(19)
(11) EP 1 842 947 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.2007  Patentblatt  2007/41

(21) Anmeldenummer: 06007087.7

(22) Anmeldetag:  04.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 1/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co. KG
72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Henning
    72770 Reutlingen (DE)
  • Ulmer, Achim
    72764 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus 
Patentanwälte Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Verfahren zum Stricken eines Kleidungsstücks


(57) Bei einem Verfahren zur Herstellung eines mit zumindest einem sich über mehrere Strickreihen erstreckenden Gestrickabschluss versehenen Kleidungsstücks auf einer Flachstrickmaschine, bei dem ein Gestrickstück bis zu einer letzten Gestrickstückstrickreihe (25, 25'), an die sich der Gestrickabschluss (5) anschließen soll, gestrickt wird, wird der Gestrickabschluss (5) beginnend mit seiner Startstrickreihe (51, 51') bis zu einer letzten Gestrickabschlussstrickreihe (52, 52') von dem Gestrickstück getrennt auf derselben Flachstrickmaschine gestrickt und werden die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe (52, 52') mit den Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe (25, 25') mittels einer Ketteltechnik miteinander verbunden. Dadurch ergibt sich eine einheitliche Elastizität der Gestrickabschlüsse.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit zumindest einem sich über mehrere Strickreihen erstreckenden Gestrickabschluss versehenen Gestricks, insbesondere Kleidungsstücks, auf einer Flachstrickmaschine, bei dem ein Gestrickstück bis zu einer letzten Gestrickstückstrickreihe, an die sich der Gestrickabschluss anschließen soll, gestrickt wird.

[0002] Bei der Herstellung von Kleidungsstücken auf einer Flachstrickmaschine, beispielsweise eines Pullovers als Schlauch-Rund-Fertiggestrick, wird üblicherweise zunächst als Gestrickanfang ein elastischer Bund gestrickt und daran anschließend das restliche Gestrickstück entsprechend einem Muster des Kleidungsstücks gestrickt. An das Gestrickstück werden unmittelbar im Anschluss die Gestrickabschlüsse, wie Halsausschnittseinfassungen oder Kragen, gestrickt. Die Maschen der letzten Strickreihe der Gestrickabschlüsse werden dabei abgekettelt, damit ein laufmaschensicherer Abschluss entsteht. Diese abgekettelte Strickreihe ist weniger elastisch als die Strickreihen unterhalb dieser Strickreihe. Insbesondere bei Krägen, welche am Hals einer Person anliegen sollen, beeinträchtigt die geringe Elastizität der abgekettelten Strickreihe die Aufweitung des Kragens, wenn der Kopf durch den Kragen geschoben werden soll.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ein Kleidungsstück gestrickt werden kann, sodass die Gestrickabschlüsse über ihre gesamte Höhe im Wesentlichen dieselbe Elastizität aufweisen.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe auf überraschende und einfache Art und Weise durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem der Gestrickabschluss beginnend an seiner Startstrickreihe bis zu einer letzten Gestrickabschlussstrickreihe von dem Gestrickstück getrennt auf derselben Flachstrickmaschine gestrickt wird und die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe mit den Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe mittels einer Ketteltechnik miteinander verbunden werden. Dadurch hat der Gestrickabschluss am Rumpf über seine gesamte Höhe in etwa die gleiche Elastizität.

[0005] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Gestrickstück und der zumindest eine Gestrickabschluss in unterschiedlichen Nadelbettbereichen mit Nadeln derselben Nadelbetten gestrickt werden. Vorzugsweise werden Gestrickstück und Gestrickabschluss in unmittelbarer Nähe gebildet, um die Transferzeiten des Gestricksabschlusses zum Gestrickstück (oder umgekehrt) niedrig zu halten.

[0006] Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante wird der zumindest eine Gestrickabschluss als Rippgestrick gestrickt. Dadurch können Gestrickabschlüsse mit einer besonders großen Elastizität hergestellt werden.

[0007] Bei einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass der zumindest eine Gestrickabschluss nach dem Stricken der letzten Gestrickstückstrickreihe gestrickt wird. Dadurch kann der Gestrickabschluss in nächster Nähe zu den Nadeln, welche die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe tragen, entstehen und kann der Transportweg des Gestrickabschlusses zur letzten Gestrickstückstrickreihe minimiert werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der zumindest eine Gestrickabschluss während des Strickens des Gestrickstücks gestrickt wird.

[0008] Bei einer Verfahrensvariante können die letzte Gestrickstückstrickreihe und die letzte Gestrickabschlussstrickreihe mit einer unterschiedlichen Anzahl von Maschen gebildet sein. Insbesondere kann der Gestrickabschluss über mehr Stricknadeln gebildet worden sein als die letzte Gestrickstückstrickreihe. Dadurch kann die Elastizität eines Gestrickabschlusses eingestellt werden. Beispielsweise kann die Anzahl der mit Maschen belegten Nadeln für den Gestrickabschluss um 1/5 höher sein als sie Anzahl der mit Maschen belegten Nadeln der letzten Gestrickstückstrickreihe. Beim Zusammenketteln werden vier aufeinander folgende Maschen tragende Nadeln des Gestrickstücks mit einer Masche und die fünfte Maschen tragende Nadel des Gestrickstücks mit zwei Maschen der Gestrickabschlussstrickreihe verbunden.

[0009] Bei einer Ausgestaltung des Verfahrens können das Gestrickstück und der Gestrickabschluss als schlauchförmige Gestricke gebildet werden. Somit kann ein räumlicher Gestrickabschluss mit einem räumlichen Gestrickstück verbunden werden.

