[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Inspektion und Sortierung
von Produkten, die in zusammenhängenden Objektverbänden hergestellt werden, insbesondere
anwendbar - aber nicht ausschließlich - in der Druckindustrie auf Bogen mit Mehrfachnutzen
wie z.B. Banknoten, Briefmarken, Ausweisen, Losen, Scheckformularen und Faltschachteln,
und überall dort, wo eine automatische Überprüfung und Sortierung von solchen Erzeugnissen
erfolgen soll, die während des Herstellungsprozesses zunächst in Gruppen verbunden
sind und erst danach in mehrere Einzelerzeugnissen zertrennt werden. Dabei erfolgt
die Inspektion an solchen Stellen des Herstellungsprozesses, wo die Prüflinge noch
in der zu Objektverbänden verbundenen Form vorliegen, jedoch die Sortierung auf Basis
der dabei ermittelten Prüfergebnisse erst nach dem Auftrennen in Einzelobjekte durchgeführt
wird. Im einfachsten Fall werden dabei selektiv diejenigen Einzelerzeugnisse aussortiert,
die zuvor als fehlerhaft erkannt worden waren.
[0002] In industriellen Fertigungsprozessen werden häufig Inspektionssysteme eingesetzt,
um fehlerhafte Produkte automatisch zu erkennen und auszusortieren. Sie bestehen aus
Sensoren mit ihren zugehörigen Verarbeitungseinheiten. Das können elektronische Kameras
mit Beleuchtung und Bildverarbeitungscomputem sein, aber auch andere Sensoren zur
Erfassung von speziellen Qualitätsmerkmalen und physikalischen Meßgrößen des Produkts.
Zur Qualitätskontrolle wird das Inspektionssystem an der Transportvorrichtungen des
Materialstroms angebracht, entweder direkt an den Produktionsmaschinen (z.B. in Druckmaschinen)
oder in separaten Inspektionsmaschinen (z.B. Drudcbogen-Inspektionsmaschinen).
[0003] Handelt es sich beim Prüfling um einen Objektverband bestehend aus mehreren miteinander
verbundenen Einzelobjekten, der erst später in Einzelobjekte aufgetrennt wird, und
sind darin nur einzelne Teilobjekte fehlerhaft, will man aus Kostengründen nicht den
ganzen Objektverband wegwerfen. Daher wird häufig ein Verfahren angewendet, bei dem
die Qualitätsüberprüfung erst in der Sortieranlage für Einzelobjekte vorgenommen wird,
also erst nach dem Zertrennen des Objektverbandes in Einzelobjekte. Das Inspektionssystem
befindet sich hierbei in der Einzelobjekt-Sortiereinrichtung selbst und steuert die
Sortierweichen entsprechen den Prüfergebnissen direkt an, muß also keine Markierung
vornehmen.
[0004] Ein Prüfen erst in der Sortiermaschine für Einzelobjekte hat jedoch folgenden Nachteil.
Gewöhnlich erfolgt die Produktion in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten auf separaten
Maschinen (z.B. Herstellungsmaschine → Stanzmaschine → Sortiermaschine). Zwischen
den einzelnen Stufen des Herstellungsprozesses vergeht durch Zwischenlagerung und
Transport der Produkte viel Zeit bis die separierten Einzelobjekte in die Sortiervorrichtung
gelangen. Wenn die Inspektion erst dort stattfindet und es an den einzelnen Produktionsmaschinen
selbst keine automatische Fehlererkennung gibt, bleiben systematische Herstellungsfehler
oft lange unentdeckt, was mit hohen Kosten verbunden ist.
[0005] Daher sollte die Inspektion möglichst herstellungsnah erfolgen, am besten direkt
an den Produktionsmaschinen, um dort eine schnelle unmittelbare Fehlerrückkopplung
auf den Herstellungsprozeß zu ermöglichen, entweder automatisch oder über das Bedienpersonal,
indem dort Fehler sofort optisch und akustisch angezeigt werden. Ein Ausschleusen
von fehlerhaften Einzelobjekten ist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht möglich,
da diese noch im Objektverband (z.B. in einem Druckbogen) zusammen mit vielleicht
fehlerfreien Nachbar-Einzelobjekten vorliegen. So können z.B. an Druckmaschinen oder
Bogen-Inspektionsmaschinen nur ganze Objektverbände (z.B. Banknotenbogen) ausgeschleust
werden, die mindestens ein fehlerhaftes Einzelobjekt (z.B. Banknote) enthalten. Ein
Ausschleusen einzelner fehlerhafter Einzelobjekte ist an dieser Stelle nicht möglich.
