[0001] Die Erfindung betrifft zunächst eine Drahtziehvorrichtung mit einer oder mehreren
Ziehscheibentrommeln und jeweils einem zugeordneten Ziehscheibentrommel-Antriebsmotor,
wobei die Drahtziehvorrichtung ein Maschinengestell aufweist.
[0002] Drahtziehvorrichtungen der in Rede stehenden Art sind bekannt, so bspw. aus der nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
DE 102004027716 der Anmelderin, sowie aus der
DE 10215456 A1. Der Inhalt dieser Patentanmeldungen wird hiermit voll inhaltlich in die Offenbarung
vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldungen
in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0003] Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird zunächst eine technische Problematik
der Erfindung darin gesehen, eine Drahtziehvorrichtung der in Rede stehenden Art hinsichtlich
einer vereinfachten Fertigung und einer vereinfachten Montage vor Ort verbessert auszugestalten.
[0004] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass das Maschinengestell unter einer horizontalen
Teilung sich aus einem Ziehscheiben-Oberteil mit Zugriffs-Hilfsvorrichtungen, wie
Absaugvorrichtung und Ziehsteinaufnahme, zusammensetzt, sowie einem Untergestell,
auf welchem das Ziehscheiben-Oberteil aufgesetzt ist. Zufolge dieser erfindungsgemäßen
Ausgestaltung ist das Ziehscheiben-Oberteil mit den Zugriffs-Hilfsvorrichtungen als
Gesamtteil vorfertigbar und letztlich zum endgültigen Zusammenbau der Drahtziehvorrichtung
auf einem Untergestell aufsetz- und mit diesem befestigbar. Das unterhalb der horizontalen
Teilung vorgesehene Untergestell trägt bevorzugt keine für den Betrieb der Drahtziehvorrichtung
relevanten Vorrichtungsteile. Das Ziehscheiben-Oberteil ist durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung modulartig vorzufertigen und bevorzugt vor Ort dem Untergestell zuzuordnen.
[0005] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruchs 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein. Es erweist sich hier als günstig, dass in dem Ziehscheiben-Oberteil
ein angeflanschter Antriebsmotor für die Ziehscheibentrommel integriert ist, so weiter
bevorzugt in Form eines axial unmittelbar angeflanschten Synchronmotors. Eine solche
Anordnung ist prinzipiell aus der eingangs erwähnten nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
der Anmelderin bekannt, weshalb an dieser Stelle nochmals hierauf Bezug genommen wird.
Dieser angeflanschte Antriebsmotor ist im Sinne der Erfindung Teil des Ziehscheiben-Oberteils
und somit Teil des modulartig aufgebauten Oberteils der Drahtziehvorrichtung, wenngleich
sich der Antriebsmotor nach Anordnung des Oberteils auf dem Untergestell sehr wohl
nach unten über die horizontale Trennebene hinaus in das Untergestell erstrecken kann.
Das Ziehscheiben-Oberteil weist zudem eine Abdeckhaube auf, zur Überdeckung der Ziehscheibentrommel
in Betriebsstellung. In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ist vorgesehen, dass das Ziehscheiben-Oberteil ein Bedienpult aufweist, über welches
die Steuerung bzw. Bedienung der Drahtziehvorrichtung erfolgt. Eine kompakte Bauform
der Drahtziehvorrichtung ist dadurch erreicht, dass rückseitig derselben eine unmittelbar
mit der Drahtziehvorrichtung verbundene Verschaltungseinheit angeordnet ist. Es bedarf
nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, eines gesonderten Schaltschrankes oder
dergleichen. Die Verschaltungseinheit kann hierbei Umrichter und eine Ansteuerelektronik
einschließlich eines Frequenzumformers für den Antrieb umfassen. Als besonders vorteilhaft
erweist sich hierbei, dass die Verschaltungseinheit unmittelbar an dem Ziehscheiben-Oberteil
befestigt ist. So weist erfindungsgemäß das Ziehscheiben-Oberteil neben einer Absaugvorrichtung
und der Ziehsteinaufnahme zugleich auch zumindest eine Abdeckhaube und ein Bedienpult
und darüber hinaus rückwärtig eine Verschaltungseinheit auf, wobei weiter die Ziehscheibentrommel
durch einen in dem Oberteil integriert angeordneten Antriebsmotor unmittelbar angetrieben
wird. Das Ziehscheiben-Oberteil ist für sich genommen autark. Das unterhalb der horizontalen
Teilung der Drahtziehvorrichtung vorzusehende Untergestell übernimmt lediglich tragende
Funktionen. Als bedienungs- und wartungsfreundlich erweist sich noch eine Weiterbildung,
bei welcher die Verschaltungseinheit mittels einen Zugriffraum belassenen Trägern
an dem Ziehscheiben-Oberteil befestigt ist. Die Verschaltungseinheit ist demzufolge
bevorzugt horizontal beabstandet zu dem Ziehscheibentrommelbereich bzw. zu einer den
Ziehscheibentrommelbereich rückwärtig abdeckenden Rückwand. Der belassene Zugriffsraum
kann durchaus mit abnehmbaren Verkleidungen verschlossen sein. Darüber hinaus kann
der Zugriffsraum auch einen Eingriffsraum für die verschwenkte Abdeckhaube bereitstellen.
