[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltstangenanordnung mit einer Schaltstange
und mit einer Fassungsarmatur an zumindest einem Schaltstangenende, wobei die Fassungsarmatur
eine hohlzylindrische Ausnehmung mit einer inneren Mantelfläche und einer äußeren
Mantelfläche aufweist, in welche die Schaltstange in Richtung einer Achse eingesteckt
ist.
[0002] Derartige Schaltstangenanordnungen sind beispielsweise aus dem Hochspannungsleistungsschalterbau
bekannt. Dort wird eine bekannte Schaltstangenanordnung eingesetzt, um eine Bewegung
von einem Antrieb zu einem bewegbaren Kontaktstück hin zu übertragen. Insbesondere
im Hoch- und Höchstspannungsbereich erfolgen Schalthandlungen an Leistungsschaltern
innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde. Dabei treten hohe Beschleunigungen an der
Schaltstange auf. Der Bereich der Verbindung zwischen der Schaltstange und der Fassungsarmatur
ist einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Die eingesteckte Schaltstange kann sich bei
wiederholten Schalthandlungen aus ihrem Sitz in der hohlzylindrischen Ausnehmung lösen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schaltstangenanordnung der eingangs genannten
Art derart auszugestalten, dass ein dauerhaft fester Verbund zwischen der Schaltstange
und der Fassungsarmatur ermöglicht ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies bei der Schaltstangenanordnung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass die innere Mantelfläche von zumindest einem ersten Fassungsarmaturelement
und die äußere Mantelfläche von zumindest einem zweiten Fassungsarmaturelement gebildet
sind und die beiden Fassungsarmaturelemente formschlüssig miteinander verbunden sind.
[0005] Die hohlzylindrische Ausnehmung gestattet es, auf vergleichsweise kurzen Abschnitten
große Flächen zur Übertragung von Kräften zur Verfügung zu stellen. Dabei können die
Kräfte sowohl über die innere als auch über die äußere Mantelfläche in die Schaltstange
ein- bzw. aus der Schaltstange ausgeleitet werden. Eine formschlüssige Verbindung
der beiden Fassungsarmaturelemente kann sowohl dazu genutzt werden, die hohlzylindrische
Ausbildung zu formen, als auch die Lage der Fassungsarmaturelemente zueinander zu
sichern. Im Falle einer Schaltbewegung wird über den formschlüssigen Verbund die Kraft
sowohl über die innere als auch über die äußere Mantelfläche zu der Schaltstange bzw.
umgekehrt übertragen. Dadurch kann die angreifende Kraft vollumfänglich verteilt und
eingeleitet werden. Somit wird eine punktuelle Belastung des eingesteckten Schaltstangenendes
vermindert. Die Fassungsarmaturelemente können dabei beispielsweise halbschalenartig
oder in anderen geeigneten Teilungen oder jeweils einstückig ausgeführt sein. Eine
formschlüssige Verbindung zwischen den Fassungsarmaturelementen kann beispielsweise
durch Hintergreifungen, Hinterschneidungen, Haken, Ausnehmungen usw. gebildet sein.
Bei hergestelltem Formschluss sind die Fassungsarmaturelemente in ihrer Lage zueinander
festgelegt, so dass eine verwindungssteife Fassungsarmatur gebildet ist.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die formschlüssige Verbindung
durch ein Gewinde gebildet ist.
[0007] Durch die Verwendung eines Gewindes als Formschlusselement ist es möglich, die Lage
der Fassungsarmaturelemente zueinander in einer feinen Abstufung auszurichten. Durch
ein Verschieben längs eines Gewindeganges kann der Überdeckungsbereich zwischen den
Fassungsarmaturelementen eingestellt werden. Dadurch ist es möglich, beispielsweise
Fertigungstoleranzen auszugleichen.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest ein Gewindegang
des Gewindes koaxial zur Achse ausgerichtet ist.
[0009] Durch die koaxiale Ausrichtung zumindest eines Gewindeganges kann durch eine Relativbewegung
der beiden an der Formschlussverbindung beteiligten Partner eine Lageänderung längs
der Achse erfolgen. Im Regelfall entspricht die Achse der Längsachse der Schaltstange.