Daher werden dann häufig die ganzen Bogen ausgesteuert, anschließend arbeits- und
zeitaufwendig manuell geprüft und fehlerhafte Einzelobjekte z.B. mit einem dicken
schwarzen Strich von Hand markiert. Diese Markierung wird dann später nach dem Schneidevorgang
in einer Einzelobjekt-Sortiermaschine von einem Sensor erkannt, eine Weiche wird angesteuert
und das fehlerhafte Einzelobjekt ausgeschleust.
[0006] Aus
EP 0612042 B2 ist eine Lösung bekannt, bei der die optische Inspektion (Scanner mit Bildverarbeitungseinheit)
bereits in der Druckmaschine oder auf einer nachgeschalteten Bogeninspektionsmaschine
durchgeführt wird, wobei die Banknoten (Dokumente) innerhalb der Druckbogen geprüft
und im Fehlerfalle mit einem Ungültigkeitsvermerk (reject mark) versehen werden, eine
deutlich erkennbare Fehlermarkierung, die auf alle fehlerhaften Einzeldokumente aufgebracht
wird. Dazu wird eine Reihe von Inkjet - Druckköpfen (oder ähnliches) über dem Druckbogen
angebracht, die entsprechend dem jeweiligen Prüfergebnis angesteuert werden. Die dadurch
als fehlerhaft markierten Banknoten können später nach der Vereinzelung genauso behandelt
werden wie bei der oben erwähnten manuellen Markierung, d.h. die einzelnen markierten
Banknoten können nach dem Schneiden in Einzelnoten aufgrund ihrer Markierung in einer
Banknotensortiermaschine automatisch ausgeschleust werden.
[0007] Ein Vorteil dieser Lösung ist es, daß das arbeitsintensive manuelle Markieren fehlerhafter
Banknoten entfällt. Ein wesentlicher Merkmal und zugleich ein Nachteil dieser Lösung
ist es jedoch, daß das Prüfergebnis und die Markierung ausschließlich ein zweiwertiges
"Gut" oder "Schlecht" kennt und daß diese Information durch eine Ungültigkeitsmarkierung
(reject mark) auf das Einzelobjekt, die Banknote, aufgebracht wird, wodurch diese
unwiderruflich unbrauchbar gemacht wird. Vor allem im Sicherheitsdruck sind aufgrund
der besonderen Qualitätsanforderungen und der Produktkomplexität die Rückweisungsraten
(rejects) sehr hoch. Häufige Ursache dafür sind die sogenannten "false rejects", also
irrtümliche Rückweisungen aufgrund von Pseudofehlem seitens der Inspektionssysteme
selbst und nicht aufgrund tatsächlicher Druckfehler. Eine nachgeschaltete manuelle
Überprüfung zeigt, daß ein Großteil der zurückgewiesenen, scheinbar fehlerhaften Objekte
keine Fehler aufweisen, aber durch die Ungültigkeitsmarkierung unbrauchbar gemacht
wurden. Bei höherwertigen Erzeugnissen wie Banknoten kann das einen deutlichen Kostenfaktor
darstellen. Daher werden in der Praxis häufig überhaupt keine Einzelnoten-Markierstationen
eingesetzt oder bereits vorhandene wieder abgeschaltet.
[0008] Ein weiterer Nachteil dieses bisherigen Verfahrens ist auch, daß es nicht erlaubt,
Einzelobjekte nach Qualitätskategorien oder anderen Prüfkriterien zu sortieren, da
es nur "gut" oder "schlecht" gibt und die als "schlecht" markierten Einzelobjekte
durch die Ungültigkeitsmarkierung (reject mark) bereits unbrauchbar gemacht worden
sind.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Sortierung von im Objektverband
geprüften Einzelobjekten vorzuschlagen, bei welchem keine Markierung der vermeintlich
fehlerhaften Einzelobjekte erfolgt und dennoch eine diesen Prüfergebnissen entsprechende
Sortierung der vereinzelten Einzelobjekte ermöglicht, sogar nach differenzierten Prüfkriterien.
