Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken plattenförmiger
Werkstücke, bei denen ein Abschnitt des plattenförmigen Werkstücks mit einem gewünschten
Muster bedruckt wird, und zwar insbesondere mittels Ink-Jet-Drucken.
Stand der Technik
[0002] Plattenförmige Werkstücke, die bspw. als Bauelemente für Möbel Einsatz finden, werden
nach dem Zuschnitt und dem Größen- oder Formgebungsprozess häufig auf einer Schmalseite
mit geeigneten Materialien wie Kanten, Bahnen oder Folien aus technischen Polymeren
(ABS, PP, PVC) oder Holzfurnierstreifen versehen. Diese Maßnahme dient um bspw. ein
beabsichtigtes Aussehen oder Haptik zu erzielen oder um als Schutz gegen mechanische
Beanspruchung zu wirken oder um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
[0003] Bei den hier betrachteten plattenförmigen Werkstücken kann es sich bspw. um Span-,
Sperrholz-, Faser- und anderen Holzwerkstoffplatten oder bspw. um Gipskarton- und
Gipsfaserplatten oder bspw. um Schichtstoff- und Hartschaumplatten oder Leichtbau-
oder Sandwichplatten handeln. Bei den hierbei betrachteten Schmalseiten von plattenförmigen
Werkstücken handelt es sich um mit einem hierfür geeigneten Material verschlossene
Schmalseiten von plattenförmigen Werkstücken, bspw. ausgeführt als Kunststoffbahn,
-profil oder -folie oder als Holzstreifen oder -furnier oder anderen Naturmaterialien
oder als mit Lack, UV-Lack oder Versiegelungsmittel verschlossene Oberfläche handeln.
[0004] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken derartiger plattenförmiger Werkstücke
mittels Ink-Jet-Drucken ist beispielsweise in der
DE 100 31 030 A1 offenbart. Allerdings hat sich gezeigt, dass das bekannte Druckverfahren bzw. die
bekannte Druckvorrichtung zu einer begrenzten Qualität und Dauerhaftigkeit des aufgebrachten
Druckbildes führt.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bedrucken plattenförmiger Werkstücke, insbesondere mittels Ink-Jet-Drucken, bereitzustellen,
das eine verbesserte Qualität und Dauerhaftigkeit des auf das plattenförmige Werkstück
aufgebrachten Druckbildes ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie eine
Vorrichtung nach Anspruch 9 gelöst. Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei plattenförmigen Werkstücken
der hier zur Rede stehenden Art der Verarbeitungsprozess zum Verschließen der Schmalseite
oder anderer Oberflächenabschnitte zu einem ausgeprägtem Verschmutzungsgrad der Oberfläche
führt, der die Qualität und Dauerhaftigkeit des anschließend aufgebrachten Druckbildes
beeinträchtigt. Gewöhnlich werden nämlich während und durch den Herstellungsprozess
beim Verschließen der plattenförmigen Werkstücke Staubpartikel, Schmiermittel, Kleberreste,
Späne, Handschweiß, Fingerabdrücke, Kratzer und weitere Verschmutzungen oder Beschädigungen
auf die Oberfläche aufgebracht. Ferner verhalten sich die hier bspw. zur Verwendung
kommenden technischen Polymere in ihren Oberflächeneigenschaften wasserabstoßend und
sind somit nur schwer zu benetzen.
[0008] Vor diesem Hintergrund ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass ein
zu bedruckender Abschnitt eines plattenförmigen Werkstücks zunächst einem oder mehreren
Vorbehandlungsschritten unterworfen wird, die ausgewählt sind aus a) Vorreinigung,
b) Entfetten, c) Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften und d) Verminderung
der elektrostatischen Aufladung. Auf diese Weise lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren an den plattenförmigen Werkstücken Druckbilder mit hervorragender Qualität
herstellen, die darüber hinaus eine ausgezeichnete Haftung an dem bedruckten Abschnitt
und somit eine sehr gute Dauerhaftigkeit besitzen.
[0009] Dabei ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die
Vorbehandlungsschritte selektiv in Abhängigkeit von dem Material und/oder der Oberflächenbeschaffenheit
des zu bedruckenden Abschnitts ausgewählt werden. Hierdurch müssen nicht stets alle
genannten Vorbehandlungsschritte ausgeführt werden, sondern es kann genügen, nur einen
oder einige auf das jeweilige Material bzw. die jeweilige Oberflächenbeschaffenheit
auf abgestimmte Vorbehandlungsschritte auszuführen, ohne Abstriche bei der Qualität
und Dauerhaftigkeit des erzielten Druckbildes machen zu müssen. Obgleich diese Auswahl
auch manuell vorgenommen werden kann, beispielsweise durch eine Bedienperson, ist
es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass die selektive Auswahl elektronisch gesteuert
wird, beispielsweise mittels einer entsprechenden Steuereinrichtung.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren kann prinzipiell an einem stationär angeordneten Werkstück
durchgeführt werden, beispielsweise in einem Bearbeitungszentrum, das ausgerüstet
ist, um die verschiedenen Vorbehandlungsschritte auszuführen. Im Hinblick auf einen
zügigen Verfahrensablauf mit hohem Durchsatz ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
jedoch vorgesehen, dass die Vorbehandlungsschritte und/oder das Bedrucken im Durchlauf
durchgeführt werden.
[0011] Die jeweiligen Vorbehandlungsschritte können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auf unterschiedlichste Art und Weise durchgeführt werden, wobei besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Vorbehandlungsschritte Gegenstand der abhängigen Ansprüche
5 bis 8 sind.
