[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Chipkarte mit einem integrierten Standortbestimmungssystem.
Stand der Technik
[0002] In Telekommunikationsnetzwerken, zum Beispiel in Telekommunikationsnetzwerken nach
dem GSM-Standard, hängt die zu verrechnende Verbindungsgebühr von verschiedenen Parametern
ab, unter anderem von der Dauer der Verbindung, von der Tageszeit und vom geographischen
Standort des anrufenden und des angerufenen Benutzers. Diese Parameter werden meistens
in der Infrastruktur des Netzes, zum Beispiel in einer Billingszentrale, ermittelt.
Aus diesen Parametern wird dann die Verbindungsgebühr ermittelt und dem Konto des
Benutzers beim Netzbetreiber oder bei einem Finanzinstitut belastet. Dieses Verrechnungsverfahren
ist extrem aufwendig und teuer für den Netzbetreiber und verlangt ein komplexes Verrechnungssystem
und viele manuelle oder halbautomatische Operationen.
[0003] Das Patentdokument
EP656733 beschreibt ein Verrechnungssystem für Mobilgeräte, in welchem alle Verbindungsparameter,
die zur Ermittlung der verrechneten Gebühr nötig sind, im Speicher des Mobilgeräts
gespeichert sind. Dieser Betrag kann dann auf der Anzeige des Mobilgeräts zur Information
angezeigt werden. Es ist jedoch in diesem Dokument nicht beschrieben, wie die ermittelte
Gebühr automatisch verrechnet werden kann. Ausserdem werden die Verbindungsdauer und
die Verbindungszeit mit Hilfe der internen Uhr des Mobilgeräts ermittelt. Der Netzbetreiber
hat keinen Einfluss auf die Genauigkeit der Uhr in von anderen Herstellern angebotenen
Mobilgeräten. Diese Uhr kann in den meisten Mobilgeräten von den Benutzern eingestellt
werden, so dass ein Missbrauch durch Einstellung der Uhr auf eine günstigere Tarifperiode
leicht möglich ist.
[0004] Das Patentdokument
FR2680261 beschreibt eine Telefon-Chipkarte, die ein Prepaid-Konto sowie Tarif tabellen enthält.
Die verrechneten Gebühren für die Verbindungen werden aus dem Prepaid-Konto in Abhängigkeit
von der Verbindungsdauer und der gespeicherten Tarife ermittelt. Die Zeit und die
Dauer der Verbindungen werden ebenfalls in einer externen Vorrichtung ermittelt.
[0005] Die Patentanmeldung
PCT/CH97/00472 beschreibt ein Verrechnungsverfahren, um einem mit einer Identifizierungskarte identifizierten
Teilnehmer in einem Telekommunikationsnetz einen Anruf zu verrechnen. In diesem Verrechnungsverfahren
wird die Dauer des Anrufs durch einen in der Identifizierungskarte integrierten Quarzoszillator
gemessen. Der verrechnete Betrag wird dann in Abhängigkeit von der ermittelten Anrufdauer
und von mindestens einer in der Identifizierungskarte gespeicherten Tariftabelle ausgewertet.
[0006] Dadurch können die wichtigsten für die Auswertung des verrechneten Betrags benötigten
Parameter direkt auf der Karte ermittelt werden, so dass die Verrechnung direkt an
der Quelle beim Teilnehmer erfolgen kann. Der ermittelte Betrag kann dann entweder
direkt auf einem Prepaid-Konto auf der Identifizierungskarte abgebucht werden und/oder
in einem Billingbeleg verpackt und an einen Belastungsserver im Telekommunikationsnetz
übermittelt werden.
[0007] Chipkarten mit einem integrierten Quarzoszillator sind jedoch schwierig herzustellen
und haben eine kurze Lebensdauer, so dass sie auch teuer sind. Ausserdem erlauben
die in dieser Anmeldung beschriebenen Chipkarten nur die Ermittlung der Gesprächszeit
und -dauer, jedoch nicht des Standorts der anrufenden Teilnehmer.