Bei einer rotationssymmetrischen Gestalt der Schaltstange liegt die Achse vorteilhaft
parallel oder deckungsgleich zur Rotationsachse der Schaltstange. Bei einer geschickten
Ausgestaltung des Gewindeganges kann ein einziger Gewindegang ausreichen, um einen
ausreichenden Formschluss zwischen den beiden Fassungsarmaturelementen herzustellen
und über den Gewindegang eine Kraftverteilung sowohl auf die erste als auch auf die
zweite Mantelfläche zu bewirken. Dies ist eine Vorraussetzung, um hohe Kräfte, die
während einer Bewegung auftreten, großflächig zu verteilen und die in die hohlzylindrische
Ausnehmung eingesteckte Schaltstange möglichst gleichmäßig über möglichst alle Kontaktflächen
zur Fassungsarmatur zu belasten.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die erste und die zweite
Mantelfläche der Fassungsarmaturelemente koaxial zu der Achse ausgerichtet sind.
[0011] Die koaxiale Ausrichtung der Mantelflächen der beiden Fassungsarmaturelemente zu
der Achse bewirkt eine kompakte Ausgestaltung der Fassungsarmatur.
[0012] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass zumindest eine der Mantelflächen
über eine stoffschlüssige Verbindung mit der Schaltstange verbunden ist.
[0013] Neben der passgenauen Fertigung und Abstimmung der Schaltstangendimensionen und der
hohlzylindrischen Ausnehmung zur Ausbildung einer Presspassung oder einer anderen
geeigneten kraftschlüssigen Verbindung, wie beispielsweise Umformungen etc., die der
Sicherung und Übertragung der Bewegungskräfte dient, kann die Schaltstange in eingestecktem
Zustand in der hohlzylindrischen Ausnehmung durch das Einbringen eines Klebers gesichert
werden. Fertigungstoleranzen können ausgeglichen werden, da Hohlräume zuverlässig
verschlossen und versiegelt werden. Da die Kräfte beidseitig der Ausnehmung, das heißt,
über die innere sowie über die äußere Mantelfläche in die Schaltstange eingeleitet
werden, wird die spezifische Belastung der Klebeflächen vermindert. Dadurch können
kostengünstige Klebstoffe Verwendung finden. Darüber hinaus sind auch weitere stoffschlüssige
Verbindungsverfahren, wie Schweißen, Löten, Vulkanisieren usw., einsetzbar.
[0014] Vorteilhafterweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass das zweite Fassungsarmaturelement
nach Art eines Überwurfes das erste Fassungsarmaturelement umgibt.
[0015] Durch die Ausgestaltung eines Überwurfes kann in einfacher Weise eine hohlzylindrische
Ausbildung der Ausnehmung zur Aufnahme der Schaltstange erfolgen. Durch die formschlüssige
Verbindung der beiden Fassungsarmaturelemente kann darüber hinaus weiterhin die Lage
der Fassungsarmaturelemente zueinander derart festgelegt werden, dass zusätzliche
Abstandhalter, Führungselemente oder ähnliches zwischen den Fassungsarmaturelementen
nicht nötig sind.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Schaltstange zumindest
teilweise hohlzylindrisch ausgebildet ist, wobei im Bereich der Fassungsarmatur die
Schaltstange eine verringerte Wandstärke aufweist.
[0017] Um in die hohlzylindrische Ausnehmung der Fassungsarmatur einführbar zu sein, muss
die Schaltstange zumindest an einem Ende eine hohlzylindrische Gestalt aufweisen.
Vorteilhaft ist dabei, die gesamte Schaltstange im Wesentlichen hohlzylindrisch auszubilden.
Dadurch lassen sich masse- und materialsparende Schaltstangen verwenden. Um weiterhin
Masse zu sparen ist es vorteilhaft, die Wandstärke im Bereich der Aufnahme in der
Fassungsarmatur zu verringern. Durch die in diesem Bereich mit der Schaltstange verbundene
Fassungsarmatur wird eine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen
Belastungen, wie sie bei Schalt- und Stoßvorgängen auftreten können, gewährleistet.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest eine Mantelfläche
zumindest eine umlaufende Schulter aufweist.
