[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender
oder abdeckender Schichten von einer Transferfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruches 17.
[0002] Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens
herzustellen. So ist in der
EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben.
In einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einem Anleger und einem Ausleger sind Druckwerke
und ein Beschichtungswerk angeordnet. In wenigstens einem Druckwerk wird ein Klebstoffmuster
als Drucksujet im Flachdruckverfahren aufgetragen. In dem Beschichtungswerk nach dem
Druckwerk sind ein Gegendruckzylinder, eine Presswalze und eine Folienführung vorgesehen.
Darin wird von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen durch den Transferspalt
des Beschichtungswerkes zwischen Gegendruckzylinder und Presswalze geführt und auf
der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die
Transferfolie enthält eine Trägerfolie, auf der Funktionsschichten verschiedener Art
wie metallische Schichten, beispielsweise aus Aluminium, oder Kunststoffschichten
aufgebracht sein können. Zwischen Funktionsschicht und Trägerfolie ist eine Trennschicht
vorgesehen, mittels derer die Funktionsschicht von der Trägerschicht abziehbar ist.
[0003] Nachdem ein Druckbogen mit einem flächigen Klebstoffauftrag oder einem Klebstoffmuster
versehen ist, wird er durch das Beschichtungswerk geführt, wobei mittels der Presswalze
der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung
gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende Funktionsschicht eine enge Verbindung
mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein. Danach haftet die
Funktionsschicht im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster oder der vollflächigen
Kleberbereiche an, wobei der Transferfolie die Funktionsschicht im Bereich der Klebstoffmuster
entnommen wird. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
[0004] Nachteilig an den geschilderten Verfahrensweisen ist, dass sie nicht flexibel einsetzbar
sind, ein umfangreiches Knowhow zu den komplexen Prozessen erfordern und schwierig
zu handhaben sind. Vor allem sind die bisher bekannten Produktionsverfahren auf die
Verarbeitung von Bedruckstoffen aus Papier oder Karton beschränkt. Eine Beschichtung
von metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen im Kaltfolienprägeverfahren ist bisher
nicht bekannt geworden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17 vorzusehen, mittels derer
eine Folienbeschichtung von Druckbogen aus Folien unterschiedlicher Qualität einfach,
sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann, wobei Verfahren und Vorrichtung einfach
handhabbar sein sollen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in einem Verfahren gemäß den Merkmalen der
Patentanspruches 1 und in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen der Patentanspruches
17.
[0007] In vorteilhafter Weise wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dessen Anwendung zur
Folienapplikation auch Bedruckstoffe aus Metall- oder Kunststofffolien durch deren
Vorbehandlung ermöglicht wird. Damit lassen sich Funktionsverpackungen, z.B. mit Schmuckeffekten
versehen, wobei eine Bogenrotationsdruckmaschine verwendet und die Folienbeschichtung
im Kaltfolienprägeverfahren durchgeführt wird.
[0008] Hier soll die Folienapplikation auf metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen in
Verbindung mit einer Offsetdruckmaschine mit vor- oder nachgeschalteten Lackmodulen
erfolgen. Die Applikation wird im Druckwerk oder in einem Lackmodul durchgeführt.
Vor oder nach der Applikation kann zusätzlich gedruckt und zwischengetrocknet werden
z.B. mit Hilfe eines UV-Trockners.
[0009] Das Verfahren ist zunächst dadurch bestimmt, dass die Folienapplikation als Veredelungsapplikation
oder Funktionsapplikation auf metallischem Bedruckstoff in Verbindung mit dem so genannten
Blechdruckverfahren durchgeführt wird. Das Inlineverfahren für die Folienapplikation
auf metallischen Bedruckstoffen erweitert das Anwendungsspektrum.
[0010] Weiterhin kann das Verfahren auch die Folienapplikation als Veredelungsapplikation
oder Funktionsapplikation auf Kunststoffbedruckstoff beinhalten. Dickere Kunststofffolien
haben nämlich hinsichtlich ihrer Festigkeit und Steifigkeit, aber auch der Oberflächeneigenschaften
die Charakteristik von Blechtafeln.
[0011] Weiterhin kann die Vorbehandlung des metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffes und
der Applikationsfolie durch eine Coronabehandlung durchgeführt werden.
[0012] Schließlich kann der Einsatz von wärmereduzierten UV-Trocknersystemen in Verbindung
mit der Folienapplikation bei der Kaltfolienkaschierung genutzt werden. Vorteilhaft
an dem Verfahren ist, dass ein reduzierter Wärmeeintrag erfolgt. Damit ergibt sich
ein stark verringerter Passerverzug, was besonders für metallische oder Kunststoffbedruckstoffe
von Bedeutung ist.
[0013] Zum Verfahren der Folienapplikation auf metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen
sind folgende Schritte vorgesehen:
- 1. Bedruckstoffzuführung über einen Anleger ggf. mittels eines vorgeschalteten so
genannten Rolle-Bogen-Anlegers.
- 2. Corona- oder Plasmavorbehandlung des metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffes
im Bereich der Bogenanlage oder einem Anlagemodul.
- 3. Ggf. Vorbeschichtung in einem Lackmodul oder im ersten Druckwerk mittels integrierter
Lackeinrichtung mit Primer, Deckweiß oder mit Iriodinlack.
- 4. Vorbereitung der Druckbogen für Beschichtung mittels UV- oder Excimer-Zwischentrockner.
Ggf. in einem Druckwerk.
- 5. Bogenwendung der Druckbogen kann vorgesehen sein.
- 6. Zwischentrockner: konventionelle UV-Trockner oder wärmereduzierte Systeme wie Excimer-Strahler
oder NIR-Systeme..
