[0001] Moderne Flurförderzeuge weisen eine Vielzahl elektronischer Einheiten auf. Hierzu
gehören unter anderem eine Fahrsteuerung zum Steuern eines Antriebsmotors, eine Hubsteuerung
zur Steuerung der Hubfunktion über ein hydraulisches System, ein Bordcomputer und
unterschiedliche Steuer- und Bedienelemente. Im Betrieb tauschen viele dieser Einheiten
untereinander Daten aus, beispielsweise wird ein Steuerbefehl eines Bedienelements
an die Fahrsteuerung weitergeleitet, oder eine einen Hubvorgang betreffende Zustandsinformation
wird von der Hubsteuerung an den Bordcomputer übermittelt.
[0002] Für derartige Kommunikationsvorgänge ist in der Regel ein Fahrzeug-Datenbus vorgesehen,
an den die elektronischen Einheiten angeschlossen sind und über sogenannte Telegramme
kommunizieren. Ein im Flurförderzeugbereich häufig verwendetes Bussystem ist der sogenannte
CAN-Bus (Controller Area Network-Bus).
[0003] Ein auf den Datenbus gesendetes Telegramm umfaßt eine Reihe von Inhalten, beispielsweise
eine Adresse eines Empfängers, Zustandsdaten oder Steuerbefehle, Fehlercodes, Prüfnummern
usw.. Jedes Telegramm auf dem Datenbus steht grundsätzlich allen an den Datenbus angeschlossenen
Einheiten zur Verfügung.
[0004] Es ist bekannt, Flurförderzeuge mit einer Sende- und Empfangseinheit zum automatischen
Auslesen von Transpondern auszustatten. Derartige Sende- und Empfangseinheiten, z.
B. RFID (Radio Frequency Identification) Sende- und Empfangseinheiten, werden vielfältig
eingesetzt und weisen in der Regel standardisierte Datenschnittstellen wie z.B. USB
(Universal Serial Bus) oder RS-232 zum Anschluß an eine Datenverarbeitungseinheit
auf. In Verbindung mit Flurförderzeugen ist bekannt, eine entsprechende RFID Sende-
und Empfangseinheit an einem Flurförderzeug anzuordnen und über eine der genannten
Standardschnittstellen mit einem separaten Warenwirtschaftsystem oder einem Bordcomputer
zu verbinden.
[0005] Bei dieser bekannten Anordnung sendet die Sende- und Empfangseinheit fortlaufend
Signale aus, die zugehörige Transponder, die sich im Sende- und Empfangsbereich der
Sende- und Empfangseinheit befinden, im obigen Beispiel sogenannte RFID Tags, aktivieren
und zum Aussenden eines codierten Signals veranlassen, das von der Sende- und Empfangseinheit
empfangen wird. Der fortlaufende Sendebetrieb führt zu einer ständigen Emission hochfrequenter
Radiofrequenzpulse in einem begrenzten Frequenzband, was insbesondere bei gleichzeitigem
Betrieb mehrerer Sende- und Empfangseinheiten, beispielsweise in einem Lager mit vielen
entsprechend ausgestatteten Flurförderzeugen, zu Problemen führen kann.
[0006] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Flurförderzeug bereitzustellen,
das mit einer Sende- und Empfangseinheit ausgestattet ist und diese zielgerichteter
und vielseitiger einsetzen kann, insbesondere in einer Umgebung mit einer Vielzahl
von weiteren Sendern und Empfängern. Der Erfindung liegt ebenfalls die Aufgabe zu
Grunde, ein Verfahren zum Betreiben dieses Flurförderzeugs bereitzustellen, das ein
Betreiben einer Sende- und Empfangseinheit in einer Umgebung mit einer Vielzahl von
weiteren Sende- und Empfangseinheiten gestattet.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren nach Anspruch 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug hat einen Datenbus, an den mehrere elektronische
Einheiten des Flurförderzeugs angeschlossen sind, die Telegramme über den Datenbus
senden oder empfangen, und eine Sende- und Empfangseinheit, die Daten eines sich im
Sende- und Empfangsbereich der Sende- und Empfangseinheit befindlichen Transponders
erfassen kann, wobei die Sende- und Empfangseinheit mit dem Datenbus verbunden ist
und über den Datenbus gesendete Telegramme auswertet und/oder Telegramme auf den Datenbus
sendet.
