[0001] Die Erfindung betrifft einen Kran mit Ausleger entsprechend den Merkmalen des ersten
Patentanspruches.
[0002] Die Erfindung ist überall dort einsetzbar, wo Teile der Fahrbahn von schienengebundenen
Fahrwerken beweglich sind, sie aber in der Betriebsstellung eine gesamte, einheitliche
Fahrbahn bilden sollen, so z. B. im Kranbau bei Schiffsentladern, Containerverladebrücken
und anderen Kranen mit Klappauslegern für die Fahrbahn der Katzstromzuführungen, aber
auch für die Stromzuführung von Bandabsetzern oder anderen schienengebundenen ortsveränderlichen
Maschinen oder Geräten.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß die Laufbahnen von Leitungswagen
an der Verbindungsstelle zwischen ihrem festen und ihrem beweglichen Teil einen wesentlich
geringeren Spalt aufweist und somit den durch den Spalt bedingten Stoß beim Überfahren
des Stoßes in der Fahrbahn mindert und den Verschleiß für die angrenzenden Teile,
wie Räder, Lager und die Laufbahn selbst, stark herabsetzt.
[0004] Krane mit Auslegern sind bekannt. So ist beispielsweise in
DE 197 13 489 A1 eine Verladebrücke und ein Verfahren zum Umschlagen von Gütern, insbesondere an Schiffsanliegeplätzen,
beschrieben mit einem portalartigen Grundgerüst aus vier zumindest annähernd vertikalen
auf einem Fahrwerk ruhenden Stützen, mindestens einem Träger, bestehend aus einem
festen, landseitig über das Portal hinaus verlängerten Brückenträger und einem schwenkbaren
Klappausleger, der mittels gelenkig mit einem Pylon gelagerten Zugstangen in seiner
horizontalen Lage gehalten wird, wobei auf Fahrbahnen des Brückenträgers und des Auslegers
verfahrbare Laufkatzen angeordnet sind, die Container transportieren.
[0005] Damit die Katzen, die sich entlang ihrer Fahrbahn am Kran und am Ausleger bewegen,
mit Energie versorgt werden kann, ist es Stand der Technik, daß auf einer unter einem
Träger angeordneten Laufbahn Leitungswagen verfahren, durch die eine Leitung oder
ein Leitungsbündel parallel zum Ausleger ausgefahren werden kann. Die Laufbahn weist
an allen beweglichen Übergängen des Kranes Stoßstellen auf, über die der Leitungswagen
mit seinen Rädern fahren muß. Diese Stoßstellen können je nach Temperaturdifferenz,
Werkstoff und Bauart des Kranes unter ungünstigen Bedingungen mehrere Millimeter breit
sein, was zu einer erheblichen Belastung der Lager des Leitungswagens führt, eine
Erschütterung des Kranes zur Folge hat und einen hohen Verschleiß sowohl für die Laufbahn
des Leitungswagens als auch die Lager desselben zur Folge hat.
[0006] Auch bei allen anderen eingangs beschriebenen schienengebundenen beweglichen Fahrwegen
tritt dieses Problem auf. In
DE 197 53 169 C2 ist eine Vorrichtung zum Aufhängen einer Schiene, insbesondere einer nach unten offenen
hohlprofilförmigen Schiene eines Hängekranes beschrieben mit einem unteren Metallträger,
der an einem Tragwerk befestigt ist und an dem sich ein flexibles Element abstützt,
das sich in unbelastetem Zustand zwischen dem unteren Metallträger sowie einem dazu
parallelen oberen Metallträger befindet, an dem sich ein Zugelement abstützt und eine
Verschiebbarkeit zwischen verschiedenen Elementen gegeben ist.
[0007] Aus
DE 197 08 747 A1 geht die Aufhängung einer Schiene hervor, wobei mindestens ein vom Zugelement auf
Verspannung gehaltenes Zusatzelement zur Übertragung von Druckkräften zwischen der
Schiene und dem Tragwerk vorgesehen ist.
[0008] Diese Lösungen sind nicht geeignet, um das obengenannte Problem zu lösen.
[0009] In
DE-OS 41 20 284 A1 ist eine Sperr- und Verriegelungsvorrichtung für Kranbahnen beschrieben, bei denen
nach Fluchten von zueinander quer verfahrbaren Transportschienen die Enden der Transportschienen
nach Fluchten miteinander verriegelbar sind und gleichzeitig an den Enden vorhandene
Sperren entsichert werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, die Kupplung und Vorrichtung zum Entsichern
der Sperre von unabhängigen Motoren anzutreiben. Um Laufbahnen für Leitungswagen stoßfrei
miteinander zu verbinden, ist diese Lösung aufgrund ihrer Kompliziertheit nicht geeignet.