[0006] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Drahtziehvorrichtung nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1, wobei die Drahtziehvorrichtung weiter mindestens
eine Abdeckhaube aufweist. Um eine Drahtziehvorrichtung der in Rede stehenden Art
funktionsvorteilhafter auszubilden, wird vorgeschlagen, dass die Drahtziehvorrichtung
mindestens zwei Ziehscheibentrommeln aufweist und dass jeder Ziehscheibentrommel eine
Abdeckhaube zugeordnet ist. Dadurch bedingt, dass jeder Ziehscheibentrommel eine Abdeckhaube
zugeordnet ist, ist eine verbesserte Abführung des im Umgebungsbereich der jeweiligen
Ziehscheibentrommel entstehenden Staubes erreicht. Der beim Drahtziehen entstehende
Staub bzw. das anfallende Ziehpulver bleibt örtlich begrenzt in unmittelbarem Bereich
der Ziehscheibentrommel und ist somit auch verbessert innerhalb des durch die Abdeckhaube
begrenzten Raumes abtransportierbar.
[0007] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruchs 8 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein. Bevorzugt ist zwischen zwei Abdeckhauben ein Freiraum belassen, wobei
in dem Freiraum ein bei geschlossener Abdeckhaube zugängliches Bedienpult angeordnet
ist. Bevorzugt ist jeder Ziehscheibentrommel ein Bedienpult zugeordnet, über welches
Bedienpult auch bei geschlossener Abdeckhaube Einstellungen der zugeordneten Drahtziehvorrichtungs-Station
vorgenommen werden können. Die Bedienpulte sind eindeutig den jeweiligen Ziehscheibentrommeln
zugeordnet. Auch ist in dem Freiraum ein bei geschlossener Abdeckhaube zugänglicher
Seifenkasten angeordnet. Auch hier ist bevorzugt jeder Ziehscheibentrommel bzw. jeder
Station ein Seifenkasten eindeutig zugeordnet. Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft,
wenn jeder Abdeckhaube eine gesonderte Staubabsaugung zugeordnet ist, zur Absaugung
des in dem durch die Abdeckhaube überfangenen Bereichs anfallenden Ziehpulvers oder
dergleichen. Der jeder Ziehscheibentrommel zugeordnete Ziehstein bzw. dessen Ziehsteinhalter
ist im Haubenverschlussbereich angeordnet, ist demzufolge bei geschlossener Abdeckhaube
von letzterer überdeckt. So verbleibt der Ziehsteinhalter auch bei einer Kontrolle
des in dem Freiraum zwischen den beiden geschlossenen Abdeckhauben frei zugänglichen
Seifenkastens weiter in einer Geschütztstellung. Hinsichtlich einer verbesserten Kühlwirkung
des Ziehsteines kann des Weiteren vorgesehen sein, dass in das, die Ziehsteinhalterung
aufnehmende Gehäuse bspw. von oben hineinragend ein Füllteil angeordnet wird, um hierdurch
den Freiraum um den Ziehstein und damit den Kühlwasserspalt in vorteilhafter Weise
zu verringern.