[0012] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 9. Diese Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass sie eines oder mehrere Vorbehandlungsmodule aufweist, die ausgewählt
sind aus einem Vorreinigungsmodul, einem Entfettungsmodul, einem Modul zum Verbessern
der Haftungs- und Benutzungseigenschaften und einem Modul zum Vermindern der elektrostatischen
Aufladung. Hierdurch lässt sich, wie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, an den plattenförmigen
Werkstücken ein Druckbild erzielen, das eine ausgezeichnete Qualität und eine hohe
Dauerhaftigkeit besitzt.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass
die Vorbehandlungsmodule selektiv in Abhängigkeit von dem Material und/oder der Oberflächenbeschaffenheit
des zu bedruckenden Abschnitts in Betrieb setzbar sind. Hierdurch wird ermöglicht,
dass der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung selektiv auf das Material und/oder
die Oberflächenbeschaffenheit des zu bedruckenden Abschnitts abgestimmt werden kann,
sodass sich für jedes plattenförmige Werkstück ein optimales Vorreinigungsergebnis
und somit auch ein optimales Druckbild ergibt.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung stehen die Vorbehandlungsmodule und bevorzugt
auch die Druckeinrichtung und/oder die Fördereinrichtung mit einer Steuereinrichtung
in Verbindung. Hierdurch wird ermöglicht, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung vollständig
automatisiert und damit zügig und wirtschaftlich arbeiten kann, ohne dass Abstriche
an der Qualität oder Dauerhaftigkeit des erzielten Druckbildes gemacht werden müssen.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um eine sogenannte
Stationärmaschine (beispielsweise ein Bearbeitungszentrum) oder eine sogenannte Durchlaufmaschine
handeln. Im ersteren Falle sind die zu bedruckenden Werkstücke stationär angeordnet,
und die Fördereinrichtung bewegt die jeweiligen Vorbehandlungsmodule bzw. die Druckeinrichtung
in Bezug auf die zu bedruckenden Werkstücke. Im letzteren Falle sind die Vorbehandlungsmodule
und die Druckeinrichtung stationär angeordnet, und die zu bedruckenden Werkstücke
werden an diesen Vorbehandlungsmodulen bzw. der Druckeinrichtung mittels der Fördereinrichtung
vorbeibewegt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind jedoch auch Kombinationen
beider Konzepte möglich, beispielsweise im Durchlauf arbeitende Vorbehandlungsmodule
und eine als Stationärmaschine arbeitende Druckeinrichtung. Ein besonders zügiger
und wirtschaftlicher Betrieb der Vorrichtung lässt sich allerdings erzielen, wenn
die Fördereinrichtung gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung eine Durchlauffördereinrichtung
ist, welche die zu bedruckenden plattenförmigen Werkstücke an den Vorbehandlungsmodulen
und/oder der Druckeinrichtung vorbei bzw. durch diese hindurch fördert.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner durch eine Mehrzahl unterschiedlicher
bzw. getrennter Maschineneinheiten aufgebaut sein, beispielsweise indem für jedes
Vorbehandlungsmodul und für die Druckeinrichtung jeweils eine separate Maschineneinheit
vorgesehen ist, wobei diese Einheiten auch räumlich getrennt sein können. Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist jedoch bevorzugt, dass mehrere, bevorzugt
alle, Vorbehandlungsmodule auf einer Maschinenanordnung vorgesehen sind, da hierdurch
der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vereinfacht und das Vorreinigungsergebnis
verbessert wird. Ferner ist es besonders bevorzugt, dass gegebenenfalls auch die Druckeinrichtung
und/oder die Fördereinrichtung auf dieser Maschinenanordnung vorgesehen sind.
Kurze Beschreibung der Figur
[0017] Die Figur zeigt eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindunsgemäßen Vorrichtung.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0018] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitende Figur beschrieben.
[0019] In der Figur ist eine Vorbehandlungs- und Druckvorrichtung 1 als bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schematisch in einer Seitenansicht dargestellt. Die Vorrichtung
1 dient zum Bedrucken plattenförmiger Werkstücke 2, die zumindest teilweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Holzaustauschstoffen, Kunststoffen, Leichtbaustoffen oder dergleichen
bestehen, wie sie beispielsweise bei der Möbelherstellung häufig zum Einsatz kommen.
[0020] Wie in der Figur zu erkennen ist, umfasst die Vorrichtung 1 in der vorliegenden Ausführungsform
eine Mehrzahl von Vorbehandlungsmodulen 10, 20, 30, 40 bzw. Teilmodule, auf die untenstehend
noch näher eingegangen wird. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigte
Anordnung beschränkt. Vielmehr kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch nur ein
oder einige Vorbehandlungsmodule aufweisen, beispielsweise wenn die Vorrichtung nur
für eine bestimmte Art zu bedruckender plattenförmiger Werkstücke ausgelegt ist. Auch
die Reihenfolge der einzelnen Vorbehandlungsmodule bzw. Teilmodule ist nicht auf die
in Fig. 1 gezeigte Anordnung beschränkt, obgleich es sich hierbei um eine bevorzugte
Anordnung bzw. Reihenfolge handelt.
