Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schüttgutbehälter gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Die Erfindung betrifft insbesondere einen Schüttgutbehälter für Bonbons oder Dragees.
Stand der Technik
[0002] US 6'510'963 offenbart einen Schüttgutbehälter mit einer Dosiervorrichtung. Im Bauch eines Weihnachtsmannes
befindet sich ein Vorratsraum für Bonbons sowie ein relativ komplizierter Entnahmemechanismus,
welcher durch Bewegen eines Arms des Weihnachtsmannes aktiviert wird. Seitlich am
Bauch ist eine Entnahmeöffnung angeordnet, durch welche jeweils dank dem Mechanismus
ein einzelnes Bonbon in die Hand des anderen Arms gelangt. Wird der erste Arm weiter
geschwenkt, so hebt sich der zweite Arm in die Höhe und präsentiert das Bonbon.
[0003] US 4 530 447 zeigt einen Dispenser, welcher im Deckelbereich einen Entnahmeraum aufweist. Tabletten,
welche in diesen Raum gelangen, können durch erneutes Schütteln wieder in den Behälterinnenraum
zurückfallen.
[0004] SU 948 780 offenbart einen Schüttgutbehälter, bei welchem einzelne Tabletten zwischen Verschluss
und Vorratsraum gelangen können. Auch hier können die Tabletten wieder in den Behälterinnenraum
zurückfallen.
[0005] US 4 394 943 zeigt einen Schüttgutbehälter für pulverförmiges Schüttgut mit einem Entnahmebereich,
welcher über eine Trennwand vom restlichen Vorratsbehälter getrennt ist.
[0006] Im Stand der Technik sind noch weitere Behälter mit Dosiervorrichtungen bekannt,
welche eine vorbestimmte Zahl von Stückgütern von einer unbestimmten Menge trennt.
Diese sind meistens relativ kompliziert aufgebaut und die singularisierten Stückgüter
liegen meistens ungeschützt bereit. Nachteilig ist oft, dass die singularisierten
Stückgüter so exponiert präsentiert werden, dass die kleinste Erschütterung oder ungeschickte
Bewegung genügt, dass sie anstatt in die Hand auf den Boden fallen. Handelt es sich
beim Schüttgut um ein Nahrungsmittel, beispielsweise ein Bonbon, so ist es natürlich
in den meisten Fällen nicht mehr geniessbar.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Schüttgutbehälter zu schaffen, welcher
eine Trennung von einzelnen Stückgütern aus einer grösseren Menge ermöglicht, ohne
diese einzelnen Stückgüter zu exponieren.
[0008] Diese Aufgabe löst ein Schüttgutbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0009] Der erfindungsgemässe Schüttgutbehälter weist einen Behälterkörper und einen Deckel
auf, wobei der Behälterkörper einen Vorratsraum und eine Entnahmeöffnung zur Entnahme
der Stückgüter aus dem Vorratsraum aufweist. Der Behälter weist ferner einen Entnahmeraum
auf, welcher durch die Entnahmeöffnung mit dem Vorratsraum verbunden ist. Bei geschlossenem
Deckel ist der Entnahmeraum nach aussen abgeschlossen und die Entnahmeöffnung zwischen
Entnahmeraum und Vorratsraum offen.
[0010] Dieser Behälter eignet sich insbesondere für schüttbare Stückgüter wie Bonbons oder
Dragees. Durch ein- oder mehrmaliges Schwenken bzw. Stürzen des Behälters bei geschlossenem
Deckel gelangt mindestens ein Stückgut in den Entnahmeraum und liegt dort bereit.
Solange der Deckel geschlossen ist, bleibt das singularisierte Stückgut bzw. bleiben
die singularisierten Stückgüter geschützt. Wird der Deckel nun geöffnet, so muss man
mit der Hand nicht in den Vorratsraum greifen, sondern nur in den Entnahmeraum, um
die gewünschten Stückgüter zu entnehmen. Dadurch wird der Vorratsraum weniger kontaminiert
und die Stückgüter bleiben länger hygienisch frisch. Des weiteren können, falls der
Behälter bei offenem Deckel umgestossen wird, weniger Stückgüter verschüttet werden.