[0008] WO97/40616 beschreibt eine andere SIM-Karte mit einem Prepaid-Konto sowie einer Uhr zur Ermittlung
der Dauer eines Anrufs. In einer Variante kann das Prepaid-Konto auch mit Impulsen
aus dem Netz abgebucht werden. Die Uhr wird von einer Stromquelle ausserhalb der Chipkarte
gespeist; die Zeit kann somit verfälscht werden, indem die Chipkarte vorübergehend
nicht gespeist wird.
[0009] Die Patentanmeldung
CH98/00367 beschreibt eine Identifizierungskarte für Benutzer eines Mobilfunktelefons, in welcher
alle Komponenten einer Zeitmessvorrichtung, ausser dem Quarz, enthalten sind. Die
integrierte Zeitmessvorrichtung wird mit einem externen Taktsignal, zum Beispiel aus
einem Quarz im Mobilgerät, synchronisiert. Ausserdem kann die eingestellte Zeit zu
jeder Zeit von einem Zeitserver im Netz geprüft, und falls notwendig, korrigiert werden.
Verschiedene Mechanismen erlauben es auf diese Weise, die Genauigkeit und den Gang
der Zeitmessvorrichtung aus dem Zeitserver im Netz zu überprüfen.
[0010] Mit diesem Verfahren kann nicht verhindert werden, dass die Zeit zwischen zwei Korrekturen
vom Benutzer verfälscht wird. Die in dieser Anmeldung beschriebene Chipkarte erlaubt
es ausserdem auch nur, die Gesprächszeit und -dauer, jedoch nicht den Standort der
Teilnehmer zu ermitteln.
Zusammenfassung der Erfindung
[0011] Es ist folglich ein Ziel der Erfindung, eine Chipkarte mit einer verbesserten integrierten
Zeitmessvorrichtung vorzuschlagen.
[0012] Ein anderes Ziel ist es, eine neue Chipkarte mit einer integrierten Zeitmessvorrichtung
vorzuschlagen, die für gesicherte Anwendungen, in welchen eine unverfälschbare Zeitermittlung
benötigt wird, eingesetzt werden kann.
[0013] Erfindungsgemäss werden diese Ziele mit Hilfe einer im unabhängigem Vorrichtungsanspruch
beschriebenen Vorrichtung und mit einem in den unabhängigen Verfahrensansprüchen beschriebenen
Verfahren erreicht, wobei verschiedene Varianten in den abhängigen Ansprüchen beschrieben
werden.
[0014] Insbesondere werden diese Ziele mit Hilfe eines Verfahrens erreicht, in welchem die
Dauer der Verbindungen, oder die Dauer von anderen verrechneten Prozessen, mit einer
Zeitangabe ermittelt wird, die mit einem GPS-Empfänger ermittelt wird. Der GPS-Empfänger
besteht beispielsweise aus einer Antenne, einer Hochfrequenzschaltung und einer digitalen
Bearbeitungsschaltung, wobei alle oder nur gewisse von diesen Komponenten in der Chipkarte
integriert werden.
[0015] Dadurch können alle für die Auswertung des verrechneten Betrags benötigten Parameter
direkt in der Chipkarte ermittelt werden, so dass die Verrechnung direkt an der Quelle
beim Teilnehmer erfolgen kann. GPS-Signale sind sehr schwer zu fälschen, so dass das
System eine hohe Sicherheit gewährleisten kann.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0016] Die vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der Beschreibung besser verständlich, welche
als Beispiel angeführt ist und durch die Figuren dargestellt wird, wobei:
- Fig. 1
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer ersten Ausführungsform der
Erfindung und einem konventionellen Endgerät zeigt.
- Fig. 2
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung und einem konventionellen Endgerät zeigt.
- Fig. 3
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer dritten Ausführungsform der
Erfindung und einem Endgerät zeigt.
- Fig. 4
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer vierten Ausführungsform der
Erfindung und einem Endgerät zeigt.
- Fig. 5
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer fünften Ausführungsform der
Erfindung und einem Endgerät zeigt.
- Fig. 6
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung und einem konventionellen Endgerät zeigt.