[0021] Ferner umfasst die Vorrichtung 1 eine Druckeinrichtung 50, bei der es sich besonders
bevorzugt um eine Ink-Jet-Druckeinrichtung handelt. Unter einer Ink-Jet-Druckeinrichtung
ist eine Tintendruckeinrichtung zu verstehen, bei der Tintentropfen nach dem Drop-on-Demand-Verfahren
ausgestoßen werden, d.h. die Druckeinrichtung stößt in Antwort auf einen Druckbefehl
eine gewünschte Folge von Tintentropfen aus. Bei derartigen Druckeinrichtungen kommen
häufig Druckköpfe zum Einsatz, die piezoelektrische Elemente aufweisen oder thermisch
arbeiten ("bubble-jet"). Es ist jedoch zu beachten, dass im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch andere geeignete Druckeinrichtung zum Einsatz kommen können, wie beispielsweise
Laserdruckeinrichtungen, Thermodruckeinrichtungen oder dergleichen.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner eine Fördereinrichtung 60, die in
der vorliegenden Ausführungsform als Linearförderer, beispielsweise als Ketten- oder
Riemenförderer ausgebildet ist. Auf dieser Fördereinrichtung 60 können plattenförmige
Werkstücke 2 an den Vorbehandlungsmodulen 10, 20, 30, 40 bzw. den entsprechenden Teilmodulen
sowie der Druckeinrichtung 50 vorbei bzw. durch diese hindurch gefördert werden. Dabei
ist ein zu bedruckender und vorzubehandelnder Abschnitt 4 des plattenförmigen Werkstücks
2 den Vorbehandlungsmodulen 10, 20, 30, 40 bzw. der Druckeinrichtung 50 zugewandt,
d.h. der Abschnitt 4 ist in Fig. 1 auf der vom Betrachter abgewandten Seite angeordnet.
[0023] Nun werden die Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodule gemäß der
vorliegenden Ausführungsform näher erläutert.
[0024] Die Vorrichtung 1 umfasst zunächst ein Vorreinigungsmodul 10, das in der vorliegenden
Ausführungsform drei Teilmodule aufweist, nämlich ein Abbürstmodul 11, ein Schleifmodul
12 und ein CO
2-Schneestrahlreinigungsmodul 13. Das Abbürstmodul kann mechanisch-chemisch arbeiten,
indem es beispielsweise mit Diamantstaub besetzte Fillamentfaserbürsten aufweist,
denen im Betrieb ein Antistatik- und Reinigungsmittel zugeführt wird. In diesem Falle
wird mit dem Abbürsten gleichzeitig ein Abschleifen sowie ein Reinigen und eine Antistatikbehandlung
erzielt. Dieses Abbürstmodul 11 eignet sich besonders gut für harte Oberflächen oder
für Oberflächen, bei denen eine Erhöhung der Rauhigkeit gewünscht wird. Hierzu zählen
beispielsweise Holzfurniere oder lackierte Oberflächen. Um den Abtransport von abgetragenen
Verschmutzungen zu gewährleisten, kann dem Abbürstmodul 11 bzw. dem Schleifmodul 12
eine weitere Reinigungseinrichtung (beispielsweise Bürste) mit eingebauter Absaugung
nachgeschaltet sein, obgleich dies in der Figur nicht gezeigt ist.
[0025] Insbesondere wenn sich auf der zu bedruckenden Oberfläche 4 Fette, Öle oder sonstige
organische Substanzen befinden, ist eine Reinigung der Oberfläche mittels des CO
2-Schneestrahlreinigungsmoduls 13 sinnvoll. Die Reinigung mit CO
2-Bestrahlung beruht auf mehreren physikalischen und chemischen Effekten, wobei deren
thermische, chemische und mechanische Wirkung ausgenutzt wird. Das Verfahren wandelt
Flüssig-CO
2, das beispielsweise in CO
2-Flaschen bereitgestellt wird, durch thermodynamische und physikalische Vorgänge in
verdichtete, feste CO
2-Schneepartikel um. Diese CO
2-Schneepartikel werden mithilfe einer geeigneten Verfahrens- und Düsentechnik in einer
bestimmten Größe erzeugt. Sie werden dabei in einer mehrstufigen Mischkammer einem
Druckluftstrom mithilfe einer Strahldüse zudosiert. Dabei wird ein homogener Freistrahl
erzeugt, mit dem sich Oberflächen reinigen und vorbehandeln lassen.
[0026] Die thermische Wirkung des CO
2-Schneestrahlens bewirkt ein Schockgefrieren der Oberflächenverunreinigung. Aufgrund
der unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten von Verschmutzung und Oberfläche
führt die Anwendung des CO
2-Schneestrahlens zum Verspröden der Verschmutzung. Dadurch lassen sie sich leicht
von der Oberfläche lösen. Ferner führen die Verwendung von Druckluft als Transportgas
und die Ausführung der Bestrahlungsdüse zu mechanischen Einwirkungen, welche die versprödeten
Verunreinigungen von der Oberfläche entfernen. Dazu trägt auch die Sublimationsexpansion
des CO
2 bei, die zum Ablösen und zum Abtransport der Verunreinigung von der Oberfläche beiträgt.
Die chemische Wirkung des CO
2-Schneestrahlens besteht ferner in Ablösungsvorgängen der Verunreinigung von der Oberfläche,
die durch das nach dem Sublimationsvorgang gasförmige Kohlendioxid bewirkt werden.
Dies hat einen weiteren positiven Einfluss auf das Ablösen von Oberflächenverunreinigungen
und unterstützt den Abtransport der Verunreinigung.
