[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte, ein Leuchtensystem sowie die Verwendung einer
Leuchte gemäss den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Um bei Leuchten eine Lichtabstrahlung in gewünschter Art und Weise zu erzielen, sind
eine Vielzahl von verschiedenen Reflektoren und Refraktoren bekannt. Beispielsweise
sind aus
DE 103 38 378 lichtdurchlässige Bauelemente mit Prismen bekannt, welche zum selektiven Aufteilen
von Licht, beispielsweise auch aus Leuchten dient. Aus
EP 1 586 818 ist eine Leuchte bekannt, bei der zwei Prismenabdeckungen zum Umlenken des Lichts
verwendet werden. Aus
DE 195 47 747 ist eine Leuchte mit direkter und indirekter Lichtausbreitung bekannt. Damit soll
ein direkter und ein indirekter Beleuchtungsanteil erzeugt werden. Dabei können streifenartige
Prismen eingesetzt werden. Prismenstrukturen zum Zweck der Lichtumlenkung sind auch
aus
DE 199 23 226,
DE GM 20 2004 009 029 oder
DE 203 14 606 bekannt.
[0003] Alle diese Leuchten sind aber mit gewissen Nachteilen behaftet. Insbesondere eignen
sich viele der Leuchten nicht zum Einsatz in einem Flur.
[0004] Aus
DE GM 89 15 821 ist ebenfalls eine Leuchte mit einer Abdeckung mit einer Prismenstruktur bekannt,
mit welcher eine Zone verminderter Leuchtdichte geschaffen werden soll. Damit soll
bei der Anwendung der Leuchte als Deckenleuchte direkt unterhalb der Leuchte eine
Zone relativer Dunkelheit bewirkt werden. Der Hauptlichtstrom soll dabei seitlich
ausgestrahlt werden und auf die Flurwände auftreffen.
[0005] Ein Problem bei dieser Lösung besteht darin, dass Betrachter, die aus seitlichen
Türen in den Flur treten, durch das ausgesendete Licht geblendet werden.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leuchte und ein Leuchtensystem
zu schaffen, welches sich in optimaler Weise in einem lang gezogenen Flur, beispielsweise
in Krankenhäusern einsetzen lässt. Die Leuchte soll eine Beleuchtung ermöglichen,
welche für den Betrachter nicht blendend ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein Leuchtensystem zu schaffen, welches vielseitig anwendbar ist und mittels
welchem beispielsweise in Krankenhäusern auf kostengünstige Weise zusätzlich zu Raumbeleuchtungen
weitere Beleuchtungsanwendungen vorgesehen werden können. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht ausserdem darin ein Beleuchtungssystem zu schaffen, mittels welchem
auf einfache Weise unterschiedliche Beleuchtungsbedürfnisse befriedigt werden können.
Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäss mit einer Leuchte und einem Leuchtensystem
mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0007] Die erfindungsgemässe Leuchte ist mit wenigstens einem Leuchtmittel und mit Umlenkmitteln
zum Umlenken des von den Leuchtmitteln abgegebenen Lichts versehen. Die Umlenkmittel
sind dabei derart ausgebildet, dass sich bei bestimmungsgemäss montierter Leuchte
ein erster Beleuchtungswinkelbereich etwa in horizontaler Richtung von der Leuchte
her weg erstreckt und dass sich ein zweiter Beleuchtungswinkelbereich etwa lotrecht
nach unten erstreckt, und wobei der erste und zweite Beleuchtungswinkelbereich durch
einen Bereich mit geringrer Beleuchtungsintensität von einander getrennt sind.
[0008] Die erfindungsgemässe Leuchte eignet sich daher besonders zum Einsatz in einem Flur.
Aufgrund der primären seitlichen und sekundären lotrechten Abstrahlung und aufgrund
des dazwischen liegenden Bereichs mit geringerer Beleuchtungsintensität besteht kein
Risiko, dass durch eine Tür in den Flur tretende Personen durch die entlang des Flurs
montierte Leuchte geblendet werden.
