[0001] Die Erfindung betrifft eine Verglasungsdichtung zur Abdichtung einer Glasscheibe
mit einem Grundkörper aus einem elastisch verformbaren Material, der mindestens eine
Dichtlippe zur Anlage an der Glasscheibe aufweist, und einem vom Grundkörper gehaltenen
zumindest überwiegend plastisch verformbaren Dichtstoff der beim Andrücken der Verglasungsdichtung
an die Glasscheibe mit der Glasscheibe in Kontakt bringbar ist.
[0002] Verglasungsdichtungen, insbesondere Überkopfverglasungen (auch als Schrägverglasungen
bezeichnet), sind heute ein fester Bestandteil moderner Architektur. Beispiele dafür
sind Vordächer, Wintergärten, Fassaden mit geneigten Flächen, Gewächshäuser usw. Ein
kritischer Bereich für die Abdichtung gegen Wasser ist die äußere Verglasungsdichtung,
die den Spalt zwischen Glas und äußerer Andruckleiste abdichtet. Insbesondere bei
schwach geneigten Schrägverglasungen (Winkel zur Horizontalen < 15°) können durch
stehendes Wasser Undichtigkeiten entstehen. Schutz vor solchen Undichtigkeiten bieten
nachträgliche Versiegelungen des Dichtbereiches, welche aber zu zusätzlichen Aufwendungen
bei der Montage führen.
[0003] Weiters ist eine Verglasungsdichtung der eingangs genannten Art bekannt geworden,
bei der auf einem Grundkörper aus einem elastisch verformbaren Material ein Butylstreifen
aufgebracht ist. Ein solcher Butylstreifen stellt ein plastisches Dichtmaterial dar,
das eine sehr gute Wasser- und Dampfdichtigkeit besitzt. Durch das plastische Verhalten,
welches zusätzlich eine adhäsive Bindung zwischen Dichtung und Glas herstellt, werden
Unebenheiten auf dem Glas sowie Toleranzen der Gesamtkonstruktion überbrückt und eine
merkliche Steigerung des Dichtverhaltens erreicht. Bedingt durch das adhäsive Verhalten
von Butyl, ist es aber notwendig, die Oberfläche des Butylstreifens vom Zeitpunkt
der Produktion an bis unmittelbar vor der Montage der Dichtung mit einem zusätzlichen
Abdeckband o.ä. vor Staub oder gegenseitigem Zusammenkleben zu schützen, da andernfalls
die adhäsive Wirkung verloren gehen oder die Dichtung beim Transport mit der sie umgebenden
Verpackung verkleben könnte. Dieses .Abdeckband muss vor der Montage in einem zusätzlichen
Arbeitsgang wieder entfernt werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verglasungsdichtung
ist es, dass es bei der Montage der Dichtung auf dem Glas unmittelbar zu einer adhäsiven
Bindung zwischen Glas und Dichtung kommt, wodurch ein nachträgliches Justieren der
Dichtung bzw. des Glases praktisch unmöglich gemacht wird.
[0004] Aus der
EP 0 351 369 A1 geht eine vorgefertigte Fahrzeugscheibe für die Direktverglasung hervor, die durch
Einkleben befestigt wird. Die Fahrzeugscheibe ist entlang ihres Randes mit einem ersten,
profilierten Kleberteilstrang versehen, der elastisch, nicht jedoch plastisch verformbar
ist. In einem inneren Aufnahmeraum des ersten Kleberteilstrangs ist ein zweiter, noch
plastisch verformbarer Kleberteilstrang angeordnet. Der erste Kleberteilstrang besitzt
einen elastisch bewegbaren Teilbereich. Beim Andrücken der Fahrzeugscheibe wird dieser
elastisch bewegbare Teilbereich unter Verkleinerung des inneren Aufnahmeraums eingedrückt,
wodurch das Material des zweiten, plastisch verformbaren Kleberteilstrangs zumindest
teilweise herausgedrückt wird und mit dem zu verklebenden Flansch in Kontakt kommt.