- 7. Wegen des Folienverzuges vor und nach der Applikation sind bevorzugt wärmereduzierte
UV-Trocknersysteme einzusetzen.
- 8. Kleberauftrag erfolgt über ein Druckwerk oder ein Lackwerk.
- 9. Folienapplikation über den Transferspalt bevorzugt in tangentialer Folienführung
und mit geringer Umschlingung der Presswalze.
- 10. Coronabehandlung der zu applizierenden Folie ist möglich.
- 11. Drucken mittels einer oder mehreren Farben und Zwischentrocknung.
- 12. Lackmodule zur Veredelung mit Zwischen- oder Endtrocknung sind den Druckwerken
zugeordnet.
- 13. Ink-Jet-Systeme sind vor oder nach der Folienapplikation zur Personalisierung
(auch in Schön- und Widerdrucksystemen geeignet) zugeordnet.
- 14. Bogeninspektionssystem schleust z.B. mittels Bogenweiche, Doppelausleger oder
Markierung durch Streifeneinschussgerät Makulaturbogen aus.
[0014] Als Vorrichtungen zum Ausführen des Verfahrens kommen Bogenrotationsdruckmaschinen
in Frage. Diese können in der Art bekannte Bogenoffsetdruckmaschinen ausgeführt sein
oder in der Art von Flexodruckmaschinen, die eine ebene Bogenführung aufweisen. Letzteres
ist für die Verarbeitung von Blechtafeln oder bei steifen Folienbedruckstoffen besonders
vorteilhaft.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen näher dargestellt.
[0016] Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung,
- Figur 2
- eine Konfiguration einer Bogendruckmaschine mit Beschichtungswerk,
- Figur 3
- eine zweite Konfiguration einer Bogendruckmaschine nach Fig. 2 und
- Figur 4
- eine Bogendruckmaschine mit ebener Bogenführung.
[0017] Figur 1 zeigt Teile einer Bogenrotationsdruckmaschine, die zwei Druckwerke enthält
und für folgende Zwecke eingesetzt wird:
- Ein Druckbogen wird zunächst mit einem flächigen oder bildgebenden Klebstoffmuster
versehen (Druckwerk als Auftragwerk 1).
- Im Folgedruckwerk wird der Druckbogen gemeinsam mit einer Transferfolie 5 unter Pressung
durch einen Transferspalt 6 geführt, (Beschichtungswerk 2).
[0018] Das Auftragwerk 1 kann ein an sich bekanntes Offsetdruckwerk mit einem Farbwerk 11,
einem Plattenzylinder 12 und einem Drucktuchzylinder 13 sein. Der Drucktuchzylinder
13 wirkt mit einem Gegendruckzylinder 4 zusammen.
Das Beschichtungswerk 2 kann ebenfalls durch ein Offsetdruckwerk gebildet sein. Der
Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder
4 gebildet. Die Presswalze 3 kann dem Drucktuchzylinder entsprechen. Die Presswalze
3 kann auch dem Formzylinder eines Lackmodules entsprechen. Innerhalb des für den
Folientransfer genutzten Beschichtungswerkes 2 ist eine Bahnführung 14 für Transferfolie
5 dargestellt. Die Transferfolie 5 wird dabei durch Schutzeinrichtungen 15 des Beschichtungswerkes
2 ein- und wieder ausgeführt.
[0019] Alternativ kann wie im Zusammenhang des Auftragwerkes 1 gezeigt ist, eine in das
Auftragwerk 1 integrierte Folientransfereinrichtung vorgesehen sein, wodurch ein integriertes
Folienapplikationsmodul geschaffen wird. Hierbei wird an einem Gegendruckzylinder
4 einem Druckspalt zwischen einem Drucktuch- oder Formzylinder 13 und dem Gegendruckzylinder
4 nachgeordnet eine Presswalze 3' zugeordnet. So kann eine Folienbahn 5' einer Transferfolie
nach der Beschichtung des Bedruckstoffes mittels des Auftragwerkes 1 einem wie zuvor
genannt gebildeten Transferspalt 6' zugeführt und auch direkt wieder abgeführt werden.
Die Kaltfolienprägung erfolgt so in einem einzigen integrierten Folienapplikationsmodul
FA, wie in Figur 1 angedeutet.
[0020] Wie in Figur 1 im Auftragwerk 1 schematisch dargestellt, kann in einem integrierten
Folienapplikationsmodul FA auch ein Auftragwerk in kompakter Bauweise innerhalb des
Beschichtungsmodules angeordnet sein. Dazu wird eine Kleberauftragvorrichtung 1' dem
Gegendruckzylinder 4 zugeordnet und dem Transferspalt, der hier zwischen dem Gummizylinder
13 und dem Gegendruckzylinder 3 vorgesehen wäre, vorgelagert angeordnet sein. Die
Transferfolie 5 würde hier um den Gummizylinder 13 oder in etwa tangential an diesem
vorbei durch den bezeichneten Druckspalt geführt.
Eine derartige Kleberauftragvorrichtung 1' kann dazu aus einem kompakten Formzylinder
zum Tragen einer Druckform für den Kleber und einem Auftragwerk aus einer Kammerrakel
und einer Rasterwalze zum Zuführen des Klebers bestehen. Dabei wird am gleichen Gegendruckzylinder
4 wiederum integriert zunächst der Kleberauftrag auf dem Bedruckstoff vorgenommen
und direkt darauf folgend der Folienauftrag durchgeführt.
