[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines
Falzapparats nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Falzapparate von Druckmaschinen dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten Bedruckstoffen,
wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten ein bahnförmiger Bedruckstoff
üblicherweise zuerst durch eine mindestens einen Falztrichter aufweisende erste Längsfalzeinheit
geführt wird, um so am bahnförmigen sowie vorzugsweise noch nicht durchtrennten Bedruckstoff
einen Längsfalz auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit wird der bahnförmige
Bedruckstoff in Richtung auf eine Schneideinheit geführt, die zumindest einen Schneidmesserzylinder
und einen mit dem Schneidmesserzylinder zusammenwirkenden Nutenzylinder umfasst. Im
Bereich der Schneideinheit werden vom bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden
abgetrennt. Der Schneideinheit ist üblicherweise eine Querfalzeinheit nachgeordnet,
die zumindest einen Falzmesserzylinder sowie einen Falzklappenzylinder umfasst. An
der Scheideinheit abtrennte Exemplare werden mit Hilfe des Falzmesserzylinders in
Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt. Die vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten
Exemplare, welche vom Falzmesserzylinder in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt
werden, werden unter Ausbildung eines ersten Querfalzes vom Falzmesserzylinder an
den Falzklappenzylinder übergeben. Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder
und einem Greiferzylinder ausbildbar, der mit dem Falzklappenzylinder zusammenwirkt.
Die so mit einem Längsfalz sowie mit mindestens einem Querfalz versehenen Exemplare
gelangen ausgehend von der Querfalzeinheit in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit,
die üblicherweise mehrere Falztische umfasst. Im Bereich der Falztische werden an
den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite Längsfalze ausgebildet, die parallel zu
dem in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten Längsfalz verlaufen.
[0003] An Stelle der ersten Längsfalzeinheit kann auch ein sogenannter Magazinaufbau vorhanden
sein, wobei im Magazinaufbau keine Längsfalzung sondern eine Längstrennung des Bedruckstoffs
erfolgt. Weiterhin sind auch Falzapparate bekannt, die über keine Querfalzeinheit
verfügen, bei welchen demnach vom Bedruckstoff abgetrennte Exemplare an einem Sammelzylinder
sammelbar und unmittelbar der zweiten Längsfalzeinheit zuführbar sind.
[0004] Zwischen der ersten Längsfalzeinheit bzw. dem Magazinaufbau und der Schneideinheit
kann eine Querperforationseinheit und/oder eine Längsperforationseinheit angeordnet
sein, um den im Bereich der ersten Längsfalzeinheit vorgefalzten oder den im Bereich
des Magazinaufbaus in Längsrichtung durchtrennten Bedruckstoff zu perforieren. Die
Perforationen unterstützen die Ausbildung von Querfalzen in der Querfalzeinheit und/oder
die Ausbildung von Längsfalzen in der zweiten Längsfalzeinheit.
[0005] Im Bereich der Schneideinheit, in welcher durch Querschneiden vom bahnförmigen Bedruckstoff
Exemplare abgetrennt werden, so wie im Bereich einer gegebenenfalls vorhandenen Querperforationseinheit
muss zur Gewährleistung eines sauberen Schnitts bzw. einer sauberen Perforation die
Umfangsgeschwindigkeit eines Schneidmesserzylinders bzw. eines Perforationsmesserzylinders
sowie eines mit demselben zusammenwirkenden Nutenzylinders der Transportgeschwindigkeit
des bahnförmigen Bedruckstoffs entsprechen, wobei die Transportgeschwindigkeit des
bahnförmigen Bedruckstoffs vom Umfang des oder jedes Plattenzylinders einer Druckeinheit
abhängt, die dem Falzapparat vorgelagert ist. Hierzu werden im Bereich der Schneideinheit
der Schneidmesserzylinder sowie der Nutenzylinder umfangsgroß ausgelegt, was bedeutet,
dass der Umfang des Schneidmesserzylinders sowie des Nutenzylinders an den Umfang
des oder jedes Plattenzylinders angepasst ist.