[0010] Die erfinderische Lösung besteht in einer Art "Elektronischem Markieren", wobei bereits
vorhandene individuelle Kennzeichnungen (z.B. Seriennummern) oder bereits vorhandene
individuelle Merkmale der Einzelobjekte (z.B. feine Unterschiede in Druck- und Papierstrukturen)
als sogenannte Identifikatoren erfaßt oder individuelle Kennzeichnungen (z.B. Seriennummern)
auf den Einzelobjekten als Identifikatoren angebracht werden, ferner die jeweilige
Prüfinformation aus der Inspektion diesen Identifikatoren (individuellen Merkmalen
oder Kennzeichnungen) zugeordnet gespeichert wird, ferner diese Datenpakete an die
Einzelobjekt-Sortiervorrichtung übertragen werden, wo nach dem Schneiden die Einzelobjekte
aufgrund ihrer Identifikatoren mit Hilfe eines Sensors wiedererkannt und entsprechend
den empfangenen zugehörigen Prüfdaten sortiert bzw. ausgeschleust werden. Ein wesentliches
Merkmal dieses Verfahrens ist es, daß dabei das Markieren nicht physikalisch auf dem
geprüften Einzelobjekt selbst erfolgt, sondern indirekt in einem Datensatz, in welchem
jedes Einzelobjekt durch seinen Identifikator vertreten ist. Dabei wird das Einzelobjekt
im Gegensatz zum Verfahren mit der Ungültigkeitsmarkierung entweder überhaupt nicht
markiert oder trägt lediglich einen individualisierenden Code (z.B. eine Seriennummer,
einen Barcode oder 2D-Code) zur späteren Identifikation ohne jedwede Information aus
dem Prüfergebnis. Viele Produkte tragen bereits eine Seriennummer, oder eine solche
soll ohnehin angebracht werden. Man kann auch einen unsichtbaren Identifikationscode
verwenden, z.B. mit UV fluoreszierender Tinte oder durch Anbringung auf der Rückseite
bei Produkten wie Fattschachteln.
[0011] Der Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht also darin, daß keine entwertenden
Ungültigkeitsmarkierungen auf dem Prüfling angebracht werden müssen und daß eine über
das bloße Aussondern fehlerhafter Einzelobjekte hinausgehende zusätzliche klassfizierende
Sortierung in Kategorien entsprechen den Prüfergebnissen und Resultaten der Inspektion
möglich gemacht wird, weil die Prüfergebnisse nicht ausschließlich binär sein müssen,
sie können der Sortiervorrichtung auch detailliert zur Verfügung gestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist es, daß man auch Inspektionssysteme auf Produktionsmaschinen
anbringen kann, die keine Möglichkeit zur Ausschleusung von fehlerhafter Objektverbänden
bietet, wie z.B. auf Druckmaschinen ohne ansteuerbarer zusätzlicher Bogenweiche mit
Fehlbogenstapler.
[0012] Nachfolgend werden sowohl das Prinzip des Verfahrens als auch grundlegenden Ausführungsformen
anhand von Abbildungen beschrieben.
[0013] Abb. 1 zeigt oben beispielhaft als typischen Objektverband (1) einen Druckbogen bestehend
aus verbundenen Einzelobjekten (2) und einem unbenutzten Rand. Der untere Teil der
Abbildung 1 zeigt die Einzelobjekte (3) nach dem Zertrennen, wobei die unbenutzten
Randteile Abfall sind. Sowohl auf dem unbenutzte Rand des Objektverbandes (1) als
auch auf den Einzelobjekten (2,3) selbst können sich identifikationscodes (6,4) oder
andere individuelle Merkmale (5) befinden, die ihre eindeutige Identifizierung erlauben.
Zusätzlich kann ein Aufdruck der Prüfergebnisse (7) auf den Rand des Objektverbandes
(1) erfolgen, wodurch dieser als Informationszwischenspeicher bis zum Zertrennen in
getrennte Einzelobjekte (3) dient. Dieser Aufdruck (7) kann neben den Koordinaten
fehlerhafter Einzelobjekte (2) auch detailliertere Prüfinformation enthalten.
[0014] Abb. 2 zeigt das Prinzip dieses Verfahrens. In einer Produktionsvorrichtung (z.B.
Druckmaschine) werden Objektverbände (1) (z.B. Druckbogen) aus verbundenen Einzelobjekten
(2) hergestellt (z.B. Banknotenbogen oder Faltschachtelbogen). Diese werden von einem
Inspektions- und Identifikationssystem (20) geprüft und mit "Elektronischen Marken"
(29) versehen, indem für jedes Einzelobjekt (2) das Prüfergebnis (27) zusammen mit
dem Identifikator (28), einem individuellen Merkmal (5) oder Identifikationscode (4),
elektronisch gespeichert und zur Sortieretektronik (71) übertragen wird. Nachdem der
Objektverband (1) durch eine Schneidevorrichtung (60) in getrennte Einzelobjekte (3)
zerteilt wurde, werden diese im Sortiersystem (70) mittels eines Identifikationssensors
(73) wiedererkannt und mit Hilfe der Sortierelektronik (71) durch eine den Elektronischen
Marken (29) entsprechende Weichenansteuerung (72) in der Sortiervorrichtung (80) ausgeschleust.
[0015] Abb. 3 zeigt die erste von sechs Ausführungsformen. Gemäß dieser ersten Ausführungsform
besteht das Inspektions- und ldentifikationssystem (20a) darin, daß eine individuelle
Kennzeichnung (4) an jedem Einzelobjekt (2) des Objektverbandes (1) mit Wissen des
Inspektionssystems (21) oder von ihm selbst mittels eines Einzelobjekt-Identifikationscode-Druckers
(22) (z.B. Inkjet oder Laser) angebracht wird, wie z.B. eine Seriennummer oder ein
anderer Identifikationscode (z.B. Barcode oder 3D-Code) mit sichtbarer oder unsichtbarer
Tinte, z.B. UV-fluoreszierender oder IR-Tinte. Diese individuelle Objektkennzeichnung
(4) wird derart aufgebracht, daß das jeweilige Prüfergebnis (27) dieser individuellen
Objektkennzeichnung (4) als Identifikator (28) zuordenbar ist. Die Elektronische Marke
(29) besteht in diesem Falle aus der individuellen Kennzeichnung (4) und dem zugeordneten
Prüfergebnis (27). Nach der Schneidevorrichtung (60), also nach dem Schneiden oder
Stanzen, gelangen die getrennten Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem (70). Dort
ist ein Sensor (74) installiert, der die aufgebrachten individuellen Kennzeichnungen
(4) als Identifikator (28) liest. In der Sortierelektronik (71) wird die in der Elektronischen
Marke (29) zugeordnete Prüfinformation (27) ermittelt und daraus die Sortierentscheidung
zur Weichenansteuerung (72) getroffen.
[0016] Abb. 4 zeigt die zweite von sechs Ausführungsformen. Gemäß dieser zweiten Ausführungsform
wird eine bereits vorhandene individuelle Kennzeichnung (4) (z.B. eine Seriennummer)
der Einzelobjekte (2) erfaßt und dem Prüfergebnis (27) zugeordnet. Das verbundene
Einzelobjekt (2) trägt also beim Passieren des Inspektions- und Identifikationssystems
(20b) bereits die individuelle Kennzeichnung (4), weil sie bereits in einem vorangehenden
Produktionsschritt angebracht wurde. Die Erfassung dieser vorhandenen Kennzeichnungen
(4) erfolgt durch einen oder mehrere Einzelobjekt-Identifikationscode-Leser (23).
Als Identifikator (28) wird diese Information dann zusammen mit dem Prüfergebnis (27)
für jedes Einzelobjekt (2) an die Sortierelektronik (71) übertragen. Nach der Schneide-
und Trennvorrichtung (60) gelangen die vereinzelten Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem
(70). Dort ist ein Identifikationscode-Leser (74) installiert, der die individuellen
Kennzeichnungen (4) als Identifikator (28) liest. In der Sortierelektronik (71) wird
die in der Elektronischen Marke (29) zugeordnete Prüfinformation (27) ermittelt und
daraus die Sortierentscheidung zur Weichenansteuerung (72) getroffen.
[0017] Abb. 5 zeigt die dritte von sechs Ausführungsformen. Gemäß dieser dritten Ausführungsform
wird statt einer vorhandenen individuellen Kennzeichnung (4) ein anderes bereits vorhandenes
wiedererkennbares individuelles Merkmal (5) des Einzelobjekts (2) als Identifikator
(28) verwendet wie z.B. die Struktur des Papiers oder mikroskopisch kleine Unterschiede
im Druckbild. Jedes verbundene Einzelobjekt (2) trägt also beim Passieren des Inspektions-
und Identifikationssystems (20c) bereits ein individuelles Merkmal (5), welches dort
von einem oder mehreren Einzelobjekt-Merkmal-Lesern (24) erfaßt wird. Als Identifikator
(28) wird diese Information dann zusammen mit dem Prüfergebnis (27) für jedes Einzelobjekt
(2) an die Sortierelektronik (71) übertragen. Nach der Schneide- und Trennvorrichtung
(60) gelangen die vereinzelten Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem (70). Dort ist
ein Merkmal-Leser (75) installiert, der die individuellen Merkmale (5) als Identifikator
(28) wiedererkennt. In der Sortierelektronik (71) wird die in der Elektronischen Marke
(29) zugeordnete Prüfinformation (27) ermittelt und daraus die Sortierentscheidung
zur Weichenansteuerung (72) getroffen.
