der ersten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration verursachten
Ausschaltung bis zu dem Ende der letzten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration
verursachten Ausschaltung der Heizquelle, gemittelten Garraumtemperatur in der Auswerteschaltung
automatisch ermittelt wird/werden. Hierdurch ist die Genauigkeit des Verfahrens verbessert.
[0014] Eine weitere alternative Weiterbildung sieht vor, dass die Dauer der Haltephase I
3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum während der Haltephase I
3 in Abhängigkeit der Summe der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration verursachten
Ausschaltzeiten der Heizquelle während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung automatisch
ermittelt wird/werden. Auf diese Weise ist die Genauigkeit des Verfahrens weiter verbessert.
[0015] Eine vorteilhafte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform sieht vor, dass
aus der Addition der Summe der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration verursachten
Ausschaltzeiten und einer vorher festgelegten und in dem Speicher abgespeicherten
Mindestdauer I
3_MIN in der Auswerteschaltung die Dauer der Haltephase I
3 ermittelt wird. Hierdurch ist das Verfahren auf besonders einfache Weise realisiert.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine Frontansicht eines Backofens, in dem das erfindungsgemäße Verfahren verwendet
wird,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung des Backofens aus Fig. 1 und
- Figur 3
- ein Diagramm der Garraumtemperatur und der Sauerstoffkonzentration in Abhängigkeit
der Zeit.
[0017] In Fig. 1 ist ein Backofen dargestellt, in dem das erfindungsgemäße Verfahren verwendet
wird. Der Backofen weist eine Bedienblende 2 mit einer Anzeige 4 und Bedienelementen
6 auf. Der Garraum 8 ist durch eine Tür 10 verschließbar, wobei die Tür 10 eine Durchsichtscheibe
12 aufweist.
[0018] Fig. 2 zeigt den Backofen in einer Schnittdarstellung von der Seite. Der Backofen
weist hinter der Bedienblende 2 eine elektrische Steuerung 14 auf. Die in dem Garraum
8 während der Pyrolyse entstehenden Rauchgase, sogenannter Wrasen, können über einen
Abluftweg 16 in die freie Umgebung entweichen. Der Weg der Rauchgase 17 ist dabei
durch Pfeile 18 symbolisiert. In dem Garraum 8 ist eine als elektrische Strahlungsheizung
ausgebildete Heizquelle 20 zur Beheizung des Garraums 8 angeordnet. Zwischen dem Garraum
8 und dem Abluftweg 16 ist ein Oxidationskatalysator 22 angeordnet, an dem die durch
den Abluftweg 16 abgeführten Rauchgase 17 auf dem Fachmann bekannte Weise umgesetzt
werden. Stromabwärts des Oxidationskatalysators 22 ist in dem Abluftweg 16 ein Sauerstoffsensor
24 zur Erfassung der Sauerstoffkonzentration angeordnet. Die vorgenannten Bauteile
sind auf dem Fachmann bekannte Weise mit der elektrischen Steuerung 14 signalübertragend
verbunden.
[0019] Abweichend von dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel kann der Sauerstoffsensor
24 auch an einer anderen, geeigneten Stelle in dem Backofen angeordnet sein. Gleiches
gilt für den Oxidationskatalysator 22, der beispielsweise auch in dem Abluftweg 16
angeordnet sein kann.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der Fig. 3 näher erläutert:
[0021] Fig. 3 zeigt den Verlauf der Garraumtemperatur a und der Sauerstoffkonzentration
b in Abhängigkeit der Zeit, die auf der Abszisse in Minuten, abgekürzt min. aufgetragen
ist. Auf der linken Ordinate ist die Garraumtemperatur a in Grad Celsius, kurz °C,
aufgetragen. Die absolute Sauerstoffkonzentration ist auf der rechten Ordinate in
Vol-% angegeben.
[0022] Der Backofen weist in dem Ausführungsbeispiel starke Verschmutzungen 26 auf. Siehe
Fig. 2. Der Benutzer startet den Pyrolysereinigungsvorgang mittels der Bedienelemente
6. Dabei wird er über die Anzeige 4 auf dem Fachmann bekannte Weise geführt und informiert.
[0023] Die Garraumtemperatur a beträgt am Anfang des Pyrolysereinigungsvorgangs, Zeitpunkt
0 min., Raumtemperatur, also etwa 20°C. Die Sauerstoffkonzentration entspricht der
Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre, also etwa 21 Vol-%.