[0010] Bei einer alternativen Ausgestaltung kann der Gestrickabschluss als flächiges Gestrick gebildet und mit einem flächigen Abschnitt des Gestrickstücks verbunden werden. Dadurch können zwei flächige Gestricke miteinander verbunden werden.

[0011] Vorzugsweise wird das Gestrickstück mit jeder zweiten Nadel gebildet.

[0012] Bei einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass das Gestrickstück als schlauchförmiges Gestrick und der Gestrickabschluss als flächiges Gestrick gebildet werden. Gemäß dieser Verfahrensvariante kann ein räumliches Gestrick mit einem flächigen Gestrick verbunden werden, wobei das Gestrickstück dabei mit jeder Nadel gebildet sein kann.

[0013] Bei einer Weiterbildung kann das Gestrickstück mit unmittelbar benachbarten Nadeln gebildet werden.

[0014] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Gestrick, insbesondere Kleidungsstück, mit mindestens einem sich über mehrere Strickreihen erstreckenden Gestrickabschluss, wobei der Gestrickabschluss von seiner Startstrickreihe bis zu seiner letzten Gestrickabschlussstrickreihe, an der er mit dem übrigen Gestrickstück verbunden ist, gestrickt ist, sodass seine Maschenstäbchen im Vergleich zu den Maschenstäbchen des übrigen Gestrickstücks auf dem Kopf stehen.

[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.

[0016] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.

[0017] Es zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf ein als Pullover ausgebildetes schlauchförmiges Gestrickstück mit schlauchförmigem Gestrickabschluss;
Fig. 2.1 - 2.5
den Strickablauf der Gestrickabschlussanbindung an ein Gestrickstück entsprechend einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 3
eine Draufsicht auf ein als Pullover ausgebildetes Gestrickstück mit einem flächigen Gestrickstückabschnitt und einem flächigen Gestrickabschluss;
Fig. 4.1 - 4.9
den Strickablauf der Gestrickabschlussanbindung an ein Gestrickstück entsprechend einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 5
eine Draufsicht auf ein als Pullover ausgebildetes schlauchförmiges Gestrickstück mit einem flächigen Gestrickabschluss;
Fig. 6.1 - 6.4
den Strickablauf der Gestrickabschlussanbindung an ein Gestrickstück entsprechend einer dritten Ausgestaltung der Erfindung.


[0018] Die Fig.1 zeigt als Gestrick 1 einen Pullover, welcher als Schlauch-Rund-Fertiggestrick auf einer Flachstrickmaschine mit zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten gebildet wurde. Er ist dargestellt in der Form "fairisle".

[0019] In der beispielhaften Darstellung beginnt der Rumpf 2 mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 21, 21' für die Vorder- und Hinterseite des Rippbunds 22. Der Ärmel 3 beginnt mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 31, 31' für die Vorder- und Hinterseite des Rippbunds 32 und der Ärmel 4 mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 41, 41' des Rippbunds 42. Auf die Rippbünde 22, 32, 42 folgt am Rumpf 2 und an den Ärmeln 3, 4 ein Rechts-Glatt-Gestrick. Der Rumpf 2, der linke Ärmel 3 und der rechte Ärmel 4 entstehen als separate Schlauchgestricke bis sie die Länge erreicht haben, bei welcher an den Positionen 23, 24, die Ärmel 3, 4 an den Rumpf 2 angebunden werden. Im weiteren Strickvorgang entstehen Rumpf und Ärmel als ein gemeinsames Schlauchgestrick, im Ausführungsbeispiel als Rechts-Glatt-Gestrick. Bis zur letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' der Vorder- und Hinterseite der Halsöffnung wird der Pullover somit in an sich bekannter Weise gestrickt. Das bis zur letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' gestrickte Gestrick wird als Gestrickstück bezeichnet.

[0020] Der als Kragen ausgebildete Gestrickabschluss 5 wird auf denselben Nadelbetten gebildet bzw. gestrickt wie das bisher entstandene Gestrickstück. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Gestrickabschluss 5 gestrickt wird, nachdem das Gestrickstück bis zu seiner letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' gebildet ist. Dadurch kann der Gestrickabschluss 5 in nächster Nähe zu den Nadeln, welche die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' tragen, entstehen und somit der Transportweg des Gestrickabschlusses 5 zu der letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' minimiert werden.

[0021] Im Ausführungsbeispiel wird der Gestrickabschluss 5 als Rippschlauch gebildet. Er entsteht nach an sich bekannten Strickverfahren, mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 51, 51' für seine Vorder- und Hinterseite.

[0022] Es werden so viele Strickreihen gebildet, bis die Höhe des Gestrickabschlusses 5 erreicht ist. Die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 52 der Vorderseite des Gestrickabschlusses 5 befinden sich auf den Nadeln des vorderen Nadelbettes Nadelbett (V) und die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 52' der Hinterseite des Gestrickabschlusses 5 auf Nadeln des hinteren Nadelbetts Nadelbett (H).

[0023] Gemäß dem noch später zu beschreibenden, in den Fig. 2.1 - 2.5 gezeigten Strickablauf werden im Nadelraumbereich der Halsöffnung die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 52, 52' der Vorder- und Hinterseite des Gestrickabschlusses 5 - hier des Kragens - mit den Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' der Vorder- und Hinterseite des Gestrickstücks - hier der Halsöffnung - durch eine an sich bekannte Ketteltechnik verbunden.

[0024] Nach dem Verbindungs-Kettelvorgang ist das Gestrick 1 vollständig fertig. Sobald der Gestrickabschluss 5 (Kragen) nach außen gestülpt ist, befindet sich die Startstrickreihe 51, 51' der Vorder- und Hinterseite des Gestrickabschlusses 5 am oberen Gestrickabschlussrand. Dadurch hat der Gestrickabschluss 5 dieselbe Elastizität wie die Strickbünde 22, 32, 42.

