[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Radaufhängung für Rollstühle, Rollwagen
und andere Beförderungsmittel und dient der erleichterten Überwindung von Hindernissen,
wie Randssteinen, Türschwellen und dergleichen.
[0002] Muss mit einem Rollstuhl, einem Handwagen oder einem ähnlichen Transportmittel ein
Hindernis überwunden werden, erfährt das Gefährt beim Aufstossen auf das Hindernis
eine plötzliche Verzögerung, bei welcher die Energie des Aufpralles vorn Fahrzeug
aufgenommen wird, und zu einem Stoss führt, der im Falle eines Rollstuhls für den
Rollstuhlpatienten schmerzhaft sein kann, oder bei Transportwagen das Transportgut
verschieben kann. Durch mehrfaches Anstossen wird im Weiteren die Radaufhängung, welche
auf das Hindernis aufstösst, mechanisch stark beansprucht, was zu einem frühzeitigen
Verschleiss führen kann.
[0003] Dieses Problem wurde bereits erkannt und es wurden Radaufhängungen entwickelt, die
geeignet sind, dass damit ausgestattete Transportmittel besser auf unebenem Untergrund
bewegt und Hindernisse leichter überwunden werden können. Beispielsweise werden in
der
FR-A-2 033 558 und in der
US-A-5 655 615 Rädersysteme beschrieben, die einem damit ausgestatten Fahrzeug eine Geländegängigkeit
verleihen. Die Rädersysteme umfassen gewinkelte waagebalkenartige Gabelanordnungen
mit zwei verschieden langen Gabelteilen, an deren Enden je ein Rad mit gleichem oder
verschieden grossem Durchmesser an einer Achse angeordnet ist. Weiter ist die Gabelanordnung
an der Winkelspitze zwischen den beiden in einem stumpfen Winkel ausgerichteten Gabeln
mit einer zu den Radachsen parallel ausgerichteten Drehachse am Fahrzeug schwenkbar
gelagert. Beim System nach der
FR-A-2 033 558 ist das vordere Rad, das kleiner als das hintere Rad ist, durch eine zweckmässige
Federung vorn Boden abgehoben. Die Radanordnung ist für die Verwendung von landwirtschaftlichen
Fahrzeugen, wie Weinbergschlepper und dergleichen bestimmt, wobei vorgesehen ist,
die Lage der gefederten Gabelanordnung hydraulisch zu steuern um sie unebenem Gelände
optimal zu anzupassen. Ein analoges angepasstes System wurde auch für Elektro-Rollstühle
vorgeschlagen, damit diese kleinere Hindernisse, wie Randsteine, Türschwellen und
dergleichen, besser überwinden können.
[0004] Durch zwei miteinander starr verbundene Gabelteile kann die Kraftübertragung von
einem grösseren tragenden Rad, das auf dem Boden aufliegt, einzig durch das Längenverhältnis
der beiden Gabelteile und deren Winkel beeinflusst werden.
[0005] Um die Steigfähigkeit der Räderanordnung zu optimieren, sind die Parameter, wie die
das Ausmass der Absenkung des vorderen Rads und der Kraftübertragung, die hierfür
bestimmend sind, in den bekannten Radaufhängungen zu wenig anpassbar und es besteht
ein Bedürfnis nach ihrer Verbesserung.
[0006] Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Radaufhängung zur Verfügung
zu stellen, die den damit ausgestatten Rollstühlen oder andern Transportmitteln eine
erleichterte Überwindung von Hindernissen erlaubt, ohne dass es zu einer Blockade
des Transportmittels führt, der Widerstand bei einem Einsatz auf unebenem Untergrund
minimal gehalten wird, und die durch die Verzögerung frei werdende Energie besser
ausgenützt wird um ein vorhandenes Hindernis zu überwinden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Radaufhängung gemäss der Definition im Patentanspruch
1 gelöst.