[0006] Hieraus folgt zwangsläufig, dass aus dem Stand der Technik bekannte Falzapparate
im Bereich der Schneideinheit sowie gegebenenfalls im Bereich der Querperforationseinheit
formatabhängig sind. Sollen demnach an einer Druckmaschine unterschiedliche Formate
gedruckt werden, so müssen hierzu dann auch unterschiedliche Falzapparate bereitgehalten
werden. Dies erfordert einen hohen Investitionsaufwand.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen formatvariablen
Falzapparat einer Druckmaschine und ein Verfahren zum Betreiben desselben zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch einen Falzapparat gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß sind der Schneidmesserzylinder und der Nutenzylinder der Schneideinheit
zur Gewährleistung einer Formatvariabilität derart antreibbar, dass während des Schneidvorgangs
die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder und Nutenzylinder in etwa der
Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen, und dass vor und nach dem Schneidvorgang
der Schneidmesserzylinder und Nutenzylinder beschleunigbar und abbremsbar sind.
[0009] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, den Schneidmesserzylinder
sowie den Nutenzylinder einer Schneideinheit, die dem Abtrennen von Exemplaren vom
bahnförmigen Bedruckstoff durch Querschneiden dient, derart anzutreiben, dass lediglich
während des Schneidvorgangs die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder
und Nutenzylinder in etwa der Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen,
dass hingegen nach sowie vor dem Schneidvorgang dieselben beschleunigt bzw. abgebremst
werden. Hierdurch ist es möglich, die Schneideinheit auf ein mittleres Format auszulegen
und durch entsprechende Veränderung der Umfangsgeschwindigkeiten Formatunterschiede
zwischen dem zu druckenden Format und dem Format, auf welches dieselben ausgelegt
ist, auszugleichen.
[0010] Dann, wenn der Falzapparat eine Querperforationseinheit umfasst, können die Zylinder
der Querperforationseinheit analog zu den Zylindern der Schneideinheit ausgelegt sein.
[0011] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind der Schneidmesserzylinder
und der Nutenzylinder der Schneideinheit derart antreibbar, dass während des Schneidvorgangs
die Umfangsgeschwindigkeit zumindest des Schneidmesserzylinders derart variierbar
ist, dass beim Eintritt und/oder Ausstritt des Scheidmessers in den und/oder aus dem
Bedruckstoff die Umfangsgeschwindigkeit einer Spitze des Schneidmessers, die über
den Umfang des Schneidmesserzylinders vorsteht, in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs
entspricht. Hierdurch kann vermieden werden, dass das Schneidmesser beim Eintritt
und/oder Ausstritt den Bedruckstoff auslenkt und den Transport derselben beeinträchtigt.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats ist im unabhängigen
Anspruch 10 definiert.
[0013] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzapparats einer Druckmaschine;
- Fig. 2:
- einen Ausschnitt aus dem Falzapparat der Fig. 1 im Bereich einer Schneideinheit;
- Fig. 3:
- ein Detail der Schneideinheit im Bereich des Schneidmesserzylinders; und
- Fig. 4:
- ein Diagramm zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung.
[0014] Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Falzapparats 10
einer Druckmaschine, wobei der in Fig. 1 dargestellte Falzapparat 10 eine einen Falztrichter
11 umfassende erste Längsfalzeinheit 12 aufweist, die dem Ausbilden eines ersten Längsfalzes
am bahnförmigen, noch nicht durchtrennten Bedruckstoff dient. Der ersten Längsfalzeinheit
12 ist eine Schneideinheit 13 nachgeordnet, die dem Abtrennen von Exemplaren vom bahnförmigen
Bedruckstoff durch Querschneiden dient. Die Schneideinheit 13 umfasst einen Schneidmesserzylinder
14 sowie einen mit dem Schneidmesserzylinder 14 zusammenwirkenden Nutenzylinder 15.