Dies ist insbesondere während einer Auto-, Zug- oder Schiffsreise vorteilhaft. Selbstverständlich
sind auch hier der Formgebung des Deckels und des Behälterkörpers kaum Grenzen gesetzt.
Auch der Verwendungszweck ist vielfältig.
[0011] Erfindungsgemäss ist die Entnahmeöffnung von einer Ausschütttülle umgeben, welche
in den Entnahmeraum hineinragt. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bereits im
Entnahmeraum befindliche Stückgüter nochmals in den Vorratsraum zurück gelangen, relativ
gering. Einerseits können somit bereits von Hand berührte Stückgüter die noch frischen
Stückgüter im Vorratsraum kaum kontaminieren. Andererseits kann der Benützer davon
ausgehen, dass er nach mehrmaligem Schütteln und Schwenken des Behälters auch eine
grössere Anzahl Stückgüter im Entnahmeraum vorfinden wird.
[0012] Der Behälter ist vorzugsweise mindestens teilweise aus Kunststoff gefertigt, wobei
er vorzugsweise im Spritzgussverfahren hergestellt ist. Vorzugsweise ist der Deckel
ein Schnappscharnierverschluss. Vorzugsweise sind mindestens der Deckel und der Behälterkörper
aus Kunststoff hergestellt.
[0013] In einer ersten Ausführungsform ist der Behälter mehrteilig ausgebildet, wobei der
Deckel auf einen becherförmigen Behälterkörper aufsteckbar ist.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform ist der Behälter im wesentlichen einstückig ausgebildet,
wobei der Deckel am Behälterkörper angeformt ist.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einfüllöffnung des Behälterkörpers nicht
mit der Entnahmeöffnung identisch, sondern befindet sich am gegenüberliegenden Ende
des Behälterkörpers. Sie lässt sich nach dem Befüllen des Behälters mit einem Verschlusselement,
insbesondere einer Folie oder einer Scheibe, dicht verschliessen, insbesondere verschweissen.
[0016] Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass sich der Behälter nach seiner Herstellung
schliessen und mit einer geschlossenen Entnahmeöffnung befüllen lässt.. Die Dichtheit
der Entnahmeöffnung lässt sich somit bereits herstellerseitig garantieren und hängt
nicht von der Sorgfalt des Abfüllers ab. Die Einfüllöffnung lässt sich relativ gross
gestalten, da sie ja später nicht als Entnahmeöffnung dienen muss und somit keine
Auflagen an ihren Durchmesser gestellt werden, damit dieser zum späteren Ausschütten
des Produkts geeignet ist. Des weiteren lässt sich die Entnahmeöffnung beliebig klein
gestalten, da sie ihrerseits ja nicht als Einfüllöffnung dienen muss.
[0017] Das Verschliessen der Einfüllöffnung mittels einer Folie ist einfach, zeitsparend
und kostengünstig. Zudem lässt sich die Dichtheit einfach gewährleisten. Vorteilhaft
ist ferner, dass Deckel und Behälterkörper bei der Anlieferung an den Abfüller ein
integrales Gebinde bilden und somit stets in der gleichen Anzahl und zueinander passend
vorliegen.
[0018] Vorzugsweise ist der Behälter zwei- oder mehrstöckig aufgebaut, so dass sich der
Vorratsraum und der Entnahmeraum übereinander befinden. Vorzugsweise befindet sich
dabei der Entnahmeraum über dem Vorratsraum.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0020] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Schüttgutbehälters in einer
ersten Ausführungsform ;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch den Behälter gemäss Figur 1 mit geschlossenem Deckel;
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch den Behälter gemäss Figur 1 mit offenem Deckel;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Behälters gemäss Figur 1 mit offenem Deckel;
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch den Deckel gemäss Figur 1;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemässen Schüttgutbehälters in einer
zweiten Ausführungsform ;
- Figur 7
- einen Längsschnitt durch den Behälter gemäss Figur 6 mit geschlossenem Deckel;
- Figur 8
- einen Längsschnitt durch den Behälter gemäss Figur 6 mit offenem Deckel und
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht des Behälters gemäss Figur 6 mit offenem Deckel.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0021] In den Figuren 1 bis 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Schüttgutbehälters dargestellt. Er weist im wesentlichen einen Behälterkörper 1 und
einen Deckel 2 auf, wie dies in Figur1 sichtbar ist.
