(19)
(11) EP 1 844 819 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.2007  Patentblatt  2007/42

(21) Anmeldenummer: 07007285.5

(22) Anmeldetag:  07.04.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62C 35/02(2006.01)
A62C 39/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.04.2006 DE 202006006068 U

(71) Anmelder: Sievers, Thomas
46286 Dorsten (DE)

(72) Erfinder:
  • Sievers, Thomas
    46286 Dorsten (DE)

(74) Vertreter: Müller, Karl-Ernst et al
Turmstrasse 22
40878 Ratingen
40878 Ratingen (DE)

   


(54) Raumlöschsäule


(57) Raumlöschsäule als in Gebäuden aufstellbare und dezentral arbeitende Löscheinrichtung bestehend aus einem transportablen Gehäuse (10) mit über dessen Gehäusewandung verteilt angeordneten Löschdüsen (11) zum Austritt eines in dem Gehäuse (10) gespeicherten Löschmittels, wobei in dem Gehäuse (10) ein an die Löschdüsen (11) angeschlossener Tank (13) zur Aufnahme des Löschmittels, ein Energieversorgungsmodul (15) sowie ein an in die Gehäusewand integrierten Brandmeldesensoren (17) angeschlossenes Steuermodul (16) zur Ansteuerung der Löschfunktion der Raumlöschsäule angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Raumlöschsäule als in Gebäuden aufstellbare und dezentral arbeitende Löscheinrichtung.

[0002] Soweit Gebäude heute mit Löscheinrichtungen versehen sind, handelt es sich dabei um in dem betreffenden Gebäude beziehungsweise Teilen davon, insbesondere an oder in Decken verlegte Sprinklersysteme, aus deren Düsen im Auslösefall Wasser als Löschmittel versprüht wird. Die Sprinkleranlagen sind mit im Normalfall als Rauchmelder ausgebildeten Brandmeldesensoren gekoppelt, die im Brandfall anspringen und so die Sprinkleranlagen in Funktion setzen.

[0003] Mit den bekannten, fest installierten Löscheinrichtungen ist der Nachteil verbunden, dass Gebäude nur mit einem erheblichen Aufwand nachgerüstet werden können. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Sprinkleranlagen häufig als großflächig zusammengeschaltete Systeme ausgelegt sind, so dass im Falle einer Fehlauslösung oft erhebliche Schäden durch das versprühte Löschmittel die Folge sind.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Löscheinrichtung für Gebäude zur Verfügung zu stellen, die in einfacher Weise nachrüstbar ist.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.

[0006] Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken eine Raumlöschsäule vor, bestehend aus einem transportablen Gehäuse mit über dessen Gehäusewandung verteilt angeordneten Löschdüsen zum Austritt eines in dem Gehäuse gespeicherten Löschmittels, wobei in dem Gehäuse ein an die Löschdüsen angeschlossener Tank zur Aufnahme des Löschmittels, ein Energieversorgungsmodul sowie ein an in die Gehäusewand integrierten Brandmeldesensoren angeschlossenes Steuermodul zur Ansteuerung der Löschfunktion der Raumlöschsäule angeordnet sind.

[0007] Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass die als dezentrale Löscheinheiten aufstellbaren und in ihrer Grundversion bezüglich der Auslöse- und Löschfunktion völlig autark ausgelegten Raumlöschsäulen an beliebigen Orten in einem Gebäude aufstellbar sind. So kann je nach der Raumgröße eine einzige in dem betreffenden Raum platzierte Raumlöschsäule ausreichend sein; bei großen Räumen können aber wahlweise auch mehrere Raumlöschsäulen aufgestellt werden. Die Beweglichkeit der dezentral und autark ausgebildeten Raumlöschsäulen lässt eine Aufstellung insbesondere in der Nähe von potentiellen Brandherden in einem Raum zu, so dass ein hier mit größerer Wahrscheinlichkeit entstehender Brand sofort und effektiv durch eine in seiner unmittelbaren Nähe aufgestellte Raumlöschsäule bekämpft wird. Da Fehlauslösungen nur eine einzelne Raumlöschsäule betreffen können, treten bei einer Fehlauslösung einer einzelnen Raumlöschsäule geringere Schäden als bei der Fehlauslösung eines bekannten Sprinklersystems auf.

[0008] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird als Löschmittel Wasser eingesetzt. Hierbei ist es auch möglich, je nach Aufstellungsort der Raumlöschsäule dem Wasser Zusätze zu geben, die die Löschwirkung in Abhängigkeit von der Umgebung des Aufstellungsortes der Raumlöschsäule verbessern.

[0009] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Löschdüsen für eine Feinstvernebelung des durchgesetzten Löschmittels, also Wasser, eingerichtet sind, wobei je nach Aufstellungsort die Auslegung der Löschdüsen verändert werden kann.

