Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälterverschluss gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner ein Behälter-Verschluss-System gemäss Oberbegriff
des Patentanspruchs 12.
Stand der Technik
[0002] Kunststoffverschlüsse mit Originalitätssicherungen bzw. mit Unversehrtheitsanzeiger
gibt es in einer grossen Vielfalt. Sie sollen sicherstellen, dass der Käufer eines
in einer Flasche oder einem anderen Behälter abgefüllten Produkts die Gewissheit hat,
dass am Produkt selber nichts manipuliert worden ist und dass er das Produkt somit
bedenkenlos verwenden kann. Daher müssen diese Sicherungen und Anzeiger einerseits
sicherstellen, dass der Verschluss nicht geöffnet worden ist, und andererseits, dass
er auch nicht vom Behälter kurzzeitig entfernt worden ist. Die erste Aufgabe wird
meistens dadurch erfiillt, dass ein Garantieband den Deckel des Verschlusses sichert.
Damit die Flasche geöffnet werden kann, muss zuerst das Garantieband entfernt werden.
Für die zweite Aufgabe schlägt der Stand der Technik verschiedene Lösungen vor.
[0003] Eine Lösung ist, den Flaschenhals unter dem Deckel mit einer Folie zu verschliessen,
welche entweder von Hand entfernt oder durch eine entsprechende Konstruktion im Verschluss
durchstossen wird. Das Abdecken der Flasche mit der Folie verteuert den Abfiillvorgang.
Die Entfernung der Folie von Hand ist zeitaufwendig und entsprechend unerwünscht.
Die spezielle Konstruktion im Verschluss verteuert und vergrössert wiederum den Verschluss
und ist somit ebenfalls suboptimal.
[0004] In einer anderen Lösung sichert das Garantieelement nicht nur den Deckel gegenüber
seinem Unterteil sondern auch gleichzeitig das Unterteil gegenüber dem Flaschenhals.
Ein Nachteil dieser Anordnung ist, dass nach dem erstmaligen Öffnen der Flasche nicht
mehr festgestellt werden kann, ob der Verschluss zu einem späteren Zeitpunkt von der
Flasche entfernt und die Flüssigkeit in der Flasche ausgewechselt worden ist.
[0005] EP-A-0'322'366 offenbart einen Schnappverschluss für Flaschen mit Wulsträndern am Flaschenhals,
wobei der Schnappverschluss eine Originalitätssicherung in Form eines Abdrückelements
aufweist, welcher beidseitig durch Schwachstellen begrenzt ist. Das Abdrückelement
bildet einen Teil des Mantels.
[0006] EP-A-0'214'095 beschreibt einen Kunststoffverschluss mit einem Garantieband und einem Durchsteckelement,
welches erst nach Entfernung des Garantiebandes eine den Flaschenhals verschliessende
Membran durchstechen kann.
[0007] WO 02/36451 zeigt eine Schraubkappe mit einem Garantieband, welches Ausnehmungen aufweist, in
welche radial vorstehende Teile des Flaschenhalses eingreifen und so ein gegenseitiges
Verdrehen verhindern. Beim Drehen der Schraubkappe wirken Scherkräfte auf die Sollbruchstege
des Garantiebandes, so dass die Stege brechen.
[0009] DE 200 09 203 offenbart einen Verschluss mit einem Unversehrtheitsgarantieelement und mit einem
Unversehrtheitsanzeiger. Dieser Unversehrtheitsanzeiger ist durch einen unten am Verschluss
angespritzten und mit dem effektiven Unterteil über Sollbruchbrücken verbundenen Ring
gebildet.
[0010] In
GB 2 225 778 verläuft jedoch ein Anzeiger parallel zum Umfang des Deckels. Es ist Ausschnitt im
Mantel vorhanden und der Anzeiger ist über vertikal verlaufende Sollbruchbrücken mit
dem restlichen Mantel verbunden. Somit weist der Mantel des Deckels Löcher auf.
Darstellung der Erfindung
[0011] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Behälterverschluss zu schaffen, welcher
die oben genannten Probleme behebt.
