(19)
(11) EP 1 842 979 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.2007  Patentblatt  2007/41

(21) Anmeldenummer: 07105528.9

(22) Anmeldetag:  03.04.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 13/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 04.04.2006 DE 202006005589 U

(71) Anmelder: Pfeiffer, Thomas
92348 Berg b. Neumarkt/Opf. (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Thomas
    92348 Berg b. Neumarkt/Opf. (DE)

(74) Vertreter: Lösch, Christoph Ludwig Klaus 
Äuss. Bayreuther Strasse 230
90411 Nürnberg
90411 Nürnberg (DE)

   


(54) Beheizbares Flachdach


(57) Die Erfindung betrifft ein Flachdach für ein Gebäude, wobei das Flachdach eine Abdichtung aufweist und mindestens ein Flächenbereich des Flachdachs durch ein unter der Abdichtung angebrachtes Heizelement beheizbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Neuerung betrifft ein beheizbares Flachdach.

[0002] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders sicheres Flachdach anzubieten.

[0003] Diese Aufgabe wird für das Flachdach durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Heizung werden in den Unteransprüchen 2 - 6 beschrieben.

[0004] Das neuerungsgemäße Flachdach besitzt mindestens einen beheizbaren Flächenbereich, wobei unter der Flachdachdichtung mindestens ein Heizelement angebracht ist. Hierdurch wird erreicht, daß auf einem Flachdach keine Ansammlungen von Schnee und Eis erhalten bleiben, da durch die Heizung des Flachdachs eine Überführung in Wasser und eine nachfolgende Abführung des Wassers stattfinden kann.

[0005] Die Neuerung kann insbesondere bei Leichtbaukonstruktionen, z.B. beim Bau von Industrie- oder Lagerhallen, Ausstellungs- oder Sporthallen, Verwaltungs- und Bürobauten oder bei Supermärkten zum Einsatz kommen.

[0006] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Heizelement als beheizbare Matte ausgebildet und kann hinsichtlich der flächigen Dimensionierung derart ausgebildet sein, daß gezielt bestimmte Bereiche des Flachdachs, die insbesondere zur Vereisung neigen, beheizt werden.

[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht das Heizelement aus Metallgittern oder Metallfasern, die wärmeleitend sind und dadurch die entstandene Wärme ohne große Widerstände transportieren.

[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Heizelement pflegefreundlich in Bahnenform vorliegen, wodurch auch große Flächen von Flachdächern durch Ausrollen entsprechender Bahnen zügig mit Heizelementen versehen werden können.

[0009] Durch eine Ausführungsform mit einem Temperaturfühler kann eine automatische Abschaltung des Heizvorgangs bei Erreichen einer vorgegebenen Temperatur eingestellt werden, um ein Überhitzen des Flachdachs sowie eine energiesparende Lösung zu erzielen.

[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind Teile des Flachdachs farblich unterschiedlich ausgebildet, so daß farblich hervorgehobene Verlegewege entstehen, welche z.B. beheizt sind, wodurch beim Begehen von Flachdächern auch bei Schneefall sofort erkannt werden kann, an welcher Stelle das Dach begangen werden kann und wo unter Umständen Einsturzgefahr oder Einbruchgefahr (z.B. durch Lichtkuppeln) besteht.

[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Heizelement zwischen der Dachabdichtung und der Dämmschicht des Flachdachs angebracht, wodurch erreicht wird, daß über die Dämmschicht eine Isolierung des Flachdachs in Richtung Innenraum stattfindet und oberhalb der Dämmschicht eine Beheizung des jeweiligen Flächenbereichs des Flachdachs stattfinden kann.

[0012] Die Neuerung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erste Schnittansicht eines Flachdachs sowie
Fig. 2
eine weitere Schnittansicht eines Flachdachs.


[0013] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen Schnittansichten von Flachdächern mit Trageelementen 1 (z.B. Trapezblechen), ggf. einer Schutzschicht 7 auf einer Abdichtung 5, einer Dampfsperre 2 und Befestigungselementen 6.

[0014] Ein direkt bzw. indirekt beheizbares Heizelement 4 (z.B. eine Matte aus einzelnen Bahnen aus Metallgittern bzw. Metallfasern) wird z.B. zwischen der Dämmung 3 und der Abdichtung 5 verlegt.

[0015] Durch gezieltes "Aufheizen" wird die Oberflächentemperatur der Flachdachabdichtung auf z.B. > 3°C gehoben, damit kann kein Niederschlag in Form von Schneeanhäufungen bzw. Eisschollen auf dem Dach liegen bleiben.

[0016] Ein Einsatz bei Kaltdächern (ohne Dämmung 3) ist mit Verlegung des Heizelements 4 zwischen Tragelement 1 und Abdichtung 5 gegeben.