[0027] CO
2-Schneestrahlmodule bzw. -geräte sind beispielsweise bei der Cryosnow GmbH, Zitadellenweg
20 E, D-13599 Berlin unter der Bezeichnung CS-4 erhältlich.
[0028] Auch beim CO
2-Schneestrahlen lassen sich die gelösten Verunreinigungen sowie das Prozessgas mittels
einer geeigneten Absaugvorrichtung (in der Figur nicht gezeigt) problemlos entfernen.
Insgesamt hat das CO
2-Schneestrahlen den Vorteil, berührungslos und somit nicht abrasiv eine Reinigung
herbeizuführen. Daher eignet sich das CO
2-Schneestrahlen beispielsweise besonders gut für kunststoffbasierte Oberflächen. Ferner
eignet sich das CO
2-Schneestrahlen besonders gut für mit Fetten, Ölen oder sonstigen organischen Substanzen
verschmutzte Oberflächen, da diese Verschmutzungen aufgrund der tiefen Temperaturen
des CO
2 schockgefrieren und verspröden und mittels einer Absaugvorrichtung (nicht gezeigt)
abgesaugt werden können.
[0029] Wie in der Figur zu erkennen ist, umfasst die Vorrichtung 1 ferner ein Entfettungsmodul
20. Das Entfettungsmodul 20 ist in der vorliegenden Ausführungsform durch ein elektromechanisches
Abwischmodul gebildet, das eingerichtet ist, ein Entfettungsmittel auf den zu bedruckenden
Abschnitt 4 aufzutragen und abzuwischen. Als Reinigungs- und Entfettungsmittel können
beispielsweise Aceton, Methylethylketon (MEK), Isopropanol, Ethanol oder dergleichen
verwendet werden. Bei der Auswahl des Mittels muss auf Verträglichkeit mit der zu
entfettenden Oberfläche geachtet werden, die Oberfläche sollte durch das verwendete
Mittel nicht angegriffen werden. Das Abwischmodul umfasst ein Wischmittel, beispielsweise
in Form eines geeigneten Flieses, Tuchs oder ein sonstiges Flüssigkeit-aufsaugendes
Hilfsmittel, welches mittels einer Sprühdüse entsprechend befeuchtet wird. Das Wischmittel
ist in direktem Kontakt mit der Oberfläche 4 bringbar, um den mechanisch-chemischen
Entfettungsvorgang zu bewirken.
[0030] Der Einsatz des Entfettungsmoduls 20 bzw. dessen Abwischmoduls eignet sich besonders
gut beispielsweise für kunststoffbasierte Oberflächen wie Kunststoffkanten oder -folien.
[0031] Die Vorrichtung 1 umfasst ferner ein Modul 30 zum Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften,
das in der vorliegenden Ausführungsform mehrere Teilmodule aufweist, nämlich ein Schleif-
und Aufraumodul 31, ein Grundiermodul 32, ein Korona-Behandlungsmodul 33, ein Plasma-Behandlungsmodul
34, ein Beflammungsbehandlungsmodul 35 und ein Haftvermittlermodul 36.
[0032] Das Schleif- und Aufraumodul 31 ist als herkömmliche mechanische Schleifvorrichtung
ausgebildet, die beispielsweise ein kreisförmiges, rechteckiges oder als Bandware
ausgestaltetes Schleifmittel aufweist. Diese Schleifvorrichtung kann zusammen mit
einer nachgeschalteten Reinigungseinheit (nicht gezeigt) unter einer Absaughaube (nicht
gezeigt) angeordnet sein, um die beim Schleifen auftretenden Verschmutzungen aufzunehmen
und abzuführen.
[0033] Ein Schleifen und Aufrauen wird beispielsweise bevorzugt auf Schmalseiten angewendet,
die mit Naturmaterialien wie Holzfurnier oder Kork beklebt sind oder mit Lacken, UV-Lacken,
Farben oder Versiegelungsmitteln versehen wurden. Eine Aufrauung solcher Oberflächen
ermöglicht eine verbesserte Verzahnung mit weiteren, darüber aufzubringenden Schichten.
[0034] Das Grundiermodul 32 kann beispielsweise ein Sprüh- oder Rollenauftragsgerät aufweisen,
und beispielsweise eine Grundierung auf Basis eines Lösungsmittels oder auf Wasserbasis
aufzubringen, die beispielsweise einen Porenfüller als chemisch aktive Komponente
enthält. Ein solcher Porenfüller wird von der Oberfläche durch Adsorption aufgenommen
und vermindert die Saugfähigkeit der Oberfläche, was insbesondere bei Naturmaterialien
sinnvoll sein kann. Ferner bildet der Porenfüller nach dem Abtrocknen einen geschlossenen
Film zur Aufnahme weiterer Veredelungsschichten, wie Druckfarben oder -tinten. Ein
solches Grundieren wird bevorzugt beispielsweise bei Naturwerkstoffen wie Holzstreifen,
Holzfurnier oder anderen Naturmaterialien wie Kork oder dergleichen vorgenommen. Dabei
sollte die Grundierung auf die Naturmaterialien abgestimmt, d.h. chemisch kompatibel
sein, um optimale Haftungs- und Benetzungseigenschaften zu erreichen.
[0035] Um bei Polymeren oder ähnlichen Oberflächen 4 eine verbesserte Haftungsfähigkeit
aufzubringender Schichten wie Druckfarben oder -tinten zu ermöglichen, weist die Vorrichtung
1 bevorzugt ein Korona-Behandlungsmodul 33, ein Plasma-Behandlungsmodul 34 und ein
Beflammungs-Behandlungsmodul 35 auf, die nachfolgend beschrieben werden.
