[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Drucken von Dekorbildern auf flächige
Werkstücke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Demnach umfasst eine solche Vorrichtung
eine Druckstation, eine Transporteinrichtung und eine Drucksteuerung. Die Druckstation
enthält digital angesteuerte Farbauftragselemente, und die Transporteinrichtung transportiert
die Werkstücke durch die Druckstation. Die Drucksteuerung wirkt mit einem digitalen
Bilddatenspeicher zusammen, der die Dekorbilder in Form von digitalen Dekorbild-Daten
enthält. Zum Drucken von diesen digitalen Dekorbild-Daten aus dem Bilddatenspeicher
als Bildpunkte auf das Werkstück steuert die Drucksteuerung die Farbauftragselemente
digital an.
[0002] Vorrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der
DE 195 32 724 A1, der
DE 100 31 030 A1 und der
DE 103 23 412 A1 bekannt. Dort werden als Farbauftragselemente jeweils Tintenstrahldüsen verwendet,
um Dekorbilder im Tintenstrahldruckverfahren auf flächige Werkstücke aufzubringen.
Die Dekorbilder sind hierbei insbesondere Bilder von gemaserten Holzoberflächen, die
auf Werkstücke wie Holzwerkstoffplatten, Möbeltüren, Zierleisten und dergleichen gedruckt
werden, um den optischen Eindruck einer Echtholz-Oberfläche zu erzeugen.
[0003] Das Tintenstrahldruckverfahren hat hierbei gegenüber dem herkömmlichen Druck mittels
Druckzylindern den großen Vorteil einer erhöhten Flexibilität. Mit Tintenstrahldruckverfahren
können auch kleine Lose mit unterschiedlichsten Dekorbildern in sehr kurzer zeitlicher
Aufeinanderfolge wirtschaftlich bedruckt werden. Des Weiteren ist im Tintenstrahldruckverfahren
das Bedrucken von nicht ebenen Werkstückoberflächen ohne Qualitätsverlust leicht möglich.
[0004] Gerade bei Dekorbildern, die eine gemaserte Holzoberfläche darstellen, ist jedoch
ein randloses Bedrucken der Werkstückoberflächen notwendig, um den gewünschten optischen
Eindruck einer Echtholz-Oberfläche zu erzeugen. Schon kleinste Bildränder auf dem
Werkstück in der Größenordnung von 0,1 Millimeter bis 0,15 Millimeter, was in etwa
der optischen Auflösung des menschlichen Auges in 0,5 Meter bis 1 Meter Abstand entspricht,
sind wahrnehmbar und beeinträchtigen somit den gewünschten optischen Eindruck nachhaltig.
Dementsprechend druckt man aus Sicherheitsgründen üblicherweise ein Dekorbild auf
die Werkstückoberfläche, das etwas größer ist als diese. Allerdings muss dann die
Außenkante des flächigen Werkstückes durch beispielsweise Abkleben geschützt werden,
damit der Tintenstrahldrucker die Kante nicht unabsichtlich mit dem über die Kontur
des Werkstückes hinausgehenden Dekorbild bedruckt. Denn in einem solchen Fall wird
nicht nur die Werkstückkante optisch beeinträchtigt, sondern es entsteht auch Overspray,
der sich beispielsweise auf der Transporteinrichtung niederschlägt und im Übrigen
einen unnötigen Mehrverbrauch an Druckfarbe verursacht.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art hinsichtlich ihrer Konturgenauigkeit
für unterschiedlich geformte und insbesondere für in ihren Konturabmessungen toleranzbehaftete
Werkstücke zu verbessern.
[0006] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Weitere Ausgestaltungen und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung finden sich in
den Ansprüchen 2 bis 12.
[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Druckstation also eine Vermessungsstation
vorgeschaltet, die in Linie direkt vor der Druckstation angeordnet sein kann, oder
in einem getakteten Produktionsprozess auch davon beabstandet.