[0021] Die Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf der Seite der Bogenzuführung
zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 zur kontinuierlichen
geregelten Zuführung der Transferfolie 5 zum Beschichtungswerk 2 auf. In der Folienzuführung
können Umlenk- bzw. Spannwalzen zur Führung der Transferfolie 5 in einer im Wesentlichen
konstanten Spannung gegenüber der Presswalze 3 vorgesehen sein. Auf der ablaufseitigen
Seite des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle 9 für das verbrauchte Folienmaterial
vorgesehen. Ein Drehantrieb 7 an der Foliensammelrolle 9 ist stets vorteilhaft. Es
kann sogar vorgesehen sein, dass die Transferfolie 5 mittels des Drehantriebs 7 ablaufseitig
gefördert und zulaufseitig mittels einer Bremse straff gehalten wird.
[0022] Die Presswalze 3 (als Drucktuchzylinder oder Formzylinder oder separate Presswalze)
trägt auf ihrer Oberfläche ein kompressibles bzw. dämpfendes, z.B. auch mit einer
kompressiblen Zwischenschicht versehenes Element. Die Presswalze 3 kann dazu mit einer
Pressbespannung 10 beispielsweise als Kunststoffüberzug, vergleichbar einem Gummituch
bzw. Drucktuch, versehen sein, die in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten
wird.
[0023] Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann vorgesehen
sein, den Folienvorschub der Transferfolie 5 von der Folienvorratsrolle 8 zum Transferspalt
6 und zur Foliensammelrolle 9 schrittweise zu steuern, wobei die Transferfolie 5 dann
angehalten wird, wenn keine Übertragung bildgebender oder abdeckender Schichten erfolgen
soll.
Eine weitere Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art ergibt sich,
wenn die Transferfolie 5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt
wird.
[0024] Weiterhin können in dem so gebildeten Folienapplikationsmodul aus dem Auftragwerk
1 und dem Beschichtungswerk 2 Trockner 16 vorgesehen sein, mittels derer der Kleberauftrag
oder die gesamte Folienbeschichtung getrocknet werden können. Hier kommen z.B. UV-Trockner
in Frage.
[0025] Weiterhin kann das Folienapplikationsmodul eine Überwachungseinrichtung 17 zur Abtastung
der Bogenoberfläche enthalten. Die Überwachungseinrichtung 17 ermöglicht die Auswertung
von Bildinhalten der Beschichtung und die Feststellung von Fehlern in der Folienbeschichtung.
[0026] Mit der oben beschriebenen Vorrichtung ist es möglich Bedruckstoffe bildmäßig bzw.
teil- oder vollflächig zu beschichten bzw. zu versiegeln bzw. zu kaschieren oder auch
mit einer besonders widerstandfähigen Oberflächenschicht zu versehen. Dazu ist die
Einrichtung für den Folientransfer in einem den Druckwerken einer Bogendruckmaschine
nachgeordneten Druck- oder Lackierwerk angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung
wird mittels der Folienbeschichtung die Oberfläche des frischen Druckes veredelt oder
geschützt.
Für weitere Anwendungsfälle kann innerhalb der Bogenrotationsdruckmaschine der ersten
Einrichtung für den Folientransfer auch eine zweite derartige Einrichtung nachgeordnet
werden, so dass auch eine doppelte Folienbeschichtung eines Bogens möglich wird.
[0027] Weiterhin kann eine Konfiguration vorgesehen werden, die ein erstes Folienapplikationsmodul
vor dem ersten eine Farbe oder eine Beschichtung übertragenden Druckwerk und ein zweites
Folienapplikationsmodul nach dem letzten Farbe übertragenden Druckwerk vorsieht. Damit
kann eine erste Folienbeschichtung direkt auf den Bedruckstoff aufgebracht und eine
zweite Folienbeschichtung über dem aufgedruckten Druckbild aufgebracht werden.
[0028] Unter Verwendung einer vorstehend beschriebenen Einrichtung zur Durchführung des
Kaltfolienprägeverfahrens sind weiterhin auch Verfahren durchführbar, bei deren Anwendung
eine einfache Folienbeschichtung oder auch mehrfache Folienbeschichtung von ein- oder
beidseitig zu beschichtenden Funktionsverpackungen, z.B. mit Schmuckeigenschaften,
innerhalb einer Bogenrotationsdruckmaschine möglich wird.
[0029] Dabei kann in vorteilhafter Weise durch die Kombination von Beschichtungseinheiten
wie z. B. Lackmodulen, einer Einrichtung zur Bogenwendung sowie Beschichtungsmodulen
für eine ein- oder beidseitige Folienapplikation ermöglicht werden. Durch die erfindungsgemäßen
Verfahren und Vorrichtungen kann die Herstellung von Effekt- und Funktionsapplikation
bzw. von Folienverbundverpackung auch in Verbindung mit einer beidseitigen Bedruckbarkeit
des Bedruckstoffes ermöglicht werden.
[0030] Das Verfahren ist in einem ersten Schritt dadurch gekennzeichnet, dass die Folienapplikation
als Veredelungsapplikation oder Funktionsapplikation auf metallischem Bedruckstoff
ggf. in Verbindung mit dem so genannten Blechdruckverfahren durchgeführt wird. Als
metallische Bedruckstoffe kommen Blechtafeln aus Weißblech, Aluminium o.ä. oder auch
aus Schichtmetallen in Frage. Weiterhin sind als metallische Bedruckstoffe auch mit
einer Metallfolie überzogene Bedruckstoffe aus Papier, Karton oder Kunststoff zu verstehen.
Ebenso sind hier aber auch Kunststoffbedruckstoffe bearbeitbar, die eine ähnliche
Materialcharakteristik hinsichtlich Festigkeit, Steifigkeit und Oberflächengüte haben,
wie Blechtafeln.
[0031] In einem zweiten Punkt wird die Vorbehandlung des metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffes
und der Applikationsfolie durch eine Coronabehandlung durchgeführt. In einem dritten
Punkt wird der Einsatz von wärmereduzierten UV-Trocknersystemen in Verbindung mit
der Folienapplikation bei der Kaltfolienkaschierung genutzt. Dazu kann die Folienführung
tangential durch den Transferspalt erfolgen oder den Gummizylinder umschlingen.
