[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor, der wenigstens zwei zylinderförmige
Gehäuseteile aufweist, die mittels einer Düsenspannmutter zusammengefügt sind, nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist bereits bekannt, dass ein Kraftstoffinjektor
mehrere Baugruppen aufweist, die axial übereinander liegend zusammengefügt sind. Solche
Baugruppen können beispielsweise ein Injektorgehäuse und ein Düsengehäuse sein, die
durch eine Düsenspannmutter zusammengehalten werden. Dabei wird in der Regel die Düsenspannmutter
als Überwurfmutter über das Düsengehäuse geschoben und mit dem Injektorgehäuse fest
verschraubt. Die Stirnflächen der beiden sich gegenüber liegenden Gehäuseteile sind
als Dichtflächen ausgebildet und werden durch die Spannkraft der Düsenspannmutter
zusammengepresst. Im Inneren des Kraftstoffinjektors ist ein Hochdruckraum, z.B. Kraftstoffzulaufleitungen
und/oder Druckspeicher aufweisend, ausgebildet, der mit Kraftstoff gefüllt ist und
bei einem Diesel-Kraftstoffinjektor eines Common-Rail-Systems einen Druck von bis
zu 2000 bar aufweisen kann. Gegen diesen hohen Druck darf an den Stirnflächen der
beiden zusammengefügten Gehäuseteile keine Undichtheit auftreten.
[0002] Bisher wurde dieses Problem dadurch gelöst, dass die Stirnflächen der beiden zusammenzufügenden
Gehäuseteile winkelig und planparallel ausgeführt wurden. Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass sich insbesondere bei unterschiedlich dicken Gehäusewandungen oder einer ungleichen
Materialsteifigkeit der beiden Gehäuseteile relative Verschiebungen an den Stirnflächen
beziehungsweise an den Dichtflächen ergeben können. Die unterschiedlichen Verschiebungen
entstehen durch eine unterschiedliche radiale Maerialausdehnung, insbesondere wenn
im Hochdruckraum Druckänderungen auftreten.
[0003] Bisher wurde dieses Problem dadurch gelöst, dass die Wandstärken im Bereich der Hochdruckdichtung
möglichst gleich stark gewählt wurden. Des weiteren wurde für jedes Gehäuseteil ein
Material mit gleicher Steifigkeit verwendet, damit keine relativen radialen Ausdehnungen
an den Stirnflächen der sich gegenüberliegenden Gehäuseteile entstehen können. Allerdings
ergibt sich dabei der Nachteil, dass durch die zuvor genannten Bedingungen die Konstruktion
des Kraftstoffinjektors in seinem Design beeinträchtigt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Kraftstoffinjektor die Hochdruckdichtheit
an zwei aneinander stoßenden Dichtflächen zweier Gehäuseteile zu verbessern. Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen unabhängigen Anspruchs gelöst.
[0005] Ein Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die beiden aneinander stoßenden Dichtflächen
der beiden Gehäuseteile konisch bzw. kegelstumpfförmig ausgebildet sind. Die beiden
Dichtflächen der beiden Gehäuseteile werden somit nicht rechtwinklig zur Längsachse
gefertigt, sondern mit einem vorgegebenen Kegelwinkel.
Alternativ sind die beiden Dichtflächen konvex/konkav bündig oder konisch/konvex aneinanderliegend
ausgebildet.