[0009] Der Datenbus kann beispielsweise ein CAN-Bus sein, über den die Kommunikation zwischen
den einzelnen elektronischen Einheiten abgewickelt wird. Transponder können an unterschiedlichen
Stellen im Einsatzbereich des Flurförderzeugs angeordnet sein. Es können sowohl zu
transportierende Waren als auch bestimmte Lagerpositionen, beispielsweise die Fächer
eines Hochregallagers, Hindernisse, Signalanlagen oder sonstige bestimmte Gegenstände
mit einem Transponder versehen sein. In dem Transponder sind Daten gespeichert, die
beispielsweise einer eindeutigen Identifikation der mit dem Transponder gekennzeichneten
Waren anhand eines Produktcodes dienen. Die Sende- und Empfangseinheit ist in der
Lage, die in dem Transponder gespeicherten Daten auszulesen. Im Falle passiver Transponder
wird dazu zunächst ein Aktivierungssignal von der Sende- und Empfangseinheit ausgesandt,
woraufhin der Transponder ein codiertes Signal aussendet, welches von der Sende- und
Empfangseinheit empfangen wird. Erfindungswesentlich ist, daß die Sende- und Empfangseinheit
mit dem Datenbus verbunden ist. Es ist somit eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen
der Sende- und Empfangseinheit und den sonstigen elektronischen Einheiten des Flurförderzeugs
geschaffen. Insbesondere ist vorgesehen, daß die Sende- und Empfangseinheit über den
Datenbus gesendete Telegramme auswertet. Dadurch stehen der Sende- und Empfangseinheit
grundsätzlich sämtliche auf dem Fahrzeug-Datenbus verfügbaren Daten zur Verfügung.
Durch die Möglichkeit der Sende- und Empfangseinheit, Telegramme auf dem Datenbus
auszuwerten, kann die Sende- und Empfangseinheit sehr flexibel über den Datenbus gesteuert
werden.
[0010] Durch das Senden von Telegrammen auf den Datenbus können Informationen von der Sende-
und Empfangseinheit, insbesondere also von den ausgelesenen Transpondern, über den
Datenbus sämtlichen an den Datenbus angeschlossenen elektronischen Einheiten zur Verfügung
gestellt werden. Es bieten sich dadurch vielfältige neue Möglichkeiten, diese Informationen
im Betrieb des Flurförderzeugs auszunutzen.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Sende- und Empfangseinrichtung eine Schnittstelle
zur direkten Verbindung mit dem Datenbus auf. Grundsätzlich kann die Sende- und Empfangseinheit
über eine beliebige Verbindung zum Datenbus verfügen, beispielsweise über einen geeigneten
Adapter. Vorteilhaft ist die Sende- und Empfangseinheit jedoch mit einer Schnittstelle,
die unmittelbar mit dem Datenbus verbunden werden kann, ausgerüstet. Über den dadurch
erreichten vereinfachten Aufbau hinaus kann die zeitaufwendige und potentiell fehleranfällige
Übermittlung der Daten über die Standardschnittstellen und entsprechende Adapter entfallen.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Auswerteeinheit vorgesehen, die von der
Sende- und Empfangseinheit empfangene Signale des Transponders auswertet und die mit
dem Datenbus verbunden ist. Grundsätzlich kann die Auswerteeinheit auch in die Sende-
und Empfangseinheit integriert sein, durch eine separate Auswerteeinheit wird jedoch
ein modularer Aufbau erreicht, bei dem die Sende- und Empfangseinheit auf die für
das Senden und Empfangen der Hochfrequenzpulse wesentlichen Elemente reduziert wird
und die Auswertung der empfangenen Signale, beispielsweise eine Decodierung, in der
separaten Auswerteeinheit durchgeführt wird. Beide Einheiten sind unabhängig voneinander