- Fig. 7
- ein Blockschema mit einer Identifizierungskarte in einer siebten Ausführungsform der
Erfindung, einem konventionellen Endgerät und einer zusätzlichen Vorrichtung zeigt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0017] Die Figur 1 zeigt ein Blockschema eines Systems mit einem Endgerät 1 und einer Identifizierungskarte
2. Das Endgerät 1 kann beispielsweise ein digitales Mobilfunktelefon sein, zum Beispiel
ein GSM oder ein UMTS-Mobilfunktelefon, oder ein Palmtop oder Laptop mit einer Kommunikationschnittstelle
und einem Chipkartenleser. Das Endgerät 1 könnte aber auch ein Telekommunikationsendgerät
sein, beispielsweise ein Telefon oder ein Computer, das mit einem Festnetz, beispielsweise
einem öffentlichen Telefonnetz oder einem PLC-Netz (Power Line Communication) verbunden
ist, in welchem die Teilnehmer mit einer persönlichen Chipkarte identifiziert werden.
[0018] Die Identifizierungskarte 2, zum Beispiel eine SIM-Karte 2 (Subscriber Identity Module),
kann mit dem Endgerät verbunden sein, um den Teilnehmer in einem Telekommunikationsnetz
zu identifizieren. Konventionelle SIM-Karten werden jetzt schon unter anderem in GSM-,
und UMTS-Mobilgeräten eingesetzt. Die SIM-Karte ist vorzugsweise eine Full-Size-Karte
(ISO); sie wird durch ein Kontaktgebiet 27 auf der Oberfläche der Karte mit dem Endgerät
1 verbunden. Andere Kartenformate und kontaktlose Karten können aber auch im Rahmen
dieser Erfindung angewendet werden. Die SIM-Karte 2 enthält Datenverarbeitungsmittel
21, zum Beispiel einen bekannten GSM-SIM-Mikrokontroller. SIM-Karten sind zum Beispiel
in der technischen Spezifikation GSM 11.11 und GSM 11.14 beschrieben, die seit 1995
bzw. 1996 beim Sekretariat des European Telecommunications Standards Institute, F-06921
Sophia Antipolis, erhältlich ist. Andere Identifizierungskarten, zum Beispiel Mehrzweckkarten,
die unter dem Begriff Opencard bekannt sind, oder Java-Karten, können auch in dieser
Erfindung eingesetzt werden.
[0019] Erfindungsgemäss enthält die SIM-Karte 2 zusätzlich einen Empfänger für Signale,
die von einer Konstellation von Satelliten in einem Standort-Bestimmungssystem, beispielsweise
einem GPS-System, ausgesendet werden. Der Empfänger umfasst eine Radiofrequenz-Front
End Schaltung 24, einen integrierten digitalen Prozessor 23 und eine integrierte GPS-Antenne.
Sowohl der digitale Prozessor 23 als auch die Front-End Schaltung 24 sind jeweils
in einem Chip integriert. Die Schaltungen 23 und 24 werden beide vorzugsweise durch
einen in der Karte 2 enthaltenen Energiespeicher 20 (Akkumulator oder Kondensator
zum Beispiel) gespeist, zumindest wenn das Endgerät 1 ausgeschaltet ist. Die Speisespannung
beträgt vorzugsweise 3,3 Volts oder weniger, damit der Stromverbrauch begrenzt bleibt.
[0020] Die Front End Schaltung 24 besteht vorzugsweise aus einem ASIC, das das GPS Signal
mit einer Frequenz von ca. 1,575 GHz in ein Signal mit einer niedrigeren Frequenz
umwandelt, das vom digitalen Prozessor 23 bearbeitet werden kann. Die Schaltung 24
wird vorzugsweise mit bipolaren Transistoren realisiert, oder mit einer anderen schnellen
Technologie. Die Front-End Schaltung kann eventuell auch einen Verstärker für das
Signal aus der Antenne 25 umfassen.
[0021] Die digitale Schaltung 23 umfasst beispielsweise einen universellen Prozessor, oder
vorzugsweise einen Signalprozessor (DSP), der beispielsweise mit CMOS oder mit einer
anderen stromsparenden Technologie realisiert werden kann, sowie ein ROM, ein RAM
und eventuell einige Korrelatoren. Mit einem an sich bekannten Programm im ROM kann
der Prozessor in der Schaltung 23 die Signale aus der Schaltung 24 bearbeiten und
aus diesen Signalen eine Zeitinformation und eventuell eine Standortinformation ermitteln.