[0019] Durch eine vorspringende Schulter wird eine zylinderförmige Mantelfläche in eine
Mantelflächengestalt mit Vorsprüngen abgewandelt. Durch die Vorsprünge ist es möglich,
auftretende Kräfte besser von der Schaltstange in die Fassungsarmatur bzw. von der
Fassungsarmatur in die Schaltstange einzuleiten. Dreh- und Stoßbewegungen der Schaltstange
relativ zu der Fassungsarmatur können so besser abgefangen werden. Dazu kann vorgesehen
sein, dass mehrere umlaufende Schultern in die Mantelfläche eingebracht werden. Es
kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Schultern in der Mantelfläche jeweils
in sich geschlossen umlaufen. Dies sollte vorzugsweise koaxial zu der Achse geschehen,
dabei kann vorgesehen sein, dass mehrere Schultern jeweils zu Gruppen zusammengefasst
sind. So können beispielsweise mehrere Schultern in axialer Richtung nah beieinander
angeordnet sein und eine erste Gruppe bilden und eine zweite Gruppe von Schultern,
die ebenfalls nah beieinander angeordnet sind, mit einem größeren Abstand zu der ersten
Gruppe angeordnet sein.
[0020] Vorteilhafterweise kann weiter vorgesehen sein, dass die umlaufende Schulter spiralförmig
umläuft.
[0021] Durch ein spiralförmiges Umlaufen bezüglich der Richtung der Achse wird eine Führung
geschaffen, die ein vereinfachtes Einstecken der Schaltstange in die hohlzylindrische
Ausnehmung ermöglicht.
[0022] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Schulter nach Art eines Gewindeganges
umläuft.
[0023] Wird die Schulter nach Art eines Gewindeganges ausgebildet, so ergeben sich vorteilhafte
Fertigungsverfahren, da eine Vielzahl von aufeinander folgenden Schultern, die quer
zur Achse verlaufen, in einem engen Abschnitt dicht aneinandergesetzt werden können.
[0024] Vorteilhafterweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass in axialer Richtung ein Abstand
zwischen den Schultern schmaler ist, als eine Breite der Schulter in axialer Richtung.
[0025] Durch das Vorsehen eines kleineren Abstandes zwischen den Schultern als die Breite
der Schultern selbst, entsteht eine strukturierte Oberfläche, welche günstige Eigenschaften
für eine Übertragung von Kräften gibt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Schulter
selbst ebenfalls eine Profilierung aufweist, wohingegen der Bereich zwischen den Schultern
in radialer Richtung gegenüber dem Schulterbereich zurückversetzt ist.
[0026] Vorteilhafterweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass zumindest eine der Mantelflächen
über eine stoffschlüssige Verbindung mit der Schaltstange verbunden ist.
[0027] Zum einen wird durch das Vorsehen von Schultern eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Fassungsarmatur und der Schaltstange ermöglicht. Zusätzlich kann die Verbindung
zwischen den beiden Verbindungspartnern durch das Vorsehen einer stoffschlüssigen
Verbindung verstärkt werden. Zum stoffschlüssigen Verbund können beispielsweise Klebe-,
Schweißverfahren, Vulkanisierverfahren oder ähnliches zum Einsatz gelangen. Aufgrund
der Oberflächenstruktur der Mantelflächen kann weiterhin eine kraftschlüssige Verbindung
hergestellt werden. In Kombination von Kraft- und Stoffschluss entsteht eine belastbare
Verbindung.
[0028] Vorteilhaft kann weiter vorgesehen sein, dass die Schulter durch in zumindest eine
der Mantelfläche eingebrachte Nuten gebildet ist.
[0029] Es kann auch vorgesehen sein, dass vorteilhaft die Schulter durch ein zumindest eine
der Mantelfläche angeformten Vorsprung gebildet ist.
[0030] Je nach vorteilhaftem Fertigungsverfahren können die Schultern durch das Einbringen
von Nuten in einen vorgefertigten Grundkörper ausgebildet werden. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass eine Schulter an den Grundkörper angeformt ist.
[0031] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass beide Mantelflächen jeweils zumindest
eine umlaufende Schulter aufweisen.