mit dem Datenbus verbunden, so daß auch der Informationsaustausch zwischen den beiden
Einheiten über den Datenbus erfolgen kann.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Sende- und Empfangseinheit eine RFID Sende- und
Empfangseinheit. Es wird damit eine in vielen Anwendungsbereichen gängige Technologie
für die Sende- und Empfangseinheit verwendet.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die Sende- und Empfangseinheit ein Steuermodul,
das über den Datenbus gesendete Telegramme auswertet und die Sende- und Empfangseinheit
aktiviert und deaktiviert. Das Steuermodul erlaubt eine einfache Aktivierung und Deaktivierung
nach Maßgabe der ausgewerteten Telegramme.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Lastsensierung, die den Belastungszustand
des Lasthaltemittels mißt, mit dem Datenbus verbunden. In Verbindung mit der mit dem
Datenbus verbundenen Sende- und Empfangseinheit wird dadurch eine Steuerung der Sende-
und Empfangseinheit in Abhängigkeit vom Belastungszustand des Lasthaltemittels ermöglicht.
Beispielsweise kann die Sende- und Empfangseinheit immer dann aktiviert werden, wenn
sich der Belastungszustand ändert, d.h. wenn eine Last aufgenommen bzw. abgesetzt
wird. Auch die Feststellung einer Gabelbelegung kann als Auslöser für eine Aktivierung
vorgesehen sein.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Flurförderzeugs zeichnet sich
dadurch aus, daß die Sende- und Empfangseinheit nach Maßgabe von über den Datenbus
gesendeten Telegrammen gesteuert wird. Ein Steuern der Sende- und Empfangseinheit
umfaßt dabei sämtliche Eingriffe in den Sende- und Empfangsbetrieb, beispielsweise
eine Anpassung der Sendeleistung.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Sende- und Empfangseinheit
nach Maßgabe von über den Datenbus gesendeten Telegrammen aktiviert und deaktiviert.
Bevorzugt wird diese Aktivierung und Deaktivierung in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
durchgeführt, in dem die Sende- und Empfangseinheit bei Unterschreiten einer ersten
Fahrgeschwindigkeit aktiviert und bei Überschreiten einer zweiten Fahrgeschwindigkeit
deaktiviert wird, wobei die erste Fahrgeschwindigkeit kleiner oder gleich der zweiten
Fahrgeschwindigkeit ist. Auf diese Weise kann ein unnötiges Senden der Sende- und
Empfangseinheit während schneller Fahrt vermieden werden. Erst wenn die erste Fahrgeschwindigkeit
unterschritten wird, beispielsweise weil das Flurförderzeug langsam an eine zu transportierende
Last heran manövriert wird, wird die Sende- und Empfangseinheit aktiviert. In diesem
Fall befindet sich der auszulesende Transponder bereits in der Nähe des Flurförderzeugs.
[0018] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, die Sende- und Empfangseinheit abhängig von der
Position des Hubmastes oder des Lasthaltemittels zu aktivieren und zu deaktivieren.
Zusätzlich oder alternativ zur geschwindigkeitsabhängigen Aktivierung der Sende- und
Empfangseinheit können weitere auf dem Fahrzeug-Datenbus verfügbare Daten einbezogen
werden. Dies ist beispielsweise bei einem Schubmaststapler sinnvoll, bei dem eine
Aktivierung der Sende- und Empfangseinheit bei nach vom verfahrenem Schubmast vorgenommen
werden kann. In dieser Position des Schubmastes nähert sich das Lasthaltemittel einer
aufzunehmenden Last oder einem mit einem Transponder versehenen Lagerplatz.