[0006] Dadurch kann in vorteilhafter Weise einerseits eine sichere Zentrierung der beiden
Gehäuseteile erzielt werden. Andererseits werden die beiden Gehäuseteile mit Hilfe
der Kegel aufeinander gesetzt und durch das hohe Anzugsmoment der Düsenspannmutter
fest aufeinandergepresst. Wenn zum Beispiel das obere Gehäuse ein weicheres Material
oder eine dünnere Wandstärke aufweist als das untere Gehäuseteil, dann wird sich das
obere Gehäuseteil bei einem Druckanstieg im Innern des Kraftstoffinjektors in radialer
Richtung etwas stärker ausdehnen als das untere Gehäuseteil. Durch die hohe Vorspannkraft
der Düsenspannmutter werden beide Gehäuseteile jedoch in dieser Position fixiert,
so dass sich deren relative Position zueinander nach Abfall des Hochdrucks nicht mehr
verschieben kann. Dadurch ist gewährleistet, dass zwischen den beiden Dichtflächen
des beiden Gehäuseteile keine relative Verschiebung entstehen kann. Die Hochdruckdichtung
ist daher verschleißfrei und zuverlässig hochdruckdicht. Alternativ sind die Dichtflächen
gerundet aufeinander liegend ausgebildet.
[0007] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Kraftstoffinjektors gegeben. Als
besonders vorteilhaft wird dabei angesehen, dass der Kegelwinkel so ausgebildet ist,
dass in Verbindung mit der Vorspannkraft die beiden Dichtflächen sicher fixiert sind.
[0008] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die kegeligen Dichtflächen an beliebigen
Gehäuseteilen sehr einfach ausgebildet werden können. Insbesondere kann auf diese
Weise auch zwischen dem Injektorgehäuse und einer weiteren Baugruppe, beispielsweise
bei einer eingefügten Gehäuseplatte für den Hebelübersetzer eine zuverlässige Hochdruckdichtung
erreicht werden.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird auch darin gesehen, dass die Hochdruckdichtung
insbesondere bei einem Kraftstoffinjektor durchführbar ist, der keinen Leckölrücklauf
aufweist. Bei einem solchen Kraftstoffinjektor ist der Hochdruckraum im Innern des
Kraftstoffinjektors verhältnismäßig groß ausgebildet ist, so dass auch die Hochdruckdichtung
besonders starken Belastungen ausgesetzt ist.
[0010] Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, dass bei der Konstruktion und im
Design des Kraftstoffinjektors nicht mehr so gründlich darauf geachtet werden muss,
dass die Wandstärken im Hochdruckbereich für die beteiligten Gehäuseteile möglichst
exakt gleich dich und bezüglich des Materials gleichartig ausgebildet sind. Dadurch
ergibt sich für den Konstrukteur ein wesentlich größerer Spielraum bei der Auslegung
des Injektordesigns.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Figur 1 zeigt ausschnittsweise einen Längsschnitt eines Kraftstoffinjektors und
Figur 2 zeigt ausschnittsweise ein Detailbild einer Hochdruckdichtfläche.
Figur 3 zeigt eine alternative Ausformung der Dichtflächen aus Figur 2.
Figur 4 zeigt eine alternative Ausformung der Dichtflächen aus Figur 2.
[0012] Figur 1 zeigt ausschnittsweise einen Längsschnitt durch einen Kraftstoffinjektor
1. Der Kraftstoffinjektor 1 ist Teil eines Common-Rail-Einspritzsystems, das insbesondere
für Dieselmotoren oder Benzinmotoren verwendbar ist. In einer besonderen Ausführungsform
ist der Kraftstoffinjektor 1 ohne Leckölrücklauf ausgebildet. In alternativer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kraftstoffinjektor 1 für alle Arten von Kraftstoffinjektoren
anwendbar ist.
[0013] Wie aus der Figur 1 weiter entnehmbar ist, ist im oberen Teil der Figur 1 ein piezoelektrischer
Aktor 3 angeordnet. Der piezoelektrische Aktor 3 ist in einer zentralen Bohrung des
Kraftstoffinjektors 1 derart angeordnet, dass bei elektrischer Erregung sich seine
Bodenplatte nach unten hin ausdehnen kann, während seine Kopfplatte (in Figur 1 nicht
dargestellt) mit einem Injektorgehäuse 2 fest verbunden ist. Wird die Erregungsspannung
abgeschaltet, dann zieht sich der untere Teil des piezoelektrischen Aktors 3 wieder
in seine Ausgangsposition zurück.
