[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung zum Verbinden zweier
Schalungselemente, vorzugsweise Verbindungsriegel oder Rahmenelemente eines Trägerschalungs-
bzw. eines Rahmenschalungs-Systems, mit einer Trägereinrichtung, zwei Klemmelementen,
von denen zumindest eines um eine Schwenkachse schwenkbar angeordnet ist, und einer
Betätigungseinrichtung zum Verschwenken des zumindest einen Klemmelements, wobei die
Betätigungseinrichtung zumindest eine eine Umfangsfläche aufweisende Exzenterscheibe
umfasst, die an der Trägereinrichtung um eine Drehachse drehbar angebracht ist.
Eine Verbindungsvorrichtung der vorgenannten Art ist beispielsweise aus
EP 0 369 197 A1 bekannt. Die darin angegebene Verbindungsvorrichtung dient dazu, zwei Schaltafeln,
die umlaufende Randprofile, insbesondere hohle Profile, haben, miteinander zu verbinden.
Hierfür weist die bekannte Verbindungsvorrichtung zwei schwenkbar angeordnete Spannbacken
auf, die über das Drehen eines Hebels verschwenkbar sind. Dieser Hebel ist mit einem
Exzenter ausgestattet, dessen Drehachse parallel zur Drehachse der beiden Spannbacken
liegt. Der Exzenterabschnitt stützt sich beim Drehen des Hebels an der Trägereinrichtung
der Verbindungsvorrichtung ab, so dass die Schwenklagerung des Hebels senkrecht zur
Schalhaut verlagert wird. Diese Schwenklagerung ist an Schenkeln der beiden Spannbacken
angebracht, so dass eine Bewegung der Schwenklagerung zu einem Verschwenken der Spannbacken
führt.
[0002] Einer der Nachteile dieser Verbindungsvorrichtung liegt darin, dass der konstruktive
Aufbau relativ kompliziert ist. Insbesondere ist eine gute Passung von Schwenklagerung
und Schenkeln der Spannbacken erforderlich. Dieser Aufbau ist anfällig, da eine Verschmutzung
der ineinander laufenden Teile zu einer Funktionsbeeinträchtigung führen kann.
[0003] Darüber hinaus ist ein weiterer Nachteil dieser Verbindungsvorrichtung darin zu sehen,
dass der Hebel zum Betätigen der Spannbacken teilweise schwer erreichbar ist. So muss
die Kraft zum Betätigen des Hebels in dem kleinen Zwischenraum zwischen Schalhaut
und Spannhebel aufgebracht werden. Dies ist nur sehr schwer möglich. Gleiches gilt
auch für das Öffnen der Verbindungsvorrichtung. Auch in diesem Fall kann der Bauarbeiter
nur schwer die zum Lösen benötigte Kraft mit einfachen Mitteln, d.h. beispielsweise
nur mit einem Hammer, aufbringen.
[0004] Neben dieser Art der Verbindungsvorrichtung sind auch andere Verbindungsvorrichtungen
im Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus
EP 0 311 876 A2. Bei der darin beschriebenen Verbindungsvorrichtung wird ein Keil verwendet, um die
Spannbacken zu verschwenken. Diese Art der Betätigung mittels Keilelementen ist die
üblichste und hat ebenfalls Nachteile im Hinblick auf die Handhabung auf der Baustelle.
[0005] So ist das Einschlagen der Keile bei Verbindungsvorrichtungen über Kopf, beispielsweise
im Bereich der Decke, schwierig, da der Keil von oben eingelegt und eingeschlagen
werden muss. Dies ist ohne Leiter oder Gerüst für den Bauarbeiter nicht möglich.
[0006] Darüber hinaus ist ein weiterer Nachteil dieser gängigen Lösung darin zu sehen, dass
die Verbindungsvorrichtung aus zumindest zwei Teilen besteht, nämlich der Verbindungsvorrichtung
als solcher und dem einzuschlagenden Keil. Gerade die Keile können leicht verloren
gehen, was die Kosten für eine solche Verbindungsvorrichtung erhöht. Darüber hinaus
ist natürlich die Handhabung von mehreren Teilen auf der Baustelle ungünstig.
