[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe mit einem in einem Gehäuse rotierend angeordneten
Freistromlaufrad, wobei zwischen einer saugseitigen Gehäusewand und dem Freistromlaufrad
ein schaufelloser Raum angeordnet ist und die Pumpe mit einer Einrichtung zur Vermeidung
des Abreißens der Strömung versehen ist.
[0002] Kreiselpumpen mit einem Freistromlaufrad dienen vornehmlich der Förderung von festen
Bestandteilen enthaltenden Flüssigkeiten. Sie weisen einen schaufellosen Raum zwischen
einer saugseitigen Gehäusewand und den Laufradschaufeln auf, um den Durchtritt von
Feststoffen störungsfrei durch das Gehäuse zu ermöglichen.
[0003] Durch die
DE-B 2 200 847 ist eine Kreiselpumpe mit vertikaler Anordnung der Laufraddrehachse bekannt. Auf
der beschaufelten Seite des Laufrades und in der Nähe der Drehachse ist hier ein einzelner
Stift angeordnet. Er verhindert eine Zusammenballung größerer Mengen nicht geförderter,
in der Förderflüssigkeit enthaltener fester Bestandteile und damit ein Abreißen der
Strömung. Solche Bestandteile werden im Laufradeintrittsbereich vom Stift erfasst
und gelangen in den Förderstrom. Eine solche Kreiselpumpe ist bei mit Gas durchsetzten
Förderflüssigkeiten, wie sie Abwässer oft darstellen, nur bedingt verwendbar. Während
eines Betriebes einer Kreiselpumpe mit Freistromlaufrad kommt es bei feststoff- und
gashaltigen Abwässern zu unerwünschten Gasansammlungen innerhalb der Kreiselpumpe.
Werden solche Gasblasen zu groß, führt dies zu einem Abreißen der Strömung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Kreiselpumpen mit Freistromlaufrad
eine sichere Förderung von feststoff- und gashaltigen Förderflüssigkeiten zu gewährleisten
und ein Abreißen der Strömung zu vermeiden.
[0005] Die Lösung dieses Problems sieht vor, dass gegenüberliegend zu den Laufradschaufeln
und an der saugseitigen Gehäusewand mindestens ein, in den schaufellosen Raum vorstehendes,
ein- oder mehrteiliges, strömungsbeeinflussendes Mittel angeordnet ist. Das im Gegensatz
zum rotierenden Laufrad stillstehende strömungsbeeinflussende Mittel an der saugseitigen
Gehäuseinnenwand zwingt die Förderflüssigkeit im schaufellosen Raum zwischen saugseitiger
Gehäuseinnenwand und den Laufradschaufeln auf einen sich an das Laufrad annähernden
Strömungspfad. Durch die erzwungene lokale Annäherung an das Laufrad verwirbelt dieses
eine mögliche Anlagerung von Gasen in Räumen niedrigen Drucks und verhindert die Bildung
unerwünschter Gasansammlungen. Bereits kleine Gasblasen werden durch das strömungsbeeinflussende
Mittel an der saugseitigen Gehäusewand in den förderwirksamen Bereich der Laufradschaufen
gebracht und weggefördert. Ein Abreißen der Strömung wird dadurch sicher verhindert.
[0006] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das strömungsbeeinflussende Mittel
eine radial verlaufende und axial vorstehende Rippe ist. Die radiale Erstreckung einer
solchen Rippe kann gleich, kleiner oder größer als die Erstreckung der Laufradschaufeln
sein. Durch eine Änderung der radialen und/oder axialen Erstreckung und auch durch
Anpassung der Rippenform an den Freistromraum erfolgt eine Optimierung der Wirksamkeit
des strömungsbeeinflussenden Mittels.