[0022] Ein Oszillator 22, beispielsweise ein Quarzoszillator, ein LC-Oszillator oder ein
Oszillator, der eine elektrische Frequenz aus einer Interferenz zwischen zwei optischen
Frequenzen eines Lasers erzeugen kann, ist in dieser Variante auch in der Karte 2
integriert. Die vom Oszillator 22 erzeugte Frequenz wird unter anderem verwendet,
um die GPS-Frequenzen zu scannen.
[0023] Die Antenne 25 ist in dieser Ausführungsform ebenfalls in der Chipkarte 2 integriert.
In dieser Variante enthält die Karte sämtliche Komponenten eines GPS-Empfängers und
kann die Zeit und den Standort auch ermitteln, wenn sie nicht mit dem Mobilgerät verbunden
ist. Da alle Komponenten des GPS-Empfängers in der Karte 2 integriert sind, ist es
ausserdem sehr schwer, für einen Fälscher die eingestellte Zeit oder den Standort
zu fälschen.
[0024] Die digitale Schaltung 23 ist mit einem konventionellen GSM-Prozessor 21 verbunden.
Die vom GPS-Empfänger ermittelte Zeit- und Standortinformation wird dem GSM-Prozessor
21 abgegeben. Mit dieser Zeitinformation kann der Prozessor 21 die absolute Zeit und
die Dauer bestimmter Prozesse in der Karte 2, beispielsweise die Dauer einer telefonischen
Verbindung, ermitteln. Der GSM-Prozessor 21 umfasst ausserdem vorzugsweise Tariftabellen,
mit welchen er die Telekommunikationsgebühren in Abhängigkeit der Zeit, der Dauer
der Verbindung und/oder des Standorts des Teilnehmers ermitteln kann. Diese Tariftabellen
werden vorzugsweise aus einem vom Netzbetreiber verwalteten Tarifserver im Netz mittels
kryptographisch signierter und verschlüsselter SMS- oder USSD Meldungen ferngeladen,
und werden in einem gesicherten Bereich 210 des Prozessors 21 gespeichert, so dass
sie vom Benutzer nicht geändert werden können. Der Prozessor prüft, ob die empfangenen
Tarif tabellen tatsächlich von einem autorisierten Netzbetreiber signiert worden sind.
Die
Schweizer Patentanmeldung Nr. 367/98 beschreibt andere Prozesse, um die Zeit beim Einloggen der SIM-Karte im Kommunikationsnetz
einzustellen.
[0025] Auf diese Weise kann der ermittelte Betrag sofort auf der Anzeige des Mobilgeräts
21 angezeigt werden und von einem Prepaid-Konto einer vorbezahlten SIM-Karte abgebucht
werden, oder in einem signierten Beleg verpackt werden und an ein Finanzdienstleistungsunternehmen
(Bank oder Netzoperator) übermittelt werden. Die erfindungsgemässe Karte kann aber
auch eingesetzt werden, um die Dauer von anderen Prozessen in der Karte 2 zu messen,
beispielsweise die Benutzungsdauer von bestimmten Diensten oder Anwendungen oder die
Benutzung von nicht für die Verkehrsabwicklung zuständigen Ressourcen.
[0026] Es ist ausserdem möglich, die erfindungsgemässe Chipkarte für andere Anwendungen
als die Mobilfunktelefonie einzusetzen. Solche Chipkarten können beispielsweise auch
in Pay-TV-Systemen oder in vernetzten Computern benutzt werden, beispielsweise um
eine benutzungszeitabhängige Rechnung, die von der Benutzungszeit, von der Benutzungsdauer
und/oder vom Standort des Benutzers abhängt, zu erstellen. Die Chipkarte 2 kann auch
als Identifizierungskarte in einem Festnetz oder in einem PLC (Power Line Communication)
Netz angewendet werden, in welchen die Teilnehmer mit persönlichen Chipkarten identifiziert
werden.
