[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung, die beim Tragen zumindest
teilweise in den Ohrkanal reicht, mit einer Beschallungseinrichtung, die eine Schallaustrittsöffnung
aufweist, und einer Cerumenschutzeinrichtung, mit der die Schallaustrittsöffnung vor
eindringendem Cerumen schützbar ist, wobei die Cerumenschutzeinrichtung zumindest
teilweise aus einem offenporigen Material zum Aufsaugen von Cerumen besteht.
[0002] Bei Hörvorrichtungen aller Art ist es notwendig, diese oder den Teil der jeweiligen
Hörvorrichtung, der in den Ohrkanal ragt, vor Cerumen, Schweiß und sonstigen Verschmutzungen
zu schützen. Nur hierdurch ist gewährleistet, dass der Schall bestmöglich zum Trommelfell
geleitet wird.
[0003] Auf dem Markt sind zahlreiche Cerumenschutzsysteme bekannt. Beispielsweise werden
spezielle Siebe, Filter und Klappen verwendet. Auch sollen speziell geformte Cerumen-Mulden
Hörgeräte vor Verschmutzungen schützen. Diesen Cerumenschutzeinrichtungen ist jedoch
gemeinsam, dass sie verhältnismäßig schnell verstopfen, aber auch den maximal möglichen
Schallpegel im unverschmutzten Zustand herabsetzen.
[0004] Aus der Druckschrift
DE 39 33 584 A1 ist eine Vorrichtung zum Verhindern des Eindringens von Cerumen und anderen Fremdstoffen
in Schallleitungs- und Luftleitungsöffnungen von Hörgeräten bekannt. Diese Vorrichtung
besteht aus einem Stopfen aus einem mechanisch stabilen, hochporösen Werkstoff, vorzugsweise
ein Sinterwerkstoff auf Metallbasis.
[0005] Weiterhin offenbart die Druckschrift
US 5,401,920 einen Cerumenfilter für Hörgeräte. Das Filtermaterial kann beispielsweise ein offenporiger
Schaum sein.
[0006] Eine weitere Vorrichtung zum Verschließen von Öffnungen an Hörgeräten oder Ohrpassstücken
für Hörgeräte ist in der Druckschrift
EP 0 310 866 A1 beschrieben. Die Cerumenschutzeinrichtung ist in einem Vorsprung integriert, der
zum Trommelfell zeigt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Hörvorrichtung vorzuschlagen,
deren Cerumenschutzeinrichtung die Schallaustrittsöffnung zum einen hinreichend vor
Verschmutzungen schützt und zum anderen möglichst wenig Dämpfung des Nutzschalls verursacht.
Darüber hinaus soll ein entsprechendes Verfahren zum Schutz einer Beschallungseinrichtung
angegeben werden.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung, die beim Tragen
zumindest teilweise in den Ohrkanal reicht, mit einer Beschallungseinrichtung, die
eine Schallaustrittsöffnung aufweist, und einer Cerumenschutzeinrichtung, mit der
die Schallaustrittsöffnungen vor eindringendem Cerumen schützbar ist, wobei die Cerumenschutzeinrichtung
zumindest teilweise aus einem offenporigen Material zum Aufsaugen von Cerumen besteht
und wobei die Cerumenschutzeinrichtung ringförmig ausgebildet und an der Schallaustrittsöffnung
angebracht ist, so dass der Schall durch die Ringöffnung (3) der Cerumenschutzeinrichtung
hindurchtritt.
[0009] In vorteilhafter Weise wird das Cerumen durch die offenporige Cerumenschutzeinrichtung
aufgesogen und kann so kaum mehr in den Schallkanal bzw. den Hörer gelangen. Somit
kann der Schall stets ungedämpft austreten, solange die Saugfähigkeit der Cerumenschutzeinrichtung
gewährleistet ist.
[0010] Die Cerumenschutzeinrichtung ist gemäß der Erfindung ringförmig ausgebildet und an
der Schallaustrittsöffnung angebracht, so dass der Schall durch die Ringöffnung der
Cerumenschutzeinrichtung hindurchtritt. Entsprechend einer Weiterbildung kann die
Ringöffnung auch durch eine dünne Schicht aus dem offenporigen Material geschlossen
sein, so dass praktisch kein Schmutz mehr in den geschützten Schallkanal eindringen
kann.
[0011] Das offenporige Material der Cerumenschutzeinrichtung kann beispielsweise ein Schwamm
sein. Dieses Material ist einfach und kostengünstig herzustellen.
[0012] Die Cerumenschutzeinrichtung weist vorteilhafterweise einen Träger auf, auf dem das
offenporige Material getragen wird, und der zur Befestigung an der Beschallungseinrichtung
dient. Dieser Träger kann sehr individuell gestaltet sein, so dass alle Arten von
Befestigungsmöglichkeiten ausgenutzt werden können. Auch das Material des Trägers
kann nahezu beliebig gewählt werden. Besonders eignet sich hierfür Kunststoff, Gummi
oder ein Metall.
[0013] Ferner kann der Träger der Cerumenschutzeinrichtung an der Beschallungseinrichtung
lösbar befestigt sein. Dadurch kann er im vollgesogenen Zustand leicht vom Nutzer
ausgetauscht werden.