[0019] Bevorzugt kann die Sende- und Empfangseinheit abhängig von einem mit einer Lastsensierung
erfaßten Belastungszustand des Lasthaltemittels aktiviert und deaktiviert werden,
beispielsweise immer dann, wenn sich der Belastungszustand ändert.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wirken
von der Sende- und Empfangseinheit auf den Datenbus gesendete Telegramme automatisch
auf die Steuerung des Flurförderzeugs ein. Ergänzend zu der vorgesehenen Steuerung
der Sende- und Empfangseinheit über den Datenbus kann auch eine andere elektronische
Einheit des Flurförderzeugs, die an den Datenbus angeschlossen ist, von der Sende-
und Empfangseinheit gesteuert werden. Beispielsweise wird dadurch ermöglicht, das
Flurförderzeug bei Annäherung an ein mit einem Transponder ausgestattetes Hindernis
ohne weitere Interaktion des Fahrers abzustoppen. Ein entsprechender Transponder kann
beispielsweise auch in ein Stoppschild integriert werden und dadurch ein automatisches
Anhalten des Flurförderzeugs bei der Annäherung an das Stoppschild erzwingen. Durch
derartige Steuereingriffe kann ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet
werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von
von der Sende- und Empfangseinheit auf den Datenbus gesendeten Telegrammen begrenzt.
Eine derartige automatische Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit kann wiederum als Reaktion
auf entsprechende Verkehrsschilder oder mögliche Gefahrensituationen erfolgen, oder
auch zum Schutz besonders empfindlicher Transportgüter, die mit einem entsprechenden
Transponder versehen sind.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Höhe des Lasthaltemittels
oder die maximale Hub- oder Senkgeschwindigkeit in Abhängigkeit von von der Sende-
und Empfangseinheit auf den Datenbus gesendeten Telegrammen gesteuert. Dadurch kann
der reibungslose Betrieb des Flurförderzeugs für den Fahrer erleichtert werden, beispielsweise
indem die korrekte Höhe eines Lagerplatzes automatisch nach Maßgabe des an diesem
Lagerplatz vorgesehenen Transponders angefahren wird. Eine Begrenzung der Hub- oder
Senkgeschwindigkeit kann wiederum zum Schutz besonders empfindlicher Güter sinnvoll
sein, oder ebenfalls ein präzises Anfahren bestimmter Lagerpositionen erleichtern.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung werden von der Sende- und Empfangseinheit auf
den Datenbus gesendete Telegramme ausgewertet und darin enthaltene Daten auf dem Display
eines Bordcomputers angezeigt, wobei der Bordcomputer mit dem Datenbus verbunden ist.
Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens erlaubt die Verbindung der Sende- und Empfangseinheit
mit dem Datenbus eine besonders einfache Anzeige der von der Sende- und Empfangseinheit
ausgelesenen Daten eines Transponders, weil diese Daten dem Bordcomputer in Form von
auf dem Datenbus vorhandenen Telegrammen unmittelbar für die Anzeige zur Verfügung
stehen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in zwei Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der Verbindung der elektronischen Komponenten eines
erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
- Figur 2
- eine Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0026] In der Figur 1 ist bei 10 ein Fahrzeug-Datenbus dargestellt. Es handelt sich dabei
um einen CAN-Bus, über den sämtliche angeschlossenen elektronischen Einheiten schnell,
einfach und sicher Daten miteinander austauschen können. Die Daten werden in Form
von Telegrammen über den Datenbus gesendet.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug ist eine RFID Sende- und Empfangseinheit
12 mit einer geeigneten Schnittstelle 13 versehen, und diese direkt an den Fahrzeug-Datenbus
10 angeschlossen. Die RFID Sende- und Empfangseinheit 12 umfaßt eine nicht dargestellte
Antenne. Weiterhin ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine RFID Auswerteeinheit
14 als separates Modul an den Fahrzeug-Datenbus 10 angeschlossen.
