[0001] Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetriebenen Schwenkmotor nach dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
[0002] Aus der
DE 43 37 815 C1 ist ein druckmittelbetriebener Schwenkmotor bekannt, der eine mit Flügeln bestückte
Motorwelle und einen Zylinder mit axial verlaufenden Rippen aufweist. Die Flügel und
die Rippen begrenzen zusammen mit endseitigen Deckeln Arbeitsräume, die willkürlich
mit Druckmittel versorgt werden und dadurch eine Relativbewegung zwischen Motorwelle
und Zylinder erzeugen.
[0003] In die Berechnung des Torsionsmoments des Schwenkmotors gehen u. a. die Flügel- oder
Rippenlänge und die radiale Erstreckung der Flügel oder Rippen sowie der mittlere
Radius der Rippen oder Flügel ein. Eine motorseitige Steigerung des Torsionsmoments
ist möglich, wenn einer der aufgezählten Parameter erhöht wird. Zusätzlich kann man
die Anzahl der Arbeitskammern durch eine zwangsläufige zunehmende Zahl von Flügel
und Rippen steigern, jedoch mit dem Nachteil, dass der Schwenkwinkel abnimmt. Eine
Druckerhöhung des Druckmediums verschlechtert das Extrusionsverhalten und die Haltbarkeit
der standardmäßig verwendeten Leitungen und Dichtungen in den Rippen und Flügeln.
[0004] Eine Lösung des beschriebenen Widerspruchs könnte in der Konstruktion des Schwenkmotors
nach der
DE 10 2004 002 550 A1 gesehen werden. Ein Problem besteht jedoch darin, dass der benötigte radiale Bauraum
beträchtlich ist und der Fertigungsaufwand für den inneren Zylinder, der am Innendurchmesser
die Rippen und am Außendurchmesser Flügel wie eine Motorwelle aufweist, sehr beträchtlich
ist. Es handelt sich im Vergleich zum Schwenkmotor nach der
DE 43 37 815 C1 um ein völlig anderes Bauprinzip, so dass Bauteile zwischen diesen beiden Schwenkmotortypen
nicht kompatibel sind.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Schwenkmotorkonzept zu
bieten, dass hinsichtlich des ausführbaren Torsionsmoments eine sehr große Bandbreite
ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass mindestens eine der Hauptbaugruppen
Zylinder oder Motorwelle ein Grundbauteil und mindestens ein Adapterbauteil zur Verlängerung
der Arbeitsräume aufweist.
[0007] Je nach gefordertem Torsionsmoment werden die Adapterbauteile verwendet, wobei die
endseitigen Deckel unabhängig von der Länge des Schwenkmotors einsetzbar sind, so
dass standardisierte Bauteile zur Anwendung kommen können. Im Vergleich zu einem einteiligen
Zylinder mit einer vergrößerten Länge lässt sich ein Zylinder aus einem Grundbauteil
und Adapterbauteilen sehr viel leichter herstellen, insbesondere die Rippen und die
Innenwandung durch ein Räumverfahren erzeugen. Bei einem extrem langen Zylinder wirken
sich kleinste Winkelfehler der Räumahle unmittelbar aus. Des Weiteren steigen die
Werkzeugkosten extrem an.
[0008] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Grundbauteil des Zylinders endseitig mit einer
Kontaktfläche zu einem Deckel ausgeführt ist, wobei das Adapterbauteil des Zylinders
für das Grundbauteil des Zylinders einen Konturenverlauf gleichartig wie die Kontaktfläche
zum Deckel aufweist. Diese besondere Ausgestaltung ermöglicht das einfache Aufstecken
auch mehrerer Adapterbauteile.
[0009] Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch wird die Kontaktfläche des Grundbauteils
zum Deckel und zum Adapterbauteil von einem Absatz gebildet.