[0017] Niederschlag in Form von Schnee wird auf der beheizten Dachfläche zu Wasser, und kann in diesem Zustand gezielt über die vorhandenen Gullys bzw. Rinnen abgeleitet werden.

[0018] Ein vollflächig verlegtes Heizelement 4 aus einzelnen Bahnen aus Metallgittern bzw. Metallfasern kann direkt mit einer Stromspannung zum "Aufheizen" gebracht werden. Eine Steuerung kann mit speziellen Temperaturfühlern erfolgen.

[0019] Der Ohm'sche Widerstand des Heizelements wird direkt genutzt, um durch das Anlegen von Stromspannung Wärme zu erzeugen.

[0020] Ein vollflächig verlegtes Heizelement 4 aus einzelnen Bahnen aus Metallgittern bzw. Metallfasern kann auch indirekt durch Wärmeleiter zum "Aufheizen" gebracht werden. Die Wärmeleiter werden dabei unter dem Heizelement 4 verlegt. Durch das Aufliegen des Heizelements 4 (welches die Wärme weiterleitet) und der Dachabdichtung wird hierdurch eine flächige Temperaturerhöhung ermöglicht.

[0021] Zur speziellen Laufwegekennzeichnung kann ferner das Heizelement 4 unter einer speziell eingefärbten (z.B. in Rot) "Laufwegebahn" partiell verlegt werden, so daß genau dieser Bereich schnee- bzw. eisfrei bleibt.

[0022] Zur Vermeidung von teilflächiger statischer Überbelastung kann das Heizelement 4 teilflächig unter der Dachabdichtung (z.B. in Kehlbereichen) verlegt werden, so daß genau diese Teilbereiche schnee- bzw. eisfrei bleiben.

[0023] Der Betrieb der Flachdachheizung erfolgt über Strom, welcher durch Netzbetrieb bzw. auch durch direkte Verwendung aus einer Photovoltaikanlage (Solarstrom) stammen kann.

[0024] Durch die Verwendung der Flachdachheizung wird die Bildung von Schnee und Eis auf Flachdachflächen unterbunden und eine statische Überbelastung ausgeschlossen.

[0025] Durch die Verwendung der Flachdachheizung kann die statisch anzusetzende rechnerische Schneelast (analog Scheelastzoneneinteilung nach DIN 1055 / Teil 5) auf Null gesetzt werden.

[0026] Eine wesentlich günstigere Bauweise (aus statischer Sicht) ist im Neubaubereich möglich. Die Vorteile des geringeren Lastansatzes können vom Dach bis in den Unterbau übertragen werden)

[0027] Eine u.U. verhinderte Weiterverwendung der Unterkonstruktion im Sanierungsfall (durch größeres Dämmstoffgewicht) kann umgangen werden.

[0028] Durch die Verwendung der Flachdachheizung im Bestand, kann die vorher festgesetzte Schneelast (analog Schneelastzoneneinteilung nach DIN 1055 / Teil 5) für die Verwendung von z.B. Photovoltaikanlagen herangenommen werden.

[0029] Eine zusätzliche Nutzung des Heizelements 4 zur passiven Leckortung ist ebenso denkbar und darstellbar, wie das daraus in Kombination mit der Heizung resultierende "intelligente" Flachdach.

[0030] Ferner bietet das neuerungsgemäße Dach folgende weitere Vorteile:
  1. 1. Erhöhung der möglichen Dachlast und Nutzung durch zusätzliche Anlagen (z.B. Photovoltaik-Anlagen),
  2. 2. Begrenzung der Tieftemperatur in der Dachhaut (Verbesserung der Haltbarkeit) sowie
  3. 3. Verbesserung der statischen Belastbarkeit des Dachpakets (Dachhaut und Dämmung).

BEZUGSZEICHEN



[0031] 
1
Trageelement
2
Dampfsperre
3
Dämmung
4
Heizelement
5
Abdichtung
6
Befestigungselement
7
Schutzschicht



Ansprüche

1. Flachdach für ein Gebäude, wobei das Flachdach eine Abdichtung aufweist und mindestens ein Flächenbereich des Flachdachs durch ein unter der Abdichtung angebrachtes Heizelement beheizbar ist.
 
2. Flachdach nach Anspruch 1, wobei das Heizelement als beheizbare Matte ausgebildet ist.
 
3. Flachdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Heizelement aus Metallgittern oder Metallfasern besteht.
 
4. Flachdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Heizelement als rollbare Bahn ausgebildet ist.
 
5. Flachdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein Temperaturfühler vorgesehen ist.
 
6. Flachdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei einzelne Bereiche des Flachdachs, die insbesondere zur Begehung vorgesehen sind, farblich abweichend zu anderen Bereichen des Flachdachs ausgebildet sind.
 




Zeichnung