[0028] Die RFID Sende- und Empfangseinheit 12 setzt die von einem Transponder empfangenen
Signale in ein Telegramm um und sendet dieses über den Fahrzeug-Datenbus 10 an die
RFID Auswerteeinheit 14. Die RFID Auswerteeinheit 14 empfängt das Telegramm und wertet
die darin enthaltenen, von dem Transponder empfangenen Signale aus. Die Auswertung
umfaßt insbesondere eine Decodierung. Anschließend sendet die RFID Auswerteeinheit
14 ein weiteres Telegramm auf den Datenbus 10, welches die von dem Transponder empfangenen
Daten in einer aufbereiteten Form enthält. Diese Daten sind grundsätzlich für alle
an den Datenbus 10 angeschlossenen Einheiten verfügbar. Dazu gehören z. B. die Hubsteuerung
24, die Fahrsteuerung 26 sowie der Bordcomputer 20 (Bordcomputer/Display). Die genannten
Einheiten können direkt auf die in dem Telegramm enthaltenen Daten des Transponders
zugreifen. Alternativ kann auch eine zentrale Steuereinheit 16 (Master) die Telegramme
lesen und weitere Telegramme auf den Datenbus absetzen, die einer Steuerung anderer
an den Datenbus angeschlossenen Einheiten dienen.
[0029] Zu Anzeigezwecken können von der RFID Sende- und Empfangseinheit 12 oder der RFID
Auswerteeinheit 14 gesendete Telegramme auch von einem Bordcomputer 20 (Bordcomputer/Display)
gelesen und unmittelbar angezeigt werden.
[0030] Weiterhin ist an den Datenbus 10 ein 10-Modul 18 angeschlossen, welches im vorliegenden
Ausführungsbeispiel mit einer Lastsensierung, die an dem Lasthaltemittel vorgesehen
ist, zusammenwirkt. Ein von der nicht dargestellten Lastsensierung gemessener Belastungszustand
wird mit Hilfe des IO-Moduls 18 in ein entsprechendes Telegramm umgewandelt und auf
den Datenbus gesendet. Der von dem 10-Modul 18 gemeldete Belastungszustand, genauer
das entsprechende Telegramm, kann von der zentralen Steuereinheit 16 empfangen und
ausgewertet werden. Stellt die zentrale Steuereinheit 16 dabei eine Änderung des Belastungszustand
fest, kann diese ein weiteres Telegramm auf den Datenbus senden, welches einen Aktivierungsbefehl
für die RFID Sende- und Empfangseinheit 12 beinhaltet.
[0031] Weiterhin ist eine WLAN-Einheit 22 an den Fahrzeug-Datenbus 10 angeschlossen. Diese
WLAN-Einheit erlaubt eine Integration des Flurförderzeugs in ein bestehendes WLAN-Funknetz.
Gegebenenfalls können über dieses Funknetz auch die von einem Transponder ausgelesenen
Daten gesendet werden.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Figur 2 näher erläutert. In Figur
2 ist ein Flurförderzeug 30 angedeutet, das mit einer RFID Sende- und Empfangseinheit
32 ausgestattet ist, die einschließlich ihrer Antenne in der Nähe des Lasthaltemittels
34 angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist die RFID Sende- und Empfangseinheit mit dem
Datenbus des Flurförderzeugs verbunden.
[0033] Im Betrieb des Flurförderzeugs wird die Sende- und Empfangseinheit 32 in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit aktiviert und deaktiviert. Wird eine erste Fahrgeschwindigkeit
unterschritten, wird die Sende- und Empfangseinheit 32 aktiviert. Dadurch können in
der Nähe der Sende- und Empfangseinheit befindliche Transponder aktiviert und ausgelesen
werden. Diese befinden sich beispielsweise an zu transportierenden Waren, oder auch
an einem Hochregal 36, genauer an jedem der Lagerplätze des Hochregals. Ein Transponder
befindet sich beispielsweise bei 38 im untersten rechten Fach des Hochregals 36. Wenn
die Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs 30 beim Anfahren dieses Lagerplatzes unter
eine erste Geschwindigkeit sinkt, wird die Sende- und Empfangseinheit 32 aktiviert
und die in dem Transponder 38 gespeicherten Daten werden ausgelesen. Wenn sich z.B.
nach Aufnahme einer Ladung aus dem betreffenden Lagerplatz das Flurförderzeug 30 wieder
von dem Regal 36 entfernt und die Fahrgeschwindigkeit dabei eine zweite Geschwindigkeit
überschreitet, wird die Sende- und Empfangseinheit 32 wieder deaktiviert. Auf diese
Weise wird ein unnötiger Sendebetrieb vermieden, gegebenenfalls kann der Funkkanal
der Sende- und Empfangseinheit 32 während dieser Zeit anderweitig genutzt werden.