[0022] Der Behälterkörper 1 umschliesst einen Vorratsraum 10, wie dies in Figur 2 dargestellt
ist. Die Form des Behälterkörpers 1 kann beliebig gewählt werden. In diesem Beispiel
ist er becherförmig, d.h. er weist einen umgekehrt kegelstumpfförmige Gestalt auf,
wobei der Boden geschlossen ausgebildet ist. Der Boden und auch die verschiedenen
Querschnitte des Körpers 1 können jedoch auch rund, oval, eckig oder anderweitig geformt
sein. Vorzugsweise ist er jedoch rund. Am oberen Rand des Behälterkörpers 1 ist ein
oberer Flansch 11 angeformt, welcher radial nach aussen vorsteht und mindestens teilweise,
vorzugsweise vollständig umlaufend ist.
[0023] Der Deckel 2 ist gemäss Figur 5 in diesem Beispiel ein separates Teil, der Behälter
ist also mehrteilig ausgebildet. Als Deckel 2 wird ein Schnappscharnierverschluss
verwendet. Er weist ein Unterteil 20, ein Oberteil 21 und ein die zwei Teile schwenkbar
miteinander verbindendes Schnappscharnier 22 auf. Im Stand der Technik sind die verschiedensten,
für diesen Deckel 2 geeignete Schnappscharniere bekannt.
[0024] Das Oberteil 21 kann beliebig geformt sein, solange es das Unterteil 20 verschliesst
und im geschlossenen Zustand gemeinsam mit dem Unterteil 20 einen Hohlraum bildet.
Zum erleichterten Öffnen des Deckels weist das Oberteil 21 vorzugsweise eine vorstehende
Drückernase 21' auf und das Unterteil 20 verfügt in diesem Bereich über Rippen 20'.
[0025] Oberteil 21 und Unterteil 20 können, müssen aber nicht, mit einem Unversehrtheitsgarantieelement,
beispielsweise einem über Sollbruchstellen mit den Teilen verbundenes Garantieband,
versehen sein. Derartige Elemente sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt
und werden hier deshalb nicht mehr ausführlich beschrieben.
[0026] Ebenso können Ober- und Unterteil 20, 21 mit Dichtlippen versehen sein, um einen
luftdichten Verschluss zu garantieren. Je nach Art des Schüttguts ist eine derartige
Luftdichtheit erwünscht oder nicht erwünscht und entsprechend ist die Dichtlippe vorhanden
oder eben nicht.
[0027] Am Unterteil 20 ist ein Kragen 23 angeformt, welcher nach unten vorsteht. Dieser
Kragen 23 weist eine innere, sich zum Unterteil 20 hin verjüngende umlaufende Wandung
auf, welche die Ausschütttülle 25 bildet. Diese Tülle 25 umschliesst die Entnahmeöffnung
24 für die Stückgüter S. Der restliche Teil der unteren Seite des Kragens ist durch
eine Wand 27 verschlossen. Vorzugsweise ist diese Wand 27 schräg ausgebildet, wobei
sie sich von der Auschütttülle 25 weg nach unten neigt.
[0028] Diese Ausschütttülle 25 lässt sich an ihrem oberen Ende mit einer Folie verschliessen,
welche jedoch einfach entfernbar ist, um die Entnahmeöffnung freizugeben. Zusätzlich
oder anstelle dieser Folie kann auch die obere Öffnung des Behälterkörpers selber
mit einer entfernbaren Folie verschlossen werden.
[0029] Oberhalb der Wand 27 befindet sich ein Raum, welcher vom Unterteil 20 umschlossen
ist und vom Oberteil 21 zugedeckt bzw. bis auf die Entnahmeöffnung 24 geschlossen
werden kann. Dieser Raum wird im folgenden als Entnahmeraum 26 bezeichnet. Die Wand
27 bildet dabei eine schräge Auffangschale für Stückgüter, welche durch die Entnahmeöffnung
in den Entnahmeraum 26 gelangen. Die Auffangschale kann auch einen gewölbten oder
einen flach und horizontal verlaufenden Boden aufweisen.