[0024] Während einer Aufheizphase wird der Garraum 8 nun mittels der Heizquelle 20 durch
ein alternierendes Ein- und Ausschalten der Heizquelle 20 durch die elektrische Steuerung
14 bis auf eine Pyrolysetemperatur T
P aufgeheizt, wobei die Heizquelle 20 jeweils für ein erstes Zeitintervall I
1 eingeschaltet und für ein zweites Zeitintervall I
2 ausgeschaltet ist. Die beiden Zeitintervalle I
1 und I
2 sind vorher festgelegt und in dem Speicher 141 abgespeichert. Alternativ hierzu ist
es auch möglich, dass der Garraum 8 mit einer vorher festgelegten und in einem Speicher
141 der elektrischen Steuerung 14 abgespeicherten Geschwindigkeit, nämlich etwa 10°C
pro 1 min., aufgeheizt wird, so dass sich eine ähnliche Aufheizrate wie bei der ersten
Alternative ergibt.
[0025] Sobald sich die Garraumtemperatur a im Bereich von etwa 200°C befindet, beginnt sich
auch die Sauerstoffkonzentration b in dem Garraum 8 und damit auch in dem Abluftweg
16 zu verändern. Aufgrund der sich zersetzenden Verschmutzungen 26 entstehen Rauchgase
17, die über den Katalysator 22 und den Abluftweg 16 an die freie Umgebung abgeführt
werden. Diese Rauchgase 17 und die daraus durch die Oxidation an dem Oxidationskatalysator
22 entstehenden Produkte wie Wasserstoff und Kohlendioxid verdrängen den Sauerstoff
teilweise, so dass die Sauerstoffkonzentration in dem Garraum 8 und in dem Abluftweg
16 abnimmt.
[0026] Das Ausgangssignal des Sauerstoffsensors 24 und damit die gemessene Sauerstoffkonzentration
b wird zumindest während der Aufheizphase fortlaufend an die elektrische Steuerung
14 übertragen und in einer Auswerteschaltung 142 der elektrischen Steuerung 14 mit
einem abgespeicherten Grenzwert GW für die Sauerstoffkonzentration b, nämlich 18 Vol-%,
verglichen. In Abhängigkeit davon und unabhängig von dem oben erläuterten und bereits
ablaufenden Aufheizprogramm, also dem alternierenden Ein- und Ausschalten der Heizquelle
20 während der Aufheizphase, wird die Heizquelle 20 durch die elektrische Steuerung
14 ausgeschaltet oder eingeschaltet. Sinkt die Sauerstoffkonzentration b unter 18
Vol-% wird die Heizquelle 20 für ein vorher festgelegtes und in dem Speicher 141 abgespeichertes
Zeitintervall I ausgeschaltet, wobei hier das Zeitintervall I der Dauer des zweiten
Zeitintervalls I
2 entspricht. Steigt die Sauerstoffkonzentration b wieder über 18 Vol-% nach Ablauf
des Zeitintervalls I wird die Heizquelle 20 wieder eingeschaltet.
[0027] In dem hier erläuterten Beispiel sinkt die Sauerstoffkonzentration b schnell um mehr
als 3 Vol-% auf unter 18 Vol-% ab. Durch den fortlaufenden Vergleich der gemessenen
Sauerstoffkonzentration b mit dem abgespeicherten Grenzwert GW in der Auswerteschaltung
142 wird nun die Heizquelle 20, wie oben erläutert, von der elektrischen Steuerung
14 für ein Zeitintervall I ausgeschaltet, was aus Fig. 3 durch den Rückgang der Garraumtemperatur
a und dem Anstieg der Sauerstoffkonzentration b deutlich ersichtlich ist. Sobald das
Zeitintervall abgelaufen ist und die Sauerstoffkonzentration b wieder über dem Grenzwert
GW liegt, wird die Heizquelle 20 erneut, wie oben erläutert, eingeschaltet und alternierend
betrieben. Die Garraumtemperatur a steigt wieder an und die Sauerstoffkonzentration
b sinkt erneut ab. Der obige Ablauf wiederholt sich, da die Sauerstoffkonzentration
b wieder zu stark absinkt, nämlich unter den Grenzwert GW.
[0028] Wäre die Sauerstoffkonzentration b bei Ablauf des Zeitintervalls I noch unterhalb
des Grenzwerts GW gewesen, so hätte die elektrische Steuerung 14 den Backofen für
ein weiteres Zeitintervall I bei ausgeschalteter Heizquelle 20 betrieben.
