[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Filterstäben der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Aus der
EP 1 464 241 A1 der Anmelderin ist ein Verfahren zur Herstellung eines Vlieses für die Herstellung
von Filtern bzw. Filterstäben der Tabak verarbeitenden Industrie bekannt. Es ist außerdem
eine Filterstrangherstelleinrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie offenbart,
wobei die Filterstrangherstelleinrichtung wenigstens eine Filtermaterialzuführvorrichtung
umfasst, aus der das Filtermaterial dosiert abgebbar ist und eine Strangaufbauvorrichtung,
in der das Filtermaterial zu einem Strang aufgeschauert wird. Die aus der
EP 1 464 241 A1 bekannte Filterstrangherstelleinrichtung umfasst ferner das Merkmal, dass das Filtermaterial
in einem Fließbett von der Filtermaterialzuführvorrichtung zu der Strangaufbauvorrichtung
förderbar ist. Das in diesem Dokument offenbarte Verfahren zeichnet sich durch die
folgenden Verfahrensschritte auf:
- Zuführen von vereinzelten Filtermaterialien zu einem Fließbett,
- Transportieren des Filtermaterials in dem Fließbett im Wesentlichen mittels eines
Transportluftstromes in Richtung einer Strangaufbauvorrichtung und
- Aufschauern des Filtermaterials auf der Strangaufbauvorrichtung.
[0003] Aus der
EP 1 464 240 A1 der Anmelderin ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Vlieses
für die Herstellung von Filterstäben bekannt, wobei das Verfahren sich durch die folgenden
Verfahrensschritte auszeichnet:
- Vereinzeln von Fasern wenigstens einer Sorte Filtermaterials in einer Vereinzelungsvorrichtung,
- Zuführen der vereinzelten Fasern zu einem Förderer, der sich in einer Förderrichtung
bewegt,
- Aufschauern der vereinzelten Fasern auf dem Förderer, wodurch sich ein Vlies bildet,
wobei die Vereinzelungsvorrichtung wenigstens ein Vereinzelungselement umfasst, das
um eine Rotationsachse rotiert, wobei die Rotationsachse im Wesentlichen parallel
der Förderrichtung des Förderers ausgerichtet ist.
[0004] Die dort beschriebene Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass Vereinzelungsvorrichtungen
vorgesehen sind, die getrennt voneinander ausgestaltet sind.
[0005] Die Vorrichtungen in den beiden genannten europäischen Patentanmeldungen verarbeiten
endliche Fasern, so dass Vliese, Filterstäbe und Filter aus endlichen Fasern und ggf.
weiteren Filterbestandteilen wie Granulaten hergestellt werden.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effiziente Variante eines Filterstabherstellverfahrens
und einer Vorrichtung zur Herstellung von Filterstäben anzugeben.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von Filterstäben der Tabak
verarbeitenden Industrie, wobei Fasern endlicher Länge aus zwei unterschiedlichen
Fasersorten umfasst sind, wobei die Fasern unmittelbar vor einem Vereinzelungsschritt
zusammengeführt und gemischt werden.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, dass eine Entmischung von Fasermaterialien
vor dem Vereinzelungsschritt vermieden wird. Im Rahmen der Erfindung bedeutet unmittelbar
vor einem Vereinzelungsschritt, dass das Mischen und Zusammenführen ohne weiteren
Zwischenschritt zu dem Vereinzelungsschritt geschieht bzw. verarbeitungsschrittfrei
ist, bzw. unmittelbar an das Zusammenführen und Mischen schließt sich ein Vereinzelungsschritt
an. Im Rahmen der Erfindung werden insbesondere endliche Fasern aus zwei bzw. wenigstens
zwei unterschiedlichen Fasersorten verarbeitet. Vorzugsweise geschieht das Mischen
mit dem Zusammenführen bzw. beginnt mit dem Zusammenführen. Hiervon ist insbesondere
auch umfasst, dass das Mischen mit dem Zusammenführen beginnt und auf einem vorgebbaren
Förderweg fortgeführt wird.
[0009] Wenn nach dem Schritt des Vereinzelns ein Schritt des Aufschauerns zu einem Faservlies
geschieht, kann ein sehr homogener Filterstab hergestellt werden. Der Vereinzelungsschritt
umfasst vorzugsweise ein Beschleunigen der Fasern, wodurch eine sehr homogene Vereinzelung
und auch ein sehr homogener Filterstab erzielbar sind. In einer besonders einfachen
Verfahrensführung geschieht das Beschleunigen in oder mittels einer Karde. Unter Karde
wird im Rahmen der Erfindung auch eine Kardiervorrichtung bzw. ein Teil einer Kardiervorrichtung
oder eine Krempel verstanden, insbesondere wird unter Karde auch eine oder mehrere
Walzen verstanden, die auf der Umfangsfläche ähnlich einer natürlichen Karde ausgebildet
sind. Diese können auch mit Sägezahn- oder Trapezzahngarnituren ausgestaltet sein.
Es können auch entsprechend feine Stachelwalzen vorliegen.
[0010] Vorzugsweise werden die Fasern aus zwei unterschiedlichen Fasersorten vor dem Schritt
des Zusammenführens und Mischens ungemischt zusammengeführt. Im Rahmen der Erfindung
beinhaltet der Begriff ungemischt insbesondere sortenrein. Wenn die Fasern vor dem
Zusammenführen ungemischt aufgestaut werden, ist eine besonders gute Dosierung der
Fasern möglich. Sie können dann anschließend zunächst vorvereinzelt oder vereinzelt
werden, werden dann zusammengeführt und gemischt und anschließend wieder vereinzelt,
um homogene Filterstäbe herstellen zu können. Vor dem abschließenden Vereinzelungsschritt
kann auch ein Aufstauen des Fasergemisches vorgesehen sein.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform liegt dann vor, wenn die zusammengeführten
Fasern mittels eines Transportluftstroms zu einer Vereinzelungsvorrichtung gefördert
werden. Die Förderung mittels eines Transportluftstromes geschieht vorzugsweise im
Bereich der Durchmischung der Fasern. Dieses kann allerdings auch schon kurz vor dem
Zusammenführen der verschiedenen Fasersorten bzw. unmittelbar davor geschehen.
[0012] Eine besonders effiziente Ausgestaltung der Vereinzelungsvorrichtung liegt dann vor,
wenn diese mehrere hintereinander angeordnete Walzen umfasst, deren Drehgeschwindigkeiten
in Faserförderrichtung zunehmen. Hierdurch kann sehr effizient eine Vereinzelung stattfinden,
die ein Entmischen der Fasern verhindert.
[0013] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Herstellen von Filterstäben der Tabak
verarbeitenden Industrie umfassend Fasern endlicher Länge wenigstens einer Fasersorte
gelöst, das vorzugsweise die vorstehenden Verfahrensschritte wenigstens teilweise
umfasst, wobei ein Schritt des Vereinzelns der Fasern in einer Vereinzelungsvorrichtung
vorgesehen ist, wobei die vereinzelten Fasern, die aus der Vereinzelungsvorrichtung
austreten, eine Bewegungskomponente in Richtung eines Förderers, insbesondere eines
Saugstrangförderers, insbesondere entgegen der Schwerkraft aufweisen. Hierdurch ist
es möglich, dass die Menge des Luftstromes, die im Stand der Technik beispielsweise
gemäß der
EP 1 464 241 A1 benötigt wird, deutlich verringert ist und dass auch weniger Luft aus dem Verfahrensprozess
entnommen werden muss, was eine Vereinfachung der Verfahrensführung ermöglicht.
[0014] Vorzugsweise werden die vereinzelten Fasern unmittelbar aus der Vereinzelungsvorrichtung
in einen Saugschacht geschleudert. Vorzugsweise schließt sich an den Saugschacht der
Saugstrangförderer an, und zwar insbesondere unmittelbar, so dass nach der Vereinzelungsvorrichtung
eine sehr kurze Wegstrecke für die Fasern zurückzulegen ist, um in dem Saugstrangförderer,
beispielsweise auf einem oder mehreren Saugbändern, aufgeschauert zu werden.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform werden in Förderrichtung stromabwärts der Vereinzelungsvorrichtung
die Fasern mit einem weiteren Filtermaterial gemischt, wie beispielsweise einem Granulat
aus Aktivkohle und/oder Bindemittel, das eine Bewegungskomponente in Richtung eines
Saugstrangförderers, insbesondere entgegen der Schwerkraft aufweist. Hierdurch ergeben
sich insbesondere eine gute Durchmischung der Fasern mit dem weiteren Filtermaterial
und auch die Möglichkeit eines Transports mit möglichst wenig Saugluft bzw. Transportluft.
[0016] Wenn zwei nebeneinander angeordnete Saugschächte oder eine Aufteilung eines Saugschachtes
in zwei nebeneinander angeordnete Teilsaugschächte vorgesehen sind, können zwei Filterstränge
gleichzeitig hergestellt werden, so dass der Durchsatz bzw. die Produktionsmenge von
Filterstäben erhöht werden kann. Die Saugschächte sind hierbei vorzugsweise im Wesentlichen
parallel und weisen einen Winkel zwischen 0° und 15 ° zueinander auf.
[0017] Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung zur Herstellung von Filterstäben der
Tabak verarbeitenden Industrie mit wenigstens zwei Faserzuführschächten gelöst, die
in einen Schacht münden, wobei sich an den einen Schacht eine Vereinzelungsvorrichtung
anschließt, wobei ein Förderer, insbesondere ein Saugstrangförderer vorgesehen ist,
auf den vereinzelte Fasern endlicher Länge aufschauerbar sind. Hierbei liegen insbesondere
der eine Schacht und die Vereinzelungsvorrichtung unmittelbar hintereinander in Förderrichtung
der Fasern bzw. in Nachbarschaft zueinander. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist eine besonders einfache Durchmischung verschiedener Fasersorten möglich, wobei
eine Entmischung im weiteren Verfahren bzw. bei der weiteren Verarbeitung der Fasermischung
vermieden wird. Ferner ist eine sehr kleinbauende Vorrichtung ermöglicht.
[0018] Vorzugsweise ist eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstroms in dem einen Schacht
vorgesehen, die insbesondere zum Fördern der Fasermischung geeignet ist. Durch Vorsehen
einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstroms in dem einen Schacht, die vorzugsweise
ein Ventilator sein kann, der den einen Schacht durchsetzt, ist ferner eine sehr effiziente
Mischung des Materials möglich. Hierzu kann beispielsweise der Ventilator ein oder
mehrere Ventilatorflügelräder aufweisen, durch die Fasern hindurch treten, wodurch
eine Rotationskomponente dem Fasergemisch zugeführt wird, was eben eine sehr gute
Durchmischung ermöglicht.
[0019] Wenn jeweils ein Stauschacht den wenigstens zwei Faserzuführschächten vorgeschaltet
ist oder in den wenigstens zwei Faserzuführschächten umfasst ist, ist eine sehr homogene
Fasermischung und auch eine sehr gute Vordosierung möglich.
[0020] Vorzugsweise ist der eine Schacht als Stauschacht ausgebildet. Die Variante, in der
ein Ventilator den einen Schacht durchsetzt, bedeutet insbesondere, dass der Ventilator
in den Schacht integriert ist.
[0021] Vorzugsweise umfasst die Vereinzelungsvorrichtung mehrere hintereinander angeordnete
Walzen, deren Drehgeschwindigkeiten in Faserförderrichtung zunehmen. Vorzugsweise
ist wenigstens eine Walze kardenartig ausgestaltet. Hierzu hat die Walze an der Umfangsfläche
vorzugsweise eine Struktur wie eine natürliche Karde, d.h. insbesondere engliegende
Stifte oder Stacheln. Die Walze kann an der Umfangsfläche auch sägezahnförmig oder
trapezzahnförmig ausgestaltet sein. Die Garnituren der hintereinander liegenden Walzen
können in Faserförderrichtung immer feiner ausgestaltet sein, so dass Fasern, die
durch hintereinander liegende Walzen transportiert werden, eine Längsausrichtung,
Parallelisierung und Vereinzelung erfahren.
[0022] Vorzugsweise schließt sich unmittelbar an die Vereinzelungsvorrichtung ein Saugschacht
an, der vertikal ausgerichtet ist und mit einem Saugstrangförderer abgeschlossen ist.
Hierdurch ist eine sehr kompaktbauende Vorrichtung möglich. Vorzugsweise ist der Saugstrangförderer
am oberen Ende des Saugschachtes angeordnet, wodurch sich eine sehr gleichmäßige Faservliesausbildung
im Saugstrangförderer ergibt, so dass sehr homogene Filterstäbe produziert werden
können. Vorzugsweise sind zwei Saugstrangförderer oder zwei Saugbänder in einem Saugstrangförderer
vorgesehen, um einen sehr hohen Durchsatz und eine hohe Produktionsmenge an Filterstäben
zu ermöglichen.
[0023] Wenn zwei Saugschächte vorgesehen sind oder ein Saugschacht in Faserförderrichtung
kurz vor den Saugstrangförderern oder dem Saugstrangförderer mit zwei Saugbändern
in zwei Schächte aufgeteilt ist, ist eine gleichmäßige Verteilung der Fasern möglich.
[0024] Eine gleichmäßige Verteilung der Mengen der Fasern, die von den Saugbändern oder
den Saugstrangförderern aufgenommen werden, kann beispielsweise durch Einstellung
des Luftstromes bzw. des Saugluftstromes durch die jeweiligen Saugbänder bzw. Saugstrangförderer
erfolgen.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer
weiteren Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform
in schematischer Darstellung,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in noch einer weiteren Ausführungsform
in schematischer Darstellung.
[0026] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer
ersten Ausführungsform. In einer Faseraufbereitungsvorrichtung 10 werden Fasern 12
einer ersten Fasersorte und Fasern 13 einer zweiten Fasersorte durch ein erstes Zuführrohr
14 und ein zweites Zuführrohr 15 in einen ersten Stauschacht 11 und einen zweiten
Stauschacht 11' mittels beispielsweise Transportluft zugeführt. Die erste Fasersorte
12 kann beispielsweise eine Mehrfachkomponentenfaser, insbesondere Bikomponentenfaser
sein, und die zweite Fasersorte 13 Fasern aus Celluloseacetat, Cellulose oder Kohlefasern.
Es können diverse Fasermateralien, die eine endliche Länge aufweisen, vorgesehen sein.
Bezüglich der verschiedenen Fasermaterialien wird vollumfänglich auf die
DE 102 17 410.5 der Anmelderin verwiesen. Die Länge der Fasern kann vorzugsweise kleiner sein als
die Länge des herzustellenden Filterstabs. Diese kann demnach zwischen 0,1 mm und
60 mm und insbesondere vorzugsweise zwischen 0,2 mm und 10 mm liegen. Bei künstlich
hergestellten Fasern sollte die Faserstärke 1 bis 20 dtex, bevorzugt 2 bis 6 dtex,
betragen. Der mittlere Faserdurchmesser kann im Bereich von vorzugsweise 10 bis 40
µm, insbesondere 20 bis 38 µm liegen und insbesondere vorzugsweise zwischen 30 und
35 µm liegen. Die Fasern sind vorzugsweise gekräuselt, insbesondere zick-zack-förmig
und weisen 10 Bögen pro 10 mm auf.
[0028] Mittels der Einzugswalzen 16 und 16' werden die Fasern 12 bzw. 13 aus dem aufgestauten
Bereich der Fasern der Stauschächte 11 und 11' entnommen und mit einer Schlägerwalze
17 bzw. 17' ausgeschlagen und in den ersten Faserzuführschacht 19 bzw. den zweiten
Faserzuführschacht 19' überführt. In einem Zusammenführbereich 20 werden die verschiedenen
Fasersorten 12 bzw. 13 zu einem Fasergemisch 32 zusammengeführt. Das Fasergemisch
32 gelangt in einen Förderschacht 21 und kann sich kurz vor der Einzugswalze 22 einer
Kardiervorrichtung bzw. eines Teils einer Kardiervorrichtung aufstauen. Die Dosierung
der Fasersorten 12 und 13 geschieht durch beispielsweise Steuerung der Entnahmegeschwindigkeiten
der Fasern mittels der Einzugswalzen 16, 16' und/oder Schlägerwalze 17, 17'. Die Einzugswalzen
16, 16' können langsam laufend ausgestaltet sein, dergestalt, dass diese die Fasern
gegen eine federnd gelagerte Mulde, die nicht dargestellt ist, fördern. Hierbei werden
die Fasern eingezogen und zu einem dünnen kompakten Faserkuchen, der nicht dargestellt
ist, verdichtet.
[0029] Der zwischen Einzugswalzen 16, 16' und Mulde nach unten geförderte Faserkuchen wird
anschließend am unteren Ende der Mulde von jeweils einer schnell laufenden Schlägerwalze
17, 17' abgefräst bzw. ausgeschlagen. Dabei werden die Fasern aufgelockert, vereinzelt
und in die Schächte 19, 19' eingetragen. Hierbei kann ein unterstützender Luftstrom
Verwendung finden, der in Fig. 1 allerdings nicht dargestellt ist. Am Ende des Förderschachts
21 wird das Fasergemisch von der Einzugswalze 22 erfasst und gegen die Mulde 23 und
anschließend eine Blattfederbatterie 24 gefördert. Die Mulde 23 ist federgelagert.
Es entsteht ein dünner, kompakter Faserkuchen, der nicht dargestellt ist, und der
zwischen der Einzugswalze 22, der Mulde 23 und der Biattfederbatterie 24 gefördert
und verdichtet wird.
[0030] Verlässt der Faserkuchen den Wirkbereich der Blattfederbatterie 24, wird er von der
schnelllaufenden Walze 25 erfasst und übernommen. Die Walzen 25, 26 und 27 sind wie
bei einer Karde ausgestaltet bzw. mit Sägezahn- oder Trapezzahngarnituren ausgestattet.
Die Walzendrehzahlen sind von Walze 25 zu Walze 27 hin steigend.
[0031] Nachdem die Fasern des Fasergemischs 32 für eine Umdrehung von ca. 180° in der Garnitur
der Walze 25 gehalten wurden, werden die Fasern 32 tangential an die gegensinnig drehende
Walze 26 übergeben. Da die Walze 26 schneller dreht als die Walze 25 und insbesondere
eine feinere Kardenstruktur bzw. eine feinere Sägezahn- oder Trapezzahngarnitur aufweist,
erfolgt eine Längsausrichtung, Parallelisierung und Vereinzelung der Fasern bei der
Übergabe.
[0032] Nachdem die Fasern 32 in der Garnitur der Walze 26 ca. 180° auf dem Umfang gehalten
wurden, werden die Fasern 32 tangential an die wiederum gegensinnig drehende Walze
27 übergeben. Da die Walze 27 schneller dreht als die Walze 26 und insbesondere eine
feinere kardenartige Struktur bzw. eine feinere Sägezahn- oder Trapezzahngarnitur
aufweist, erfolgt wieder eine Längsausrichtung, Parallelisierung und Vereinzelung
der Fasern bei der Übergabe. Nachdem die Fasern 32 in der Garnitur der Walze 27 um
180° gehalten wurden, werden die Fasern 32 tangential nach oben in einen Luftstrom
44 des Kanals bzw. Saugschachtes 28 übergeben. Anschließend gelangt das Fasergemisch
32 auf ein Saugband 29 eines Saugstrangförderers 30. Der Luftstrom 44 kann zusätzlich
über eine seitliche Absaugung 45 (bzw. 45' in Fig. 4) vor dem Saugstrangförderer 30
vom Fasergemisch, bzw. Faser-/Granulatgemisch, abgeschieden werden.
[0033] An den Saugstrangförderer schließt sich, was in der Fig. nicht dargestellt ist, eine
übliche Strangbildevorrichtung an, wie beispielsweise gemäß Fig. 10 der
EP 1 464 241 A1. Diesbezüglich wird vollumfänglich auf die Offenbarung dieser europäischen Patentanmeldung
verwiesen. Nach Erzeugen eines Faserkuchens auf dem Saugband 29 des Saugstrangförderers
30 wird der Faserkuchen üblicherweise getrimmt, einer Formatvorrichtung zugeführt,
um aus den sich bildenden Fasern, aus dem gebildeten Faserkuchen bzw. Faservlies einen
Faserstrang mit gewünschter Querschnittsgeometrie zu erzeugen und ggf. mit einem Umhüllungsmaterial
zu umhüllen, um anschließend in Filterstäbe abgelängt zu werden.
[0034] Statt eines unmittelbaren Einschießens der Fasern 32 in den Saugschacht 28 kann zunächst
ein Abwerfen auf ein Streutuch und ein anschließendes Absaugen in einen Saugschacht
gemäß der
EP 1 584 248 A1 geschehen, wobei dann in der Kardiervorrichtung vorzugsweise eine Walze mehr oder
eine Walze weniger Verwendung findet.
[0035] Fig. 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Herstellung von Filterstäben, wobei im Vergleich zu Fig. 1 ein Ventilator 31 in unmittelbarem
Anschluss an den Zusammenführbereich 20 vorgesehen ist. Der Ventilator 31 erzeugt
einen Transportluftstrom 42 in dem Förderschacht 21. Es können Maßnahmen vorgesehen
sein, um einen geschlossenen Kreislauf des Transportluftstromes zu gewährleisten,
wobei beispielsweise im unteren Bereich des Förderschachts 21 Transportluftöffnungen
vorgesehen sind, die dafür sorgen, dass Transportluft aus dem Förderschacht 21 abgeführt
wird, ohne Fasern mitzuführen, um dann wieder dem Ventilator zugeführt zu werden.
[0036] In Fig. 2 ist ferner noch ein Antriebsriemen 36 vorgesehen, der beispielsweise einen
Antrieb der Walze 25 andeutet. Die Walzen 25 bis 27 und auch die weiteren verwendeten
Walzen können allerdings auch mit einem Direktantrieb durch jeweils einen Motor angetrieben
werden.
[0037] Im Vergleich zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist in Fig. 2 noch eine weitere
Option erfüllt, nämlich die der Zuführung eines Granulats 43 zu dem Fasergemisch.
Dieses geschieht kurz vor dem Aufschauern des Filtermaterials auf einem Saugband eines
Saugstrangförderers 30 in dem Saugschacht 28.
[0038] Hierzu wird aus einem Granulatbehälter 33 Granulat 43 mit einer Dosierwalze 34 dosiert
einem Fallschacht zugeführt, der in einer Kammer mit einer Beschleunigerwalze 35 endet,
die das Granulat tangential in Richtung des Saugstrangförderers 30 in den Saugschacht
28 schleudert. Hierdurch ergibt sich eine gute Durchmischung des Granulats mit den
Fasern. Es bildet sich dann ein Faservlies 41 bzw. Filtermaterialvlies 41 auf einem
Saugband des Saugstrangförderers 30.
[0039] Um eine höhere Produktionsgeschwindigkeit bzw. einen höheren Durchsatz von Material
zu ermöglichen und die Anzahl der Filterstäbe pro Zeiteinheit zu vergrößern, ist es
möglich, zwei Saugbänder 29, 29', wie in Fig. 3 und Fig. 4 angedeutet ist, vorzusehen.
[0040] Hierzu kann wie in Fig. 3 angedeutet ist, ein Saugschacht 28 in zwei Teilschächte
39 und 39' aufgeteilt sein, die dann in zwei im Wesentlichen parallele Teilschächte
39, 39' kurz vor den Saugbändern 29, 29' des Saugstrangförderers 30 übergehen. In
Fig. 3 ist ferner der Einschussbereich 37 für Granulat, das in Fig. 3 nicht dargestellt
ist, vorgesehen.
[0041] Gemäß Fig. 4 sind zwei vollständige Saugschächte 28, 28' vorgesehen, die gegeneinander
etwas verkippt sind, in diesem Fall mit einem Winkel von ungefähr 3°. Die Saugschächte
28 und 28' können so ausgestaltet sein, dass diese relativ zur Zeichenebene der Fig.
4 senkrecht zur Zeichenebene hintereinander angeordnet sind, so dass die Tiefe bzw.
Breite der Walzen 27 bzw. 35 jeweils zur Hälfte zur Versorgung der Förderschächte
28 bzw. 28' mit Filtermaterial vorgesehen sind. Der Einschussbereich 37 ist dann für
den relativ zur Zeichenebene der Fig. 4 vorderen Förderschacht 28 mit einem relativ
kurzen Granulatschacht 40 versehen und mit dem relativ zur Zeichenebene der Fig. 4
hinteren Förderschacht 28' mit einem etwas längeren Granulatschacht 40' versehen.
Die Beschleunigerwalze 35 kann als eine Art Bürstenwalze ausgebildet sein. Durch die
Fliehkraft wird das Granulat in den jeweiligen Saugschacht geschleudert und vermischt
sich mit dem Faserstrom. Es ist bevorzugt, wenn die Geschwindigkeiten des Massenstromes
und des eingespeisten Granulates relativ zueinander unterschiedlich sind. Hierdurch
wird eine gute Vermischung erzeugt.
[0042] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau verkleinert sich die Strangmaschine für die Filterstabproduktion
erheblich, da direkt an die Vereinzelungsvorrichtung ein Saugstrangförderer angeordnet
werden kann. Außerdem verringert sich der Luftverbrauch, da der Transportstrom und
der Mischprozess in einem sonst üblichen langen Kanal entfallen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Faseraufbereitungsvorrichtung
- 11, 11'
- Stauschacht
- 12
- erste Fasersorte
- 13
- zweite Fasersorte
- 14
- erstes Zuführrohr
- 15
- zweites Zuführrohr
- 16, 16'
- Einzugswalze
- 17, 17'
- Schlägerwalze
- 19
- erster Faserzuführschacht
- 19'
- zweiter Faserzuführschacht
- 20
- Zusammenführbereich
- 21
- Förderschacht
- 22
- Einzugswalze
- 23
- Mulde
- 24
- Blattfederbatterie
- 25
- Walze
- 26
- Walze
- 27
- Walze
- 28, 28'
- Saugschacht
- 29, 29'
- Saugband
- 30
- Saugstrangförderer
- 31
- Ventilator
- 32
- Fasergemisch
- 33
- Granulatbehälter
- 34
- Dosierwalze
- 35
- Beschleunigerwalze
- 36
- Antriebsriemen
- 37
- Einschussbereich
- 38
- Gabelung
- 39, 39'
- Teilschacht
- 40, 40'
- Granulatschacht
- 41
- Faservlies
- 42
- Transportluft
- 43
- Granulat
- 44
- Förderrichtung
- 45, 45'
- Absaugung
1. Verfahren zum Herstellen von Filterstäben der Tabak verarbeitenden Industrie umfassend
Fasern (12, 13, 32) endlicher Länge aus zwei unterschiedlichen Fasersorten, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (12, 13, 32) unmittelbar vor einem Vereinzelungsschritt zusammengeführt
und gemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischen mit dem Zusammenführen geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt des Vereinzelns ein Schritt des Aufschauerns zu einem Faservlies
(41) geschieht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vereinzelungsschritt ein Beschleunigen der Fasern (32) beinhaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigen in oder mittels einer Karde (22, 25-27) geschieht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (12, 13, 32) aus zwei unterschiedlichen Fasersorten vor dem Schritt des
Zusammenführens und Mischens ungemischt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (12, 13, 32) vor dem Zusammenführen ungemischt aufgestaut werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengeführten Fasern (12, 13, 32) mittels eines Transportluftstroms (42)
zu einer Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) gefördert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) mehrere hintereinander angeordnete Walzen
(25-27) umfasst, deren Drehgeschwindigkeiten in Faserförderrichtung zunehmen.
10. Verfahren zur Herstellung von Filterstäben der Tabak verarbeitenden Industrie umfassend
Fasern (12, 13, 32) endlicher Länge wenigstens einer Fasersorte, insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei ein Schritt des Vereinzelns der Fasern (12, 13,
32) in einer Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) vorgesehen ist, wobei die vereinzelten
Fasern (12, 13, 32), die aus der Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) austreten, eine
Bewegungskomponente in Richtung eines Förderers(30), insbesondere entgegen der Schwerkraft,
aufweisen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer (30) ein Saugstrangförderer ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Fasern (12, 13, 32) unmittelbar aus der Vereinzelungsvorrichtung
(22, 25-27) in einen Saugschacht (28, 28') geschleudert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den Saugschacht (28, 28') der Saugstrangförderer (30) anschließt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung stromabwärts der Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) die Fasern
(12, 13, 32) mit einem weiteren Filtermaterial (43) gemischt werden, das eine Bewegungskomponente
in Richtung eines Saugstrangförderers (30), insbesondere entgegen der Schwerkraft,
aufweist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwei nebeneinander angeordnete Saugschächte (28, 28') oder eine Aufteilung eines
Saugschachtes (28) in zwei nebeneinander angeordnete Teilsaugschächte (39, 39') vorgesehen
sind.
16. Vorrichtung zur Herstellung von Filterstäben der Tabak verarbeitenden Industrie mit
wenigstens zwei Faserzuführschächten (19, 19'), die in einen Schacht (21) münden,
wobei an den einen Schacht (21) sich eine Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) anschließt,
wobei ein Förderer (30) vorgesehen ist, auf den vereinzelte Fasern (12, 13, 32) endlicher
Länge aufschauerbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (31) zur Erzeugung eines Luftstroms (42) in dem einen Schacht (21)
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Stauschacht (11, 11') den wenigstens zwei Faserzuführschächten (19, 19')
vorgeschaltet ist oder in den wenigstens zwei Faserzuführschächten (19, 19') umfasst
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Schacht (21) als Stauschacht ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventilator (31) den einen Schacht (21) durchsetzt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) mehrere hintereinander angeordnete Walzen
(25-27) umfasst, deren Drehgeschwindigkeiten in Faserförderrichtung zunehmen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Walze (25-27) kardenartig ausgestaltet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer (30) ein Saugstrangförderer ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass sich unmittelbar an die Vereinzelungsvorrichtung (22, 25-27) ein Saugschacht (28,
28') anschließt, der vertikal ausgerichtet ist und mit dem Saugstrangförderer (30)
abgeschlossen ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugstrangförderer (30) am oberen Ende des Saugschachtes (28, 28') angeordnet
ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Saugstrangförderer (30) oder zwei Saugbänder (29, 29') in einem Saugstrangförderer
(30) vorgesehen sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Saugschächte (28, 28') vorgesehen sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass ein Saugschacht (28) in Faserförderrichtung kurz vor den Saugstrangförderern (30)
oder dem Saugstrangförderer (30) mit zwei Saugbändern (29, 29') in zwei Schächte (39,
39') aufgeteilt ist.