[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss mit einer von einem Betätigungsarm einer Drückernuss
gegen die Rückstellkraft einer Fallenfeder durch Drehen der Drückernuss zurückziehbaren
Falle, wobei ein Steuerarm der Nuss von zwei im Schlossgehäuse geführten und von einer
Druckfeder voneinander weg beaufschlagten Schiebern in einer Mittelstellung gehalten
ist, welche er beim Drehen der Nuss zum Verlagern einer Treibstange in oder aus einer
Verriegelungsstellung unter gleichzeitiger Verlagerung jeweils eines der beiden Schieber
verlässt.
[0002] Ein derartiges Schloss ist aus der
DE 4118478 C2 bzw. aus der
DE 29501645 U1 bekannt. Die Nuss wird dort von einem Federelement in einer neutralen Mittelstellung
gehalten. Hierzu ist ein Kupplungsschieber vorgesehen, an dem ein Arm einer Nuss angreift.
Diesem Kupplungsschieber sind zwei in Bezug auf das Gehäuse linear verlagerbare Schieber
zugeordnet. Diese werden von einer Druckfeder in Richtung weg voneinander beaufschlagt.
Wird die Nuss im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn gedreht, so wird der Kupplungsschieber
linear verlagert. Einhergehend damit wird entweder der eine oder der andere Schieber
gegen die Rückstellkraft der Druckfeder mit verlagert. Zufolge dieser Ausgestaltung
wird die Drückernuss von der Druckfeder nach einer Drehbewegung immer in die neutrale
Mittelstellung zurückverlagert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Schloss herstellungstechnisch
einfacher auszugestalten.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch
in beliebiger Form kombinierbar ist.
[0005] Zunächst und im wesentlichen ist vorgesehen, dass von jedem Schieber Angriffsflanken
ausgebildet werden, zwischen denen der Steuerarm liegt. Es ist nunmehr der Steuerarm
selbst, der mit den Schiebern zusammenwirkt. Ein Kupplungsschieber ist nicht mehr
erforderlich. Die beiden Angriffsflanken werden bevorzugt von Vorsprüngen ausgebildet,
die den Schiebern angeformt sind. Die Vorsprünge können den Schiebern materialeinheitlich
angeformt sein. Dies erfolgt bevorzugt dadurch, dass die Schieber als Gussteile gefertigt
werden. Es kann sich hier um Kunststoffteile oder um Metallteile handeln. Die Vorsprünge
können von Stegen abragen. Bevorzugt ragen die Vorsprünge quer zu der Erstreckungsrichtung
der Stege ab. Die Stege können sich in Verlagerungsrichtung der Schieber, also in
Wirkrichtung der Druckfeder erstrecken. Die Stege können parallel zueinander verlaufen.
Sie liegen somit bereichsweise nebeneinander. Die Schieber können je eine topfartige
Vertiefung ausbilden. Diese topfartigen Vertiefungen dienen der Lagerung je eines
Endes der Druckfeder. Der besagte Steg, der sich parallel zur Druckfeder erstreckt,
kann von einem verlängerten Wandungsabschnitt der Vertiefung gebildet sein. Die beiden
Schieber liegen vorzugsweise mit vorgespannter Druckfeder zwischen den beiden Schenkeln
eines Haltebügels. Der Abstand der beiden Schieber ist so gewählt, dass die Angriffsflanken
voneinander beanstandet sind. Der Abstand der beiden Angriffsflanken ist so gewählt,
dass der Steuerarm der Nuss in den Zwischenraum zwischen den beiden Angriffsflanken
eingreifen kann. Wird die Nuss gedreht, so wird der Steuerarm geschwenkt. Seine Bewegungsbahn
entspricht einer Bogenbahn. Jeweils die in Drehrichtung vorne liegende Flanke des
Steuerarmes beaufschlagt eine der beiden Angriffsflächen. Der im Zuge der Beaufschlagung
einer der Angriffsflanken sich linear verlagerbare Schieber liegt in Drehrichtung
rückwärtig des Steuerarmes. Dieser Schieber wird bei der Drehverlagerung der Nuss
mitgeschleppt, wobei die Druckfeder, die sich an dem jeweils anderen Schieber abstützt,
gespannt wird. Dabei vergrößert sich der Abstand zwischen den beiden Angriffsflanken,
da der Angriffsarm die jeweils andere Angriffsflanke verlässt. Während die Bewegungsbahn
des Angriffsarmes auf einer Kreisbogenlinie liegt, liegt die Bewegungsbahn der Angriffsflanke
auf einer Geraden, so dass die Flanke des Steuerarmes an der Angriffsflanke abgleitet.