[0008] Die Radaufhängung ist für Transportmittel bestimmt, insbesondere für motorisierte
oder nicht motorisierte Rollstühle. Wenn die Aufhängungen auf der Vorderseite oder
der Rückseite des Transportmittels angebracht sind, erleichtern sie die Überwindung
von Hindernissen, deren Höhe auch grösser als der Radius des Rades sein kann, und
das Fahren auf unebenen Flächen. Die Aufhängung weist mindestens einen Satz von zwei
hintereinander angeordneten Rädern auf, die sich in einer vertikalen nach der Fahrrichtung
ausgerichteten Ebene befinden. Vorzugsweise werden erfindungsgemäss für das vordere
und hintere Rad jeweils Zwillingsräder eingesetzt, zwischen welchen einarmige Gabelelemente
angebracht sind. Die Zwillingsräder haben weiter den Vorteil, dass sie beim Auftreffen
auf ein Hindernis optimal ausgerichtet werden. Dadurch beginnt der Steigevorgang erst
wenn beide Zwillingsräder auf das Hindernis auftreffen.
[0009] Ausführungsformen mit einem Steigrad und einem Zwillingsrad als tragendes Rad können
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung auch erfüllen. Ausführungen mit je einem Rad
sind auch geeignet, jedoch ohne den Vorteil der Ausrichtung. Das bezüglich der Fahrrichtung
vordere Rad, das in dieser Beschreibung als "Steigrad" bezeichnet wird, besitzt einen
Abstand von der Fahrebene. Das bezüglich der Fahrrichtung hintere Rad (nachstehend
auch "tragendes Rad" genannt) ist zum tragenden Aufliegen auf der Fahrebene bestimmt.
Bei jedem Radsatz ist das vordere bzw. hintere Rad separat in einem ersten bzw. zweiten
Gabelelement gelagert.
[0010] Die Gabelelemente, die auch als Schwingen bezeichnet werden können, sind an einem
gemeinsamen Gabelkopf an einer ersten und zweiten Schwenkachse, die von einander versetzt
sind, in vertikaler Richtung schwenkbar angebracht. Das erste (hintere) Gabelelement
ist in der Ruheposition im Wesentlichen nach unten gerichtet, vorzugsweise in einem
Winkel von 10° bis 30° von der Senkrechten nach hinten, und das zweite (vordere) Gabelelement
befindet sich in der Ruheposition, je nach der Ausführung, in der Regel in einem Winkelbereich
etwa von der Horizontalen bis etwa 45 ° schräg nach unten und ist bezüglich der Fahrrichtung
nach vorn ausgerichtet. Das eine der Gabelelemente, insbesondere das hintere wird
an der Schwenkachse durch ein Federmittel in einer Ruheposition gehalten. Als Federelement
wird vorzugsweise ein so genanntes ROSTA®-Element verwendet, welches durch seine Einfachheit
und Wartungsfreiheit besticht. Diese Elemente sind für gefederte Drehungen von +/-
30° geeignet. Zweckmässigerweise wird ein verwendetes ROSTA-Element beim Einbau durch
das Einsetzen eines Anschlages am Gabelelement leicht vorgespannt, damit es in der
Ruhelage stabil ist und keine unerwünschten Schwingungen auftreten. Es können alternativ
auch andere Federsysteme, wie Torsionsstäbe, hydraulische Federsysteme, und dergleichen
verwendet werden. Durch eine Krafteinwirkung kann das Gabelelement eine durch das
Federsystem begrenzte Schwenkbewegung durchführen. Nach der Beendigung oder der Reduktion
der Krafteinwirkung kehrt das Gabelelement vollständig in die Ruheposition zurück.