[0010] Das Grundbauteil der Motorwelle ist mit einer Lagersitzfläche für ein Schwenklager
in beiden Deckeln ausgeführt, wobei das Adapterbauteil der Motorwelle für das Grundbauteil
der Motorwelle eine Aufnahme mit einem Durchmesser wie für die Lagersitzfläche des
zweiten Schwenklagers in dem zweiten Deckel aufweist. Auch bei der Motorwelle kann
ähnlich wie beim Zylinder durch einfaches Aufschieben der Adapterstücke die Wirklänge
der Motorwelle vergrößert werden.
[0011] Vorteilhafterweise sind in den Flügeln und Rippen mehrere axial in Reihe angeordnete
Scheibendichtungen ausgeführt. Diese abschnittsweise Anordnung der Scheibendichtungen
erleichtert die Montage ungemein.
[0012] Um die Teilevielzahl zu begrenzen, ist die Wirklänge eines Adapterbauteils des Zylinders
und/oder der Motorwelle gleich der Wirklänge des Grundbauteils des Zylinders und/oder
der Motorwelle ausgeführt, so dass man nur eine Abmessung von Scheibendichtungen bevorraten
muss.
[0013] Für eine einfache Montageeinrichtung sind die Schweißverbindungen zwischen den Deckeln
und dem Grundbauteil und dem mindestens einen Adapterbauteil des Zylinders radial
an einer Mantelfläche des Zylinders ausgeführt.
[0014] Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- Schwenkmotor im Längsschnitt
- Fig. 2
- Schwenkmotor im Querschnitt
[0016] Die Zusammenschau der Figuren 1 und 2 beschreibt einen Schwenkmotor 1, der einen
Zylinder 3 aufweist, an dessen Innenwandung 5 axial verlaufende Rippen 7 ausgeführt
sind. Im Zylinder 3 ist eine Motorwelle 9 schwenkbar gelagert, die parallel zu den
Rippen verlaufende Flügel 11 aufweist. In jedem Flügel 11 und jeder Rippe 7 ist eine
Scheibendichtung 13 angeordnet, die identische Abmessungen aufweisen. Endseitig wird
der Schwenkmotor von einem ersten Deckel 15 und einem zweiten Deckel 17 verschlossen,
so dass abwechselnd Arbeitsräume 19; 21 vorliegen, die jeweils über Queröffnungen
23; 25 in der Motorwelle paarweise miteinander verbunden sind. Im ersten Deckel 15
ist jeweils ein Druckanschluss 27; 29 (Fig. 2) für ein Arbeitsraumpaar angeordnet.
[0017] Zur Anpassung des Schwenkmotors an ein größeres Anwendungsspektrum ist der Schwenkmotor
modular aufgebaut. Der Zylinder 3 als eine Hauptbaugruppe des Schwenkmotors umfasst
ein Grundbauteil 3G und mindestens ein Adapterbauteil 3A. Das Grundbauteil 3G kommt
unabhängig von der Anzahl der Adapterbauteile 3A zur Anwendung und bestimmt mit dem
Abstand zwischen der Innenseite des Deckels 17 und dem Ende der Rippe eine Wirklänge
L. An beiden Enden des Grundbauteils 3G ist ein Absatz 31 angeformt, so dass axial
verlaufende Kontaktflächen einerseits zum Deckel 17 und zum Adapterbauteil 3A vorliegen.
Das Adapterbauteil 3A verfügt im Bereich der Kontaktfläche über denselben Außendurchmesser
wie der Deckel 17. Am anderen Ende in Richtung des Deckels 15 weist das Adapterbauteil
3A den gleichartigen Konturenverlauf wie das Grundbauteil 3G zum Deckel 17 auf, so
dass man das Adapterbauteil 3A in das Grundbauteil 3G des Zylinders einschieben und
eine beliebig lange Anordnung von Adapterbauteilen 3a vorsehen kann.