[0008] In dieser Vermessungsstation befinden sich Kontursensoren, mit deren Hilfe das Werkstück
vermessen und Konturdaten des Werkstücks ermittelt werden. Dies kann beispielsweise
so aussehen, dass die Kontursensoren entlang der Kontur des Werkstücks beweglich sind,
so dass eine Punktmessung beispielsweise mittels einer Lichtschranke ausreicht, um
zusammen mit den Wegdaten des Kontursensors die Konturkoordinaten des Werkstücks zu
ermitteln. Anstelle einer solchen einfachen Lichtschranke werden allerdings bevorzugt
Kontursensoren wie Lichtbandsensoren, Ultraschallsensoren oder Digitalkameras verwendet.
Auch taktile Sensoren sind denkbar.
[0009] Im Prinzip reicht ein einziger Kontursensor aus, um die Kontur des Werkstücks zu
vermessen; sinnvollerweise werden jedoch zwei Kontursensoren verwendet, die vorzugsweise
in zueinander orthogonalen Richtungen beweglich sind. Soweit lediglich rechteckige
Werkstücke bearbeitet werden sollen, wie es in der Holz- und Möbelindustrie der Regelfall
ist, wird es ausreichen, lediglich die genaue Lage der Ecken der Werkstücke zu vermessen,
um eventuelle Schiefwinkligkeiten, insbesondere eine Trapezform oder Toleranzschwankungen
eines Sägeschnitts zu erkennen.
[0010] Ebenso ist es jedoch auch möglich, als Kantensensor eine digitale Zeilenkamera zu
verwenden, deren Messdaten mit den Bewegungsdaten der Transporteinrichtung beim Vermessen
inkremental verknüpft werden. Während die oben beschriebenen Möglichkeiten von entlang
der Kontur des Werkstücks beweglichen Kontursensoren eher für einen getakteten Betrieb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung geeignet ist und die Vermessungsstation völlig unabhängig
von der Druckstation sein kann, eignet sich die Ausführungsvariante mit Zeilenkamera
insbesondere für eine Anordnung in Linie mit der Druckstation, da eine Zeilenkamera
beispielsweise auf einen vor der Druckstation über deren Transporteinrichtung angeordneten
Portal angeordnet werden kann. Um die Auflösung der Zeilenkamera zu erhöhen, können
mehrere Zeilenkameras, gegebenenfalls mit etwas gegeneinander versetzten Pixelstrukturen,
hintereinander angeordnet werden.
[0011] Alternativ ist es auch möglich, als Kontursensor eine digitale Kamera zu verwenden,
die das Werkstück insbesondere ganzflächig aufnimmt und anhand einer pixelgenauen
Auswertung die Konturdaten digital ermittelt. Auch dies kann in einer Linienanordnung
mit der Druckstation durchgeführt werden, wobei sich allerdings ein getakteter Prozess
eher anbietet, um die Genauigkeit der Vermessung zu gewährleisten.
[0012] Die Vermessungsstation wirkt nun erfindungsgemäß mit der Drucksteuerung der Druckstation
zusammen, indem sie die Daten der Kontursensoren gegebenenfalls aufbereitet an die
Drucksteuerung gibt, und die Drucksteuerung dann Bildpunkte des Dekorbildes, die außerhalb
der Kontur des Werkstücks liegen, nicht drucken lässt, während die restlichen Bildpunkte
unbeeinflusst bleiben.
[0013] Nach der vorliegenden Erfindung sind die digitalen Dekorbilder also üblicherweise
größer als das größte flächige Werkstück, das bedruckt werden soll, so dass auch das
größte Werkstück randlos bedruckt werden kann. Wenn nun in der Vermessungsstation
erkannt wird, dass das Dekorbild über die Kontur des Werkstücks hinausreicht, werden
nicht etwa die Bilddaten neu berechnet und das Dekorbild entsprechend verkleinert,
so dass keine Bilddaten mehr außerhalb der Kontur zu liegen kommen, sondern das Dekorbild
wird virtuell entlang der Kontur des Werkstücks abgeschnitten und dementsprechend
diejenigen Farbauftragselemente der Druckstation gesperrt, die Bildpunkte außerhalb
der Kontur des Werkstückes drucken würden.