[0036] Das Korona-Behandlungsmodul 33 ist eingerichtet, eine Hochspannungsentladung auf
die Oberfläche 4 zu erzeugen. Die Hochspannungs- bzw. Koronaentladung erzeugt eine
Elektronenwanderung mittels Stromfäden in Richtung der Oberfläche 4. Die Oberfläche
4 stellt hierbei ein niedrigeres Spannungspotential dar und es erfolgt eine Hochspannungsentladung
über die umgebende Atmosphäre. Die in der Entladung erzeugten Elektronen prallen mit
so großer Energie auf die Oberfläche 4 auf, dass die molekularen Bindungen der Oberflächen
(bei Polymeren) aufgetrennt werden. Ein entsprechendes Korona-Behandlungsmodul ist
beispielsweise bei der Tigres Dr. Gerstenberg GmbH, Mühlenstr. 12, D-25462 Rellingen
verfügbar.
[0037] Das Plasma-Behandlungsmodul 34 ist dazu eingerichtet, von einer Hochspannungsentladung
räumlich getrennt ein Plasma zu erzeugen und dieses mittels Druckluft auf die Oberfläche
4 aufzublasen. Ein entsprechendes Plasma-Behandlungsmodul 34 ist beispielsweise bei
der Tigres Dr. Gerstenberg GmbH, Mühlenstr. 12, D-25462 Rellingen verfügbar.
[0038] Das Beflammungs-Behandlungsmodul 35 ist dazu eingerichtet, die Bildung von chemisch
funktionellen Gruppen, wie Sauerstoff- und Hydroxylradikalen zu bewirken, die auf
eine in einer Flamme befindliche Oberfläche einwirken. Als Brenngas werden Propan-/Butangemische
verwendet, wobei die Gasflamme so eingestellt wird, dass ein Sauerstoffüberschuss
entsteht. Die Oberfläche 4 wird dabei kurzzeitig erhitzt, ohne diese anzuschmelzen.
Auf der Oberfläche sitzende, leicht eingebundene Brennschichten werden zudem verbrannt,
und das Grundmaterial wird oxidiert. Damit erhöhen die in die polymeren Strukturen
eingelagerten Sauerstoffatome die Oberflächenenergie und somit die Benetzbarkeit der
(Kunststoff-)Oberfläche. Ein entsprechendes Beflammungs-Vorbehandlungsmodul ist beispielsweise
bei der Arcotec GmbH, Rotweg 24, D-71297 Mönsheim verfügbar.
[0039] Den drei beschriebenen Teilmodulen 33, 34, 35 ist gemeinsam, dass sie eine Einlagerung
von Sauerstoffatomen in die obersten Oberflächenschichten bewirken. Ferner werden
eventuell auf der Oberfläche vorhandene, leicht gebundene Fremdschichten mittels dieser
Teilmodule entfernt. Dabei werden nur in geringem, mit bloßem Auge nicht feststellbarem
Maß die Eigenschaften der Oberflächen hinsichtlich Aussehen, Konsistenz und Geometrie
verändert. Damit einher geht die Erhöhung der physikalischen Oberflächenenergie auf
für die weitere Veredelung vorteilhafte Werte. Die Höhe der Oberflächenenergie ist
hierbei direkt proportional zu Sauerstoffkonzentration in der Kunststoffoberfläche.
Das Ergebnis ist eine Verbesserung der chemischen Verbindung zwischen den Kunststoffmolekülen
und den weiteren aufzubringenden Veredelungsschichten, beispielsweise der Druckfarbe
oder -tinte.
[0040] Das Korona-Behandlungsmodul 33 und das Plasma-Behandlungsmodul 34 besitzen den Vorteil,
dass sie die Oberfläche 4 nur gering erwärmen, wodurch eine Verformung oder gar Entflammung
von Kunststoffen verhindert wird. Bei dem Beflammungs-Behandlungsmodul 35 sollte der
Abstand zwischen der Flamme und der Oberfläche 4 geeignet eingestellt werden, um eine
übermäßige Erwärmung der Oberfläche 4 zu vermeiden. Ferner muss beim Anhalten der
Fördereinrichtung 60 das Beflammungs-Behandlungsmodul 35 abgeschaltet werden, um eine
Beschädigung der Oberfläche 4 auszuschließen.
[0041] Im Hinblick auf das Korona-Behandlungsmodul 33 und das Plasmabehandlungsmodul 34
haben sich Geräte bewährt, die sogenannte kalte offene, atmosphärische Plasmen bereitstellen.
Hierbei wird das eigentliche Plasma (Gas) von den Stromfäden zwischen den Elektroden
räumlich getrennt. Weiter wird als Umgebungsgas normale Umgebungsluft verwendet. Auf
eine besondere Atmosphäre (Vakuum- oder Prozessgas) kann dabei verzichtet werden.
[0042] Ferner umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in der vorliegenden Ausführungsform
ein Haftvermittlermodul 36. Das Haftvermittlermodul 36 ist eingerichtet, beispielsweise
einen Primer oder einen UV-Primer auf die Oberfläche 4 aufzubringen, was häufig alternativ
zur physikalischen Vorbehandlung durch die oben beschriebenen Korona-, Plasma- bzw.
Beflammungs-Behandlungsmodule 33, 34, 35 erfolgen wird.