[0030] Am Unterteil 20 ist ferner eine nach unten ragende Schürze 28 angeordnet, welche
den Kragen 23 mindestens teilweise, vorzugsweise vollständig, umläuft. Zwischen Kragen
23 und Schürze 28 ist somit eine Nut 29 gebildet. In diese Nut 29 lässt sich der obere
Flansch 11 des Behälterkörpers 1 einstecken, bzw. die Schürze 28 lässt sich über den
Flansch 11 stülpen, so dass die Körper 1 und Deckel 2 einen verschliessbaren Behälter
bilden, wie er in Figur 1 dargestellt ist.
[0031] Ein ebenfalls in Figur 1 sichtbarer Schlauch 4 lässt sich zudem über den Körper 1
schieben, so dass sie den Körper 1 ganz oder teilweise überdeckt, und anschliessend
auf den gewünschten Umfang schrumpfen, wie dies auch in Figur 1 dargestellt ist. Ist
der Körper 1 und eventuell auch der Deckel 2 aus einem transparenten Material hergestellt,
so verdeckt der Schlauch 4 je nach seiner Form teilweise die Sicht auf den Inhalt
des Behälters und lässt die Sicht teilweise zu. Beispielsweise kann er, wie in Figur
1 dargestellt, die Sicht auf die im Vorratsraum 10 befindlichen Stückgüter S ganz
oder teilweise verhindern und die Sicht auf die im Entnahmeraum 26 befindlichen Stückgüter
S freigeben. Andere Varianten sind selbstverständlich möglich. Der Schlauch kann aus
Kunststoff, Karton, Papier, Metall oder einem anderen geeigneten Material bestehen.
Anstelle des Schlauches kann der Körper 1 auch bedruckt oder mit einer Etikette versehen
werden.
[0032] Wie in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, verbindet die Ausschütttülle 25 mit ihrer
Entnahmeöffnung 24 den Vorratsraum 10 mit dem Entnahmeraum 26 und dies selbst bei
geschlossenem Deckel 2. Bei geschlossenem Deckel 2 ist jedoch der Entnahmeraum 26
bis auf diese Entnahmeöffnung 24 nach aussen hin dank dem Deckel 2 geschlossen.
[0033] Durch Schwenken oder Schütteln des Behälters können nun Stückgüter vom Vorratsraum
10 in den Entnahmeraum 26 gelangen und dort in der Auffangschale zur weiteren Verwendung
bereitliegen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Ausschütttülle 25 beabstandet zur
oberen Innenwandung des Deckels 2 endet, wobei der Abstand so bemessen ist, so dass
bei geschlossenem Deckel 2 Stückgüter S durch die Ausschütttülle 25 in den Entnahmeraum
26 gelangen können. Die Ausschütttülle 25, welche in den Deckel 2 hineinragt, verhindert
oder erschwert, dass bei weiterem Schütteln Stückgüter S in den Vorratsraum 10 zurückgelangen
können. Zur weiteren Verwendung der bereitliegenden Stückgüter S muss nur noch das
Oberteil 21 des Deckels 2 angehoben werden und der Zugang zum Entnahmeraum 26 ermöglicht
werden. Dies ist in Figur 4 erkennbar.
[0034] Die Stückgüter liegen nicht abgezählt im Entnahmeraum 26 bereit, d.h. ihre Anzahl
nicht vordefiniert. Es wäre jedoch möglich, in der Ausschütttülle oder im Vorratsraum
einen Zähl- bzw. Dosiermechanismus einzubauen.
[0035] In den Figuren 6 bis 9 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt. Gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen wie im ersten Beispiel bezeichnet.