[0027] Der Prozessor 21 kann im Rahmen dieser Erfindung auch ein an sich bekannter Java-Prozessor
sein, der beispielsweise auch WAP-Modulen (Wireless Application Protocol) enthalten
kann, um die Karte 2 mit dem Internet zu verbinden. Es ist auch im Rahmen dieser Erfindung
möglich, zum Beispiel den GSM-Prozessor 21 und die digitale Schaltung 23 in einem
einzigen Chip zu integrieren.
[0028] Vorzugsweise benutzt die GPS-Schaltung die vom Mobilgerät und vom Mobilfunknetz erhaltene
Zeit- und Standortinformation, um sich schneller und auch in schwierigen Empfangsbedingungen
mit dem empfangenen GPS-Signal zu synchronisieren.
[0029] In einer Variante benutzt die SIM-Karte 2 die Zeit- und Standortinformation vom Mobilgerät
und/oder vom Mobilfunknetz, beispielsweise von der Basisstation, wenn sie kein GPS-Signal
empfangen kann, zum Beispiel im Inneren von Gebäuden. In diesem Fall wird die Zeit
erst dann automatisch eingestellt, wenn die Karte eine neue Zeitinformation aus einem
GPS-Satellit empfangen kann. Die Benutzung der Karte kann mit einer speziellen Anwendung
automatisch gesperrt werden, wenn die Karte innerhalb einer bestimmten Zeit nicht
eingestellt wurde.
[0030] Die Figur 2 zeigt ein Blockschema einer Identifizierungskarte 2 in einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung. In dieser Variante enthält die Karte 2 keinen eigenen
Oszillator für das Scanning des GPS-Frequenzen, sondern benutzt zu diesem Zweck den
Quarzoszillator 12, der sowieso in den meisten Mobilgeräten 1 enthalten ist. In dieser
Variante kann die Karte nicht funktionieren, wenn sie nicht mit einem Mobilgerät verbunden
ist. Die ermittelte Zeit kann jedoch nicht mit einer einfachen Manipulation des Mobilgeräts
oder einem Ersatz des Quarzes 12 verfälscht werden, so dass diese Ausführungsform
die gleiche Sicherheit wie die erste aufgeführte Ausführungsform gewährleistet.
[0031] Die Figur 3 zeigt ein Blockschema einer Identifizierungskarte 2 in einer dritten
Ausführungsform der Erfindung. In dieser Variante benutzt die Karte auch den Quarzoszillator
12 des Mobilgeräts. Ausserdem enthält sie keine GPS-Antenne, sondern benutzt eine
im Mobilgerät 1 integrierte Antenne, wobei das empfangene Signal über das Kontakgebiet
27 an die RF-Schaltung 24 übermittelt wird. Diese Variante erlaubt es, eine bessere,
grössere Antenne zu verwenden, und ausserdem die Antenne ausserhalb der Gehäuse des
Mobilgeräts oder im Gehäuse der einsteckbaren Batterie zu montieren, so dass das Problem
der Dämpfung des GPS-Signales im Inneren der Gehäuse gelöst wird. Allerdings kann
diese Variante nur mit Mobilgeräten funktionieren, die über eine GPS-Antenne verfügen.
[0032] Die Figur 4 zeigt ein Blockschema einer Identifizierungskarte 2 in einer vierten
Ausführungsform der Erfindung. In dieser Variante benutzt die Karte auch den Quarzoszillator
12 und die GPS-Antenne 15 des Mobilgeräts 1. Ausserdem benutzt sie eine Radiofrequenz-Schaltung
14, die auch im Mobilgerät 1 vorhanden ist. Die Signale zwischen der Schaltung 14
und der digitalen Schaltung 23 werden auch über das Kontaktgebiet 27 übermittelt.
Da die GPS-Signale kodiert werden, ist es sehr schwierig, falsche Signale zu erzeugen,
so dass diese Variante auch eine hohe Sicherheit bietet.
[0033] Da die Karte nur noch die stromsparenden Komponenten 21 und 22 umfasst, ist es auch
möglich, auf die Batterie 20 zu verzichten und nur die Batterie vom Mobilgerät zu
verwenden.
