[0001] Die Erfindung betrifft einen auf einer Schusswaffe montierbaren Nachtsichtvorsatz
für ein Zielfernrohr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein auf einer Schusswaffe montierbarer Nachtsichtvorsatz für ein Zielfernrohr wird
dem - in bekannter Art und Weise ebenfalls auf der Schusswaffe befestigbaren - Zielfernrohr
zum Nachtbetrieb desselben vorgeschaltet. Nachdem im Nachtbetrieb im Allgemeinen nur
optische Strahlung geringer Intensität zur Verfügung steht, können Beobachtungen mittels
einer als Tagsicht-Optik ausgebildeten Zielfernrohr-Optik nicht mehr durchgeführt
werden. Mit dem Nachtsichtvorsatz, welcher eine Nachtsicht-Optik zum Empfang und zur
Verstärkung von Strahlung geringer Intensität aufweist, wird der Nachtbetrieb des
Zielfernrohrs ermöglicht, indem der Nachtsichtvorsatz dem Zielfernrohr vorgeschaltet
wird, beispielsweise werden Nachtsichtvorsatz und Zielfernrohr durch Befestigung an
der Waffe, durch Anstecken oder durch Anschrauben miteinander verbunden. Unter dem
Begriff Nacht ist in diesem Zusammenhang kein Zeitintervall zu verstehen, sondern
eine Situation mit Lichtverhältnissen, die eine Beobachtung mit einer üblichen Tagsicht-Optik
nicht mehr erlauben. Der dem Zielfernrohr vorgeschaltete Nachtsichtvorsatz weist ein
gattungsgemäss grosses Objektiv zum Empfang eines möglichst hohen Anteils an Strahlung
und einen Restlichtverstärker zum Verstärken der Strahlung auf. Die im lichtstarken
Nachtsichtvorsatz-Objektiv empfangene und im Restlichtverstärker verstärkte Strahlung
wird dann durch ein Okular des Vorsatzes ins Zielfernrohr-Objektiv projiziert, von
wo die Strahlung nach Durchgang durch die übliche Fernrohroptik einem Schützen als
Bild zugänglich ist. Bei Tagbetrieb wird der Vorsatz wieder abgenommen und das Zielfernrohr
als solches verwendet, wobei das Zielfernrohr - auf der Schusswaffe - in der montierten
Position bleibt, um die Anordnung respektive die Ausrichtung zur Waffe nicht zu dejustieren.
[0003] Zielfernrohre werden hauptsächlich für militärische Zwecke eingesetzt, wobei das
Zielfernrohr zum Anvisieren von Zielen auf der Schusswaffe, insbesondere einem Gewehr,
montiert ist. Für den Nachtbetrieb ist - wie vorgängig beschrieben - dem Zielfernrohr
der Nachtsichtvorsatz vorgeschaltet und ebenfalls auf der Schusswaffe angebracht.
Insbesondere erfolgt der Einsatz von Zielfernrohren - und Nachtsichtvorsätzen - auf
Scharfschützengewehren. Ein Scharfschützengewehr weist beispielsweise eine Gesamtlänge
von über 1 m und z.B. eine Lauflänge von ca. 0.7 m auf. Bei diesen Gewehren treten
beim Schuss äusserst hohe Beschleunigungen auf. Die Energie der rücklaufenden Waffenteile
- der Rückstoss - wird von der Massenträgheit der Waffe und vom Schützen abgefangen.
[0004] Bei instabiler, z.B. zu hoher, Montage von Nachtsichtvorsatz und/oder Zielfernrohr
auf der Schusswaffe tritt beim durch den translatorischen und rotatorischen Impuls
des Geschosses bewirkten Rückstoss eine Unwucht auf, gegebenenfalls brechen Komponenten
des Systems ab. Dies stellt eine Gefährdung der Sicherheit des Schützen dar. Ebenfalls
gefährdet ist der - getarnte - Schütze, wenn er Bewegungen, z.B. zum Bedienen des
Nachtsichtvorsatzes, ausführen muss, die ihn dem Feind ortbar machen. Bei vor dem
Zielfernrohr angeordnetem Nachsichtvorsatz befindet sich der Nachtsichtvorsatz ausserhalb
der - bequemen - Reichweite des Schützen, sodass dieser eine auffällige Bewegung ausführen
muss, wenn er eine Bedieneinrichtung am Nachtsichtvorsatz betätigen will.
[0005] Um die Anordnung und Ausrichtung von Zielfernrohr und Nachtsichtvorsatz auf der Schusswaffe
möglichst stabil zu halten, erfolgt die Montage im Allgemeinen mittels speziell ausgebildeter
Schienen oder Gestecke. Leichte Ausrichtungsfehler bei der Montage führen zu einer
Schieflage der optischen Achse des Fernrohrs und des Nachtsichtvorsatzes zur Seelenachse
des Laufs der Schusswaffe. Eine möglichst stabile Befestigung ist ausserdem erforderlich,
um den beim Schussvorgang auftretenden Kräften standzuhalten und weiters, um dem Schützen
die Handhabung der Schusswaffe - mit dem optischen Aufsatz - zu erleichtern.
[0006] So erfordert beispielsweise die Tätigkeit eines Scharfschützen oft ein stundenlanges
Verharren in derselben Stellung mit dem Gewehr in Schussposition und dem Zielfernrohr
am Auge. Um dem Schützen die Haltung in einer solchen Stellung zu erleichtern, empfiehlt
sich eine Anordnung des Fernrohrs so nahe wie möglich an der Waffe. Ist das Fernrohr
erhöht montiert, muss der Schütze beim Beobachten und Zielen ständig "den Hals strecken".