[0009] Bevorzugt ist die Leuchte als lang gestreckte Leuchte ausgebildet, welche ebenfalls
mit einem lang gestreckten Leuchtmittel versehen ist. Eine solche Leuchte eignet sich
besonders gut zur gleichmässigen Beleuchtung eines lang gezogenen Flurs. Typischerweise
können eine Mehrzahl von solchen Leuchten nacheinander folgend entlang des Flurs angeordnet
werden.
[0010] Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dabei die Intensität der Beleuchtung
im ersten Beleuchtungswinkelbereich anders, insbesondere grösser als im zweiten Beleuchtungswinkelbereich.
Primär erfolgt also die Beleuchtung des Flurs indirekt über die Seitenwand des Flurs.
Mit einem sekundären, geringeren Lichtanteil erfolgt ausserdem eine direkte Beleuchtung
des Raums. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Leuchte ausserdem mit Mitteln
zum Verhindern einer genau lotrechten oder vertikalen Lichtabstrahlung versehen ist.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass eine sich entlang des Flurs bewegende
Person durch das nach unten abgestrahlte Licht geblendet wird.
[0011] Bevorzugt erstreckt sich der erste Beleuchtungswinkelbereich über einen Winkel von
etwa 75° bis etwa 150° zur Lotrechten. Der zweite Winkelbereich erstreckt sich vorzugsweise
von etwa 25° bis zu etwa 60° bezogen auf die Lotrechte. Durch den zwischen 60 und
75° bezüglich der Lotrechten vorgesehenen Bereich mit geringerer Beleuchtungsintensität
wird bei einer Deckenmontage der Leuchte in einem Flur mit üblichen Dimensionen bewirkt,
dass das Gesicht einer aus einer seitlichen Tür in den Flur tretenden Person sich
im Bereich der geringeren Intensität befindet. Selbstverständlich kann je nach Anwendungsgebiet
der entsprechende Winkelbereich so angepasst werden, dass auch bei anderen Dimensionen
eines Flurs ein Blenden verhindert wird.
[0012] Die Leuchte ist vorzugsweise symmetrisch aufgebaut, sodass in Montagelage der Leuchte
entlang eines Flurs Licht beidseitig in Richtung der Seitenwände des Flurs abgegeben
wird. In diesem Fall sind beidseitig je zwei erste und zwei zweite Beleuchtungswinkelbereiche
in der vorstehend beschriebenen Art vorgesehen.
[0013] Die Umlenkmittel können durch eine Abdeckung mit einer Prismenstruktur gebildet sein.
Es sind aber alternative Lösungen denkbar, mittels welchen gleiche Effekte erzielt
werden könnten, beispielsweise Elemente mit einer Mikrokegelstruktur.
[0014] Bevorzugt weist die Abdeckung eine Mehrzahl parallel zueinander verlaufender Prismen
auf. Die Prismen sind dabei bevorzugt auf der Innenseite der Abdeckung angeordnet,
so dass sich von aussen gesehen eine glatte Oberfläche ergibt.
[0015] Besonders bevorzugt sind dabei die Prismen in gleichmässigen Abständen zueinander
angeordnet, und sie weisen eine gleiche Breite ihrer Basisflächen auf. Dabei ergibt
sich von aussen betrachtet eine gleichmässige Anordnung der Prismen. Durch unterschiedliche
Wahl der Höhe oder der Lage der Spitze der einzelnen Prismen kann trotzdem die gewünschte
Ablenkung des Lichtes erzielt werden.
[0016] Je nach Anwendung, beispielsweise auch bei der Verwendung von mehreren Leuchtmitteln
kann ein Bereich ohne Prismen gewünscht oder notwendig sein. Gemäss einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform sind in diesem Falle in diesem Bereich Linien vorgesehen,
deren Position den Seitenlinien der Basisflächen der fehlenden oder des fehlenden
Prismas entsprechen. Auf diese Weise wird von aussen betrachtet der Gesamteindruck
der erfindungsgemässen Leuchte nicht geändert.