Der gemeinsame Gabelkopf enthält ein Befestigungsmittel für seine um eine vertikale
Achse drehbare oder starre Befestigung an einem Fahrgestell eines Rollstuhls oder
eines andern Transportgerätes. Das erste und das zweite Gabelelement sind mechanisch
oder hydraulisch miteinander verbunden, beispielsweise durch einen Verbindungshebel
über Gelenke, oder durch ein Zahngetriebe, damit eine Schwenkbewegung des einen Gabelelementes
auf die andere übertragen wird. Durch die Geometrie der Gabelelemente und ihre Wirkverbindung
kann die Position des Steigrades bezüglich der Fahrebene in Abhängigkeit der Schwenkbewegung
des ersten Gabelelementes beeinflusst werden. Z.B. können die Länge des Verbindungshebels
und die Lage der Gelenke an den Gabelelementen (Abstand der Gelenke von den Schwenkachsen
der Gabelelemente) zweckmässig angepasst werden.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Figuren, die sich auf eine
vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung beziehen, näher erläutert. Es ist nicht
beabsichtigt, dass die Figuren die Erfindungsdefinition in irgend einer Weise einschränken
sollen; massgebend ist allein die Definition in den Patentansprüchen. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Übersichtszeichnung einer erfindungsgemässen Radaufhängung
1 mit Zwillingsrädern
Fig. 2 eine Schnittzeichnung der erfindungsgemässen Radaufhängung 1 mit Zwillingsrädern,
Fig. 3 eine Oberansicht einer erfindungsgemässen Aufhängung,
Fig. 4 eine Hinteransicht einer erfindungsgemässen Aufhängung,
Fig. 5 eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Aufhängung,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Teils der Aufhängung,
Fig. 7a und 7b zwei Schnittzeichnungen der Aufhängung gemäss der Erfindung, wobei
zwei Positionen einander gegenübergestellt sind,
Fig. 8a und 8b zwei Schnittzeichnungen der Aufhängung gemäss der Erfindung in einer
Ausführungsform mit Zahngetriebe, wobei zwei Positionen einander gegenübergestellt
sind, und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines Rollstuhls, der mit erfindungsgemässen Radaufhängungen
ausgestattet ist.
[0012] Fig. 1 ist eine perspektivische Übersichtszeichnung einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Radaufhängung 1 mit Zwillingsrädern. Sie weist tragende Zwillingsräder 2 und Zwillings-Steigräder
4 auf. Die tragenden Zwillingsräder 2, hier mit Felgen und Reifen ausgestattet, sind
auf einer gemeinsamen Drehachse 3 gelagert, die endständig an einem ersten Gabelteil
6 angeordnet ist. Der erste Gabelteil 6 ist am Gabelkopf 14 schwenkbar und gefedert
befestigt, derart, dass der Gabelteil nach einem Schwenken durch Federkraft wiederum
in die ursprüngliche Ruhestellung zurückkehrt. Die Zwillings-Steigräder 4, die hier
etwas kleiner sind als die tragenden Zwillingsräder 2 sind an einer zweiten Drehachse
5 am zweiten Gabelteil 7 gelagert. Der erste Gabelteil 6 ist an einer ersten Schwenkachse
8 am Gabelkopf 14 befestigt. Die Schwenkachse 8 des ersten Gabelteils wird durch eine
Elastomer-Federvorrichtung 9 gefedert, vorzugsweise durch ein sog. ROSTA-Element,
welches auch die Schwenkachse 8 definiert. Die beiden Gabelteile 6, 7, d.h. der erste
und der zweite Gabelteil, sind mit einem Übertragungshebel 11 über die Gelenke 12
(in dieser Abbildung nicht sichtbar) und 13 verbunden. Eine Schwenkbewegung des ersten
Gabelteils 6 führt somit zwingend zu einer entsprechenden gleichgerichteten Schwenkbewegung
des zweiten Gabelteils 7. Diese Bewegung ist abhängig von der Länge des Übertragungshebels
11 und der Lage der Gelenke 12 und 13 an den Gabelteilen 6 und 7. Am Gabelkopf 14
ist an seinem oberen Ende in eine vertikale Achse 15 angebracht. Diese ist für eine
drehbare Anordnung an einem Fahrgestell vorgesehen, wobei eine Lagerung in geeigneten
Lagermitteln möglich ist, damit das mit derartigen Aufhängungen ausgestattete Transportmittel
lenkbar ist. Die abgebildete Aufhängung ist mit einem Kotflügel 17 versehen, der am
ersten Gabelteil 6 befestigt ist.
