[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Werkstücken in einem
Wärmebehandlungsofen, wobei ein Treibgas mittels mindestens einer Treibdüse direkt
in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird und die Behandlungsatmosphäre in dem Wärmebehandlungsofen
umgewälzt wird.
[0002] In vielen Wärmebehandlungsöfen wird die Behandlungsatmosphäre mit Ventilatoren umgewälzt,
um die Homogenität der Atmosphäre innerhalb der Ofenanlage zu verbessern. Desweiteren
soll dadurch ein rascherer Stoffaustausch zwischen der Ofenatmosphäre und dem Wärmebehandlungsgut
erreicht werden. Ohne Umwälzung der Behandlungsatmosphäre würden sich große Inhomogenitäten
in der Behandlungsatmosphäre einstellen.
[0003] Betrieb, Wartung und Instandhaltung dieser Ventilatorensysteme verursachen beim Betreiber
der Ofenanlage oftmals erhebliche Kosten. Auch können durch Unwuchten an den Ventilatoren
in dem Wärmebehandlungsofen Vibrationen hervorgerufen werden, die die Ofenkonstruktion,
beispielsweise Muffeln, Retorten, Heizelemente oder die Ausmauerung, schädigen können.
[0004] Aus der
EP 0 355 520 B1 ist ein Durchlaufofen bekannt, bei dem durch Einblasen des Behandlungsgases in die
Kühlstrecke des Durchlaufofens eine definierte Gasströmung in oder gegen die Durchlaufrichtung
des Behandlungsgutes, d.h. parallel zur Längsrichtung des Ofens, erzeugt wird. Die
Gasströmung wird dabei vorzugsweise so ausgerichtet, dass das Vordringen von Falschluft
an kritische Stellen möglichst verhindert wird.
[0005] Durch diese bekannte Verfahrensweise wird zwar eine Hauptströmungsrichtung im Ofen
hervorgerufen, allerdings keine Umwälzung der Atmosphäre in sich. Das heißt, die Homogenität
der Atmosphäre im Ofeninneren wird nicht erhöht. Im Gegenteil, die Gasströmung erzeugt
im Ofen gezielt ein Konzentrationsgefälle.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Wärmebehandlung aufzuzeigen,
welches die mit der Umwälzung der Behandlungsatmosphäre durch Ventilatoren verbundenen
Probleme möglichst vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei die
Werkstücke bei einer Temperatur von mehr als 600 °C, bevorzugt mehr als 750 °C, in
der Behandlungsatmosphäre wärmebehandelt werden und dass das Treibgas so in den Wärmebehandlungsofen
eingedüst wird, dass die Behandlungsatmosphäre im Wesentlichen durch das eingedüste
Treibgas umgewälzt wird und Inhomogenitäten in der Behandlungsatmosphäre verringert
werden,und dass in dem Wärmebehandlungsofen keine Vorrichtungen zur Führung der Behandlungsatmosphäre
zu der Treibdüse vorgesehen sind.
[0008] In der
EP 0 355 520 B1 wird, wie eingangs beschrieben, vorgeschlagen, die Wärmeübertragung in der Kühlstrecke
eines Durchlaufofens dadurch zu verbessern, dass in der Kühlstrecke durch Einblasen
eines Behandlungsgases eine gerichtete Gasströmung erzeugt wird. Dabei werden die
Werkstücke beispielsweise von Temperaturen um etwa 300 °C auf etwa 100 °C abgekühlt.
Bei Temperaturen unter 600°C überwiegt bei der Wärmeübertragung der konvektive Anteil.
Durch die in der
EP 0 355 520 B1 vorgeschlagene Verfahrensführung wird die Konvektion verstärkt und so eine verbesserte
Abkühlung erreicht.
[0009] Die vorliegende Erfindung ist dagegen auf die Wärmebehandlung von Werkstücken bei
Temperaturen oberhalb von 600 °C, bevorzugt oberhalb 750 °C, gerichtet. In diesen
Temperaturbereichen erfolgt die Wärmeübertragung im Wesentlichen durch Strahlung.