[0018] Abb. 6 zeigt die vierte von sechs Ausführungsformen. Gemäß der vierten Ausführungsform
werden zunächst nicht die Einzelobjekte (2) individuell gekennzeichnet, sondern die
Objektverbände (1) erhalten mit einem Objektverband-Identifikationscode-Drucker (50)
einen individuellen Identifikationscode (6). Dies kann z.B. eine Druckbogennummer
auf dem unbenutzten Bogenrand sein. Jeder Objektverband (1) erhält also beim Passieren
des Inspektions- und Identifikationssystems (20d) einen Objektverband-Identifikationscode
(6) als individuelle Kennzeichnung aufgedruckt, wodurch jedes Einzelobjekt (2) auf
diesem Objektverband (1) zusammen mit den Koordinaten seiner Position (26) innerhalb
des Objektverbandes eindeutig definiert ist. Dieser sogenannte Prä-Identifikator (14)
besteht also z.B. aus der Bogennummer zusammen mit der Reihe und der Spalte des Einzelobjekts
innerhalb des Bogens. Das Prüfergebnis (27) wird zunächst diesem Prä-Identifikator
(14) zugeordnet (= Bogennummer (6) + Position auf dem Bogen (26) + Prüfergebnis (27)).
Im weiteren Produktionsverlauf erfolgt in einer Numeriervorrichtung (40) noch vor
der Schneidevorrichtung (60) eine individuelle Kennzeichnung (41) der Objekte (z.B.
durch Aufdrucken einer Seriennummer auf jedes verbundene Einzelobjekt (2)). An der
Numeriervorrichtung (40) wird somit aus der Information "Bogennummer (6) + Position
(26) + Prüfergebnis (27) " die Einzelobjekt-Seriennummer (41) auf dieser Position
(26) ermittelt und mit dem Prüfergebnis (27) zusammen als Elektronische Marke (29)
gespeichert ( = Seriennummer (41, 4) + Prüfergebnis (27)) und an die Sortierelektronik
(71) übertragen. Nach der Schneide- und Trennvorrichtung (60) gelangen die getrennten
Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem (70). Dort ist ein Identifikationscode-Leser
(74) installiert, der die individuellen Kennzeichnungen (4) als Identifikatoren (28)
liest. In der Sortierelektronik (71) wird die in der Elektronischen Marke (29) zugeordnete
Prüfinformation (27) ermittelt und daraus die Sortierentscheidung zur Weichenansteuerung
(72) getroffen.
[0019] Abb. 7 zeigt die fünfte von sechs Ausführungsformen. Gemäß der fünften Ausführungsform
tragen die Objektverbände (1) bereits Objektverband-Identfikationscodes (6), die Einzelobjekte
(2) sind jedoch zunächst noch nicht individuell gekennzeichnet. Das heißt daß z.B.
bereits Druckbogennummern auf dem unbenutzten Bogenrand aufgedruckt sind. Jeder Objektverband
(1) trägt also beim Passieren des Inspektions- und Identifikationssystems (20e) bereits
einen Objektverband-Identifikationscode (6) als individuelle Kennzeichnung, wodurch
jedes verbundene Einzelobjekt (2) zusammen mit seiner Position (26) innerhalb des
Objektverbandes (1) eindeutig definiert ist. Dieser sogenannte Prä-Identifikator (14)
besteht also z.B. aus der Bogennummer zusammen mit der Reihe und der Spalte des Einzelobjekts
innerhalb des Bogens. Das Prüfergebnis (27) wird zunächst diesem Prä-Identifikator
(14) zugeordnet (= Bogennummer (6) + Position auf dem Bogen (26) + Prüfergebnis (27)).
Im weiteren Produktionsverlauf erfolgt in einer Numeriervorrichtung (40) noch vor
der Schneidevorrichtung (60) eine individuelle Kennzeichnung (41) der Objekte (z.B.
durch Aufdrucken einer Seriennummer auf jedes verbundene Einzelobjekt (2)). An der
Numeriervorrichtung (40) wird somit aus der Information "Bogennummer (6) + Position
(26) + Prüfergebnis (27) " die Einzelobjekt-Seriennummer (41) auf dieser Position
(26) ermittelt und mit dem Prüfergebnis (27) zusammen als Elektronische Marke (29)
gespeichert (= Seriennummer (41, 4) + Prüfergebnis (27)) und an die Sortierelektronik
(71) übertragen. Nach der Schneide- und Trennvorrichtung (60) gelangen die vereinzelten
Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem (70). Dort ist ein ldentifikationscode-Leser
(74) installiert, der die individuellen Kennzeichnungen (4) als Identifikatoren (28)
liest. In der Sortierelektronik (71) wird die in der Elektronischen Marke (29) zugeordnete
Prüfinformation (27) ermittelt und daraus die Sortierentscheidung zur Weichenansteuerung
(72) getroffen.