[0032] Erfindungsgemäß soll nun die Folienapplikation auf metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen
in Verbindung mit einer Offsetdruckmaschine mit vor- oder nachgeschalteten Lackmodulen
erfolgen. Die Applikation wird in einem Druckwerk oder in einem Lackmodul durchgeführt.
Vor oder nach der Folienapplikation kann zusätzlich gedruckt und zwischengetrocknet
werden z.B. mit Hilfe eines UV-Trockners.
[0033] Im Verfahren des Bedruckens von metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen werden
vielfach so genannte UV-Druckfarben verwendet. UV-Druckfarben lassen sich mit Hilfe
von UV-Trocknern sehr schnell und effizient aushärten, so dass eine fest auf dem metallischen
bzw. Kunststoffbedruckstoff haftende Farbschicht entsteht.
Weiterhin wird bei metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen zur Verbesserung der
Farbanhaftung vielfach eine so genannte Corona- oder Plasmabehandlung durchgeführt.
Mittels Beaufschlagung der Folienoberfläche mit einer Coronaentladung oder eines Plasmas
kann deren Oberflächenspannung so verändert werden, dass aufzutragende Druckfarben
sicher anhaften. Auf diese Weise wird ein optimiertes Erscheinungsbild des Druckes
erreicht.
[0034] Für die Trocknung von UV-Druckfarben sind spezielle Trockner entwickelt worden, die
bei vergleichsweise niedriger Temperatur arbeiten. Bekannt sind hierzu Systeme als
konventionelle UV-Strahler oder als UV-Kaltstrahler, z.B. als Excimer-Strahler. Es
kommen aber auch so genannte NIR-Trockner in Frage.
[0035] Bei der Verarbeitung von metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen unter Anwendung
eines Beschichtungsverfahrens mit Folienapplikation werden die Kenntnisse der Druckverfahren
für metallische Bedruckstoffe eingesetzt. Daher kann beispielsweise die Bedruckbarkeit
der Blechtafeln oder Kunststoffbögen durch das Aufbringen einer Primer- oder Grundierungsschicht
verbessert werden.
[0036] Vorteilhaft an dem vorgeschlagenen Verfahren ist, dass der Wärmeeintrag durch die
Trocknerbestrahlung stark bis sehr stark reduziert gegenüber demjenigen bei der Heißfolienkaschierung
erfolgt. Damit ergibt sich ein stark verringerter thermischer Einfluss auf den metallischen
bzw. Kunststoffbedruckstoff, so dass sich eine starke Verbesserung am Druckprodukt
hinsichtlich des aus dem Prägeverfahren resultierenden Passerverzuges einstellt. Das
Inlineverfahren für die Folienapplikation auf metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen
erweitert das Anwendungsspektrum einer entsprechend ausgerüsteten Druckmaschine in
besonderer Weise.
[0037] Zum Verfahren der Folienapplikation auf metallischen bzw. Kunststoffbedruckstoffen
sind folgende Schritte vorzusehen:
- 1. Die Zuführung von Druckbogen zur Druckmaschine erfolgt über einen Bogenanleger
oder einen dem Bogenanleger oder der Druckmaschine direkt vorgeschalteten so genannten
Rolle-Bogen-Anleger, in dem metallische bzw. Kunststoffdruckbogen aus einer Folienbahn
direkt erzeugt werden.
- 2. Eine Corona- oder Plasmavorbehandlung der Oberfläche des Bedruckstoffes kann in
der Anlage, einem Anlagemodul oder einem der Maschine vorgeschalteten Rolle-Bogen-Anleger
erfolgen.
- 3. Eine Vorbeschichtung der metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen kann in einem Lackmodul
zur Grundierung mit einem Primer oder einem Deckweiß oder zur Bildung von Glanzeffekten
mit so genannten Iriodin-Lacken erfolgen. Diese Vorbeschichtung kann auch in einem
ersten Druckwerk mittels einer in diesem Druckwerk integrierten Lackiereinrichtung
erfolgen.
- 4. Unter Einwirkung mittels UV- oder Excimer-Zwischentrockner wird der Druckbogen
danach für weitere Beschichtungsschritte vorbereitet. Ein, mehrere oder jedes Druckwerk
kann zu diesem Zweck mit einem UV- oder Excimer-Zwischentrockner ausgerüstet sein.
Diese können in bekannter Weise als konventionelle UV-Strahler oder als UV-Kaltstrahler
ausgeführt sein. Hier können aber auch so genannte NIR-Trockner zur Anwendung kommen.
Wegen des Folienverzuges vor und nach der Applikation sind aber bevorzugt wärmereduzierte
UV-Trocknersysteme einzusetzen.
- 5. Die Druckmaschine kann mit einer Bogenwendeeinrichtung versehen sein, um die Druckbogen
in der Druckmaschine beidseitig bearbeiten zu können.
- 6. Der Kleberauftrag für die Folienapplikation erfolgt über ein Druckwerk oder ein
Lackwerk oder eine in ein Druckwerk integrierte kompakte Beschichtungseinrichtung.
Hierfür kommt insbesondere ein UV-Kleber in Betracht, der wie die UV-Druckfarben gut
auf metallischem bzw. Kunststoffbedruckstoff haftet und mit den genannten Trocknern
schnell getrocknet werden kann.
- 7. Eine Corona- oder Plasmabehandlung der zu applizierenden Folienschicht ist optional
möglich. Dies ist von den gegebenen Haftungsverhältnissen der beteiligten Oberflächen
abhängig.
- 8. Die Folienapplikation im Transferspalt 6 erfolgt bevorzugt unter tangentialer Führung
bzw. mit geringer Umschlingung der Transferfolie 5 an der Presswalze 3, die als eines
Drucktuchzylinder, Formzylinder oder anders geartete Andruckwalze gebildet sein kann.