Bei dieser Fahrzeugscheibe erfolgt die Befestigung somit durch eine Verklebung, also
eine kovalente chemische Bindung. Eine Verglasungsdichtung kommt hier nicht zum Einsatz.
Bei Dichtungen erfolgt die Abdichtung gegenüber dem abzudichtenden Teil mechanisch,
durch eine Anlage am abzudichtenden Teil. Zusätzlich kann allenfalls wie bei der zuvor
beschriebenen Verglasungsdichtung eine adhäsive Bindung mit dem Dichtungsmaterial
bzw. einem Abschnitt hiervon ausgenutzt werden. Zu einer Verklebung bzw. kovalenten
chemischen Bindung kommt es bei einer Verglasungsdichtung aber keinesfalls.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Verglasungsdichtung bereitzustellen,
bei der auch ohne zusätzliche Abdeckung ein Verkleben des plastischen Dichtstoffes
mit der Verpackung vermieden wird und es bei der Montage zu keiner unmittelbaren adhäsiven
Bindung zwischen Glas und Dichtung kommt. Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine
Verglasungsdichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß weist der Grundkörper mindestens einen mit dem zumindest überwiegend
plastischen verformbaren Dichtstoff gefüllten inneren Aufnahmeraum auf. Der Aufnahmeraum
besitzt eine in Längsrichtung der Verglasungsdichtung sich erstreckende Öffnung, die
der Glasfläche zugewandt ist d.h. die auf der Glasseite des Grundkörpers angeordnet
ist. Bei einem Andrücken der Verglasungsdichtung an die Glasscheibe derart, dass eine
genügend starke, auf den Grundkörper einwirkende Kompression hervorgerufen wird, wird
das Volumen des Aufnahmeraumes verringert. Erst durch diese genügend starke Kompression
wird der Dichtstoff in Kontakt mit der Glasscheibe gebracht, wodurch eine im Verhältnis
zu einer Abdichtung mittels Butylstreifen alleine bzw. mittels Dichtlippe(n) allein
verbesserte Abdichtung der Glasscheibe erreicht wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Verglasungsdichtung eignet sich insbesondere für äußere Abdichtungen
von Überkopfverglasungen.
[0008] Durch die Aufnahme des plastischen Dichtstoffes im Aufnahmeraum kommt es beim Anlegen
der Verglasungsdichtung an der Glasscheibe zunächst noch zu keinem direkten Kontakt
von Dichtstoff einerseits und Glasscheibe andererseits und somit kann bei der Montage
ein nachträgliches Justieren der Verglasungsdichtung relativ zur Glasfläche ermöglicht
werden. Erst wenn eine ausreichende Anpresskraft auf die Verglasungsdichtung ausgeübt
wird, kommt es zu einer Verschiebung des Dichtstoffes in Richtung zur Glasscheibe
hin und in der Folge schließlich zur Kontaktierung von Glasscheibe und Dichtstoff
und der Ausbildung der verbesserten Abdichtung.
[0009] Vorteilhafterweise weist der Aufnahmeraum zumindest eine gegenüber der Öffnung quer
zur Längsrichtung der Verglasungsdichtung sich erstreckende innere Erweiterung auf,
vorzugsweise in Querrichtung der Verglasungsdichtung beidseitig eine innere Erweiterung,
wobei eine jeweilige in Querrichtung sich erstreckende innere Erweiterung zur Glasseite
des Grundkörpers hin von einem Eindrückabschnitt des Grundkörpers begrenzt ist und
am Eindrückabschnitt eine im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung nach außen
abstehende Drucklippe angeordnet ist. Unter "nach außen abstehend" wird in diesem
Zusammenhang "vom Grundkörper zur Glasfläche hin gerichtet" verstanden. Der Eindrückabschnitt
wird beim Andrücken der Verglasungsdichtung an die Glasscheibe unter Verringerung
des Volumens des Aufnahmeraumes in den in der Erweiterung sich befindenden Dichtstoff
eingedrückt.
[0010] Vorteilhafterweise ist zusätzlich mindestens eine Abstandslippe vorhanden, die bei
der Montage d.h. beim Anlegen der Glasscheibe an die Verglasungsdichtung zunächst
für eine Beabstandung zwischen der Öffnung des Aufnahmeraumes und der Glasfläche sorgt.
Auf diese Weise wird eine Kontaktierung von Glasscheibe und plastischem Dichtstoff
bei der Montage zunächst vermieden. Erst wenn eine ausreichende Anpresskraft appliziert
wird, kommt es zur Kontaktierung von Glasscheibe und plastischem Dichtstoff.
[0011] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verglasungsdichtung
im entspannten Zustand;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Verglasungsdichtung aus Fig. 1 im Einbauzustand.
Die Figuren weisen unterschiedliche Maßstäbe auf.
[0012] Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verglasungsdichtung 1 (= eines Dichtprofils)
ist in Fig. 1 zu sehen. Die Verglasungsdichtung 1 dient zur Abdichtung des Spalts
zwischen einer Glasscheibe 2, insbesondere einer Überkopfverglasung, und einer Andruckleiste
17. Die Verglasungsdichtung 1 ist insbesondere für eine raumaußenseitige Abdichtung
ausgebildet. Sie weist einen Grundkörper 3 auf. Der Grundkörper 3 besteht aus einem
elastisch verformbaren Material. Der Grundkörper 3 weist eine Dichtlippe 4 zur Anlage
an einer abzudichtenden Glasscheibe 2 auf. Die Dichtlippe 4 vermittelt nach der Montage
einen Teil der Abdichtung der Glasscheibe 2. In Fig. 1 ist die Verglasungsdichtung
1 bzw. der Grundkörper 3 in einem entspannten d.h. unkomprimierten Zustand dargestellt.
Zusätzlich zur Verglasungsdichtung 1 sind in Fig. 1 die abzudichtende Glasscheibe
2 und die Andruckleiste 17 zum Anpressen der Verglasungsdichtung 1 an die Glasscheibe
2 angedeutet, und zwar in den Stellungen, die sie im montierten Zustand bzw. im Einbauzustand
der Verglasungsdichtung 1 einnehmen. Dieser Einbauzustand der Verglasungsdichtung
1 ist in Fig. 2 dargstellt. Im Einbauzustand, in dem die Verglasungsdichtung 1 an
die Glasscheibe 2 angedrückt ist, liegt die Verglasungsdichtung 1 in einer Anlageebene
13, die mit der Oberfläche der Glasscheibe 2 zusammenfällt, an der Glasscheibe 2 an.
[0013] Der Grundkörper 3 weist einen inneren Aufnahmeraum 6 auf, der einen plastischen Dichtstoff
5 aufnimmt. Unter "plastischer Dichtstoff" wird in der vorliegenden Schrift ein Dichtstoff
verstanden, der bei einer Verformung zumindest überwiegend plastische Eigenschaften
aufweist. Daneben gegebenenfalls vorhandene elastische Anteile treten demgegenüber
jedenfalls zurück.
[0014] Der Aufnahmeraum 6 weist eine in Längsrichtung der Verglasungsdichtung 1 sich durchgehend
über die Länge des Grundkörpers 3 erstreckende Öffnung 7 auf. Sie ist der Glasscheibe
2 zugewandt d.h. zur Anlageebene 13 hin orientiert. Ein Andrücken der Verglasungsdichtung
1 an die Glasscheibe 2 bewirkt eine das Volumen des Aufnahmeraumes 6 verringernde
Kompression des Grundkörpers 3. Dadurch wird ein Teil des im entspannten Zustand der
Verglasungsdichtung 1 im Aufnahmeraum 6 angeordneten Dichtstoffes 5 in Richtung Anlageebene
13 bzw. zur Glasscheibe 2 hin bewegt und schließlich in Kontakt mit der Glasscheibe
2 gebracht.
[0015] Der Aufnahmeraum 6 ist gegenüber der Öffnung 7 beidseitig mit einer inneren Erweiterung
8 versehen. Mit anderen Worten bilden diese Erweiterungen 8 hinterschnittene Bereiche
des Aufnahmeraums 6. Es ist auch denkbar und möglich, dass der Aufnahmeraum 6 lediglich
eine auf eine Seite quer zur Längsrichtung der Verglasungsdichtung 1 sich erstreckende
innere Erweiterung 8 aufweist.
[0016] Die beiden inneren Erweiterungen 8 sind jeweils zur Glasseite des Grundkörpers 3
hin von einem Eindrückabschnitt 11 des Grundkörpers 3 begrenzt. Ein solcher Eindrückabschnitt
11 wird beim Andrücken der Verglasungsdichtung 1 an die Glasfläche 2 unter Verringerung
des Volumens des Aufnahmeraumes 6 in den in der Erweiterung 8 sich befindenden Dichtstoff
5 eingedrückt. Dadurch wird ein Teil des Dichtstoffes 5 verdrängt und ein Teil des
Dichtstoffes 5 bewegt sich in Richtung zur Glasfläche 2 hin. Bei einer ausreichenden
Anpresskraft überwindet der Dichtstoff den Abstand zwischen Grundkörper 3 und Glasscheibe
2 und tritt in Kontakt mit der Glasscheibe 2 und dichtet diese somit zusätzlich zur
Dichtlippe 4 ab.
[0017] Vorzugsweise ist der Dichtstoff 5 zusätzlich zum plastischen Verhalten zumindest
gegenüber Glas adhäsiv, wodurch zusätzlich eine adhäsive Bindung zwischen Dichtung
und Glas hergestellt und die Dichtwirkung in Kombination mit Glas weiter verbessert
wird.
[0018] Vorteilhafterweise ist am jeweiligen Eindrückabschnitt 11 eine im entspannten Zustand
der Verglasungsdichtung 1 nach außen abstehende Drucklippe 12 angeordnet. Das der
Glasscheibe 2 zugewandte Ende der Drucklippe 12 wird beim Andrücken der Verglasungsdichtung
1 von der Glasscheibe 2 kontaktiert. Werden die Verglasungsdichtung 1 und die Glasscheibe
2 zusammengepresst, so wird eine solche Drucklippe 12 und sonst der Eindrückabschnitt
11, an dem sie angeordnet ist, in Richtung jenes Bereiches des Aufnahmeraums 6 verschoben,
in welchem sich im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung 1 zumindest ein Teil
des Dichtstoffes 5 befindet.
[0019] Die Drucklippe 12 steht im entspannten Zustand des Grundkörpers 3 im gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen rechtwinkelig zur Anlageebene 13. Unter "im Wesentlichen rechtwinkelig"
sollen Abweichungen vom rechten Winkel um ± 15° erfasst sein.
[0020] Beim Anpressen an die Glasscheibe 2 verschwenken sich die Drucklippen 12 und die
Eindrückabschnitte 11 um eine gedachte parallel zur Längsrichtung der Verglasungsdichtung
1 liegende Schwenkachse.
[0021] Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Öffnung 7 des inneren Aufnahmeraums 6
zwischen den freien Enden der Eindrückabschnitte 11 und der innere Aufnahmeraum 6
ist bis zu dieser Öffnung 7 vollständig mit dem plastischen Dichtstoff 5 gefüllt.
[0022] Vorteilhafterweise ist zusätzlich mindestens eine Abstandslippe 14 vorhanden, die
beim Anlegen der Verglasungsdichtung 1 an die Glasscheibe 2 mit der Glasscheibe 2
in Kontakt gelangt, bevor die Drucklippe 12 mit der Glasscheibe 2 in Kontakt gelangt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei solche Abstandslippen 14 am Grundkörper
3 vorhanden. Die Abstandslippen 14 sind beidseitig der Öffnung 7 angeordnet. Bei der
Montage d.h. beim Anlegen der Glasfläche 2 an die Verglasungsdichtung 1, also noch
bevor die Verglasungsdichtung 1 mit der endgültigen Dichtkraft an die Glasscheibe
2 angedrückt wird, sorgt eine solche Abstandslippe 14 für eine definierte Beabstandung
von Dichtstoff 5 und Glasscheibe 2, indem sie verhindert, dass die mindestens eine
Drucklippe 12 eingedrückt wird. Auf diese Weise wird eine Kontaktierung von Glasfläche
2 und Dichtstoff 5 bei der Montage zunächst vermieden. Ein Justieren nach dem Auflegen
des die Andruckleiste 17 mit den Verglasungsdichtungen 1 aufweisenden Halterahmens
auf die Glasscheibe 2 wird dadurch ermöglicht. In der Folge wird die Andruckleiste
17 mit der endgültigen Dichtkraft in Richtung zur Glasscheibe 2 angedrückt (z.B. mittels
einer Verschraubung), wodurch die Abdichtung der Glasscheibe 2 wie oben beschrieben
ausgebildet wird. Es ist auch denkbar und möglich, dass separate Abstandslippen 14
fehlen und dass ein Eindrücken der Drucklippen 12 bei einer einwirkenden Kraft, die
geringer als die Dichtkraft ist, durch eine entsprechende Ausbildung der Drucklippe(n)
12 und/oder der Dichtlippe(n) 4 verhindert wird.
[0023] Im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung 1 liegt der Winkel zwischen Abstandslippe(n)
14 und Anlageebene 13 vorzugsweise im Bereich von 60° bis 90°.
[0024] Die Dichtlippe 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen einer Drucklippe 12
und einer der Abstandslippen 14 angeordnet.
[0025] Im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung 1 liegt der Winkel zwischen Dichtlippe
4 und Anlageebene 13 vorzugsweise im Bereich von 20° bis 60°.
[0026] Der Grundkörper 3 weist einen Halterungsfuß 15 auf. Dieser besitzt selbst abstehende
Haltearme, mit denen er in einer Längsnut 16 der Andruckleiste 17 gehalten wird.
[0027] Der zumindest überwiegend plastisch verformbare Dichtstoff 5 besteht vorzugsweise
aus ButylKautschuk (Butyl). Butyl ist überaus beständig gegenüber Wasser und Wasserdampf
und somit für die Abdichtung von Verglasungen, insbesondere Überkopfverglasungen,
bestens geeignet. Butyl hat die Eigenschaft durch eine adhäsive Bindung eine zusätzlich
Dichtungswirkung gegenüber dem Glas herstellen zu können. Durch die plastischen und
adhäsiven Eigenschaften können Unebenheiten auf dem Glas sowie Toleranzen der Gesamtkonstruktion
überbrückt werden. lm Resultat lässt sich dadurch eine merkliche Steigerung des Dichtverhaltens
erreichen.
[0028] Der Grundkörper 3 besteht beispielsweise aus EPDM. Er könnte auch aus anderen Elastomeren
oder thermoplastischen Elastomeren bestehen.
Legende zu den Hinweisziffern:
[0029]
- 1
- Verglasungsdichtung
- 2
- Glasscheibe
- 3
- Grundkörper
- 4
- Dichtlippe
- 5
- Dichtstoff
- 6
- Aufnahmeraum
- 7
- Öffnung
- 8
- innere Erweiterung
- 11
- Eindrückabschnitt
- 12
- Drucklippe
- 13
- Anlageebene
- 14
- Abstandslippe
- 15
- Halterungsfuß
- 16
- Längsnut
- 17
- Andruckleiste
1. Verglasungsdichtung zur Abdichtung einer Glasscheibe (2) mit einem Grundkörper (3)
aus einem elastisch verformbaren Material, der mindestens eine Dichtlippe (4) zur
Anlage an der Glasscheibe (2) aufweist, und einem vom Grundkörper (3) gehaltenen zumindest
überwiegend plastisch verformbaren Dichtstoff (5), der beim Andrücken der Verglasungsdichtung
(1) an die Glasscheibe (2) mit der Glasscheibe (2) in Kontakt bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (3) mindestens einen in Längsrichtung der Verglasungsdichtung (1)
sich erstreckenden, den zumindest überwiegend plastisch verformbaren Dichtstoff (5)
aufnehmenden, inneren Aufnahmeraum (6) mit einer in Längsrichtung der Verglasungsdichtung
(1) sich erstreckenden Öffnung (7) besitzt, wobei die Öffnung (7) zu einer Anlageebene
(13) der Verglasungsdichtung (1) zur Anlage an der Glasscheibe (2) hin gerichtet ist,
und dass ein Teil des im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung (1) im Aufnahmeraum
(6) angeordneten Dichtstoffes (5) beim Andrücken der Verglasungsdichtung (1) an die
Glasscheibe (2) durch eine das Volumen des Aufnahmeraumes (6) verringernde Kompression
des Grundkörpers (3) in Richtung zur Anlageebene der Glasscheibe (2) hin verschiebbar
und mit der Glasscheibe (2) in Kontakt bringbar ist.
2. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (6) zumindest eine gegenüber der Öffnung (7) quer zur Längsrichtung
der Verglasungsdichtung (1) sich erstreckende innere Erweiterung (8) aufweist, vorzugsweise
in Querrichtung der Verglasungsdichtung (1) beidseitig eine innere Erweiterung (8)
aufweist.
3. Verglasungsdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige in Querrichtung sich erstreckende innere Erweiterung (8) des Aufnahmeraums
(6) in Richtung zur Anlageebene (13) von einem Eindrückabschnitt (11) des Grundkörpers
(3) begrenzt ist, der beim Andrücken der Verglasungsdichtung (1) an die Glasscheibe
(2) unter Verringerung des Volumens des Aufnahmeraumes (6) in den in der Erweiterung
(8) sich befindenden Dichtstoff (5) eindrückbar ist.
4. Verglasungsdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am jeweiligen Eindrückabschnitt (11) eine zumindest im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung
(1) in eine von der jeweiligen Erweiterung (8) weggerichtete Richtung abstehende Drucklippe
(12) angeordnet ist.
5. Verglasungsdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucklippe (12) im entspannten Zustand im Wesentlichen rechtwinkelig zur Anlageebene
(13) steht.
6. Verglasungsdichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens eine Abstandslippe (14) vorhanden ist, die beim Anlegen der
Verglasungsdichtung (1) an die Glasscheibe (2) mit der Glasscheibe (2) in Kontakt
gelangt, bevor die Drucklippe (12) mit der Glasscheibe (2) in Kontakt gelangt.
7. Verglasungsdichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Öffnung (7) mindestens eine Abstandslippe (14) vorhanden ist.
8. Verglasungsdichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung (1) der Winkel zwischen Abstandslippe
(14) und Anlageebene (13) im Bereich von 60° bis 90° liegt.
9. Verglasungsdichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (4) zwischen einer Drucklippe (12) und einer der Abstandslippen (14)
angeordnet ist.
10. Verglasungsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im entspannten Zustand der Verglasungsdichtung (1) der Winkel zwischen Dichtlippe
(4) und Anlageebene (13) im Bereich von 20° bis 60° liegt.
11. Verglasungsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (3) einen Halterungsfuß (15) zur Halterung in einer Längsnut (16)
einer Andruckleiste (17) aufweist.
12. Verglasungsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstoff (5) bei der Anlage an die Glasscheibe (2) eine adhäsive Bindung mit
dieser eingeht.
13. Verglasungsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest überwiegend plastisch verformbare Dichtstoff (5) ButylKautschuk ist.