[0032] Werden beide Mantelflächen mit den umlaufenden Schultern ausgerüstet, so kann die
Stabilität der Verbindung weiter erhöht werden. Je nach Bedarf können im montierten
Zustand, bezogen auf die axiale Richtung, die Schultern in einer radial liegenden
Ebene sich unmittelbar gegenüberstehen oder die Schultern können auch versetzt zueinander
angeordnet sein. Im ersteren Falle wird eine erhöhte Presskraft auf die einzuschiebende
Schaltstange ausgeübt. Im zweiten Fall wird die Schaltstange zwischen den Vorsprüngen
wellenartig eingeklemmt. Je nach verwendeten Materialien für die Fassung, beispielsweise
einer Metallfassung und einem Kunststoffmaterial für die Stange, können in Abhängigkeit
der Reibungskoeffizienten unterschiedliche Anordnungen und Ausgestaltungen von Schultern
und Anordnungen der Schultern gewählt werden.
[0033] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch in Figuren gezeigt
sowie nachfolgend näher beschrieben.
[0034] Dabei zeigt die
Figur 1 einen Schnitt durch eine Schaltstangenanordnung mit einer Fassungsarmatur
einer ersten Art, die
Figur 2 einen Schnitt durch eine Schaltstange mit einer Fassungsarmatur einer zweiten
Art, die
Figur 3 einen Schnitt durch eine Fassungsarmatur mit Schultern, welche auf eine Schaltstange
aufgesetzt ist, die
Figur 4 einen Ausschnitt aus einer alternativen Ausgestaltungsvariante von Schultern,
die
Figur 5 eine weitere alternative Ausgestaltungsvariante von Schultern.
[0035] Die Figur 1 zeigt im Schnitt eine Fassungsarmatur 1 erster Art im montierten Zustand.
Entlang einer Achse 2 erstreckt sich eine rohrförmige Schaltstange 3. Die Schaltstange
3 ist in der Figur nur teilweise dargestellt und ist mit einem freien Ende in die
Fassungsarmatur 1 eingesteckt. Die Schaltstange 3 ist vorzugsweise aus einem faserverstärktem
Kunststoff, beispielsweise in einem Wickelverfahren, hergestellt. Als Fasern finden
beispielsweise Glasfasern oder Kevlarfasern Verwendung. Im Bereich der Aufnahme der
Schaltstange 3 in der Fassungsarmatur 1 weist die Wandstärke der Schaltstange 3 eine
verminderte Dicke auf.
[0036] Die Fassungsarmatur 1 ist im Wesentlichen aus einem ersten Fassungsarmaturelement
4 sowie einem zweiten Fassungsarmaturelement 5 gebildet. Die beiden Fassungsarmaturelemente
4, 5 sind im Wesentliche rotationssymmetrisch ausgebildet. Das erste Fassungsarmaturelement
4 weist eine Mantelfläche auf, die als innere Mantelfläche dient und eine hohlzylindrische
Ausnehmung 6 begrenzt. Das zweite Fassungsarmaturelement 5 weist eine koaxial zur
inneren Mantelfläche liegende Mantelfläche auf. Diese Mantelfläche wirkt als äußere
Mantelfläche und begrenzt die hohlzylindrische Ausnehmung 6.
[0037] Um die Masse und das Bauvolumen der Schaltstange 3 sowie der Fassungsarmatur 1 zu
begrenzen, ist die Schaltstange 3 an dem in die hohlzylindrische Ausnehmung eingesteckten
Ende mit einer verringerten Wandstärke versehen. Weiterhin ist das zweite Fassungsarmaturelement
5 auf dem äußeren Umfang mit einer umlaufenden Nut 8 versehen. Um die Fassungsarmatur
beispielsweise an einem Hebel ankoppeln zu können, ist an der Fassungsarmatur 1 der
ersten Art, ausgehend von einem rotationssymmetrischen Abschnitt, eine Öse 9 angeformt.
[0038] Das erste Fassungsarmaturelement 4 weist am bodenseitigen Ende der sich sackartig
erstreckenden hohlzylindrischen Ausnehmung 6 ein Außengewinde auf. Das zweite Fassungsarmaturelement
5 weist ein gegengleiches Innengewinde auf. Dadurch ist ein formschlüssiger Verbund
in Form eines Gewindes 7 gegeben. Der Gewindegang des Gewindes 7 erstreckt sich koaxial
zu der Achse 2. Durch eine große Anzahl von Umläufen des Gewindeganges des Gewindes
7 ergibt sich eine vergleichsweise große Anzahl von Flanken, über welche Kräfte, die
entweder an der Schaltstange 3 oder an der Fassungsarmatur 1 angreifen, sowohl über
die Innenmantelfläche als auch über die Außenmantelfläche der hohlzylindrischen Ausnehmung
6 übertragbar sind. In der Figur 1 ist im Bereich der hohlzylindrischen Ausnehmung
durch mehrere unterbrochene Volllinien eine Kraftverteilung über das Gewinde 7 beiderseits
der hohlzylindrischen Ausnehmung 6 in die innere sowie die äußere Mantelfläche symbolhaft
dargestellt.