[0014] In der zentralen Bohrung ist des weiteren unterhalb der Bodenplatte des piezoelektrischen
Aktors 3 ein hydraulischer Längsausgleich 10 angeordnet. Der hydraulische Längsausgleich
10 bewirkt, dass Längenänderungen des Aktors infolge von Temperaturänderungen, Alterung,
Verschleiß etc. auf hydraulischem Wege automatisch ausgeglichen werden, so dass stets
der volle Hub des piezoelektrischen Aktors 3 nutzbar ist. Der hydraulische Längsausgleich
10 wird mittels einer Druckfeder 11, die sich an ihrem oberen Ende gegen das Injektorgehäuse
2 abstützt, nach unten gedrückt.
[0015] Unterhalb des hydraulischen Längsausgleichs 10 ist ein Hebelübersetzer 15 derart
angeordnet, dass die Längenänderung des piezoelektrischen Aktors 3 auf den Hebelübersetzer
15 übertragen werden kann. Der Hebelübersetzter 15 hat zwei wesentliche Aufgaben zu
erfüllen. Einerseits soll der hydraulische Hebelübersetzer 15 den Hub des piezoelektrischen
Aktors 3, der üblicherweise in der Größenordnung von 50 bis 80 µm liegt, vergrößern.
Dadurch kann der Öffnungsweg einer Düsennadel 7 vergrößert werden. Eine zweite Aufgabe
für den Hebelübersetzer 15 besteht auch darin, dass der Hebelübersetzer 15 gleichzeitig
als Hubumkehrer ausgebildet ist. Der Hubumkehrer bewirkt, dass die nach unten gerichtete
Längenausrichtung des piezoelektrischen Aktors 3 in eine Hubbewegung für die Düsennadel
7 umgesetzt wird, die nach oben gerichtet ist.
[0016] Zur Umkehrung des Aktorhubs weist der Hebelübersetzer 15 im wesentlichen einen Druckhebel
19 aus, auf den die Druckkraft des piezoelektrischen Aktors 3 mit Hilfe des hydraulischen
Längsausgleichs 10 übertragen werden kann. Der Druckhebel 19 ist querliegend in der
zentralen Bohrung des Aktorgehäuses 2 angeordnet.
[0017] Wie in Figur 1 dargestellt ist, stützt sich der Druckhebel 19 mit seinem rechten
Teil auf einen festen Auflageblock 14 ab. Der feste Auflageblock 14 ist winkelförmig
ausgebildet, wobei sein freier Schenkel in eine Nut einer Düsennadel 7 eingreift,
die am Schaft der Düsennadel 7 etwas unterhalb des Kopfendes ringförmig angeordnet
ist. Im nicht angesteuerten Zustand, wenn die Düsenadel 7 auf ihrem Ventilsitz aufliegt
und dadurch die im unteren Teil des Düsengehäuses 6 angeordneten Spritzlöcher verschließt
(in Figur 1 nicht dargestellt), liegt der freie Schenkel des Auflageblocks 14 oben
an der Nut der Düsennadel 7 an.
[0018] Der linke Teil des Druckhebels 19 ist beweglich ausgebildet. Unterhalb des linken
Teils des Druckhebels 19 ist ein Kipphebel 16 angeordnet, der mit dem beweglichen
Teil des Druckhebels 19 in Wirkverbindung steht. Der Kipphebel 16 ist mit seinem freien
Schenkel in die Nut des Düsennadel 7 geführt und derart ausgebildet, dass die Düsenadel
7 von ihrem Ventilsitz abgehoben wird, wenn der piezoelektrische Aktor 3 betätigt
wird und dabei der Druckhebel 19 auf den Kipphebel 16 drückt.
[0019] Unterhalb des Hebelübersetzers 15 ist ein Gehäuseteil 5 angeordnet. Darunter befindet
sich ein Düsengehäuse 6, in dem die Düsennadel 7 zentral geführt wird. Vollständigkeitshalber
wird darauf hingewiesen, dass das untere Ende des Düsengehäuses 6 mit Spritzlöchern
ausgebildet ist, die bei Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 3 geöffnet bzw.
bei Abschaltung der Ansteuerung geschlossen werden (in Figur 1 nicht dargestellt).
