[0001] Die Erfindung betrifft ein Munitionsprüfgerät insbesondere für Mittelkaliber-Munition
einer rückstoßfreien / rückstoßarmen Maschinenkanone.
[0002] Bekannt ist ein Munitionsprüfgerät aus der
DE 14 28 695 A1. Die Brauchbarkeit der Munition wird hierbei durch die Messung eines Höchstgasdruckes
und die Ermittlung eines Trefferbildes in einer Versuchsreihe bestimmt. Vorgeschlagen
wird, alle mit dem Waffenrohr beweglichen Anbauten wie auch den Gasdruckmessapparat
so anzubringen, dass der gemeinsame Schwerpunkt in der Seelenachse des Rohres liegt,
damit keine Querkräfte auf das Rohr beim Schuss einwirken können.
[0003] Eine weitere Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Anfeuern der Munition
im Messlauf auftretenden innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen beschreibt
die
DE 31 32 085 C2. Die Munitionsprüfvorrichtung besteht aus einem Aufnahmeblock für den Messlauf und
ein Verschlusssystem, sowie einer Aufnahmevorrichtung für ein Messelement, welches
seinen Messort an einer bestimmten Stelle im Messlauf oder Aufnahmeblock hat.
[0004] Mit der
CH 629 891 A5 wird ein Munitionsprüfapparat mit einem piezoelektrischen Druckwandler offenbart.
[0005] Eine rückstoßfreie Maschinenkanone ist aus
http://www.waffenhq.de/flugzeuge/rmk30.html bekannt und besteht unter anderem aus einem Waffengehäuse mit einem Gastrichter,
einer Art Laval- Düse, am Ende sowie einem Waffenrohr / Lauf. Die Munitionszuführung
erfolgt von vorne in eine Revolverkammer einer Trommel. Bei einem für diese Kanone
konzipierten Munitionsprüfgerät wird zur Bestückung des Gerätes mit einer Munition
das im Messgerät eingebundene Patronenlager zwischen Rohr und Gastrichter axial zum
Rohr verschoben, während der Gastrichter selbst fest stehend am Gehäuse verbleibt.
Im Bereich zwischen Gehäuse und Trommel kann es dabei zur Leckage kommen, was sich
insbesondere bei der Munitionsoptimierung nachteilig ist.
[0006] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Munitionsprüfgerät aufzuzeigen, welches
die mit der neu konzipierten Kanone verschießbare Munitionen prüfen kann.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0008] Das erfindungsgemäße Munitionsprüfgerät besteht dabei hauptsächlich aus einem Gehäuse,
das ein Rohr trägt, sowie einem axial (horizontal, vertikal) bewegbaren Block, der
das zum Rohr verstellbare Patronenlager umschließt und dieses samt dem Gastrichter
bewegt. Bevorzugt befindet sich wenigstens ein Sensor, ein Gasdrucksensor, im mechanisch
verstellbaren Block, wozu der Block eine entsprechende Messbohrung zur Aufnahme des
Sensors besitzt. Dieser Sensor ist dabei zum Patronenlager hin ausgerichtet. Alternativ
können auch wenigstens ein als auch mehrere Sensoren am / im Messlauf vorgesehen werden.
[0009] In Weiterführung der Erfindung können durch diese einfache Konstruktion auf einfache
Weise unterschiedlich lange Patronenlager in das Prüfgerät eingebunden werden.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- das Munitionsprüfgerät in Funktionsstellung,
- Fig. 2
- das Munitionsprüfgerät in einer geöffneten Stellung,
- Fig. 3
- das Munitionsprüfgerät mit einem anderen Patronenlager.
[0012] Fig. 1 zeigt die für die Erläuterung wesentlichen Elemente eines Munitionsprüfgerätes
1 in der Funktionsstellung, jedoch ohne Munition bzw. Patrone. Bezüglich eines möglichen
Gesamtaufbaus des Munitionsprüfgerätes 1 wird auf die aus dem Stand der Technik bekannten
Munitionsprüfgeräte verwiesen.