[0029] Der vorgenannte Ablauf wiederholt sich bei dem hier betrachteten Beispiel insgesamt
vier mal. Nachdem die Heizquelle 20 nach dem Verstreichen des letzten Zeitintervalls
I mittels der elektrischen Steuerung 14 wieder eingeschaltet worden ist, bleibt diese
eingeschaltet, so dass die Heizquelle 20 wie eingangs beschrieben im alternierenden
Betrieb den Garraum 8 weiter bis auf die Pyrolysetemperatur T
P aufheizt. Dies ist deshalb der Fall, weil die Sauerstoffkonzentration b nach dem
letzten Wiedereinschalten der Heizquelle 20, etwa nach 80 min., nicht mehr unter 18
Vol-% sinkt.
[0030] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel folgt auf die vorstehend erläuterte Aufheizphase
eine Haltephase, während der eine vorher festgelegte Pyrolysetemperatur T
P mittels einer durch einen in dem Garraum 8 angeordneten und mit der elektrischen
Steuerung 14 signalübertragend verbundenen Temperatursensor 30 auf den Fachmann bekannte
Weise realisierten Temperaturregelung im Wesentlichen konstant gehalten wird. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird sowohl die Dauer der Haltephase I
3 wie auch die Pyrolysetemperatur T
P während der Aufheizphase und in Abhängigkeit der Sauerstoffkonzentration b während
der Aufheizphase ermittelt, was nachfolgend näher erläutert wird.
[0031] Die Dauer der Haltephase I
3 und die Pyrolysetemperatur T
P während der Haltephase I
3 werden hier in Abhängigkeit der Anzahl der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration
b verursachten Ausschaltungen der Heizquelle 20 während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung
142 automatisch ermittelt. Da es während der Aufheizphase zu insgesamt vier Ausschaltungen
der Heizquelle 20 aufgrund einer zu niedrigen Sauerstoffkonzentration b kam, wird
die Dauer der Haltephase I
3 auf den Höchstwert, nämlich 90 min., für den aktuellen Pyrolysereinigungsvorgang
automatisch ausgewählt und für den Programmablauf übernommen. Für die Pyrolysetemperatur
T
P wird hier 460°C ausgewählt und für den Programmablauf übernommen. Siehe Fig. 3.
[0032] Wären die Verschmutzungen 26 des Garraums 8 geringer, würde während der Aufheizphase
nicht so viel Rauchgas gebildet, so dass die oben erläuterte Überwachung der Sauerstoffkonzentration
b zu weniger Abschaltungen der Heizquelle 20 führen würde. Beispielsweise würde bei
keiner Abschaltung oder lediglich einer Abschaltung während der Aufheizphase, also
einer leichten Verschmutzung 26, I
3=30 min. und Tp=430°C und bei zwei oder drei Abschaltungen während der Aufheizphase,
also bei einer üblichen Verschmutzung 26, I
3=60 min. und T
P=445°C für den Programmablauf ausgewählt werden.
[0033] Bei dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel, bei dem das Ende der Aufheizphase
und damit der Beginn der Haltephase von dem Erreichen einer während der Aufheizphase
und mittels des Sauerstoffsensors 24 sowie der elektrischen Steuerung 14 automatisch
ermittelten Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum 8 abhängt, ist es erforderlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
vor Erreichen dieser Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum 8 beendet ist. Deshalb wird das erfindungsgemäße Verfahren hier bei
dem Erreichen einer Garraumtemperatur a von 400°C beendet. Zum einen ist dann bereits
eine qualitativ hochwertige Auswertung möglich. Zum anderen liegt diese Temperatur
noch unterhalb des Wertebereichs für zur Pyrolyse geeignete Garraumtemperaturen a.
Grundsätzlich sind jedoch auch andere dem Fachmann bekannte und geeignete Endebedingungen
für das erfindungsgemäße Verfahren denkbar. Darüber hinaus wäre es in einer einfacheren
Ausführungsform auch möglich, eine Pyrolysetemperatur T
P fest vorzugeben. Das erfindungsgemäße Verfahren kann dann unabhängig von der Pyrolysetemperatur
T
P durchgeführt werden.
[0034] Anstelle der vorgenannten Ausführungsform wäre es auch denkbar, dass die Dauer der
Haltephase I
3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum 8 während der Haltephase I
3 in Abhängigkeit der über das Zeitintervall I
4, nämlich von der ersten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration b verursachten
Ausschaltung bis zu dem Ende der letzten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration
b verursachten Ausschaltung der Heizquelle 20, gemittelten Garraumtemperatur in der
Auswerteschaltung 142 automatisch ermittelt wird/werden.