Zur Sicherstellung, dass die Düsennadel 7 im nicht angesteuerten Zustand die Düsennadel
hochdruckdicht verschließt, ist zusätzlich um die Düsennadel 7 herum eine Düsennadelfeder
13 koaxial angeordnet, die sich einerseits gegen eine untere Stirnfläche des Gehäuseteils
5 und mit ihrem zweiten Ende gegen eine Druckfläche der Düsennadel 7 abstützt und
dabei die Düsennadel 7 in Richtung ihres Ventilsitzes nach unten drückt.
[0020] Das Düsengehäuse 6, das darüber angeordnete Gehäuseteil 5 und das Injektorgehäuse
2 werden mit einer Düsenspannmutter 4 zusammengehalten, wobei die Düsenspannmutter
4 von unten über das Düsengehäuse 6 geführt wird und mit einem Außengewinde des Injektorgehäuses
2 fest verschraubt wird.
[0021] Das Gehäuseteil 5 ist als Gehäuseplatte ausgebildet. Alternativ kann das Gehäuseteil
beispielsweise auch als Nadelführungskörper oder dergleichen ausgebildet sein.
[0022] Im Bereich des Hebelübersetzers 15 ist ein Hochdruckraum 9 ausgebildet, der mit Kraftstoff,
Dieselöl oder Benzin gefüllt ist. Der Hochdruck im Hochdruckraum 9 wird durch eine
Druckpumpe des Common-Rail-Einspritzsystems (in Figur 1 nicht dargestellt) erzeugt,
wobei der Kraftstoff von der Hochdruckpumpe über entsprechende Kanäle des Kraftstoffinjektors
1 bis zum Hochdruckraum 9 und weiter bis zur Düsenspitze des Düsengehäuses 6 geführt
wird. Der Hochdruckraum wird einerseits nach außen hin durch die Wandung des zylinderförmig
ausgebildeten Injektorgehäuses 2 nach oben hin begrenzt. Nach unten hin wird der Hochdruckraum
einerseits durch den Schaft der Düsennadel 7 begrenzt. Des weiteren erfolgt eine seitliche
Begrenzung des Hochdruckraums 9 durch die Wandung des zylinderförmig ausgebildeten
Gehäuseteils 5.
[0023] Wie Figur 1 weiter entnehmbar ist, ist die untere Stirnfläche des Kraftstoffinjektors
2, die auf der oberen Stirnfläche des Gehäuseteils 5 aufliegt, als Hochdruckdichtung
12 ausgebildet. Da im Innern des Hochdruckraums 9 ein Kraftstoffdruck, insbesondere
bei einem Dieselinjektor von bis zu 2000 bar herrscht, muss diese Hochdruckdichtung
12 besonders zuverlässig und sicher ausgeführt werden. Insbesondere muss sichergestellt
sein, dass die Hochdruckdichtung 12 verschleißfrei und dauerhaft ausgebildet ist,
insbesondere wenn die Wandstärken der beiden zusammengefügten Gehäuseteile 2,5 unterschiedlich
stark sind oder wenn unterschiedliche steife Materialien verwendet werden.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Wandstärke des Injektorgehäuses
2 dünner ausgebildet als die des Gehäuseteils 5. In Figur 2 ist dieser Zusammenhang
noch einmal dargestellt. Figur 2 zeigt einen Ausschnitt mit der Hochdruckdichtung
12, wie sie in dem Längsschnitt der Figur 1 auf der rechten Seite dargestellt ist.
