[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff, bei
dem die Bahn von einer Siebpartie in eine Pressenpartie geleitet und dort entwässert
und danach getrocknet und mit einem Leimauftrag versehen wird.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff
mit einer Siebpartie, einer Pressenpartie, einer Trockenpartie und einer Leimauftragseinrichtung.
[0003] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Behandlung einer Faserstoffbahn beschrieben,
aus der letztendlich ein Papier, insbesondere ein holzfreies Schreib- oder Kopierpapier,
gewonnen wird. Sie ist aber auch bei ähnlichen Bahnen aus Faserstoff, beispielsweise
Karton oder dergleichen, anwendbar.
[0004] Bei der Herstellung von Papier wird üblicherweise eine Fasersuspension in der Siebpartie
auf ein umlaufendes Sieb aufgebracht. Die sich auf dem Sieb bildende Faserstoffbahn
wird dann von der Siebpartie in die Pressenpartie überführt. In der Pressenpartie
soll ein erheblicher Teil der Feuchtigkeit aus der Faserstoffbahn entfernt werden,
und zwar durch Pressen.
[0005] Eine besonders wirtschaftliche Vorgehensweise besteht darin, daß man in der Pressenpartie
nur eine einzelne Presse oder eine Tandem- oder Kombipresse verwendet, die dementsprechend
auch nur einen einzelnen Pressennip oder wenige Pressennips aufweist. Dabei erfolgt
eine sehr intensive Entwässerung in nur einem Nip oder wenigen Nips. Um diese intensive
Entwässerung zu erzielen, muß man Bespannungen mit hoher Entwässerungsleistung verwenden,
die wiederum eine relativ hohe Porosität (bei Kopierpapier holzfrei beispielsweise
ca. 1100 ml/min Bendtsen) und eine sehr hohe Rohpapierrauhigkeit (bei Kopierpapier
holzfrei, Oberseite ca. 1000 bis 1300 ml/min Bendtsen) aufweist. Diese Rauhigkeit
ist bei weitem zu hoch, um den Marktanforderungen zu genügen. Hier verlangt man üblicherweise
eine Rauhigkeit im Bereich von 220 bis 270 ml/min Bendtsen.
[0006] Aus Handhabungsgründen muß das fertige Papier später eine gewisse Festigkeit aufweisen.
Eine Maßnahme, um dies zu erreichen, besteht darin, das spezifische Volumen, d.h.
den Bulk, so hoch wie möglich einzustellen.
[0007] Das Papier wird in der Trockenpartie vielfach einer Oberflächenleimung unterzogen,
in der Regel nach einem Vortrockenabschnitt oder der Vortrockenpartie. Diese Oberflächenleimung
dient zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, unter anderem zur Erhöhung
der Steifigkeit.
[0008] Die Steifigkeit wird insbesondere durch Auftrag von Stärke erhöht, wobei die beste
Wirkung dann eintritt, wenn die Stärke in den oberflächennahen Schichten des Papiers
verbleibt. Dort treten bei Biegung die höchsten Zug- und Druckspannungen auf. Die
Mitte der Papierbahn ist spannungsfrei und damit weitgehend belastungsfrei.
[0009] Aufgrund der hohen Porosität des Rohpapiers, das eine Singlenip-Presse oder eine
Tandempresse durchlaufen hat, führt der Stärkeauftrag jedoch zu einer sehr tiefen
Penetration der Stärke in das Papier. Die tief in das Papier penetrierte Stärke kann
dann nicht die maximale Festigkeitssteigerung entfalten.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mechanischen Eigenschaften einer Bahn
mit geringem Aufwand an vorbestimmte Anforderungen anzupassen.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Bahn vor dem Auftragen des Leimes vorkalandriert wird.
[0012] Durch das Vorkalandrieren wird die Porosität des Rohpapiers vermindert, so daß der
danach aufgetragene Leim nicht mehr so tief in die Papierbahn eindringen kann. Der
Leim beziehungsweise die darin enthaltenen Feststoffe verbleiben also in oberflächennahen
Bereichen der Papierbahn, was erwünscht ist. Damit läßt sich bei gleichen Festigkeitswerten
und ansonsten unveränderten Bedingungen der Leimeinsatz verringern oder bei gleichem
Leimeinsatz die Festigkeit der Bahn erhöhen.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß man die Bahn in einem einzelnen Pressennip entwässert.