[0014] Auf diese Art und Weise wird verhindert, dass über den Rand der flächigen Werkstücke
hinaus gedruckt wird; die Dekorbilder werden also kantengenau auf die Werkstücke aufgebracht.
Gleichwohl ist keine zeitaufwendige Neuberechnung der Dekorbild-Daten aus dem Bilddatenspeicher
notwendig. Ferner sind Bildverzerrungen ausgeschlossen.
[0015] Die Zusammenarbeit der erfindungsgemäßen Vermessungsstation mit der Drucksteuerung
erfolgt vorzugsweise so, dass die Drucksteuerung ein virtuelles Raster über das zu
bedruckende Werkstück legt, wobei jeder Rasterpunkt einem Bildpunkt der Druckstation
entspricht - beispielsweise einer bestimmten Düse aus einer Vielzahl von Düsen eines
Tintenstrahl-Druckkopfes. Die in der Vermessungsstation gewonnenen Konturdaten des
Werkstücks werden dann ihren jeweiligen Rasterpunkten zugeordnet. Im Ergebnis liegt
dann also ein virtuelles Rasterbild des Werkstücks vor, bei dem für jeden Rasterpunkt
eine Information gegeben ist, ob dieser innerhalb, auf oder außerhalb der Kontur des
Werkstücks liegt. Dementsprechend können dann die einzelnen Farbauftragselemente digital
angesteuert werden, und zwar entweder so, dass nur Bildpunkte gedruckt werden, die
innerhalb der den Konturdaten des jeweiligen Werkstücks entsprechenden Rasterpunkten
liegen, oder aber dass nur Bildpunkte gedruckt werden, die auf den oder innerhalb
der den Konturdaten entsprechenden Rasterpunkten liegen. Je feiner das Raster ist,
umso genauer wird dann das Dekorbild an die Oberfläche bzw. Kontur des Werkstücks
angepasst aufgedruckt. Eine Neuberechnung der Bildpunkte wird, wie oben bereits erwähnt,
nicht durchgeführt, egal wie das Werkstück geformt ist.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vermessungsstation die Konturdaten bereits
in einem digitalen Raster aufnimmt, beispielsweise mittels eines digitalen Bildsensors.
Dann kann jedes Pixel des Bildsensors einem Rasterpunkt des Druckrasters zugeordnet
werden, wobei dann die Drucksteuerung entsprechend der Helligkeitswerte der erhaltenen
Pixeldaten entscheidet, ob einzelne Bildpunkte durch entsprechendes Ansteuern bzw.
Sperren der Farbauftragselemente beim Druck freigegeben oder gesperrt werden. Es liegt
auf der Hand, dass eine solche direkte Zuordnung von digitalen Vermessungsdaten zu
den digitalen Bilddaten eine sehr schnelle und einfache Signalverarbeitung und Drucksteuerung
sicherstellt.
[0017] Neben der bevorzugten Tintenstrahl-Drucktechnik, bei der die Farbauftragselemente
als Farbdüsen ausgestaltet sind, sind weitere digitale Druckverfahren denkbar und
von der Erfindung umfasst, beispielsweise die digitale Übertragung von Bilddaten mittels
Laser auf eine Druckwalze, wie es bei Laser-Kopiergeräten zum Bedrucken von Papier
üblich ist.
[0018] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bedrucken von Werkstückoberflächen
mit Dekorbildern von Holzmaserungen ist die bevorzugte Anwendung der vorliegenden
Erfindung; jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt. Es ist vielmehr denkbar,
unterschiedlichste Dekorbilder auf Werkstücke mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu drucken.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im Folgenden mit unterschiedlichen
Ausgestaltungen anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Schemazeichnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung der Arbeitsweise der Konturerkennung;
- Figur 3:
- ein erstes Ausführungsbeispiel für eine separate Vermessungsstation, schematisch;
- Figur 4:
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine separate Vermessungsstation, schematisch;
- Figur 5:
- ein drittes Ausführungsbeispiel für eine separate Vermessungsstation, schematisch.