- 9. Nach der Folienapplikation kann erneut eine Zwischentrocknung zur Aushärtung mit
Hilfe der bereits genannten Trockner erfolgen.
- 10. Das Drucken des erforderlichen farbigen Sujets erfolgt mit einer oder mehreren
Farben und ggf. eine erneuten Zwischentrocknung.
- 11. Lackbeschichtungen zur Veredelung der metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen mit
Schutz-, Glanz- oder Effektschichten können mit weiterer Zwischen- / Endtrocknung
erfolgen. Die dazu erforderlichen Lackmodule sind den Druckwerken vor- oder nachgeordnet.
- 12. In der Druckmaschine am Bogentransportweg Ink-Jet- oder Laserdruckeinrichtungen
vor oder nach der Folienapplikation zur Personalisierung vorgesehen sein. Diese sind
auch für in der Druckmaschine vorgesehene Schön- und Widerdrucksysteme ggf. geeignet
zuzuordnen.
- 13. Mittels eines integrierten Bogeninspektionssystems können Makulaturbogen erkannt
und ausgeschleust werden, Dies erfolgt z.B. über eine Bogenweiche, einen Doppelausleger
oder durch Kennzeichnung mit Markierungsstreifen.
[0038] Die für diese Verfahrensschritte notwendigen Konfigurationen einer Bogenrotationsdruckmaschine
unter Einschluss eines oder mehrerer Folienapplikationsmodule sind vielfältig und
werden im Folgenden beispielhaft beschrieben.
[0039] In Figur 2 ist eine erste Variante einer derartigen Konfiguration gezeigt. Die dargestellte
Druckmaschine weist einen Rolle-Bogen-Anleger RB auf. In dem Rolle-Bogen-Anleger RB
werden von einer Bedruckstoffrolle passgenau metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen
abgeschnitten und im Maschinentakt der Druckmaschine zugeführt. Anschließend daran
ist ein Druckwerk D oder ein Lackmodul angeordnet.
In der gezeigten Konfiguration schließen sich an das Druckwerk D bzw. das Lackmodul
ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 an, die auch als integriertes Folienapplikationsmodul
FA innerhalb eines Druckwerkes angeordnet sein können. Danach sind bis zum Bogenausleger
AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D vorgesehen.
Jeweils zwischen oder in den Druckwerken D bzw. vor und/oder in und/oder nach dem
Folienapplikationsmodul FA sind Zwischentrockner Z angeordnet, mittels derer die in
jeweiligen Arbeitsstationen aufgebrachten Beschichtungen getrocknet werden können.
[0040] Im Bereich der Zuführung der metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen von dem Rolle-Bogen-Anleger
RB in die erste Arbeitsstation der Druckmaschine ist eine Entladungseinrichtung E
vorgesehen. Sie dient dazu in an sich bekannter Weise beispielsweise mittels einer
Corona-Entladung die Oberflächeneigenschaften der metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen
für die Annahme von Beschichtungen zu verbessern.
[0041] Die Entladurigseinrichtung E kann auch in den Rolle-Bogen-Anleger RB integriert sein,
so dass die Oberflächenbehandlung der metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen auch
für den Bogentransport zur Druckmaschine wirksam wird.
[0042] Mit einer derartigen Druckmaschine kann also ein von einer Bedruckstoffrolle geschnittener
metallischer Druckbogen zunächst beschichtet, dann mit einer bildmässigen oder flächigen
Folienschicht beschichtet und nachfolgend nochmals mehrfarbig bedruckt werden. Ein
Anwendungsbeispiel hierfür sind Folien für Verpackungen oder Schmuckblätter, die neben
dem Drucken eine zusätzliche Veredelung erfordern.
[0043] In Figur 3 ist eine zweite Variante einer derartigen Konfiguration gezeigt. Die dargestellte
Druckmaschine weist einen Bogenanleger AN auf, dem eine Entladungseinrichtung E zur
Folienbehandlung zugeordnet ist. Anschließend ist wahlweise ein Druckwerk D oder ein
Lackmodul vorgesehen. Darauf folgt ein- oder zweiteiliges Folienapplikationsmodul
FA. Daran anschließend ist erneut ein Druckwerk angeordnet, dem eine so genannte Wendeeinrichtung
W folgt. Die Wendeeinrichtung W dient dazu, einen einseitig mit einer Folienbeschichtung
versehenen metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen umzustülpen, so dass dessen vorherige
Unterseite nachfolgend von oben bedruckt bzw. beschichtet werden kann.
[0044] In der gezeigten Konfiguration schließen sich an die Wendeeinrichtung W ein Auftragwerk
1 und ein Beschichtungsmodul 2 an, die auch als integriertes Folienapplikationsmodul
FA innerhalb eines Druckwerkes angeordnet sein können. Danach sind bis zum Bogenausleger
AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D vorgesehen. Vor der Zuführung der metallischen
bzw. Kunststoffdruckbogen zum Folienapplikationsmodul FA können diese erneut, nun
aber mit ihrer oben liegenden Rückseite der Einwirkung einer Entladungseinrichtung
E ausgesetzt werden.
[0045] Mit einer derartigen Druckmaschine kann also jeder metallische Druckbogen zunächst
von seiner Oberseite beschichtet, dann mit einer Folienbeschichtung versehen, danach
bedruckt oder beschichtet, dann gewendet, dann mit einer weiteren Folienbeschichtung
versehen und nachfolgend nochmals mehrfarbig bedruckt werden. Ein Anwendungsbeispiel
hierfür sind Folien für Verpackungen oder Schmuckblätter, die neben dem beidseitigen
Drucken auch eine zusätzliche beidseitige Veredelung erfordern.