Die Konvektion trägt nur unwesentlich zur Verbesserung der eigentlichen Wärmeübertragung
bei.
[0010] Unter Wärmeübertragungsgesichtspunkten ist daher eine verstärkte Umwälzung der Behandlungsatmosphäre
nicht erforderlich. Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass unter dem
Aspekt der Stoffübertragung - also der thermochemischen Interaktion zwischen der Behandlungsatmosphäre
und den Werkstücken - eine Umwälzung der Behandlungsatmosphäre dagegen durchaus Vorteile
bringt.
[0011] Mittels Hochgeschwindigkeitseindüsung eines Treibgases kann eine intensive Umwälzung
der Behandlungsatmosphäre und eine verbesserte Vermischung aller Komponenten der Behandlungsatmosphäre
erzielt werden. Die verschiedenen reaktionsbereiten Medien in der Behandlungsatmosphäre
können so schneller ihre Reaktionspartner finden und die Wärmebehandlung läuft schneller
und gleichmäßiger ab. Durch die erfindungsgemäße Erhöhung der Geschwindigkeit der
Behandlungsatmosphäre an der Werkstückoberfläche wird die Intensität des Stoffaustausches
verstärkt.
[0012] Erfindungsgemäß wird in den Wärmebehandlungsofen Treibgas eingestrahlt. Die Einstrahlorte
und die Einstrahlrichtungen der verschiedenen Treibgasstrahlen werden so gewählt,
dass eine möglichst gute Umwälzung der Behandlungsatmosphäre in dem Wärmebehandlungsofen
stattfindet. Bei geeigneter Anordnung der für die Einstrahlung des Treibgases vorgesehenen
Treibgasdüsen kann auf zusätzliche Maßnahmen zur Umwälzung der Behandlungsatmosphäre
im Wesentlichen verzichtet werden.
[0013] Das Treibgas wird erfindungsgemäß direkt in den Wärmebehandlungsofen eingedüst. Die
Treibdüse zur Einspeisung des Treibgases sind in den Seitenwänden oder im Dach bzw.
der Decke des Wärmebehandlungsofens angeordnet und das Treibgas wird direkt in das
Ofeninnere eingestrahlt. Die Austrittsöffnung der Treibdüse endet direkt im Wärmebehandlungsofen.
Zur Umrüstung eines bestehenden Ofens sind nur die Treibdüsen an geeigneten Stellen
in den Wänden bzw. der Decke des Ofens anzubringen und mit dem Treibgas zu beaufschlagen.
[0014] Im Ofeninneren sind keine Einbauten oder Vorrichtungen zur Zwangsführung der Behandlungsatmosphäre
in Richtung der Treibdüse(n) vorgesehen. Insbesondere wird das Treibgas nicht in Rohre
oder Rohrstücke eingedüst, in denen ein Unterdruck erzeugt werden soll, um nach dem
Wasserstrahlpumpen-Prinzip Behandlungsatmosphäre in die Rohrstücke einzusaugen und
dadurch eine Umwälzung der Behandlungsatmosphäre zu erzielen.
[0015] Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass durch Eindüsung des Treibgases mit hoher
Geschwindigkeit ein Strömungsprofil erzeugt werden kann, welches große Mengen an Behandlungsatmosphäre
ansaugt, mitreißt und umwälzt. Es ist daher erfindungsgemäß nicht notwendig, aufwändige
Installationen in dem Wärmebehandlungsofen vorzusehen. Bereits bestehende Wärmebehandlungsöfen
können daher auf einfache Weise auf das erfindungsgemäße Verfahren umgestellt werden.
[0016] Vorzugsweise wird die Atmosphäre in dem Wärmebehandlungsofen nur durch das eingedüste
Treibgas umgewälzt. Auf Ventilatoren, wie sie bisher zu diesem Zweck eingesetzt werden,
kann verzichtet werden. Die Erfindung stellt damit einen weitgehend wartungsfreien
Ersatz für die bisher üblichen Ventilatorsysteme dar. Die Wartungs- und Instandhaltungskosten
können wesentlich abgesenkt werden.
[0017] Von Vorteil wird das Treibgas im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Wärmebehandlungsofens
eingedüst. Das eingangs erwähnte Verfahren gemäß der
EP 0 355 520 B1 ist nur in der Kühlzone des Durchlaufofens, dagegen nicht im eigentlichen Ofenraum
anwendbar. Die Kühlzone ist relativ lang, hat aber nur eine sehr geringe Querausdehnung,
so dass eine Längsströmung gut erzeugt werden kann. Der Ofen- oder Behandlungsraum,
in dem die eigentliche Wärmebehandlung stattfindet, ist dagegen wesentlich höher und
besitzt zahlreiche Einbauten. Zudem hat die Atmosphäre im Behandlungsraum eine andere
Zusammensetzung, insbesondere eine höhere Viskosität. Aufgrund dieser Faktoren wäre
es nur schwer möglich, mit dem Verfahren gemäß der
EP 0 355 520 B1 im Behandlungsraum eine definierte Längsströmung hervorzurufen. Eine Umwälzung der
Atmosphäre und Verringerung bzw. Beseitigung von Inhomogenitäten in der Behandlungsatmosphäre
wird durch die in diesem Dokument vorgeschlagene Ausrichtung der Gasströmung ohnehin
nicht erreicht.
[0018] Von Vorteil wird daher das Treibgas quer zur Ofenlängsrichtung, d.h. bei einem Durchlaufofen
quer zur Durchlaufrichtung der zu behandelnden Werkstücke, eingedüst. Bevorzugt beträgt
der Winkel zwischen der Eindüsrichtung des Treibgases und der Ofenlängsrichtung mehr
als 45°, besonders bevorzugt mehr als 60°, ganz besonders bevorzugt mehr als 80°.
Auf diese Weise werden Atmosphärenumwälzungen hervorgerufen, die sich nicht über den
gesamten Innenraum des Wärmebehandlungsofens erstrecken, sondern auf bestimmte Teilbereiche
beschränkt sind. In diesen Teilbereichen wird eine weitgehend homogene Atmosphäre
erzeugt und, aufgrund der Umwälzung, die Wechselwirkung zwischen dem Behandlungsgut
und der Atmosphäre verstärkt.
[0019] Es hat sich gezeigt, dass auch bei Winkeln zwischen 15 und 40°, bevorzugt zwischen
20 und 35°, besonders bevorzugt zwischen 25 und 30°, bei geeigneter Anordnung der
Treibdüsen eine gute Umwälzung der Ofenatmosphäre erzielt werden kann.
[0020] Von Vorteil wird das Treibgas mit hoher Geschwindigkeit, bevorzugt mit einer Geschwindigkeit
von mehr als 50 m/s, besonders bevorzugt mehr als Schallgeschwindigkeit, in den Wärmebehandlungsofen
eingedüst. Durch die hohe Austrittsgeschwindigkeit des Treibgases wird die die Treibgasdüse
und den Treibgasstrahl umgebende Atmosphäre mitgerissen und die gewünschte verstärkte
Umwälzung und damit Beseitigung von Inhomogenitäten in der Behandlungsatmosphäre erzielt.
[0021] Vorzugsweise wird die Treibdüse so ausgelegt, dass das Verhältnis von eingedüster
Treibgasmenge zu mitgerissener Gasmenge möglichst groß wird, vorzugsweise zwischen
1 zu 10 und 1 zu 60 liegt. Besonders bevorzugt wird das Treibgas so in den Wärmebehandlungsofen
eingedüst, dass das Verhältnis der Volumina von umgewälzter Behandlungsatmosphäre
zu eingebrachtem Treibgas größer als 20, besonders bevorzugt größer als 25 ist. So
lassen sich beispielsweise bei einem Rollenherdofen mitttels nur vier erfindungsgemäßen
Treibdüsen, die jeweils 10 Nm
3/h Treibgas beaufschlagt werden, mehr als 1000 m
3/h Behandlungsatmosphäre umwälzen.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Treibgas mit einem Druck zwischen 2
und 20 bar, bevorzugt zwischen 2 und 10 bar in den Wärmebehandlungsofen eingedüst.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Wahl hoher Drücke ebenfalls eine gleichmäßigere
Verteilung der Behandlungsatmosphäre erreicht wird.