[0034] Die Figur 5 zeigt ein Blockschema einer Identifizierungskarte 2 in einer fünften
Ausführungsform der Erfindung. In dieser Variante benutzt die Karte auch den Quarzoszillator
12, die GPS-Antenne 15 und die Radiofrequenzschaltung 14 des Mobilgeräts 1. Ausserdem
benutzt sie mindestens gewisse Funktionen einer im Mobilgerät 1 integrierten GPS-digitalen-Schaltung,
so dass die Karte nur einige sicherheitskritische GPS-Operationen durchführt. Diese
Operationen können beispielsweise auch vom GSM-Prozessor 21 durchgeführt werden. In
dieser Variante erhält die Karte 2 digitale und vorzugsweise elektronisch signierte
und verschlüsselte Signale aus der Schaltung 13, die in einer schwer zu generierenden
Form sind, und ermittelt aus diesen Signalen die Zeit- und/oder die Standortinformation.
[0035] Diese Variante bietet den Vorteil, dass sie keine Hardwareanpassungen benötigt. Sie
kann beispielsweise mit einer konventionellen SIM-Karte, beispielsweise mit einer
JAVA-Karte oder mit einer OpenCard-Karte, eingesetzt werden, die mit einer neuen Anwendung
programmiert worden ist, mit welcher die Karte auf bestimmte Signale der Schaltung
14 zugreifen kann.
[0036] Die Figur 6 zeigt ein Blockschema einer Identifizierungskarte 2 in einer sechsten
Ausführungsform der Erfindung. Diese Variante entspricht der Ausführungsform der Figur
1, ausser dass die Karte mit einer zusätzlichen kontaktlosen Schnittstelle 26 versehen
ist, zum Beispiel einer elektromagnetischen Schnittstelle, wie beispielsweise in der
Anmeldung
PCT/CH97/00237 beschrieben, oder einer hochfrequenten Schnittstelle, zum Beispiel einer sogenannten
"Bluetooth-Schnittstelle". Mit dieser Schnittstelle kann die SIM-Karte kontaktlos
mit externen Geräten kommunizieren, beispielsweise um Prozesse von externen Geräten
zu verrechnen.
[0037] Eine kontaktlose Schnittstelle 26 kann auch in Chipkarten gemäss einer der anderen
Ausführungsformen der Figuren 2 bis 5 vorgesehen werden.
[0038] Die Figur 7 zeigt ein Blockschema eines Systems mit einer Identifizierungskarte 2
in einer siebten Ausführungsform der Erfindung. In dieser Variante umfasst die Karte
einen konventionellen Prozessor 21, beispielsweise einen GSM-Prozessor oder einen
mehrzweck JAVA-Prozessor, sowie eine kontaktlose Schnittstelle 26, vorzugsweise eine
elektromagnetische Schnittstelle, beispielsweise eine Bluetooth- Schnittstelle. Die
SIM-Karte kann sich über diese kontaktlose Schnittstelle mit einer externen Vorrichtung
3 verbinden, die über einen GPS-Empfänger verfügt. Im dargestellten Beispiel umfasst
die externe Vorrichtung 3 eine kontaktlose Schnittstelle 36, beispielsweise eine RFID-Schnittstelle,
die mit einer Frequenz von 135KHz, 13,65MHz, 2,45GHz oder 5,8 GHz arbeitet, oder eine
Bluetooth-Schnittstelle, eine GPS-Antenne 35, eine Radiofrequenz Front-End Schaltung
34, eine digitale GPS-Schaltung 33 und einen Oszillator 32. Die externe Vorrichtung
3 verfügt ausserdem vorzugsweise über nicht dargestellte Signierungsmittel, um die
mit dem GPS-Empfänger erhaltene Zeit- und Standortinformation zu signieren, in Belegen
zu verpacken und um diese Belege über die Schnittstelle 36-26 an die Chipkarte 2 weiterzuleiten.