[0025] Die Anzahl der mit Maschen belegten Nadeln der Vorder- und Hinterseite des Gestrickabschlusses 5 und der Vorder- und Hinterseite der Halsöffnung des Gestrickstücks kann unterschiedlich sein. Ist beispielsweise die Anzahl der mit Maschen belegten Nadeln für den Kragenschlauch um 1/5 höher als die Anzahl der mit Maschen belegten Nadeln der Halsöffnung, so werden beim Zusammenketteln fortlaufend vier Maschen tragende Nadeln der Halsöffnung mit einer Masche und die fünfte Maschen tragende Nadel der Halsöffnung mit zwei Maschen des Kragenschlauchs verbunden. Dieses "Maschen-Doubling" erhöht die Elastizität des Kragens.

[0026] Zur Herstellung des Gestricks 1 sollte die Flachstrickmaschine eine Versatzeinrichtung und eine Umhängeeinrichtung aufweisen, sowie Transferelemente mindestens für die Nadeln, welche Maschen des Gestrickabschlusses 5 tragen.

[0027] Weiterhin ist für das Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 vorgesehen, dass auf jedem Nadelbett höchstens jede zweite Nadel Maschen bildet und einer Maschen tragenden Nadel eine leere Nadel gegenüberliegt.

[0028] Die Fig. 2.1 bis 2.5 zeigen beispielhaft für das Gestrick 1 der Fig. 1 den Transport des schlauchförmigen Gestrickabschlusses 5 zu den Nadeln, welche die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe tragen und die ketteltechnische Verbindung des Gestrickabschlusses 5 mit dem Gestrickstück. Der Strickablauf wird im Folgenden beschrieben, wobei die einzelnen Schritte mit R und nachfolgender Nummerierung bezeichnet sind:
R0:
Die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25' des Gestrickstücks befinden sich auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts (V) und den Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H). Die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 52, 52' befinden sich auf den Nadeln L - S des vorderen Nadelbetts (V) und den Nadeln I - s des hinteren Nadelbetts (H).
Das Gestrickstück und der Gestrickabschluss 5 , in diesem Fall der Kragen, entstehen beide auf denselben Nadelbetten. Vorteilhafterweise wird der Gestrickabschluss 5 erst gebildet, wenn das Gestrickstück nur noch mit seinen Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 25, 25', in diesem Fall den Maschen, die die Halsöffnung bilden, auf den Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts (V, H) hängt.
R1:
Die Maschen der Hinterseite der Halsöffnung werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, a - h nach 2 - 16.
Die Maschen der Vorderseite des Kragens werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) umgehängt, L - S nach 23 - 37.
R01:
Alle Maschen der Vorder- und Hinterseite der Halsöffnung befinden sich auf dem vorderen Nadelbett (V) und alle Maschen der Vorderund Hinterseite des Kragens befinden sich auf dem hinteren Nadelbett (H).
R2:
Gezeigt ist der Beginn des Transports der Maschen des Kragens zu den Maschen der Halsöffnung.
Über jeder Stricknadel befindet sich ein Transferelement. Die Versatzbewegung wird durch das hintere Nadelbett (H) ausgeführt.
Alle Maschen des Kragens werden von den mit diesen Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) korrespondierenden Transferelementen übernommen.
R3:
Es erfolgt der Versatz des hinteren Nadelbetts (H) in seine Endlage nach rechts. Alle Maschen des Kragens werden von den Transferelementen auf die Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) übergeben, welche momentan ihre Korrespondenznadeln sind.
R4:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbett (H) in seine Endlage nach links, oder um so viele Nadeln, dass sich die Kragennadeln den Nadeln der Halsöffnung gegenüber befinden.
Alle Maschen des Kragens werden von den mit diesen Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) korrespondierenden Transferelementen übernommen.
Die in den Reihen R3 und R4 gezeigten Abläufe werden so lange wiederholt, bis sich die Kragennadeln den Nadeln der Halsöffnung gegenüber befinden.
R5:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) in seine Grundposition.
Alle Maschen des Kragens werden von den Transferelementen auf die Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) übergeben, welche sich den Nadeln der Halsöffnung gegenüber befinden.
Der Transport der Maschen des Kragens zu den Maschen der Halsöffnung ist abgeschlossen.
R05:
Hier ist die Nadelbelegung des vorderen und hinteren Nadelbetts (V, H) nach der Durchführung der Schritte R0 - R4 gezeigt.
Auf den mit den Ziffern 2 - 16 bezeichneten Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) befinden sich die Maschen der Hinterseite der Halsöffnung und auf den mit den Buchstaben A - H bezeichneten Nadeln die Maschen der Vorderseite der Halsöffnung.
Auf den mit den Ziffern 1-15 bezeichneten Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) befinden sich die Maschen der Vorderseite des Kragens und auf den mit den Buchstaben a - h bezeichneten Nadeln die Maschen der Hinterseite des Kragens.
R6:
Hier beginnt der Verbindungszyklus der Vorderseite des Kragens mit der Hinterseite der Halsöffnung mittels einer Ketteltechnik.
Es erfolgt der Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach links aus der Grundstellung.
Die äußerste Masche der Vorderseite des Kragens (ab der ersten Wiederholung ist dies die Verbindungsmasche) wird von ihrer Nadel 15 des hinteren Nadelbetts (H) auf die Nadel 16 des vorderen Nadelbetts (V), welche die äußerste Masche der Hinterseite der Halsöffnung trägt, umgehängt.
R7:
Mit der Nadel 16 des vorderen Nadelbetts (V), die durch den Umhängevorgang zwei Maschen trägt, wird eine Masche gebildet, welche die beiden Maschen verbindet, die sich zuvor auf dieser Nadel befunden haben.
R8:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach rechts aus der Grundstellung.
Die Verbindungsmasche der Nadel 16 des vorderen Nadelbetts (V) wird auf die Nadel 13 des hinteren Nadelbetts (H), welche die äußerste Masche der Vorderseite des Kragens trägt, umgehängt.