[0036] Auch dieser Behälter weist einen Behälterkörper 1 und einen Deckel 2 auf. Der Deckel
ist durch ein Oberteil 21, ein Unterteil 20 und ein die beiden schwenkbar verbindendes
Schnappscharnier 22 gebildet. Auch hier kann der Behälterkörper 1 wahlweise mit einem
Schlauch 4 versehen sind und ein Fenster 40 kann Einblick in den Füllstand des Vorratsraums
10 gewährleisten.
[0037] Der Behälterkörper 1 weist, wie in Figur 7 sichtbar ist, am dem Boden gegenüberliegenden
Ende eine Verjüngung auf, welche in einem Hals oder einer Ausguss- bzw. Ausschütttülle
13 endet. Die Ausschütttülle 13 umgibt die Entnahmeöffnung 15, durch welche die Stückgüter
S dem Vorratsraum 10 entnommen werden. Eine um die Ausgusstülle 13 mindestens teilweise,
hier ganz umlaufende Schulter bildet nach aussen eine Auffangschale 14. Diese Schale
14 kann einen, wie hier dargestellt, geraden Boden aufweisen. Sie kann jedoch auch
einen nach innen gewölbten Boden aufweisen, um die Stückgüter S besser aufzufangen.
[0038] Der Deckel 2 ist mit dem Behälterkörper 1 gemeinsam einstückig ausgebildet, wobei
sein Unterteil 20 direkt am Behälterkörper 1 angeformt ist. Unterteil 20 und Oberteil
21 sind wiederum so geformt, dass der Deckel 2 in seinem geschlossenen Zustand einen
Hohlraum bildet, nämlich den Entnahmeraum 26.
[0039] Die Ausschütttülle 13 ragt in den Entnahmeraum 26 hinein, wie dies in Figur 8 erkennbar
ist. Sie ragt somit in das Unterteil 20 hinein bzw. sie kann je nach Form des Unterteils
20 und des Oberteils 21 das Unterteil 20 sogar überragen. Dabei wird die Ausschütttülle
13 jedoch wiederum nicht vom Oberteil 21 verschlossen. Es ist in diesem wie auch im
obigen Beispiel auch denkbar, dass ihr oberes Ende vom Oberteil 21 überdeckt wird.
In diesem Fall weist die Ausschütttülle 13 jedoch seitliche Öffnungen auf, durch welche
das im Vorratsraum gelagerte Schüttgut in den Entnahmeraum 26 entweichen kann.
[0040] In der Schale liegen die vereinzelten Stückgüter S bereit und wenn der Deckel geöffnet
ist, wie in Figur 9 dargestellt, so können die Stückgüter wieder entnommen werden,
ohne dass der Vorratsraum kontaminiert wird.
[0041] Im Gegensatz zum ersten Beispiel ist hier der Behälterboden nicht geschlossen, sondern
bildet eine Einfüllöffnung, welche nach der Befüllung des Behälters mit einem Verschlusselement,
hier einer Folie 3, dicht verschliessbar ist, wie dies in den Figuren 6 und 7 sichtbar
ist. Die Folie ist vorzugsweise verschweisst, sie kann jedoch auch angeklebt oder
anderweitig befestigt sein. Um die Folie 3 einfacher befestigen zu können und auch,
um dem Behälterkörper 1 einen guten Stand zu ermöglichen, ist der untere Rand des
Behälterkörpers 1 als radial nach aussen vorstehender Flansch oder Fuss 12 ausgebildet.
Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass sie schnell und einfach befüllbar
ist und dass die Grösse der Einfüllöffnung nicht von der Grösse der Entnahmeöffnung
abhängt.
[0042] Die Folie besteht vorzugsweise aus Aluminium oder Kunststoff. Anstelle der Folie
lässt sich auch eine Scheibe, insbesondere aus denselben Materialien, verwenden. Des
weiteren kann ein Schnappverschluss, eine Schraubdeckel oder ein Schnappscharnierverschluss
als Verschlusselement eingesetzt sein. Der Schnappscharnierverschluss kann auf den
Körper aufgesetzt oder an diesem angespritzt sein.