[0020] Abb. 8 zeigt die sechste von sechs Ausführungsformen. Gemäß der sechsten Ausführungsform
wird am Objektverband (1) ein Identifikationscode (6) und ein Errormatrixcode (7)
mit einem Inkjet- oder Laserdrucker (52) aufgebracht. Dies kann z.B. eine Druckbogennummer
auf dem unbenutzten Bogenrand sein zusammen mit einem Code, der die Position fehlerhafter
Einzelobjekte (2) auf dem Objektverband (1) und erforderlichenfalls den Fehlertyp
beschreibt. Jeder Objektverband (1) oder auch nur jeder fehlerhafte erhält also beim
Passieren des Inspektions- und Identifikationssystems (20f) diesen Aufdruck, wodurch
sozusagen der Rand des Objektverbandes (1) als Zwischenspeicher für die Prüfergebnisse
verwendet wird, bis sie in der Numeriervorrichtung (40) mittels eines Objektverband-Identifikationscode-
und Errormatrixcode-Lesers (56) wieder gelesen und den Einzelobjekt-Seriennummem (41,
4) in der Identifikator-Elektronik (18) als ldentifikator (28) zugeordnet werden.
Das detaillierte Prüfergebnis (27) kann darin diesem Identifikator (28) zugeordnet
werden, muß aber nicht. Im letzteren Falle ergibt sich lediglich eine binäre Gut/Schlecht-Entscheidung,
die durch den Errormatrixcode (7) indizierten Einzelobjekte (2) werden aufgrund ihrer
Seriennummer ausgeschleust. Die Elektronische Marke (29) wird als Seriennummer (41,
4) + Prüfergebnis (27) oder lediglich als Seriennummer (41, 4) fehlerhafter Einzelobjekte
gespeichert und an die Sortierelektronik (71) übertragen. Nach der Schneide- und Trennvorrichtung
(60) gelangen die vereinzelten Einzelobjekte (3) in das Sortiersystem (70). Dort ist
ein Identifikationscode-Leser (74) installiert, der die individuellen Kennzeichnungen
(4) als Identifikator (28) liest. In der Sortierelektronik (71) wird auf Basis der
Elektronischen Marke (29) eine Sortierentscheidung zur Weichenansteuerung (72) getroffen.
[0021] Das hier beschriebene Verfahren des Elektronischen Markierens besteht in seinen verschiedenen
Ausführungsformen also im wesentlichen aus einem zum Materialstrom parallelen elektronischen
Datenfluß, bei dem die Markierung nicht physikalisch auf dem Prüfling angebracht wird,
sondern indirekt in einem Datenfile erfolgt, in welchem jedes geprüfte Einzelobjekt
(2,3) durch einen Identifikator (28) vertreten ist.
Die einzelnen Verfahrensschritte dabei sind:
- Gewinnung bzw. Anbringung individueller Identifikator (28) an den Einzelobjekten (2)
der Objektverbände (1),
- Zuordnung der Prüfergebnisse (27) eines Inspektionssystems (21) zu diesen Identifikatoren
(28) der Einzelobjekte (2),
- Wiedererkennung der getrennten Einzelobjekte (3) aufgrund ihrer Identifikatoren (28)
und Sortierung der Einzelobjekte (3) unter Beachtung der zugeordneten Prüfergebnisse
(27) im Sortiersystem (70).
[0022] Das Inspektions- und Identifikationssystem (20, 20a-f) fast die beiden Funktionen
des Prüfens mit einem Inspektionssystem (21) und des Identifizierens durch die Anbringung
oder Ermittlung eines individuellen Einzelobjekt-Identifikators (28) zusammen.
[0023] Beim Inspektionssystem (21) handelt es sich um eine Vorrichtung zur Qualitätsüberwachung
von Prüflingen im Produktionsprozeß durch die Erfassung meßbarer physikalischer Größen
mit mindestens einem elektronischen Sensor (z.B. einer Kamera) und ihrer Auswertung
zur Gewinnung von Prüfergebnissen (27) in einer Auswerteeinheit (z. B. einem Bildverarbeitungscomputer).
Prüfergebnisse (27) sind die Ausgangsdaten einer Inspektionseinrichtung. Dies können
entweder noch unbewertete Messergebnisse sein, oder bereits aufbereitete Sortierentscheidungen
nach einem Vergleich mit Grenz- oder Sollwerten, im einfachsten Fall eine Gut/Schlecht-Entscheidung.