R9:
Mit der Nadel 13 des hinteren Nadelbetts (H), die durch den Umhängevorgang zwei Maschen trägt, wird eine Masche gebildet, welche die beiden Maschen verbindet, die sich zuvor auf dieser Nadel befunden haben.
Der Ablauf der Reihen R6 - R9 wird so lange wiederholt, bis die Vorderseite des Kragens mit der Hinterseite der Halsöffnung ketteltechnisch verbunden ist.
R09:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) in die Grundstellung.
Die Maschen der Vorderseite der Halsöffnung befinden sich auf den Nadeln A - H des vorderen (V) und die Maschen der Hinterseite des Kragens auf den Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H).
R10:
Hier ist der Beginn des Verbindungszyklus der Hinterseite des Kragens mit der Vorderseite der Halsöffnung mittels Ketteltechnik gezeigt.
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach rechts aus der Grundstellung.
Die äußerste Masche der Hinterseite des Kragens (ab der ersten Wiederholung die Verbindungsmasche) wird von ihrer Nadel a des hinteren Nadelbett (H) auf die Nadel A des vorderen Nadelbetts (V), welche die äußerste Masche der Vorderseite der Halsöffnung trägt, umgehängt.
R11:
Mit der Nadel A des vorderen Nadelbett (V), die durch den Umhängevorgang zwei Maschen trägt, wird eine Masche gebildet, welche die beiden Maschen verbindet, die sich zuvor auf dieser Nadel befunden haben.
R12:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach links aus der Grundstellung.
Die Verbindungsmasche der Nadel A des vorderen Nadelbetts (V) wird auf die Nadel b des hinteren Nadelbetts (H), welche die äußerste Masche der Hinterseite des Kragens trägt, umgehängt.
R13:
Mit der Nadel b des hinteren Nadelbett (H), die durch den Umhängevorgang zwei Maschen trägt, wird eine Masche gebildet, welche die beiden Maschen verbindet, die sich zuvor auf dieser Nadel befunden haben.
Der Ablauf der Reihen R10 - R13 wird so lange wiederholt, bis die Hinterseite des Kragens mit der Vorderseite der Halsöffnung ketteltechnisch verbunden ist und somit der Kragen mit dem gesamten Gestrickstück eine Einheit bildet.
Die in den Reihen R1 - R13 gezeigten Schritte zur Verbindung von Kragen und Halsöffnung sind ein bevorzugter Ablauf, es versteht sich aber, dass auch die Vorderseite des Kragens mit der Vorderseite des Halsausschnitts und die Hinterseite des Kragens mit der Hinterseite des Halsausschnitts ketteltechnisch verbunden werden kann.
Die beiden Kettelvorgänge könnten auch an den Strickseiten beginnen, welche zu den im bevorzugten Ablauf gezeigten, entgegengesetzt sind. Die Versatzbewegungen zum Transport des Kragens werden in der vorhergehenden Beschreibung vom hinteren Nadelbett ausgeführt, sie könnten aber auch von Transferelementen ausgeführt werden.
Die Fig. 3 zeigt ein als Pullover ausgebildetes Gestrick 10, welches in Form, Strickart und Anbringung des Gestrickabschlusses 5 identisch ist mit dem Gestrick 1 in Fig. 1.
Zusätzlich hat das Gestrick 10 eine Tasche 6, welche beispielsweise an seiner Vorderseite eingestrickt ist. Die Vorderseite der Tasche 6 ist in der Vorderseite des Pullovers integriert und ihre Hinterseite entsteht auf den freien Nadeln des hinteren Nadelbetts (H). Von ihrem Anfang TBA bis zu ihrem Ende TBE wird die Tasche 6 in an sich bekannter Weise gebildet. Herkömmlicherweise würde die letzte Strickreihe der Vorderseite der Tasche 6 abgekettelt, damit sich ein maschenfester Abschluss ergibt.
Gemäß der Erfindung werden die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 62 der Vorderseite der Tasche 6 mit den Maschen der Gestrickabschlussstrickreihe 72 des (Taschen)-Gestrickabschlusses 7 ketteltechnisch verbunden. Dadurch erhält die Tasche 6 einen Gestrickabschluss 7, welcher dieselbe Elastizität hat wie der Gestrickabschluss 5, weil die Startstrickreihe 71 den oberen Rand dieses Gestrickabschlusses 7 bildet. Das bis zur Gestrickstückstrickreihe 62 gestrickte Gestrick wird als Gestrickstück bezeichnet.
Der Gestrickabschluss 7 wird auf denselben Nadelbetten gebildet wie das bisher entstandene Pullovergestrick. Der Gestrickabschluss 7 entsteht neben dem Nadelbereich, welcher für den Pullover benötigt wird und muss vorteilhafterweise seine Höhe spätestens dann erreicht haben, wenn die Strickreihe A-A des Pullovers gebildet ist.
Entsprechend der beispielhaften Darstellung ist der Gestrickabschluss 7 in der Strickart "Rippe" ausgeführt. Er entsteht nach an sich bekannten Strickverfahren mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 71 und endet, wenn eine ausreichende Anzahl von Strickreihen für eine vorgegebene Höhe gebildet wurde, mit der Gestrickabschlussstrickreihe 72.
Die Flachstrickmaschine zum Bilden eines Gestricks 10 mit Tasche 6 muss mindestens zwei Nadelbetten, Versatz- und Umhängeeinrichtung, Transferelemente, mindestens für die Nadeln, welche Maschen für den Gestrickabschluss 7 tragen, und eine Versatzmöglichkeit für die Transferelemente haben.
In den Fig. 4.1 - 4.9 ist gezeigt und beschrieben, wie der Gestrickabschluss 7 zu den Nadeln, welche die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 62 der Tasche 6 tragen, transportiert wird, und wie die ketteltechnische Verbindung mit den Maschen dieser Nadeln abläuft. Der Strickablauf wird im Folgenden beschrieben, wobei die einzelnen Schritte mit R und nachfolgender Nummerierung bezeichnet sind:
R0:
In der durch die Linie A-A bezeichneten Sektion des Gestrickstücks (Schlauch-Rund-Fertiggestrick) ist das Gestrick schlauchförmig. Die Vorderseite des Schlauchgestricks wird auf den Nadel A - H des vorderen Nadelbetts (V) gebildet und die Hinterseite des Schlauchgestricks auf den Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H). Die Maschen für die Hinterseite der Tasche 6 werden mit den Nadeln 5 - 11 des hinteren Nadelbetts (H) gestrickt. Die Vorderseite der Tasche 6 ist in der Vorderseite des Schlauchgestricks integriert und befindet sich auf den Nadeln C - F. Die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 72 des Gestrickabschlusses 7 müssen mit den Nadeln C - F des vorderen Nadelbetts (V) verbunden werden.