[0014] Wie bereits angedeutet, kann es sich bei der Beschallungseinrichtung um einen Hörer
oder einen Hörerschlauch handeln. Dies bedeutet, dass die Cerumenschutzeinrichtung
sowohl dann eingesetzt werden kann, wenn der Schall im Gehörgang erzeugt wird, als
auch dann, wenn der Schall über einen Hörerschlauch in den Gehörgang von außen eingeleitet
wird.
[0015] Ebenfalls wurde bereits angedeutet, dass die Hörvorrichtung als Hörgerät ausgestaltet
sein kann. Speziell kann ein In-dem-Ohr-Hörgerät mit der offenporigen Cerumenschutzeinrichtung
am Hörerausgang ausgestattet werden. Ebenso kann ein Hörerschlauch, der von einem
Hinter-dem-Ohr-Hörgerät stammt, mit der offenporigen Cerumenschutzeinrichtung versehen
werden.
[0016] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- einen Querschnitt durch eine Cerumenschutzeinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- FIG 2
- eine Draufsicht auf die Cerumenschutzeinrichtung von FIG 1.
[0017] Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
[0018] Die in FIG 1 wiedergegebene Cerumenschutzeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht im Wesentlichen aus einem ringförmigen Schwamm 1. Der Innendurchmesser dieses
Rings bestimmt die Größe der Schallaustrittsöffnung 3 der Cerumenschutzeinrichtung.
Der Schwamm 1 ist hier auf einen ebenfalls ringförmigen Träger 2 aufgeklebt. Dieser
besitzt an der dem Schwamm 1 abgewandten Seite ein Innengewinde 4. Dieses Innengewinde
4 dient zum Aufschrauben des Trägers auf ein entsprechendes Außengewinde eines Hörerstutzens,
eines Hörgerätestutzens oder eines Hörschlauchanschlusses etc.
[0019] In FIG 2 ist die Cerumenschutzeinrichtung von FIG 1 in der Draufsicht wiedergegeben.
Deutlich ist hier zu erkennen, dass die Schallaustrittsöffnung 3 ringförmig von dem
cerumensaugenden Schwamm 1 umgeben ist.
[0020] Die Cerumenschutzeinrichtung weist grundsätzlich ein offenporiges Material auf. Dieses
ist in der Lage durch Kapillarkräfte das flüssige Cerumen aufzusaugen bevor es an
der Luft wachsartig erstarrt. Als geeignetes saugfähiges Material erweist sich beispielsweise
Schaumstoff.
[0021] Der Träger 2 ist beispielsweise aus einem Kunststoff, Gummi oder einem Metall bzw.
einer Metalllegierung gefertigt. Grundsätzlich sollte er zusammen mit dem Cerumen-Schwamm
1 leicht austauschbar sein. Darüber hinaus lässt sich der Träger 2 nahezu beliebig
gestalten, so dass mit der schwammartigen Cerumenschutzeinrichtung In-dem-Ohr-Hörgeräte,
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräteotoplastiken oder Taschengerätehörer oder dergleichen wirksam
geschützt werden können. In vorteilhafter Weise kann mit der erfindungsgemäßen Lösung
kein Cerumen in den Schallkanal bzw. Hörer gelangen, da es vorher vom Cerumen-Schwamm
aufgesaugt wird. Auf diese Weise kann der Schall immer ungedämpft aus der Schallaustrittsöffnung
austreten.
[0022] Entsprechend alternativer Ausgestaltungsformen ist der Träger auf den Hörer aufsteckbar
oder aufschraubbar. Des Weiteren kann der Träger auch als Gummiring zum Aufklemmen
auf einen Stutzen ausgestaltet sein.
1. Hörvorrichtung, die beim Tragen zumindest teilweise in den Ohrkanal reicht, mit
- einer Beschallungseinrichtung, die eine Schallaustrittsöffnung aufweist und
- einer Cerumenschutzeinrichtung (1, 5), mit der die Schallaustrittsöffnungen vor
eindringendem Cerumen schützbar ist, wobei
- die Cerumenschutzeinrichtung (1, 5) zumindest teilweise aus einem offenporigen Material
zum Aufsaugen von Cerumen besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Cerumenschutzeinrichtung (1, 5) ringförmig ausgebildet und an der Schallaustrittsöffnung
angebracht ist, so dass der Schall durch die Ringöffnung (3) der Cerumenschutzeinrichtung
hindurchtritt.
2. Hörvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das offenporige Material ein Schwamm ist.
3. Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Cerumenschutzeinrichtung (1, 5) einen
Träger (2) aufweist, auf dem das offenporige Material getragen wird, und der zur Befestigung
an der Beschallungseinrichtung dient.
4. Hörvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Träger (2) aus Kunststoff, Gummi oder einem
Metall besteht.
5. Hörvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Träger (2) an der Beschallungseinrichtung
lösbar befestigt ist.
6. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Beschallungseinrichtung
ein Hörer oder ein Hörerschlauch ist.
7. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die als Hörgerät ausgestaltet
ist.