Der Prüfling ist hier ein Objektverband (1) als räumlich zusammenhängender Verband
aus verbundenen Einzelobjekten (2), z.B. ein Druckbogen bestehend aus mehreren Einzelobjekten
(2) wie Banknoten, Ausweisen, Briefmarken, Faltschachtelrohlingen, Kunststoffteilen
etc.. Es werden unterschieden:
- verbundenes Einzelobjekt (2) im Objektverband (1) (z.B. eine Banknote auf einem Banknotenbogen)
- getrenntes Einzelobjekt (3) nach dem Zertrennen des Objektverbandes (z. B. vereinzelte
Banknote)
[0024] Das Identifikationssystem erzeugt einen Einzelobjekt-Identifikator (28), dem das
Prüfergebnis (27) zugewiesen wird. Zusammen bilden sie eine elektronische Marke (29).
Ein Identifikator (28) stellt eine Information dar, die ein Einzelobjekt (2,3) sowohl
im Objektverband als auch vereinzelt eindeutig kennzeichnet. Identifikatoren können
sein:
- Identifikationscodes (4) an den Einzelobjekten (2,3)
- individuelle Merkmale (5) der Einzelobjekte (2,3)
Identifikationscodes (4) sind individuelles Kennzeichnungen am Einzelobjekt (2,3)
z.B. Seriennummern, Barcodes oder 3D-Codes. Individuelle Merkmale am Einzelobjekt
(2) können alle physikalisch meßbaren Größen sein, in denen es sich von anderen Objektindividuen
unterscheiden (z.B. mikroskopisch kleine, sichtbare Unterschiede in der Papierstruktur
oder im Druckbild). Die Unterschiede in der Papierstruktur sind vor allem im Durchlicht
und durch Schattenwurf im Schräglicht mit elektronischen Kameras erfaßbar. Sensoren
für Identifikationscodes (23, 51, 55, 56) und Merkmale (24) müssen nicht durch getrennten
Sensoren verkörpert sein, diese Funktionen können auch im Inspektionssystem (21) integriert
sein.
[0025] Gibt es im Prozeßverlauf zwischen der Inspektion (21) und dem Schneiden (60) in getrennte
Einzelobjekte (3) noch einen zusätzlichen Schritt des Numerierens (40) der verbundenen
Einzelobjekte (2), so kann als Ersatz für den Identifikator (28) zunächst ein Prä-ldentifikator
(14) bestehend aus Objektverbandskennung (6) und der Position (26) treten, der nach
der Individualisierung der Einzelobjekte (2) in der Numeriervorrichtung (40) durch
die Einzelobjekt-Seriennummer (4) ersetzt wird. Ein Prä-Identifikator (14) ist eine
Information, die ein Einzelobjekt
(2) im einem Objektverband eindeutig kennzeichnet, nicht jedoch als vereinzeltes Einzelobjekt
(3). Prä-Identifikatoren können sein:
- Identifikationscodes (6) an den Objektverbänden (1) zusammen mit den Positionen (26)
der Teilobjekte (2) innerhalb der Objektverbände (1) (z.B. Bogennummer + Koordinaten
des Einzelobjekts im Bogen)
- individuelle Merkmale der Objektverbände (1) zusammen mit den Positionen der Teilobjekte
(2) innerhalb der Objektverbände (1) (z.B. Papierstruktur an bestimmten Stellen der
Bogen + Koordinaten des Einzelobjekts im Bogen)
[0026] Das Einzelobjekt-Sortiersystem (70) besteht aus einer Sortiervorrichtung (80) mit
Weichen, die von einer Sortierelektronik (71) angesteuert (72) werden. Die Sortierelektronik
(71) erhält den gelesenen Einzelobjekt-Identifikator (28) aus dem Identifikationssensor
(73), der entweder ein Identifikationscode-Leser (74) oder als Merkmalssensor (75)
ist, insbesondere ebenfalls Bildverarbeitungseinheiten bestehend aus elektronischer
Kamera mit Beleuchtung und Bildverarbeitungsrechner mit entsprechender Auswertesoftware.
Die vereinzelten Einzelobjekte (3) werden aufgrund ihrer Identifikatoren (28) und
der in der elektronischen Marke (29) gespeicherten zugehörigen Prüfinformation (27)
entsprechend sortiert bzw. ausgeschleust.