Der Haltebügel ist in der Schlossdecke oder dem Schlossboden formschlüssig gehalten.
Hierzu kann er Vorsprünge ausbilden, die in entsprechende Ausnehmungen von Schlossdecke
oder Schlossboden hineinragen. Die beiden Schieber können in Führungen von Schlossboden
oder Schlossdecke geführt sein. Hierzu können die Schieber Vorsprünge ausbilden, die
in längliche Aussparungen der Schlossdecke oder des Schlossbodens eingreifen. Die
Verlagerungsrichtung der Schieber ist bevorzugt parallel gerichtet zur Verlagerungsrichtung
der Falle. Dies ist platzsparend. Die beiden Schieber nebst dazwischenliegender Druckfeder
und Haltebügel können als Baueinheit vorliegen. Sie werden dann im bereits montierten
Zustand in das Schlossgehäuse eingesetzt. Da der Abstand der von den Vorsprüngen gebildeten
Angriffsflanken der Weite des Steuerarmes entspricht, ist dieser klapperfrei gehalten.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Treibstangenschloss in der Breitseitenansicht mit bereichsweise entfernter Schlossdecke
mit zurückgeschlossenem Riegel und in Verriegelungsstellung stehender Treibstange;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das Schloss in einem Betriebszustand gemäß Fig. 1 bei entfernter
Stulpe;
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit vorgeschlossenem Riegel;
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zurückgeschlossenem Riegel und in Freigabestellung
stehender Treibstange;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf das Schloss in einem Betriebszustand gemäß Fig. 4 bei entfernter
Stulpe;
- Fig. 6
- die Nuss des Schlosses nebst Falle und einem die Nuss in einer neutralen Mittelstellung
haltenden Federpaket in einer gegenüber der Figur 1 umgewendeten Stellung;
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäß Figur 6 mit in Fallenrückzugsrichtung verlagerter Drückernuss;
- Fig. 8
- eine Folgedarstellung zu Fig. 7 mit vom Federpaket in die neutrale Mittelstellung
zurückverlagerter Nuss;
- Fig. 9
- eine Folgedarstellung zu Fig. 8 mit in Gegenrichtung verdrehter Nuss;
- Fig. 10
- das Federpaket in vergrößerter Darstellung in Ansicht und
- Fig. 11
- das Federpaket gemäß Fig. 10 in einer Draufsicht.
[0007] Das Schloss besitzt einen Schlossboden und eine Schlossdecke. Beide sind voneinander
beabstandet und bestehen aus Stanzbiegeteilen. Zwischen Schlossboden und Schlossdecke
befindet sich das Schlosseingerichte. Zu diesem Schlosseingerichte gehört eine Falle
4. Diese besitzt einen Fallenschwanz mit einem endseitigen Vorsprung, an dem ein Betätigungsarm
1 angreift. Die Falle durchragt einen Abschnitt 23' eines Fensters 23 einer Treibstange
9, die rückwärtig einer Stulpe 27 geführt ist. Die Stulpe 27 besitzt ein dem Grundriss
des Fallenkopfes 4' angepasstes Fenster, in welchem der Fallenkopf 4' geführt ist.
Am Fallenkopf 4' greift rückwärtig der Arm einer Schenkelfeder 3 an. Der andere Arm
der Schenkelfeder 3, die eine Fallenfeder ausbildet, stützt sich an einem gehäusefesten
Zapfen ab. An diesem Zapfen 28 stützt sich auch der Betätigungsarm 1 ab.