[0046] Weiterhin ergeben sich in derartigen Maschinen weitere Produktionsmöglichkeiten,
indem Druckbogen mit optischen oder taktilen Mustern versehen werden, die der Folienbeschichtung
unterlegt und durch diese sichtbar oder tastbar sind, oder auch indem über die Folie
selbst optische oder taktile Oberflächenmuster aufgebracht werden. Diese Beschichtungsvorgänge
können wiederum einseitig oder beidseitig auf unbedruckten oder bedruckten Oberflächen
erfolgen.
[0047] Beispielsweise sind noch folgende Produktionsvarianten möglich:
- I. Bei der Verwendung minderwertiger Folien können die metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen
vorab mit einem Primer, d.h. einer Grundschicht, versehen werden, wobei die Oberfläche
so vorbehandelt wird, dass eine Glättung und eine Vorbereitung für die Folgebearbeitung
stattfindet. Danach erfolgt die Folienapplikation, die auf dem vorbehandelten Untergrund
sicherer möglich ist.
- II. In einem vorgeschalteten Prägemodul können die metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen
vorstrukturiert werden. Hierbei kann eine gezielte Prägung von Einzelelementen erfolgen
oder die Einarbeitung eines definierten flächigen Grundmusters vorgesehen werden.
In die so vorbehandelten Folienbögen wird danach die Folienapplikation aufgebracht.
- III. Bei Verpackungsdrucken kann jeder metallische Druckbogen in einer abschließenden
Behandlung im Bogenausleger getrennt werden. Hierbei sind vorbehandelte metallischen
bzw. Kunststoffdruckbogen oder auch in Nutzen aufgetrennte Bogenteile erzeugbar, die
mittels Trennverfahren inline gewonnen werden. Als Trennverfahren kommen Messer- oder
Scherenschnitt, (Rotations-) Stanzung oder Laserschnitt in Frage.
[0048] Insgesamt gesehen können mittels der genannten Einrichtungen und Verfahrensschritte
in Bogenrotationsdruckmaschinen mit Offset- oder Flexo-Druckwerken in Kombination
mit einer Beschichtungseinrichtung zum Prägefoliendruck zur Funktions- oder Veredelungs-Applikationen
von metallischen Bedruckstoffen aus Aluminium, Stahl-, Edelstahl, Weißblech oder ähnlichem
im Inlineprozess durchgeführt werden. Es wird also das Verfahren des Blechdruckes
mit einem Folientransferprozess verbunden oder es wird ein reines Applikationsmodul
von vorgedruckten Blechtafeln oder unbedruckten Blechtafeln, ggf. mit einer Vorbeschichtung
vorgesehen.
Die Applikation kann vollflächig oder ausgespart nach Umfang und/oder Breite, erfolgen,
d.h. sie kann auch auf Nutzen bezogen erfolgen.
[0049] Der Inline-Veredelungsprozess für Blechdruck ist z.B. für Schmuckdosen o.ä. geeignet.
Weiterhin kann er als Inline-Funktionsbeschichtungsprozess für Blechdruck z.B. für
die Innenauskleidung von Lebensmittelverpackung verwendet werden.
[0050] Eine entsprechende Druckmaschine kann flexibel unter Verwendung von Offset- oder
Flexodruckwerken (siehe Fig. 4) konfiguriert werden.
[0051] In Applikationsmaschinen für Blechtafeln sind folgende Prozesse durchführbar:
- Beidseitige oder einseitige Blechdruckapplikation (ggf. mit Wendung)
- Vorprimern des Bedruckstoffes
- Corona-Vorbehandlung der Transferfolie 5 oder des Bedruckstoffes
- UV-Zwischentrockner (-Endtrockner) nach Applikation
- Bedruckstoff auch als dicke starke Folie oder metallischer laminierter Bedruckstoff,
z.B. auch Sandwichwerkstoff mit Metalleinlage, Holzimitat, Pertinax sein z.B. zur
Herstellung von Holzstrukturen auf Trägermaterial Holz-Panelimitat
- Vorgesetzte Bedruckstoff-Abrollung und Rolle-Bogen-Anleger
- Maschinenkonzept kann in der Art einer Flexo-Direktdruckmaschine ausgeführt sein:
Bogenführung in einer Ebene, wobei auch ein Offsetdruckwerk integriert sein kann.
Bogentransport erfolgt mittels Saugbändern, Greifersystemen
- Bedruckstofftransport kann also eben oder wie bekannt an rotierenden Bogenführungszylindern
erfolgen
[0052] In Figur 4 ist eine Konfiguration einer Flexo-Direktdruckmaschine dargestellt. Gezeigt
sind Druckwerke D, die aus einem Gegendruckzylinder und einem Formzylinder bestehen.
Der Formzylinder trägt bei Flexodruckmaschinen ein so genanntes Klischee. Das Klischee
wird zur Bilderübertragung mittels eines Farbwerkes aus einer Rastwalze und einer
zugeordneten Kammerrakel mit Druckfarbe versorgt. Die Bilderzeugung erfolgt in dem
Druckspalt zwischen dem Formzylinder und dem Gegendruckzylinder, durch den der Bedruckstoffbogen
geführt wird.
[0053] Der Bedruckstoff wird hierbei (siehe Pfeil von rechts) mittels eines nicht gezeigten
Anlegers (Rolle-Bogen-Anleger) einer Bogentransfereinrichtung T zugeführt. Die Bogentransfereinrichtung
ist z. B. ein Kettenfördersystem oder beinhaltet auch Saugbandanordnungen. Der Bogentransport
erfolgt in einer Ebene und führt geradlinig nacheinander durch alle Druckspalte.