[0017] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind in der erfindungsgemässen
Leuchte zwei Leuchtmittel, insbesondere in Einbaulage übereinander liegende Leuchtmittel,
vorgesehen. Dabei ist vorzugsweise für jedes Leuchtmittel eine identische Prismenstruktur
vorgesehen. Insbesondere ermöglicht die Verwendung von zwei Leuchtmitteln auch die
Verwendung von Leuchtmitteln mit unterschiedlichen Emissionsspektren, welche je nach
Bedarf, beispielsweise je nach Tageszeit, entsprechend stärker oder weniger stark
gewichtet werden können. Dadurch lässt sich mit geeigneter Steuerung ein im zeitlichen
Verlauf veränderliches Emissionsspektrum erzielen.
[0018] Besonders bevorzugt sind die Ablenkmittel in Form einer als Profil extrudierten Blende
ausgebildet. Solche Ablenkmittel lassen sich besonders kostengünstig herstellen.
[0019] Je nach Anwendung kann das Basisteil unterschiedlich lang sein. Wesentlich dabei
sind aber gewisse gemeinsame Komponenten wie beispielsweise der Querschnitt oder Dimensionen
des Basisteils.
[0020] Gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Leuchtensystem bereit gestellt,
bei dem bei einer sich in Längsrichtung erstreckenden Leuchte, insbesondere einer
wie vorstehend beschriebenen Leuchte, an wenigstens einem ihrer Enden in Längsrichtung
eine Schnittstelle vorgesehen ist. Das Leuchtensystem weist wenigstens ein Zusatzmodul
auf, welches mit der Schnittstelle verbindbar ist. Beispielsweise können dabei bei
der Verwendung von Leuchten zur Flurbeleuchtung einzelne Spotmodule angeordnet werden,
welche individuelle Beleuchtung von einzelnen Flächen, beispielsweise von Bildern
an einer Wand, erlauben.
[0021] Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer wie vorstehend
beschriebenen Leuchte mit Umlenkanordnungen in einem lang gezogenen Raum, insbesondere
in einem Flur, wobei die Leuchte derart verwendet wird, dass in einem ersten Beleuchtungswinkelbereich
Licht auf eine Wand oberhalb einer vorbestimmbaren Höhe, insbesondere oberhalb von
ca. 2.00 Meter abgegeben wird und dass in einem zweiten Beleuchtungswinkelbereich
Licht direkt in den Raum gegeben wird.
[0022] Mit der erfindungsgemässen Leuchte werden verschiedene Vorteile erzielt. Blendungen
und Spiegelungen sind reduziert. Aufgrund der indirekten Beleuchtung via Wände und
teilweise direkten Beleuchtung ergibt sich eine geringe Schattenbildung. Durch die
indirekte Beleuchtung der Seitenwände einer Flurs ergibt sich eine optische Verbreiterung.
Weil die erfindungsgemässe Leuchte direkt an der Decke montiert werden kann, ist sie
auch für niedrige Raumhöhen ideal geeignet.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Leuchte,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Leuchte gemäss Figur 1 in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung
L,
- Figur 3
- eine Darstellung der Lichtverteilung der erfindungsgemässen Leuchte,
- Figur 4a
- einen Querschnitt durch eine Abdeckung der erfindungsgemässen Leuchte,
- Figur 4b
- vergrösserter Ausschnitt A aus Figur 4a und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer in einem Flur montierten erfindungsgemässen Leuchte.
[0024] Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemässe Leuchte 1. Die
erfindungsgemässe Leuchte 1 ist im Wesentlichen als lang gestreckter Quader ausgebildet.
Die Leuchte 1 soll mit einer ihrer schmalen Seiten 6 an einer Decke montiert werden.