[0008] Der Betätigungsarm 1 ist auf einer Nuss 2 gelagert. Diese Nuss 2 besitzt eine Vierkantöffnung
zum Durchstecken eines Drückerdornes. Von der Nuss 2 ragen in diametraler Gegenüberlage
Mitnahmenocken 18 ab. Diese Mitnahmenocken 18 liegen jeweils in Mitnahmeaussparungen
19, die dem Betätigungsarm 1 zugeordnet sind. Die Weite der Mitnahmeaussparungen 19
ist größer als die Weite des Mitnahmenockens 18. Hierdurch lässt sich die Nuss 2 um
einen bestimmten Winkelbetrag drehen, ohne dass der Betätigungsarm drehmitgeschleppt
wird. Treten die Mitnahmenocken 18 aber gegen die Wandung der Mitnahmeaussparung 19
und wird die Drückernuss 2 weiter bspw. im Uhrzeigersinn gedreht, so verschwenkt die
Drehbewegung der Drückernuss 2 den Betätigungsarm 1, der an dem rückwärtigen Vorsprung
des Fallenschwanzes angreift. Einhergehend mit dieser Schwenkbewegung des Betätigungsarmes
1 wird die Falle 4 zurückgezogen.
[0009] Der Nuss 2 ist ein Steuerarm 5 angeformt. Dieser Steuerarm 5 besitzt die Form eines
Zahnes eines Zahnrades. Die voneinander weg weisenden Flanken des Steuerarmes 5 sind
evolventenartig gekrümmt und liegen an Angriffsflanken 10,11. Die beiden Angriffsflanken
10,11 sind um die Weite des Steuerarmes 5 voneinander beabstandet und weisen aufeinander
zu.
[0010] Die Angriffsflanken 10, 11 werden von Vorsprüngen 12,13 ausgebildet. Jeder Vorsprung
12, 13 gehört zu einem Schieber 7, 8 eines Federpaketes. Die Schieber können aus Kunststoff
oder Metall bestehen. Sie sind bevorzugt gegossene Formteile.
[0011] Wie den Figuren 10 und 11 zu entnehmen ist, bilden die Schieber 7, 8 jeweils eine
topfartige Vertiefung 16 aus. Die beiden topfartigen Vertiefungen 16 der beiden Schieber
7, 8 weisen aufeinander zu und lagern jeweils ein Ende einer Druckfeder 6, mit der
die beiden Schieber 7, 8 voneinander weg beaufschlagt werden. Wie der Figur 6 zu entnehmen
ist, werden die beiden Schieber 7, 8 von einem U-förmigen Haltebügel 17 zusammengedrückt.
Die voneinander weg weisenden Stirnseiten der Schieber 7, 8 liegen dabei in Anlage
an den aufeinander zuweisenden Schenkeln des Haltebügels 17. Der U-Schenkel des Haltebügels
17 bildet eine Anlagefläche für die Seitenwandungen der Schieber 7, 8. Der Haltebügel
17 ist mit nicht dargestellten Formschlussmitteln mit dem Schlossgehäuse verbunden.
Hierzu ragen von den Schmalseiten des U-Schenkels des Haltebügels 17 oder von den
beiden U-Stegen des Haltebügels 17 Vorsprünge ab, die in entsprechende Ausnehmungen
des Schlossbodens und/oder der Schlossdecke eintauchen, so dass hierdurch der Haltebügel
17 ortsfest im Schloss fixiert ist. Der U-Steg des Haltebügels 17 erstreckt sich dabei
parallel zur Verlagerungsrichtung der Falle 4.
[0012] In der in der Figur 6 dargestellten Montagestellung der beiden Schieber 7, 8 ist
die Druckfeder 6 gespannt. Jeder Schieber 7, 8 bildet einen Steg 14 aus, der die Verlängerung
einer Seitenwandung der topfartigen Vertiefung 16 ist. Jeder der beiden Stege 14,
15 besitzt einen quer zur Verlagerungsrichtung des Schiebers bzw. zur Erstreckungsrichtung
der Druckfeder 6 abragenden Vorsprung 12, 13. Die Vorsprünge 12, 13 bilden die beiden
Angriffsflanken 10,11.
[0013] Wie der Figur 11 zu entnehmen ist, bildet jeder der beiden Schieber 7, 8 Führungsfortsätze
30. Diese ragen im montierten Zustand in Führungsschlitze entweder des Schlossbodens
oder der Schlossdecke ein, so dass die beiden Schieber 7, 8 linear geführt sind. Die
beiden Stege 14, 15 verlaufen teilweise nebeneinander. Die von den Stegen abragenden
Vorsprünge 12,13 ragen bereichsweise über den Steg 14, 15 des jeweils anderen Schiebers
7, 8, so dass die beiden Flanken 10,11 in Bewegungsrichtung der Schieber 7, 8 sich
gegenüberliegen.