[0035] Auf das vorliegende Beispiel übertragen würde die über das Zeitintervall I
4 gemittelte Garraumtemperatur einen Wert von über 320°C entsprechen, bei dessen Vorliegen,
I
3=90 min. und T
P=460°C ausgewählt würden. Bei einer gemittelten Garraumtemperatur von unter 300°C
würde I
3=30 min. und Tp=430°C und bei einer gemittelten Garraumtemperatur zwischen 300°C und
320°C würde I
3=60 min. und Tp=445°C ausgewählt.
[0036] Eine andere Alternative besteht darin, dass die Dauer der Haltephase I
3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur T
P in dem Garraum 8 während der Haltephase I
3 in Abhängigkeit der Summe der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration b verursachten
Ausschaltzeiten der Heizquelle 20 während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung
142 automatisch ermittelt wird/werden. Dies wäre besonders einfach dadurch realisierbar,
dass aus der Addition der Summe der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration
b verursachten Ausschaltzeiten und einer vorher festgelegten und in dem Speicher 141
abgespeicherten Mindestdauer I
3_MIN in der Auswerteschaltung 142 die Dauer der Haltephase I
3 ermittelt wird.
[0037] Auf das vorliegende Beispiel übertragen würde I
3_MIN=30min. betragen. Auch wenn in dem Garraum 8 lediglich eine geringe Verschmutzung
26 vorliegen würde, würde die Haltephase I
3=I
3_MIN=30 min. dauern und die Pyrolysetemperatur T
P=430°C betragen. Bei einer stärken Verschmutzung 26 wäre I entsprechend der Summe
der Ausschaltzeiten länger und T
P=445°C. Bei einer starken Verschmutzung 26, wie in dem vorliegenden Beispiel, würde
sich I
3=90 min. ergeben, nämlich I
3_MIN=30 min. + 4x15 min..
[0038] Nachdem die Dauer der Haltephase I
3 und die Pyrolysetemperatur T
P, also die Garraumtemperatur während der Haltephase I
3, auf einer der vorgenannten Arten für den weiteren Programmablauf ausgewählt worden
sind, wird der Garraum 8 in der oben erläuterten Weise noch bis auf T
P weiter aufgeheizt. Sobald T
P erreicht worden ist, beginnt die Haltephase I
3; ein in der Auswerteschaltung 142 integriertes und nicht näher dargestelltes Zeitglied
wird gestartet und beendet die Haltephase nach Ablauf von I
3 mit dem nachfolgend näher erläuterten Übergang zu der Abkühlphase des Pyrolysereinigungsvorgangs.
[0039] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wird mittels der bereits erläuterten Temperaturregelung
die Garraumtemperatur a im Wesentlichen konstant gehalten, während die Sauerstoffkonzentration
b aufgrund der Abnahme der Zersetzungsprodukte bei der Umsetzung der Rauchgase 17
an dem Oxidationskatalysator 22 im Zuge der fortschreitenden Pyrolyse stetig abnimmt.
Am Ende der Haltephase I
3 findet keine Umsetzung mehr statt, so dass die Sauerstoffkonzentration b wieder auf
den Wert unter Atmosphärenbedingungen, also etwa 21 Vol%, bzw. 0 Vol-% Abweichung,
gestiegen ist.
[0040] Zum Abschluss des Pyrolysereinigungsvorgangs wird die Garraumtemperatur a bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel während einer Abkühlphase mittels der bereits erläuterten
Temperaturregelung auf eine Endtemperatur von hier 70°C reduziert. Ist diese Garraumtemperatur
a erreicht, wird die während des Starts des Pyrolysereinigungsvorgangs automatisch
verriegelte Tür 10 wieder entriegelt, so dass diese von dem Benutzer gefahrlos geöffnet
werden kann. Die Abkühlphase ist in Fig. 3 nicht vollständig dargestellt.
[0041] Während die Garraumtemperatur a während dieser Phase stetig bis auf die vorher festgelegte
Endtemperatur von 70°C abnimmt, verändert sich die Sauerstoffkonzentration b nicht
mehr.