[0043] Ziel des Aufbringens von Haftvermittlern ist ebenfalls, die Benetzungs- und Haftungseigenschaften
der Oberfläche 4 zu verbessern. Das Haftvermittlermodul 36 kann beispielsweise ein
Sprüh- oder Rollenauftragsgerät sowie gegebenenfalls ein geeignetes Trocknungsgerät
(beispielsweise Heißluftgebläse), das dem Auftragsgerät nachgeschaltet ist, aufweisen.
Im Falle eines UV-Primers kann das Haftvermittlermodul 36 gegebenenfalls auch eine
UV-Lichtquelle mit geeignetem Strahler aufweisen.
[0044] Bei dem Primer kann es sich beispielsweise um einen lösungsmittelhaltigen Primer
handeln, der eine im Lösungsmittel gelöste, chemisch aktive Komponente enthält. Diese
chemisch aktive Komponente sollte auf die jeweilige Kunststoffoberfläche und gleichzeitig
auch Veredelungsschicht abgestimmt sein. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels verbleibt
die chemisch aktive Komponente auf der Oberfläche. Der Primer bildet dann zwischen
der Oberfläche und einer darauf folgenden Veredelungsschicht eine chemische Brücke
und stellt damit die chemische Kompatibilität zwischen beiden Materialien her.
[0045] Zum anderen kann beispielsweise auch ein so genannter UV-Primer zum Einsatz kommen,
der oben bereits angesprochen wurde. Dieser enthält üblicherweise kein Lösungsmittel,
sondern die Aushärtung erfolgt durch Bestrahlung mit in der Wellenlänge geeignetem
UV-Licht. Hierbei wird eine Polymerisation von im flüssigen Primer befindlichen, ungesättigten
Monomeren mittels UV-Licht empfindlicher Photoinitiatoren (Radikale) angestoßen. Nach
Beendigung der Kettenreaktion (Abschluss der Polyermisation) verbleibt das UV-Primer-Trägermaterial
als weitere, zusätzliche Kunststoffschicht auf der darunter liegenden (Kunststoff-)oberfläche,
in welche die chemisch aktive Komponente eingebettet ist und hier ebenso eine chemische
Brücke zu weiteren Veredelungsschichten bereitstellt.
[0046] Ferner umfasst die'erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ein Modul 40 zum Vermindern der
elektrostatischen Aufladung. Einige der Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30 bzw. deren
Teilmodule, welche dem Modul 40 vorgeschaltet sind, besitzen aufgrund ihrer Natur
die Eigenschaft, eine elektrostatische Aufladung der Oberfläche 4 des plattenförmigen
Werkstücks 2 zu bewirken. Dies ist vor allem bei Materialien der Fall, die eine geringe
elektrische Oberflächenleitfähigkeit aufweisen, wie beispielsweise Kunststoffe oder
lackierte Oberflächen. Um an diesen Oberflächen die elektrostatische Aufladung zu
vermindern, kann das Modul 40 zur Verminderung der elektrostatischen Aufladung beispielsweise
ein Ionisierungsgerät aufweisen, das beispielsweise stabförmig ausgeführt sein kann.
Mittels dieses stabförmigen Ionisierungsgeräts kann die elektrostatische Aufladung
der Oberfläche 4 auf Werte gebracht werden, die für die nachfolgende Bedruckung nicht
mehr kritisch sind.
[0047] Wie in der Figur ebenso zu erkennen ist, umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 in der vorliegenden Ausführungsform ferner eine Steuereinrichtung 70, die beispielsweise
durch einen geeigneten Steuercomputer oder dergleichen gebildet ist. Die Steuereinrichtung
70 steht, wie in der Figur mit gestrichelten Linien dargestellt, mit den Vorbehandlungsmodulen
10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodulen und darüber hinaus auch mit der Druckeinrichtung
50 in Verbindung. Obgleich in der Figur nicht gezeigt, kann die Steuereinrichtung
70 auch mit der Fördereinrichtung 60 entsprechend in Verbindung stehen. Auf diese
Weise kann der Betrieb der einzelnen Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren
Teilmodule selektiv und individuell durch die Steuereinrichtung gesteuert werden.
Dabei ist es bevorzugt, dass die Steuereinrichtung 70 mit Informationen über das Material
und/oder die Oberflächenbeschaffenheit der jeweiligen zu bedruckenden Abschnitte 4
versorgt wird, sodass die Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodule
selektiv in Abhängigkeit von diesen oder anderen geeigneten Parametern des zu bedruckenden
Abschnitts oder auch sonstigen Parametern selektiv in Betrieb genommen werden können.
[0048] In der Figur sind die Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodule derart
dargestellt, dass sie auf einer gemeinsamen Maschinenanordnung (nicht im Detail gezeigt)
vorgesehen sind. Obgleich die Duckvorrichtung in der Figur von diesen Bauteilen beabstandet
dargestellt ist, kann die ' Druckvorrichtung auch auf derselben Maschinenanordnung
vorgesehen sein, ebenso wie die Fördereinrichtung 60 und die Steuereinrichtung 70.
Wie bereits eingangs erwähnt, umfasst die vorliegende Erfindung jedoch auch Vorrichtungen,
bei denen die einzelnen Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodule
sowie die übrigen Bauteile der Vorrichtung auf separaten Maschinenanordnungen vorgesehen
oder sogar räumlich getrennt (beispielsweise in unterschiedlichen Hallen oder gar
Standorten) angeordnet sind.
[0049] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vollzieht sich beispielsweise wie folgt.
Zunächst werden der Steuereinrichtung 70 Informationen über die Art, Anzahl, Beschaffenheit,
etc. der zu bedruckenden plattenförmigen Werkstücke 2 zugeführt. Diese Informationen
können extern vorgegeben werden oder können gegebenenfalls durch hier nicht näher
gezeigte Sensoren, Messeinrichtungen oder dergleichen, die stromaufwärts der Vorrichtung
angeordnet sind, erfasst und an die Steuereinrichtung 70 weitergegeben werden.
[0050] Auf der Grundlage dieser Informationen steuert die Steuereinrichtung 70 die Fördereinrichtung
60 derart, dass plattenförmige Werkstücke 2 entlang der Fördereinrichtung 60 gefördert
werden, wobei die zu bedruckende Oberfläche 4 der jeweiligen plattenförmigen Werkstücke
2 den Vorbehandlungsmodulen 10, 20, 30, 40 bzw. deren Teilmodulen und anschließend
der Druckeinrichtung 50 zugewandt ist. Während des Durchlaufs des jeweiligen plattenförmigen
Werkstücks 2 steuert die Steuereinrichtung die einzelnen Vorbehandlungsmodule und
die Druckeinrichtung derart, dass in Abhängigkeit von dem Material und/oder der Oberflächenbeschaffenheit
des zu bedruckenden Abschnitts 4 oder gegebenenfalls anderen Parametern jeweils zumindest
eines oder mehrere Vorbehandlungsmodule in Betrieb gesetzt werden, um die entsprechende
Vorbehandlung an dem zu bedruckenden Abschnitt 4 vorzunehmen, bevor dieser abschließend
durch die Druckeinrichtung 50 mit einem gewünschten Muster bedruckt wird.
[0051] Die Auswahlkriterien für die einzelnen Vorbehandlungsmodule 10, 20, 30, 40 bzw. deren
Teilmodule sind im Rahmend er vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt, obgleich
in der oben stehenden Beschreibung grundlegende Ansätze für eine vorteilhafte Auswahl
der einzelnen Module gegeben wurden.
1. Verfahren zum Bedrucken plattenförmiger Werkstücke (2), insbesondere im Bereich einer
Kante (4), bei welchem
ein zu bedruckender Abschnitt (4) eines plattenförmigen Werkstücks (2) zunächst einem
oder mehreren Vorbehandlungsschritten unterworfen wird, die ausgewählt sind aus Vorreinigung
(10), Entfetten (20), Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften (30) und
Verminderung der elektrostatischen Aufladung (40), und bei welchem
anschließend der vorbehandelte, zu bedruckende Abschnitt (4) mit einem gewünschten
Muster bedruckt (50) wird, insbesondere mittels Ink-Jet-Drucken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsschritte (10, 20, 30, 40) selektiv in Abhängigkeit von dem Material
und/oder der Oberflächenbeschaffenheit des zu bedruckenden Abschnitts (4) ausgewählt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Auswahl elektronisch gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsschritte (10, 20, 30, 40) und/oder das Bedrucken (50) im Durchlauf
durchgeführt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt der Vorreinigung (10) einen oder mehrere Teilschritte aufweist,
die ausgewählt sind aus Abbürsten (11), Schleifen (12) und Reinigung mittels CO2-Schneestrahlen
(13).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt des Entfettens (20) ein bevorzugt elektromechanisches Abwischen
des zu bedruckenden Abschnitts (4) mit einem Entfettungsmittel umfasst.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt des Verbesserns der Haftungs- und Benetzungseigenschaften
(30) einen oder mehrere Teilschritte aufweist, die ausgewählt sind aus (31) Schleifen
und Aufrauen, (32) Grundieren, (33) CoronaBehandlung, (34) Plasma-Behandlung, (35)
Beflammungsbehandlung und (36) Aufbringen von Haftvermittlern.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt der Verminderung der elektrostatischen Aufladung (40) als
letzter Vorbehandlungsschritt ausgeführt wird.
9. Vorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit
einem oder mehreren Vorbehandlungsmodulen, die ausgewählt sind aus einem Vorreinigungsmodul
(10), Entfettungsmodul (20), Modul zum Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften
(30) und Modul zum Vermindern der elektrostatischen Aufladung (40),
einer Druckeinrichtung (50), insbesondere einer Ink-Jet-Druckeinrichtung, zum Bedrucken
eines vorbehandelten, zu bedruckenden Abschnitts (4) mit einem gewünschten Muster,
und
einer Fördereinrichtung (60) zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen einem zu
bedruckenden Werkstück (2) und einem oder mehreren Vorbehandlungsmodulen (10, 20,
30, 40) sowie der Druckeinrichtung (50).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) selektiv in Abhängigkeit von dem Material
und/oder der Oberflächenbeschaffenheit des zu bedruckenden Abschnitts (4) in Betrieb
setzbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) und bevorzugt auch die Druckeinrichtung
(50) und/oder die Fördereinrichtung (60) mit einer Steuereinrichtung (70) in Verbindung
stehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, bevorzugt alle, Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) auf einer Maschinenanordnung
vorgesehen sind, die besonders bevorzugt auch die Druckeinrichtung (50) und/oder die
Fördereinrichtung (60) umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorreinigungsmodul (10) ein oder mehrere Teilmodule aufweist, die ausgewählt
sind aus einem Abbürstmodul (11), einem Schleifmodul (12) und einem CO2-Schneestrahl-Reinungungsmodul
(13).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfettungsmodul (20) ein bevorzugt elektromechanisches Abwischmodul des zu bedruckenden
Abschnitts (4) umfasst, das eingerichtet ist, ein Entfettungsmittel auf den zu bedruckenden
Abschnitt (4) aufzutragen und abzuwischen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul zum Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften (30) ein oder
mehrere Teilmodule aufweist, die ausgewählt sind aus einem Schleif- und Aufraumodul
(31), einem Grundiermodul (32), einem Corona-Behandlungsmodul (33), einem Plasma-Behandlungsmodul
(34), einem Beflammungsbehandlungsmodul (35) und einem Haftvermittlermodul (36).