[0023] Ebenso hat sich eine gepulste Einbringung des Treibgases bewährt.
[0024] Als Treibgas wird von Vorteil gasförmiger Stickstoff verwendet. Stickstoff hat den
Vorteil, dass dieser in den meisten Behandlungsatmosphären ohnehin als inerter Bestandteil
vorkommt oder zugeführt werden muss. Der in diesen Fällen kostenfrei vorliegende Stickstoffdruck
wird zur Bewegung der Behandlungsatmosphäre genutzt.
[0025] Grundsätzlich ist es aber auch möglich, Luft als Treibgas einzudüsen. Hierbei ist
darauf zu achten, dass die eingedüste Luftmenge in einem sinnvollen Verhältnis zur
Gesamtmenge an Schutzgas sowie den anderen zugeführten Medien, beispielsweise Kohlenwasserstoffen,
steht.
[0026] Ein Wärmebehandlungsofen weist in der Regel verschiedene Ofenzonen auf, beispielsweise
eine Einlaufzone, den eigentlichen Behandlungsraum, in dem das Behandlungsgut unter
definierten Bedingungen einer definierten Atmosphäre ausgesetzt wird, und eine Kühl-
und Auslaufzone. Die Erfindung eignet sich insbesondere, um die Atmosphäre im Behandlungsraum
eines Wärmebehandlungsofens umzuwälzen.
[0027] Die Erfindung kann mit Vorteil in unterschiedlichsten Arten von Wärmebehandlungsöfen,
insbesondere zur Wärmebehandlung von metallischen Werkstücken, eingesetzt werden.
Vorzugsweiser Einsatzbereich ist die definierte thermochemische Interaktion zwischen
der Ofenatmosphäre und den Werkstücken bzw. der Werkstückoberfläche bei Temperaturen
oberhalb von 600 °C.
[0028] Der Einsatz der Erfindung in einem Rollenherdofen hat gezeigt, dass die zugeführten
Reaktionsgase besser ausgenutzt werden und insbesondere bei einem Wechsel der Zusammensetzung
der Behandlungsatmosphäre die Umstellung der Atmosphäre schneller erfolgt. Erfindungsgemäß
werden höhere Kohlenstoffpegel erreicht, die Rußbildung, insbesondere der Rußanfall
in Form von Rußflocken auf der Werkstückoberfläche, wird reduziert und die Kohlenstoffübertragung
an der Werkstückoberfläche verbessert. Durch die stärkere Vermischung der Atmosphäre
wird die Korrelation zwischen dem gemessenen Kohlenstoffpegel und der tatsächlichen
Kohlungswirkung an den Werkstücken verbessert. Zudem hat sich gezeigt, dass Ziehmittelrückstände
im vorderen Bereich des Rollenherdofens besser abbrennen.
[0029] Ferner wurden Versuche an einem Topfofen durchgeführt. Hierzu wurde eine Charge an
Werkstücken zum Vergleich in einem Topfofen mit herkömmlichem Ventilator bei 930 °C,
eine zweite Charge mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Treibgaseindüsung
behandelt. Der Topfofeninnenraum hatte eine Größe von etwa 900 mm Durchmesser und
eine Höhe von 2000 mm. Die Treibdüsen wurden im oberen Bereich des Topfofens in Umfangsrichtung
orientiert angeordnet und zur Horizontalen geneigt.
[0030] Der Vergleich der Versuche am Topfofen ergab, dass die Geschwindigkeit der Behandlungsatmosphäre
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Treibgasinjektion gleichmäßiger ist als bei Verwendung
des Ventilators. Die Rußbildung wurde erfindungsgemäß wesentlich reduziert. Die Aufkohlung
erfolgte gleichmäßiger.
[0031] Auch in Drehrohröfen bringt die Erfindung Vorteile. So konnte in Versuchen die Retortendrehzahl
angehoben und die Dosiermenge pro Chargiervorgang erhöht werden, so dass der Durchsatz
durch den Drehrohrofen gesteigert werden konnte. Das Verfahren ist einfach zu implementieren,
so dass bestehende Öfen schnell umgerüstet werden können.