Der Gestrickabschluss 7 entsteht als Rippgestrick auf denselben Nadelbetten wie das Schlauchgestrick. Die Rechtsmaschen des Rippgestricks werden auf den Nadeln J und L des vorderen Nadelbetts (V) und die Linksmaschen auf den Nadeln 21 und 25 des hinteren Nadelbetts (H) gebildet.
R1:
Alle Maschen, die nicht zur Vorderseite der Tasche 6 gehören, werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln des hinteren Nadelbetts umgehängt, A nach 1, B nach 3, G nach 13, H nach 15.
R2:
Die Linksmaschen des Gestrickabschlusses 7 werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln des vorderen Nadelbett (V) umgehängt, 21 nach K, 25 nach M.
Dadurch werden die Verbindungsmaschen des Gestrickabschlusses 7 einflächig.
R02:
Auf den Nadeln C - F des vorderen Nadelbetts (V) befinden sich die Maschen der Vorderseite der Tasche 6 und auf den Nadeln J - M befinden sich die Maschen des Gestrickabschlusses 7.
Auf Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H) befinden sich die Maschen der Hinterseite des Schlauchgestricks, auf den Nadeln 5 - 11 befinden sich die Maschen der Hinterseite der Tasche und auf den Nadeln 1, 3, 13 und 15 befinden sich die Maschen der Vorderseite des Schlauchgestricks, welche nicht zum Bereich der Taschenvorderseite gehören.
R3:
Es beginnt der Transports der Maschen des Gestrickabschlusses 7 neben die äußerste Nadel, welche eine Masche der Vorderseite der Tasche 6 trägt.
Über jeder Stricknadel befindet sich ein Transferelement. Die Transferelemente führen die Versatzbewegung aus.
Alle Maschen des Gestrickabschlusses 7 auf den Nadeln J - M werden von den mit diesen Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) korrespondierenden Transferelementen übernommen.
R4:
Die Transferelemente werden soweit nach links versetzt, dass die innerste Masche des Gestrickabschlusses 7 sich über der Nadel befindet, welche direkt neben der Nadel liegt, auf welcher sich die äußerste Masche der Vorderseite der Tasche 6 befindet.
Die Maschen des Gestrickabschlusses 7 werden von den Transferelementen auf die Nadeln G - J des vorderen Nadelbetts (V) übergeben.
Sollte der Versatzweg der Transferelemente nicht ausreichen, um in einer Versatzbewegung die Maschen des Gestrickabschlusses 7 neben die Nadeln der Taschenvorderseite zu bringen, so werden die Transferelemente ihren maximalen Versatzweg nach links versetzt und die Maschen, die sie tragen, auf freie Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) übergeben.
Anschließend erfolgt eine Versatzbewegung der Transferelemente bis zu ihrer Endposition in entgegengesetzter Richtung. In dieser Position übernehmen die Transferelemente wieder die Maschen des Gestrickabschlusses 7 und werden entweder soweit nach links versetzt, dass diese Maschen neben der äußersten Nadel der Taschenvorderseite auf Nadeln des vorderen Nadelbetts übergeben werden können, oder, sollte eine Übergabe immer noch nicht möglich sein, werden die vorhergehenden Schritte so oft wiederholt, bis die Maschen des Gestrickabschlusses 7 neben der äußersten Nadel der Taschenvorderseite auf Nadeln des vorderen Nadelbetts übergeben werden können.
R04:
Auf dem hinteren Nadelbett (H) ist die Maschenanordnung unverändert.
Auf dem vorderen Nadelbett (V) befinden sich die Maschen der Vorderseite der Tasche 6 unverändert auf den Nadeln C - F. Auf den auf die Nadel F folgenden Nadeln G - J sind die Maschen des Gestrickabschlusses 7.
R5:
Es beginnt die Verbindung des Gestrickabschlusses 7 mit der Vorderseite der Tasche 6.
Die Transferelemente werden in eine Grundposition versetzt.
Die Maschen des Gestrickabschlusses 7 werden von den mit den Nadeln G - J des vorderen Nadelbetts (V) korrespondierenden Transferelementen übernommen.
R6:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente um zwei Nadeln nach links aus der Grundposition.
Die Maschen des Gestrickabschlusses 7 werden von den Transferelementen auf die Nadeln F - I des vorderen Nadelbetts übergeben. Dabei kommt die innerste Masche des Gestrickabschlusses 7 auf die Nadel F, welche die äußerste Masche der Vorderseite der Tasche 6 trägt.
R7:
Mit der Nadel F des vorderen Nadelbetts (V) wird eine Masche gebildet.
Diese Masche verbindet die äußerste Masche der Vorderseite der Tasche 6 mit der innersten Masche des Gestrickabschlusses 7.
R8:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente in die Grundposition.
Die Verbindungsmasche der Nadel F und die Maschen des Gestrickabschlusses 7 der Nadeln G - I werden von den mit den Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) korrespondierenden Transferelementen übernommen.
R9:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente um zwei Nadeln links aus der Grundposition.
Die Verbindungsmasche wird auf die Nadel E übergeben, welche die äußerste Masche der Vorderseite der Tasche 6 trägt. Die Maschen des Gestrickabschlusses 7 kommen auf die leeren Nadeln F-G-H.
R10:
Mit der Nadel E des vorderen Nadelbetts (V) wird eine Masche gebildet. Diese Masche strickt die äußerste Masche der Taschenvorderseite mit der Verbindungsmasche ab, damit beim weiteren Verbinden der Maschen des Gestrickabschlusses 7 mit den Maschen der Taschenvorderseite auf der jeweiligen Verbindungsnadel keine Dreifachmasche abgestrickt werden muss.
R11:
Vorgang wie in R5, Nadeln F-G-H.
R12:
Vorgang wie in R6, Nadeln E-F-G.
R13:
Vorgang wie in R7, Nadel E.
R14:
Vorgang wie in R8, Nadeln E-F-G.
R15:
Vorgang wie in R9, Nadeln D-E-F.
R16:
Vorgang wie in R10, Nadel D.
R17:
Vorgang wie in R5, Nadeln E-F.
R18:
Vorgang wie in R6, Nadeln D-E.
R19:
Vorgang wie in R7, Nadel D.
R20:
Vorgang wie in R8, Nadeln D-E.
R21:
Vorgang wie in R9, Nadeln C-D.
R22:
Vorgang wie in R10, Nadel G.
R23:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente in die Grundposition.
Die letzte Masche des Gestrickabschlusses 7 wird von dem mit der Nadel D korrespondierenden Transferelement übernommen.
R24:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente um zwei Nadeln links aus der Grundposition.
Die letzte Masche des Gestrickabschlusses 7 wird von dem Transferelement auf die Nadel C des vorderen Nadelbetts (V) übergeben, welche die letzte Masche der Vorderseite der Tasche 6 trägt.
R25:
Mit der Nadel C des vorderen Nadelbetts (V) wird eine Masche gebildet. Diese Masche verbindet die letzte Masche des Gestrickabschlusses 7 mit der letzten Masche der Vorderseite der Tasche 6.
Der Verbindungsvorgang des Gestrickabschlusses 7 mit der Vorderseite der Tasche ist abgeschlossen.
R26:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente in die Grundposition.
Die Maschen der Vorderseite des schlauchförmigen Gestrickstücks, welche nicht zur Vorderseite der Tasche 6 gehört haben, werden wieder auf Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, 1 nach A, 3 nach B, 13 nach G, 15 nach H.
R27:
Die letzte Verbindungsmasche auf der Nadel C wird von dem mit dieser Nadel korrespondierenden Transferelement übernommen.
R28:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente um zwei Nadeln nach links von der Grundposition.
Die letzte Verbindungsmasche wird vom Transferelement auf die Nadel B des vorderen Nadelbetts (V) übergeben.
R29:
Es erfolgt ein Versatz der Transferelemente in die Grundstellung.
Die Maschen der Nadeln des hinteren Nadelbetts (H), welche die Rückseite der Tasche 6 gebildet haben, werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, 5 nach C, 7 nach D, 9 nach E, 11 nach F.
Diese Nadeln bilden im weiteren Strickablauf Maschen für die Vorderseite des schlauchförmigen Gestrickstücks.
R30:
Auf die Tasche 6 folgend wird weiterhin das schlauchförmige Gestrick gebildet, nämlich mit den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts (V) und den Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H).
Die Fig. 5 zeigt ein als Pullover ausgebildetes Gestrickstück 100, wobei für den Rumpf 2 und die Ärmel 3, 4 mit jeder Nadel Maschen gebildet werden.
Der als Kragen ausgebildete Gestrickabschluss 105 wird als flächiges Gestrick an einem vom Gestrickstück nicht belegten Bereich desselben Nadelbetts gebildet und anschließend mit den Maschen der Halsöffnung des Gestrickstücks ketteltechnisch verbunden.
Die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 125, 125' (der Halsöffnung) befinden sich auf den Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts, auf welchen sie gebildet wurden.
Der Gestrickabschluss 105 wird als flächiges Ripp-Gestrick gebildet. Es entsteht nach an sich bekannten Strickverfahren, mit der Startstrickreihe (Netzreihe) 151. Es werden so viele Strickreihen gebildet, bis die vorgegebene Höhe des Gestrickabschluss 105 erreicht ist. Die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 152 werden mit Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts gebildet, werden aber vor dem Verbindungs-Kettelvorgang so umgehängt, dass sie sich auf Nadeln desselben Nadelbetts befinden.
Im Nadelraumbereich des Kragengestricks werden die Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe 125, 125' der Vorder- und Hinterseite der Halsöffnung mit den Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 152 des Gestrickabschlusses 105 durch eine an sich bekannte Ketteltechnik verbunden.
Nach dem Verbindungs-Kettelvorgang müssen noch die beiden Enden des Gestrickabschlusses 105 mittels einer Naht 155 verbunden werden.
Der Gestrickabschluss 105 wird durch den Ablauf des VerbindungsKettelvorgangs so mit dem Gestrickstück 100 verbunden, dass die Startstrickreihe 151 den oberen Rand des Gestrickabschlusses 105 bildet. Daher entspricht die Elastizität des Kragens den Strickbünden, wie sie am Rumpf und den Ärmeln den Anfang des Gestricks 100 bilden. Beim Verbindungs-Kettelvorgang wird der Gestrickabschluss 105 quasi um 180° umgeklappt und die Halsöffnung gedreht.
Die Flachstrickmaschine zum Bilden eines Gestricks 100 muss mindestens zwei Nadelbetten, Versatz- und Umhängeeinrichtung, Transferelemente mindestens für die Nadeln, welche Maschen für den Gestrickabschluss tragen, und eine Versatzmöglichkeit für die Transferelemente haben.
Die Figuren 6.1 - 6.4 zeigen beispielhaft für das Gestrick 100 die ketteltechnische Verbindung der schlauchförmigen Halsöffnung mit dem flächigen Kragengestrick.
R0:
Die Maschen der Vorderseite der Halsöffnung (Gestrickstück) befinden sich auf den Nadeln A - H des vorderen Nadelbetts (V) und die Maschen der Hinterseite der Halsöffnung befinden sich auf den Nadeln a - h des hinteren Nadelbetts (H).
Von der letzten Gestrickabschlussstrickreihe 152 befinden sich die Rechtsmaschen der ersten Hälfte auf den Nadeln M - R und die Rechtsmaschen der zweiten Hälfte auf den Nadeln T - Y des vorderen Nadelbetts (V). Die Linksmaschen der ersten Hälfte sind auf den Nadeln n - s und die Linksmaschen der zweiten Hälfte auf den Nadeln u - z des hinteren Nadelbetts (H).
Das Gestrickstück und der Gestrickabschluss 105 entstehen beide auf denselben Nadelbetten. Vorteilhafterweise wird der Gestrickabschluss 105 erst gebildet, wenn das Gestrickstück nur noch mit seinen Maschen, die die Halsöffnung bilden, auf den Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts hängt.
R1:
Maschen des Gestrickabschlusses 105, welche sich auf Nadeln n - z des hinteren Nadelbetts (H) befinden, werden auf die gegenüberliegenden Nadeln des vorderen Nadelbett (V) umgehängt. Dadurch befinden sich alle Maschen des Gestrickabschlusses 105 auf dem vorderen Nadelbett (V).
R01:
Die Maschen der Halsöffnung befinden sich in unveränderter Position auf ihren Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts. Die Maschen des Gestrickabschlusses 105 wurden mit den Transferelementen, welche mit den Nadeln des vorderen Nadelbett (V) korrespondieren, so weit zu den Halsöffnungsmaschen des vorderen Nadelbetts (V) transportiert, dass auf die Randnadel H der Halsöffnung die erste Maschen tragende Nadel I des Gestrickabschlusses 105 folgt.
Die Maschen der ersten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 auf den Nadeln I - O werden mit der Hinterseite der Halsöffnung verbunden und die Maschen der zweiten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 auf den Nadeln P - V mit der Vorderseite der Halsöffnung.
R2:
Hier ist der Beginn der ketteltechnischen Verbindung der Hinterseite der Halsöffnung mit der ersten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 gezeigt.
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts um eine Nadel nach rechts.
Die innerste Masche der Hinterseite der Halsöffnung wird auf die Nadel des vorderen Nadelbett (V) umgehängt, welche die erste Masche der ersten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 trägt, h nach I.
R3:
Die äußerste Masche der Vorderseite der Halsöffnung wird auf die gegenüberliegende leere Nadel des hinteren Nadelbetts (H) umgehängt, A nach A'.
R4:
Mit der Nadel I des vorderen Nadelbett (V), welche eine Masche der Hinterseite der Halsöffnung und eine Masche des Gestrickabschlusses 105 im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken dieser Nadel befunden haben.
R5:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts um eine Nadel nach rechts.
Die Kettelmasche wird auf ihre gegenüberliegende Nadel des hinteren Nadelbetts (H) umgehängt, welche die innerste Masche der Hinterseite der Halsöffnung trägt, I nach g.
R6:
Mit der Nadel g des hinteren Nadelbetts (H), welche eine Masche der Hinterseite der Halsöffnung und die Kettelmasche im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken dieser Nadel befunden haben.
R7:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts um eine Nadel nach rechts.
Die Kettelmasche wird auf ihre gegenüberliegende Nadel des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, welche die äußerste Masche der ersten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 trägt, g nach J.
R8:
Die äußerste Masche der Vorderseite der Halsöffnung wird auf die gegenüberliegende, leere Nadel des hinteren Nadelbetts (H) umgehängt, B nach B'.
R9:
Mit der Nadel J des vorderen Nadelbetts (V), welche eine Masche der Hinterseite der Halsöffnung und die Kettelmasche im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken befunden haben.
Die Abläufe R5-R9 werden solange wiederholt, bis alle Maschen der Hinterseite der Halsöffnung mit den Maschen der ersten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 verbunden sind und sich alle Maschen der Vorderseite der Halsöffnung auf Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) befinden.
R9.1:
Sollte das hinteren Nadelbett (H) seine rechte Endposition erreichen, ehe der Gestrickabschluss 105 komplett mit der Halsöffnung verbunden ist, werden alle Halsöffnungsmaschen von den Transferelementen übernommen, welche mit den Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) korrespondieren. Anschließend wird das hintere Nadelbett (H) in seine linke Endposition gebracht und die Halsöffnungsmaschen auf die Nadeln des hinteren Nadelbetts (H) übertragen, welche mit den Maschen tragenden Transferelementen korrespondieren. Danach wird der Verbindungsprozess der Halsöffnungsmaschen mit den Maschen des Gestrickabschlusses 105 da fortgesetzt, wo er unterbrochen wurde.
R09:
Auf den Nadeln H' - A' des hinteren Nadelbetts (H) befinden sich die Maschen der Vorderseite der Halsöffnung und auf den Nadeln P-V des vorderen Nadelbett (V) die Maschen der zweiten Hälfte des Gestrickabschlusses 105.
R10:
Hier ist der Beginn der ketteltechnischen Verbindung der Vorderseite der Halsöffnung mit der zweiten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 gezeigt.
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach rechts.
Die innerste Masche der Vorderseite der Halsöffnung wird auf die Nadel des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, welche die erste Masche der zweiten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 trägt, A' nach P.
R11:
Mit der Nadel P des vorderen Nadelbett (V), welche eine Masche der Vorderseite der Halsöffnung und eine Masche des Gestrickabschlusses 105 im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken dieser Nadel befunden haben.
R12:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts um eine Nadel nach rechts.
Die Kettelmasche wird auf ihre gegenüberliegende Nadel des hinteren Nadelbetts (H) umgehängt, welche die innerste Masche der Vorderseite der Halsöffnung trägt, P nach B'.
R13:
Mit der Nadel B' des hinteren Nadelbetts (H), welche eine Masche der Vorderseite der Halsöffnung und die Kettelmasche im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken dieser Nadel befunden haben.
R14:
Es erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbetts (H) um eine Nadel nach rechts.
Die Kettelmasche wird auf ihre gegenüberliegende Nadel des vorderen Nadelbetts (V) umgehängt, welche die äußerste Masche der zweiten Hälfte desGestrickabschlusses 105 trägt, B' nach Q.
R15:
Mit der Nadel Q des vorderen Nadelbetts (V), welche eine Masche der Vorderseite der Halsöffnung und die Kettelmasche im Haken hat, wird eine Masche gebildet. Diese Kettelmasche verbindet die beiden Maschen, welche sich zuvor im Haken dieser Nadel befunden haben.
Die Abläufe R12 - R15 werden so lange wiederholt, bis alle Maschen der Vorderseite der Halsöffnung mit den Maschen der zweiten Hälfte des Gestrickabschlusses 105 verbunden sind.
Sollte das hintere Nadelbett (H) seine rechte Endposition erreichen, ehe der Gestrickabschluss 105 komplett mit der Halsöffnung verbunden ist, so muss der in R9.1 beschriebene Ablauf erfolgen.