Durch eine unbequeme Haltung wird einerseits die Sicherheit des Schützen gefährdet,
welcher sich - um vom Feind nicht lokalisiert zu werden - möglichst nicht bewegen
sollte, und andererseits die Gesundheit des Schützen durch die unnatürliche Haltung.
Eine erhöhte Anordnung beeinträchtigt ausserdem die Stabilität der Anordnung.
[0007] Es sind Schienen oder Gestecke bekannt, die dem Zielfernrohr als Anlage für dessen
gesamte Länge dienen, und die eine Befestigung möglichst nahe am Gewehrkörper ermöglichen.
Problematisch ist jedoch die Anordnung und Befestigung zusammen mit dem Nachtsichtvorsatz.
Das Nachtsicht-Objektiv des Vorsatzes ist aus Gründen der vorgängig erwähnten Lichtstärke
grösser ausgebildet als das Tagsicht-Objektiv des Zielfernrohrs. Beispielsweise weist
das Nachtsichtvorsatz-Objektiv einen Durchmesser von ca. 80 mm und das Zielfernrohr-Objektiv
einen Durchmesser von ca. 40 mm auf. Demgemäss unterscheiden sich auch die jeweiligen
Gehäuse - das Nachtsichtvorsatz-Gehäuse und das Zielfernrohr-Gehäuse - welche die
jeweiligen Optiken umgeben, in ihrer Grösse. Die aus dem Nachtsichtvorsatz im Wesentlichen
entlang der optischen Achse des Vorsatzes austretende Strahlung liegt daher nicht
auf der optischen Achse des Zielfernrohrs, welche Achse - aufgrund des erwähnten Grössenunterschieds
- zur Vorsatz-Achse höhenversetzt ist. Dadurch wird die kombinierte Anordnung erschwert,
insbesondere in Bezug auf deren Stabilität.
[0008] Beispielsweise sind Anordnungen bekannt, bei denen zur Kompensation des Grössenunterschieds
das Zielfernrohr derart erhöht montiert wird, dass dessen optische Achse mit der optischen
Achse des vorgeschalteten - und durch das grosse Objektiv höheren - Nachtsichtvorsatzes
übereinstimmt. Alternative Anordnungen montieren den Nachtsichtvorsatz auf dem Zielfernrohr,
um so das Zielfernrohr möglichst nahe (tief) an der Schusswaffe anbringen zu können.
Die im Nachtsichtvorsatz empfangene Strahlung wird dann mittels eines periskopartigen
optischen Systems in das Zielfernrohr-Objektiv eingespiegelt. Solche in die Höhe erstreckten
Anordnungen sind jedoch insbesondere beim Rückstoss durch einen Schuss unwuchtig und
stellen für den Schützen unhandliche Systeme dar. Durch die auf die Anordnung wirkenden
Kräfte kann es sogar vorkommen, dass der Nachtsichtvorsatz abbricht. Weiters hat diese
Anordnung eine grosse Parallaxe - beispielsweise von 7 cm bis 10 cm - zufolge, die
der Schütze zusätzlich als Korrekturfaktor in seine Ballistik-Berechnung einbeziehen
muss. Durch die hohe Anordnung ist ausserdem die Tarnung des Schützen gefährdet.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines auf einer Schusswaffe befestigbaren
Nachtsichtvorsatzes für ein Zielfernrohr, welcher Nachtsichtvorsatz derart ausgebildet
ist, dass er dem Zielfernrohr vorschaltbar ist und dass eine stabile Anordnung von
Zielfernrohr mit vorgeschaltetem Nachtsichtvorsatz auf der Schusswaffe ermöglicht
wird.
[0010] Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines auf einer Schusswaffe befestigbaren
Nachtsichtvorsatzes für ein Zielfernrohr mit verbesserter Handlichkeit und Bedienbarkeit.
[0011] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. der abhängigen Ansprüche
gelöst oder die Lösungen weitergebildet.
[0012] Erfindungsgemäss ist ein Nachtsichtvorsatz für ein Zielfernrohr derart ausgebildet,
dass bereits im Vorsatz ein Achsversatz der ins Nachtsichtvorsatz-Objektiv eintretenden
Strahlung erreicht wird, wobei der Versatz in Richtung der optischen Achse des dem
Vorsatz nachgeschalteten Zielfernrohrs erfolgt. Indem der Strahlungsversatz in Richtung
der optischen Achse, insbesondere auf die optische Achse, des Fernrohrs bzw. des Fernrohrobjektivs
bereits im Nachtsichtvorsatz erfolgt, ist es möglich, Vorsatz und Fernrohr so anzuordnen,
dass die jeweiligen Gehäuse-Unterseiten auf derselben Anlagefläche, z.B. einer Schiene,
im Wesentlichen direkt aufliegen, und so die gesamte Anordnung möglichst nahe am Gehäuse
der, insbesondere handhaltbaren oder handgehaltenen, Schusswaffe anzubringen. Damit
wird ein äusserst stabiles System bereitgestellt, welches weiters dem Schützen eine
angenehmere Bedienhaltung ermöglicht.
[0013] Die Möglichkeit der angenehmeren Bedienhaltung wird durch die Anordnung möglichst
nahe am Waffen-Gehäuse erreicht. Durch den Strahlungsversatz im Nachtsichtvorsatz
wird bereits im Vorsatz die Strahlung auf eine optische Achse gelenkt, die im Wesentlichen
der optischen Achse des Zielfernrohrs entspricht. Der Vorsatz kann also dem Fernrohr
direkt vorgeschaltet und so befestigt werden, dass die Unterseite des Vorsatzes und
die Unterseite des Fernrohrs in im Wesentlichen derselben horizontalen Ebene liegen,
wobei als Unterseite die auf der Waffe zu montierende Seite bezeichnet wird. Es ist
also weder eine erhöhte Anbringung des Fernrohrs erforderlich, um dessen optische
Strahlungsempfangs-Achse zur Übereinstimmung mit der optischen Strahlungsaustritts-Achse
des Nachtsichtvorsatzes zu bringen, noch eine periskopartige Einspiegelanordnung zum
Einspiegeln der Nachtsicht-Strahlung in das Fernrohr. Indem die aus dem Vorsatz-Okular
austretende Strahlung bereits im Wesentlichen auf der optischen Achse des - die Strahlung
empfangenden - Fernrohr-Objektivs liegt, kann sie von diesem direkt und kollimiert
empfangen werden.
[0014] Die Bezeichnung Zielfernrohr umfasst Fernrohre, die auf einer Schusswaffe befestigbar
und zum treffsicheren Anvisieren eines Ziels ausgebildet sind. Zum Anvisieren weist
das Fernrohr im Allgemeinen ein seitlich und in der Höhe verstellbares Fadenkreuz
auf. Durch entsprechende Justierung und Einschiessen der Waffe ermittelt der Schütze
die Bedienparameter von Fernrohr und Schusswaffe, die ihm ein kontrolliertes Treffen
eines Ziels ermöglichen. Um den Justieraufwand möglichst gering zu halten, wird die
Anordnung des für den Tagbetrieb auf der Waffe montierten Zielfernrohrs im Nachtbetrieb
beibehalten. Der Nachtsichtvorsatz wird - zum Nachtbetrieb - dem montierte Gewehr
vorgesetzt bzw. - zum Tagbetrieb - vom Gewehr abgenommen. Die Anordnung auf der Schusswaffe
wird, unter anderem aus Gründen der Stabilität, möglichst nahe am Waffen-Gehäuse gewählt.
Mit einem dem Zielfernrohr vorgeschalteten Nachtsichtvorsatz - bzw. einem dem Nachtsichtvorsatz
nachgeschalteten Zielfernrohr - wird eine Anordnung bezeichnet, bei welcher der Vorsatz
bzw. das Vorsatz-Gehäuse - im Wesentlichen direkt - vor dem Zielfernrohr bzw. dem
Fernrohr-Gehäuse angeordnet ist, sodass die aus dem Vorsatz austretende Strahlung
ohne zwischengeschaltete optische Komponenten mittels des Fernrohrs empfangbar ist.
Mit einer vorgegebenen Vergrösserung 1X des Nachtsichtvorsatzes ist die genaue Winkellage
von Nachtsichtvorsatz und Fernrohr - die Parallelität der optischen Achsen von Nachtsichtvorsatz
und Fernrohr - nicht kritisch, sodass die Ziellinie respektive Treffgenauigkeit in
der Nacht nicht beeinträchtigt ist.
[0015] Vorteilhaft sind Zielfernrohr und Nachtsichtvorsatz derart ausgebildet, dass eine
Verbindung derselben mittels Stecken, "Klicken" oder Schrauben einfach herstellbar
ist.
[0016] Die optische Anordnung des erfindungsgemässen Nachtsichtvorsatzes umfasst ein Nachtsichtvorsatz-Objektiv,
einen Strahlungsverstärker, eine optische Baugruppe zum Strahlungsversatz, die vorteilhaft
auch als Bildumkehrsystem wirkt, und ein Nachtsichtvorsatz-Okular. Der Vorsatz kann
jedoch auch weitere optische Komponenten, beispielsweise zur Führung und/oder Korrektur
des Strahlganges, aufweisen.
[0017] Das Zielfernrohr ist in üblicher Weise aufgebaut. Es weist ein Fernrohr-Objektiv
zum Empfang von Strahlung auf, beispielsweise mit einem Durchmesser von 40 mm bis
50 mm. Weiters weist es ein Fernrohr-Okular auf, durch welches der Schütze bzw. ein
Beobachter die empfangene Strahlung als Bild betrachten kann. Ausserdem besitzt das
Zielfernrohr - wie vorgängig erwähnt - im Allgemeinen wenigstens ein Fadenkreuz.
[0018] Bei Nachtbetrieb ist der Nachtsichtvorsatz dem Zielfernrohr vorgeschaltet. Von einem
Objekt bzw. einer Szene ausgehende Strahlung wird im Nachtsichtvorsatz-Objektiv eingesammelt
und im Strahlungsverstärker verstärkt. Bei einem Restlichtverstärker als Strahlungsverstärker
fokussiert das Nachtsichtvorsatz-Objektiv die Strahlung auf das Eintrittsfenster desselben.
Im Restlichtverstärker wird die Strahlung elektronisch verstärkt und erscheint als
helleres sichtbares Bild auf dem Austrittsfenster des Verstärkers. Über das Nachtsichtvorsatz-Okular
wird die verstärkte Bildstrahlung auf das Fernrohr-Objektiv projiziert und von dort
mittels optischer Fernrohr-Komponenten bis zum Beobachter geleitet.
[0019] Die im Nachtsichtvorsatz-Objektiv empfangene Strahlung wird im erfindungsgemässen
Nachtsichtvorsatz entlang einer ersten Achse bis zu einer optischen Baugruppe im Nachtsichtvorsatz
geleitet. Mittels dieser optischen Baugruppe wird die Strahlung von der ersten Achse
- die im Wesentlichen der optischen Achse des Vorsatz-Objektivs entspricht - auf eine
zu derselben im Wesentlichen parallele zweite Achse gelenkt. Diese parallele zweite
Achse entspricht im Wesentlichen der optischen Achse des Nachtsichtvorsatz-Okulars
und auch des Zielfernrohrs.
[0020] Mittels einer entsprechend ausgebildeten optischen Baugruppe, z.B. einem Porrosystem
2.Art, ist für ein Nachtsichtvorsatz-Objektiv mit einem Durchmesser von ca. 80 mm
z.B. ein Strahlversatz der im Wesentlichen entlang der optischen Achse des Vorsatz-Objektivs
geleiteten Strahlung von 25 mm und mehr erreichbar - die derart versetzte Strahlung
kann dann beispielsweise im Wesentlichen auf der optischen Achse eines 40 mm Zielfernrohr-Objektivs
empfangen werden, wenn die jeweiligen Gehäuse-Unterseiten von Nachtsichtvorsatz und
Zielfernrohr in derselben Horizontalebene liegen. Die Ausbildung und Anordnung der
optischen Baugruppe ist insbesondere so gewählt, dass ein möglichst hoher Strahlungsanteil
der im Vorsatz-Objektiv eingesammelten Strahlung zum Vorsatz-Okular und weiter zum
Zielfernrohr geleitet wird. Insbesondere ist mittels der erfindungsgemässen Ausbildung
soviel Strahlung zum Zielfernrohr-Okular leitbar, dass die Austrittspupille des Zielfernrohr-Okulars
im Wesentlichen vollständig ausgeleuchtet ist. Dies erleichtert die Positionierung
des Auges am Okular. Im Vergleich ist bei bekannten Systemen, bei welchen nur ein
kleiner Bereich der Austrittspupille ausgeleuchtet ist, eine präzise Positionierung
des Auges notwendig, um das Bild erkennen zu können.
[0021] Die optische Baugruppe zum Achsversatz der Strahlung ist beispielsweise zwischen
Strahlungsverstärker und Nachtsichtvorsatz-Okular angeordnet. Vorteilhaft ist die
Baugruppe zusätzlich als Bildumkehr-System ausgebildet. Indem die optische Baugruppe
als Bildumkehr-System ausgebildet ist, ist zusätzlich die Bildqualität verbesserbar,
da als Strahlungsverstärker dann beispielsweise eine nicht-invertierende Bildverstärkungsröhre
einsetzbar ist. Wird die Umkehr des Bildes dagegen - wie oft üblich - im Verstärker
durchgeführt, resultiert oft eine schlechte Bildqualität, beispielsweise bei Verwendung
einer Faseroptik im Verstärker mit reduzierter Auflösung durch das Faserfenster.
[0022] Erfindungsgemäss wird ein Prismen- und/oder Linsensystem als optische Baugruppe eingesetzt.
Mit einem Porrosystem 2. Art ist sowohl der Strahlversatz als auch die Bildumkehr
erreichbar.
[0023] Der erfindungsgemässe Nachtsichtvorsatz in Kombination mit einem Zielfernrohr ist
insbesondere für Sturm- und Scharfschützengewehre, wie vorgängig beschrieben, geeignet.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung können Nachtsichtvorsatz und Zielfernrohr nahe
am Gewehr-Gehäuse angebracht werden, wodurch das System kompakter, handlicher und
stabiler wird. Mit dem erfindungsgemässen Nachtsichtvorsatz ist einem Schützen, welcher
das Zielfernrohr mit dem Nachtsichtvorsatz auf einer Schusswaffe verwendet, eine insbesondere
in Bezug auf Handlichkeit und Sicherheit verbesserte Anordnung bereitstellbar.
[0024] Zur weiteren verbesserten Bedienbarkeit eines Nachtsichtvorsatzes für ein Zielfernrohr
werden im Rahmen der Erfindung weiters wenigstens eine erste und/oder zweite mechanische
Schalteinrichtung/Bedieneinrichtung für einen Nachtsichtvorsatz zur sicheren Bedienung
durch den Schützen bereitgestellt. Die erste oder zweite mechanische Schalteinrichtung
weist eine kabellose Verbindung oder eine Kabelverbindung zu einer ersten und/oder
zweiten elektronischen Schalteinrichtung im Vorsatz auf. Mittels der elektronischen
Schalteinrichtung können in bekannter Art und Weise Einstellungen des Nachtsichtvorsatzes
verändert werden, beispielsweise ist das Ein- und Ausschalten des elektronischen Strahlungsverstärkers
und eine Regelung der Verstärkerleistung möglich. Die erste mechanische Bedieneinrichtung
kann als Dreh- und/oder Tastschalter ausgebildet sein und ist beispielsweise am Gehäuse
des Nachtsichtvorsatzes angebracht. Die zweite mechanische Bedieneinrichtung kann
ebenfalls als Schalter, wie Dreh- und/oder Tastschalter, ausgeführt sein. Da durch
die - wie vorgängig erwähnt - grosse Länge des Gewehrs und damit Anordnung des Nachtsichtvorsatzes
im Allgemeinen ausserhalb der bequemen Reichweite des Schützen, zur Bedienung einer
Schalteinrichtung am Vorsatz-Gehäuse eine unerwünschte Bewegung erforderlich ist,
ist die zweite mechanische Schalteinrichtung vom Vorsatz-Gehäuse entfernt angeordnet.
Insbesondere ist die zweite mechanische Schalteinrichtung um in etwa die Längserstreckung
des Zielfernrohrs vom Gehäuse des Vorsatzes entfernt angeordnet, beispielsweise nahe
dem Abzug des Gewehrs oder beim bzw. am Schützen. Die erfindungsgemässe zweite mechanische
Schalteinrichtung ermöglicht also gegebenenfalls eine Betätigung direkt beim Schützen.
Die Ausführung der zweiten mechanischen Schalteinrichtung kann beispielsweise ein
am oder um das Zielfernrohr angeordnetes Kabel mit Bedienknopf umfassen, wobei der
Bedienknopf in einer für den Schützen bequemen Position angeordnet ist. Das Kabel
verbindet den Bedienknopf z.B. mit der ersten elektronischen Schalteinrichtung. Der
Nachtsichtvorsatz kann eine zweite elektronische Schalteinrichtung aufweisen, z.B.
einen Mikroschalter, wobei dann die erste elektronische Schalteinrichtung mittels
der ersten mechanischen Schalteinrichtung und die zweite elektronische Schalteinrichtung
mittels der zweiten mechanischen Schalteinrichtung betätigbar sind. Ebenso kann der
Nachtsichtvorsatz auch nur mit einer elektronischen und zwei mechanischen Schalteinrichtungen
ausgebildet sein, wobei die elektronische Schalteinrichtung mittels der ersten und/oder
zweiten mechanischen Schalteinrichtung betätigbar ist. Vorteilhaft ist die zweite
mechanische Schalteinrichtung abnehmbar und auswechselbar und zur guten Bedienbarkeit
sowohl für Rechts- wie auch Linksschützen dem Schützen rechts oder links zuführbar.
[0025] Der erfindungsgemässe Nachtsichtvorsatz wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen rein beispielhaft näher beschrieben.
Im Einzelnen zeigen
- Figur 1
- ein erfindungsgemässes Zielfernrohr mit Nachtsichtvorsatz;
- Figur 2
- eine Darstellung optischer Komponenten eines erfindungsgemässen Nachtsichtvorsatzes;
- Figur 3
- ein auf einer Schiene montiertes Zielfernrohr mit Nachtsichtvorsatz;
- Figur 4
- ein Zielfernrohr mit Nachtsichtvorsatz und einer ersten und zweiten mechanischen Schalteinrichtung
für den Nachtsichtvorsatz;
- Figur 5
- die Anordnung aus Figur 3 auf einem Gewehr montiert;
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Nachtsichtvorsatzes mit einem Zielfernrohr
und einer erfindungsgemässen externen mechanischen Schalteinrichtung auf einem Gewehr
montiert;
- Figur 7
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen externen mechanischen Schalteinrichtung
für einen Nachtsichtvorsatz;
- Figur 8
- in zwei Teilfiguren 8A und 8B ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
externen mechanischen Schalteinrichtung für einen Nachtsichtvorsatz;
- Figur 9
- einen Schützen mit einer erfindungsgemässen externen mechanischen Schalteinrichtung
an einem Schultergurt.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch die Darstellung optischer Komponenten eines Nachtsichtvorsatzes
NSV und eines demselben nachgeschalteten Zielfernrohrs ZF. Mit gepunkteten Linien
sind das Vorsatz-Gehäuse VG und das Fernrohr-Gehäuse FG angedeutet. Die Darstellung
der Figur, sowie auch die Darstellungen der nachfolgenden Figuren sind nicht als massstäblich
zu betrachten. So ist beispielsweise das Zielfernrohr ZF im Vergleich zum Vorsatz
stark verkürzt gezeigt. Die gestrichelten Linien bezeichnen die optische Achse A1
des Nachtsichtvorsatz-Objektivs 1 und die optische Achse A2 des Nachtsichtvorsatz-Okulars
4 und auch des Zielfernrohrs ZF. Die optischen Achsen A2 von Nachtsichtvorsatz-Okular
4 und Zielfernrohr ZF entsprechen einander. Der Nachtsichtvorsatz NSV kann durch einfaches
Aufstecken mit dem Zielfernrohr ZF lösbar verbunden werden. Bei Tagsicht-Verhältnissen
sind Beobachtungen mit dem Zielfernrohr ZF ohne Vorsatz durchführbar. Bei Nachtsicht
wird von zu beobachtenden Objekten bzw. einer zu beobachtenden Szene ausgehende Objektstrahlung,
die beispielsweise von Mond, Sternen oder künstlichen Lichtemissionen, wie Stadt-
oder Strassenbeleuchtungen, bzw. der Streuung - z.B. an Wolken - der künstlichen Lichtemissionen
herrühren kann, mittels des Nachtsichtvorsatz-Objektivs 1 eingesammelt. Da die zur
Verfügung stehende Objektstrahlung sehr gering sein kann, wird ein möglichst lichtstarkes
und damit grosses Objektiv benötigt. Die Ausbildung des Objektivs stellt im Allgemeinen
einen Kompromiss zwischen Grösse und Gewicht und Kompaktheit der Anordnung dar. Ein
grosses Vorsatz-Objektiv stellt eine grössere und unhandlichere Traglast dar. Weiters
benötigt ein grösseres Objektiv zum Fokussieren der eingesammelten Strahlung einen
längeren Strahlweg oder aber eine grössere Anzahl optischer Komponenten, die jedoch
Strahlungsverluste bewirken. Im Nachtsichtvorsatz NSV wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
die vom Nachtsichtvorsatz-Objektiv 1 empfangene Objektstrahlung entlang einer ersten
Achse - der optischen Achse A1 des Nachtsichtvorsatz-Objektivs 1 - auf das Eintrittsfenster
eines Restlichtverstärkers 2 fokussiert und erscheint als verstärktes Bild am Austrittsfenster
des Verstärkers. Dieses Bild wird weiter entlang der ersten Achse zu einer optischen
Baugruppe 3 geleitet, welche optische Baugruppe 3 einerseits als Bildumkehr-System
wirkt und andererseits als Umlenk-System zum Lenken der Bildstrahlung auf die optische
Achse A2 des Vorsatz-Okulars 4 und Zielfernrohrs ZF. Die optische Achse A2 ist zur
ersten Achse parallel und höhenversetzt. Durch den Strahlversatz bereits im Vorsatz-Modul
der Objektstrahlung auf die optische Achse A2 des Zielfernrohrs ZF ist es möglich,
Vorsatz und Zielfernohr ZF in derselben - horizontalen - Ebene zu befestigen. Die
Strahlung aus dem Nachtsichtvorsatz-Okular 4 wird im Fernrohr-Objektiv 1a empfangen
und über weitere Fernrohr-Komponenten 5,5' zum Fernrohr-Okular 4a geleitet. Durch
das Zielfernrohr ZF als Empfänger der verstärkten Bildstrahlung des Nachtsichtvorsatzes
NSV respektive durch das Fernrohr-Okular 4a kann ein Beobachter ein seitenrichtiges
und aufrechtes Bild betrachten.
[0027] In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Nachtsichtvorsatzes
anhand skizzierter optischer Komponenten desselben dargestellt. Aus der Darstellung
wird ersichtlich, wie im Wesentlichen entlang der optischen Achse A1' des Vorsatz-Objektivs
1' über einen Restlichverstärker 2' zu einem Prismensystem als optische Baugruppe
gelangende Strahlung mittels des als Porrosystem 2.Art 3' ausgebildeten Prismensystems
auf die optische Achse A2' des Vorsatz-Okulars 4' gelenkt wird. Das Porrosystem 2.Art
3' ist zwischen Objektiv- und Okular-Achse angeordnet. Das Porrosystem ist als Porro-Prismensystem
zweiter Art zur Bildumkehr und zum Erreichen eines gewünschten Strahlversatzes zwischen
durch das Vorsatz-Objektiv 1' eintretender und durch das Vorsatz-Okular 4' austretender
Strahlung ausgebildet. Die Pfeile in Figur 2 zeigen die Richtung des Strahlengangs.
[0028] In Figur 3 ist ein Zielfernrohr ZF' mit Nachtsichtvorsatz NSV' gezeigt. Fernrohr
und Vorsatz sind auf einer Montageschiene S angebracht. Der Nachtsichtvorsatz NSV'
weist an seinem Gehäuse einen Drehknopf D als erste mechanische Schalteinrichtung
auf, mit welchem Drehknopf D eine erste elektronische Schalteinrichtung im Vorsatz
betätigbar ist, und so Funktionen des Vorsatzes, wie das Ein- und Ausschalten desselben
und die Regelung der Verstärkerleistung, einstellbar sind. In der Figur gezeigt sind
auch ein erstes und zweites Verstellelement 7,7' zum Verstellen eines Fadenkreuzes
des Zielfernrohrs ZF'. Durch Drehung des ersten Verstellelements 7 ist das Fadenkreuz
seitlich verschiebbar, durch Drehung des zweiten Verstellelements 7' in der Höhe.
Durch die erfindungsgemässe Ausführung des Nachtsichtvorsatzes NSV' kann die Anbringung
von Zielfernrohr ZF' und Vorsatz auf derselben Auflagefläche der Montageschiene S
erfolgen. Damit ist das montierte System stabiler gegenüber Krafteinwirkungen als
ein System, welches nicht entlang seiner gesamten Länge im Wesentlichen direkt auf
der Montageschiene S aufliegt.
[0029] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform zur verbesserten Bedienbarkeit des Nachtsichtvorsatzes
NSV". Nachdem bei Anordnungen mit vor das Zielfernrohr ZF" geschaltetem Vorsatzmodul
- wie insbesondere auch in Figur 5 erkennbar ist - der Bedienknopf D' als erste mechanische
Schalteinrichtung des Moduls sich ausserhalb der direkten Reichweite eines Schützen
befindet, muss der Schütze zur Betätigung eine grössere und damit auffällige Bewegung
ausführen, die eine Gefährdung seiner Sicherheit bedeutet. Daher ist dem Nachtsichtvorsatz
NSV" erfindungsgemäss eine externe Bedieneinrichtung 11 als zweite mechanische Schalteinrichtung
zur Betätigung der ersten elektronischen Schalteinrichtung zugeordnet, welche Bedieneinrichtung
11 in einer dem Schützen bequem zugänglichen Position anordenbar ist. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die zweite mechanische Schalteinrichtung - die Bedieneinrichtung
11 - zusätzlich zum Bedienschalter D' - als erste mechanische Schalteinrichtung -
vorgesehen. Diese Redundanz in der Bedienung stellt einen zusätzlichen Schutz in Hinblick
auf Beschädigungen einer der beiden Bedienkomponenten dar. Die Betätigung der elektronischen
Schalteinrichtung erfolgt über den Bedienknopf D' oder die externe Bedieneinrichtung
11, beispielsweise einen Dreh- oder Druckknopf, welche mit der elektronischen Schalteinrichtung
über ein Kabel 12 verbunden ist. Das Kabel 12 umwindet hier spiralförmig das Zielfernrohr
ZF".
[0030] Der Vorteil der Montage eines Nachtzielfernrohrs NZF wie vorgängig erläutert ist
in Figur 5 weiter ausgeführt. Das auf einer Schiene befestigte Nachtzielfernrohr NZF
mit Zielfernrohr und Nachtsichtvorsatz aus Figur 3 ist hier als Visiereinrichtung
auf einem Gewehr angebracht. Das Gewehr weist ein Gehäuse G mit eingerastetem Magazin
M, eine Schulterstütze 8 mit Daumenloch 9 und ein Rohr R auf. Das Rohr R ist in die
Hülse H des Gehäuses G eingesetzt und mit dieser verschraubt. Auf dem Rohr R ist das
Nachtzielfernrohr NZF montiert, wobei die dargestellte Montage rein beispielhaft ist.
Aus der Figur ist jedoch erkennbar, dass durch die Anbringung von Zielfernrohr und
Nachtsichtvorsatz sehr nahe am Gehäuse G und in im Wesentlichen derselben Auflage-Ebene
das System kompakt und handlich ist. Damit wird sowohl einem Schützen die Bedienung
der handhaltbaren Schusswaffe und der Visiereinrichtung erleichtert, als auch ein
gegenüber - beispielsweise beim Schuss auftretenden - Krafteinwirkungen stabiles System
bereitgestellt.
[0031] Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Nachtzielfernrohrs NZF' auf
einem Gewehr, hier einem Sturmgewehr SG. Das Sturmgewehr SG ist auf ein Zweibein 10
aufgestützt, sodass ein Schütze, der in Deckung am Boden kauert oder liegt, das Gewehr
bequem bedienen kann. Das über eine Montageschiene S' auf dem Gewehr montierte Nachtzielfernrohr
NZF' weist analog zum Ausführungsbeispiel aus Figur 4 eine externe mechanische Schalteinrichtung
zur Bedienung der elektronischen Schalteinrichtung des Nachtsichtvorsatzes auf. Zwischen
dem die externe mechanische Schalteinrichtung darstellenden Bedienschalter 11' und
der elektronischen Schalteinrichtung des Nachtsichtvorsatzes besteht eine Kabelverbindung.
Das Kabel 12' ist alternativ zum Ausführungsbeispiel aus Figur 4 entlang der Montageschiene
S' und des Gewehrs geführt und mittels Schellen befestigt. Zur flexiblen Positionierung
des Bedienschalters 11' ist das Kabel 12' mehrmals gewunden. Das Kabel kann natürlich
ebenso straff geführt werden. Der Bedienschalter 11' ist am Sturmgewehr SG an einer
für den Schützen gut erreichbaren Position angebracht. Vorteilhaft ist die externe
mechanische Bedieneinrichtung um wenigstens die Längserstreckung des Zielfernrohrs
vom Vorsatz-Gehäuse - vom vorsatzokularseitigen Gehäuse-Ende - beabstandet angeordnet.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel einer externen mechanischen Schalteinrichtung ist in Figur
7 dargestellt. Die externe mechanische Schalteinrichtung - "remote control" - ist
als Drehschalter 11a ausgeführt. Mit dem Drehschalter 11a ist die Intensität des im
Restlichtverstärker des Nachtsichtvorsatzes verstärkten Bildes regelbar und der Restlichtverstärker
ein- und ausschaltbar. Dem Drehschalter 11a ist ein Befestigungsbauteil 11a' zur Befestigung
- beispielsweise am Gewehr - zugeordnet. Der Drehschalter 11a ist derart ausgebildet,
dass er in allen Winkelstellungen zwischen 0° und 360° befestigt und bequem bedient
werden kann. Damit kann die Montagestellung des Drehschalters 11a an jeweilige Gewehrtypen,
Gewehrhaltungen oder Präferenzen des Schützen angepasst werden. Auch ist der Bedienschalter
11a rechts oder links vom NachtZielfernrohr bzw. Gewehr anordenbar. Die Anordnung
kann am Gewehr, beispielsweise nahe beim Abzug oder nahe beim Schützen, oder auch
direkt beim Schützen, beispielsweise an dessen Schulter- oder Hüftgurt, erfolgen.
Die erfindungsgemässe externe mechanische Schalteinrichtung ist in den Figuren in
Zusammenhang mit dem erfindungsemässen Nachtsichtvorsatz dargestellt. Es versteht
sich jedoch, dass die erfindungsgemässe externe mechanische Schalteinrichtung auch
für alternative Nachtsichtvorsätze geeignet ist.
[0033] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen externen mechanischen Schalteinrichtung
ist in den Teilfiguren 8A und 8B dargestellt. Figur 8A zeigt einen Druck- und Drehschalter
11b als Bedieneinrichtung der elektronischen Schalteinrichtung des Nachtsichtvorsatzes
in Draufsicht, Figur 8B zeigt den Druck- und Drehschalter 11b in teilweiser Seitenansicht
und teilweiser Draufsicht. Durch Drücken des Schalters ist die Funktion Einschalten
aktivierbar, durch nochmaliges Drücken die Funktion Ausschalten. Bei Drehen des Schalters
kann die Verstärkerleistung des Strahlungsverstärkers des Nachtsichtvorsatzes kontinuierlich
verstellt werden. Genauso kann der Schalter für ein stufenweises Verstellen ausgebildet
werden. So kann die Verstärkung der Intensität der im Nachtsichtvorsatz empfangenen
Strahlung an unterschiedliche Sichtbedingungen angepasst werden. Der Druck- und Drehschalter
11b ist dabei über ein Kabel 12b mit der elektronischen Schalteinrichtung im Nachtsichtvorsatz
verbindbar. Gegebenenfalls kann auch eine Kommunikation über eine kabellose Verbindung
realisiert werden. Der Dreh- und Druckschalter 11b der Teilfiguren 8A und 8B weist
weiters ein Hohlgehäuse auf, welches zum Durchschlaufen eines Trägerelements, beispielsweise
eines Gurtes 13, ausgeführt ist, wodurch eine verliersichere Verbindung herstellbar
ist.
[0034] Figur 9 zeigt anhand eines skizzierten Schützen 14 eine Tragemöglichkeit für ein
Bedienelement 11c als erfindungsgemässe mechanische Schalteinrichtung für eine elektronische
Schalteinrichtung eines Nachtsichtvorsatzes. Der Schütze trägt einen Schultergurt
13a, an welchem das Bedienelement 11c angebracht ist, beispielsweise ist der Gurt
durch das Bedienelement 11c gezogen, wie in der Ausführungsform der Figuren 8A und
8B gezeigt, oder das Bedienelement 11c ist einfach am Gurt angesteckt. Das Bedienelement
11c kann genauso an einem Hüftgurt angebracht werden. Ebenso kann der Schütze 14 das
Bedienelement 11c rechts oder links tragen, beispielsweise je nachdem, ob es sich
um einen Rechts- oder Linksschützen handelt.
1. Auf einer Schusswaffe montierbarer Nachtsichtvorsatz (NSV,NSV',NSV'') für ein Zielfernrohr
(ZF,ZF',ZF''), welcher Nachtsichtvorsatz (NSV,NSV',NSV'') ein Vorsatz-Gehäuse (VG)
mit
■ einem Nachtsichtvorsatz-Objektiv (1,1'),
■ einem Restlichtverstärker (2,2'),
■ einer optischen Baugruppe (3,3'), insbesondere einem Prismensystem, und
■ einem Nachtsichtvorsatz-Okular (4,4') aufweist,
wobei
von einem Objekt ausgehende Strahlung über das Nachtsichtvorsatz-Objektiv (1,1'),
den Restlichtverstärker (2,2') und die optische Baugruppe (3,3') zum Nachtsichtvorsatz-Okular
(4,4') geleitet wird,
sodass
die aus dem Nachtsichtvorsatz-Okular (4,4') austretende Strahlung als verstärkte Strahlung
mittels des Zielfernrohrs (ZF,ZF',ZF") empfangen werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strahlung entlang einer ersten Achse und entlang einer zweiten, zur ersten im
Wesentlichen parallelen, Achse geleitet wird, wobei
die erste Achse im Wesentlichen der optischen Achse (A1,A1') des Nachtsichtvorsatz-Objektivs
(1,1') entspricht, und
die zweite Achse im Wesentlichen der optischen Achse (A2,A2') des Nachtsichtvorsatz-Okulars
(4,4') entspricht,
und
die optische Baugruppe (3,3') zum Strahlungsversatz von der ersten auf die zweite
Achse ausgebildet ist.
2. Nachtsichtvorsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Baugruppe (3,3') als Bildumkehrsystem ausgebildet ist.
3. Nachtsichtvorsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Baugruppe (3') als Prismensystem, insbesondere als Porrosystem 2.Art
(3') ausgebildet ist.
4. Nachtsichtvorsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Baugruppe (3,3') zwischen Strahlungsverstärker (2,2') und Nachtsichtvorsatz-Okular
(4,4') angeordnet ist.
5. Nachtsichtvorsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer ersten und/oder
zweiten elektronischen Schalteinrichtung zum Einstellen von Funktionen des Nachtsichtvorsatzes
(NSV,NSV',NSV"), insbesondere der Funktionen
- Ein- und Ausschalten und
- Regeln der Verstärkerleistung
des Restlichtverstärkers (2,2').
6. Nachtsichtvorsatz nach Anspruch 5, wobei eine erste und/oder zweite mechanische Schalteinrichtung
(D,D',11, 11',11a,11b,11c) zur Betätigung der ersten und/oder zweiten elektronischen
Schalteinrichtung vorgesehen sind.
7. Nachtsichtvorsatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite mechanische Schalteinrichtung als Druck- und/oder Drehschalter
(11b) ausgebildet sind.
8. Nachtsichtvorsatz nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass
die erste mechanische Schalteinrichtung am Vorsatz-Gehäuse (VG) angeordnet ist und/oder
die zweite mechanische Schalteinrichtung in etwa um die Längserstreckung des Zielfernrohrs
(ZF,ZF',ZF'') vom Vorsatz-Gehäuse (VG) beabstandet angeordnet ist.
9. Mechanische Schalteinrichtung (11,11',11a,11b,11c) für einen Nachtsichtvorsatz, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, zur Betätigung einer elektronischen Schalteinrichtung
des Nachtsichtvorsatzes,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie in etwa um die Längserstreckung des Zielfernrohrs (ZF,ZF',ZF") vom Vorsatz-Gehäuse
(VG) beabstandet angeordnet ist.