Die Leuchte 1 weist ein Basisteil 3 auf, welches an der Decke montiert oder montierbar
ist. Das Basisteil 3 weist nicht gezeigte Montagemittel zur Montage der Leuchte an
der Decke D auf. Durch das Basisteil 3 ist die Montagelage der Leuchte 1 bezogen auf
die Decke definiert. Am Basisteil 3 ist eine Halterung für zwei Leuchtmittel 2a, 2b,
typischerweise Leuchtstoffröhren, vorgesehen. Die Leuchtmittel 2a, 2b sind durch eine
transparente Abdeckung 10 abgedeckt, welche eine Umlenkung des Lichts in nachfolgend
beschriebener Art und Weise bewirkt. Auf der in der Montagelage unteren Seite 20 ist
ausserdem eine Abdeckung vorgesehen, welche eine direkte Abstrahlung des Lichtes in
der vertikalen Richtung V nach unten verhindert.
[0025] Die Leuchte 1 wird typischerweise in Längsrichtung L entlang eines Flurs montiert.
Die untere Abdeckung 20 verhindert so eine Blendung von sich entlang des Flurs bewegenden
Personen.
[0026] In Figur 2 ist ein Schnitt durch die Leuchte gemäss Figur 1 in einer Ebene senkrecht
zur Längsrichtung L gezeigt. Die Leuchte 1 ist mit dem Basisteil 3 an der Decke D
montiert. Die Leuchtmittel 2a, 2b sind in vertikaler Richtung übereinander angeordnet.
Die Abdeckung 10, welche als Umlenkmittel für das Licht dient ist einstückig ausgebildet.
Die Leuchtmittel 2a, 2b sind auf drei Seiten von der Abdeckung 10 überdeckt. Auf der
Innenseite der Abdeckung 10 ist eine Prismenstruktur 11 angeordnet, welche die Umlenkung
des Lichts in der gewünschten Art und Weise bewirkt. An der in Montageposition unteren
Fläche der Abdeckung 10 ist eine zusätzliche, untere Prismenstruktur 11 vorgesehen.
Die Prismenstruktur 21 verhindert durch Lichtbrechung eine direkte Abstrahlung von
Licht in vertikaler Richtung V. Zusätzlich zu der Prismenstruktur 21 oder alternativ
kann auch eine untere Abdeckung 20 vorgesehen sein, welche eine vertikale Lichtabstrahlung
vollständig verhindert.
[0027] Die Abstrahlcharakteristik der Leuchte gemäss Figur 2 ist in Figur 3 gezeigt. Die
Prismenstruktur 11 ist so ausgebildet, dass Licht in den ersten Beleuchtungswinkelbereichen
B1 ungefähr horizontal beidseitig von der Leuchte 1 abgegeben wird. Die Beleuchtungswinkelbereiche
B1 erstrecken sich bezogen auf die Vertikale V über einen Winkelbereich von ca. 75
bis ca. 120°. In einem zweiten Beleuchtungswinkelbereich B2 wird ebenfalls Licht abgegeben,
jedoch in geringerer Intensität. Der zweite Beleuchtungswinkelbereich B2 erstreckt
sich etwa über einen Bereich von 40 bis 60° bezogen auf die Vertikale.
[0028] Die Intensitäten im ersten und im zweiten Beleuchtungswinkelbereich B1, B2 können
je nach Anwendungsgebiet gewählt werden. Typischerweise kann die Intensität so verteilt
sein, dass 80% des abgestrahlten Lichten im ersten Beleuchtungswinkelbereich B1 abgegeben
wird und so zu einer indirekten Beleuchtung führt und dass 20% der Intensität als
direkte Beleuchtung im zweiten Beleuchtungswinkelbereich B2 abgegeben werden.
[0029] Die beiden Beleuchtungswinkelbereiche B1, B2 sind je durch einen Bereich G mit geringerer
Lichtintensität voneinander getrennt. Der Bereich geringerer Intensität G erstreckt
sich typischerweise von etwa 60 bis 75° bezogen auf die Vertikale V.