[0008] Auch betrifft die Erfindung eine Drahtziehvorrichtung nach den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, wobei zur verbesserten Absaugung von während des Ziehvorgangs entstehenden
Staubes bzw. anfallenden Ziehpulvers vorgeschlagen wird, dass der Ziehscheibentrommel
ein zugriffsseitig angeordneter Absaugkanal zugeordnet ist, der die Ziehscheibentrommel
um mindestens ein Drittel ihres Umfangs umgibt. Der im Zuge des Drahtziehens von der
Ziehscheibentrommel radial abgeschleuderte Staub wird über den zugeordneten Absaugkanal
zielsicher abgeführt. Der Absaugkanal ist hierbei fußseitig der Ziehscheibentrommel,
diese umfangsmäßig teilweise umfassend ausgeformt, wobei der Absaugkanal mit in Richtung
auf die Ziehtrommel weisenden Absaugöffnungen versehen ist.
[0009] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruchs 13 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein. So erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Absaugkanal die Ziehscheibentrommel
um mindestens die Hälfte ihres Umfanges umgibt, weiter bevorzugt um etwa 250 - 300°
mit Bezug auf die Trommelachse. Bodenseitig weist die Ziehscheibentrommel einen in
einem spitzen Winkel zur Vertikalen verlaufenden Schleuderrand auf, mittels welchem
eine weitere Verbesserung der Staubabführung in Richtung auf den Absaugkanal erreicht
ist. So schließt der Schleuderrand bspw. einen Winkel von 30 bis 75°, bevorzugt 60°
zu einer Parallelen der Trommelachse ein, wobei der insgesamt kragenförmige Schleuderrand
in Richtung auf die freie Randkante in besagtem spitzen Winkel abfällt. Der Absaugkanal
weist des Weiteren eine außenseitige, gewinkelte Wandung auf, wobei die Absaugöffnung
im Winkelanschluss ausgebildet ist. Durch die außenseitig gewinkelte Wandung des Absaugkanals
ist zunächst zwischen dieser Wandung und dem Schleuderrand der Ziehscheibentrommel
eine bevorzugt umlaufende Sammelrinne für Staub oder dergleichen geschaffen, wobei
der abgewinkelte Abschnitt der Saugkanalwandung einen spitzen Winkel von etwa 30°
zu einer Parallelen der Trommelachse einschließt und ausgehend von einem quer zur
Trommelachse ausgerichteten Wandungsabschnitt entgegen der Neigung des Schleuderrandes
verläuft. Der Schleuderrand der rotierenden Ziehscheibentrommel geht unter Belassung
eines minimalen Ringspaltes über in den feststehenden horizontalen Wandungsabschnitt
des Absaugkanals. Bevorzugt ist über den Umfang des Absaugkanals eine Mehrzahl von
Absaugöffnungen im Winkelanschluss zwischen dem Horizontalabschnitt und dem abgewinkelten
Abschnitt der Wandung vorgesehen, dies weiter bevorzugt bei gleichmäßiger Beabstandung
zueinander. Die Winkelwandung weist einen stumpfen Winkel zwischen dem horizontalen
Abschnitt und dem abgewinkelten Abschnitt der Kanalwandung auf. Schließlich wird vorgeschlagen,
dass die radiale Ausladung des Schleuderrandes einem Fünftel oder mehr des Radius
der Ziehscheibentrommel unter Nichtberücksichtigung des Schleuderrandes - dementsprechend
gemessen im oberen, schleuderrandfreien Bereich - entspricht. So erstreckt sich der
schräg abfallende Schleuderrand mit erheblicher radialer Erstreckung im Vergleich
zur Ziehscheibentrommel.
[0010] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert:
- Fig. 1
- in Vorderansicht eine Drahtziehvorrichtung in Betriebsstellung;
- Fig. 2
- die Ansicht gemäß der Darstellung in Fig. 1, jedoch bei aufgeschwenkten Abdeckhauben;
- Fig. 3
- die Seitenansicht zu der Darstellung in Fig. 2;
- Fig. 4
- die Draufsicht hierzu unter Fortlassung der Abdeckhauben;
- Fig. 5
- den vergrößerten Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- eine perspektivische Detaildarstellung des in Fig. 4 mit dem Pfeil IV bezeichneten
Bereichs.
[0011] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 eine Drahtziehvorrichtung
1 in Art einer Geradeausziehmaschine, welche zunächst ein Maschinengestell 2 aufweist.
Dieses ist horizontal geteilt, welche Teilung in den Zeichnungen durch die horizontale
Linie H dargestellt ist.