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (60) eine Durchlauffördereinrichtung ist, welche die zu bedruckenden
plattenförmigen Werkstücke (2) an den Vorbehandlungsmodulen (10, 20, 30, 40) und/oder
der Druckeinrichtung (50) vorbei bzw. hindurch fördert.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Bedrucken plattenförmiger Werkstücke (2), insbesondere im Bereich einer
Kante (4), bei welchem
ein zu bedruckender Abschnitt (4) eines plattenförmigen Werkstücks (2) zunächst einem
oder mehreren Vorbehandlungsschritten unterworfen wird, die ausgewählt sind aus Vorreinigung
(10), Entfetten (20), Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften (30) und
Verminderung der elektrostatischen Aufladung (40), und bei welchem
anschließend der vorbehandelte, zu bedruckende Abschnitt (4) mit einem gewünschten
Muster bedruckt (50) wird, insbesondere mittels Ink-Jet-Drucken, wobei
die Vorbehandlungsschritte (10, 20, 30, 40) selektiv in Abhängigkeit von dem Material
und/oder der Oberflächenbeschaffenheit des zu bedruckenden Abschnitts (4) ausgewählt
werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Auswahl elektronisch gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlungsschritte (10, 20, 30, 40) und/oder das Bedrucken (50) im Durchlauf
durchgeführt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt der Vorreinigung (10) einen oder mehrere Teilschritte aufweist,
die ausgewählt sind aus Abbürsten (11), Schleifen (12) und Reinigung mittels CO2-Schneestrahlen
(13).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt des Entfettens (20) ein bevorzugt elektromechanisches Abwischen
des zu bedruckenden Abschnitts (4) mit einem Entfettungsmittel umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt des Verbesserns der Haftungs- und Benetzungseigenschaften
(30) einen oder mehrere Teilschritte aufweist, die ausgewählt sind aus (31) Schleifen
und Aufrauen, (32) Grundieren, (33) CoronaBehandlung, (34) Plasma-Behandlung, (35)
Beflammungsbehandlung und (36) Aufbringen von Haftvermittlern.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbehandlungsschritt der Verminderung der elektrostatischen Aufladung (40) als
letzter Vorbehandlungsschritt ausgeführt wird.
7. Vorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit
einem oder mehreren Vorbehandlungsmodulen, die ausgewählt sind aus einem Vorreinigungsmodul
(10), Entfettungsmodul (20), Modul zum Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften
(30) und Modul zum Vermindern der elektrostatischen Aufladung (40),
einer Druckeinrichtung (50), insbesondere einer Ink-Jet-Druckeinrichtung, zum Bedrucken
eines vorbehandelten, zu bedruckenden Abschnitts (4) mit einem gewünschten Muster,
und
einer Fördereinrichtung (60) zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen einem zu
bedruckenden Werkstück (2) und einem oder mehreren Vorbehandlungsmodulen (10, 20,
30, 40) sowie der Druckeinrichtung (50), wobei die Vorrichtung ferner eine Steuereinrichtung
(70) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) mit der Steuereinrichtung in Verbindung
stehen und die Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) selektiv von der Steuereinrichtung
in Abhängigkeit von dem Material und/oder der Oberflächenbeschaffenheit des zu bedruckenden
Abschnitts (4) in Betrieb setzbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (50) und/oder die Fördereinrichtung (60) mit der Steuereinrichtung
(70) in Verbindung stehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, bevorzugt alle, Vorbehandlungsmodule (10, 20, 30, 40) auf einer Maschinenanordnung
vorgesehen sind, die besonders bevorzugt auch die Druckeinrichtung (50) und/oder die
Fördereinrichtung (60) umfasst.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorreinigungsmodul (10) ein oder mehrere Teilmodule aufweist, die ausgewählt
sind aus einem Abbürstmodul (11), einem Schleifmodul (12) und einem CO2-Schneestrahl-Reinungungsmodul
(13).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfettungsmodul (20) ein bevorzugt elektromechanisches Abwischmodul des zu bedruckenden
Abschnitts (4) umfasst, das eingerichtet ist, ein Entfettungsmittel auf den zu bedruckenden
Abschnitt (4) aufzutragen und abzuwischen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul zum Verbessern der Haftungs- und Benetzungseigenschaften (30) ein oder
mehrere Teilmodule aufweist, die ausgewählt sind aus einem Schleif- und Aufraumodul
(31), einem Grundiermodul (32), einem Corona-Behandlungsmodul (33), einem Plasma-Behandlungsmodul
(34), einem Beflammungsbehandlungsmodul (35) und einem Haftvermittlermodul (36).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (60) eine Durchlauffördereinrichtung ist, welche die zu bedruckenden
plattenförmigen Werkstücke (2) an den Vorbehandlungsmodulen (10, 20, 30, 40) und/oder
der Druckeinrichtung (50) vorbei bzw. hindurch fördert.