[0039] Die Chipkarte 2 kann dann diese Belege empfangen und prüfen, ob sie von einer vom
Netzbetreiber zugelassene Vorrichtung 3 signiert worden sind. In diesem Fall kann
die Chipkarte mit Hilfe von Tariftabellen im gesicherten Speicherbereich 210 Prozesse
auf Basis der empfangenen Zeit- und/oder Standortinformation verrechnen.
[0040] Die externe Vorrichtung kann vorzugsweise über nicht dargestellte Kommunikationsmittel
verfügen, mit welchen sie digitale Daten über ein nicht dargestelltes Netz empfangen
kann. Beispielsweise kann die Vorrichtung 3 über ein Modem oder über einen Router
verfügen, mit welchem sie im Internet kommunizieren kann. Vorzugsweise umfasst die
Vorrichtung 3 einen DAB-Empfänger (Digital Audio Broadcasting), mit welchem sie digitale
Daten in Broadcast-Modus empfangen kann. Diese Daten können dann auch über die Schnittstelle
26-36 übermittelt werden. Auf diese Weise können beispielsweise aktualisierte Tariftabellen
über diesen Weg in die SIM-Karte 2 übertragen werden.
1. Chipkarte (2) mit mindestens einen Prozessor (21, 23), welcher die Speicherung von
Daten ermöglicht, die mindestens Teilnehmeridentifikationsdaten enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Chipkarte (2) einen Empfänger für Signale, die von einer Konstellation von Satelliten
in einem Standortbestimmungssystem ausgesendet werden, enthält.
2. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Chipkarte (2) sämtliche Komponenten eines GPS-Empfängers enthält.
3. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger für Signale eine von einem Mobilgerät und/oder von einem Mobilfunknetz
erhaltene Zeit und/oder Standortinformation benutzt.
4. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Chipkarte (2) eine Zeit und/oder Standortinformation von einem Mobilgerät und/oder
Mobilfunknetz benutzt, wenn sie kein Standortsignal empfangen kann.
5. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der benannte Prozessor (21, 23) eine digitale Bearbeitungsschaltung (23) umfasst,
mit welcher die benannten Signale dekodiert werden können, sowie einen Prozessor (21),
in welchem die benannten Teilnehmeridentifikationsdaten gespeichert sind.
6. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die benannte digitale Bearbeitungsschaltung (23) in einem Schaltkreis integriert
ist.
7. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem eine integrierte Schaltung (14) enthält, mit welcher Satelliten-Standortbestimmungssignale,
die mit einer Antenne (15,25) empfangen werden, in eine Form umgewandelt werden, die
von der benannten digitalen Bearbeitungsschaltung (23) bearbeitet werden kann.
8. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem eine integrierte Antenne (25) umfasst.
9. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem eine integrierte Batterie (20) zur Speisung der benannten digitalen
Bearbeitungsschaltung (23) umfasst.
10. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem eine kontaktlose Schnittstelle (26) umfasst.
11. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die benannte kontaktlose Schnittstelle (26) eine elektromagnetische Schnittstelle
ist.
12. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die benannte elektromagnetische Schnittstelle (26) eine Bluetooth-Schnittstelle ist.
13. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die benannte Identifikationsdaten Identifikationsdaten eines Teilnehmers in einem
digitalen Kommunikationsnetz sind.
14. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer von Gesprächen im benannten Kommunikationsnetz mit der benannten Zeitinformation
ermittelt wird.
15. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Benutzung von nicht für die Verkehrsabwicklung zuständigen Ressourcen
in der Identifizierungskarte (2) mit der benannten Zeitinformation ermittelt wird.
16. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem mindestens eine Tarif tabelle (210) enthält, in welcher Gebühren für
die Benutzung des Kommunikationsnetzes angegeben werden.
17. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die benannte Tariftabelle (210) aus einem Tarif-Server im benannten Telekommunikationsnetz
ferngeladen und/oder verändert werden kann.
18. Chipkarte (2) gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem elektronische Signaturprüfmittel (21) umfasst, um die elektronische
Signatur von empfangenen Tarif tabellen zuprüfen.
19. Chipkarte (2) gemäss einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem ein Prepaid-Konto umfasst, aus welcher die ermittelten Beträge abgebucht
werden.