[0039] Zur Verstärkung der Kraftübertragung an den inneren bzw. äußeren Mantelflächen der
hohlzylindrischen Ausnehmung 6 ist im Kontaktbereich der beiden Mantelflächen mit
dem eingesteckten Ende der Schaltstange 3 jeweils das Einbringen eines Klebstoffes
vorgesehen. Durch den Klebstoff wird ein Teil der Kräfte übertragen, wobei die Klebverbindung
vor Stoß- und Brucherscheinungen weitgehend geschützt ist. Derartige Stoßund Brucherscheinungen
werden beispielsweise von Relativbewegungen der Fassungsarmaturelemente hervorgerufen.
Durch die formschlüssige Verbindung in Form des Gewindes 7 sind solche Relativbewegungen
kaum möglich. Über das Gewinde erfolgt eine Verteilung der zu übertragenden Kräfte,
ohne die Klebeverbindung selbst mit zusätzlichen Kräften aus Relativbewegungen zu
beaufschlagen.
[0040] Die Figur 2 zeigt eine Fassungsarmatur 1a einer zweiten Art. Die Fassungsarmatur
weist prinzipiell den gleichen Aufbau auf, wie die in der Figur 1 gezeigte Fassungsarmatur
1 der ersten Art. Lediglich die Einbindung des ersten Fassungsarmaturelementes 4a
zur Übertragung von Kräften ist in einer alternativen Form ausgestaltet. Statt der
in der Figur 1 gezeigten Öse 9, weist das erste Fassungsarmaturelement 4a eine quer
zur Achse 2 stehende ebene Fläche auf, in welche Sackbohrungen 10a, 10b eingelassen
sind. Die Sackbohrungen 10a, 10b sind jeweils mit einem Gewinde versehen, so dass
mittels Bolzen die Fassungsarmatur 1a an ein Antriebselement oder ein Abtriebselement
ankoppelbar ist. Die zweite Art der Fassungsarmatur 1a weist dahingehend den Vorteil
auf, dass beispielsweise an dass erste Fassungsarmaturelement 4a über die Sackbohrungen
10a, 10b eine Öse anschraubbar ist. Dadurch sind verschiedenartige Ankopplungen der
Fassungsarmatur 1a der zweiten Art an verschiedene Antriebseinrichtungen möglich.
[0041] Es kann vorgesehen sein, dass neben den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausgestaltungsvarianten
auch weitere Varianten der Fassungsarmatur Verwendung finden. Dabei kann die Lage
der formschlüssigen Verbindung variieren. Weiterhin kann die äußere Gestalt variabel
gestaltet sein. Es kann vorgesehen sein, dass verschiedene Fassungsarmaturen jeweils
an einem ersten und einem zweiten Ende einer Schaltstange befestigt sind.
[0042] Sowohl in der Figur 1 als auch in der Figur 2 gezeigten Ausgestaltungsbeispiel einer
Fassungsarmatur 1, 1a ist das zweite Fassungsarmaturelement 5, 5a in Form eines Überwurfes
über das erste Fassungsarmaturelement 4, 4a übergestülpt. Aufgrund der Dimensionierung
und Anordnung des Gewindes 7 ist die Lage der Fassungsarmaturelemente 4, 4a, 5, 5a
zueinander bezüglich der Achse 2 festgelegt. Dadurch ist es möglich, in einfacher
Weise die Fassungsarmaturen 1, 1a mit einer Schaltstange 3, 3a zu verbinden.