[0014] Die Nuss 2 greift mit einem weiteren Mitnahmearm der ebenfalls mit Bewegungsspiel
in Mitnahmeaussparungen einliegt, an einem Treibstangenbetätigungsarm 20 an. Dieser
Treibstangenbetätigungsarm 20 greift an einem Treibstangenschieber 29 an, welcher
formschlüssig mit der Treibstange 9 gekuppelt ist. Durch Drehbewegung der Nuss 2 kann
somit nicht nur die Falle 4 zurückgezogen, sondern auch die Treibstange 9 zwischen
der Freigabestellung und der Verriegelungsstellung hin- und hergeschwenkt werden.
[0015] Die Treibstange 9 wird von einem Kupplungsfortsatz des Treibstangenschiebers 29,
der in ein Kupplungsfenster der Treibstange 9 eingreift, verschoben. Die Treibstange
9 besitzt ein längliches Fenster 23, durch welches der im wesentlichen einen rechteckigen
Grundriss aufweisende Riegel 21 tritt. Die beiden sich gegenüberliegenden Breitseiten
des Riegelkopfes 21' bilden Aussparungen 24. Diese Breitseitenaussparungen 24 sind
Nuten, die von der Stirnfläche des Riegelkopfes 21' geringfügig entfernt liegen. Der
Riegelkopf 21' bildet eine Stufe 26 aus. Diese Stufe, die im Übergangsbereich zum
Riegelschwanz liegt, besitzt an ihrer unteren Seite einen Breitseitenvorsprung, der
einen Arretierungsnocken 25 ausbildet. Der Riegel kann von der Antriebsnuss 31 durch
einen Schließzylinder betätigt werden. Hierzu sind nicht dargestellte Hebel vorgesehen.
[0016] In der Figur 2 ist die Treibstange 9 in der Verriegelungsstellung dargestellt. Das
Fenster 23 der Treibstange 9 besitzt eine Taillierung, die von zwei sich gegenüberliegenden
Blockiervorsprüngen 22 gebildet sind. Diese rechteckförmigen Blockiervorsprünge bilden
mit einer Rechteckschmalseite jeweils eine Stufe 22 ', welche quer zur Erstreckungsrichtung
der Treibstange 9 verläuft. Die beiden miteinander fluchtenden Stufen 22' verlaufen
somit quer zur Verlagerungsrichtung der Treibstange. Die beiden Blockiervorsprünge
22 besitzen Stirnflanken 22", die einen Abstand voneinander aufweisen, der geringer
ist als die Breite des Riegelkopfes 21'. Der Abstand der beiden Stirnflanken 22" ist
aber größer als der Abstand der beiden Böden der Breitseitenaussparungen 24, so dass
die Blockiervorsprünge 22 durch Aufwärtsbewegung der Treibstange 9 aus der in Figur
2 dargestellten Verriegelungsstellung in die Breitseitenaussparungen 24 eintauchen
können, wie es in der Figur 5 dargestellt ist, in welcher die Treibstange in eine
Freigabestellung verlagert ist.
[0017] Jenseits der von den Blockiervorsprüngen 22 gebildeten Taillierung setzt sich das
Fenster 23 in einem Fallendurchtrittsfenster 23' fort, in welchem der Kopf 4' der
Falle 4 einliegt.
[0018] Während die Treibstange 9 durch Betätigen der Drückernuss 2 verlagert werden kann,
wird der Riegel 21 von der Antriebsnuss 31 bspw. durch einen Schließzylinder betätigt.
Er kann durch Drehen der Antriebsnuss 31 so weit ausgefahren werden, bis die Stufe
26 an die Treibstange 9 bzw. die Stulpe 27 anschlägt.