[0007] Weitere Ausgestaltungen sehen vor, dass ein rohrförmiger Saugstutzen in den schaufellosen
Raum hineinragt, dass das strömungsbeeinflussende Mittel dichtend am Saugstutzen und/oder
an der saugseitigen Gehäusewand anliegt und/oder als Bestandteil des Saugstutzens
ausgebildet ist. Der rohrförmige Saugstutzen führt zu einer Geschwindigkeitserhöhung
der Förderflüssigkeit im Laufradeintrittsbereich und damit zu einer Reduzierung der
Verweilzeit von Gasblasen im schaufellosen Raum, was einer Ansammlung von Gasblasen
entgegenwirkt. Zudem wird durch die direkte Zuführung der Förderflüssigkeit zu den
Laufradschaufeln eine Zopfbildung der Feststoffe verhindert. Die dichtende Anlage
des strömungsbeeinflussenden Mittels am Saugstutzen und/oder an der Gehäuseinnenwand
unterstützt die Strömungsführung.
[0008] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die saugseitige Gehäusewand und das strömungsbeeinflussende
Mittel als Bestandteil eines Gehäusedeckels ausgebildet sind. Dies ermöglicht im Bedarfsfall
eine Umrüstung einer bestehenden Freistrompumpe und einen schnellen und einfachen
Austausch eines Gehäusedeckels. Somit kann eine Kreiselpumpe auch nachträglich einfach
auf einen Betrieb mit gashaltigen Förderflüssigkeiten umgerüstet werden.
[0009] Strömungsbeeinflussende Mittel können auf einem oder mehreren von einer Saugöffnung
ausgehenden Radialstrahlen angeordnet sein. Damit sowie mit der Ausgestaltung, dass
ein strömungsbeeinflussendes Mittel auf einem Radialstrahl zwischen einer Saugöffnung
und einem Befestigungsort des Gehäusedeckels angeordnet ist, lässt sich eine reproduzierbare
Position des oder der strömungsbeeinflussenden Mittel vorgeben. Entsprechend der Anzahl
der Befestigungsorte sind mit einem Gehäusedeckel verschiedene Einbaulagen des strömungsbeeinflussenden
Mittels, je nach Betriebszustand der Pumpe, also beispielsweise Voll- oder Teillastbetrieb,
wählbar.
[0010] Durch die lösbare Befestigung des strömungsbeeinflussenden Mittels und/oder des Saugstutzens
ergibt sich eine nachträgliche Anpassungsoption einer Kreiselpumpe mit verschiedenen
strömungsbeeinflussenden Mitteln. Eine Kreiselpumpe kann also erst im Bedarfsfall
mit einem strömungsbeeinflussenden Mittel ausgestattet werden. Dabei ist durch die
lösbare Befestigung eine problemlose, fallweise Anpassung an die jeweiligen Förderflüssigkeitszusammensetzungen
gegeben. Verschiedene Formen und/oder Einbaupositionen haben sich in praktischen Versuchen
als erfolgreich erwiesen.
[0011] Mit der Ausgestaltung, wonach das strömungsbeeinflussende Mittel in den Druckraum
und/oder in die Saugöffnung der Pumpe hineinragt, kann die Strömungsführung im Pumpengehäuse
der Freistrompumpe positiv beeinflusst werden.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen die
- Fig. 1
- eine Kreiselpumpe mit Freistromrad und strömungsbeeinflussendem Mittel an einer saugseitigen
Gehäusewand, die
- Fig. 2
- einen saugseitigen Gehäusedeckel mit einer radial angeordneten Rippe, die
- Fig. 3
- eine Kreiselpumpe mit saugseitigem Gehäusedeckel mit einer anderen Rippenform und
mit einem Saugstutzen und die
- Fig. 4
- einen weiteren saugseitigen Gehäusedeckel.
[0013] Die Fig. 1 zeigt eine Kreiselpumpe 1 zur Förderung einer mit Feststoffen und Gasen
durchsetzten Förderflüssigkeit. Die Kreiselpumpe 1 weist ein in einem Gehäuse 2 rotierend
angeordnetes Freistromlaufrad 3 mit Laufradschaufeln 4 auf, welches mit einer Antriebswelle
5 verbunden ist. Zwischen einer saugseitigen Gehäusewand 6 und dem Freistromlaufrad
3 ist ein schaufelloser Raum 7 angeordnet. Die Kreiselpumpe 1 ist mit einem Druckstutzen
8 an eine Rohrleitung anschließbar. Über eine Saugöffnung 9 strömt die Förderflüssigkeit
der Pumpe zu und daran könnte auch eine - hier nicht dargestellte - Saugleitung angeschlossen
werden. Der Anschluss für eine mögliche Saugleitung kann in den verschiedenen bekannten
Formen gestaltet sein.