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines mit zumindest einem sich über mehrere Strickreihen erstreckenden Gestrickabschluss (5, 7, 105) versehenen Gestrickstücks, insbesondere Kleidungsstücks, auf einer Flachstrickmaschine, bei dem ein Gestrickstück bis zu einer letzten Gestrickstückstrickreihe (25, 25', 62, 125, 125'), an die sich der Gestrickabschluss (5, 7, 105) anschließen soll, gestrickt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestrickabschluss (5, 7, 105) beginnend an seiner Startstrickreihe (51, 51', 71, 151) bis zu einer letzten Gestrickabschlussstrickreihe (52, 52', 72, 152) von dem Gestrickstück getrennt auf derselben Flachstrickmaschine gestrickt wird und die Maschen der letzten Gestrickabschlussstrickreihe (52, 52', 72, 152) mit den Maschen der letzten Gestrickstückstrickreihe (25, 25', 62, 125, 125') mittels einer Ketteltechnik miteinander verbunden werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrickstück und der zumindest eine Gestrickabschluss (5, 7, 105) in unterschiedlichen Nadelbettbereichen mit Nadeln derselben Nadelbetten gestrickt werden.
 
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Gestrickabschluss (5, 7, 105) als Rippgestrick gestrickt wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Gestrickabschluss (5, 7, 105) nach dem Stricken der letzten Gestrickstückstrickreihe (25, 25', 62, 125, 125') gestrickt wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die letzte Gestrickstückstrickreihe (25, 25', 62, 125, 125') und die letzte Gestrickabschlussstrickreihe (52, 52', 72, 152) mit einer unterschiedlichen Anzahl von Stricknadeln gebildet sind.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrickstück und der Gestrickabschluss (5, 7, 105) als schlauchförmige Gestricke gebildet werden.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestrickabschluss (5, 7, 105) als flächiges Gestrick gebildet wird und mit einem flächigen Abschnitt des Gestrickstücks verbunden wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrickstück mit jeder zweiten Nadel gebildet wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrickstück als schlauchförmiges Gestrick und der Gestrickabschluss (5, 7, 105) als flächiges Gestrick gebildet werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrickstück mit unmittelbar benachbarten Nadeln gebildet wird.
 
11. Gestrick (1, 10, 100), insbesondere Kleidungsstück, mit mindestens einem sich über mehrere Strickreihen erstreckenden Gestrickabschluss (5, 7, 105), dadurch gekennzeichnet, dass der Gestrickabschluss (5, 7, 105) von seiner äußeren Startstrickreihe (51, 51', 71, 151) bis zu seiner letzten Gestrickabschlussstrickreihe, an der er mit dem übrigen Gestrickstück verbunden ist, gestrickt ist, sodass seine Maschenstäbchen im Vergleich zu den Maschenstäbchen des übrigen Gestrickstücks auf dem Kopf stehen.
 




Zeichnung



































































Recherchenbericht