[0007] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die
eingangs genannte Verbindungsvorrichtung so weiterzubilden, dass sie auf der Baustelle
einfach anzuwenden ist und darüber hinaus kostengünstig ist.
[0008] Diese Aufgabe wird von der eingangs genannten Verbindungsvorrichtung dadurch gelöst,
dass die Drehachse der Exzenterscheibe senkrecht zur Schwenkachse liegt und die Umfangsfläche
der Exzenterscheibe mit dem Klemmelement zusammenwirkt, derart, dass eine Drehung
der Exzenterscheibe zu einem Verschwenken des Klemmelements führt.
[0009] D.h. mit anderen Worten, dass die Exzenterscheibe - im Betriebszustand - parallel
zur Schalhaut liegt und von vorne für den Bauarbeiter leicht mit dem Hammer zu erreichen
ist. Beim Drehen der Exzenterscheibe wirkt deren Umfangsfläche direkt auf das verschwenkbare
Klemmelement ein, so dass dadurch das Klemmelement betätigt wird. Eine feste Kopplung
zwischen Exzenterscheibe und Klemmelement besteht jedoch nicht.
[0010] Dieser Aufbau ist konstruktiv sehr einfach und damit kostengünstig herstellbar. Darüber
hinaus ist er robust und nicht anfällig gegenüber Verschmutzung, so dass eine einwandfreie
Funktion auch unter widrigen Verhältnissen garantiert werden kann.
[0011] Schließlich besteht ein Vorteil darin, dass die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung
einteilig ausgebildet ist, so dass der Bauarbeiter nur ein Teil handhaben muss. Damit
wird die Bedienung besonders einfach und schnell, was zu Kostenvorteilen führt, da
die Hauptarbeit beim Aufbau von Rahmenschalungen darin besteht, die Verbindungsvorrichtungen
zu setzen und festzuklemmen.
[0012] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die zumindest eine Exzenterscheibe zumindest
einen Vorsprung auf, der sich in Richtung der Drehachse erstreckt und ausgebildet
ist, um ein Drehmoment auf die Exzenterscheibe manuell aufbringen zu können.
[0013] D.h. mit anderen Worten, dass an der Exzenterscheibe eine Leiste bzw. allgemein eine
Fläche vorgesehen ist, die sich nach vorne erstreckt und als Schlagfläche für den
Bauarbeiter dient. Vorzugsweise sind mehrere dieser Vorsprünge vorgesehen.
[0014] Der Vorteil dieser Maßnahme ist darin zu sehen, dass die Bedienung nochmals vereinfacht
wird. Insbesondere ist es mit dieser Verbindungsvorrichtung möglich, dass der Bauarbeiter
auch beim Setzen einer Verbindungsvorrichtung nahe am Deckenbereich ohne Leiter oder
Gerüst auskommt, da er den Vorsprung sehr gut von vorne erreichen kann. Dies ist ein
wesentlicher Unterschied zu dem Einhämmern von Keilen, die von oben eingesetzt werden
müssen.
[0015] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Exzentrizität der Exzenterscheibe so
gewählt, dass eine Selbsthemmung eintritt, wenn die Exzenterscheibe das Klemmelement
am Schalungselement festklemmt.
[0016] Dies hat den Vorteil, dass die Klemmung stabil und sicher bestehen bleibt, auch wenn
Vibrationen etc., die beim Betonieren entstehen, in die Verbindungsvorrichtung eingeleitet
werden.
[0017] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist eines der beiden Klemmelemente fest an der
Trägereinrichtung angebracht, und das andere Klemmelement ist schwenkbar ausgebildet.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil eines einfachen konstruktiven Aufbaus und wird für
Verbindungsvorrichtungen verwendet, die zum Verbinden von Rahmenelementen eines Rahmenschalungs-Systems
verwendet werden.