Im Bereich der Schneideinheit 13 vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennte Exemplare
werden an einem Sammelzylinder 16 des Falzapparats 10 gesammelt und ausgehend vom
Sammelzylinder 16 einer zweiten Längsfalzeinheit 17 zugeführt, im Bereich derer an
den abgetrennten Exemplaren zweite Längsfalze ausbildbar sind, die parallel zu den
in der ersten Längsfalzeinheit 12 ausgebildeten ersten Längsfalzen verlaufen. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 ist zwischen der ersten Längsfalzeinheit 11 und der Schneideinheit 13 eine
Längsperforationseinheit 18 angeordnet, die der Ausbildung von Längsperforationen
am Bedruckstoff dient, wobei die Längsperforationen die Ausbildung der zweiten Längsfalze
im Bereich der zweiten Längsfalzeinheit 17 unterstützen. Zum Transport des Bedruckstoffs
bzw. der Exemplare durch die Falzeinheit 10 dienen Zugwalzen 19. Mit Hilfe einer Beschleunigungseinheit
20 sind vom Bedruckstoff abgetrennte Exemplare auf die Umfangsgeschwindigkeit des
Sammelzylinders 16 beschleunigbar.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Falzapparats 10 dient demnach
lediglich der Ausbildung von Längsfalzen am Bedruckstoff. Die Erfindung soll jedoch
nicht auf diese konkrete Ausführungsform eines Falzapparats beschränkt sein, vielmehr
kann die Erfindung auch an Falzapparaten Verwendung finden, die zusätzlich über mindestens
eine Querfalzeinheit sowie gegebenenfalls eine Querperforationseinheit verfügen.
[0016] Die Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs durch den Falzapparat 10 im Bereich
der ersten Längsfalzeinheit 12 sowie der Schneideinheit 13 wird durch den Umfang von
Plattenzylindern einer Druckeinheit bestimmt, die dem in Fig. 1 dargestellten Falzapparat
10 vorgelagert ist. Da zur Ausbildung eines sauberen Schnitts im Bereich der Schneideinheit
13 die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder 14 und Nutenzylinder 15
der Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen müssen, ist bei aus dem
Stand der Technik bekannten Falzapparaten der Umfang des Schneidmesserzylinders sowie
der Umfang des Nutenzylinders an den Umfang der Plattenzylinder angepasst. Hierdurch
ergibt sich bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten eine Formatabhängigkeit
des Falzapparats.
[0017] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind zur Bereitstellung bzw. Gewährleistung
einer Formatvariabilität der Schneidmesserzylinder 14 sowie der Nutenzylinder 15 der
Schneideinheit 13 derart antreibbar, dass während des eigentlichen Schneidvorgangs
die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder 14 und Nutenzylinder 15 in
etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen, dass jedoch vor und nach dem
Schneidvorgang der Schneidmesserzylinder 14 sowie der Nutenzylinder 15 mit einer hiervon
abweichenden Umfangsgeschwindigkeit antreibbar sind, wobei hierzu der Schneidmesserzylinder
14 und der Nutenzylinder 15 beschleunigbar und abbremsbar sind. Hierauf wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 in größerem Detail eingegangen.
[0018] So zeigt Fig. 3 den Schneidmesserzylinder 14 der Schneideinheit 13 des Falzapparats
10 zusammen mit einem bahnförmigen Bedruckstoff 21. Gemäß Fig. 3 verfügt der Schneidmesserzylinder
14 über ein Schneidmesser 22, welches in Fig. 3 in einer Position gezeigt ist, in
der es mit einer Messerspitze in den Bedruckstoff 21 eingedrungen ist und senkrecht
zum Bedruckstoff 21 verläuft. Der Schneidmesserzylinder 14 wird in Richtung des Pfeils
23 drehend angetrieben, wobei ein Winkelbereich 24 den Bereich einer vollen Umdrehung
des Schneidmesserzylinders 14 visualisiert, in welchem der eigentliche Schneidvorgang
erfolgt.
[0019] Der Winkelbereich 24 ist durch den Eintritt des Schneidmessers 22 in den Bedruckstoff
21 und den Austritt des Schneidmessers 22 aus dem Bedruckstoff 21 definiert. In diesem
Winkelbereich 24, also zwischen dem Eintritt des Schneidmessers 22 in den Bedruckstoff
21 und dem Austritt des Schneidmessers 22 aus dem Bedruckstoff 21, erfolgt das Querschneiden
desselben zum Abtrennen von Exemplaren, wobei in diesem Winkelbereich 24 der Schneidmesserzylinder
14 mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird, die in etwa der Transportgeschwindigkeit
des Bedruckstoffs entspricht.