[0043] In der Figur 3 ist eine Fassungsarmatur 1c im Schnitt dargestellt. Die Fassungsarmatur
ist im Wesentlichen aus zwei ineinander gesteckten rotationssymmetrischen Fassungsarmaturelementen
gebildet. Ein erstes Fassungsarmaturelement 2c ist rotationssymmetrisch ausgestaltet
und koaxial zu einer Achse 4 angeordnet. Ein zweites Fassungsarmaturelement 3c ist
ebenfalls koaxial zu der Achse 4c angeordnet und umgibt das erste Fassungsarmaturelement
2c. Das erste Fassungsarmaturelement 2 weist eine Mantelfläche auf, welche in radialer
Richtung zu dem zweiten Fassungsarmaturelement 3c ausgerichtet ist. Demgegenüber weist
das zweite Fassungsarmaturelement 3c eine Mantelfläche auf, die in radialer Richtung
der vorstehend beschriebenen Mantelfläche des ersten Fassungsarmaturelementes 2c zugewandt
ist. Im montierten Zustand der Fassungsarmatur 1 ist zwischen den beiden Mantelflächen
des ersten und des zweiten Fassungsarmaturelementes 2c, 3c eine annähernd hohlzylindrisch
umlaufende Ausnehmung gebildet. Die Ausnehmung ist sackartig in die Fassungsarmatur
1 eingelassen und zu einer Stirnseite der Fassungsarmatur2 hin geöffnet. In die stirnseitige
Öffnung der Ausnehmung ist eine Schaltstange 5c eingeführt. Die Schaltstange 5c ist
vorzugsweise aus einem zumindest im Bereich der Fassungsarmatur 1c hohlzylindrischen
Isolierstoff, beispielsweise einem glasfaserverstärkten oder kevlarfaserverstärktem
Kunststoff gebildet. Um die Schaltstange 5c in der umlaufenden Ausnehmung der Fassungsarmatur
1c zu halten, sind mehrere vorspringende Schultern 6c in die Mantelflächen der ersten
Fassungsarmatur 2c sowie der zweiten Fassungsarmatur 3c eingebracht. Die vorspringenden
Schultern 6c können beispielsweise jeweils als in sich geschlossen umlaufende Ringe
ausgebildet sein, es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Schultern längs der
Achse 4 spiralförmig umlaufend ausgebildet sind. In dem in der Figur 1 gezeigten Beispiel
sind die in der Mantelfläche der ersten Fassungsarmatur 2c und der Mantelfläche der
zweiten Fassungsarmatur 3c eingebrachten vorspringenden Schultern 6c derart angeordnet,
dass sie in einer radialen Richtung jeweils paarig gegenüberliegend angeordnet sind.
Dadurch entstehen Bereiche mit einer erhöhten Anpresskraft auf die eingeführte Schaltstange
5c. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Schultern in ihren vorspringenden Bereichen
mit weiteren umlaufenden Nuten, Kanten oder ähnlichen Vorsprüngen versehen sind. Die
umlaufenden Schultern können auch durch Ausnehmungen unterbrochen sein, so dass ein
Umlauf aus mehreren Sektoren bebildet ist. Um die Haltekraft der Schaltstange 5c in
der Fassungsarmatur 1c weiter zu erhöhen, ist in den Fügebereich ein Klebstoff eingebracht.
Durch den Klebstoff ist zusätzlich eine stoffschlüssige Verbindung gegeben. Im Zusammenwirken
mit den Vorsprüngen und dem Stoffschluss ist eine dauerhaft feste Verbindung zwischen
Schaltstange und Fassungsarmatur 1 gegeben. Weiter können die beiden Fassungsarmaturelemente
2c, 3c durch einen Formschluss zueinander positioniert sein. Ein derartiger Formschluss
ist beispielsweise durch ein Gewinde 8c gegeben. Zur Ausbildung einer formschlüssigen
Verbindung gilt das im allgemeinen Beschreibungsteil bzw. im Figurenbeschreibungsteil
der Figuren 1 und 2 beschriebene.
Bei Nutzung von umlaufenden Schultern ist die Nutzung eines formschlüssigen Verbundes
jedoch nicht zwangsweise nötig.
[0044] In der Figur 4 ist ein Detail von vorspringenden Schultern 6ac eines ersten Fassungsarmaturelementes
2ac sowie eines zweiten Fassungsarmaturelementes 3ac gegeben. Die vorspringenden Schultern
an dem ersten Fassungselement 2ac und dem zweiten Fassungselement 3ac sind in axialer
Richtung versetzt zueinander angeordnet, so dass eine wellenartige Verformung der
Oberfläche der Schaltstange 5c erfolgt. Zu erkennen sind auf den vorspringenden Schultern
6ac zusätzlich angebrachte Nuten bzw. Erhebungen.