[0030] In Figur 4a ist ein Querschnitt durch die Abdeckung 10 gezeigt. Die Abdeckung 10
ist als Profil aus einem transparenten Material extrudiert, beispielsweise aus Polycarbonat
oder Polymethylmetacrylat (Plexiglas, PMMA). Eine Prismenstruktur 11 in Form einer
Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Prismen 12 ist auf der Innenseite des Profils
angeordnet. Damit von aussen gesehen eine gleichmässige Struktur erkennbar ist, weisen
die Prismen eine Basis 13 (siehe vergrösserte Darstellung in Figur 4b) auf, die für
jedes einzelne Prisma 12 eine gleiche Breite B aufweist, typischerweise 3mm. Die einzelnen
Prismen 12 unterscheiden sich aber durch ihre Form und durch ihre Höhe h. Dadurch
kann die gewünschte Lichtverteilung erzielt werden. Eine unterschiedliche Form bedeutet
unterschiedliche Winkel der Prismen.
[0031] Bezogen auf die Basis 13 sind die Spitzen der einzelnen Prismen unterschiedlich angeordnet,
sodass sich unterschiedliche Winkel α1, α2, α3 der einzelnen Prismenspitzen ergeben.
Ausserdem ist eine konstante Dicke D der Abdeckung 10, d.h. eine konstante Dicke zwischen
der einen Seite der Abdeckung 10 und den Spitzen S der Prismen, vorgesehen. Die Höhe
h der einzelnen Prismen variiert jedoch. Durch gezielte Auswahl der Höhe und/oder
des Winkels der einzelnen Prismen lässt sich die gewünschte Lichtverteilung erzielen.
[0032] In Bereichen 17a, 17b ist je eine identische Prismenstruktur für jedes der Leuchtmittel
vorgesehen. In jedem Bereich sind mittig relativ flache Prismen vorgesehen. Die Höhe
der Prismen nimmt in beiden Richtungen gegen den Rand der Bereiche zu. Die Abdeckung
10 ist ausserdem bezüglich einer Mittenlängsebene E symmetrisch ausgebildet. Dadurch
ergeben sich auf beide Seiten der Leuchtmittel 2a, 2b identische Abstrahlcharakteristiken.
[0033] In der Prismenstruktur sind ausserdem kleine Bereiche 14 ohne Prismen vorgesehen.
In diesem Bereich sind anstelle von Basislinien der Prismen Linien eingebracht, welche
von aussen sichtbar sind. Das Fehlen eines Prismas wird daher vom Betrachter nicht
bemerkt.
[0034] Die Abdeckung 10 ist ausserdem an ihrem unteren Rand 18 mit einer Nut 15 versehen.
In die Nut 15 kann eine Abdeckung 20 (siehe beispielsweise Figuren 1 oder 2) eingeschnappt
werden. An der in Figur 4a oberen Begrenzung der Abdeckung 10 ist ein flanschartiger
Anschluss 16 zur Befestigung der Abdeckung 10 angeordnet.
[0035] In Figur 5 ist in perspektivischer Darstellung eine in einem Flur montierte erfindungsgemässe
Leuchte 1 gezeigt. Die Leuchte 1 ist direkt an der Decke D montiert und erstreckt
sich in Längsrichtung L entlang des Flurs. Die Beleuchtungswinkelbereiche B1 sind
derart gewählt, dass die Seitenwände W oberhalb einer horizontalen Trennlinie H in
einem Beleuchtungsbereich B beleuchtet werden. Unterhalb der Trennlinie H befindet
sich der Bereich mit G mit geringerer Lichtintensität. Eine Person P, die seitlich
beispielsweise aus einer Tür T in den Flur tritt, wird deshalb durch die Leuchte nicht
geblendet. Gleichzeitig wird der Flur durch den zweiten Beleuchtungswinkelbereich
B2 auch direkt, jedoch mit geringerer Intensität, beleuchtet.
[0036] In Figur 5 ist ausserdem schematisch ein Zusatzmodul 30 gezeigt. Das Zusatzmodul
30 ist an einem Ende 4 der Leuchte über eine nicht gezeigte Schnittstelle mit der
Leuchte 1 verbunden. Das Zusatzmodul 30 in Figur 5 ist als Spotmodul ausgebildet.
Mit dem Spotmodul 30 ist es möglich, einen ausgewählten Bereich der Wand mit einem
Lichtkegel K Spot gezielt zu beleuchten. Beispielsweise können damit Wandbereiche
mit einem Bild beleuchtet werden.