[0032] Vorzugsweise werden die Treibgasdüsen so angeordnet, dass sich die von diesen ausgestoßenen
Treibgasstrahlen gegenseitig so beeinflussen, dass die Atmosphäre möglichst gut umgewälzt
wird.
[0033] Es hat sich weiter als günstig erwiesen, zusätzlich einen Kohlenwasserstoffträger,
bevorzugt in flüssiger Form, in den Wärmebehandlungsofen einzudüsen. Der Kohlenwasserstoffträger
kann gemeinsam mit dem Trägergas eingedüst oder über separate Düsen zugeführt werden.
[0034] Vorzugsweise wird der Kohlenwasserstoffträger unter hohem Druck von mehr als 50 bar,
bevorzugt mehr als 100 bar, in den Wärmebehandlungsofen eingedüst. Aufgrund des hohen
Drucks zerstäubt der Kohlenwasserstoffträger nach dem Eindüsen und wird in der Ofenatmosphäre
fein verteilt. Durch die verbesserte Vermischung des Kohlenwasserstoffträgers mit
der Atmosphäre wird die Russbildung deutlich verringert.
[0035] Das Eindüsen des Kohlenwasserstoffträgers unter hohem Druck erlaubt es, flüssigphasige
atmosphärenbildende Kohlenwasserstoffe einzusetzen. Hierbei sind insbesondere hohe
Drücke von mehr als 200 bar und/oder ein gepulstes Einbringen von Vorteil. Durch beide
Maßnahmen wird eine verbesserte Impulswirkung auf die umgebende Atmosphäre erreicht.
Die Erfindung ermöglicht damit auch den Einsatz von höherwertigen Kohlenwasserstoffen.
[0036] Insbesondere gasförmige Kohlenwasserstoffträger werden dem Wärmebehandlungsofen unter
niedrigem Druck zugeführt und mittels eines Treibgases im Ofenraum verteilt. Hierzu
wird der Kohlenwasserstoffträger so im Einsaugbereich einer Treibgasdüse zugeführt,
dass dieser von dem unter hohem Druck und mit hoher Geschwindigkeit eingedüsten Treibgas
mitgerissen und verwirbelt wird.
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Werkstücken in einem Wärmebehandlungsofen, wobei
ein Treibgas mittels mindestens einer Treibdüse direkt in den Wärmebehandlungsofen
eingedüst wird und die Behandlungsatmosphäre in dem Wärmebehandlungsofen umgewälzt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke bei einer Temperatur von mehr als 600 °C, bevorzugt mehr als 750 °C,
in der Behandlungsatmosphäre wärmebehandelt werden und dass das Treibgas so in den
Wärmebehandlungsofen eingedüst wird, dass die Behandlungsatmosphäre im Wesentlichen
durch das eingedüste Treibgas umgewälzt wird und Inhomogenitäten in der Behandlungsatmosphäre
verringert werden, und dass in dem Wärmebehandlungsofen keine Vorrichtungen zur Führung
der Behandlungsatmosphäre zu der Treibdüse vorgesehen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsatmosphäre nur durch das eingedüste Treibgas umgewälzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibgas im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Wärmebehandlungsofens eingedüst
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibgas mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50 m/s, bevorzugt mehr als Schallgeschwindigkeit,
in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibgas mit einem Druck zwischen 2 und 20 bar, vorzugsweise zwischen 2 und 10
bar, in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibgas gepulst in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Stickstoff als Treibgas in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Kohlenwasserstoffträger, bevorzugt in gasförmiger oder flüssiger Form,
in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibgas so in den Wärmebehandlungsofen eingedüst wird, dass das Verhältnis der
Volumina von umgewälzter Behandlungsatmosphäre zu eingebrachtem Treibgas größer als
10, bevorzugt größer als 20, besonders bevorzugt größer als 25 ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke in einem Rollenherdofen wärmebehandelt werden.