[0045] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausgestaltungsbeispiel zur Ausgestaltung von vorspringenden
Schultern an einem ersten oder einem zweiten Fassungsarmaturelement. Jede der in der
Figur 5 gezeigte vorspringenden Schultern 6cc ist durch mehrere koaxial umlaufende
Nuten, die axial zueinander versetzt sind, gebildet. Die umlaufenden Nuten sind in
unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet. Zwischen jeder vorspringenden Schulter ist
ein zurückspringender nutartiger Bereich 7c ausgebildet. So entstehen Schultern, die
an ihrem vorspringenden Bereich mehrere umlaufende Nuten aufweisen bzw. mehrere umlaufende
Nuten sind zu Gruppen zusammengefasst und beabstandet zu einer weiteren Gruppe von
Nuten angeordnet. Statt mehrerer Nuten kann auch eine Nut mehrmals um die Achse nach
Art eines Gewindeganges umlaufen.
[0046] Die Ausformungen bei dem in der Figur 5 gezeigten Beispiel sind derart gewählt, dass
kehlenartige Nuten entstehen, die einen gekrümmten Nutboden aufweisen. Eine derartige
Ausgestaltung kann sowohl an einem ersten Fassungselement sowie an einem zweiten Fassungselement
angeordnet sein.
1. Schaltstangenanordnung mit einer Schaltstange (3, 3a, 5c) und mit einer Fassungsarmatur
(1, 1a, 1c) an zumindest einem Schaltstangenende, wobei die Fassungsarmatur (1, 1a,
1c) eine hohlzylindrische Ausnehmung (6) mit einer inneren Mantelfläche und einer
äußeren Mantelfläche aufweist, in welche die Schaltstange (3, 3a, 5c) in Richtung
einer Achse (2, 4c) eingesteckt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die innere Mantelfläche von zumindest einem ersten Fassungsarmaturelement (4, 4a,
2c) und die äußere Mantelfläche von zumindest einem zweiten Fassungsarmaturelement
(5, 5a, 3c) gebildet sind und die beiden Fassungsarmaturelemente (4, 4a, 5, 5a, 2c,
3c) formschlüssig miteinander verbunden sind.
2. Schaltstangenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die formschlüssige Verbindung durch ein Gewinde (7, 8c) gebildet ist.
3. Schaltstangenanordnung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Gewindegang des Gewindes (7, 8c) koaxial zur Achse (2, 4c) ausgerichtet
ist.
4. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste und die zweite Mantelfläche der Fassungsarmaturelemente (4, 4a, 5, 5a, 2c,
3c) koaxial zu der Achse (2, 4c) ausgerichtet sind.
5. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Mantelflächen über eine stoffschlüssige Verbindung mit der Schaltstange
(3, 3a, 5c) verbunden ist.
6. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Fassungsarmaturelement (5, 5a, 3c) nach Art eines Überwurfes das erste
Fassungsarmaturelement (4, 4a, 2c) umgibt.
7. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaltstange (3, 3a, 5c) zumindest teilweise hohlzylindrisch ausgebildet ist,
wobei im Bereich der Fassungsarmatur (4, 4a, 5, 5a, 2c, 3c) die Schaltstange (3, 3a,
5c) eine verringerte Wandstärke aufweist.
8. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Mantelflächen eine umlaufende Schulter aufweist.
9. Schaltstangenanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die umlaufende Schulter spiralförmig umläuft.
10. Schaltstangenanordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schulter nach Art eines Gewindeganges umläuft.
11. Schaltstangenanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
in axialer Richtung ein Abstand zwischen den Schultern schmaler ist, als eine breite
der Schulter in axialer Richtung.
12. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schulter durch in zumindest eine der Mantelfläche eingebrachte Nuten gebildet
ist.
13. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schulter durch einen zumindest eine der Mantelfläche angeformten Vorsprung gebildet
ist.
14. Schaltstangenanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
beide Mantelflächen jeweils zumindest eine umlaufende Schulter aufweisen.