[0011] US 1,553,439 beschreibt einen Mechanismus zum Verriegeln von Kranbahnen, der außerordentliche
viele Teile aufweist und damit kompliziert und teuer zu fertigen ist. Dieser Mechanismus
ist nicht geeignet, um Laufbahn für den Leitungswagen eines Kranes unkompliziert so
zu gestalten, daß diese an ihren Übergangsstellen nur einen sehr geringen Abstand
aufweisen.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine mehrteilige Laufbahn für Leitungswagen zu
entwickeln, die längs der Verfahrrichtung der Leitungswagen getrennt werden kann,
die an den Übergangsstellen zwischen beiden Laufbahnteilen in geschlossenem Zustand
nur einen geringen Spalt aufweist und ein einfacher Mechanismus die geringe Spaltbreite
bewirkt.
[0013] Diese Aufgabe wird durch einen Kran nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches
gelöst.
[0014] Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
[0015] Die erfindungsgemäße Lösung sieht einen Kran mit Ausleger und einer Laufbahn für
einen Leitungswagen vor, bei dem zwei formschlüssig ineinander eingreifende Laufbahnen
vorhanden sind, wobei eine der beiden Laufbahnen fest mit dem Kran oder dem Ausleger
verbunden sind und die jeweils andere Laufbahn verschiebbar angeordnet ist.
[0016] Der bewegliche Teil der Laufbahn ist an seinen Enden mit Spiel gegen ein axiales
Verschieben gesichert, und zwar dergestalt, daß eine freie Bewegung des beweglichen
Teils der Laufbahn zwecks Schließen des Stoßspaltes in allen Betriebsbedingungen gewährleistet
ist. Der bewegliche Teil der Laufbahn ist zweckmäßigerweise in einer Nut-Feder-Verbindung
aufgehängt, welche die Gewichtskraft der Laufbahn und der darauf fahrenden Leitungswagen
und auch Seitenkräfte aufnimmt, aber eine axiale Verschiebung zuläßt.
[0017] Vorteilhaft ist es, die Laufbahn am Kran anzuordnen. Das kann entsprechend dem Stand
der Technik geschehen. Weiterhin ist es vorteilhaft, die andere Laufbahn am Ausleger
verschiebbar anzuordnen. Diese Verschiebbarkeit kann durch Federn erreichbar sein,
die zwischen dem Ausleger und einer Befestigung für die Feder und zwischen der Laufbahn
und einer Befestigung der Feder hergestellt werden. Statt einer Feder sind allerdings
auch Mechanismen vorteilhaft, die auf andere Weise die Beweglichkeit einer Laufbahn
gewährleisten, beispielsweise eine hydraulische Aufhängung.
[0018] Als Federn können Stahlfedern, Spiralfedern, Kunststoffedern oder Gummifedern Anwendung
finden, also alle Federn, die geeignet sind, die bewegliche Laufbahn für die Leitungswagen
mit der erforderlichen Kraft nach Schließen des Auslegers so gegen die feste Laufbahn
zu drücken, daß kein Spalt mehr vorhanden ist. Die Anzahl der erforderlichen Federn
ist von Fachmann, der die Auslegung des Kranes vornimmt, ohne weiteres zu ermitteln.
[0019] Das Bewegen der verschiebbaren Laufbahn kann auch durch andere geeignete Mechanismen
vorgenommen werden, beispielsweise durch eine mechanische Nachführvorrichtung, die
gewährleistet, daß die bewegliche Laufbahn die erforderliche Wegdifferenz zurücklegt
und kein Spalt zwischen der festen und beweglichen Laufbahn mehr vorhanden ist.
[0020] Die ineinandergreifenden Enden der Laufbahnen weisen ineinandergreifende Enden auf,
die in vorteilhafter Form halbkreisförmig, S-förmig, spitzenförmig, schräg, gerade
oder wellenförmig ausgebildet sein können.
[0021] Unter den Enden der Laufbahnen sind nicht nur deren untere Laufbahnen zu verstehen,
auf denen die Räder fahren, die das Gewicht des Leitungswagens aufnehmen, sondern
auch die seitlichen Laufflächen, an denen die sich zur Seite abstützenden Rollen entlang
bewegen.
[0022] Die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet, daß ein Spalt zwischen der festen und
beweglichen Laufbahn nicht mehr vorhanden ist, da, sobald der Ausleger nach oben geklappt
wird, die Federn die bewegliche Laufbahn in Richtung auf die feste Laufbahn verschieben.
Beim Zusammenklappen beider Laufbahnen werden die Federn gegen ihre Lagerung am Ausleger
gespannt und sorgen auf diese Weise dafür, daß beide Laufbahnen an ihrem Stoß keinen
Spalt zueinander aufweisen.