[0020] Außerhalb des Winkelbereichs 24 wird der Schneidmesserzylinder 14 beschleunigt und
abgebremst, wobei im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 in einem sich in Drehrichtung
(Pfeil 23) des Schneidmesserzylinders 14 gesehen an den Winkelbereich 24 anschließenden
Winkelbereich 25 der Schneidmesserzylinder 14 abgebremst wird, wohingegen in einem
in Drehrichtung (Pfeil 23) gesehen dem Winkelabschnitt 24 vorgelagerten Winkelabschnitt
26 der Schneidmesserzylinder 14 beschleunigt wird. Dies kann am besten Fig. 4 entnommen
werden, wobei in Fig. 4 auf der horizontal verlaufenden Achse der Drehwinkel α des
Schneidmesserzylinders 14 und auf der vertikal verlaufenden Achse die Umfangsgeschwindigkeit
v desselben aufgetragen ist.
[0021] Beim erfindungsgemäßen Falzapparat 10 ist der Schneidmesserzylinder 14 ebenso wie
der Nutenzylinder 15 auf ein mittleres Format von im Falzapparat 10 zu verarbeitenden
Exemplaren ausgelegt. Dann, wenn wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 gezeigt, ein
größeres Format als das mittlere Format zu verarbeiten ist, muss der Schneidmesserzylinder
14 ebenso wie der Nutenzylinder 15 vor dem eigentlichen Schneiden derart beschleunigt
werden, dass dessen Umfangsgeschwindigkeit während des Scheidvorgangs der Transportgeschwindigkeit
des Bedruckstoffs entspricht. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 wird die Umfangsgeschwindigkeit
des Schneidmesserzylinders 14 sowie des Nutenzylinders 15 während des Scheidens konstant
gehalten, nach Ausführung des Schnitts hingegen werden dann dieselben abgebremst,
um die Taktung der Schneideinheit 19 an das zu verarbeitende Format beizubehalten.
[0022] Soll hingegen in dem Falzapparat 10 ein kleineres Format verarbeitet werden, so kehren
sich die obigen Zusammenhänge um, was bedeutet, dass vor dem eigentlichen Schneiden
der Schneidmesserzylinder 14 sowie der Nutenzylinder 15 verlangsamt werden, und dass
nach dem Schneiden dieselben beschleunigt werden.
[0023] Aus den obigen Zusammenhängen folgt demnach, dass jede Umdrehung des Schneidmesserzylinders
14 sowie Nutenzylinders 15 der Schneideinheit 13 des Falzapparats 10 in drei Winkelbereiche
24, 25 und 26 untergliedert werden kann. Im Winkelbereich 24, der durch den Eintritt
des Schneidmessers 22 in den Bedruckstoff 21 und durch den Austritt des Schneidmessers
22 aus dem Bedruckstoff 21 definiert ist, wird der Schneidmesserzylinder 14 sowie
der Nutenzylinder 15 mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die in etwa der
Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs entspricht. In den Winkelbereichen 25 und
26, die sich an den Winkelbereich 24 anschließen bzw. demselben vorgelagert sind,
erfolgt je nach zu verarbeitendem Format eine Beschleunigung oder ein Abbremsen des
Schneidmesserzylinders 14 sowie Nutenzylinders 15, wobei dann, wenn im Winkelbereich
25 ein Abbremsen erfolgt, im Winkelbereich 26 eine Beschleunigung durchgeführt wird,
und wobei dann, wenn im Winkelbereich 25 eine Beschleunigung erfolgt, im Winkelbereich
26 ein Abbremsen durchgeführt wird.
[0024] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 erfolgt die Abbremsung sowie Beschleunigung von
Schneidmesserzylinders 14 sowie Nutenzylinders 15 jeweils sinusförmig. Im Unterschied
hierzu ist es auch möglich, eine lineare Abbremsung sowie Beschleunigung von Schneidmesserzylinders
14 sowie Nutenzylinders 15 vorzusehen.