Wenn man die Bahn in nur einem Nip entwässert, ist der apparative Aufwand zwar klein.
Die Entwässerung führt aber zu einer hohen Porosität. Diese kann jedoch durch das
Vorkalandrieren wieder so weit beseitigt werden, daß der Leimauftrag nur in die gewünschten
Bereiche der Bahn vordringt.
[0014] Es ist bevorzugt, daß die Bahn beim Vorkalandrieren auf eine Rauhigkeit im Bereich
von 400 bis 800 ml/min Bendtsen geglättet wird. Die Abnahme der Rauhigkeit im Vorkalander
muß also nicht einmal übermäßig hoch sein. Ziel des Vorkalandrierens ist es, die Porosität
zu vermindern. Die letztendlich gewünschte Porosität der Oberfläche der Bahn wird
in der Regel ohnehin erst nach der Trockenpartie erzeugt, beispielsweise durch Satinieren
in einem Kalander. Durch die relativ geringe Rauhigkeitsabnahme auf den genannten
Bereich ist es möglich, den Aufwand, den man zum Vorkalandrieren betreiben muß, relativ
klein zu halten.
[0015] Vorzugsweise kalandriert man die Bahn mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis
40 kN/m vor. Diese Streckenlast ist vergleichsweise niedrig. Sie hat den Vorteil,
daß die Bahn beim Vorkalandrieren nicht übermäßig stark verdichtet wird. Der Bulk
bleibt also zumindest weitgehend erhalten, was eine zusätzliche Maßnahme ist, um die
mechanischen Eigenschaften der Bahn an vorgegebene Anforderungen anzupassen.
[0016] Vorzugsweise verwendet man zum Vorkalandrieren eine Walze, deren Oberflächentemperatur
im Bereich von 75° bis 100°C liegt. Eine derartige beheizte Walze führt zu einer Verbesserung
beim Schließen oder Verkleinern der Poren, ohne daß man die Streckenlast übermäßig
erhöhten müßte. Man kann also volumenschonend vorkalandrieren.
[0017] Vorzugsweise verwendet man zum Vorkalandrieren Walzen ohne Zonensteuerung. Zum Vorkalandrieren
kann man also beispielsweise einen einzelnen Nip oder zwei hintereinandergeschaltete
Nips verwenden, die vergleichsweise einfach aufgebaut sind. Im Grunde reicht es aus,
in dem Nip oder den Nips zwei Walzen gegeneinander laufen zu lassen. Eine Querprofilregelung,
wie sie mit einer zonenweise gesteuerten Walze möglich wäre, ist hier dann zwar nicht
möglich. Dies ist aber auch nicht unbedingt erforderlich. Die eigentliche Querprofileinstellung
erfolgt dann beispielsweise nach dem Durchlaufen der Trockenpartie.
[0018] Vorzugsweise arbeitet man in dem Pressennip der Pressenpartie mit einer Streckenlast
im Bereich von 600 bis 1000 kN/m. Mit dieser Streckenlast ist eine sehr intensive
Entwässerung der Bahn möglich. Gleichwohl ist diese Streckenlast niedriger als die
bislang verwendeten Streckenlasten, die üblicherweise im Bereich von 900 bis 1250
kN/m liegen. Durch die Verringerung der Streckenlast in der Presse erzielt man ein
vergleichsweise höheres spezifisches Volumen bei allerdings relativ hoher Rohpapierrauhigkeit.
Diese Rohpapierrauhigkeit kann man aber akzeptieren, weil die Bahn vor dem Leimauftrag
vorkalandriert wird.
[0019] Vorzugsweise führt man die Bahn mit mindestens 1200 m/min. Diese Geschwindigkeit
führt zu einer intensiven Entwässerung in dem einzelnen Nip der Pressenpartie, ist
aber gleichzeitig hoch genug, um beim Vorkalandrieren die gewünschte Verminderung
der Porosität zu erzielen.