[0020] In Figur 1 sind rein schematisch die wichtigsten Module einer erfindungsgemä-ßen
Vorrichtung für einen Betrieb in Linie dargestellt. Ein Werkstück 1, das mit einem
Holzdekor bedruckt werden soll, wird auf einem Transportband 2 aufliegend durch eine
Druckstation 3 transportiert. In der Druckstation 3 ist (hier nur schematisch dargestellt)
ein an sich bekannter Tintenstrahl-Drucker angeordnet, der ein aus einem Bilddatenspeicher
11 stammendes digitales Holzmaserungs-Dekorbild auf die Oberfläche des Werkstücks
1 aufbringt. Um zu ermöglichen, dass unterschiedliche Formen von Werkstücken 1 bedruckt
werden können - also nicht nur wie im vorliegenden Fall einfache Rechteckformen, sondern
auch Vielecke oder runde Formen - ist der Druckstation 3 eine Vermessungsstation 4
vorgeschaltet, in der hier vorliegend eine Zeilenkamera 5 als Portal angeordnet ist
und digitale Daten über die Kontur des Werkstücks 1 in Abhängigkeit vom zurückgelegten
Weg des Transportbandes 2 generiert und an eine Drucksteuerung 12 abgibt. Die Drucksteuerung
12 verknüpft die von der Zeilenkamera 5 erhaltenen digitalen Daten mit den digitalen
Daten des Dekorbildes aus dem Bilddatenspeicher 11, und zwar derart, dass das aus
dem Bilddatenspeicher 11 stammende Dekorbild virtuell mit der von der Zeilenkamera
5 erfassten Kontur des Werkstücks 1 überlagert und die außerhalb der Kontur liegenden
Bilddaten abgeschnitten werden. Dies erfolgt in realiter bei der dargestellten Druckstation
3 mit einer Vielzahl von Tintenstrahl-Düsen ganz einfach so, dass die jeweiligen Düsen,
die einen Bildpunkt außerhalb der Kontur des Werkstücks 1 drucken würden, jeweils
inaktiv geschaltet werden.
[0021] Figur 2 zeigt den Vorgang der Überlagerung von Bilddaten mit den Konturdaten des
Werkstücks 1. Über das Werkstück 1 wird ein virtuelles Raster 6 gelegt, dessen Rasterpunkte
der Auflösung der Druckstation 3 entsprechen; je Bildpunkt, den die Druckstation 3
druckt, ist also ein Rasterpunkt 8 des Rasters 6 vorhanden. Bei einem Tintenstrahldrucker
mit entsprechend vielen Tintenstrahl-Düsen kann die Anzahl und die Anordnung der Rasterpunkte
quer zur Durchlaufrichtung der Anzahl und der Anordnung der Tintenstrahl-Düsen entsprechen;
soweit mit einem beweglichen Tintenstrahl-Druckkopf gearbeitet wird, oder mit einem
anderen digitalen Druckverfahren, das beispielsweise mit einer Laserabtastung arbeitet,
gibt es keine entsprechende hardwaremäßige Korrelation.
[0022] Wie die beiden Schaubilder der Figur 2 zeigen, wird bei der Zusammenführung der im
Raster 6 gerasterten Bilddaten aus dem Bilddatenspeicher 11 und den Konturdaten aus
der Vermessungsstation 4 digital erkannt, welche Rasterpunkte 8 außerhalb der Kontur
7 des Werkstücks 1 liegen (in Figur 2 mit "0" belegt), und welche Rasterpunkte 8 innerhalb
der Kontur 7 des Werkstücks 1 liegen (in Figur 2 mit "1" belegt). Diese Information
wird dann verwendet, um die Rasterpunkte 8 des Dekorbildes zu drucken oder eben nicht
zu drucken.
[0023] In Figur 2 wurden jeweils nur diejenigen Rasterpunkte 8 mit einem Wert "1" belegt,
die vollständig innerhalb der Kontur 7 des Werkstücks 1 liegen, während die Rasterpunkte
8, die von der Kontur 7 geschnitten werden, mit dem Wert "0" belegt werden. Hierdurch
wird sichergestellt, dass keinesfalls Druckfarbe über die Kante des Werkstücks 1,
also über die gemessene Kontur 7 hinaus gelangt. Bei einer entsprechend hohen Auflösung
der Druckstation 3 erzielt man dennoch hervorragende Ergebnisse, beispielsweise einen
größten unbedruckten Rand des Werkstücks von etwa 0,1 Millimeter - dies entspricht
in etwa dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges in einem Betrachtungsabstand
von ca. 0,5 Metern. Mit einer Auflösung der Druckstation 3 von ca. 200 dpi (dot per
inch) ist diese Genauigkeit bereits zu erreichen.