1. Leuchte (1) mit wenigstens einem Leuchtmittel (2a, 2b) und mit Umlenkmitteln (10)
zum Umlenken des von den Leuchtmitteln (2a, 2b) abgegebenen Lichts, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkmittel derart ausgebildet sind, dass bei bestimmungsgemäss montierter Leuchte
(1) ein erster Beleuchtungswinkelbereich (B1) sich etwa in horizontaler Richtung von
der Leuchte weg erstreckt und
dass sich ein zweiter Beleuchtungswinkelbereich (B2) nach unten erstreckt,
wobei der erste und der zweite Beleuchtungswinkelbereich (B1, B2) durch einen Bereich
(G) mit geringerer Beleuchtungsintensität voneinander getrennt sind.
2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte (1) als lang gestreckte Leuchte mit einem lang gestreckten Leuchtmittel
(2a, 2b) ausgebildet ist.
3. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsintensität in den Beleuchtungswinkelbereichen unterschiedlich ist,
dass insbesondere die Beleuchtungsintensität im zweiten Beleuchtungswinkelbereich
(B2) geringer ist als im ersten Beleuchtungswinkelbereich (B1) .
4. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte (1) mit Mitteln (20, 21) zum Verhindern einer genau vertikalen Abstrahlung
versehen ist.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Beleuchtungswinkelbereich (B1) sich über einen Winkel von etwa 75° bis
etwa 105° bezogen auf die Lotrechte (V) erstreckt, und
dass sich der zweite Beleuchtungswinkelbereich (B2) über einen Winkel von etwa 25°
bis etwa 60° bezogen auf die Lotrechte (V) erstreckt.
6. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkmittel (10) derart ausgebildet sind, dass bei bestimmungsgemässer Montage
der Leuchte eine durch den Beleuchtungswinkelbereich (B1) beleuchtete Wand (W) oberhalb
einer Trennlinie (H) auf einer vorbestimmbaren Höhe beleuchtbar ist.
7. Leuchte nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte (1) bezogen auf eine Symmetrieebene (E) symmetrisch aufgebaut ist, sodass
beidseitig der Leuchte je wenigstens zwei Beleuchtungswinkelbereiche (B1, B2) bestehen.
8. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkmittel durch eine Abdeckung (10) mit einer Prismenstruktur (11) gebildet
sind.
9. Leuchte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (10) eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden Prismen (12)
aufweist.
10. Leuchte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prismen (12) gleich breite Basisflächen (13) aufweisen.
11. Leuchte nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bereich (14) ohne Prismen vorgesehen ist und dass in diesem Bereich (14) Linien
vorgesehen sind, die den Seitenlinien der Basisflächen (13) eines fehlenden Prismas
entsprechen.
12. Leuchte nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Montagelage zwei übereinander liegende Leuchtmittel (2a, 2b) vorgesehen sind und
dass insbesondere für jedes Leuchtmittel (2a, 2b) eine identische Prismenstruktur
(11) vorgesehen ist.
13. Leuchte nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkmittel (10) als extrudiertes Profil ausgebildet sind.
14. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Leuchtmittel (2a, 2b) mit unterschiedlichem Emissionsspektrum vorgesehen sind.
15. Leuchte nach einem der Ansprüche 2 bis 14, welche an wenigstens einem ihrer Enden
(4) in Längsrichtung (L) gesehen mit einer Schnittstelle (5) versehen ist,
wobei das Leuchtensystem wenigstens ein Zusatzmodul (30) aufweist, welches mit der
Schnittstelle (5) verbindbar ist.
16. Verwendung einer Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, in einem lang gezogenen
Raum, insbesondere in einem Flur,
wobei der erste Beleuchtungswinkelbereich (B1) eine Wand (W) oberhalb einer vorbestimmten
Höhe (H) beleuchtet und wobei der zweite Beleuchtungswinkelbereich (B2) den Flur direkt
nach unten beleuchtet.