Die Wandstärke d1 des Injektorgehäuses 2 ist kleiner als die Wandstärke d2 des Gehäuseteils
5. Beide Gehäuseteile 2, 5 werden durch die Düsenspannmutter 4 an der oberen Dichtfläche
8a des Injektorgehäuses 2 und der unteren Dichtfläche 8b des Gehäuseteils 5 durch
die Vorspannung der Düsenspannmutter 4 zusammengepresst. Wie in Figur 1 dargestellt
ist, zeigen die beiden gegeneinander gerichteten dicken Pfeile im Ausschnitt A, dass
die Spannkraft P
v der Düsenspannmutter 4 in Achsrichtung wirkt und dadurch die beiden Dichtflächen
8a, 8b zusammengepresst werden. Auf die beiden Dichtflächen 8a, 8b wirkt jedoch auch
der Kraftstoffhochdruck im Hochdruckraum 9. Aufgrund des sehr hohen Kraftstoffdrucks
im Hochdruckraum 9 wird die Gehäusewand des Injektorgehäuses 2 radial auseinander
gedrückt. Da der Hochdruck auch auf die Gehäusewand des Gehäuseteils 5 einwirkt, wird
auch dieses Gehäuse auseinander gedrückt. Dieses ist symbolhaft durch die beiden unterschiedlichen
langen Doppelpfeile P
1 und P
2 dargestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Wandstärken d1 bzw. d2 werden auch die
beiden Gehäuseteile 2, 5 unterschiedlich stark auseinander gedrückt. Dieses ist symbolisch
durch die unterschiedlichen Längen der beiden Pfeile P
1 und P
2 wieder gegeben.
[0025] Um zu verhindern, dass bei Druckwechseln sich die beiden Gehäuseteile 2, 5 an ihren
Dichtflächen 8a, 8b gegeneinander verschieben können, ist vorgesehen, dass die beiden
Druckflächen 8a, 8b kegelig mit einem Kegelwinkel α ausgebildet sind.
[0026] Im folgenden wird die Funktionsweise der Hochdruckdichtung näher erläutert.
[0027] Die kegelige oder gerundete Ausführung der Hochdruckdichtung 12 ist ein Aspekt der
Erfindung. Der Kegelwinkel α wird dabei so ausgebildet, dass sich das Bauteil mit
der dünneren Wandstärke bzw. der schwächeren Steifigkeit bei Druckentlastung nicht
zurückziehen kann. Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, ist der Kegelwinkel
α nach unten führend ausgebildet. Dadurch kann sich das Injektorgehäuse 2 mit der
geringeren Wandstärke d1 bei Druckanstieg nach außen ausdehnen und gleitet dabei auf
den Dichtflächen 8a, 8b. Durch die hohe Spannkraft P
v der Düsenspannmutter 4 werden die beide Dichtflächen 8a, 8b der beiden Gehäuseteile
2, 5 in dieser Position fixiert.
[0028] Bei Druckentlastung wirkt die Spannkraft P
v der Düsenspannmutter 4 weiterhin in axialer Richtung zum Kraftstoffinjektor 1 auf
die beiden Dichtflächen 8a, 8b. Bei Druckentlastung in dem Hochdruckraum 9 kann zwischen
den beiden Dichtflächen 8a, 8b keine relative Bewegung zueinander stattfinden, da
der Kegelwinkel α ein stärkeres Zusammenziehen der Wandung des Injektorgehäuses 2
bei der weiterhin bestehen Spannkraft P
v der Düsenspannmutter 4 verhindert. Die Folge ist, dass die Hochdruckdichtung 12 völlig
verschleißfrei und zuverlässig hochdruckdicht abgedichtet ist. Auch bei einer Alterung
oder Temperaturwechseln kann sich eine Verschiebung der beiden Dichtflächen, 8a, 8b
zueinander nicht ausbilden. Der Kegelwinkel α wird vorzugsweise je nach Anwendung
und dem vorherrschenden Kraftstoffdruck zwischen 10 und 20° ausgebildet.