[0054] Die beiden ersten Druckwerke sind als Folienapplikationsmodul FA ausgebildet. Das
erste Druckwerk fungiert als Auftragwerk 1 zur Erzeugung des Kleberbildes auf dem
Bedruckstoff.
Das zweite Druckwerk fungiert als Beschichtungswerk 2. Es weist einen bereits genannten
Gegendruckzylinder 4 eines Flexodruckwerkes auf, der mit einer Presswalze 3 zusammen
einen Transferspalt 6 bildet. Die Presswalze 3 ist durch den Formzylinder gebildet,
von dem in diesem Fall das Farbwerk abgestellt ist. Die Beschichtung kann hier wie
oben beschrieben erfolgen, wobei aber die verarbeitbaren Bedruckstoffe wesentlich
dicker und steifer sein können als in bekannten Bogenrotationsdruckmaschinen.
[0055] Auch in dieser Konfiguration sind die Entladungsvorrichtungen E einsetzbar. Weiterhin
sind auch Trockner einsetzbar bzw. sinnvoll. Die gezeigten Druckwerke können auch
mit Offsetdruckwerken kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungswerk
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie / Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Farbwerk
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Drucktuchzylinder
- 14
- Leiteinrichtung
- 15
- Druckwerksschutz
- 16
- Trockner
- 17
- Überwachungseinrichtung
- 18
- Tänzerwalze
- 1'
- Auftragwerk
- 3'
- Andruckwalze
- 5'
- Folienbahn
- 6'
- Pressspalt
- D
- Druckwerk
- AN
- Anleger
- RB
- Rolle-Bogen-Anleger
- AU
- Ausleger
- FA
- Folienapplikationsmodul
- W
- Wendeeinrichtung
- E
- Entladungseinrichtung
- T
- Bogentransfereinrichtung
1. Verfahren zum Transfer von bildgebenden und/oder ab- oder überdeckenden Applikationsschichten
von einer Transferfolie (5) auf Druckbogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine,
insbesondere einer Bogenrotationsdruckmaschine, wenigstens mit einem Auftragwerk (1)
für eine bildmäßige oder flächige Beschichtung eines Druckbogens mit einem Kleber
und mit wenigstens einem Beschichtungswerk (2) zum Übertragen bildgebender oder abdeckender
Schichten von der Transferfolie (5) auf den Druckbogen, wobei in einem Beschichtungswerk
(2) ein Transferspalt (6) gebildet ist und die Transferfolie (5) an der Oberfläche
einer Presswalze (3) entlang und mit der beschichteten Seite auf einem Druckbogen
aufgelegt und unter Druck gemeinsam mit diesem durch den Transferspalt (6) führbar
ist, so dass die bildgebenden oder abdeckenden Schichten in mit Kleber versehenen
Bereichen von der Transferfolie (5) auf den Druckbogen haftend übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Druckmaschine steif-elastische Druckbogen als Blechtafeln oder Kunststofftafeln
zugeführt werden,
- die auf wenigstens einer bedruckten oder beschichteten bzw. unbedruckten oder unbeschichteten
ersten Seite in einem Transferspalt (6) mit einer bildmässigen oder vollflächigen
Folienbeschichtung von der Transferfolie (5) versehen werden
- und dass die metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen vor und/oder nach der Aufbringung der
Folienbeschichtung getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Druckbogen vor der Aufbringung der Folienbeschichtung mit einer Beschichtung
eines flüssigen Mediums zur Oberflächenbehandlung oder Einfärbung versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Druckbogen vor der Aufbringung von Beschichtungen mittels einer Einrichtung
zur Beeinflussung seiner Oberflächenspannung behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Druckbogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine auf wenigstens einer Seite
mittels eines flüssigen Mediums beschichtet werden und
- dass auf diese Beschichtung eine bildmäßig oder flächig aufgetragene Folienbeschichtung
von einer Transferfolie (5) durchgeführt wird und
- dass die Druckbogen auf der so beschichteten Seite mit einem oder mehreren Druckbildern
mittels Druckfarbe versehen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen nach einer Beschichtung einer ersten Seite in der Bogen verarbeitenden
Maschine gewendet werden und dass die Druckbogen auf der der beschichteten Seite gegenüberliegenden
Seite mit einer weiteren Beschichtung aus einer oder mehren Komponenten versehen werden
und dass die Beschichtung der Ober- und/oder der Unterseite eine Folienbeschichtung
von einer Transferfolie (5) beinhaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen auf einer ersten Seite wenigstens beschichtet und mit einer Folienbeschichtung
versehen werden, dass die Druckbogen in der Bogen verarbeitenden Maschine gewendet
werden und dass die Druckbogen auf der der beschichteten Seite gegenüberliegenden
Seite in einem weiteren Transferspalt (6) mit einer bildmässigen oder vollflächigen
Folienbeschichtung von einer Transferfolie (5) versehen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen auf einer ersten Seite in einem Transferspalt (6) mit einer vollflächigen
Folienbeschichtung von der Transferfolie (5) versehen werden, dass die Druckbogen
in der Bogen verarbeitenden Maschine gewendet werden und dass die Druckbogen auf der
der vollflächigen Folienbeschichtung gegenüber liegenden Seite wenigstens bedruckt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen auf einer in einem Transferspalt (6) mit einer vollflächigen Folienbeschichtung
von einer Transferfolie (5) zu beschichtenden Seite mit einer optisch oder taktil
wirksamen Vorbeschichtung versehen werden, wobei der Kleberauftrag unter Einschluss
der Flächenanteile der Vorbeschichtung erfolgen kann.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorbeschichtung mittels eines Druckwerkes oder mittels eines Lackmoduls oder
in einem Druckwerk oder Lackmodul oder Bogentransfermodul mittels Ink-Jet-Druckköpfen
oder Laserdruckeinrichtungen erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorbeschichtung in einem Beschichtungswerk mittels eines Druckverfahrens nach
dem Hochdruck, Tiefdruck oder Flachdruck erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen auf einer in einem Transferspalt (6) mit einer vollflächigen Folienbeschichtung
von einer Transferfolie (5) zu beschichtenden Seite mit einer optisch oder taktil
wirksamen Vorbeschichtung versehen werden, wobei die Vorbeschichtung auf die bildgebende
Seite der Transferfolie (5) erfolgt, derart, dass die Vorbeschichtung zusammen mit
der bildgebenden Schicht der Transferfolie (5) in dem Transferspalt (6) auf die Druckbogen
übertragen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbogen in einem Transferspalt (6) mit einer bildmäßigen oder flächigen Folienbeschichtung
von der Transferfolie (5) mittels einer optische Eigenschaften wie Farbigkeit, Brechungsvarianz
oder geprägter Strukturen enthaltenden Folienbeschichtung versehen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Transferfolie (5) übertragene bildmäßige oder flächige Folienbeschichtung
eine optische Funktionsschicht ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Transferfolie (5) übertragene bildmäßige oder flächige Folienbeschichtung
eine Strukturen bildende Funktionsschicht ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kleber und/oder die flüssigen Beschichtungsmedien und/oder die Druckfarben mittels
UV-Strahlung härtbar sind.