[0020] Vorzugsweise verwendet man einen Leim mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 12
bis 18 %, insbesondere zwischen 12 bis 15 %. Durch die Erhöhung des Feststoffgehalts
bei der Oberflächenbeleimung der Bahn verringert man die Eindringgeschwindigkeit und
damit die Eindringtiefe der Oberflächenbeleimung in die Bahn. Damit erreicht man,
daß die Verstärkung der Bahn und damit die Erhöhung der Festigkeit auf oberflächennahe
Bereiche der Bahn beschränkt bleibt, also dort vorliegt, wo die größte mechanische
Beanspruchung auftritt.
[0021] Vorzugsweise verwendet man einen stärkehaltigen Leim. Stärke ist vergleichsweise
kostengünstig, erlaubt aber die gewünschte Erhöhung der mechanischen Stabilität.
[0022] Bevorzugterweise trägt man den Leim mit einem Flächengewicht von 1 bis 2 g/m
2 ofentrocken auf. Dies ist eine Menge, die nicht übermäßig hoch ist. Aufgrund der
beschränkten Eindringtiefe und der damit verbundenen Konzentration des Leimes in den
oberflächennahen Bereichen reicht diese Menge aber aus, um die gewünschte mechanische
Stabilität zu erzeugen. Das angegebene Flächengewicht gilt pro Seite der Bahn. Wenn
also eine beidseitige Beleimung erfolgt, dann werden insgesamt 2 bis 4 g/m
2 ofentrocken aufgetragen.
[0023] Bevorzugterweise kalandriert man die Bahn nach dem Trocknen mit einem Hartnipkalander
nach. Ein Hartnipkalander wird verwendet, um die Bahn einerseits beidseitig etwa gleich
gut zu glätten uns andererseits auch die Dicke der Bahn im wesentlichen gleichförmig
über die Breite der Bahn einzustellen.
[0024] Hierbei ist bevorzugt, daß man im Hartnipkalander mit einer Streckenlast im Bereich
von 10 bis 50 kN/m arbeitet. Dies ist eine Streckenlast, bei der die Bahn, die die
Trockenpartie durchlaufen hat, in ausreichendem Maße geglättet wird. Der Bulk bleibt
jedoch weitgehend erhalten.
[0025] Vorzugsweise verwendet man einen indirekten Leimauftrag. Bevorzugterweise verwendet
man dann nach dem Leimauftrag ein Abstreifrakel. Dieses Beleimungskonzept ist insbesondere
bei den oben erwähnten höheren Geschwindigkeiten günstig, bei denen durch hohe Längsorierentierung
der Fasern Defizite der Bahnfestigkeit in Querrichtung auftreten.
[0026] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß vor der Leimauftragseinrichtung ein Vorkalander angeordnet ist.
[0027] Wie oben erwähnt, besteht bei einer Pressenpartie mit einem einzelnen Nip oder wenigen
Nips, der bzw. die zur Entwässerung verwendet werden, der negative Effekt, daß die
Bahn nach dem Durchlaufen dieses Entwässerungsnips eine relativ hohe Porosität aufweist.
Diese Porosität kann nun durch den Vorkalander zumindest so weit verringert werden,
daß der Leimauftrag nicht ohne weiteres in tiefere Bereiche der Bahn vordringen kann,
sondern in oberflächennahen Bereichen verbleibt. Damit läßt sich bei ansonsten gleichbleibendem
Leimauftrag die Festigkeit und die mechanische Belastbarkeit der Bahn erhöhen.
[0028] Dies gilt insbesondere dann, wenn die Pressenpartie eine einen einzelnen Nip aufweisende
Presse aufweist.
[0029] Vorzugsweise ist der Vorkalander auf eine Glättwirkung im Bereich von 400 bis 800
ml/min Bendtsen eingestellt. Diese relativ geringe Glättungswirkung reicht aus, um
in der nachfolgenden Oberflächenbeleimung den gewünschten Effekt zu erzielen.
[0030] Vorzugsweise weist der Vorkalander eine beheizbare Walze mit einer Oberflächentemperatur
im Bereich von 75° bis 100°C auf. Diese heiße Walze verbessert die Glättwirkung und
vermindert damit die Porosität.
[0031] Vorzugsweise weist keine der Walzen des Vorkalanders eine Zonensteuerung auf. Damit
läßt sich der mechanische Aufwand für den Vorkalander sehr gering halten. Im Grunde
sind nur zwei Walzen erforderlich, die zusammen einen Nip bilden. Dabei sind beide
Walzen vorzugsweise als harte Walzen ausgebildet, so daß sich auch ein harter Nip
ergibt.