[0042] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel sowie
die obigen alternativen Ausführungsformen beschränkt. Beispielsweise wäre es auch
denkbar, das Verfahren während des gesamten Pyrolysereinigungsvorgangs, also Aufheizphase,
Haltephase und Abkühlphase, einzusetzen. Ferner wäre es möglich, die Dauer der Haltephase
I
3 und/oder die Pyrolysetemperatur T
P während der Haltephase I
3 auf andere Weise während der Aufheizphase automatisch zu ermitteln oder fest und
unveränderlich vorzugeben. Auch können die Zeitintervalle I bis I
4 und T
P in weiten geeigneten Grenzen gewählt werden.
1. Verfahren zur Steuerung eines Pyrolysereinigungsvorgangs bei einem Backofen, das folgende
Verfahrensschritte aufweist:
a) Beheizung des Garraums (8) durch das Einschalten einer Heizquelle (20);
b) Messung der Sauerstoffkonzentration (b) in dem Garraum (8) oder in einem Abluftweg
(16) zur Abführung von Wrasen aus dem Garraum (8) mittels eines Sauerstoffsensors
(24);
c) Vergleich der aktuell gemessenen Sauerstoffkonzentration (b) mit einem vorher festgelegten
und in einem Speicher (141) einer elektrischen Steuerung (14) des Backofens abgespeicherten
Grenzwert GW in einer Auswerteschaltung (142) der elektrischen Steuerung (14);
d) Betrieb des Backofens bei ausgeschalteter Heizquelle (20) für ein vorher festgelegtes
und in dem Speicher (141) abgespeichertes Zeitintervall I, falls die gemessene Sauerstoffkonzentration
(b) den Grenzwert GW unterschreitet;
e) Wiederholung der vorgenannten Verfahrensschritte, beginnend mit dem Verfahrensschritt
b), nach Ablauf des Zeitintervalls I oder
f) Wiederholung der vorgenannten Verfahrensschritte, beginnend mit dem Verfahrensschritt
a), falls die gemessene Sauerstoffkonzentration (b) größer oder gleich dem Grenzwert
GW ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizquelle (20) zur Beheizung des Garraums (8) alternierend während vorher festgelegter
und in dem Speicher (141) abgespeicherter erster Zeitintervalle I1 eingeschaltet und während zweiter Zeitintervalle I2 ausgeschaltet wird und die Dauer des Zeitintervalls I der Dauer des zweiten Zeitintervalls
I2 entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grenzwert GW für die Sauerstoffkonzentration (b) etwa 18 Vol-% beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pyrolysereinigungsvorgang drei Phasen umfasst, nämlich eine Aufheizphase bis
zur Erreichung einer vorher festgelegten oder während der Aufheizphase automatisch
ermittelten Pyrolysetemperatur TP des Garraums (8), eine Haltephase, deren Dauer einem vorher festgelegten oder während
der Aufheizphase automatisch ermittelten Zeitintervall I3 entspricht, während dem die Pyrolysetemperatur TP mittels einer Temperaturregelung im Wesentlichen konstant gehalten wird, und eine
Abkühlphase zur Erreichung einer vorher festgelegten Endtemperatur des Garraums (8),
wobei die unter Anspruch 1 genannten Verfahrensschritte a) bis f) lediglich während
der Aufheizphase durchgeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer der Haltephase I3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur TP in dem Garraum (8) während der Haltephase in Abhängigkeit der Anzahl der durch eine
zu geringe Sauerstoffkonzentration (b) verursachten Ausschaltungen der Heizquelle
(20) während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung (142) automatisch ermittelt
wird/werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer der Haltephase I3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur TP in dem Garraum (8) während der Haltephase I3 in Abhängigkeit der über das Zeitintervall I4, nämlich von der ersten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration (b) verursachten
Ausschaltung bis zu dem Ende der letzten durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration
(b) verursachten Ausschaltung der Heizquelle (20), gemittelten Garraumtemperatur in
der Auswerteschaltung (142) automatisch ermittelt wird/werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer der Haltephase I3 und/oder die Höhe der Pyrolysetemperatur TP in dem Garraum (8) während der Haltephase I3 in Abhängigkeit der Summe der durch eine zu geringe Sauerstoffkonzentration (b) verursachten
Ausschaltzeiten der Heizquelle (20) während der Aufheizphase in der Auswerteschaltung
(142) automatisch ermittelt wird/werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus der Addition der Summe der Ausschaltzeiten und einer vorher festgelegten und
in dem Speicher (141) abgespeicherten Mindestdauer I3_MIN in der Auswerteschaltung (142) die Dauer der Haltephase I3 ermittelt wird.