[0019] In der Figur 3, in welcher der Riegel 21 vollständig vorgeschlossen ist, liegt die
Stufe 26 und damit auch der Arretierungsnocken 25 vor der Stulpe 27 innerhalb des
Fensters 23 der Treibstange 9. In der Figur 2 ist zu sehen, dass sich der Arretierungsnocken
25 in der Bewegungsbahn eines der beiden Blockiervorsprünge 22 befindet. Die Treibstange
9 kann somit in der in Figur 3 dargestellten Riegelstellung nicht in die Offenstellung
verlagert werden. Wird der Riegel 21 geringfügig zurückgezogen, so tritt der Arretierungsnocken
25 aus der Bewegungsbahn des Blockierungsvorsprunges 22 heraus und ermöglicht eine
Verlagerung der Treibstange 9. Die Treibstange 9 kann aber nicht vollständig in die
Freigabestellung verlagert werden, da die Stufe 22' zwar nicht mehr gegen den Arretierungsnocken
25, wohl aber gegen die untere Seitenfläche des Riegelkopfes 21' anstößt. Die Treibstange
kann erst dann in die Freigabestellung verlagert werden, wenn der Riegel in die in
den Figuren 1 und 2 dargestellte Stellung vollständig zurückgeschlossen wird, so dass
die Blockiervorsprünge 22 in die Breitseitenaussparungen 24 des Riegelkopfes 4' eintreten
können.
[0020] Die Funktionsweise des Schlosses ist die folgende:
[0021] Wird ausgehend aus der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Betriebsstellung die
Nuss 2 im Uhrzeigersinn gedreht, so wird der Treibstangenbetätigungsarm 20 im Uhrzeigersinn
mitgeschleppt. Dies hat zur Folge, dass der Treibstangenschieber 29 aufwärts bewegt
wird. Er schleppt die Treibstange 9 in die Freigabestellung mit.
[0022] Einhergehend mit der Drehung der Nuss 2 im Uhrzeigersinn treten die Mitnahmenocken
18 gegen die Ränder der Mitnahmeaussparung 19 und schleppen den Betätigungsarm 1 mit,
so dass der Fallenkopf 4' zurückgezogen wird. Bei der Drehung der Nuss 2 stützt sich
der Steuerarm 5 an der Angriffsflanke 11 des Vorsprunges 13 des Schiebers 7 ab. Der
Schieber 7 wird unter gleichzeitiger Spannung der Druckfeder 6 nach rechts verlagert.
Dies erzeugt eine Rückstellkraft auf die Nuss 2. Während der Linearverlagerung des
Vorsprunges 13 gleitet die gekrümmte Flanke des Steuerarmes 5 an der ebenen Angriffsflanke
10 ab. Die Endstellung mit zurückgezogener Falle 4 zeigt die Figur 7.
[0023] Wird ausgehend von dieser Betriebsstellung die Nuss 2 nicht mehr drehmomentbeaufschlagt,
so kann sich die Druckfeder 6 entspannen. Der verlagerte Schieber beaufschlagt den
Steuerarm 5 und schwenkt die Nuss 2 bis in die in Figur 8 dargestellte Stellung. Zufolge
des Drehfreiganges des Treibstangebetätigungsarmes 20 gegenüber der Nuss 2 bleibt
dieser in der aufwärts verlagerten Position, wie es die Figur 8 darstellt. Die Nuss
2 wird aber von den beiden Schiebern 7, 8 in der neutralen Mittelstellung gehalten,
in welcher am Steuerarm 5 beide Angriffsflanken 10, 11 anliegen.
[0024] In dieser, auch in den Figuren 4 und 5 dargestellten Betriebsstellung kann der Riegel
21 nicht verlagert werden.
[0025] Wird ausgehend von dieser Betriebsstellung die Drückernuss 2 in Gegenrichtung gedreht,
so wird die Angriffsflanke 11 des Vorsprungs 13 des anderen Schiebers 7 beaufschlagt.
Zufolge des Freiganges des Mitnahmenockens 18 in der Mitnahmeaussparung 19 wird der
Betätigungsarm 1 nicht mitgeschleppt. Es wird aber der Treibstangenbetätigungsarm
20 mitgenommen, welcher den Treibstangenschieber 29 aus der in Figur 8 dargestellten
Freigabestellung in die in Figur 9 dargestellte Verriegelungsstellung mitschleppt.
Wird die Drückernuss 2 entlastet, so sorgt die Kraft der Druckfeder 6 für eine Rückstellung
der Nuss 2 in die neutrale Mittelstellung. Wegen des Drehfreiganges bleibt der Treibstangenbetätigungsarm
20 aber in seiner abwärts verlagerten Stellung.