1. Verfahren zum Prüfen, Markieren und Sortieren von Einzelobjekten (2,3), welche in
zusammenhängenden Objektverbänden (1) hergestellt werden, bereits in diesem Zustand
automatisch geprüft werden, und erst nach dem Zertrennen in vereinzelte Einzelobjekte
(3) aufgrund der zuvor gewonnenen Prüfergebnisse in einer Sortiervorrichtung automatisch
sortiert werden. Anwendbar insbesondere in der Druckindustrie für Druckbogen mit Mehrfachnutzen
wie Banknoten, Briefmarken, Ausweisen, Losen, Scheckformularen und Faltschachteln.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die verbundenen Einzelobjekte (2) nicht mit Ungültigkeitsmarkierungen (reject marks)
versehen werden, sondern daß die vom Inspektionssystem gewonnenen Prüfergebnisse (27)
mit wiedererkennbaren individuellen Unterschieden der Einzelobjekte, Identifikatoren
(28) genannt, verknüpft und abgespeichert werden, und daß diese Datensätze als indirekte
elektronische Marken (29) an die Sortierelektronik (71) des Sortiersystems (70) übertragen
werden, wo mittels eines Identifikationssensors (73) die vorbeitransportierten vereinzelten
Einzelobjekte (3) aufgrund ihrer Identifikatoren (28) wiedererkannt und durch eine
den zugehörig gespeicherten Prüfergebnissen (27) entsprechende Ansteuerung (72) mindestens
einer Weiche sortiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels von Druckköpfen (22) individuelle Identifikationscodes (4) auf die verbundenen
Einzelobjekte (2) aufgebracht werden, und diese Identifikatoren (28, 4) mittels eines
Lesesensors (74) an den vereinzelten Einzelobjekten (3) wiedererkannt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels Lesesensoren (23) bereits vorhandene individuelle Identifikationscodes (4)
auf den verbundenen Einzelobjekten (2) gelesen werden und diese Identifikatoren (28,4)
mittels eines Lesesensors (74) an den getrennten Einzelobjekten (3) wiedererkannt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels Merkmalsensoren (24) individuelle Merkmale (5) der verbundenen Einzelobjekten
(2) gewonnen werden und diese Identifikatoren (28,5) mittels eines Merkmalsensors
(75) an den getrennten Einzelobjekten (3) wiedererkannt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß mittels eines Objektverband-Identifikationscode-Druckers (50) eine individuelle Kennzeichnung
(6) auf den Rand des Objektverbands aufgedruckt wird, und daß das Prüfergebnis zunächst
einem Prä-Identifikator (14) zugeordnet wird, der aus dieser Objektverbands-Kennzeichnung
(6) und der Position (26) des verbundenen Einzelobjekts (2) innerhalb des Objektverbandes
(1) besteht, und gekennzeichnet dadurch, daß der Prä-Identifikator (14) vor der Schneidevorrichtung (60) durch einen in einer
Numeriervorrichtung (40) aufgebrachten Einzelobjekt-Identifikationscode (41,4) als
Identifikator (28) ersetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß ein Objektverband-Identifikationscode-Leser (51) eine bereits vorhandene individuelle
Kennzeichnung (6) am Rand des Objektverbands liest, und daß das Prüfergebnis (27)
zunächst einem Prä-Identifikator (14) zugeordnet wird, der aus dieser Objektverbands-Kennzeichnung
(6) und der Position (26) des verbundenen Einzelobjekts (2) innerhalb des Objektverbandes
(1) besteht, und gekennzeichnet dadurch, daß der Prä-ldentifikator (14) vor der Schneidevorrichtung (60) durch einen in einer
Numeriervorrichtung (40) aufgebrachten Einzelobjekt-Identifikationscode (41,4) als
Identifikator (28) ersetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Zuordnung der Prüfergebnisse (27) zu den verbundenen Einzelobjekten (2) zunächst
dadurch gespeichert wird, daß die Positionen (26) der fehlerhaften Einzelobjekte (2) innerhalb
des Objektverbandes (1) am unbenutzten Rand des Objektverbandes (1) mittels eines
Druckkopfes (52) gespeichert werden, und daß diese Information (7) vor der Schneidevorrichtung
(60) von einem Sensor (56) gelesen wird, und daß mit Hilfe der gedruckten Seriennummern
(41) aus der Einzelobjekt-Numeriervorrichtung (40) elektronische Marken (29) erzeugt
werden, die aus Prüfergebnis (27) und Einzelobjekt-Identifikationscode (41, 4) als
Identifikatoren (28) bestehen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß der Aufdruck am Bogenrand zusätzlich Prüfergebnisse enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 1 - 8, bei dem das Inspektionssystem (20, 21) den Benutzer
im Fehlerfalle optisch und/oder akustisch warnt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 - 9, bei dem das Prüfergebnis des Inspektionssystems (20,
21) auf die vorgelagerte Produktionsvorrichtung rückgekoppelt ist, um diese entsprechend
nachzuregeln.