[0014] Den Laufradschaufeln 4 gegenüberliegend ist an der saugseitigen Gehäusewand 6 ein
strömungsbeeinflussendes Mittel 10 angeordnet. Dabei wird in diesem Ausführungsbeispiel
ein überwiegender Teil der saugseitigen Gehäusewand 6 durch einen abnehmbaren, saugseitigen
Gehäusedeckel 11 gebildet, mit dem das - hier einteilig ausgebildete - strömungsbeeinflussende
Mittel 10 verbunden ist. Das strömungsbeeinflussende Mittel kann verschiedene Gestaltsformen,
beispielsweise auch mehrteilige, Ausbildungen aufweisen. Das strömungsbeeinflussende
Mittel 10 an der saugseitigen Gehäusewand 6 führt im schaufellosen Raum 7 zu geänderten
Strömungspfaden der Förderflüssigkeit. Eine durch das strömungsbeeinflussende Mittel
10 und in dessen Bereich bedingte, partielle Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
verhindert eine Anlagerung von Gasen und eine Bildung unerwünschter Gasansammlungen.
Gasblasen werden dadurch in einen förderwirksamen Bereich der Laufradschaufeln 4 geleitet
und mitgefördert. Die Wirkung des strömungsbeeinflussenden Mittels 10 erreicht auch
eine mehrteilige Anordnung von strömungslenkenden Elementen. Die Kreiselpumpe 1 kann
die verschiedensten Einbaulagen aufweisen und ist nicht auf die hier dargestellte
vertikale Variante beschränkt.
[0015] Die Fig. 2 zeigt einen saugseitigen Gehäusedeckel 12 einer Kreiselpumpe mit einer
Saugöffnung 13 und drei Befestigungsorten 14, 15, 16 zur Befestigung des saugseitigen
Gehäusedeckels 12. An dem saugseitigen Gehäusedeckel 12 ist als strömungsbeeinflussendes
Mittel eine Rippe 17 radial angeordnet. Sie befindet sich auf einem Radialstrahl der
Saugöffnung 13. Durch eine um jeweils 120 Grad gedrehte Befestigung des saugseitigen
Gehäusedeckels 12 am Kreiselpumpengehäuse 2 sind mit dem selben Gehäusedeckel 12 drei
verschiedene Positionen der Rippe 17 zum Kreiselpumpengehäuse 2 wählbar, wodurch eine
leichte Anpassung an eine Förderflüssigkeit, eine Einbaulage und/oder einen Betriebspunkt
der Kreiselpumpe erfolgt. Auch hier ist die Rippe 17 als ein strömungsbeeinflussendes
Mittel exemplarischer Gestalt zu verstehen. Andere ein- oder mehrteilige Gestaltsformen
des strömungsbeeinflussenden Mittels können mit quadratischem, rechteckigem, rundem,
halbrundem, dreieckigem, polygonalem, profilartigem, trapezförmigem Querschnitt, gestaltet
sein. Ebenso kann es auch eine sich in radialer, axialer und/oder Umfangsrichtung
ändernde Erstreckung aufweisen.