[0024] Figur 3 zeigt die schematische Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Vermessungsstation, die anders als in Figur 1 dargestellt nicht in Linie mit der Druckstation
3 angeordnet ist, sondern unabhängig von dieser arbeitet. Die hier dargestellte Vermessungsstation
für das Werkstück 1 weist insgesamt vier Kontursensoren 10 auf, die jeweils auf einem
Messbalken 9 beweglich angebracht sind. Ein erster Messbalken 9a ist in x-Richtung
beweglich, während der zugehörige Kontursensor 10a entlang des Messbalkens 9a in y-Richtung
bewegt werden kann. Ein zweiter Messbalken 9b ist orthogonal hierzu in y-Richtung
beweglich, während der zugehörige Kontursensor 10b entlang des Messbalkens 9b in x-Richtung
verfahren werden kann. Ein dritter Messbalken 9c ist wie auch ein vierter Messbalken
9d fest angeordnet, und die zugehörigen Kontursensoren 10c und 10d können entlang
dieser Balken 9c, 9d in x-Richtung (10c) bzw. y-Richtung (10d) verfahren werden.
[0025] Die Aufgabe der in Figur 3 dargestellten Vermessungsstation ist das Erfassen der
Werkstückaußenkanten rechteckiger Platten, also der Kontur 7. Pro Werkstückkante ist
ein Kontursensor 10 vorgesehen. Über ein Positioniersystem werden die Messbalken 9
so platziert, dass sie sich über den Werksstückkanten befinden. Sodann werden die
Kontursensoren 10 über die Kanten bewegt und die Kantenposition abhängig vom inkremental
aufgenommen Weg erfasst. Während des Messvorgangs wird das Werkstück 1 nicht bewegt.
Aller vier Kanten werden simultan erfasst. Eine Höhenverstellbarkeit der Kontursensoren
10 und/oder der Messbalken 9 kann vorgesehen sein.
[0026] In Figur 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vermessungsstation dargestellt.
Dieses Ausführungsbeispiel nutzt das Prinzip einer Zeilenkamera 5, welche nach Art
eines Portals über dem Werkstück 1 entlang der beiden Messbalken 9 verfahrbar ist.
Dieses System ist für beliebig geformte Werkstückgeometrien geeignet. Allerdings erhöht
oder verringert sich die Messwert-Auflösung abhängig von der Verfahrgeschwindigkeit
der Zeilenkamera 5. Die Zeilenkamera 5 detektiert Graustufen-Unterschiede und verknüpft
diese mit den Positionswerten der Messbalken 9.
[0027] In Figur 5 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vermessungsstation gezeigt,
die sich für Anwendungen in der Holz- und Möbelindustrie mit rechteckigen Werkstückformaten
eignet, wobei die Werkstücke 1 Toleranzschwankungen vorausgegangener Bearbeitungsschritte
(Sägeschnitte) unterworfen sind. Während das zu vermessende Werkstück 1 in die Vermessungsstation
4 eingefördert wird, stellen sich die Messbalken 9 entsprechend den vorbekannten Grobabmessungen
der Werkstücke 1 auf die Ausgangspositionen ein. Die Kontursensoren 10 werden durch
CCD-Kameras gebildet, und sie sind auf den beiden beweglichen Messbalken 9a und 9b
in x-Richtung bzw. y-Richtung verfahrbar angeordnet. Während der eigentlichen Vermessung
werden dann weder das Werkstück 1 noch die Kontursensoren 10 bewegt. Die Kontursensoren
10 nehmen von der gesamten von oben sichtbaren Werkstückoberfläche nur die jeweiligen
Eckbereiche als Bild auf. Nach erfolgter erster Bildaufnahme verfahren die beweglichen
Messbalken 9a, 9b über das Werkstück bis zu den gegenüberliegenden Eckpositionen.