[0034] Ebenfalls in der Figur 2 angedeutet ist ein mit einem RFID Transponder 42 ausgerüstetes
Warnschild 40. Gelangt die Sende- und Empfangseinheit 32 des Flurförderzeugs 30 in
den Sendebereich des Warnschildes 40, werden die Daten des Transponders 42 über den
Datenbus des Flurförderzeugs 30 verfügbar gemacht. Daraufhin begrenzt die elektronische
Steuerung des Flurförderzeugs automatisch die maximal mögliche Fahrgeschwindigkeit.
1. Flurförderzeug mit einem Datenbus, an den mehrere elektronische Einheiten des Flurförderzeugs
angeschlossen sind, die Telegramme über den Datenbus senden oder empfangen, und mit
einer Sende- und Empfangseinheit, die Daten eines sich im Sende- und Empfangsbereich
der Sende- und Empfangseinheit befindlichen Transponders erfassen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheit mit dem Datenbus verbunden ist und über den Datenbus
gesendete Telegramme auswertet und/oder Telegramme auf den Datenbus sendet.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheit eine Schnittstelle zur direkten Verbindung mit dem
Datenbus aufweist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die von der Sende- und Empfangseinheit empfangene
Signale des Transponders auswertet und die mit dem Datenbus verbunden ist.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheit eine RFID Sende- und Empfangseinheit ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheit ein Steuermodul umfasst, das über den Datenbus gesendete
Telegramme auswertet und die Sende- und Empfangseinheit aktiviert und deaktiviert.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lastsensierung, die den Belastungszustand des Lasthaltemittels mißt, mit dem
Datenbus verbunden ist.
7. Verfahren zum Betreiben eines Flurförderzeugs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei
dem die Sende- und Empfangseinheit nach Maßgabe von über den Datenbus gesendeten Telegrammen
gesteuert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Sende- und Empfangseinheit nach Maßgabe von
über den Datenbus gesendeten Telegrammen aktiviert und deaktiviert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, bei dem die Sende- und Empfangseinheit bei Unterschreiten
einer ersten Fahrgeschwindigkeit aktiviert und bei Überschreiten einer zweiten Fahrgeschwindigkeit
deaktiviert wird, wobei die erste Fahrgeschwindigkeit kleiner oder gleich der zweiten
Fahrgeschwindigkeit ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem die Sende- und Empfangseinheit
abhängig von der Position des Hubmastes oder des Lasthaltemittels aktiviert und deaktiviert
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei dem die Sende- und Empfangseinheit
abhängig von einem mit einer Lastsensierung erfaßten Belastungszustand des Lasthaltemittels
aktiviert und deaktiviert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei dem von der Sende- und Empfangseinheit
auf den Datenbus gesendete Telegramme automatisch auf die Steuerung des Flurförderzeugs
einwirken.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem die Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von von
der Sende- und Empfangseinheit auf den Datenbus gesendeten Telegrammen begrenzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die Höhe des Lasthaltemittels oder die
maximale Hub- oder Senkgeschwindigkeit in Abhängigkeit von von der Sende- und Empfangseinheit
auf den Datenbus gesendeten Telegrammen gesteuert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, bei dem von der Sende- und Empfangseinheit
auf den Datenbus gesendete Telegramme ausgewertet und darin enthaltene Daten auf dem
Display eines Bordcomputers angezeigt werden, wobei der Bordcomputer mit dem Datenbus
verbunden ist.