[0032] Vorzugsweise weist die Presse eine Belastungseinrichtung auf, die einen Streckenlast
im Bereich von 600 bis 1000 kN/m erzeugt. Bei dieser Streckenlast wird einerseits
die die Pressenpartie durchlaufende Bahn sehr intensiv entwässert. Aufgrund der geringen
Streckenlast wird aber der Bulk nur in einem noch tolerierbaren Maß vermindert. Gleichzeitig
wird aber die Porosität der Bahn erhöht. Diese Erhöhung kann man hinnehmen, weil der
Vorkalander vor der Leimauftragseinrichtung dafür sorgt, daß die Erhöhung der Porosität
wieder rückgängig gemacht und sogar weiter vermindert wird.
[0033] Vorzugsweise ist hinter der Trockenpartie ein Hartnipkalander angeordnet. Dieser
Hartnipkalander kann online angeordnet sein, d.h. die Bahn wird aus der Trockenpartie
unmittelbar in den Hartnipkalander überführt. Der Hartnipkalander kann auch offline
aufgestellt sein, d.h. die Bahn wird nach dem durchlaufen der Trockenpartie zunächst
aufgewickelt und dann vor dem Durchlaufen des Hartnipkalanders wieder abgewickelt.
[0034] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt die
- einzige Figur:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff.
[0035] Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zum Behandeln einer Bahn 2 aus Faserstoff.
Die Vorrichtung 1 wird im folgenden auch kurz als "Papiermaschine" bezeichnet. Die
Papiermaschine weist eine Siebpartie 3 auf, in der mittels eines Formers 4 eine faserhaltige
Suspension aus einem Stoffauflauf 5 auf ein umlaufendes Sieb aufgebracht wird. Der
Former 4 ist vorzugsweise als Gap-Former aufgebracht, der auch bei höheren Geschwindigkeiten
von mehr als 1200 m/min gut arbeiten kann. Dieser Former 4 deckt einen RLV-Bereich
(Reißlängenverhältnis) zwischen 2,5 und 5 ab. Hierbei muß ein Großteil des Festigkeitspotentials
der Bahn 2 in Längsrichtung gelegt werden, insbesondere im Hinblick auf Runnability,
Zugfestigkeit bei hohen Geschwindigkeiten, so daß die Querfestigkeiten in der Regel
kritisch sind.
[0036] Der Former 4 kann auch als Hybridformer ausgebildet sein, was im allgemeinen zu einer
Volumenverbesserung bei holzfreien Papieren führt.
[0037] Im Anschluß an die Siebpartie ist eine Pressenpartie 7 angeordnet, die im vorliegenden
Fall eine einzelne Presse 8 mit einem einzelnen Pressennip 9 aufweist. Diese Presse
8 kann auch als Breitnipresse ausgebildet sein, bei der die Bahn 2 mit Hilfe einer
Schuhwalze gegen eine Gegenwalze gedrückt wird. Die in der Presse 8 üblicherweise
noch zusätzlich vorhandenen Hilfsmittel zur Führung der Bahn und zur Entwässerung,
insbesondere Filze, sind hier aus Gründen der Übersicht nicht dargestellt. Der Pressennip
9 kann auch durch zwei "normale" Walzen gebildet sein. Die Presse 8 wird durch eine
Belastungseinrichtung 27, die nur schematisch dargestellt ist, so beaufschlagt, daß
im Pressennip 9 eine Streckenlast im Bereich von 600 bis 1000 kN/m wirkt.
[0038] Nach dem Durchlaufen der Pressenpartie 7 wird die Bahn 2 in eine Vortrockenpartie
10 geführt, wo sie beispielsweise durch Anlage an mehreren Trockenzylindern 11 getrocknet
wird.
[0039] Nach dem Verlassen der Vortrockenpartie 10 wird die Bahn durch einen Vorkalander
12 geführt, bei dem zwei harte Walzen 13, 14 einen harten Nip 15 bilden. Die beiden
Walzen 13, 14 weisen keine Zonenregelung auf. Mit anderen Worten sind die beiden Walzen
13, 14 nicht als Durchbiegungseinstellwalzen ausgebildet. In dem Vorkalander wird
die Bahn 2 mit einer Streckenlast in der Größenordnung von 10 bis 40 kN/m beaufschlagt.