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf die metallischen bzw. Kunststoffdruckbogen aufgebrachte Beschichtungen allein
oder in Kombination getrocknet werden.
17. Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden und/oder ab- bzw. überdeckenden Funktionsschichten
von einer Transferfolie (5) auf Druckbogen mit wenigstens einem Auftragwerk (1) zur
bildmässigen oder flächigen Beschichtung der Druckbogen mit einem Kleber und wenigstens
einem Beschichtungswerk (2) zum Übertragen der Funktionsschichten der Transferfolie
(5) auf die Druckbogen, wobei jedes Beschichtungswerk (2) einen Transferspalt (6)
aufweist, in dem die Transferfolie (5) eine Presswalze (3) wenigstens tangierend,
mit der beschichteten Seite auf den Druckbogen aufgelegt unter Druck geführt wird,
so dass die Funktionsschicht in den mit Kleber versehenen Bereichen fest anhaftend
von der Transferfolie (5) auf die Druckbogen übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogen verarbeitende Maschine eine Bogenrotationsdruckmaschine ist, die zwischen
einem für metallische oder Kunststoffbedruckstoffe geeigneten Bogenanleger (AN) oder
Rolle-Bogen-Anleger (RB) und einem Bogenausleger (AU) eine Mehrzahl von als Druck-
und/oder Lack- und/oder Beschichtungseinheiten (D) ausgebildeten Arbeitseinheiten
aufweist,
dass den Druckwerken (D) wahlweise ein Beschichtungsmodul für flüssige Medien, vorzugsweise
ein Lackmodul, vorangestellt ist,
dass der Bogenrotationsdruckmaschine, vor oder nach den Beschichtungseinheiten (D) oder
wahlweise vor und/oder nach einer vorzusehenden Einrichtung zur Bogenwendung, wenigstens
ein ein Auftragwerk (1) und ein Beschichtungswerk (2) enthaltendes Folienapplikationsmodul
(FA) zugeordnet ist,
und dass den Arbeitseinheiten und/oder Folienapplikationsmodulen (FA) jeweils ein Trockner
(16) zuordenbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenrotationsdruckmaschine im Bereich der Zuführung von unbedruckten bzw. nicht
beschichteten Seiten der Druckbogen zu einer Arbeitseinheit (D, FA, 1) eine Entladungseinrichtung
(E) aufweist, mittels derer der metallische Druckbogen einer Oberflächenbehandlung
aussetzbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenrotationsdruckmaschine im Bereich der Zuführung einer Transferfolie (5)
zu einer Transferfolie verarbeitenden Arbeitseinheit (FA, 1) eine Entladungseinrichtung
(E) aufweist, mittels derer die die Transferschicht aufweisende Seite der Transferfolie
(5) einer Oberflächenbehandlung aussetzbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenrotationsdruckmaschine, deren Arbeitseinheiten oder Bogen führenden Bogentransportmodule
im Bereich nach der Aufbringung einer Beschichtung mit einer Trocknungseinrichtung
versehen sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- n Druckwerke (D).
22. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- eine Wendeeinrichtung (W)
- n Druckwerke (D).
23. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- n Druckwerke (D).
- ein Folienapplikationsmodul (FA),
- eine Wendeeinrichtung (W),
- n Druckwerke (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA).
24. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- n Druckwerke (D)
- eine Wendeeinrichtung (W)
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA),
- n Druckwerke (D).
25. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- n Druckwerke (D).
- eine Wendeeinrichtung (W)
- n Druckwerke (D).
26. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- eine Wendeeinrichtung (W)
- n Druckwerke (D).
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
27. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine zwischen Bogenanleger (AN; RB) und Bogenausleger (AU) in Bogentransportrichtung
folgende Konfiguration aufweist:
- ein Lackmodul oder Druckwerk (D),
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- eine Wendeeinrichtung (W)
- ein Folienapplikationsmodul (FA)
- n Druckwerke (D).
- ein Folienapplikationsmodul (FA).
28. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckwerke (D) als Flexodruckwerke ausgebildet sind, wobei unter Verwendung zweier
Druckwerke ein Folienapplikationsmodul (FA) gebildet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckwerke (D) mittels einer Bogentransfereinrichtung (T) derart miteinander
gekoppelt sind, dass der Bedruckstofftransport in einer sich durch die Druckspalte
aller Druckwerke (D) und des Folienapplikationsmoduls (FA) erstreckenden Ebene geradlinig
erfolgt.