[0013] Fig. 2 ist eine Schnittzeichnung in der vertikalen Ebene A-A in Fig. 3 und zeigt
ein Ausführungsform einer erfindungsgemässen Radaufhängung 1 mit Zwillingsrädern,
von welchen hier lediglich ein Rad sichtbar ist. Sie weist ein tragendes Rad 2 und
ein Steigrad 4 auf. Das tragende Rad ist auf einer Drehachse 3 gelagert, die endständig
an einem ersten Gabelteil 6 angeordnet ist. Am letzteren ist ein Kotflügel 17 integriert.
Der erste Gabelteil ist am andern Ende am Gabelkopf 14 schwenkbar und gefedert befestigt,
derart, dass der Gabelteil 6 nach einem Schwenken durch das Federmittel wiederum in
die ursprüngliche Ruhestellung zurückkehrt. Das Steigrad 4 ist an einer zweiten Drehachse
5 endständig am zweiten Gabelteil 7 gelagert. Der zweite Gabelteil 7 ist am andern
Ende an einer zweiten Schwenkachse 10 am Gabelkopf 14 befestigt. Die Schwenkachse
des ersten Gabelteils 6 wird durch eine Elastomerfedervorrichtung 9 gefedert, vorzugsweise
durch ein sog. ROSTA-Element. Die beiden Gabelteile, d.h. der erste und der zweite
Gabelteil, sind mit einem Übertragungshebel 11 über die Gelenke 12 und 13 verbunden.
Der Gabelkopf 14 geht an seinem oberen Ende in eine vertikale Achse 15 über. Diese
dient einer um eine vertikale Achse drehbaren Anordnung an einem Fahrgestell.
[0014] Fig. 3 stellt eine Oberansicht der erfindungsgemässen Aufhängung dar. Hier ist die
Zwillingsanordnung der Räder 2 und 3 ersichtlich. Die Gabelteile 5 und 6 sind einarmig
und jeweils zwischen den an ihnen befestigten Rädern angeordnet. Die Linie A-A zeigt
die Position der Schnittzeichnung gemäss Fig. 2 an.
[0015] Fig. 4 ist eine Hinteransicht der Aufhängung 1. Die Drehachse 3 der Räder 2 ist an
einer rechtwinklig zur Drehachse 3 horizontal angeordneten Pendelachse 16 aufgehängt.
Durch diese wird gewährleistet, dass der Bodenkontakt beider Zwillingsräder erhalten
bleibt, wenn das eine zur Überwindung einer Unebenheit angehoben wird. Das Räderpaar
führt dabei mittels der Pendelachse begrenzte Pendelbewegungen nach links oder rechts
aus, wenn durch das Überrollen eines kleinen Hindernisses eines der Zwillingsräder
2 leicht angehoben wird. Die Pendelachse kann auch ein Federmittel, wie ein ROSTA-Element,
beinhalten. Die Bezugszeichen bezeichnen entsprechende Teile wie in Fig. 1 und 2.
[0016] Fig. 5 ist eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Aufhängung 1. Hier ist zusätzlich
die angehobene Anordnung der Steigräder 4 sichtbar. Im Übrigen bezeichnen die Bezugszeichen
entsprechende Teile wie in Fig. 1 und 2.
[0017] Fig. 6 stellt eine weitere perspektivische Ansicht der Aufhängung dar, die im einzelnen
in den Fig. 1 bis 5 dargestellt ist. Zur besseren Übersicht ist jeweils nur das eine
der Zwillingsräder dargestellt. Auch hier beziehen sich die Bezugszeichen auf entsprechende
Teile wie in den vorhergehenden Darstellungen.
[0018] In Fig. 7a und 7b werden zwei Schnittzeichnungen der Aufhängung gemäss der Erfindung
einander gegenübergestellt, die zum besseren Verständnis der Funktionsweise zwei Positionen
darstellen, nämlich ein in Fig. 7a in der Ruheposition und in Fig. 7b in einer Position
in welcher das tragende Rad 2 durch ein Hindernis nach hinten gedrückt wird, was zu
einer Absenkung der Steigrades führt. Dies wird dadurch bewirkt, dass der erste Gabelteil
6, der mit dem ROSTA®-Element 9 gefedert ist, bezüglich des Gabelkopfs 14 nach hinten
gedrückt wird. Dabei wird das ROSTA-Element solange gespannt, als der Druck auf den
ersten Gabelteil anhält. Das Steigrad 4 kommt dabei auf das Hindernis zu liegen und
entlastet das tragende Rad 2, wobei die Überwindung des Hindernisses erleichtert wird
und sich der erste Gabelteil in die Ruheposition zurück bewegt. In Fig. 7a ist ein
Anschlag 18 sichtbar, der mit einem dämpfenden Material wie Gummi belegt ist. Hier
berührt das zweite Gabelelement mit dem Schwenkachsen-Ende den Anschlag. In Fig. 7b
ist ein Abstand zwischen dem Anschlag und dem Schwenkachsen-Ende des zweiten Gabelelementes
sichtbar. Die Ausführungsform ist vorteilhaft so konstruiert, dass das Steigrad 5
bei einem maximalen Schwenken des ersten Gabelteils 6 einen Bodenkontakt herstellen
kann.
[0019] In Fig. 8a und 8b werden zwei Schnittzeichnungen der Aufhängung gemäss der Erfindung
einer alternativen Ausführungsform mit einem Zahngetriebe einander gegenübergestellt.
Hier wird eine Bewegung des Gabelelementes 6 auf das Gabelelement 7 mit einem Zahngetriebe
übertragen. Dieses besteht aus einer Zahnung 19 am ersten Gabelelement 6, einem Zahnrad
20 und einer Zahnung 21 am zweiten Gabelelement 7. Fig. 8a zeigt die Aufhängung im
Ruhezustand und Fig. 8b einer Position in welcher das tragende Rad 2 durch ein Hindernis
nach hinten gedrückt wird, was auch hier zu einer Absenkung der Steigrades 5 führt.
Es ist einer Fachperson klar, dass das hier dargestellte einfache Zahngetriebe durch
andere speziell konstruierte Getriebearten ersetzt werden kann, ohne das vorn Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung abgewichen wird. Im Übrigen entspricht die Anordnung der
vorher beschriebenen Ausführungsform.
[0020] Fig. 9 stellt eine perspektivische Ansicht eines Rollstuhls dar, der mit erfindungsgemässen
Radaufhängungen 1 ausgestattet ist.
[0021] Das in der oben beschriebenen Ausführungsform erwähnte ROSTA-Element ist ein Produkt
der Firma Rosta AG, Hauptstrasse 58, CH-5502 Hunzenschwil, Schweiz. Es ist gleichzeitig
eine Torsionsfeder, ein Drehlager und ein Schwingungsdämpfer. Das ROSTA-Element ist
gemäss dem Hersteller eine gefügte Feder mit vier vorgespannten Spezialgummikörpern
zwischen einem Aussengehäuse bestehend aus einem Vierkantrohrsegment und einem um
45 Grad versetzten Innenvierkantprofil. Wegen der hohen Reibung wird keine Axialsicherung
benötigt.
1. Radaufhängung (1), insbesondere für Rollstühle und Aufrichtrollstühle, zur Überwindung
von Hindernissen, enthaltend mindestens einen Satz von zwei in einer vertikalen Ebene
hintereinander angeordneten Rädern (2, 4), wobei das bezüglich der Fahrrichtung vordere
Rad ein Steigrad (4) ist, das einen Abstand von einer Fahrebene aufweist und das bezüglich
der Fahrrichtung hintere Rad ein tragendes Rad (2) ist, das zum Aufliegen und Fortbewegen
auf der Fahrebene bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Satz das Steigrad (4) und tragende Rad (2) separat an einem ersten und
zweiten Gabelelement (6, 7) gelagert sind, wobei diese Gabelelemente an einem gemeinsamen
Gabelkopf (14) an ersten und zweiten von einander versetzten Schwenkachsen (8, 10)
in vertikaler Richtung schwenkbar angeordnet sind, das eine der Gabelelemente (6)
an der Schwenkachse (8) durch ein Federmittel (9) in einer Ruheposition gehalten wird,
derart dass die Schwenkachse (8) durch eine Krafteinwirkung eine begrenzte Schwenkbewegung
durchführt und nach dem Beenden der Krafteinwirkung wieder in die Ruheposition zurückkehrt,
und das erste und das zweite Gabelelement (6, 7) mechanisch oder hydraulisch miteinander
verbunden sind, damit die Schwenkbewegung des einen Gabelelementes auf das andere
übertragen wird.