Durch das Vorkalandrieren im Vorkalander 12 soll insbesondere die Porosität der Bahn
2 verringert werden, die sich in dem einzelnen Pressennip 9 durch die sehr intensive
Entwässerung ausgebildet hat.
[0040] Nach dem Durchlaufen des Vorkalanders 12 wird die Bahn 2 durch eine Leimauftragseinrichtung
16 geführt, in der ein stärkehaltiger Leim auf beide Oberflächen der Bahn 2 aufgetragen
wird. Die Leimauftragseinrichtung 16 ist hier schematisch mit zwei Walzen 17, 18 dargestellt,
die an ihrer Umfangsfläche mit dem Leim benetzt werden und diesen Leim dann auf die
Bahn 2 übertragen. Ein nicht näher dargestelltes Abstreifrakel ist vorhanden, um die
aufgetragene Schichtdicke konstant zu halten. Es sind jedoch auch andere Leimauftragseinrichtungen
verwendbar.
[0041] Vorteilhafterweise wird ein von der Voith Paper GmbH, Heidenheim, Deutschland, angebotener
"SpeedSizer" verwendet. Dieser SpeedSizer wird insbesondere dann verwendet, wenn die
Bahn 2 mit höheren Geschwindigkeiten von 1200 m/min oder mehr durch die Vorrichtung
1 geführt wird.
[0042] In der Leimauftragseinrichtung wird Leim mit einem relativ hohen Feststoffgehalt,
d.h. einen Stärkegehalt im Bereich von 12 bis 18 %, auf die beiden Oberflächen der
Bahn 2 aufgetragen. Der Auftrag erfolgt dabei in einer Menge, die pro Seite einem
Flächengewicht von 1 bis 2 g/m
2 ofentrocken entspricht, d.h. in einem Zustand, bei dem die Bahn 2 durch Wärmezufuhr
getrocknet worden ist.
[0043] Nach dem Leimauftrag wird die Bahn 2 durch eine Trockeneinrichtung 19, 20 berührungslos
getrocknet und durchläuft dann eine Nachtrockenpartie 21.
[0044] Nach dem Verlassen der Nachtrockenpartie 21 durchläuft die Bahn einen Hartnipkalander
22, der zwei harte Walzen 23, 24 aufweist, die zwischen sich einen harten Nip 25 ausbilden.
Nach dem Satinieren in dem Kalander 22 wird die Bahn 2 in einer Aufrollung 26 aufgewickelt.
[0045] Man kann die Aufrollung 26 auch direkt im Anschluß an die Nachtrockenpartie 21 vorsehen.
In diesem Fall steht der Kalander 22 nicht online, wie dargestellt, sondern offline.
Die Bahn 2 muß dann zum Kalandrieren noch einmal abgewickelt werden.
[0046] Der Hartnipkalander 22 arbeitet mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis 50 kN/m.
Mit dem Hartnipkalander 22 wird die Oberfläche der Bahn 2 in gewünschtem Maße geglättet.
[0047] Durch die Verwendung eines einzelnen Pressennips 9 in der Pressenpartie 7 erreicht
man zwar eine kostengünstige, relativ intensive Entwässerung. Damit verbunden ist
jedoch eine erhöhte Porosität der Bahn 2, die bei ca. 1100 ml/min bei holzfreiem Kopierpapier
liegt. Auch die Rauhigkeit der Bahn 2 liegt bei etwa 1000 bis 1300 ml/min Bendtsen
auf der Oberseite. Das fertige Papier muß gemäß den Marktanforderungen bezüglich der
Rauhigkeit in einem Bereich von 220 bis 270 ml/min Bendtsen liegen. Dabei muß das
spezifische Volumen oder der Bulk so hoch wie möglich sein.
[0048] Durch den Vorkalander 12 und die nachfolgende Oberflächenbeschichtung mit einem Leim,
der einen hohen Feststoffgehalt hat, kann man auch bei der sehr intensiven Entwässerung
in der Pressenpartie 7 die gewünschten Rauhigkeiten erreichen.
1. Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff, bei dem die Bahn von einer Siebpartie
in eine Pressenpartie geleitet und dort entwässert und danach getrocknet und mit einem
Leimauftrag versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn vor dem Auftragen des Leimes vorkalandriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn in einem einzelnen Pressennip entwässert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn beim Vorkalandrieren auf eine Rauhigkeit im Bereich von 400 bis 800 ml/min
Bendtsen geglättet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis 40 kN/m vorkalandriert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Vorkalandrieren eine Walze verwendet, deren Oberflächentemperatur im Bereich
von 75° bis 100°C liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Vorkalandrieren Walzen ohne Zonenteuerung verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Pressennip der Pressenpartie mit einer Streckenlast im Bereich von 600
bis 1000 kN/m arbeitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn mit mindestens 1200 m/min führt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Leim mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 12 bis 18 %, insbesondere
zwischen 12 bis 15 %, verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man einen stärkehaltigen Leim verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man den Leim mit einem Flächengewicht von 1 bis 2 g/m2 ofentrocken aufträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn nach dem Trocknen mit einem Hartnipkalander nachkalandriert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man im Hartnipkalander mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis 50 kN/m arbeitet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man einen indirekten Leimauftrag verwendet.
15. Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff mit einer Siebpartie, einer Pressenpartie,
einer Trockenpartie und einer Leimauftragseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Leimauftragseinrichtung (16) ein Vorkalander (12) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenpartie eine einzige einen einzelnen Nip aufweisende Presse aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorkalander (12) auf eine Glättwirkung im Bereich von 400 bis 800 ml/min Bendtsen
eingestellt ist
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorkalander (12) eine beheizbare Walze (14) mit einer Oberflächentemperatur im
Bereich von 75° bis 100°C aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß keine der Walzen (13, 14) des Vorkalanders 12 eine Zonensteuerung aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse (8) eine Belastungseinrichtung aufweist, die einen Streckenlast im Bereich
von 600 bis 1000 kN/m erzeugt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Trockenpartie (21) ein Hartnipkalander (22) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff, bei dem die Bahn von einer Siebpartie
in eine Pressenpartie geleitet und dort entwässert und danach getrocknet und mit einem
Leimauftrag versehen wird, wobei die Bahn vor dem Auftragen des Leimes vorkalandriert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bahn in einem einzelnen Pressennip entwässert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn beim Vorkalandrieren auf eine Rauhigkeit im Bereich von 400 bis 800 ml/min
Bendtsen geglättet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bahn mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis 40 kN/m vorkalandriert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Vorkalandrieren eine Walze verwendet, deren Oberflächentemperatur im Bereich
von 75° bis 100°C liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Vorkalandrieren Walzen ohne Zonensteuerung verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man in dem Pressennip der Pressenpartie mit einer Streckenlast im Bereich von 600
bis 1000 kN/m arbeitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bahn mit mindestens 1200 m/min führt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Leim mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 12 bis 18 %, insbesondere
zwischen 12 bis 15 %, verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man einen stärkehaltigen Leim verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man den Leim mit einem Flächengewicht von 1 bis 2 g/m2 ofentrocken aufträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bahn nach dem Trocknen mit einem Hartnipkalander nachkalandriert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man im Hartnipkalander mit einer Streckenlast im Bereich von 10 bis 50 kN/m arbeitet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man einen indirekten Leimauftrag verwendet.
14. Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Faserstoff mit einer Siebpartie, einer Pressenpartie,
einer Trockenpartie und einer Leimauftragseinrichtung, wobei vor der Leimauftragseinrichtung
(16) ein Vorkalander (12) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pressenpartie eine einzige, einen einzelnen Nip aufweisende Presse aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorkalander (12) auf eine Glättwirkung im Bereich von 400 bis 800 ml/min Bendtsen
eingestellt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass
der Vorkalander (12) eine beheizbare Walze (14) mit einer Oberflächentemperatur im
Bereich von 75° bis 100°C aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
keine der Walzen (13, 14) des Vorkalanders 12 eine Zonensteuerung aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die Presse (8) eine Belastungseinrichtung aufweist, die einen Streckenlast im Bereich
von 600 bis 1000 kN/m erzeugt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass
hinter der Trockenpartie (21) ein Hartnipkalander (22) angeordnet ist.