[0043] Der erfindungsgemässe Behälter ermöglicht somit mit einfachsten Mitteln eine Dosierung
oder Vereinzelung einzelner Stückgütern aus einem Vorratsraum. Er ist insbesondere
für Reisen im Auto, Schiff oder Zug geeignet.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Behälterkörper
- 10
- Vorratsraum
- 11
- oberer Flansch
- 12
- Fuss
- 13
- Ausschütttülle
- 14
- Auffangschale
- 15
- Entnahmeöffnung
- 2
- Deckel
- 20
- Unterteil
- 20'
- Rippen
- 21
- Oberteil
- 21'
- Drückernase
- 22
- Scharnier
- 23
- Kragen
- 24
- Entnahmeöffnung
- 25
- Ausschütttülle
- 26
- Entnahmeraum
- 27
- Wand
- 28
- Schürze
- 29
- Nut
- 3
- Folie
- 4
- Schlauch
- 40
- Fenster
- S
- Stückgut
1. Schüttgutbehälter mit einem Behälterkörper (1) und einem Deckel (2), wobei der Behälterkörper
(1) einen Vorratsraum (10) und eine Entnahmeöffnung (15, 24) zur Entnahme der Stückgüter
(S) aus dem Vorratsraum (10) aufweist, wobei der Behälter ferner einen Entnahmeraum
(26) aufweist, welcher durch die Entnahmeöffnung (15, 24) mit dem Vorratsraum (10)
verbunden ist und dass bei geschlossenem Deckel (2) der Entnahmeraum (26) nach aussen
abgeschlossen und die Entnahmeöffnung (15, 24) zwischen Entnahmeraum (26) und Vorratsraum
(10) offen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeöffnung (15, 24) von einer Ausschütttülle (13, 25) umgeben ist, welche
in den Entnahmeraum (26) hineinragt.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei die Ausschütttülle (13, 25) beabstandet zur oberen
Innenwandung des Deckels (2) endet, wobei der Abstand so bemessen ist, dass bei geschlossenem
Deckel (2) Stückgüter (S) durch die Ausschütttülle (13, 25) in den Entnahmeraum (26)
gelangen können.
3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei der Entnahmeraum (26) über eine Wand
vom Vorratsraum (10) getrennt ist, wobei in dieser Wand die Entnahmeöffnung (15, 24)
angeordnet ist und wobei diese Wand im Entnahmeraum (26) eine Auffangschale (14) für
Stückgüter (S) bildet.
4. Behälter nach Anspruch 3, wobei die Auffangschale (14) eine flachen, gewölbten oder
schrägen Boden aufweist
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Deckel (2) ein Schnappscharnierverschluss
mit einem Unterteil (20), einem Oberteil (21) und einem das Unterteil (20) schwenkbar
mit dem Oberteil (21) verbindendes Schnappscharnier (22) ist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei er mehrteilig aufgebaut ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, wobei der Deckel (2) eine mindestens teilweise umlaufende
Schürze (28) und der Behälterkörper (1) einen mindestens teilweise umlaufenden oberen
Flansch (11) aufweist und wobei im zusammengefügten Behälter die Schürze (28) über
den oberen Flansch (11) gestülpt ist.
8. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 3 und einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei am Unterteil
(20) ein nach unten ragender Kragen (23) angeordnet ist, welcher die Ausschütttülle
(13, 25) und die Wand (27) umfasst.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei er einstückig ausgebildet ist.
10. Behälter nach den Ansprüchen 5 und 9, wobei das Unterteil (20) am Behälterkörper (1)
einstückig angeformt ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Behälterkörper (1) an seinem
der Entnahmeöffnung (15, 24) gegenüberliegenden Ende eine Einfüllöffnung aufweist.
12. Behälter nach Anspruch 11, wobei die Einfüllöffnung im gefüllten Zustand des Behälters
mit einem Verschlusselement (3) verschlossen, insbesondere verschweisst, ist.
13. Behälter nach Anspruch 12, wobei der Behälterkörper (1) einen unteren Flansch (12)
aufweist, mit welchem das Verschlusselement (3) im verschlossenen Zustand dichtend
verbunden ist.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei er aus Kunststoff hergestellt ist.
15. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Behälterkörper (1) mindestens
teilweise von einem Schlauch (4) umgeben ist.