[0025] Wie bereits erwähnt, wird im gezeigten'Ausführungsbeispiel der Fig. 4 die Umfangsgeschwindigkeit
des Schneidmesserzylinders 14 sowie die Umfangsgeschwindigkeit des Nutenzylinders
15 während des Schneidvorgangs im Winkelbereich 24 konstant gehalten.
[0026] Im Unterschied hierzu ist es auch möglich, die Umfangsgeschwindigkeit zumindest des
Schneidmesserzylinders während des Schneidvorgangs derart zu variieren, dass beim
Eintritt und/oder beim Austritt des Schneidmessers 22 in den und/oder aus dem Bedruckstoff
21 die Umfangsgeschwindigkeit einer Spitze des Schneidmessers 22, die gegenüber dem
Umfang des Schneidmesserzylinders 14 vorsteht, der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs
entspricht. Hierdurch kann vermieden werden, dass beim Eintritt sowie beim Austritt
des Schneidmessers in den Bedruckstoff 21 derselbe ausgelenkt und damit in seinem
Transport beeinträchtigt wird.
[0027] Im gezeigten Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 2) ist sowohl dem Schneidmesserzylinder
14 als auch dem Nutenzylinder 15 der Schneideinheit 13 jeweils ein separater Antrieb
27 bzw. 28 zugeordnet, die jeweils über eine Kupplung 29 sowie Bremse 30 mit dem Schneidmesserzylinder
14 bzw. Nutenzylinder 15 der Schneideinheit 13 gekoppelt sind. Jeder der Antriebe
27 und 28 ist dann über eine Steuerungseinrichtung derart betreibbar, dass der Schneidmesserzylinder
14 sowie der Nutenzylinder 15 auf die erfindungsgemäße Art und Weise antreibbar sind.
Im Unterschied hierzu ist es auch möglich, den Schneidmesserzylinder sowie den Nutenzylinder
über einen gemeinsamen Antrieb anzutreiben. Dies kann derart erfolgen, dass lediglich
dem Schneidmesserzylinder ein Antrieb zugeordnet ist, wohingegen der Nutenzylinder
über eine Verzahnung vom Schneidmesserzylinder aus angetrieben wird. Aufgrund der
großen zu beschleunigenden sowie abzubremsenden Massen ist jedoch die gezeigte Variante,
in welcher dem Schneidmesserzylinder 14 sowie dem Nutenzylinder 15 separate Antriebe
zugeordnet sind, bevorzugt.
[0028] Die obigen Details, die im Zusammenhang mit der Schneideinheit des Falzapparats beschrieben
wurden, sind analog auf eine Querperforationseinheit eines Falzapparats übertragbar.
In diesem Fall sind dann ein Perforationsmesserzylinder sowie ein mit dem Perforationsmesserzylinder
zusammenwirkender Nutenzylinder auf die obige Art und Weise antreibbar.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10
- Falzapparat
- 11
- Falztrichter
- 12
- erste Längsfalzeinheit
- 13
- Schneideinheit
- 14
- Schneidmessezylinder
- 15
- Nutenzylinder
- 16
- Sammelzylinder
- 17
- zweite Längsfalzeinheit
- 18
- Längsperforationseinheit
- 19
- Zugwalzen
- 20
- Beschleunigungseinheit
- 21
- Bedruckstoff
- 22
- Scheidmesser
- 23
- Pfeil
- 24
- Winkelbereich
- 25
- Winkelbereich
- 26
- Winkelbereich
- 27
- Antrieb
- 28
- Antrieb
- 29
- Kupplung
- 30
- Bremse
1. Falzapparat einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine,
mit einer ersten Längsfalzeinheit oder einem Magazinaufbau, mit einer in Transportrichtung
eines Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der ersten Längsfalzeinheit oder des Magazinaufbaus
angeordneten Schneideinheit, um vom Bedruckstoff durch Querschneiden Exemplare abzutrennen,
und mit einer in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der Schneideinheit
angeordneten Querfalzeinheit und/oder zweiten Längsfalzeinheit, wobei die Schneideinheit
zumindest einen Schneidmesserzylinder und einen mit dem Schneidmesserzylinder zusammenwirkenden
Nutenzylinder aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidmesserzylinder (14) und der Nutenzylinder (15) der Schneideinheit (13)
zur Gewährleistung einer Formatvariabilität derart antreibbar sind, dass während des
Schneidvorgangs die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder (14) und Nutenzylinder
(15) in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen, und dass vor und nach
dem Schneidvorgang der Schneidmesserzylinder (14) und Nutenzylinder (15) beschleunigbar
und abbremsbar sind.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidmesserzylinder (14) und der Nutenzylinder (15) derart antreibbar sind,
dass zwischen dem Eintritt eines Scheidmessers (22) in den Bedruckstoff und dem Ausstritt
des Scheidmessers (22) aus dem Bedruckstoff die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder
(14) und Nutenzylinder (15) in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen.
3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Eintritt des Scheidmessers (22) in den Bedruckstoff und dem Ausstritt
desselben aus dem Bedruckstoff die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder
(14) und der Nutenzylinder (15) in etwa konstant sind.
4. Falzapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidmesserzylinder (14) und der Nutenzylinder (15) derart antreibbar sind,
dass während des Schneidvorgangs die Umfangsgeschwindigkeiten derselben in etwa konstant
sind.
5. Falzapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidmesserzylinder (14) und der Nutenzylinder (15) derart antreibbar sind,
dass während des Schneidvorgangs die Umfangsgeschwindigkeit zumindest des Schneidmesserzylinder
(14) derart variierbar ist, dass beim Eintritt und/oder Ausstritt des Scheidmessers
(22) in den und/oder aus dem Bedruckstoff die Umfangsgeschwindigkeit einer Spitze
des Schneidmessers (22) in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entspricht.
6. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneidmesserzylinder (14) und dem Nutenzylinder (15) der Schneideinheit (13)
jeweils ein separater Antrieb (27, 28) zugeordnet ist.
7. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneidmesserzylinder und dem Nutenzylinder der Schneideinheit ein gemeinsamer
Antrieb zugeordnet ist.
8. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidmesserzylinder (14) und der Nutenzylinder (15) sinusförmig oder linear
beschleunigbar und abbremsbar sind.
9. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Perforationsmesserzylinder und ein Nutenzylinder einer Querperforationseinheit
zur Gewährleistung einer Formatvariabilität derart antreibbar sind, dass während des
Perforationsvorgangs die Umfangsgeschwindigkeiten von Perforationsmesserzylinder und
Nutenzylinder in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen, und dass
vor und nach dem Perforationsvorgang der Perforationsmesserzylinder und der Nutenzylinder
beschleunigbar und abbremsbar sind.
10. Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats einer Druckmaschine, insbesondere einer
Rollenrotationsdruckmaschine, der eine erste Längsfalzeinheit oder einen Magazinaufbau,
eine in Transportrichtung eines Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der ersten Längsfalzeinheit
oder des Magazinaufbaus angeordneten Schneideinheit und eine in Transportrichtung
des Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der Schneideinheit angeordneten Querfalzeinheit
und/oder zweite Längsfalzeinheit aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schneidmesserzylinder und ein Nutenzylinder der Schneideinheit zur Gewährleistung
einer Formatvariabilität derart angetrieben werden, dass während des Schneidvorgangs
die Umfangsgeschwindigkeiten von Schneidmesserzylinder und Nutenzylinder in etwa der
Geschwindigkeit des Bedruckstoffs entsprechen, und dass vor und nach dem Schneidvorgang
der Schneidmesserzylinder und Nutenzylinder beschleunigt und abgebremst werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Perforationsmesserzylinder und ein Nutenzylinder einer Querperforationseinheit
derart angetrieben werden, dass während des Perforationsvorgangs die Umfangsgeschwindigkeiten
von Perforationsmesserzylinder und Nutenzylinder in etwa der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs
entsprechen, und dass vor und nach dem Perforationsvorgang der Perforationsmesserzylinder
und der Nutenzylinder beschleunigt und abgebremst werden.