[0023] Die vorgeschlagene Lösung hat den Vorteil, daß Leitungswagen auf ihren Laufbahnen
bei geringem Verschleiß und geringer Geräuschentwicklung zwischen dem Kran und dem
Ausleger verfahren können und weniger beansprucht werden, was zu einer längeren Laufdauer
mit geringeren Betriebskosten führt.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und fünf Figuren näher
erläutert.
[0025] Die Figuren zeigen:
- Figur 1:
- Portalkran mit Ausleger
- Figur 2:
- Ausleger mit Laufbahn und Feder
- Figur 3:
- Leitungswagen auf einer bewegbaren Laufbahn
- Figur 4:
- Seitenansicht von Figur 3
- Figur 5:
- Vorteilhafte Ausführungsvarianten von Laufbahnen.
[0026] Figur 1 zeigt einen Portalkran 1 mit einem Ausleger 2. An der Unterseite des Träger von Ausleger
und Kran sind Laufbahnen 4,5 zu einem nicht gezeigten Leitungswagen angeordnet, der
die Leitungen 3 trägt.
[0027] Die
Figur 2 zeigt den Ausleger 2 des Kranes, an dessen Unterseite eine bewegliche Laufbahn 5
angeordnet ist, die an eine feste Laufbahn 4 des Kranes anschließt. Die bewegliche
Laufbahn 5 weist eine Befestigung 8 auf, gegen die die Feder 6 wirkt, die auf ihrer
anderen Seite gegen die Befestigung 7 des Auslegers 2 wirkt. Die bewegliche Laufbahn
5 ist mittels Feder-Nut-Verbindung aufgehängt, welche die Gewichtskraft der Laufbahn
5 und der darauf fahrenden Wagen 9 aufnimmt.
[0028] In
Figur 3 ist der Leitungswagen 9 dargestellt, der mit seinen Rädern oder Rollen 10 die Laufbahnen
4,5 entlang fährt, wobei die Befestigung 11 am Ausleger 2 die Feder 6 und die Befestigung
8, 11 an der beweglichen Laufbahn 5 deutlich zu erkennen ist.
[0029] Die Schnittansicht in
Figur 4 zeigt, daß die Räder oder Rollen gegen die untere und gegen die Seitenfläche der
Laufbahnen 4,5 wirken, so daß diese entsprechend ausgestaltet sein müssen.
[0030] Die
Figur 5 zeigt günstige Ausführungsvarianten dieser Laufbahnen 4,5.
[0031] Die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet, daß Spalt am Stoß zwischen dem festen
und beweglichen Teil der Laufbahn 4,5 nicht mehr vorhanden ist, da, sobald der Ausleger
2 nach oben geklappt wird, die Federn 6 die bewegliche Laufbahn 5 in Richtung auf
die feste Laufbahn 4 verschieben. Beim Zusammenklappen beider Laufbahnen 4,5 werden
die Federn 6 gegen ihre Lagerung 7 am Ausleger 2 gespannt und sorgen auf diese Weise
dafür, daß beide Laufbahnen 4,5 keinen Spalt zueinander aufweisen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Kran
- 2
- Ausleger
- 3
- Leitung
- 4
- Laufbahn, fest
- 5
- Laufbahn, beweglich
- 6
- Feder
- 7
- Befestigung der Feder 6 an 2
- 8
- Befestigung der Feder 6 an 5
- 9
- Leitungswagen
- 10
- Rädern oder Rollen von 9
1. Kran mit Ausleger, an dem Laufbahnen für die Leitungswagen angeordnet sind, wobei
- zwei formschlüssig ineinander eingreifende Laufbahnen (4,5) für die Leitungswagen
(9) angeordnet sind,
- von denen eine Laufbahn (4) mit dem Kran (1) oder dem Ausleger (2) verbunden ist
und
- die andere Laufbahn (5) verschiebbar am Kran (1) oder am Ausleger (2).
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Kran (1) die feste Laufbahn (4) und am Ausleger (2) die bewegliche Laufbahn (5)
angeordnet sind.
3. Kran nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Laufbahn (5) mittels Nut-Feder-Verbindung aufgehängt ist, welche
die Gewichtskraft der Laufbahn und die darauf fahrenden Leitungswagen (9) trägt.
4. Kran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der beweglichen Laufbahn (5) und dem Ausleger (2) Federn (6) angeordnet
sind.
5. Kran nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Spiral, Stahl, Kunststoff- oder Gummifeder zwischen beweglicher Laufbahn (5) und
dem Ausleger (2).
6. Kran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der beweglichen Laufbahn (5) und dem Ausleger (2) ein hydraulischer Mechanismus
angeordnet ist.
7. Kran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der beweglichen Laufbahn (5) und dem Ausleger (2) eine mechanische Nachführvorrichtung
angeordnet ist.
8. Kran nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ineinandergreifenden Enden der Laufbahnen (4,5) halbkreisförmig, s-förmig, spitzenförmig,
wellenförmig, schräg oder gerade ausgebildet sind.