[0012] Diese Aufgabe löst ein Behälterverschluss mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0013] Der erfindungsgemässe Behälterverschluss weist ein Unterteil, ein über eine Scharnierachse
mit diesem verbundenes Oberteil und mindestens einen Unversehrtheitsanzeiger auf,
welcher im erstaufgebrachten Zustand auf einen Behälter bei einer Drehbewegung des
Verschlusses relativ zum Behälter irreversibel zerstört wird. Ferner ist ein Unversehrtheitsgarantieelement
vorhanden, welches im erstgeschlossenen Zustand des Verschlusses bei einer Schwenkbewegung
des Oberteils relativ zum Unterteil um die Scharnierachse irreversibel zerstört wird.
Erfindungsgemäss ist das mindestens eine Unversehrtheitsgarantieelement vollständig
unabhängig von mindestens einem Unversehrtheitsanzeiger.
[0014] Vorzugsweise ist der Anzeiger ein integraler Bestandteil des Mantels des Verschlussunterteils
und das Garantieelement ist ein Garantieband, welches vollständig weggerissen werden
kann.
[0015] Der erfindungsgemässe Anzeiger lässt sich jedoch auch bei anderen Verschlüssen, insbesondere
auch bei Verschlüssen ohne weitere Unversehrtheitsgarantieelementen verwenden. Es
ist deshalb eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Behälter-Verschluss-System zu
schaffen, welches eine kostengünstig herstellbare Unversehrtheitsanzeige aufweist.
[0016] Diese Aufgabe löst ein Behälter-Verschluss-System mit den Merkmalen des Anspruchs
12.
[0017] Dieses erfindungsgemässe Behälter-Verschluss-System weist einen Behälter und einen
zugehörigen Verschluss auf, wobei der Verschluss mindestens einen Unversehrtheitsanzeiger
besitzt, welcher im erstaufgebrachten Zustand auf den Behälter bei einer Drehbewegung
des Verschlusses relativ zum Behälter irreversibel zerstört wird. Der Unversehrtheitsanzeiger
ist ein Mantelteil des Verschlusses, wobei dieser Mantelteil bandförmig ausgebildet
ist und an einem Ende des Bandes über ein Gelenk mit dem restlichen Verschlussmantel
verbunden ist. Am gegenüberliegenden Ende des Mantelteils ist er über Sollbruchstellen
mit dem restlichen Verschlussmantel verbunden. Der Unversehrtheitsanzeiger weist eine
nach innen vorstehende Nase auf, welche im erstaufgebrachten Zustand an einem Flügel
des Behälterhalses ansteht.
[0018] Vorteilhaft an diesem Anzeiger ist, dass er nach dem Öffnen der Flasche nicht als
loses Teil herumliegt oder am Verschluss herunterhängt, sondern nach wie vor am Mantel
angeordnet ist und lediglich vorsteht. Dies sieht einerseits besser aus. Andererseits
ist kein loses Teil vorhanden, welches von einem Kleinkind verschluckt werden könnte.
[0019] Vorteilhaft ist ferner, dass er sich auf einfache Art und Weise auf die Flasche aufbringen
lässt, ohne dass spezielle Bearbeitungsschritte zum Schliessen des Anzeigers notwendig
sind. Ferner beeinträchtig der Anzeiger das Design des Verschlusses kaum und kann
sich an die unterschiedlichsten Formen des Verschlusses anpassen.
[0020] Das erfindungsgemässe Unversehrtheitsgarantieelement lässt sich jedoch auch bei anderen
Verschlüssen, insbesondere auch bei Verschlüssen ohne weitere Unversehrtheitsanzeiger
verwenden. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen Verschluss mit einem Unversehrtheitsgarantieelement
zu schaffen, welcher einfach zu öffnen ist.
[0021] Diese Aufgabe löst ein Verschluss mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13.
[0022] Dieser erfindungsgemässe Behälterverschluss weist ein Unterteil, ein über eine Scharnierachse
mit diesem verbundenes Oberteil und mindestens ein Unversehrtheitsgarantieelement
auf, welches im erstgeschlossenen Zustand des Verschlusses bei einer Schwenkbewegung
des Oberteils relativ zum Unterteil um die Scharnierachse irreversibel zerstört wird.
Das Unversehrtheitsgarantieelement weist Sollbruckbrücken auf, welche mit dem Oberteil
verbunden sind. Am Unversehrtheitsgarantieelement ist ein Rückhalteband angeordnet,
welches mindestens ein Einsteckelement mit mindestens einem Widerhaken aufweist, das
in eine Ausnehmung des Unterteils einsteckbar ist.
[0023] Das Garantieelement lässt sich auf verschiedene Weisen lösen bzw. entfernen. Es kann
ganz oder teilweise weggerissen werden oder es kann einfach eingedrückt werden. Dadurch
kann der Verschluss von jedermann, also auch von handicapierten oder älteren Menschen
auf einfache Weise geöffnet werden.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0025] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels,
welches in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist, erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemässen Verschlusses von einer ersten
Seite;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Verschlusses gemäss Figur 1 von einer zweiten Seite;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Verschlusses gemäss Figur 1;
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch den Verschluss gemäss Figur 1;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht des Verschlusses von unten;
- Figur 6
- eine Ansicht des Verschlusses von unten;
- Figur 7
- einen Querschnitt durch einen Behälter mit aufgesetztem Verschluss;
- Figur 8
- eine vergrösserte Darstellung des Behälterhalses und des aufgesetzten Verschlusses
im Querschnitt im unversehrtem Zustand und
- Figur 9
- die Darstellung gemäss Figur 8 mit zerstörtem Unversehrtheitsanzeiger.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemässen Verschluss. Er ist als Schnappscharnierverschluss
ausgebildet und einstückig aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Er weist
ein Unterteil 1 und ein Oberteil 2 auf, welche über ein Filmscharnier 3 bekannter
Art um eine Scharnierachse schwenkbar miteinander verbunden sind. Anstelle des Filmscharniers
3 lassen sich auch andere bekannte Scharniertypen verwenden.
[0027] Das Unterteil 1 dient der Befestigung auf einem Behälterhals, insbesondere einem
Flaschenhals. Das Oberteil 2 bildet den Deckel des Verschlusses und gibt im geöffneten
Zustand eine Ausgussöffnung frei.
[0028] Der Verschluss weist ein Unversehrtheitsgarantieelement in Form eines Unversehrtheitsgarantiebandes
4 auf. Dieses Unversehrtheitsgarantieband 4 verbindet im erstgeschlossenen Zustand
das Oberteil 2 mit dem Unterteil 1, wobei es einen Drücker 20 überdeckt, wie dies
in Figur 2 erkennbar ist. Dieser Drücker 20 dient beim Öffnen des Oberteils 2 als
Druckfläche für einen Finger, insbesondere den Daumen. Das Garantieband 4 ist über
obere Sollbruchbrücken 40 mit dem Oberteil 2 verbunden, d.h. an diesem angespritzt.
[0029] Das Garantieband 4 kann über untere Sollbruchbrücken 41 mit dem Unterteil 1 verbunden
sein. Im hier dargestellten, bevorzugten Beispiel ist jedoch am Garantieband 4 eine
Rückhaltebrücke oder ein Rückhalteband 5 angespritzt. Dieses Rückhalteband 5 weist
zwei quaderförmige Einsteckelemente und ein diese Elemente verbindendes Band auf.
An den Einsteckelementen sind Widerhaken vorhanden.
[0030] Das Unterteil 1 weist zwei beabstandet zueinander angeordnete Ausnehmungen 13, 14
auf, in welche die zwei Einsteckelemente des Rückhaltebands 5 einsteckbar sind. Der
Verschluss wird im offenen Zustand gespritzt und anschliessend geschlossen. Dabei
werden die Einsteckelemente in die Ausnehmungen 13, 14 gesteckt und können dank ihrer
Widerhaken nicht mehr zerstörungsfrei daraus entfernt werden. Für das erstmalige Öffnen
des Verschlusses hat der Benützer nun verschiedene Möglichkeiten: er kann das Garantieband
4 wegreissen, wobei es vollständig oder nur teilweise vom Rückhalteband 5 entfernt
werden kann. Er kann aber auch das Garantieband 4 im Bereich des Drückers 20 eindrücken
und das Oberteil 2 öffnen, wodurch auch hier wiederum die Sollbruchbrücken 40 zum
Oberteil 2 brechen. Vorzugsweise weist das Oberteil 2 in diesem Bereich des Garantiebandes
4 eine Einbuchtung auf, um das Eindrücken zu erleichtern.
[0031] Bei beiden Öffnungsmöglichkeiten senkt sich das Rückhalteband 5 nach unten ab und
gibt den Drücker 20 besser frei. Dadurch wird das spätere wiederholte Öffnen des Verschlusses
erleichtert und das Rückhalteband 5 ist zudem optisch schöner platziert.
[0032] Damit das Garantieband 4 beim erstmaligen Öffnen auf einfache Art und Weise vollständig
entfernt werden kann bzw. einfacher weggerissen werden kann, weist es an einem Ende
einen abstehenden Griff 42 auf, wie dies insbesondere in Figur 3 erkennbar ist.
[0033] Vollständig von diesem Garantieband 4 getrennt und auch örtlich beabstandet ist mindestens
ein Unversehrtheitsanzeiger 6 vorhanden. So wie das Garantieband 4 anzeigt, ob der
Deckel 2 bereits einmal vom Unterteil 1 angehoben worden ist, so dient der Unversehrtheitsanzeiger
6 als Indikator dafür, ob der gesamte Verschluss nach seinem Aufbringen auf den Behälter
bereits wieder vom Behälter entfernt worden ist. Im Gegensatz zum Garantieband 4 wird
der Anzeiger 6 dabei jedoch nicht vollständig entfernt, sondern verbleibt am Verschluss.
[0034] Wie in Figur 1 erkennbar ist, bildet der Anzeiger 6 einen integralen Bestandteil
des Mantels des Unterteils 1. Er ist bandförmig ausgebildet und verläuft am unteren
Rand des Unterteils 1. An einem Ende des Bandes ist er über ein Gelenk 62 mit dem
restlichen Verschlussmantel verbunden ist und an einem gegenüberliegenden Ende des
Mantelteils ist er über Sollbruchstellen, hier in Form von drei Sollbruchstegen 60,
mit dem restlichen Verschlussmantel verbunden ist. Der bandförmige Anzeiger 6 weist
dabei zwischen seinen zwei Enden eine Längsausdehnung auf, welche sich parallel zum
Umfang des Mantels des Unterteils 1 erstreckt. Im erstgeschlossenen bzw. erstaufgebrachten
Zustand des Verschlusses auf dem Behälter folgt der Anzeiger der Form des restlichen
Mantels.
[0035] Figur 4 zeigt einen Längsschnitt durch den erfindungsgemässen Verschluss. Hier wird
deutlich, dass der Verschluss ein Innengewinde 12 aufweist, so dass er auf ein entsprechendes
Aussengewinde eines Behälterhalses aufgeschraubt werden kann, um den erstgeschlossenen
bzw. den erstaufgebrachten Zustand herzustellen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
Verschlüsse mit Schraubgewinden beschränkt. Sie lässt sich auch bei Flaschenhälsen
mit einer Wulst oder anderen Verbindungsmöglichkeiten verwirklichen.
[0036] Des weiteren ist in Figur 4 die Ausgussöffnung 11 erkennbar, welche vom Unterteil
1 des Verschlusses gebildet wird. Diese Ausgussöffnung 11 ist von einem Kragen 21
des Oberteils 2 umgeben, so dass ein dichter Verschluss entsteht. Auch dies ist nur
eine von vielen Ausbildungsmöglichkeiten. Vorzugsweise weist auch das Unterteil 1
einen nach unten ragenden Kragen 10 auf, um einen dichten Verschluss mit dem in dieser
Figur nicht dargestellten Behälterhals zu bilden.
[0037] In Figur 5 ist am besten erkennbar, dass der Verschluss, insbesondere das Unterteil
1, nicht zwingend einen runden Querschnitt aufweisen muss. Der hier dargestellte Verschluss
weist eine sechseckige Form auf, wobei das Sechseck gleichmässig ausgestaltet ist.
Es ist ferner erkennbar, dass nicht nur ein Anzeiger 6, sondern genau zwei einander
diagonal gegenüberliegende Anzeiger 6 vorhanden sind. Diese zwei Anzeiger 6 sind identisch
ausgebildet, wobei sie den gleichen Drehsinn aufweisen, d.h. die Sollbruchstege 60
weisen in dieselbe Richtung. Die Anzeiger 6 verlaufen jeweils über eine Ecke des Mantels
und weisen somit einen Winkel auf. Dabei verfügt der Anzeiger 6 im Bereich dieser
Ecke über eine Nase 61, welche nach innen vorsteht und welche ihre Stufe bzw. Kante
zu den Sollbruchstegen 60 hin gerichtet hat.
[0038] In Figur 7 ist nun erkennbar, wie die zugehörige Flasche ausgebildet sein muss. Sie
muss im Bereich der Aufnahme des Verschlusses, welche vorzugsweise durch einen Hals
gebildet ist, zwei radial nach aussen vorstehende Flügel 71 oder Nasen aufweisen.
Diese Flügel 71 sind einander diagonal gegenüberliegend angeordnet und sie weisen
denselben Drehsinn auf. Die eine Seite des Flügels 71 ist leicht gerundet ausgebildet,
die andere Seite bildet eine scharfe Kante. Die Kante ist jeweils zur Kante der Nase
61 des Anzeigers 6 hin gerichtet. Im erstgeschlossenen bzw. erstaufgebrachten Zustand
steht die Nase 61 des Anzeigers am Flügel 71 des Behälters 7 an.
[0039] Der Verschluss lässt sich ohne Zerstörung der Anzeiger 6 auf den Behälterhals aufbringen.
Dies ist dank den Gelenken 62 möglich, welche vorzugsweise als dünne Bänder ausgebildet
sind. In Figur 7 ist die Materialverjüngung im Bereich der Gelenke 62 gut erkennbar.
Diese Gelenke 62 geben dem Anzeiger 6 eine gewisse Flexibilität, so dass die Nasen
61 mit den Flügeln 71 in Eingriff gebracht werden können. Diese Situation ist vergrössert
in Figur 8 dargestellt.
[0040] Bei einem Verdrehen des Verschlusses über die Flügel 71 hinweg, reissen jedoch die
Sollbruchstege 60. Die Gelenke 62 führen dabei dazu, dass die Anzeiger in annähernd
tangentialer Richtung vom Verschlussmantel abstehen und somit klar zu erkennen geben,
dass die Unversehrtheit nicht mehr gewährleistet ist. Dies ist in den Figuren 9 und
6 dargestellt. Anstelle dieser in radialer Richtung wirkenden Kräfte beim erstmaligen
Drehen des Verschlusses können auch axiale Kräfte vorhanden sein, welche zum Bruch
des Anzeigers führen. Dies ist beispielsweise bei einem Flaschenhals mit einer Wulst
der Fall.
[0041] Der erfindungsgemässe Behälterverschluss ermöglicht somit ein getrenntes Überprüfen
des erstmaligen Öffnen und des erstmaligen Entfernen des Verschlusses, wobei der Unversehrtheitsanzeiger
ein kostengünstiges und anpassungsfähiges Element des Verschlusses ist.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Unterteil
- 10
- erster Kragen
- 11
- Ausgussöffnung
- 12
- Innengewinde
- 13
- Erste Ausnehmung
- 14
- Zweite Ausnehmung
- 2
- Oberteil
- 20
- Drücker
- 21
- Zweiter Kragen
- 3
- Filmscharnier
- 4
- Unversehrtheitsgarantieband
- 40
- obere Sollbruchbrücken
- 41
- untere Sollbruchbrücken
- 42
- Griff
- 5
- Rückhalteband
- 6
- Unversehrtheitsanzeiger
- 60
- Sollbruchstege
- 61
- Nase
- 62
- Gelenk
- 7
- Flasche
- 70
- Flaschenhals
- 71
- Flügel
1. Behälterverschluss mit einem Unterteil (1), einem über eine Scharnierachse mit diesem
verbundenen Oberteil (2), mit mindestens einem Unversehrtheitsanzeiger (6), welcher
im erstaufgebrachten Zustand auf einen Behälter bei einer Drehbewegung des Verschlusses
relativ zum Behälter irreversibel zerstört wird und mit mindestens einem Unversehrtheitsgarantieelement
(4), welches im erstgeschlossenen Zustand des Verschlusses bei einer Schwenkbewegung
des Oberteils (2) relativ zum Unterteil (1) um die Scharnierachse irreversibel zerstört
wird, wobei das mindestens eine Unversehrtheitsgarantieelement (4) vollständig unabhängig
vom mindestens einen Unversehrtheitsanzeiger (6) ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Unversehrtheitsanzeiger (6) ein Mantelteil des Verschlusses ist,
wobei dieser Mantelteil bandförmig ausgebildet ist und an einem Ende des Bandes über
ein Gelenk (62) mit dem restlichen Verschlussmantel verbunden ist und an einem gegenüberliegenden
Ende des Mantelteils über Sollbruchstellen (60) mit dem restlichen Verschlussmantel
verbunden ist, wobei die Sollbruchstellen (60) bei bei Verdrehen des auf einen Behälterhals
montierten Verschlusses reissen.
2. Behälterverschluss nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Unversehrtheitsanzeiger
(6) eine nach innen vorstehende Nase (61) aufweist, welche im erstaufgebrachten Zustand
an einem Flügel (71) des Behälterhalses ansteht.
3. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Unversehrtheitsanzeiger
(6) zwischen den zwei Enden eine Längsausdehnung aufweist, welche sich parallel zum
Umfang des Mantels erstreckt.
4. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Unversehrtheitsanzeiger
(6) in Richtung des Mantelumfangs einen Winkel aufweist.
5. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Unversehrtheitsanzeiger
(6) nach erstmaligem Drehen des Verschlusses relativ zum Behälterhals nach aussen
vorsteht.
6. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der mindestens eine Unversehrtheitsanzeiger
(6) am unteren Rand des Verschlusses angeordnet ist.
7. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei genau zwei Unversehrtheitsanzeiger
(6) vorhanden sind, welche identisch ausgebildet und diametral einander gegenüberliegend
angeordnet sind.
8. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Unversehrtheitsgarantieelement
ein Garantieband (4) ist, welches über Sollbruchstellen (40, 41) mit dem Oberteil
(2) und/oder dem Unterteil (1) verbunden ist.
9. Behälterverschluss nach Anspruch 8, wobei das Garantieband (4) vollständig entfernbar
ist.
10. Behälterverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Verschluss ein Schnappscharnierverschluss
aus Kunststoff ist.
11. Behälter-Verschluss-System mit einem Behälter und einem zugehörigen Verschluss, wobei
der Verschluss mindestens einen Unversehrtheitsanzeiger (6) aufweist, welcher im erstaufgebrachten
Zustand auf den Behälter bei einer Drehbewegung des Verschlusses relativ zum Behälter
irreversibel zerstört wird, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Unversehrtheitsanzeiger (6) ein Mantelteil des Verschlusses ist,
wobei dieser Mantelteil bandförmig ausgebildet ist und an einem Ende des Bandes über
ein Gelenk (62) mit dem restlichen Verschlussmantel verbunden ist und an einem gegenüberliegenden
Ende des Mantelteils über Sollbruchstellen (60) mit dem restlichen Verschlussmantel
verbunden ist und wobei der mindestens eine Unversehrtheitsanzeiger (6) eine nach
innen vorstehende Nase (61) aufweist, welche im erstaufgebrachten Zustand an einem
Flügel des Behälterhalses ansteht.
12. Behälterverschluss mit einem Unterteil (1), einem über eine Scharnierachse mit diesem
verbundenen Oberteil (2), mit mindestens einem Unversehrtheitsgarantieelement (4),
welches im erstgeschlossenen Zustand des Verschlusses bei einer Schwenkbewegung des
Oberteils (2) relativ zum Unterteil (1) um die Scharnierachse irreversibel zerstört
wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Unversehrtheitsgarantieelement (4) ein Band ist, welches sich entlang des Umfangs
des Oberteils (1) erstreckt, dass es Sollbruchbrücken aufweist, welche mit dem Oberteil
(2) verbunden sind und dass am Unversehrtheitsgarantieelement (4) ein Rückhalteband
(5) angeordnet ist, welches mindestens ein Einsteckelement mit mindestens einem Widerhaken
aufweist, das in eine Ausnehmung des Unterteils (1) einsteckbar ist.
13. Behälterverschluss nach Anspruch 12, wobei das Oberteil (2) im Bereich des Unversehrtheitsgarantieelement
(4) eine Einbuchtung aufweist.