Dort erfolgt eine zweite Messung. Mit der Hell-Dunkel-Auswertung der vier Eckpunkt-Bilder
ergibt sich durch die Verknüpfung der Kontursensor-Positionen mit den Daten der Messbalken
9 die Koordinateninformation der Werkstück-Eckpunkte. Hierdurch können Schiefwinkligkeiten
der nominell rechteckförmigen Werkstücke erkannt werden. Die rechnerische Verbindung
der gemessenen Eckpunkte mit Geraden, um eine virtuelle Werkstückfläche zu errechnen,
kann in diesem einfachen Fall den Anforderungen genügen.
[0028] Abschließend darf nochmals erwähnt werden, dass die in Figur 1 dargestellte Anordnung
der Komponenten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nur beispielhaft ist. Insbesondere
die direkte Zuordnung der Vermessungsstation 4 zur Druckstation 3 an demselben Transportband
2 ist für die Realisierung der Erfindung keinesfalls zwingend.
1. Vorrichtung zum Drucken von Dekorbildern auf flächige Werkstücke, umfassend eine Druckstation
(3) mit digital angesteuerten Farbauftragselementen, eine Transporteinrichtung (2)
zum Transportieren der Werkstücke (1) durch die Druckstation (3), und eine Drucksteuerung
(12), die mit einem digitalen Bilddatenspeicher (11) zusammenwirkt und die Farbauftragselemente
zum Drucken von digitalen Dekorbild-Daten aus dem Bilddatenspeicher (11) als Bildpunkte
auf das Werkstück (1) digital ansteuert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckstation (3) eine Vermessungsstation (4) vorgeschaltet ist, die mittels Kontursensoren
(10) Konturdaten des Werkstücks (1) aufnimmt und mit der Drucksteuerung (12) derart
zusammenwirkt, dass au-ßerhalb der Kontur (7) des Werkstücks (1) liegende Bildpunkte
des Dekorbildes nicht gedruckt werden, während die restlichen Bildpunkte unbeeinflusst
bleiben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckstation (3) einen Druckkopf mit einer Vielzahl von als Farbdüsen ausgebildeten
Farbauftragselementen umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckkopf ein Tintenstrahldrucker ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drucksteuerung (12) so ausgebildet ist, dass sie ein virtuelles Raster (6) über
jedes zu bedruckende Werkstück (1) legt, wobei jeder Rasterpunkt (8) einem Bildpunkt
der Druckstation (3) entspricht, und
dass sie die in der Vermessungsstation (4) gemessenen Konturdaten ihren jeweiligen Rasterpunkten
(8) zuordnet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drucksteuerung (12) so ausgebildet ist, dass nur Bildpunkte gedruckt werden,
die innerhalb der den Konturdaten des jeweiligen Werkstücks (1) entsprechenden Rasterpunkten
(8) liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drucksteuerung (12) so ausgebildet ist, dass nur Bildpunkte gedruckt werden,
die auf den oder innerhalb der den Konturdaten des jeweiligen Werkstücks (1) entsprechenden
Rasterpunkten (8) liegen.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vermessungsstation (4) eine digitale Kamera (5, 10) enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kamera aus mindestens einer digitalen Zeilenkamera (5) besteht, deren Messdaten
mit Bewegungsdaten der Transporteinrichtung (2) beim Vermessen inkremental verknüpft
werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die digitale Kamera (5, 10) derart mit der Drucksteuerung (12) zusammenwirkt, dass
jedes Pixel der Kamera einem Rasterpunkt (8) der Drucksteuerung (12) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vermessungsstation (4) mindestens einen entlang der Kontur des Werkstücks (1)
relativ zu diesem beweglich angeordneten Kantensensor (1) umfasst.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vermessungsstation (4) an mindestens zwei Ecken von viereckigen Werkstücken (1)
angeordnete Kantensensoren (10), insbesondere digitale Kameras umfasst.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dekorbilder Holzoberflächen darstellen.