[0010] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tank als Drucktank ausgebildet und in dem Drucktank das unter Druck stehende Löschmittel bevorratet ist.

[0011] Nach einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Löschmittel ein Löschgas ist, welches nach einem Ausführungsbeispiel in dem Tank in bei Raumtemperatur flüssigem Aggregatzustand bevorratet ist und unter Druckeinwirkung bei Austritt aus den Löschdüsen in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht.

[0012] Es kann vorgesehen sein, dass in dem Gehäuse ein Druckerzeugungsmodul zum Austreiben des in dem Tank gespeicherten Löschmittels durch die Löschdüsen angeordnet ist, wobei in diesem Fall der Tank als einfacher druckloser Vorratstank ausgebildet sein kann.

[0013] Sofern der Aufstellungsort der Raumlöschsäule beziehungsweise das entsprechende Gebäude dies zulassen, kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass der Tank über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss an eine externe Druckzufuhr anschließbar ist.

[0014] Soweit aus Sicht einer konstruktiv optimalen Auslegung der Größe einer Raumlöschsäule der darin zu speichernde Vorrat an Löschmittel begrenzt ist, kann in Abhängigkeit von Einsatzort und Löschfunktion auch vorgesehen sein, dass der Tank über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss an eine externe Löschmittelversorgung anschließbar ist; eine solche externe Löschmittelversorgung kann beispielsweise im Falle der Verwendung von Wasser als Löschmittel das Heizungssystem des Gebäudes sein, in welchem ebenfalls Wasser zur Verfügung steht. Weiterhin ist auch ein Zugriff auf eine gegebenenfalls existierende Frischwasserversorgung denkbar.

[0015] Soweit die Raumlöschsäule ein Energieversorgungsmodul umfasst, kann vorgesehen sein, dass das Energieversorgungsmodul einen Akkumulator als Energiespeicher aufweist, so dass die Funktionen der Raumlöschsäule über die entsprechende Batterie zu betreiben sind. Alternativ beziehungsweise zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Energieversorgungsmodul über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss an eine externe Energieversorgung anschließbar ist, wobei ein derartiger Anschluss der Raumlöschsäule an das gebäudeseitige Stromnetz in der Regel leicht und flexibel zu realisieren sein sollte.

[0016] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann zusätzlich zu der von der Raumlöschsäule ausgehenden Löschwirkung über das versprühte Löschmittel vorgesehen sein, dass das Steuermodul zur Auslösung wenigstens einer in das Gehäuse integrierten Warneinrichtung eingerichtet ist, wobei derartige Warneinrichtungen aus einer Sirene oder einer optisch wahrnehmbaren Signaleinrichtung bestehen können, die auch über die Beendigung der Löschwirkung hinaus anzeigen, welche Raumlöschsäule in Funktion gewesen ist und wo ein potentieller Gefahrenherd besteht.

[0017] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass in das Steuermodul eine Fernmeldefunktion zur Übertragung einer Nachricht an einen vorgegebenen Empfänger integriert ist; heute bereits erhältliche Systeme ermöglichen es dabei, automatisch einen Notruf an eine entsprechende Notrufnummer, beispielsweise die Feuerwehr, oder an eine vorbestimmte Person abzusetzen, die die weitere Organisation der Brandbekämpfung übernimmt.

[0018] Es ist ebenso möglich, dass das Steuermodul über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss mit weiteren, in einem Gebäude als Aufstellungsort angeordneten Warnsystemen verbindbar ist. In an sich bekannter Weise können die Brandmeldesensoren zur Erfassung von Lichtverhältnissen, Rauch, CO und/oder Temperatur eingerichtet sein, so dass Feuerschein, Rauch, ein Anstieg des CO-Gehalts beziehungsweise Temperaturerhöhungen als Brandindikatoren herangezogen werden können.

[0019] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Die einzige Figur zeigt eine Raumlöschsäule in einer schematisierten Darstellung.

[0020] In einem Gehäuse 10 sind die die Funktionen der Raumlöschsäule ausführenden Aggregate beziehungsweise Module untergebracht, wobei im Inneren des Gehäuses 10 ein Tragrahmen 19 zur Halterung der Aggregate beziehungsweise Module untergebracht ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind im oberen Bereich des Gehäuses in dessen Gehäusewandung Löschdüsen 11 angeordnet, die über eine Versorgungsleitung 12 miteinander sowie mit einem im Gehäuse 10 angeordneten Tank 13 verbunden sind. An den Tank 13 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Druckerzeugungsmodul 14 angeschlossen, welches bei Inbetriebnahme den erforderlichen Druck liefert, um das im Tank 13 bevorratete Löschmittel, im vorliegenden Ausführungsbeispiel Wasser, über die Löschdüsen 11 aus der Raumlöschsäule zur Brandbekämpfung auszutreiben.