[0013] Das Munitionsprüfgerät 1 besitzt wenigstens ein Gehäuse 2, in dem ein Rohr 3 gelagert
ist, sowie einen, vorzugsweise im Gehäuse 2 axial geführten, bewegbaren Block 4, welcher
ein Patronenlager 5 umfasst und trägt. Dazu weist das Gehäuse 2 eine Ausnehmung 2.1
auf, in welcher der Block 4 ruht. Mit dem Patronenlager 5 fest verbunden ist in diesem
Ausführungsbeispiel ein für eine rückstoßfreie Maschinenkanone bekannter Gastrichter
6.
[0014] Im Block 4 eingebunden ist wenigstens ein Sensor 7, ein Gasdrucksensor. Dieser ist
in diesem Ausführungsbeispiel in einer Messbohrung 8 im Block 4 angeordnet und zum
Patronenlager 5 hin ausgerichtet.
[0015] Der Block 4 mit Patronenlager 5 und Gastrichter 6 wird vorzugsweise über einen mit
dem Block 4 mechanisch verbundenen Mechanismus 9 axial gegenüber dem Rohr 3 innerhalb
der Ausnehmung 2.1 im Gehäuse 2 vorzugsweise angehoben und abgesenkt (Fig. 2). Die
Verbindungsstelle des Mechanismus 9 liegt bevorzugt unterhalb des Blockes 4.
[0016] Durch dieses Verschieben wird das Patronelager 5 für das Bestücken des Patronenlagers
5 mit einer nicht näher dargestellten Patrone bzw. Munition zugänglich. Diese wird
von vorne in das Patronenlager 5 eingebracht. Danach wird das Patronenlager 5 wieder
zum Rohr 3 ausgerichtet und die Munition herkömmlich gezündet.
[0017] Der Mechanismus 9 kann in einer einfachsten Form eine Pleuelstange 9.1 sein, die
mit einem Hebelsystem 9.2 zusammenwirkt und mittels welcher der Block 4 arretierbar
in der geöffneten Stellung ist.
[0018] Der einfache Aufbau des Blockes 4 mit Patronenlager 5 ermöglicht die Nutzung des
Munitionsprüfgerätes 1 für Munitionen unterschiedlicher Längen. Fig. 3 zeigt ein Patronenlager
5', welches im Vergleich zum Patronenlager 5 aus Fig. 1 und 2 länger ausgeführt ist.
[0019] Das Messen erfolgt herkömmlich. Der Gasdruckverlauf wird durch den Sensor 7 gemessen
und diese Daten werden dann ausgewertet. Dazu ist eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit
mit dem wenigstens einen Sensor 7 elektrisch verbunden.
1. Munitionsprüfgerät (1), insbesondere für Mittelkaliber-Munition einer rückstoßfreien
/rückstoßarmen Maschinenkanone, mit einem Gehäuse (2), einem im Gehäuse (2) befindlichen
Rohr (3), zu dem ein Patronenlager (5) ausgerichtet ist, welches zum Rohr (3) axial
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Patronenlager (5, 5') fest verbunden ein Gastrichter (6) mitbewegt wird.
2. Munitionsprüfgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Patronenlager (5, 5') von einem Block (4) umschlossen ist, welcher vom Gehäuse
(2) umgriffen und darin axial geführt wird.
3. Munitionsprüfgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedlich lange Patronenlager (5, 5') einsetzbar sind.
4. Munitionsprüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Block (4) wenigstens eine Messbohrung (8) vorgesehen ist, in welcher ein Sensor
(7) eingebunden ist.
5. Munitionsprüfgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (7) zum Patronenlager (5) hin ausgerichtet ist.
6. Munitionsprüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Messsensor im Bereich des Rohres (3) eingebunden ist.
7. Munitionsprüfgerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellen des Patronenlagers (5) bzw. des Blockes (4) zum Rohr (3) durch einen
Mechanismus (9) erfolgt.
8. Munitionsprüfgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstelle zwischen Mechanismus (9) und Block (4) unterhalb des Blockes
(4) liegt.
9. Munitionsprüfgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mechanismus (9) eine Pleuelstange (9.1) umfasst, die mit einem Hebelsystem (9.2)
zusammenwirkt, mittels welchem der Block (4) in der angehobenen Stellung arretierbar
ist.