[0012] Das Maschinengestell 2 setzt sich unter der horizontalen Teilung aus einem Ziehscheiben-Oberteil
3 und einem Untergestell 4 zusammen, auf welch letzterem das Ziehscheiben-Oberteil
3 aufgesetzt ist. Über nicht näher dargestellte Verschraubungen ist das Ziehscheiben-Oberteil
3 mit dem Untergestell 4 verbunden.
[0013] Das Ziehscheiben-Oberteil 3 weist alle für die Funktion der Vorrichtung notwendigen
Bauteile und Zugriffs-Hilfsvorrichtungen auf, während das Untergestell 4 lediglich
tragende Funktionen besitzt. So ist das Ziehscheiben-Oberteil 3 mit zwei im Wesentlichen
gleichgestalteten Ziehstationen versehen zur abnehmenden Kalibrierung eines Drahtes.
Entsprechend sind zwei Ziehscheibentrommeln 5 vorgesehen, welche in Drahtziehrichtung
r hintereinander geschaltet angeordnet sind. Hierbei ist jede Ziehscheibentrommel
5 in Drahtziehrichtung r betrachtet geneigt ausgerichtet, dies etwa unter Einschließen
eines Neigungswinkels von ca. 15° zur Horizontalen. Entsprechend der die Ziehscheibentrommeln
5 tragenden geneigten Ebene sind auch die jeder Ziehscheibentrommel 5 zugeordneten
Seifenkästen 6 und Ziehsteinhalterungen 7 geneigt ausgerichtet.
[0014] Jede Ziehscheibentrommel 5 verfügt über einen Antriebsmotor 8. Dieser ist unterhalb
des die Ziehscheibentrommel 5 tragenden, geneigt ausgerichteten Maschinenbetts 9 angeordnet.
Der Antriebsmotor 8 ist angeflanscht und wirkt unmittelbar auf die zugeordnete Ziehscheibentrommel
5 ein. Der Antriebsmotor 8 versetzt die Ziehscheibentrommel 5 stufenlos in Rotation
bzw. bremst diese ab, wobei die Drehung um eine geometrische Achse x-x stattfindet,
die senkrecht zum geneigten Maschinenbett 9 ausgerichtet ist.
[0015] Die beiden Ziehscheibentrommel-Antriebsmotoren 8 sind als elektrische Synchronmotoren
ausgebildet. Sie sind getriebefrei mit der zugeordneten Ziehscheibentrommel 5 verbunden.
[0016] Jede Ziehscheibentrommel 5 ist umgeben durch eine zur Zugriffsseite 10 hin offene
Ziehscheiben-Kammer 11. Diese setzt sich im Wesentlichen aus zwei Seitenwandungen
12 und einer Rückwand 13 zusammen, welch letztere der der Zugriffsseite 10 gegenüberliegenden
Rückseite 14 der Drahtziehvorrichtung 1 zugeordnet ist. Rückwand 13 und Seitenwandungen
12 sind auf dem die Ziehscheibentrommel 5 tragenden Maschinenbett 9 vertikal ausgerichtet
randseitig angeordnet.
[0017] Die Seitenwandungen 12 sind des Weiteren mit jeweils einer randoffenen Ausnehmung
15 versehen. Diese ist sowohl zur zugriffsseitigen Randkante als auch zur nach oben
weisenden Randkante hin geöffnet.
[0018] Die Ziehscheiben-Kammern 11 sind deckelverschließbar, wozu jeder Kammer 11 eine Abdeckhaube
16 zugeordnet ist. Diese ist nahe des oberen Randbereichs der Rückwand 13 schwenkbeweglich
um eine raumparallel zur Rückwandfußlinie verlaufende Achse y schwenkbar. Jede Abdeckhaube
16 weist einen Deckenabschnitt 17 und einen der Zugriffsseite 10 zugewandten Stirnwandabschnitt
18 auf. Deckenabschnitt 17 und Stirnwandabschnitt 18 sind hierbei in einem rechten
Winkel zueinander angeordnet. In der Verschlussstellung einer jeden Abdeckhaube 16
liegt der Deckenabschnitt 17 auf den nach oben weisenden Randkanten der kammerseitigen
Seitenwandungen 12 auf, während der Stirnwandabschnitt 18 wandungsinnenseitig gegen
die zugeordneten Stirnflächen der Seitenwandungen 12 sowie des Maschinenbetts 9 tritt.
In der Verschlussstellung der Abdeckhaube 16 ist die Ziehscheiben-Kammer 11 mit Ausnahme
der seitlichen Ausnehmungen 15 verschlossen.
[0019] Die beiden Abdeckhauben 16 bzw. die hierdurch zu überdeckenden Ziehscheiben-Kammern
11 sind zu einander beabstandet; belassen entsprechend zwischen sich einen Freiraum
19. In diesem Freiraum 19 ist ein Bedienpult 20 angeordnet, welches auch bei geschlossenen
Abdeckhauben 16 zugänglich ist. Dieses Bedienpult 20 dient zur Steuerung der in Drahtziehrichtung
r nachgeordneten Ziehscheibe, so bspw. in der Darstellung in Fig. 2 der rechten. Auch
die in Drahtziehrichtung r diesem Bedienpult 20 im Freiraum 19 vorgelagerte Ziehscheibentrommel
5 ist über ein weiteres Bedienpult 20', welches gemäß der Darstellung in Fig. 2 linksseitig
der Ziehscheibentrommel 5 angeordnet ist, steuerbar. Letzteres ist im Grunde genommen
auch in einem zwischen zwei Abdeckhauben 16 belassenen Freiraum 19' angeordnet, sofern
dem dargestellten, zwei Ziehscheiben-Stationen aufweisenden Modul ein weiteres gleich
ausgestaltetes Modul nebengeordnet wird.
[0020] Wie aus den Darstellungen zu erkennen, schließt die Abdeckhaube 16 der bspw. in Fig.
2 rechten Ziehscheibentrommel 5 nahezu bündig mit der zugewandten Außenwandung des
Maschinengestells 2 ab, während die Abdeckhaube 16 der linken Ziehscheibentrommel
5 zu der zugewandten Außenwandung des Maschinengestells 2 zurückversetzt angeordnet
ist, zur Schaffung eines randoffenen Freiraums 19' für das Bedienpult 20'.
[0021] Durch den Freiraum 19 bzw. 19' erstreckt sich auch der Seifenkasten 6 der in Drahtziehrichtung
r nachgeordneten Ziehscheibentrommel 5, wobei auch dieser Seifenkasten 6 in der Verschlussstellung
der Abdeckhauben 16 zur ständigen Kontrolle frei zugänglich ist. Die an dem Seifenkasten
6 über eine Halterung 21 befestigten, in Drahtziehrichtung r vorgelagerten Führungs-
und Tastrollen 22 erstrecken sich, die zugewandte Ausnehmung 15 der Kammerseitenwandung
12 durchtretend innerhalb der Ziehscheiben-Kammer 11 der in Drahtziehrichtung r vorgelagerten
Ziehscheibentrommel 5.
[0022] Die in Drahtziehrichtung r dem Seifenkasten 6 nachgeordnete Ziehsteinhalterung 7
hingegen ist in einer Verschlussstellung der Abdeckhaube 16 nicht zugänglich; ist
dem entsprechend im Haubenverschlussbereich angeordnet.
[0023] Auf der Rückseite 14 der Drahtziehvorrichtung 1 sind jeder Station zugeordnet unmittelbar
an dem Ziehscheiben-Oberteil 3 befestigte Verschaltungseinheiten 23 vorgesehen. Jede
Einheit ist in einem Schaltkasten 24 angeordnet, welcher über Träger 25 an dem Ziehscheiben-Oberteil
3 festgelegt ist. Die Träger 25 sind hierbei längenmäßig so bemessen, dass zwischen
Schaltkasten 24 und Ziehscheiben-Oberteil 3 ein Zugriffsraum 26 belassen ist. Dieser
kann, wenngleich nicht dargestellt, allseitig mittels bevorzugt entfernbarer Wandungen
geschlossen sein. Der Zugriffsraum 26 dient auch als Eingriffsraum für Teilabschnitte
der aufgeschwenkten Abdeckhaube 16 (vgl. Fig. 3).
[0024] Die Verschaltungseinheit 23 umfasst hierbei u. a. alle Versorgungsleitungen für das
Oberteil 3, sowie eine Ansteuerelektronik einschließlich eines Frequenzumformers für
den Antrieb.
[0025] Das Ziehscheiben-Oberteil 3 umfasst in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
zwei Ziehscheibentrommeln 5, zwei Seifenkästen 6, zwei Ziehsteinhalterungen 7, zwei
unmittelbar auf die Ziehscheibentrommeln einwirkende Antriebsmotoren 8, zwei Ziehscheiben-Kammern
11, zwei Abdeckhauben 16, sowie zwei Bedienpulte 20, zwei Verschaltungseinheiten 23
und zwei jeweils einer Ziehscheibentrommel 5 zugeordnete, nachstehend noch näher beschriebene
Staubabsaugungen. Entsprechend weist das Ziehscheiben-Oberteil 3 alle zur Funktion
der Drahtziehvorrichtung 1 notwendigen Bauteile bzw. Zugriffs-Hilfsvorrichtungen auf,
wobei weiter diese Bauteile bzw. Zugriffs-Hilfsvorrichtungen im Wesentlichen oberhalb
der Horizontalteilung des Maschinengestells 2 angeordnet sind. Lediglich die Antriebsmotoren
8 durchgreifen diese Horizontalebene und tauchen in das Untergestell 4 teilweise ein.
[0026] Jeder Ziehscheibentrommel 5 ist fußseitig im Bereich der die Trommel umfassenden
Ziehscheiben-Kammer 11 ein Absaugkanal 27 zugeordnet. Dieser ist innerhalb des geneigten
Maschinenbetts 9 ausgeformt und umgibt die Ziehscheibentrommel 5 um etwa drei Viertel
ihres Umfanges. Mit Bezug zu der Draufsicht in Fig. 4 ist ein Ende 28 des ringabschnittförmigen
Absaugkanals 27 nahe der Ziehsteinhalterung 7 ausgebildet, von wo aus sich der Absaugkanal
27 weiter mit Bezug auf die Draufsicht in Fig. 4 in Uhrzeigerrichtung um etwa 270°
die Ziehscheibentrommel 5 fußseitig umfassend erstreckt. Das andere Ende des Absaugkanals
27 ist mit dem Bezugszeichen 29 versehen. Die in dem Absaugkanal 27 unterdruckerzeugende
Gebläseeinheit ist nicht näher dargestellt, ist jedoch auch bevorzugt Bestandteil
des Ziehscheiben-Oberteils 3.
[0027] Der Absaugkanal 27 besitzt in einem Querschnitt gemäß der Darstellung in Fig. 5 eine
nach radial innen, d. h. in Richtung auf die Ziehscheibentrommel 5 weisende gewinkelte
Wandung 30. Diese setzt sich zusammen aus einem quer zur Trommelachse x ausgerichteten
Bodenabschnitt 31 und einer mit diesem einen stumpfen Winkel von etwa 120° einschließenden
Seitenwandung 32.
[0028] Der Absaugkanal 27 ist zur ringnutförmig die Ziehscheibentrommel 5 fußseitig großteils
umgebenden Sammelrinne 33 hin geöffnet, wozu im Winkelanschluss zwischen Bodenabschnitt
31 und Seitenwandung 32 Absaugöffnungen 34 vorgesehen sind. Es ist eine Mehrzahl solcher
Absaugöffnungen 34 unter gleichmäßiger Beabstandung über den gesamten Umfang des Absaugkanals
27 vorgesehen (vgl. Fig. 6).
[0029] Die Ziehscheibentrommel 5 formt fußseitig eine den Sammelraum 33 nach radial innen
begrenzenden Schleuderrand 35 aus. Dieser ist im Bereich eines verdickten Sockelrandes
der Trommelwandung 36 ausgebildet, wobei diesem verdickten Sockelabschnitt 37 radial
außen ein im Wesentlichen den Schleuderrand 35 ausformender, kragenartiger Schleuderring
38 zugeordnet ist. Dieser Schleuderring 38 ist mittels Schrauben an dem Sockelabschnitt
37 der Ziehscheibentrommel 5 festgelegt.
[0030] Der Schleuderrand 35 verläuft in einem spitzen Winkel von etwa 60° zu einer Parallelen
der Trommelachse x, von der Trommelwandung 36 ausgehend nach radial außen abfallend,
bis zu einem freien Ende, welches auf dem Höhenniveau des Bodenabschnitts 31 der gewinkelten
Saugkanal-Wandung 30 ausgerichtet ist. Zwischen diesem freien Ende und der Saugkanal-Wandung
verbleibt ein die freie Rotation der Ziehscheibentrommel 5 ermöglichender, gering
bemessener Ringspalt 39.
[0031] Die radiale Ausladung a des Schleuderrandes 35 ausgehend von der Trommelwandung 36
entspricht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa einem Viertel des Radius
b der Ziehscheibentrommel 5 im Bereich der Trommelwandung 36.
[0032] Durch die Anordnung des vorgeschriebenen Schleuderrandes 35 wird der beim Drahtziehen
entstehende Staub bzw. das anfallende Ziehpulver gezielt in Richtung auf die Absaugöffnungen
34 geschleudert, über welche dann saugstromunterstützt der Abtransport erfolgt.
[0033] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Drahtziehvorrichtung (1) mit einer oder mehreren Ziehscheibentrommeln (5) und jeweils
einem zugeordneten Ziehscheibentrommel-Antriebsmotor (8), wobei die Drahtziehvorrichtung
(1) ein Maschinengestell (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (2) unter einer horizontalen Teilung sich aus einem Ziehscheiben-Oberteil
(3) mit Zugriffs-Hilfsvorrichtungen, wie Absaugvorrichtung und Ziehsteinhalterung
(7), zusammensetzt, sowie einem Untergestell (4), auf welchem das Ziehscheiben-Oberteil
(3) aufgesetzt ist.
2. Drahtziehvorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ziehscheiben-Oberteil (3) ein angeflanschter Antriebsmotor (8) für die Ziehscheibentrommel
(5) integriert ist.
3. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Ziehscheiben-Oberteil (3) eine Abdeckhaube (16) aufweist.
4. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Ziehscheiben-Oberteil (3) ein Bedienpult (20) aufweist.
5. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass rückseitig der Drahtziehvorrichtung (1) eine unmittelbar mit der Drahtziehvorrichtung
(1) verbundene Verschaltungseinheit (23) angeordnet ist.
6. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschaltungseinheit (23) unmittelbar an dem Ziehscheiben-Oberteil (3) befestigt
ist.
7. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschaltungseinheit (23) mittels, einen Zugriffsraum (26) belassenen Trägern
(25) an dem Ziehscheiben-Oberteil (3) befestigt ist.
8. Drahtziehvorrichtung (1) nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, wobei
die Drahtziehvorrichtung (1) weiter mindestens eine Abdeckhaube (16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtziehvorrichtung (1) mindestens zwei Ziehscheibentrommeln (5) aufweist und
dass jeder Ziehscheibentrommel (5) eine Abdeckhaube (16) zugeordnet ist.
9. Drahtziehvorrichtung nach Anspruch 8 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Abdeckhauben (16) ein Freiraum (19) belassen ist und dass in dem Freiraum
(19) ein bei geschlossener Abdeckhaube (16) zugängliches Bedienpult (20) angeordnet
ist.
10. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 9 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Freiraum (19) ein bei geschlossener Abdeckhaube (16) zugänglicher Seifenkasten
(6) angeordnet ist.
11. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Abdeckhaube (16) eine gesonderte Staubabsaugung zugeordnet ist.
12. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ziehsteinhalterung (7) im Haubenverschlussbereich angeordnet ist.
13. Drahtziehvorrichtung (1) nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ziehscheibentrommel (5) ein zugriffsseitig angeordneter Absaugkanal (27) zugeordnet
ist, der die Ziehscheibentrommel (5) um mindestens ein Drittel ihres Umfangs umgibt.
14. Drahtziehvorrichtung nach Anspruch 13 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (27) die Ziehscheibentrommel (5) um mindestens die Hälfte ihres Umfangs
umgibt.
15. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 14 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Ziehscheibentrommel (5) bodenseitig einen in einem spitzen Winkel zur Parallelen
der Trommelachse (x) verlaufenden Schleuderrand (35) aufweist.
16. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (27) eine außenseitige, gewinkelte Wandung (30) aufweist und dass
die Absaugöffnung (34) im Winkelanschluss ausgebildet ist.
17. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 16 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelwandung (30) einen stumpfen Winkel aufweist.
18. Drahtziehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Ausladung (a) des Schleuderrandes (35) einem Fünftel oder mehr des Radius
(b) der Ziehscheibentrommel (5) entspricht.