[0026] Im Zuge der Abwärtsverlagerung der Treibstange sind die Betätigungsvorsprünge 22
aus den Breitseitenaussparungen 24 ausgetreten. Die Blockiervorsprünge 22 sind auch
soweit abwärts verlagert worden, dass sie aus der Bewegungsbahn des Arretierungsnockens
25 ausgetreten sind. Der Riegel 21 kann jetzt vorgeschlossen werden, bis die Stufe
26 an die Stulpe 27 tritt. Jetzt liegt der Arretierungsnocken 25 in der Bewegungsbahn
des Blockiervorsprunges 22, so dass die Treibstange 9 bewegungsgesperrt ist.
[0027] Wurde ausgehend von der in Figur 8 bzw. in den Figuren 4 und 5 dargestellten Betriebsstellung
die Treibstange nicht vollständig bis in der Verriegelungsstellung verlagert, so liegt
der Blockiervorsprung 22 in der Bewegungsbahn des Arretierungsnockens 25. Dies hat
zur Folge, dass der Riegelkopf 21' zwar verlagert werden kann. Der Riegel 21 lässt
sich aber nicht vollständig vorschließen. Dies ist bei der Drehverlagerung der Antriebsnuss
31 fühlbar. Der Benutzer kann also durch Riegelbetätigung bzw. Betätigung der Antriebsnuss
31 bspw. durch einen Schließzylinder feststellen, ob die Treibstange 9 vollständig
in die Verriegelungsstellung ausgefahren ist, da erst dann der Riegel 21 vollständig
vorgeschlossen werden kann.
[0028] Da die Treibstangenverlagerung bei vollständig vorgeschlossenem Riegel 21 gesperrt
ist, kann letztere erst dann in eine Freigabestellung verlagert werden, wenn der Riegel
21 zurückgeschlossen worden ist.
[0029] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Schloss mit einer von einem Betätigungsarm (1) einer Drückernuss (2) gegen die Rückstellkraft
einer Fallenfeder (3) durch Drehen der Drückernuss (2) zurückziehbaren Falle (4),
wobei ein Steuerarm (5) der Nuss (2) von zwei im Schlossgehäuse geführten und von
einer Druckfeder (6) voneinander weg beaufschlagten Schiebern (7, 8) in einer Mittelstellung
gehalten ist, welche er beim Drehen der Nuss (2) zum Verlagern einer Treibstange (9)
in oder aus einer Verriegelungsstellung unter gleichzeitiger Verlagerung jeweils eines
der beiden Schieber (7, 8) verlässt, gekennzeichnet durch von jedem Schieber (7, 8) ausgebildete Angriffsflanken (10, 11), zwischen denen der
Steuerarm (5) liegt.
2. Schloss nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffsflanken (10, 11) von materialeinheitlich den Schiebern (7, 8) angeformten
Vorsprüngen (12, 13) ausgebildet sind.
3. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (12, 13) parallel nebeneinander angeordneten Stegen (14, 15) der Schieber
(7, 8) zugeordnet sind.
4. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber (7, 8) je eine topfartige Vertiefung (16) zum Lagern je eines Endes
der Druckfeder (6) ausbilden und der sich parallel zur Druckfeder (6) erstreckende
Steg (14,15) von einem verlängerten Wandungsabschnitt der Vertiefung (16) gebildet
ist.
5. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch einen die beiden Schieber (7, 8) in einer Spannstellung, in welcher die beiden Angriffsflanken
(10, 11) voneinander beabstandet sind, haltenden Haltebügel (17).
6. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebügel (17) mit dem Schlossboden und/oder der Schlossdecke in Formschlussverbindung
steht.
7. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber (7, 8) in einer Führungsaussparung der Schlossdecke und/oder des Schlossbodens
geführt sind.
8. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungsrichtung der Schieber (7, 8) parallel zur Verlagerungsrichtung der
Falle (4) verläuft.
9. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (1) mit Drehbewegungsspiel mit der Nuss (2) gekoppelt ist, wozu
zwei sich diagonal gegenüberliegende Mitnahmenocken (18) der Nuss (2) in Mitnahmeaussparungen
(19) des Betätigungsarmes (1) einliegen.
10. Schloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass ein an einem Treibstangenschieber (29) angreifender Arm (20) ebenfalls mit Drehbewegungsspiel
der Nuss (2) zugeordnet ist.