[0018] Auch die Hauptbaugruppe Motorwelle umfasst ein Grundbauteil 9G mit den beiden Queröffnungen
23; 25, eine Lagersitzfläche 33 für ein erstes Schwenklager 35 und einem Befestigungsansatz
37, z. B. für einen nicht dargestellten Stabilisator. Auf einem Absatz in Richtung
des zweiten Deckels 17 verfügt das Grundbauteil 9G der Motorwelle über eine Lagersitzfläche
39 für ein zweites Schwenklager 41. Wenn, wie in der dargestellten Ausführung auch
die Motorwelle um ein Adapterbauteil 9A verlängert ist, greift die Lagersitzfläche
39 in eine Aufnahme 43, deren Innendurchmesser dem Durchmesser der Lagersitzfläche
39 angepasst ist und eine verdrehsichere Verbindung darstellt.
[0019] Die Wirklänge L der Adapterbauteile 3A, 9A des Zylinders 3 und der Motorwelle 9 gleichen
der Wirklänge L der Grundbauteile 3G; 9G, so dass die Scheibendichtungen 13 in axialer
Reihenanordnung verbaut werden können.
[0020] Das Grundbauteil 3G, das Adapterbauteil 3A des Zylinders und die Deckel 15; 17 sind
jeweils durch radial verlaufende Schweißverbindungen 45 an der Mantelfläche miteinander
verbunden. Für die Verbindung zwischen den Teilen der Motorwelle wird das gleiche
Prinzip verwendet.
1. Schwenkmotor, umfassend einen Zylinder mit axial verlaufende Rippen an dessen Innenwandung,
eine Motorwelle mit außenseitigen Flügeln, die parallel zu den Rippen ausgeführt sind,
sowie endseitig am Zylinder fixierte Deckel, die zusammen mit den Rippen des Zylinders
und den Flügeln der Motorwelle Arbeitsräume begrenzen, die gegeneinander durch Scheibendichtungen
abgedichtet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Hauptbaugruppen Zylinder (3) oder Motorwelle (9) ein Grundbauteil
(3G; 9G) und mindestens ein Adapterbauteil (3A; 9A) zur Verlängerung der Arbeitsräume
(19; 21) aufweist.
2. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundbauteil (3G) des Zylinders (3) endseitig mit einer Kontaktfläche zu einem
Deckel (15, 17) ausgeführt ist, wobei das Adapterbauteil (3A) des Zylinders (3) für
das Grundbauteil (3G) des Zylinders (3) einen Konturenverlauf gleichartig wie die
Kontaktfläche zum Deckel (15; 17) aufweist.
3. Schwenkmotor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktfläche des Grundbauteils (3G) zum Deckel und zum Adapterbauteil (3A) von
einem Absatz (31) gebildet wird.
4. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundbauteil (9G) der Motorwelle (9) mit einer Lagersitzfläche (33; 39) für ein
Schwenklager (35; 41) in beiden Deckeln (15; 17) ausgeführt ist, wobei das Adapterbauteil
(9A) der Motorwelle (9) für das Grundbauteil (9G) der Motorwelle (9) eine Aufnahme
(43) mit einem Durchmesser wie die Lagersitzfläche (39) für das zweite Schwenklager
(41) in dem zweiten Deckel (17) aufweist.
5. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Flügeln (11) und Rippen (9) mehrere axial in Reihe angeordnete Scheibendichtungen
(13) ausgeführt sind.
6. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wirklänge (L) eines Adapterbauteils (3A; 9A) des Zylinders (3) und/oder der Motorwelle
(9) gleich der Wirklänge (L) des Grundbauteils (3G; 9G) des Zylinders (3) und/oder
der Motorwelle (9) ausgeführt ist.
7. Schwenkmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schweißverbindungen (45) zwischen den Deckeln (15; 17) und dem Grundbauteil (3G)
und dem mindestens einen Adapterbauteil (3A) des Zylinders (3) radial an einer Mantelfläche
des Zylinders (3) ausgeführt sind.