[0021] Die Raumlöschsäule umfasst ferner ein Energieversorgungsmodul 15 sowie ein Steuermodul 16, welches die Ansteuerung der Löschfunktion und gegebenenfalls weitere Funktionen der Raumlöschsäule übernimmt. Ferner sind über die Wandung des Gehäuses 10 verteilt Brandmeldesensoren 17 angeordnet, die auf eine insbesondere kombinierte Optik-, Rauch-, CO-, Temperatur-Indikation eingestellt sind. Die von den Brandmeldesensoren 17 aufgenommenen Daten werden auf das Steuermodul 16 übertragen, wobei das Steuermodul 16 in Abhängigkeit von den empfangenen Signalen die Auslösung der Löschfunktion der Raumlöschsäule steuert. In dem Steuermodul kann zusätzlich eine Fernmeldefunktion zur Übertragung einer Nachricht an einen vorgegebenen Empfänger integriert sein.

[0022] Im unteren Bereich des Gehäuses 10 ist mit 18 eine Anordnung von gegebenenfalls mehreren externen Anschlüssen der Raumlöschsäule bezeichnet, wobei diese externen Anschlüsse einen Anschluss für eine externe Stromversorgung, einen Anschluss für eine externe Druckversorgung, einen Anschluss für eine externe Löschmittelversorgung sowie Anschlüsse für zusätzliche Steuerleitungen im Hinblick auf die Funktionen des Steuermoduls umfassen können.

[0023] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


Ansprüche

1. Raumlöschsäule als in Gebäuden aufstellbare und dezentral arbeitende Löscheinrichtung bestehend aus einem transportablen Gehäuse (10) mit über dessen Gehäusewandung verteilt angeordneten Löschdüsen (11) zum Austritt eines in dem Gehäuse (10) gespeicherten Löschmittels, wobei in dem Gehäuse (10) ein an die Löschdüsen (11) angeschlossener Tank (13) zur Aufnahme des Löschmittels, ein Energieversorgungsmodul (15) sowie ein an in die Gehäusewand integrierten Brandmeldesensoren (17) angeschlossenes Steuermodul (16) zur Ansteuerung der Löschfunktion der Raumlöschsäule angeordnet sind.
 
2. Raumlöschsäule nach Anspruch 1, bei welcher das Löschmittel Wasser ist.
 
3. Raumlöschsäule nach Anspruch 2, bei welcher die Löschdüsen (11) für eine Feinstvernebelung des durchgesetzten Löschmittels eingerichtet sind.
 
4. Raumlöschsäule nach Anspruch 2 oder 3, bei welcher der Tank (13) als Drucktank ausgebildet und in dem Drucktank das unter Druck stehende Löschmittel bevorratet ist.
 
5. Raumlöschsäule nach Anspruch 1, bei welcher das Löschmittel ein Löschgas ist.
 
6. Raumlöschsäule nach Anspruch 5, bei welcher das Löschgas in dem Tank (13) in bei Raumtemperatur flüssigem Aggregatzustand bevorratet ist und unter Druckeinwirkung bei Austritt aus den Löschdüsen (11) in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht.
 
7. Raumlöschsäule einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) ein Druckerzeugungsmodul (14) zum Austreiben des in dem Tank (13) gespeicherten Löschmittels durch die Löschdüsen (11) angeordnet ist.
 
8. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welcher der Tank (13) über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss (18) an eine externe Druckzufuhr anschließbar ist.
 
9. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welcher der Tank (13) über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss (18) an eine externe Löschmittelversorgung anschließbar ist.
 
10. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welcher das Energieversorgungsmodul (15) einen Akkumulator als Energiespeicher aufweist.
 
11. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welcher das Energieversorgungsmodul (15) über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss (18) an eine externe Energieversorgung anschließbar ist.
 
12. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welcher das Steuermodul (16) zur Auslösung wenigstens einer in das Gehäuse (10) integrierten Warneinrichtung eingerichtet ist.
 
13. Raumlöschsäule nach Anspruch 12, bei welcher die Warneinrichtung eine Sirene und/oder eine ein optisch wahrnehmbares Signal aussendende Einrichtung umfasst.
 
14. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei welcher in das Steuermodul eine Fernmeldefunktion zur Übertragung einer Nachricht an einen vorgegebenen Empfänger integriert ist.
 
15. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei welcher das Steuermodul (16) über einen gehäuseseitigen Zusatzanschluss (18) mit weiteren, in einem Gebäude als Aufstellungsort angeordneten Warnsystemen verbindbar ist.
 
16. Raumlöschsäule nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei welcher die Brandmeldesensoren (17) zur Erfassung von Lichtverhältnissen, Rauch, CO und/oder Temperatur eingerichtet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht