(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
|
(30) |
Priorität: |
28.03.2003 DE 10314460
|
(62) |
Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ: |
|
04005937.0 / 1466682 |
(71) |
Anmelder: SMS Demag AG |
|
40237 Düsseldorf (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Fest, Thomas
Pittsburg
PA 15212-5852 (US)
- Zajber, Adolf-Gustav
40764 Langenfeld (DE)
- Pleschiutschnigg, Fritz-Peter, Prof. Dr.
47269 Duisburg (DE)
- Letzel, Dirk, Dr.
40882 Ratingen (DE)
- Bergmann, Frank
39128 Magdeburg (DE)
|
(74) |
Vertreter: Klüppel, Walter et al |
|
Patentanwälte Hemmerich & Kollegen
Hammerstrasse 2 57072 Siegen 57072 Siegen (DE) |
|
|
|
|
|
Bemerkungen: |
|
Diese Anmeldung ist am 16 - 07 - 2007 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62
erwähnten Anmeldung eingereicht worden. |
|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Stranggießvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere von Stahlwerkstoffen, mit Knüppel-,
Block-, Vorblock-, Träger-Vorprofil-, Rund- oder Vieleck-Strangformat.
[0002] Aus der
DE 43 18 105 A1 ist eine Kokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl in Knüppel-
und Vorblockquerschnitte bekannt, mit regelmäßig verteilten Querschnittsvergrößerungen
in der Form von Ausbauchungen. Das Maß der Ausbauchungen verkleinert sich zumindest
entlang einer Teillänge in Stranglaufrichtung derart, dass sich die Strangquerschnittsform
beim Durchlauf durch die Teillänge verformt. Diese Maßnahme zielt jedoch nur darauf,
Wassermäntel als Rohrkörper mit im wesentlichen parallelen Wänden verwenden zu können.
[0003] Aus der
DE 44 03 050 C1 ist eine Stranggießkokille zum Führen von Strängen, allerdings bezogen auf Brammen-
und Dünnbrammen-Formate bekannt, mit Breitseitenplatten und Schmalseitenplatten, wobei
die Breitseitenplatten konkav ausgeführt sind und sich die Konkavität bis zur Kokillen-Austrittsöffnung
einschließlich erstreckt und die Bombierung des Stranges in der Strangführung auf
Rechteckformat zurückgenommen wird. Dabei erstreckt sich die Bombierung auf voller
Länge zwischen den Schmalseitenplatten. Eine solche Bauweise ist jedoch auf Brammen-
und Dünnbrammen-Formate beschränkt und die Rücknahme der Bombierung schon in der Strangführung
ist erheblich von der Strangschalenbildung und den Kräften abhängig, die in der Strangführung
aufgebracht werden können.
[0004] Aus der
EP 1 088 610 ist eine Stranggießvorrichtung mit einer Stranggießkokille zum Gießen von flüssigen
Metallen in ein Strangformat, insbesondere aus Stahlwerkstoffen, bekannt. Dabei weist
der Querschnitt der Kokille zwei gegenüberliegende flache und parallel zueinander
verlaufende Seiten und zwei andere im Querschnitt gegenüberliegende Seiten mit Ausnehmungen
in ihren Eckenbereichen auf. Die Ausnehmungen reichen an die flachen Seiten und bilden
gegenüberliegende Erhöhungen. Die Stranggießvorrichtung weist ein sich an die Stranggießkokille
anschließendes Stützrollengerüst und einen Reduction-Bereich mit Verformungsrollen
zum Zurückverformen der Erhöhungen auf. Die Ausführungsform aus der
EP 1 088 610 entspricht für eine Blockform im wesentlichen der eingangs bezeichneten Gattung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Stranggießvorrichtung dahingehend
weiterzubilden, dass schon im Innern ihrer Stranggießkokille eine Führung für sog.
Langprodukte vorgesehen ist und dass die Stranggießvorrichtung steigenden Qualitätsanforderungen,
die Kemzonen des Gießstrangs betreffend, genügt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mittels der eingangs bezeichneten Stranggießvorrichtung
mit Stranggießkokille erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ausnehmungen quadratisch
oder rechteckig ausgebildet sind; dass die Erhöhungen der Festseite und der Losseite
des Stützrollengerüstes zugeordnet sind, wobei das Strangformat mit Hilfe der Erhöhung
in dem Stützrollengerüst stabil geführt wird und dass es sich bei dem Reduction-Bereich
um einen Hardreduction-Bereich handelt zum Zusammenpressen des gegossenen Strangformates
ohne flüssigen Sumpf nach dessen vollständiger Durcherstarrung.
[0007] Der Vorteil ist zunächst eine stabile Führung des Langprodukts durch parallele Flächen,
ein gleichmäßiger Rollenkontakt und eine erforderliche Symmetrielage des Gießstranges
in der Stranggießkokille und im Stützrollengerüst. Sodann wird durch die beanspruchte
Hardreduction eine mechanische inline-Deformation durchgeführt, wodurch die Innenqualität
des Strangs verbessert werden kann. Bei der Hard-Reduction wird der Gießstrang nach
seiner vollständigen Durcherstarrung zusammengepreßt, wobei durch den Erstarrungsprozess
bedingte Dichteungänzen über dem Strangquerschnitt kompensiert werden.