[0019] Allgemein sind am Bau mehrere Schalungssysteme bekannt, wobei die üblichsten Schalungssysteme
das Rahmenschalungs-System und das Trägerschalungs-System sind. Als Rahmenschalung
werden Schalungssysteme für Wand und Decke bezeichnet, bei denen Rahmenelemente auf
werkseitig fest verschweißten Rahmen einschließlich Schalhaut die Basis des Systems
bilden. Die Rahmenelemente sind beispielsweise aus Hohlprofilen gefertigt, die Einkerbungen
aufweisen, in die die Klemmelemente eingreifen. Zum Verbinden zweier Rahmenelemente
wird die Verbindungsvorrichtung auf zwei nebeneinander liegende Profile aufgesetzt
und festgeklemmt. Damit werden die beiden Rahmenelemente fest miteinander verbunden.
[0020] Die Trägerschalung ist eine Wand-, Stützen- oder Deckenschalung, die aus meist hölzernen
Schalungsträgern besteht, auf denen die Schalhaut befestigt ist. Die Schalungsträger
bzw. -trägerelemente werden mit Hilfe von Riegelelementen bzw. Verbindungsriegeln
miteinander verbunden.
[0021] Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind beide Klemmelemente schwenkbar an der Trägereinrichtung
angebracht und sind zwei unabhängig voneinander drehbar angebrachte Exzenterscheiben
vorgesehen, die jeweils einem Klemmelement zugeordnet sind.
[0022] Diese Verbindungsvorrichtung kann zum Verbinden von Verbindungsriegeln eines Trägerschalungs-Systems
verwendet werden. Die beiden Klemmelemente wirken dabei mit fest oder wieder lösbaren
Bolzen an den Verbindungsriegeln der Trägerelemente zusammen.
[0023] Ein großer Vorteil dieser Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme liegt
darin, dass die Funktionsweise genauso ist wie bei den zuvor genannten Verbindungsvorrichtungen
für Rahmenschalungs-Systeme. Dadurch wird die Bedienung gerade für ungelernte Kräfte
am Bau sehr einfach. Fehlbedienungen, die zu einer schlechten Verbindung zweier Verbindungsriegel
führen, kommen somit kaum noch vor.
[0024] Bei den bisherigen bekannten Verbindungsvorrichtungen musste ein Element in die zu
verbindenden Verbindungsriegel eingelegt werden, das dann über das Einschlagen verschiedener
Keile die beiden Verbindungsriegel miteinander verbunden hat. Die Keile mussten unterschiedlich
eingelegt werden, da sie entweder Zug- oder Druckkräfte aufnehmen mussten. Das richtige
Einlegen dieser Keile wurde auf der Baustelle nur selten durchgeführt.
[0025] Darüber hinaus hat auch diese Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme
den Vorteil, dass nur ein Bauteil gehandhabt werden muss, was insbesondere auch die
Zeit zum Setzen einer solchen Verbindungsvorrichtung verkürzt.
[0026] Die Maßnahmen zum Umrüsten der bisherigen Verbindungsvorrichtungen für Trägerschalungs-Systeme
sind nur minimal, da lediglich Bolzen an den Verbindungsriegeln angebracht werden
müssen, die mit den Klemmelementen zusammenwirken. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.
[0027] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Trägereinrichtung eine Anlagefläche
auf, die sich - im festgeklemmten Zustand der Verbindungsvorrichtung - am Verbindungsriegel
abstützt.
[0028] D.h. mit anderen Worten, dass bei einem Trägerschalungs-System die zu verbindenden
Verbindungsriegel beim Festklemmen an diese Anschlagfläche gezogen werden, so dass
eine gewünschte fluchtende Ausrichtung der Verbindungsriegel möglich wird.
[0029] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Trägereinrichtung verlängerbar ausgebildet,
um den Abstand zwischen den beiden Klemmelementen verändern zu können. Bevorzugt weist
die Trägereinrichtung eine mit Vertiefungen versehene Stange auf, auf der ein eines
der Klemmelemente tragender Abschnitt der Trägereinrichtung verschiebbar gehalten
ist, wobei der Abschnitt mit zumindest einer Nase versehen ist, die mit den Vertiefungen
- im festgeklemmten Zustand - zusammenwirkt.
[0030] Diese Maßnahmen haben den Vorteil, dass die Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme
an unterschiedliche Gegebenheiten sehr leicht anpassbar ist. Sind beispielsweise größere
Abstände zwischen den Verbindungsriegeln erforderlich, kann die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung
durch "Auseinanderschieben" der beiden Klemmelemente bzw. der entsprechenden Elemente
der Trägereinrichtung an diese Situation angepasst werden.
[0031] Die angegebene Ausführungsform mit einer mit Vertiefungen versehenen Stange, die
quasi die Rastung vorgibt, ist eine von vielen denkbaren Möglichkeiten, diese Verschiebbarkeit
zu erreichen. Andere Möglichkeiten sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.
[0032] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die zumindest eine Exzenterscheibe an ihrer
Umfangsfläche eine radial nach innen verlaufende Vertiefung auf.
[0033] Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass eine "Null"-Stellung erreichbar ist, in der
der Verschwenkbereich des Klemmelements bedingt durch die vorgesehene Vertiefung sehr
groß ist, so dass das Setzen der Verbindungsvorrichtung damit erleichtert wird. Gerade
für Verbindungsvorrichtungen für Trägerschalungs-Systeme ist dies vorteilhaft.
[0034] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung.
[0035] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0036] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- technische Zeichnungen einer Verbindungsvorrichtung für Rahmenschalungs-Systeme in
drei unterschiedlichen Ansichten;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Rahmenschalung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der Verbindungsvorrichtung der Fig. 1;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme
im offenen Zustand;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Verbindungsvorrichtung von Fig. 4 im geschlossenen
Zustand;
- Fig. 6
- eine Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme mit Verlängerungsmöglichkeit;
und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Trägerschalungs-Elements.
[0037] In der nachfolgenden Beschreibung werden Verbindungsvorrichtungen dargestellt, die
für unterschiedliche Schalungs-Systeme einsetzbar sind. Wie bereits erwähnt, sind
die am häufigsten verwendeten Schalungs-Systeme die Rahmenschalung und die Trägerschalung.
Der Aufbau und die Funktionsweise von Rahmenschalungs- und Trägerschalungs-Systemen
sind dem Fachmann bekannt, so dass auf den genauen Aufbau und die Funktionsweise an
dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden soll.
[0038] Grundsätzlich bestehen Rahmenschalungs-Elemente aus einem Rahmen, der als Hohlprofil
ausgebildet ist, auf den die Schalhaut aufgesetzt ist. Zwei Schalungselemente werden
durch Festklemmen der entsprechenden aneinanderliegenden Rahmen miteinander verbunden.
Trägerschalungs-Systeme bestehen aus Trägerelementen, an denen die Schalhaut angebracht
ist, wobei quer zu den parallel verlaufenden Trägerelementen Verbindungsriegel angebracht
sind. Je nach Anwendungszweck wird die Anzahl der Verbindungsriegel eingestellt. Die
Verbindung von Schalungselementen erfolgt über die Verbindungsriegel, die zueinander
fluchten und über Verbindungsvorrichtungen miteinander verbunden werden.
[0039] In Fig. 1 ist nun eine Verbindungsvorrichtung (auch Schalschloss genannt) dargestellt
und mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet. Diese Verbindungsvorrichtung 10 ist zur
Verwendung bei Rahmenschalungs-Systemen ausgelegt. D.h. mit anderen Worten, dass die
Verbindungsvorrichtung 10 dazu dient, zwei aneinanderliegende Hohlprofile zweier Rahmenschalungs-Elemente
miteinander fest zu verbinden.
[0040] In Fig. 2 ist beispielsweise ein solches Rahmenschalungs-System schematisch dargestellt,
wobei die beiden zu verbindenden Schalungselemente mit dem Bezugszeichen 50 gekennzeichnet
sind. Zu erkennen sind zwei Schalungselemente 50, die im Randbereich jeweils einen
Rahmen 52 besitzen, an dem die Schalhaut 53 befestigt ist. Die Rahmen 52 besitzen
Vertiefungen 54, die zum Klemmen verwendet werden.
[0041] Zurückkommend auf Fig. 1 weist die Verbindungsvorrichtung 10 für Rahmenschalungs-Systeme
ein Tragrohr 12 auf, das einen rechteckigen Querschnitt besitzt. Dies ist gut in Fig.
3 zu erkennen.
[0042] Am Tragrohr 12 sind zwei Klemmbacken 14, 16 angebracht, wobei die Klemmbacke 14 (in
der Figur links gezeigt) fest und die andere Klemmbacke 16 mittels eines Bolzens 18
um eine Achse S schwenkbar am Tragrohr 12 angebracht ist. Beide Klemmbacken 14, 16
weisen zwei Klemmflächen 36, 38 auf, zwischen denen jeweils eine Vertiefung 39 vorgesehen
ist. Dieser Aufbau ist an sich bekannt, so dass darauf nicht weiter eingegangen werden
muss.
[0043] Die schwenkbare Klemmbacke 16 besitzt einen U-förmigen Aufbau mit zwei Schenkeln
32 und einer diese verbindenden Basis 34. Aus der Fig. 1 ist gut zu erkennen, dass
die Basis 34 unterhalb des Tragrohrs 12 liegt und die beiden Schenkel 32 sich parallel
zueinander links bzw. rechts vom Tragrohr 12 nach oben auf die gegenüberliegende Seite
erstrecken. Die andere Klemmbacke 14 ist aus zwei identischen Teilen aufgebaut, die
seitlich links und rechts am Tragrohr fest angebracht, beispielsweise angeschweißt
sind.
[0044] An der Unterseite des Tragrohrs 12 ist eine Exzenterscheibe 20 drehbar um eine Achse
D angebracht. Die Achse D verläuft dabei senkrecht zur Achse S der Klemmbacke 16.
Ferner verläuft die Achse D - im eingebauten Zustand der Verbindungsvorrichtung -
senkrecht zur Schalhaut 53 des Schalungselements 50.
[0045] Die Exzenterscheibe 20 weist eine Umfangsfläche 22 auf, die mit der Basis 34 der
Klemmbacke 16 zusammenwirkt. D.h. mit anderen Worten, dass beim Drehen der Exzenterscheibe
20 die Umfangsfläche 22 in Kontakt kommt mit der Basis 34 der Klemmbacke 16 und diese
dann um die Achse S schwenkt, so dass die Klemmflächen 36, 38 der beiden Klemmbacken
14, 16 aufeinander zu bewegbar sind.
[0046] Die Exzentrizität der Exzenterscheibe 20 ist so eingestellt, dass - im festgeklemmten
Zustand - eine Selbsthemmung eintritt, so dass gewährleistet ist, dass sich die Exzenterscheibe
20 nicht alleine (beispielsweise bedingt durch Rüttelbewegungen bzw. Vibrationen beim
Betonieren) dreht und dadurch die Klemmung löst.
[0047] Darüber hinaus muss die Exzentrizität so eingestellt sein, dass die Klemmbacke 16
ausreichend nahe an die gegenüberliegende Klemmbacke 14 bewegt werden kann und dass
sie ausreichend weit geöffnet werden kann, um die Verbindungsvorrichtung 10 auf den
Rahmen der zu verbindenden Rahmenschalungs-Elemente aufsetzen zu können.
[0048] Die Exzenterscheibe 20 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Speichen 24
auf, die über Vorsprünge 26 verfügen, die über den Rand der Umfangsfläche 22 hinausragen.
Diese Vorsprünge sind so ausgebildet, dass sie als Schlagfläche dienen können. Damit
ist es möglich, dass der Bauarbeiter auf der Baustelle mit einem Hammer das zum Drehen
der Exzenterscheibe 20 erforderliche Drehmoment auf die Vorsprünge 26 aufbringt.
[0049] In Figuren 4 und 5 ist eine weitere Verbindungsvorrichtung dargestellt und mit dem
Bezugszeichen 60 gekennzeichnet. Im Gegensatz zu der vorhergehenden Verbindungsvorrichtung
10 dient diese Verbindungsvorrichtung 60 zum Verbinden von Verbindungsriegeln eines
Trägerschalungs-Systems (beispielsweise in Fig. 7 dargestellt). Allerdings ist die
Funktionsweise nahezu identisch, so dass gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet sind. Auf eine nochmalige detaillierte Beschreibung dieser Teile kann
deshalb verzichtet werden.
[0050] Grundsätzlich arbeitet die Verbindungsvorrichtung 60 für Trägerschalungs-Systeme
ebenfalls mit einer Exzenterscheibe, deren Umfangsfläche mit einer Klemmbacke zusammenwirkt
und diese um eine Achse S verschwenken kann.
[0051] Im Detail besitzt die Verbindungsvorrichtung 60 ein Trägerelement 80, das beispielsweise
als Tragrohr ausgebildet sein kann. Andere Formen sind selbstverständlich auch denkbar.
An den beiden Längsseiten des Trägerelements 80 sind, wie in Fig. 5 dargestellt, jeweils
leistenförmige Anlageflächen 68 angebracht, die sich über die gesamte Länge erstrecken.
[0052] Das Trägerelement 80 trägt zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Klemmbacken
14, 16, die sich von der Unterseite des Trägerelements 80 nach oben erstrecken und
in einem hakenförmigen Bereich 64 enden. Die beiden hakenförmigen Bereiche 64 sind
einander zugewandt.
[0053] Die beiden Klemmbacken 14, 16 sind ebenfalls über Bolzen 18 schwenkbar gehalten,
wobei die Schwenkachse - im eingebauten Zustand - parallel zur Schalhaut 53 verläuft.
[0054] Beide Klemmbacken 14, 16 weisen eine Betätigungsfläche 66 auf, die mit der Umfangsfläche
22 der zugeordneten Exzenterscheibe 20 zusammenwirkt. Wie sich aus Fig. 4 ergibt,
sind insgesamt zwei Exzenterscheiben 20 drehbar um eine Achse D an dem Trägerelement
80 angebracht, wobei sich die beiden Exzenterscheiben 20 gegenseitig nicht behindern
können und jeweils einer Klemmbacke 14 bzw. 16 zugeordnet sind. Durch Drehen einer
Exzenterscheibe 20 kann somit die zugeordnete Klemmbacke 14 bzw. 16 um die Achse S
(Bolzen 18) geschwenkt werden. Die Verschwenkung der beiden Klemmbacken 14, 16 erfolgt
also unabhängig voneinander.
[0055] Auch bei dieser Verbindungsvorrichtung 60 sind die Exzenterscheiben 20 so ausgebildet,
wie mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben, selbst wenn einzelne Merkmale in den Figuren
4 und 5 nicht explizit dargestellt sind. So verfügen beispielsweise beide Exzenterscheiben
20 der Verbindungsvorrichtung 60 ebenfalls über Vorsprünge 26, die als Schlagflächen
dienen.
[0056] Im Gegensatz zu der Exzenterscheibe 20 von Fig. 1 weisen die beiden Exzenterscheiben
20 der Verbindungsvorrichtung 60 jedoch optional Vertiefungen 62 auf, die in der Umfangsfläche
22 vorgesehen sind und sich radial nach innen erstrecken. Die Abmessung in Umfangsrichtung
ist an die Betätigungsfläche 66 der beiden Klemmbacken 14, 16 angepasst. Die Vertiefungen
62 dienen dazu, den möglichen Schwenkbereich der Klemmbacken 14, 16 zu vergrößern,
um damit in einer "Null"-Stellung ein weites Öffnen der hakenförmigen Bereiche 64
zu ermöglichen.
[0057] Beide Klemmbacken 14, 16 weisen kurze hebelartige Verlängerungen 65 auf, die dazu
dienen, die beiden Klemmbacken 14, 16 manuell verschwenken zu können. Die beiden hebelförmigen
Verlängerungen 65 erstrecken sich also senkrecht zu den Drehachsen D, die durch die
Bolzen 18 gebildet werden.
[0058] Die Funktionsweise dieser Verbindungsvorrichtung 60 soll nachfolgend nun kurz erläutert
werden.
[0059] Wie bereits anfangs angedeutet, werden bei Trägerschalungs-Systemen die einzelnen
Elemente über Verbindungsriegel miteinander verbunden. In den Figuren 4 und 5 sind
diese Verbindungsriegel mit dem Bezugszeichen 56 gekennzeichnet. An diesen Verbindungsriegeln
56 sind Bolzen 58 entweder fest oder wieder lösbar angebracht. Es ist also möglich,
die bisherigen Verbindungsriegel 56 durch Anbringen der Bolzen 58 einfach anzupassen.
[0060] Die Verbindungsriegel 56 weisen Anlageflächen 59 auf, die auf der Anlagefläche 68
des Trägerelements 80 aufliegen.
[0061] Zum Verbinden der beiden Verbindungsriegel 56 werden die beiden Klemmbacken 14, 16
durch Betätigen der beiden Exzenterscheiben 20 geschlossen, wodurch die hakenförmigen
Bereiche 64 die Bolzen 58 und damit die Verbindungsriegel 56 zu sich heranziehen.
Die Anlageflächen 59 der beiden Verbindungsriegel 56 werden folglich auf die Anlagefläche
68 der Verbindungsvorrichtung 60 gedrückt, so dass hierüber eine fluchtende Ausrichtung
erzielt wird. Darüber hinaus erfolgt auch eine Verriegelung in Längsrichtung der Verbindungsriegel
56 über das Zusammenwirken der hakenförmigen Bereiche 64 und der Bolzen 58.
[0062] In Fig. 5 ist die Verbindungsvorrichtung 60 im geschlossenen Zustand gezeigt.
[0063] Zum Lösen der Verbindungsvorrichtung 60 müssen die beiden Exzenterscheiben 20 wieder
zurückgedreht werden, so dass sich die Klemmbacken 14, 16 zurückschwenken lassen.
[0064] Der Vorteil dieser Verbindungsvorrichtung 60 für Trägerschalungs-Systeme besteht
darin, dass die Bedienung sehr einfach ist und nicht mehrere Teile, beispielsweise
Keile etc., notwendig sind. Darüber hinaus ist erkennbar, dass die Funktionsweise
dieser Verbindungsvorrichtung für Trägerschalungs-Systeme derjenigen der Verbindungsvorrichtung
für Rahmenschalungs-Systeme entspricht, so dass die Bedienung auf der Baustelle für
ungelernte Kräfte noch einfacher wird.
[0065] Da die zu verbindenden Verbindungsriegel 56 bei Trägerschalungs-Systemen nicht immer
den gleichen Abstand zueinander haben, kann die Verbindungsvorrichtung 60 mit einem
Verlängerungselement versehen sein, mit dessen Hilfe der Abstand der beiden Klemmbacken
14, 16 zueinander einstellbar ist.
[0066] In Fig. 6 ist eine beispielhafte Lösung eines solchen Verlängerungselements 70 dargestellt.
Es versteht sich jedoch, dass auch andere Lösungen denkbar sind.
[0067] Das Verlängerungselement 70 umfasst eine Stange 71, die in ihrem oberen Längsbereich
eine gewellte Kantenfläche 72 besitzt und beispielsweise Teil des Trägerelements 80
sein kann. Mit dieser gewellten Kantenfläche 72 wirkt eine entsprechend ausgebildete
gewellte Kantenfläche eines Elements 74 zusammen, das parallel zu der Stange 71 verläuft.
Die beiden gewellten Kantenflächen sind relativ zueinander verlagerbar, wobei das
Element 74 an der Klemmbacke 14 bzw. 16 angebracht ist, während die Stange 71 mit
der Kantenfläche 72 an dem Trägerelement 80 angebracht ist, was in Fig. 6 jedoch nicht
dargestellt ist.
[0068] Sind die beiden gewellten Kantenflächen etwas beabstandet zueinander, ist eine Bewegung
in Längsrichtung möglich. Beim Festklemmen der Klemmbacken 14, 16 wird dann jedoch
das Element 74 mit seiner gewellten Kantenfläche in Eingriff mit der gewellten Kantenfläche
72 der Stange 71 gebracht, so dass eine Verriegelung in Längsrichtung erfolgt.
[0069] In Fig. 6 sind beide Klemmbacken 14, 16 in Längsrichtung (d.h. aufeinander zu) verschiebbar
ausgebildet. Es kann jedoch ausreichen, wenn nur eine Klemmbacke verschiebbar ist.
[0070] Insgesamt zeigt sich also, dass eine Verbindungsvorrichtung geschaffen wurde, die
eine sehr einfache Bedienung zulässt und darüber hinaus konstruktiv einfach und damit
kostengünstig ist. Ferner benutzen beide Verbindungsvorrichtungen (für Rahmenschalungs-Systeme
und Trägerschalungs-Systeme) das gleiche Funktionsprinzip, so dass die Bedienung auf
der Baustelle erleichtert wird.
1. Verbindungsvorrichtung (10; 60) zum Verbinden zweier Schalungselemente (50), vorzugsweise
Verbindungsriegel (56) oder Rahmenelemente eines Trägerschalungs- bzw. eines Rahmenschalungs-Systems,
mit
einer Trägereinrichtung (12; 80),
zwei Klemmelementen (14, 16), von denen zumindest eines um eine Schwenkachse (S) schwenkbar
angeordnet ist, und
einer Betätigungseinrichtung (20, 22) zum Verschwenken des zumindest einen Klemmelements,
wobei die Betätigungsvorrichtung zumindest eine eine Umfangsfläche (22) aufweisende
Exzenterscheibe (20) umfasst, die an der Trägereinrichtung um eine Drehachse (D) drehbar
angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehachse (D) der Exzenterscheibe (20) senkrecht zur Schwenkachse (S) liegt, und
die Umfangsfläche (22) der Exzenterscheibe (20) mit dem Klemmelement zusammenwirkt,
derart, dass eine Drehung der Exzenterscheibe (20) zu einem Verschwenken des Klemmelements
(14, 16) führt.
2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Exzenterscheibe (20) zumindest einen Vorsprung (26) aufweist,
der sich in Richtung der Drehachse erstreckt und ausgebildet ist, um ein Drehmoment
auf die Exzenterscheibe (20) manuell aufbringen zu können.
3. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzentrizität der Exzenterscheibe (20) so gewählt ist, dass eine Selbsthemmung
eintritt, wenn die Exzenterscheibe (20) das Klemmelement am Schalungselement festklemmt.
4. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterscheibe (20) zumindest drei Speichen (24) aufweist, die die Vorsprünge
tragen.
5. Verbindungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Klemmelemente (14) fest an der Trägereinrichtung angebracht ist,
und dass das andere Klemmelement (16) schwenkbar ist.
6. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klemmelemente im Klemmbereich symmetrisch ausgebildet sind und jeweils
zwei Klemmflächen und eine dazwischen liegende Einkerbung aufweisen.
7. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide Klemmelemente (14, 16) schwenkbar an der Trägereinrichtung angebracht sind,
und dass zwei unabhängig voneinander drehbar angebrachte Exzenterscheiben (20) vorgesehen
sind, die jeweils einem Klemmelement zugeordnet sind.
8. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klemmelemente jeweils ein hakenförmiges Ende (64) aufweisen, das jeweils
mit einem an einem Verbindungsriegel (56) einer Trägerschalung (55) fest oder lösbar
angebrachten Bolzen (58) zusammenwirkt.
9. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung eine Anlagefläche (68) aufweist, die sich - im festgeklemmten
Zustand der Verbindungsvorrichtung (10) - am Verbindungsriegel (56) abstützt.
10. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (80) verlängerbar ausgebildet ist, um den Abstand zwischen
den beiden Klemmelementen verändern zu können.
11. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (80) eine mit Vertiefungen versehene Stange aufweist, auf der
ein eines der Klemmelemente tragender Abschnitt der Trägereinrichtung verschiebbar
gehalten ist, wobei der Abschnitt mit zumindest einer Nase versehen ist, die mit den
Vertiefungen - im festgeklemmten Zustand - rastend zusammenwirkt.
12. Verbindungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Gussmaterial gefertigt ist.
13. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Exzenterscheibe (20) geschmiedet ist.
14. Verbindungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Exzenterscheibe (20) an ihrer Umfangsfläche (22) eine radial nach
innen verlaufende Vertiefung aufweist.