2. Radaufhängung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische oder hydraulische Verbindung der Gabelelemente durch einen Verbindungshebel
(11), der über Gelenke (12, 13) mit den Gabelelementen verbunden ist, oder durch ein
Zahngetriebe (19, 20, 21) verwirklicht wird.
3. Radaufhängung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten Gabelelement (6), an welchem am einen Ende das tragende Rad gelagert (2)
ist, und dieses Gabelelement am andern Ende durch das Federmittel federnd am Gabelkopf
(14) angeordnet ist, zur Begrenzung der Schwenkbewegung ein Anschlag (19) vorgesehen
ist, derart dass das Federmittel in der Ruheposition vorgespannt ist und die Schwenkbewegung
nur durch die Überwindung seiner Federkraft möglich ist.
4. Radaufhängung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement ein Elastomer-Federelement (9), insbesondere ein Gummi-Federelement,
ist.
5. Radaufhängung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gabelelement (6) nach unten gerichtet ist, in einem Winkel von 10° bis
30° von der Senkrechten nach hinten und das zweite Gabelelement (7) in einem Winkelbereich
etwa von der Horizontalen bis etwa 45 ° schräg nach unten und in Fahrrichtung ausgerichtet
ist.
6. Radaufhängung gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gabelelemente (6, 7) durch den Verbindungshebel (11) über die Gelenke (12, 13)
so verbunden sind, dass, wenn das tragende Rad (2) auf ein Hindernis stösst und dadurch das erste Gabelelement (6) radial nach hinten gedrückt wird, das Steigrad durch ein
Schwenken des zweiten Gabelelements nach unten gedrückt wird, wobei es zum Aufliegen
auf das Hindernis kommt und dadurch dessen Überwindung ermöglicht wird.
7. Radaufhängung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die die Gelenke (12, 13), durch welche der Verbindungshebel das erste und das zweite
Gabelelemente (6, 7) verbindet in einem solchen Abstand von den Schwenkachsen (3,
5) der Gabelelemente (6 , 7) angeordnet sind, dass das zweite Gabelelement (7) eine
Schwenkung im gewünschten Verhältnis zur Schwenkung des ersten Gabelelements (6) ausführt.
8. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gabelkopf (14) so ausgebildet ist, dass er an einer vertikalen Achse (15) drehbar
an einem Fahrgestell eines Transportmittels gelagert werden kann, oder dass er ein
Befestigungsmittel aufweist, das eine starre Befestigung am Fahrgestell ermöglicht.
9. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Sätze Steigräder und tragende Räder aufweist, wobei die Steigräder (4) und
die tragenden Räder (2) als Zwillingsräder mit gemeinsamer Drehachse (3, 5) ausgebildet
und an einschenkligen Gabeln (6, 7) gelagert sind.
10. Radaufhängung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Drehachse (3) der tragenden Zwillingsräder (2) an einer im Wesentlichen
in die Fahrrichtung gerichteten und gegebenenfalls gefederten Pendelachse (16) befestigt
ist, damit die Zwillingsräder quer zur Fahrrichtung begrenzt pendeln können.
11. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie der Gabelelemente und die Lage der Schwenkachsen so ausgewählt sind,
dass das Steigrad (4) maximal Bodenkontakt herstellen kann.
12. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gabelelemente (6, 7) einarmige oder zweiarmige Gabelelemente sind.
13. Rollstuhl oder Aufrichtrollstuhl, dadurch gekennzeichnet, dass er mit Radaufhängungen gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgestattet ist.