[0008] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachstehend
näher erläutert werden.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer typischen Stranggießanlage für Langprodukte,
- Fig. 2 A
- eine Ausführungsform des optimierten Kokillenquerschnitts an der Kokillen-Eintrittsöffnung;
und
- Fig. 2B
- den zu Fig. 2A gehörenden Kokillenquerschnitt an der Kokillen-Austrittsöffnung.
[0010] In Fig. 1 weist die Stranggießvorrichtung eine Stranggießkokille 1 mit einer Kokillenlänge
1a auf und befindet sich zur unteren Ebene in einer Höhe 2, in der die Füllhöhe 3
über der neutralen Kokillenachse liegt. Die Badspiegelfüllhöhe 4 liegt auf dem Niveau
der Höhe 2. Von der Festseite 5a ist die horizontale Länge 6 im Richtpunkt bemessen
und die Anlagen-Gesamtlänge 7 reicht bis zum Ende eines Treib- und Richtbereiches
8.
[0011] Das auf die Stranggießkokille 1 folgende Stützrollengerüst 9 ist im Ausführungsbeispiel
aus einem ersten Segment 10, einem anschließenden zweiten Segment 11, einem dritten
Segment 12 und einem vierten Segment 13 zusammengesetzt.
[0012] In den Fig. 2A und 2B sind an der Festseite 5a und an der Losseite 5b des Stützrollengerüstes
9 Erhöhungen 33 bzw. Überhöhungen vorgesehen, die später gegeneinander durch Rückverformen
im Hardreduction-Bereich 8a wieder rückverformt werden. Die sich im Querschnitt 21
gegenüberliegenden Seiten 21a, 21b sind flach ausgebildet und verlaufen weitgehend
parallel zueinander und zwei senkrecht dazu verlaufende, gegenüberliegende Seiten
22a, 22b (Fig. 2B) weisen in den Eckbereichen 35 Ausnehmungen 36 auf, die auch bis
in die flachen seiten 21a, 21b reichen. Dadurch entstehen quadratische oder rechteckige
Ausnehmungen 36, die auch gerundet vereinfacht werden können und ebenfalls die Erhöhungen
oder Überhöhungen 33 ergeben.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Stranggießkokille
- 1a
- Kokillenlänge
- 2
- Höhe der Anlage
- 3
- Füllhöhe über der neutralen Kokillenachse
- 4
- Badspiegelfüllhöhe
- 5a
- Festseite
- 5b
- Losseite
- 6
- horizontale Länge im Richtpunkt
- 7
- Anlagen-Gesamtlänge
- 8
- Treib- und Richtbereich
- 8a
- Softreduction- oder Hardreduction-Bereich
- 9
- Stützrollengerüst
- 10
- erstes Segment
- 11
- zweites Segment
- 12
- drittes Segment
- 13
- viertes Segment
- 18
- Kokillen-Eintrittsüffnung
- 19
- Kokillen-Austrittsöffnung
- 21
- Querschnitt
- 21a
- gegenüberliegende Seite
- 21b
- gegenüberliegende Seite
- 21c
- Endprofil
- 22a
- andere (flache) Seite
- 22b
- andere (flache) Seite
- 28
- Stützrollengerüst-Rolle
- 29
- (angetriebene) Verformungsrolle
- 33
- Erhöhung (oder Überhöhung)
- 35
- Eckbereich
- 36
- Ausnehmung
1. Stranggießvorrichtung mit
einer Stranggießkokille (1) zum Gießen von flüssigen Metallen in ein Strangformat,
insbesondere aus Stahlwerkstoffen, wobei der Querschnitt (21) der Kokille zwei gegenüberliegende
flache und parallel zueinander verlaufende Seiten (21a; 21b) und zwei andere im Querschnitt
(21) gegenüberliegende Seiten (22a; 22b) mit Ausnehmungen (36) in ihren Eckenbereichen
(35) aufweist, wobei die Ausnehmungen an die flachen Seiten (21 a; 21b) reichen und
gegenüberliegende Erhöhungen (33) bilden;
einem sich an die Stranggießkokille anschließenden Stützrollengerüst mit Stützrollen
(28); und
einem Reduction-Bereich mit Verformungsrollen (29) zum Zurückverformen der Erhöhungen
(33);
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmungen quadratisch oder rechteckig ausgebildet sind;
dass die Erhöhungen der Festseite (5a) und der Losseite (5b) des Stützrollengerüstes zugeordnet
sind und dass das Strangformat mit Hilfe der Erhöhung in dem Stützrollengerüst stabil
geführt wird; und
dass es sich bei dem Reduction-Bereich um einen Hardreduction-Bereich (8) handelt zum
Zusammenpressen des gegossenen Strangformates ohne flüssigen Sumpf nach dessen vollständiger
Durcherstarrung.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente