[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschließmaschine für runde und unrunde Metallverpackungen.
[0002] Verschließmaschinen für runde zylindrische Metallverpackungen sind in vielfacher
Form bekannt, beispielsweise aus der
EP 0 290 874 B1. Runde zylindrische Metallverpackungen werden üblicherweise als Dosen bezeichnet.
Diese besitzen einen Mantel oder Dosenrumpf und im wesentlichen flache Abschluss-
oder Deckelbleche senkrecht zur Zylinderachse.
[0003] Verschließmaschinen für Metallverpackungen dienen dazu, die flachen Oberseiten und
Unterseiten (Deckel) der Dosen mit dem Dosenrumpf zu verbinden und zu verbördeln.
Hierzu werden die flachen Deckelbleche und die Dosenrümpfe jeweils der Verschließmaschine
zugeführt, aufeinander ausgerichtet und dann über Rollen und mit Federn vorgespannte
Hebel umgebördelt und gefalzt.
[0004] Zusätzliche Probleme treten auf, wenn mit Verschließmaschinen auch unrunde Metallverpackungen
verschlossen werden sollen. Dies sind also beispielsweise viereckige oder elliptische
Dosen (korrekten zylindrische Dosen mit viereckigem oder elliptischem Querschnitt).
Auch sie besitzen einen Mantel und zwei im wesentlichen flache, allerdings nicht kreisförmige,
sondern viereckige, elliptische etc. Deckelbleche.
[0005] Bekannte Verschließmaschinen für unrunde Metallverpackungen sind in der Lage, bis
zu 40 Dosen in der Maschine pro Minute zu verschließen, bei Hochleistungsmaschinen
vielleicht auch einige wenige mehr. Dazu muss ein kompliziertes System mit Hebeln
und Federn eingesetzt werden, die über Verschließund Formkurven gesteuert werden.
Dieses komplizierte System muss für jede konkrete Dosenform neu konzipiert werden.
Es ist nämlich erforderlich, dass die metallischen Laufrollen längs einem Verschließstück
um den viereckigen oder elliptischen Rand herumlaufen und jeweils die um diesen Rand
herum gefalzten und umgebördelten Metallbereiche richtig andrücken.
[0006] Nachdem die Dosen durch diesen ersten Mechanismus hindurchgelaufen und auf einer
Seite verschlossen sind, werden sie dann um 180° gewendet und einer weiteren Maschine
zugeführt, bei der dann die Unterseite der Dosen ebenfalls von oben verschlossen wird.
Die Dosen sind während dieses Vorganges leer. Die genannten Verfahren dienen dazu,
leere Dosen herzustellen, in die dann später über einen speziellen Abfüllmechanismus
in vorbereitete Öffnungen hinein entsprechender Inhalt eingefüllt wird, Insbesondere
Gefahrgutflüssigkeiten wie Benzin, Öl und weiteres.
[0007] Ein besonderes Problem entsteht dann, wenn auch nur geringfügige Änderungen an der
Form der unrunden Dosen beziehungsweise Metallverpackungen vorgenommen werden sollen,
wenn beispielsweise also bei einer viereckigen Dose der Bereich der Ecken abgerundeter
oder spitzer gestaltet werden soll oder wenn bei elliptischen Dosen eine auch nur
geringfügig geänderte Form oder Orientierung der Ellipse vorgenommen werden soll.
Es müssen dann komplett neue Mechanismen für den Bördel-, Andruck- und Verschließvorgang
gebaut und für eine Umrüstung vorgesehen werden, wobei die Umrüstung darüber hinaus
langwierig ist und häufig mehr als einen Tag dauert. Während dieser Zeit steht die
gesamte Anlage still und kann nicht genutzt werden.
[0008] Die erheblichen Umrüstzeiten und das erforderliche Konzipieren immer wieder neuer
Systeme mit Hebeln, Federn, Verschließ- und Formkurven ist sehr aufwendig.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Verschließmaschine auch für unrunde
Metallverpackungen vorzuschlagen, die einfacher umrüstbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verschließmaschine für das Verschließen von
Metallverpackungen mit rundem oder unrundem Querschnitt und mit einer senkrecht zum
Querschnitt stehenden Mittelachse, mit Zufuhrmechanismen für Metallverpackungsrümpfe
und Metallverpackungsdeckelbleche, mit mehreren relativ zueinander um eine gemeinsame
Achse drehbaren Elementen, deren Relativdrehung in eine Bewegung eines Verschließmechanismus'
von und zu der gemeinsamen Achse der drehbaren Elemente umgesetzt und so in eine Bewegung
zur präzisen Ansteuerung der Metallverpackungsrümpfe im Deckelbereich genutzt wird.
[0011] Mit dieser Erfindung wird es nicht nur möglich, die Umrüstung der Anlagen deutlich
zu vereinfachen und damit die Stillstandszeiten kompletter Anlagen stark zu reduzieren.
[0012] Es wird außerdem möglich, einen wesentlich höheren Durchsatz als 40 oder 60 Dosen
pro Minute zu schaffen. Bei ersten Ausführungsformen der Erfindung konnte dieser Durchsatz
praktisch auf 120 Dosen pro Minute mehr als verdoppelt werden.
[0013] Dazu werden jetzt statt des bekannten Antriebes des Verschließmechanismus' über komplizierte
Hebel, Federn, Ablaufbahnen und der Gleichen deutlich andere Strukturen verwendet.
Die Bewegungsabläufe werden auf Relativbewegungen von Elementen konzentriert, die
sich um eine gemeinsame Achse drehen, wenn auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
[0014] Als Antrieb dieser Elemente f0r ihre Drehung werden insbesondere Servomotoren eingesetzt.
Diese ermöglichen eine besonders feinfühlige und präzise Regelung der Relativgeschwindigkeiten
der Elemente zueinander.
[0015] Der Aufbau der Verschließmaschine in einer bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich
aus durch eine Welle, auf deren Mittellinie die Mittelachse der Metallverpackungsrümpfe
zum Verschließen ausgerichtet wird, durch mehrere koaxial auf der Weile angeordnete
und um diese drehbare Hülsenelemente, durch je einen Antrieb, mit dem je eines der
Hülsenelemente mit einer steuerbar veränderbaren Rotationsgeschwindigkeit für eine
Drehung um die Mittellinie der Welle antreibbar ist, durch einen Hebelträger, der
mit einem der Hülsenelemente umläuft, durch eine Hebelanordnung, die mit einem anderen
der Hülsenelemente umläuft und von dem Hebelträger derart getragen wird, dass die
Relativdrehgeschwindigkeit der Hülsenelemente zu einer Drehung der Hebelanordnung
um die Achse des Hebelträgers führt, und durch Verschließelemente an den Hebelanordnungen,
die durch die Bewegung der Hebelanordnung gegen die Metallverpackungsrümpfe zum Verschließen
derselben mit den Metallverpackungsdeckelblechen drückbar sind.
[0016] Die Verschließmaschine arbeitet jetzt mit einer Welle, auf der insbesondere drei
Hülsenelemente (unter Umständen auch mehr, aber drei sind im Regelfall optimal), laufen.
[0017] Diese drei Hülsenelemente sind jeweils bevorzugt auf zwei axial voneinander entfernten
Abschnitten mit radial umlaufenden Zähnen ausgestattet. Jedes Hülsenelement besitzt
also quasi zwei integrierte Zahnräder, die gemeinsam und somit synchron um die Mittellinie
der Welle drehbar, miteinander aber fest verbunden sind. Eines dieser Zahnräder dient
dem Antrieb des Hülsenelementes für seine Drehbewegung um die Welle. Hier greift ein
Servomotor über ein entsprechendes Zahnrad ein, dass mit diesem ersten Zahnrad des
Hülseelementes kämmt. Das andere dieser Zahnräder dient als Abtrieb und damit der
Bewegung eines weiteren mit einem darin kämmenden Zahnrad versehenen Element.
[0018] Drei Hülsenelemente sind also mit drei Servomotoren sehr präzise so antreibbar, dass
sich jedes mit unterschiedlicher oder auch gleicher Geschwindigkeit um die gleiche
Welle dreht. Die drei als Abtrieb vorgesehenen Zahnräder stellen also Relativgeschwindigkeiten
zueinander zur Verfügung.
[0019] Die Zahnräder können also eine unterschiedliche Umdrehungsgeschwindigkeit besitzen,
wobei diese Umgehungsgeschwindigkeit darüber hinaus gesteuert wird.
[0020] Kern des ganzen in einem ersten praktischen Ausführungsbeispiel ist ein erstes Hülsenelement
mit einem ersten oberen Zahnrad, das von einem ersten Servomotor angetrieben wird
und das Hülsenelement in eine exakt bekannte Drehgeschwindigkeit versetzt. Dieses
erste Hülsenelement läuft mit beispielsweise konstanter Geschwindigkeit um und stellt
eine ebensolche Geschwindigkeit bei seinem zweiten für den Abtrieb vorgesehenen Zahnrad
zur Verfügung.
[0021] Diese sorgt für die Bewegung aller Elemente des Verschließmechanismus rund um die
still stehende Dose. Gäbe es nur dieses Hülsenelement, so wären alle Elemente in stets
gleicher Entfernung von der Mittellinie der Welle und damit der Mittelachse der unrunden
Metallverpackung, würden diese stillstehende Metallverpackung aber ständig umkreisen.
[0022] Konzentrisch innerhalb dieses Hülsenelements mit den ersten beiden Zahnrädern liegt
ein zweites Hülsenelement, ebenfalls mit einem ersten, oberen Zahnrad. Um dieses auszubilden,
ist dieses zweite Hülsenelement axial etwas länger als das erste, äußere Hülsenelement
ausgebildet. Das Zahnrad ist außen praktisch genauso ausgestaltet wie das erste, von
diesem aber in seiner Geschwindigkeit völlig unabhängig antreibbar. Das zweite Hülsenelement
weist dadurch zu dem ersten eine Relativgeschwindigkeit auf, die sich während der
Drehung ständig ändert beziehungsweise ändern kann. Das gilt dann entsprechend auch
für ein entsprechendes zweites Zahnrad auf der axial unteren Seite des Hülsenelementes.
[0023] Dieses Zahnrad wird zum Anstellen eines Hebels verwendet, der die Bördelrollen trägt.
Die Bördelrollen selbst werden dabei wie erwähnt bereits durch das erste Hülsenelement
um die Metallverpackung gedreht. Der Hebel wird durch das zweite Hülsenelement und
dessen unteres Zahnrad dichter an die zentrale Mitte herangeführt oder von dieser
entfernt, je nach dem konkreten, gewünschten Abstand der Bördelrolle entsprechend
der konkreten Form der viereckigen oder elliptischen Verpackung und ihrem Abstand
vom Zentrum an diesem konkreten Ort des Randes.
[0024] Das Umfahren der Dosenkontur und das Zustellen der Verschließrollen beziehungsweise
Bördelrollen erfolgt jetzt durch die Differenzgeschwindigkeiten der Antriebe zueinander.
[0025] Der Hebel wird dabei bevorzugt von einem Hebelträger getragen, der ein Teil der von
dem ersten Hülsenelement angetriebenen Konstruktion ist. Die relativen Geschwindigkeiten
der beiden Hülsenelemente sind vergleichsweise gering; sie bewirken somit nur ein
Hin- und Herschwenken des Hebels um den Hebelträger.
[0026] Ein drittes, unter dem ersten und zweiten Hülsenelement beziehungsweise zwischen
der Welle und dem zweiten Hülsenelement konzentrisch angeordnetes Hülsenelement ist
wiederum in axialer Richtung länger als die beiden vorgenannten Hülsenelemente und
besitzt ebenfalls ein Zahnrad, das nun wiederum mit einem dritten Servomotor in Verbindung
steht. Auch hier ist auf der axial anderen Seite ein Abtrieb vorgesehen. Dieser sorgt
für eine entsprechende Position eines weiteren Hebels, der eine Nachbearbeitungsrolle
trägt, die beim Bördelprozess verwendet wird. Die Funktion ist entsprechend der für
die Bördelrollen aufgebaut.
[0027] Die Nachbearbeitungsrolle und die erste Bördelrolle sind im 90° Abstand gesehen hinsichtlich
der zentralen Welle angeordnet, zwei weitere Bördel- und Nachbearbeitungsrollen liegen
den beiden ersten Rollen jeweils um 180° gegenüber und führen gleichzeitig die Umbördelprozesse
auf der gegenüberliegenden Seite und deren Nachbearbeitung aus. Diese können aufgrund
ihrer parallelen Wirkungsweise und der üblicherweise symmetrischen Querschnittsfläche
der Metallverpackungen jeweils von dem entsprechenden zweiten oder dritten Hülsenelement
und damit dem zweiten oder dritten Synchronmotor oder anderen Antrieb mit versorgt
werden.
[0028] Theoretisch denkbar ist statt einer Anordnung von vler derartigen Rollen im 90° Abstand
auch eine Anordnung von 6 Rollen im jeweils 60° Abstand oder von 8 Rollen im 45° Abstand,
was hinsichtlich des Platzbedarfes aber nur für große Metallverpackungen beziehungsweise
Dosen in Betracht käme. Es ist dann allerdings zu beachten, das unter Umständen weitere
Hülsenelemente, Antriebe und Zahnräder benötigt werden, da die Dosensymmetrie in vielen
Fällen zwar eine Spiegelsymmetrie, jedoch keine für 60° Drehungen aufweist.
[0029] Bei der Betrachtung der laufenden Maschine zeigt sich, dass der zunächst sehr kompliziert
erscheinende Ablauf sehr leicht durchschaubar ist, da sich lediglich drei Hülsenelemente
unterschiedlich, wenn auch ähnlich schnell um ein und dieselbe Achse drehen und zwei
der Zahnräder einfach einen verzahnten Keil, beziehungsweise Hebel während ihrer Umdrehung
relativ hin und her schwenken, während er sich um die Welle dreht.
[0030] Die Umlaufgeschwindigkeit der Hülsenelemente und damit der Zahnräder kann durch einen
Riementrieb und die an dem Riementrieb laufenden Servomotoren sehr fein und wechselnd
einjustiert werden,
[0031] Durch eine leicht geänderte Software bei der Ansteuerung der Servomotoren bewegen
sich die Hülsenelemente und damit die Abtriebs-Zahnräder sofort anders, sodass die
Hebelanordnung einen andern Ablauf rund um die Metallverpackung durchführt, der vergleichsweise
einfach vorausgesehen, berücksichtigt und eingestellt werden kann. Ein Wechsel der
Dosenform kann praktisch allein durch Umschalten innerhalb der Software erfolgen,
also durch das Wählen eines anderen Programms. Natürlich muss auch das Verschließteil
ausgetauscht werden, was aber vergleichsweise einfach ist und einen Wechsel und eine
Umstellung der Anlage innerhalb von ein oder zwei Stunden ermöglicht. Darüber hinaus
ist eine Umstellung auch auf sehr viel unterschiedlichere Dosen möglich. Auch häufigere
Umstellungen bei kleineren Gesamtstückzahlen können so rentabel vorgenommen werden,
wenn die entsprechenden Verschließteile vorgehalten werden.
[0032] Die Benutzung der Maschine wird dadurch sehr viel vielseitiger. Sie zeichnet sich
durch eine hohe Flexibilität aus. Eine Änderung des Dosendurchmessers oder des Dosenformates
wird durch eine einfache, beispielsweise menugeführte Eingabe der Abmessungen oder
anderer Daten durch den Benutzer am Bedientableau erreicht, wobei nur wenige Formatwechselteile
benötigt werden. Formkurven und Verschließkurven nebst Abtastrollen wie im Stand der
Technik werden nicht mehr benötigt. Auch die Anzahl der Umdrehungen für das Verschlie-βen
einer bestimmten Metallverpackung kann nahezu beliebig verändert werden. Weiterhin
kann auch eine Ablaufkorrektur in Teilbereichen am Umfang der Dose erfolgen.
[0033] Da die Servomotoren und die gesamte Anlage wesentlich einfacher geworden ist und
nicht mehr auf die Federwege und Rückstellzeiten Rücksicht genommen werden muss, kann
die Maschine wesentlich schneller laufen, wobei in Versuchen sich schon Taktzeiten
von 140 und sogar fast 150 Dosen pro Minute ergeben haben.
[0034] Das führt dazu, dass jetzt der Schritt des Umdrehens der Dosen für das Verschließen
derselben auf der Unterseite schon ein verzögerndes Moment geworden ist. Wie sich
gezeigt hat, ist durch einen Einbau einer zweiten Anlage auf dem Kopf stehend es auf
Grund der technisch sehr viel genauer zu positionierenden Dosenrümpfe und Dosendeckelstücke
möglich, die Dosen auch von unten zu verschließen, wobei die Wellen und Hebel von
unten an der Dose angreifen. Dies führt dazu, dass der Zwischenschritt des Umdrehens
wegfallen kann, auch der Umdrehmechanismus, der seinerseits an die 50.000,00 € kosten
kann, wird nicht mehr benötigt, was die Kosten für die Maschine dann wieder etwas
reduziert.
[0035] Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben.
[0036] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung, teilweise im Schnitt, einer erfindungsgemäßen Verschließmaschine;
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung des Bereiches unmittelbar oberhalb der zu verschließenden
Metallverpackung;
- Figur 3 bis 10
- 8 verschiedene schematische Ansichten von oben auf die zu verschließende unrunde Metallverpackung.
[0037] Die in der
Figur 1 dargestellte Verschließmaschine dient dazu, unrunde Metallverpackungen zu verschließen.
Zu erkennen ist rechts unten schematisch ein Dosenrumpf 1. Dieser Dosenrumpf kann
elliptisch oder viereckig sein, was in der Seitenansicht nicht zu erkennen ist. Oberhalb
des Dosenrumpfes beziehungsweise Metallverpackungsrumpfes 1 befindet sich ein Metallverpackungsdeckelblech
2. In der dargestellten Situation sind diese beiden Elemente bereits von der Seite
zu der Verschließmaschine zugeführt worden. Sie befinden sich auf einem Mechanismus
mit einer Vorrichtung 3 zum Zuführen und Ausrichten der Metallverpackung. Diese hat
- angedeutet durch einen Pfeil - den Metallverpackungsrumpf 1 und das Metallverpackungsdeckelblech
2 bereits aufeinander aufgelegt und beide unmittelbar unter die weiteren Elemente
gehoben. Dies alles erfolgt in hoher Geschwindigkeit mit einer Metallverpackung nach
der anderen.
[0038] Die Verschließmaschine selbst besitzt insbesondere eine Grundstruktur oder Halterung
4. Diese ist in der Figur 1 insbesondere durch einen vertikalen Ständer zu erkennen,
der die verschiedenen anderen beweglichen und unbeweglichen Teile trägt.
[0039] Wesentlicher Teil der Verschließmaschine in dieser Ausführungsform ist eine Welle
5. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Welle 5 vertikal, feststehend
und nicht drehend. Die Vorrichtung 3 zum Zuführen und Ausrichten der Metallverpackung
hat daher den Metallverpackungsrumpf 1 und das Metallverpackungsdeckelblech 2 bereits
so auf die Welle ausgerichtet, dass die Mittelachse des Metallverpackungsrumpfes 1,
das Metallverpackungsdeckelbleches 2 und der Welle 5 alle aufeinander fallen.
[0040] Um die Welle 5 sind konzentrisch drei Hülsenelemente 10. 20 und 30 angeordnet. Diese
drei Hülsenelemente können sich um die Welle 5 drehen, sie sind jedoch axial zu ihr
nicht verschiebbar. Es kann Ausführungsformen geben, bei denen auch eine Drehbarkeit
der Welle 5 und eine axiale Verschiebbarkeit der Hülsenelemente 10, 20, 30 in Betracht
kommt, üblicherweise Ist dies jedoch nicht erforderlich und ist daher in der dargestellten
Ausführungsform nicht vorgesehen.
[0041] Für jedes der Hülsenelemente 10, 20, 30 ist jeweils ein Antrieb 11, 21, 31 vorgesehen.
In der Zeichnung dargestellt ist lediglich ein erster Antrieb 11, und zwar in Form
eines Servomotors. Dieser Servomotor treibt über einen Riemenantrieb oben oberhalb
der Halterung 4 der Verschließmaschine eine Antriebswelle an, die vertikal und damit
parallel zur Welle 5 steht und insbesondere unten in einem Zahnrad endet. Dieses Zahnrad
kämmt mit einem Zahnrad 12. Dieses Zahnrad 12 ist ein Teil des Hülsenelementes 10,
das als äußerstes von den drei Hülsenelementen 10, 20, 30 zu erkennen ist.
[0042] Die drei Hülsenelemente 10, 20, 30 besitzen eine unterschiedliche axiale Länge, so
dass sie koaxial zueinander um die Welle 5 angeordnet sein können, jedoch jeweils
axial sich weiter erstrecken und damit von außen zugänglich werden. Für das erste,
äußere Hülsenelement 10 führt dies dazu, dass es im mittleren Bereich der Welle 5
von außen zugänglich ist, so dass auch dort das Zahnrad 12 zum Antrieb des ersten
Hülsenelementes 10 als Teil des Hülsenelementes zu erkennen ist. Da man es nur von
der Seite sieht, ist die Zahnung dieses Zahnrades nur angedeutet.
[0043] Von dem zweiten, mittleren Hülsenelement 20 und dem dritten, inneren Hülsenelement
30 sind ebenfalls die Zahnräder 22 beziehungsweise 32 zu erkennen. Hier ist nicht
dargestellt, dass die Antriebe 21 und 31 in ähnlicher Form wie der Antrieb 11 in diese
Zahnräder der Hülsenelemente eingreifen.
[0044] Die Geschwindigkeit, mit der sich die drei Hülsenelemente 10, 20, 30 um die Welle
5 drehen, ist unterschiedlich steuerbar, da sie von unterschiedlichen Antrieben 11,
21, 31 angetrieben werden. Die Geschwindigkeiten sind jedoch nicht sehr unterschieden,
so dass die Relativgeschwindigkeit der Hülsenelemente fein justiert werden kann. Insgesamt
führt jedoch die Geschwindigkeit dazu, dass die weiter erkennbaren und noch im Folgenden
beschriebenen Elemente 15, 25, 26, 35 und 36 sich in einem Kreislauf um den Bereich
befinden, in dem das Metallverpackungsdeckelblech 2 auf den Metallverpackungsrumpf
1 aufgebördelt werden soll.
[0045] Das erste, äußere Hülsenelement 10 besitzt auf seiner unteren, dem Metallverpackungsdeckelblech
2 und dem Metallverpackungsrumpf 1 näher gelegenen Seite ein Zahnrad 13 für den Abtrieb,
mit dem ein Hebelträger 15 getragen wird.
[0046] Das zweite, mittlere Hülsenelement 20 trägt ein Zahnrad 23 für den Abtrieb. Mit diesem
Zahnrad wird eine Hebelanordnung 25 gedreht. Diese Hebelanordnung 25 sitzt auf dem
Hebelträger 15. Dreht sich nun das Zahnrad 23 für den Abtrieb schneller als das Zahnrad
13 für den Abtrieb des ersten, äußeren Hülsenelementes, so führt dies dazu, dass die
Hebelanordnung 25 um den Hebelträger 15 mehr oder weniger geringfügig gedreht wird.
[0047] Das wiederum führt dazu, dass die näher an dem Metallverpackungsrumpf 1 und das Metallverpackungsdeckelblech
2 heran oder von diesem weggeschwenkt wird. Auf diese Weise kann sehr feinfühlig eine
Zustellung der Bördelrolle 26 zum Bördelrollen vorgenommen werden.
[0048] In gleicher Form arbeitet das dritte, innere Hülsenelement 30 mit einem Zahnrad 33
für seinen Abtrieb, der auf der anderen Seite eine Hebelanordnung 35 und eine Nachbearbeitungsrolle
36 ebenfalls zustellt. Beim Bördeln und Verschließen von Metallverpackungen ist es
regelmäßig zweckmäßig, zunächst mit einer Bördelrolle 26 und dann mit einer Nachbearbeitungsrolle
36 die gleiche Passage der zu verbindenden Elemente von Metallverpackungsrumpf 1 und
Metallverpackungsdeckelblech 2 zu bearbeiten.
[0049] Soll nun die Form der zu verschließenden Metallverpackung geändert werden, müssen
lediglich die Relativgeschwindigkeiten verändert werden, mit denen die Hülsenelemente
10. 20 30 durch die Antriebe 11, 21, 31 angetrieben werden. Dies kann für jede denkbare
Form durch ein entsprechendes Softwareprogramm vorbereitet werden, das die Regelung
der Servomotore vornimmt.
[0050] In der
Figur 2 ist der gleiche Mechanismus dargestellt, dieses Mal zur Vergrößerung jedoch ohne
den Antrieb 11, um die einzelnen Elemente besser zu erkennen.
[0051] Die
Figuren 3 bis 8 zeigen nacheinander von oben gesehen, wie sich die Bördelrolle 26 und die Nachbearbeitungsrolle
36 relativ zum Hebelträger 15 verhalten.
[0052] Es ist also eine Sicht etwa parallel zur Welle 5 von oben, wobei der gesamte Mechanismus
weggelassen ist,
[0053] Man sieht also, dass in der zeitlich aufeinander folgenden Abfolge der Bilder in
den Figuren 3 bis 8 der Hebelträger 15 in Kreisform um den in etwa rechteckigen Metallverpackungsrumpf
1 herumkreist. Zu beachten ist, dass hier mehrere Hebelträger 15 vorgesehen ist, da
auch mehrere Rollen jeweils zugestellt werden müssen.
[0054] Die Hebelträger 15 tragen jeweils die Hebelanordnungen 25 beziehungsweise 35 mit
den Bördel- und Nachbearbeitungsrollen 26, 36. In erster Linie umkreisen daher diese
Rollen 26, 36 in gleicher Form den Metallverpackungsrumpf 1, bei genauerer Betrachtung
ändern sie jedoch ihren Abstand von der Mittelachse der Welle 5 beziehungsweise des
Metallverpackungsrumpfes 1 und passen sich so genau der Form des Metallverpackungsrumpfes
1 an. Angegeben ist jeweils, dass natürlich eine Annäherung und anschließend auch
ein Entfernen vom Metallverpackungsrumpf vorgesehen sein muss.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Metallverpackungsrumpf
- 2
- Metallverpackungsdeckelblech
- 3
- Vorrichtung zum Zuführen und Ausrichten der Metallverpackung
- 4
- Halterung und Grundstruktur der Verschließmaschine
- 5
- Welle, hier feststehend und nicht drehend
- 10
- erstes, äußeres Hülsenelement
- 11
- erster Antrieb beziehungsweise erster Servomotor
- 12
- Zahnrad zum Antrieb des ersten Hülsenelementes
- 13
- Zahnrad für den Abtrieb
- 15
- Hebelträger
- 20
- zweites, mittleres Hülsenelement
- 21
- zweiter Antrieb beziehungsweise zweiter Servomotor
- 22
- Zahnrad zum Antrieb des zweiten Hülsenelementes
- 23
- Zahnrad für den Abtrieb
- 25
- Hebelanordnung
- 26
- Bördelrolle
- 30
- drittes, inneres Hülsenelement
- 31
- dritter Antrieb beziehungsweise dritter Servomotor
- 32
- Zahnrad zum Antrieb des dritten Hülsenelementes
- 33
- Zahnrad für den Abtrieb
- 35
- Hebelanordnung
- 36
- Nachbearbeitungsrolle
1. Verschließmaschine für das Verschließen von Metallverpackungen mit rundem oder unrundem
Querschnitt und mit einer senkrecht zum Querschnitt stehenden Mittelachse,
mit Zufuhrmechanismen (3) für Metallverpackungsrümpfe (1) und Metallverpackungsdeckelbleche
(2).
gekennzeichnet durch mehrere relativ zueinander um eine gemeinsame Achse (5) drehbare Elemente (10, 20,
30), deren Relativdrehung in eine Bewegung eines Verschließmechanismus (26, 36) von
und zu der gemeinsamen Achse (5) der drehbaren Elemente (10, 20, 30) umgesetzt und
so für eine Bewegung zur präzisen Ansteuerung der Metallverpackungsrümpfe (1) im Deckelbereich
genutzt wird.
2. Verschließmaschine nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Welle (5), auf deren Mittellinie die Mittelachse der Metallverpackungsrümpfe
(1) zum Verschließen ausgerichtet wird,
durch mehrere koaxial auf der Welle (5) angeordnete und um diese drehbare Hülsenelemente
(10, 20, 30),
durch je einen Antrieb (11, 21, 31), mit dem je eines der Hülsenelemente (10, 20, 30) mit
einer steuerbar veränderbaren Rotationsgeschwindigkeit für eine Drehung um die Mittellinie
der Welle (5) antreibbar ist,
durch einen Hebelträger (15), der mit einem der Hülsenelemente (10) umläuft,
durch eine Hebelanordnung (25, 35), die mit einem anderen der Hülsenelemente (20. 30) umläuft
und von dem Hebelträger (15) derart getragen wird, dass die Relativdrehgeschwindigkeit
der Hülsenelemente (10, 20, 30) zu einer Drehung der Hebelanordnung (25, 35) um die
Achse des Hebelträgers (15) führt, und
durch Verschließelemente (26, 36) an den Hebelanordnungen (25, 35), die durch die Bewegung der Hebelanordnung (25, 35) gegen die Metallverpackungsrümpfe (1) zum
Verschließen derselben mit den Metallverpackungsdeckelblechen (2) drückbar sind.
3. Verschließmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Antrieb für die um die gemeinsame Achse drehbaren Elemente beziehungsweise die
Hülsenelemente (10, 20, 30) jeweils Servomotoren (11, 21, 31) eingesetzt sind.
4. Verschließmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass drei Hülsenelemente (10, 20, 30) mit drei unabhängigen Antrieben (11, 21, 31) vorgesehen
sind.
5. Verschließmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Hülsenelement (10, 20, 30) mit einem Zahnrad (13, 23, 33) ausgerüstet ist,
das mit einem weiteren, von einem der Antriebe (11, 21, 31) angetriebenen Zahnrad
(13, 23, 33) kämmt.
6. Verschließmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Hülsenelement (10, 20, 30) mit einem zweiten Zahnrad (23) ausgerüstet ist,
das als Abtrieb dient.
7. Verschließmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Hülsenelement (10, 20, 30) mit einem der Antriebe (11, 21, 31) Ober einen Riementrieb
verbunden ist.