[0016] Fig. 3 zeigt eine weitere Bauform einer Kreiselpumpe 18, bei der die saugseitige
Gehäusewand 6 als ein Bestandteil eines saugseitigen Gehäusedeckels 19 ausgebildet
ist. Ein strömungsbeeinflussendes Mittel 20 ist mittels zweier Befestigungsmittel
21, 22 am saugseitigen Gehäusedeckel 19 dichtend befestigt. Weiterhin durchdringt
die saugseitige Gehäusewand 6 ein Saugstutzen 23, der als ein integrales oder auswechselbares
Element gestaltet sein kann. An diesem rohrförmigen Saugstutzen 23 liegt das strömungsbeeinflussende
Mittel 20 dichtend an. Ein solcher Saugstutzen 23 kann auch einstückig mit dem strömungsbeeinflussenden
Mittel 20 verbunden sein. Der rohrförmige Saugstutzen 23 bildet mit seinem Innendurchmesser
eine Saugöffnung 24 des saugseitigen Gehäusedeckels 19 und ist mit seinem Aussendurchmesser
im Gehäusedeckel 19 befestigt. Alternativ dazu kann ein Saugstutzen 23 auch anders
mit dem saugseitigen Gehäusedeckel 19 verbunden sein, beispielsweise mittels Schraub-,
Flansch- und/oder Klemmverbindungen. Der rohrförmige Saugstutzen 23 ragt in den schaufellosen
Raum 7 der Kreiselpumpe 18 hinein. Die mit Feststoffen und Gasen durchsetzte Förderflüssigkeit
wird dadurch direkter den Laufradschaufeln 4 zugeführt. Ausserhalb der Kreiselpumpe
18 dient ein Teil des Saugstutzens 23 zur Verbesserung der Zuströmbedingungen. Dazu
ist der Saugstutzen 23 an seinem saugseitigen Ende trichterförmig gestaltet. Der Saugstutzen
23 kann auch andere Bauformen aufweisen und/oder aus mehreren, mit dem saugseitigen
Gehäusedeckel 19 dichtend verbundenen, Teilen bestehen.
[0017] In Fig. 4 ist ein saugseitiger Gehäusedeckel 25 mit einem die Saugöffnung 27 bildenden
Saugstutzen 28 versehen. Damit verbunden ist eine Rippe 26, die sich in radialer Richtung
über den strömungsführenden Bereich des saugseitigen Gehäusedeckels 25 erstreckt.
Die Rippe 26 liegt an dem rohrförmigen Saugstutzen 28 und an der Gehäuseinnenwand
6 an. Der Saugstutzen 28 bildet in diesem Ausführungsbeispiel ein in die Saugöffnung
27 eingepasstes Rohrstück. Das dem Druckraum der Kreiselpumpe zugekehrte Ende der
Rippe 26 ist hier schräg verlaufend ausgebildet.
1. Kreiselpumpe mit einem in einem Gehäuse rotierend angeordneten Freistromlaufrad, wobei
zwischen einer saugseitigen Gehäusewand und dem Freistromlaufrad ein schaufelloser
Raum angeordnet ist und die Kreiselpumpe mit einer Einrichtung zur Vermeidung des
Abreißens der Strömung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüberliegend zu den Laufradschaufeln (4) und an der saugseitigen Gehäusewand
(6) mindestens ein, in den schaufellosen Raum (7) vorstehendes, ein- oder mehrteiliges,
strömungsbeeinflussendes Mittel (10, 17, 20, 26) angeordnet ist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) eine radial verlaufende und axial
vorstehende Rippe (17, 26) ist.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein rohrförmiger Saugstutzen (23, 28) in den schaufellosen Raum (7) hineinragt.
4. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) dichtend am Saugstutzen (23,
28) und/oder an der saugseitigen Gehäusewand (6) anliegt.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) als Bestandteil des Saugstutzens
(23, 28) ausgebildet ist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die saugseitige Gehäusewand (6) und das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20,
26) als Bestandteil eines Gehäusedeckels (11, 12, 19, 25) ausgebildet sind.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) auf einem oder mehreren von einer
Saugöffnung (9, 13, 24, 27) ausgehenden Radialstrahlen angeordnet sind.
8. Kreiselpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein strömungsbeeinflussendes Mittel (10, 17, 20, 26) auf einem Radialstrahl zwischen
einer Saugöffnung (9, 13, 24, 27) und einem Befestigungsort (14, 15, 16) des Gehäusedeckels
(11, 12, 19, 25) angeordnet ist.
9. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) und/oder der Saugstutzen (23,
28) lösbar befestigt sind.
10. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungsbeeinflussende Mittel (10, 17, 20, 26) in den Druckraum und/oder in
die Saugöffnung (9, 13, 24, 27) der Pumpe hineinragt.