[0029] Figur 3 zeigt eine alternative Ausführung der Dichtflächen 8a, 8b aus Figur 2 mit
gerundeten Dichtflächen 8a', 8b'. Die konkave Dichtfläche 8a' liegt bündig an der
konvexen Dichtfläche 8b' an. Beide Dichtflächen weisen vorzugsweise den gleichen Radius
R auf. Die Dichtwirkung entspricht der o.g. Ausführung mit konischen Dichtflächen.
[0030] Alternativ ist der Radius der konvexen Dichtfläche 8b'etwas kleiner als der Radius
der konkaven Dichtfläche 8a', so dass die sich die Dichtflächen besser verspannen
und ein Dichtring mit erhöhter Flächenpressung entsteht.
[0031] Figur 4 zeigt eine alternative Ausführung der Dichtflächen 8a, 8b aus Figur 2 mit
einer konvexen Dichtfläche 8d mit einem Radius R1 und einer darauf aufliegenden konischen
Dichtfläche 8c. In dieser Ausführung lassen sich ebenfalls die Dichtflächen besser
verspannen. Es ergibt sich ein Dichtring mit erhöhter Flächenpressung.
1. Kraftstoffinjektor, mit wenigstens zwei vorzugsweise zylinderförmigen Gehäuseteilen
(2,5) und mit einer Spanneinrichtung (4), vorzugsweise einer Düsenspannmutter (4),
wobei die beiden Gehäuseteile (2,5) axial übereinanderliegend angeordnet sind und
wobei zwei angrenzenden Stirnflächen der beiden Gehäuseteile (2,5) zumindest teilweise
als Dichtflächen (8a,8b) für einen mit Kraftstoff gefüllten Hochdruckraum (9) hochdruckdicht
ausgebildet sind und mittels der Spanneinrichtung (4) fest zusammengepresst sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die beiden aufeinander liegenden Dichtflächen (8a,8b) konisch mit einem vorgegebenen
Kegelwinkel (α) oder
- konvex/konkav (8b',8a') vorzugsweise mit einem vorgegebenen Radius (R) bündig aneinander
liegend oder
- konisch/konvex aneinanderliegend ausgebildet sind.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegelwinkel (α) derart ausgebildet ist, dass bei Betrieb des Kraftstoffinjektors
(1) die Dichtflächen durch zumindest einmaliges unter Druck setzen des Kraftstoffinjektors
- vorzugsweise liegt der Druck im Bereich des maximal zulässigen Betriebsdruck des
Kraftstoffinjektors - so miteinander verspannt sind, dass bei einem späteren Druckwechsel
im Hochdruckraum (9) keine gegenseitige Verschiebung der beiden Dichtflächen zueinander
(8a,8b) erfolgt.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gehäuseteile (2,5) mit einem unterschiedlich steifen Material ausgebildet
sind.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gehäuseteile (2,5) eine unterschiedlich große Wandstärke (d1,d2) aufweisen.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegelwinkel (α) derart ausgebildet ist, dass beim ersten Druckanstieg in dem
Hochdruckraum (9) sich das Gehäuseteil (2) mit der geringeren Wandstärke oder des
weniger steifen Materials radial nach außen ausdehnt.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtflächen (8a,8b) an einem Injektorgehäuse (2) und einer Gehäuseplatte (5)
oder einem Düsengehäuse (6) angeordnet sind.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) ohne Leckölrücklauf ausgebildet ist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) einen hydraulischen Längsausgleich (10) und/oder einen
Hebelübersetzer (15) zur Betätigung einer Düsennadel (7) aufweist.
9. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) für ein Common Rail Einspritzsystem ausgebildet ist.
10. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) einen piezoelektrischen Aktor (3) aufweist, der im Hochdruckraum
(9) angeordnet und zur Einspritzung von Dieselöl oder Benzin aktivierbar ist.
11. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kegelstumpfförmigen (8a, 8b) um wenige Grad so zueinander geneigt sind oder dass
die konvex/konkav ausgebildeten Dichtflächen (8a',8b') einen so leicht voneinander
abweichenden Radius (R) aufweisen, dass in einem ringförmigen Dichtbereich die Dichtwirkung
erhöht ist.